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Nr. 358.

33. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonntag, 31. Dezember 1916.

Sozialistische Friedensarbeit. Stentongreſſes, ber Weihnachten 1916 au Paris unter darf in keinem Fall maßgebend ſein. In Betracht kommt

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Von Philipp Scheidemann .

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Zunächst ist, demnach nötig, daß die Landwirtschaft die nötigen Arbeitsfräfte zurüderhält und mit Dungmitteln, Ge­räten und Maschinen usw. versorgt wird, um ihren Betrieb

Was uns zur Stunde bekannt ist über die Beschlüsse des konjunktur zur Ausgleichung ihrer Berluste ausnuten möchten, Sozialistentongresses, Teilnahme der englischen, belgischen und französischen sozia- allein das Wirtschaftsinteresse der ganzen Staatsgemeinschaft. listischen Minister Henderson, Vandervelde und Thomas ab- Es kann deshalb auch nicht dem Belieben der einzelnen Das Jahr 1917 soll uns den Frieden bringen. Von der Klarheit. Allein, hält man sich an den amtlich übermittelten nach dem Kriegsende Rohstoffe zu verschaffen und das gehalten worden ist, ermangelt leider der wünschenswerten Industriezweige und Betriebe überlassen werden, sich sofort größten Bedeutung ist es natürlich, daß der Krieg möglichst Wortlaut, dann geht aus der mit ungeheuerer Mehrheit be- zu fabrizieren, wofür die Nachfrage günstig scheint. Die bald zum Abschluß kommt. Das Frühjahr ist die Zeit der schloffenen Resolution hervor, daß mehr von der Fortsegung Folge würde nicht nur ein weiteres Hinauftreiben der Preiſe neuen Offensiven: Das sagt genug. Gelingt es, den Frieden des Krieges ,, bis zum Aeußersten", als vom Friedenswillen für die knapp gewordenen oder ganz aufgebrauchten aus dem bereits im Frühjahr herbeizuführen, so heißt das Hundert gesprochen worden ist. Der Kongreß stellt fest, daß die Note Auslande zu beziehenden Rohmaterialien sein, sondern es tausenden das Leben retten, Millionen Müttern, ber Mittelmächte feinen wahrhaftigen Friedensvorschlag dar- würde auch die Herstellung von mancherlei Luruswaren, für Frauen und Kindern die Söhne, Männer und Väter erstellt." Wie kam der Kongreß zu dieser Feststellung? Mit die zwar in den Kreisen der durch den Krieg reich gewordenen halten. Das ist wahrhaftig Grund genug, alle Sträfte anzu- demselben Recht hätte er feststellen" fönnen, daß wir nie. Erwerbsschichten eine gewisse Nachfrage besteht, die aber fpannen. mals eine Friedensinterpellation eingebracht haben; daß feineswegs zur Befriedigung irgendwelcher dringenden Ge­Was können wir Sozialisten für den baldigen Frieden Bethmann Hollweg niemals erklärt hat, er dente nicht samtbedürfnisse nötig sind, in den Vordergrund geschoben, tun? Genosse Troelstra hat es in seinem Weihnachts - an die Annerion Belgiens ; er set bereit, einem während die Fabrikation anderer nüßlicher Waren gehemmit artifel im Vorwärts" flar und deutlich zum Ausdrud ge- Internationalen ölterbund beizutreten, ber Störenfriede würde. Der einzelne Produzent fragt sich bei der Wieder bracht: im Baume halten soll. usw. usw. Der gewaltige historische Augenblick erfordert unbedingt aufnahme seiner industriellen Tätigkeit natürlich nicht: was Aber wir gehen wohl nicht fehl in der Annahme, daß ist am nötigsten für den Gesamtbedarf und was hilft den Konzentration alles proletarischen Willens." Das Wort ist gut, es erinnert an eine der besten Lehren, nicht zustande gekommen ist, vielmehr auf Grund der Säge, Absatz und verspricht den höchsten Profit. Im Interesse der auf Grund dieser Feststellungen" die große Mehrheit dringendsten Bedürfnissen ab, sondern was findet den besten die Lassalle uns hinterlassen hat. in denen die Bereitschaft ausgesprochen wird, der An- Volkswirtschaft liegt hingegen, daß nach dem Kriege der reine Der Jahreswechsel zwingt auch den Politiker, Rechen- regung Wilsons näher zu treten. schaft abzulegen, die Bilanz des Jahres zu ziehen. Haben immerhin ein Lichtblick! Wir dürfen nicht vergessen, daß die mit neues Stapital affumuliert wird, und ferner, daß zunächſt Und das ist Buruskonsum möglichst eingeschränkt wird, schon deshalb, da­wir deutschen Sozialisten im abgelaufenen Jahre unsere Franzosen sich doch in wesentlich anderer Lage befinden, als jene Produktionszweige wieder flottgemacht werden, deren Pflicht und Schuldigkeit getan? Haben wir alle unsere Strafi sir, daß sie also auch manches anders sehen und beurteilen Erzeugung der Deckung des Massenbedarfs dient und in auf den einen Punkt, den wichtigsten, tonzentriert? Ich als wir. Dazu kommt der unheilvolle Einfluß Vanderveldes, denen ein möglichst großer Teil der aus dem glaube diese Frage mit einem lauten a beantworten zu der erst dann vom Frieden etwas hören will, wenn ganz elde zurüdkehrenden Arbeiter lohnende Sürfen, soweit die Politit in Betracht kommt, die von der Belgien vom Feinde befreit ist. Reichstagsfraktion, dem Parteiausschuß und dem Partei­Beschäftigung zu finden vermag. Und weiter Das Unmögliche einmal als Tatsache angenommen: was fommt in Betracht, daß jene exportierenden Industriezweige borstand vertreten worden ist. Wir sind uns treu glaubt denn Vandervelde, wie sein Vaterland aussehen würde, wieder bald ihre Tätigkeit aufnehmen müssen, deren Erzeug­geblieben. Wir haben zu unserem Lande gestanden, um wenn die deutschen Soldaten schließlich aus Belgien vernisse im Auslande auf vorteilhaften Abjak rechnen können, feine Verteidigung sicherzustellen, und wir haben unseren trieben wären, nachdem sie Graben für Graben bis an die damit wir möglichst schnell die während der Kriegszeit ganz Grundsägen entsprechend nach besten Kräften für den deutsche Grenze mit der Zähigkeit und Tapferkeit verteidigt oder halb verloren gegangenen Auslandsmärkte zurückge­Frieden gewirkt. hätten, die ihnen doch wohl auch ihre Feinde nicht abstreiten winnen und die nötigen Mittel zur Bezahlung Als das neue Jahr begann, an dessen Ende wir jetzt werden? stehen, wirkte noch die Aussprache über den Frieden nach, die der massenhaften Rohstoff- und Lebens­Das Verhalten der Sozialisten in Frankreich und Belgien mitteleinfuhr erhalten, die sich alsbald nach dem wir im Dezember 1915 durch unsere Friedens Inter - ist ebenso schwer verständlich, wie das der englischen Friedensschluß als eine der allerdringendsten Aufgaben der pellation im Reichstage veranlaßt hatten. Das Jahr Arbeiterpartei. Daß an eine Annerion Belgiens nicht ge- Uebergangswirtschaft erweisen wird. flingt jegt aus mit dem Friedensangebot der Zentralmächte, dacht wird, ist bekannt. Daß Frankreich eigentlich seine das wir seit Jahr und Tag gefordert hatten. Und dazwischen Soldaten nur noch verbluten läßt, damit die Russen Kon- vort nicht zu einer weiteren Verschlechterung der Zahlungs­Soll der zur industriellen Wiederumschaltung nötige Im­liegen unsere geschlossenen Willenstundgebungen für einen ftantinopel bekommen, tönnte das französische Volt auch längst bilang und des Wechselkurses führen, so ist erforderlich, daß baldigen Frieden auf der Grundlage einer Verständigung, wissen. Ja, und vor welcher Vergewaltigung fürchtet sich diesem Import ein borteilhafter Erport unsere bestimmten Abweisungen aller Eroberungs- und Ver- eigentlich England? Nimmt man die Leitartikler der allgegenübergestellt und überdies durch Abstoßung eines gewaltigungsabfichten. Wenn der Herr Reichskanzler sich beutschen Zeitungen jenseits der schwarz- weißen Grenzpfähle großen Teiles der zurzeit noch in deutschen Händen befind­nachträglich zu den Zielen des Grafen Westarp bekennen ernster, als das in Deutschland geschieht? Das tönnen wir nicht lichen ausländischen Wertpapiere sowie durch Verkauf deutscher sollte, zu Bielen , deren Verwirklichung einen vielleicht mög glauben. Deshalb bleibt nur diese Annahme übrig: man will Kriegsanleihen eine stärkere Nachfrage nach deutschen Zah­Lichen baldigen Frieden hinausschieben müßte, dann das ben Krieg fortsetzen in der Hoffnung, die eigenen Bläne lungsmitteln auf den ausländischen Geldmärkten herborge fann ich mit Bestimmtheit sagen wird der Herr Reichs- Deutschland gegenüber noch durchsetzen zu können. Daraus rufen wird. Denn solange der deutsche Wechselkurs nicht den fanzler mit Herrn Dr. Spahn und dem Grafen Westarp den ergeben sich sowohl Konsequenzen für die Sozialisten in den früheren Stand vor dem Krieg, die sogenannte Parität, Krieg allein fortsetzen müssen." So erklärte ich am 6. April Ententeländern als für diejenigen in den Ländern der Mitte wieder erreicht hat, muß Deutschland für alle Lebensmittel, als Redner der Fraktion im Reichstage. mächte. Die ersteren müssen Front machen gegen ihre Striegs- Rohstoffe, Halb- und Fertigfabrikate, die es vom Ausland In bestimmter Form wurde dann die Politik der deutschen heger, wie wir es mit Erfolg getan haben. Wir aber müssen bezieht, diesem ein Aufgeld zahlen. Es produziert also auch Sozialdemokratie auch von der Reichstonferenz, die der Erklärung unseres Willens zum Frieden ergänzend und entsprechend teuerer als das Ausland und vermag daher mit Ende September in Berlin tagte, gutgeheißen: mit aller Bestimmtheit hinzufügen, daß wir notgedrungen bis diesem auf den auswärtigen Exportmärkten schlecht oder gar Die Reistonferreng anerfennt die Pflicht zum letzten Mann zur Verteidigung unseres Bandes stehen nicht zu konkurrieren. der Bundesverteibigung... Sie weist alle gegen das werden, wenn die anderen den Frieden nicht Deutsche Reich und feine Verbündeten gerichteten Vernichtungs- o II en. und Eroberungsziele der feindlichen Mächte zurüd. Ebenio ent schlossen aber wendet sich die Sozialdemokratie auch gegen die Treibereien und Forderungen derer, die dem Kriege den Charakter eines deutschen Eroberungstrieges geben wollen. Sie verwirft grundsäglich diese Politik.. Die Sozialdemokratie tritt für alles ein, was geeignet ist, die europäischen Staaten auf den Weg zu einer engeren Rechts-, Wirtschafts- und Kulturgemeinschaft Der Krieg hat unser ganzes Wirtschaftsleben umgewälzt zu führen. Das Ideal eines dauernd gesicherten Weltfriedens und in neue Bahnen hineingezwängt. Daher kann auch nicht bleibt der Leitstern ihrer Politik. nach dem Friedensschluß sofort die frühere Friedenswirtschaft Getreu diefer grundsäglichen Auffaffung hat die deutsche wiedererstehen. Wie alsbald nach dem Ausbruch des Krieges Sozialdemokratie ihre Friebensbereiti aft sich eine allgemeine Umschaltung des ganzen deutschen Wirt­während des Krieges befundet und betätigtschaftsgetriebes, eine Anpassung an die neuen Anforderungen heute in manchen Industriezweigen, namentlich der Textil­Nicht minder wichtig ist es, dem Rohstoffmangel, der Die Reichskonferenz bedauert, daß diese Bemühungen bei des Heeresbedarfs wie an die veränderten Erzeugungs- und industrie, herrscht, abzuhelfen. Auch diese Rohstoffversorgung den Gegnern nicht den erhofften Widerhall gefunden haben. Nicht nur, daß die leitenden Staatsmänner der feindlichen Mächte jeden Absatzbedingungen des inneren Marktes nötig machte, die im fann nicht einfach in das Belieben des Einfuhrhandels ge­Gedanken an Frieben bis jetzt schroff zurückgewiesen und mit weiteren Verlauf des Riesenkampfes zu einer immer stärkeren ſtellt werden, denn die Folge würde feineswegs sein, daß die Berichmetterungs- und Eroberungsdrobungen beantwortet haben, Ausschaltung des Spiels der sogenannten freien Kräfte führte, Importeure einführen, was die betreffenden Industriezweige auch die offiziellen Vertreter der franzöfifchen so erfordert auch die Rückkehr zur Friedenswirtschaft wieder zunächst am nötigsten zur Wiederaufnahme ihrer industriellen Sozialdemokratie und der englischen Arbeiter eine Umschaltung, eine allmähliche Ueberleitung des unter Tätigkeit gebrauchen und was zur Herstellung solcher Ge­partei haben sich in dem gleichen friedensdem Druck der Kriegsverhältnisse Gewordenen in den nor- brauchsartikel erforderlich ist, die der innere Markt am feindlichen Sinne immer wieder ausgesprochen!" malen Friedenszustand. Nicht alle friegswirtschaftlichen Ein- meisten entbehrt. Sie würden vielmehr jene Rohmaterialien Um es immer wieder zu betonen: Wir standen und richtungen werden zwar wieder verschwinden; manche werden einführen, die ihnen auf den Auslandsmärkten am vorteil­stehen für die Verteidigung unseres Landes ein; wir be- sicherlich, wenn auch nicht genau in derselben Gestalt, wie sie haftesten angeboten werden und bei deren Einfuhr in Deutsch­tämpften und bekämpfen noch jegliche Eroberungsabsicht; die Kriegsnot hervorgetrieben hat, mit in die Friedenszeit land sich zunächst am meisten profitieren läßt. Ihr Inter­wir waren und sind jederzeit bereit zu einem Frieden der hinübergenommen werden; aber zweifellos werden die wirt- esse wirde sich naturgemäß jenen fremden Märkten zuwenden, Verständigung. schaftlichen Lebensbedingungen nach dem Kriege wesentlich wo sie zunächst wieder am besten Geschäfte anzuknüpfen ver­Für den französischen Sozialismus begann das andere sein, wie sie heute sind, vielfach auch andere, wie sie mögen und wo sich zugleich die Aussicht auf Erzielung außer­Jahr mit den Berichten über den Pariser Weihnachtskongreß. vor dem Kriege waren, und diesen neuen Bedingungen muß gewöhnlich hoher Gewinne bietet. Wird auch nach und nach Dieser hatte die Erwartung ausgesprochen, daß die deutschen sich notgedrungen das wirtschaftliche Leben anpassen. in der Konkurrenz miteinander und mit den fremden Import­Sozialdemokraten die Kriegskredite ablehnen und noch Aber solche Neuanpassung tann nicht dem plan- händlern ein gewisser Ausgleich der Gewinnraten und damit mehr tun müßten. Den französischen Abgeordneten wurde I ofen Nebeneinander- und Gegeneinander auch eine gleichmäßigere Berteilung der Märkte hergestellt, es dagegen zur Pflicht gemacht, die Kriegstredite zu be- wirfender einzelnen wirtschaftlichen Kräfte so fann doch die unter Rohstoffmangel leidende deutsche In­willigen, als Mittel zum Siege". Mit anderen überlassen bleiben. Die kapitalistische Wirtschafts- dustrie nicht warten, bis sich nach und nach, früher oder später, Worten: die deutschen Sozialdemokraten sollten alles tun, weise fennt fein einheitliches Gefamtinteresse; ihre Trieb eine solche Ausgleichung vollzogen hat. Die Rohstoffbe­um ihrem Lande die Niederlage zu bereiten, die französischen feder ist der Eigennuk, das Einzelinteresse; und ihre Ord. schaffung muß von einer Bentralstelle aus planmäßig unter Genossen dagegen sollten alles tun, um der Entente den Sieg mung" feßt sich durch vermittels stetiger Ueberwertung und Berücksichtigung des für die Wiederumschaltung nötigen Be­zu sichern. War es wirklich so gemeint? Wir konnten es unterwertung der Waren, eines ständigen Ueber- und Unter- darfs geschehen. feinesfalls anders verstehen! angebots unter fortwährenden Produktions- und Markt- Ebenso kommit für die Lebensmitteleinfuhr Und was hörten wir dann im Laufe des Jahres? Ich schwankungen. Führt diese Eigenart der kapitalistischen Wirt- vor allem in Betracht, was zur Deckung des gewohnheits­halte mir die Ohren zu, wenn einer vom Frieden spricht!" schaft troß ihrer angeblichen inneren Harmonie schon in mäßigen dringlichen Nahrungsbedarfs erforderlich ist und in sagte Vanderbelde, der als Minister des Königs von Friedenszeiten immer wieder zu heftigen Wirtschaftskrisen, Deutschland selbst nicht in genügender Menge erzeugt wird: Belgien noch immer an der Spitze der sozialistischen Inter - zur Vernichtung zahlreicher Eristenzen, zu Betriebsein- neben Brotgetreide vor allem Reis, Dele, Heringe, Käse, nationale steht. Und Renaudet, der Nachfolger von stellungen, Arbeitslosigkeit, Vermögensverlusten usw., so wür- Milch, Butter, Eier, Kaffee usw. Reine Zugusartikel Jaurès in der Humanité" sowohl wie in der Deputierten- den sich solche Folgen erst recht einstellen in einer Zeit der und Delikatessen sollten vorerst fast ganz tammer, höhnte über die vom deutschen Reichskanzler befundete erzwungenen Umwechslung aller Produktionsverhältnisse, des von der Einfuhr ausgeschlossen sein schon Friedensbereitschaft: Vom Frieden sprechen, heißt das nicht Südströmens massenhafter bisher im Heer gebundener Ar deshalb, um nicht das unnötige Abströmen weiterer Zahlungs­um Frieden bitten?" beitskräfte in ihre alten Betriebe, der Wiedereröffnung des mittel an das Ausland und damit eine weitere Verschiebung Es soll nicht verschwiegen werden, daß auch von ein- uns zurzeit fast völlig verschlossenen Weltmarktes für den der Zahlungsbilanz zuungunsten des deutschen Außenhandels zelnen deutschen Sozialdemokraten ungereimtes Zeug, das sich deutschen Aus- und Einfuhrhandel.- zu fördern. weder sozialistisch noch demokratisch rechtfertigen läßt, geredet Es ist nicht nur nötig, daß bei der Entlassung der und geschrieben worden ist. Soll aber der Außenhandel in dieser Weise planmäßig Aber was bedeuten die Ent- aus dem Felde zurückkehrenden Truppen in geleitet werden, so kann auch die Wiederaufnahme des Sec­gleisungen einzelner im Vergleich mit den offiziellen Kund- einer Weise verfahren wird, die eine Ueberfüllung der Ar- frachtdienstes nicht dem Gutdinken der Reedereien überlassen gebungen der Parteien! Und da vergleiche man die Friedens- beitsmärkte mit unbeschäftigten, brachliegenden Arbeitskräften bleiben. Es muß diesen vielmehr auferlegt werden, den interpellation der deutschen Sozialisten mit dem vorjährigen möglichst ausschließt und diese dahin leitet, wo sie gebraucht Passagierverkehr zunächst einzuschränken und statt dessen den Weihnachtstongreß der französischen, die Entschließung der werden, sondern daß auch die Wiederaufnahme der Waren- Frachtverkehr auf bestimmten Routen die erforderlichen deutschen Reichstonferenz mit dem neuesten Weihnachtstongreß erzeugung für den inneren und äußeren Markt, die Einfuhr Schiffsräume nötigenfalls gegen entsprechende staatliche der Franzosen ! der nötigen Rohstoffe, der Bezug fremder Nahrungsmittel, Vergütungen Es ist wahrhaftig nicht angenehm, auf solche Vergleiche die Wiedereröffnung der Seeschiffahrt usw. in planvoller das Eisenbahnivejen, z. B. durch Einführung bestimmter Aus­zur Verfügung zu stellen. Außerdem muß hinweisen zu müssen, aber wenn wir nicht flar Weise erfolgt unter sorgfältiger Berücksichtigung des Inter- nahmefrachttarife, den wirtschaftlichen Ansprüchen angepaßt sehen, laufen wir Gefahr, selbst unflar 3u esses der gesamten Bevölkerung. Das Profitinteresse einzelner werden. handeln. Und das wäre das verhängnisvollste, was wir Berufsschichten, auch solcher, die während des Arieges zweifel- Nichts ist verkehrter als die Annahme, wenn nur erst der beginnen könnten. los gelitten haben und nun gerne die sogenannte Friedens Krieg vorbei sei, werde sofort alle Not ein Ende nehmen und

Rückkehr zur Friedenswirtschaft.ieber voll aufnehmen zu können, ferner, daß die Erzeugung

Von Heinrich Cunow .

Kohlen, Eisen- und Stahlwaren, Maschinen, chemischen Fabrikaten usw. erweitert, kurz die Ausdehnung jener In­dustriezweige gefördert wird, die nicht nur den anderen In­dustriezweigen Produktionsmittel liefern, sondern deren Pro­dufte auch das Ausland in seiner jezigen Lage dringend begehrt.

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