fr. 358. 33. Jabrgang 2. Beilage des„ Vorwärts" Berliner Volksblatt. Soutas, 31. Dezember 1916.
Sei ein neu Jahr...!
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Sei ein neu Jahr! Und nimm von uns die Bürde, Die uns den guten Glauben schier erdrückt; Gib uns den Tag der gütig- starken Würde, Die allen Wahnsinn überbrückt!
Sei ein neu Jahr! Laß uns die Stunde schauen, Da sich das Grab des Krieges endlich schließt! Sei ein neu Jahr der Mütter und der Frauen, Hemm du den Strom des Blutes, der jetzt fließt! Sei du das Jahr des reuigen Verbrennens Der eflen Götzen der Vergangenheit! Sei du das Jahr des schluchzenden Erkennens, Des Bruderfühlens reiner Menschlichkeit!
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Sei ein neu Jahr und lösch die alten Fehle! Sei du das Jahr der neuen Heilsgedanken! Sei du das Jahr der jauchzenden Choräle Des Erdenvoltes Zukunft wird dir danken!
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Artur Bidkez
Aus Groß- Berlin.
Neujahrsfeiern in der guten alten Zeit.
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den Herren, die die Verkehrseinschränkungen angeordnet haben, die Mahnung zurufen, zu den vielen Ursachen begründeter Erbitterung nicht eine neue hinzuzufügen.
Die Große Berliner Straßenbahn läßt die letzten Wagen abgehen: auf dem Stadtring um 1,45, auf Linie 6 um 2,11 vom Spittelmarkt, Linie 10 um 1,45 Uhr.
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Befürchtung aus, daß die Bestimmungen des Magistrats, nach denen schon der Verdacht einer Infektionskrankheit zur unverzüg= lichen Aufnahme von Kindern genügen solle, nur auf dem Papier Die Berliner stehen und nicht in die Tat umgesetzt würden. Stadtverwaltung ist bisher stets bemüht gewesen, auch auf dem Gebiete der Krankenfürsorge den Anforderungen der Berliner Bürgerschaft, trop der durch den Krieg hervorgerufenen außerordentlichen Schwierigkeiten gerecht zu werden. In diesem Falle haben die polizeilichen Ermittelungen ergeben, daß Frau Kaczmarek, wie sie selbst zugibt, überhaupt kein städtisches Krankenhaus aufgesucht hat und nirgends zurückgewiesen worden ist. Damit erledigen sich die in den Zeitungsberichten aus dem Vorfall gezogenen Schlußfolgerungen, soweit sie sich gegen die städtiche Verwaltung der Krantenhäuser richten. alle hiesigen Blätter gleichlautend brachten, gewünscht, daß dicjenigen Anstalten, bei denen die Frau abgewiesen worden sei, ermittelt werden möchten; nun erfahren wir lediglich, daß städtische Krankenhäuser nicht in Frage kommen.
Wir hatten in dem vor drei Wochen erschienenen Bericht, den
Magistrat, Aerzte und Kriegerfamilien. Der Berliner Magistrat ist, wie mitgeteilt wird, bereit, mit dem Aerzteausschuß für Groß- Berlin wegen des Abschlusses eines neuen Vertrages über die Behandlung der Kriegerfamilien in Verhandlungen zu treten. Der jetzt von den Aerzten gekündigte Vertrag läuft erst am 31. März ab. Die Aerzte verlangen eine Vergütung von einer Mark für jede Behandlung. Diese Forderung glaubt der Berliner Magistrat nicht bewilligen zu können, da sich hiernach eine jährliche Ausgabe in Höhe von 114 Millionen Marf statt jett 500 000 m. ergeben würde. Der Magistrat ist der Ansicht, daß sich für eine derartige Summe besondere Krankenab- auge werden den Bahnhof Friedrichstraße in beiden Richtungen Der Verkehr in der Silvesternacht. Die letzten Hochbahnteilungen für die Kriegerfamilien in den städtischen Kranken- erst um 22 Uhr verlassen. häusern einrichten ließen. Nun ist aber wahrscheinlich, daß Auf den Linien der Städtischen Straßenbahnen veranläßlich der bevorstehenden Verhandlungen über die Honorar- tehren die letzten Wagen wie folgt: Linie Moabit - hererhöhung auch zugleich die ärztliche Versorgung der Krieger- mannplay" ab Moabit um 1.01 Uhr, ab Hermannplatz um familien für ganz Groß- Berlin einheitlich geregelt wird. Bis- 1.07 Uhr. Linie Städtischer Ost- Ring" ab Stettiner her herrschte für die Angehörigen der Kriegsteilnehmer freie Bahnhof in beiden Richtungen um 1.00 hr. Außerdem berArztwahl nicht; sie waren vielmehr an die ortsansässigen kehren Ginsehwagen nach Bedarf bis 2 Uhr zwischen Warschauer Brücke und Kniprodestraße. Aerzte gebunden.
Gegen die Entlassung der Arbeiterinnen. Das Kriegsamt veröffentlicht folgende Mahnung:„ Es Man hat sich oft über die Art und Weise entrüstet, in der Tassung weiblicher Arbeitskräfte ins Auge faßt, weil man ist bekannt geworden, daß die Kriegsindustrie vielfach die Entdie Berliner damals, als noch Frieden war das Fest des hofft, aus den Reihen der Hilfsdienstpflichtigen fräftigere, aus Jahreswechsels zu feiern pflegten. Und man braucht wahrhaftig dauerndere und anstelligere Hilfen zu erhalten. Ein solches weder Moralist noch Aesthet zu sein, um das viehische Gebrüll, das Vorgehen würde dem Hauptzweck des Gesetzes, eine ausgiebige Hüteeintreiben usw. auf den Straßen in der Silvesternacht ge- Vermehrung der Arbeitskräfte zu erzielen, zuwiderlaufen und schmacklos und widerwärtig zu finden. Aber eine Entschuldigung muß verhindert werden. Das Amt ersucht, durch die Sachkann man doch zugunsten der Berliner anführen, nämlich die ge- verständigen, durch mündliche und schriftliche Belehrung in schichtlich nachweisbare Tatsache, daß dem Neujahrsfest offenbar diesem Sinne zu wirken und überhaupt zu verhindern, daß die geheimnisvolle Kraft innewohnt, überall die am wenigsten irgendwelche Arbeitskräfte durch Hilfsdienstpflichtige von ihrer schönen und liebenswürdigen Instinkte in der Menschenseele zu Arbeitsstelle verdrängt werden. entfesseln.
Echon im alten Rom feierte man den ersten Tag des Jahres in der Weise, daß die Männer Frauenkleider anlegten und sich die Gesichter mit Hefen beschmierten, oder daß man sich in die Häute von Kälbern, Bären, Hirschen und anderen Tieren hüllte und in dieser Vermummung die gröbsten und gemeinsten Scherze trieb. Die ersten Christen übernahmen die Sitte und konnten erst durch strenge Kirchenstrafen davon abgebracht werden. Aber sie wußten sich zu helfen, und wenn die römische Neujahrsfeier als heidnisch verpönt war, so erfanden die christlichen Geistlichen- ausgerechnet die Geistlichen als Ersatz dafür das sogenannte„ Narren fest", das am 1. Januar begangen wurde und in seiner hahnebüchenen Derbheit mit den antiken Neujahrsbelustigungen durchaus erfolgreich konkurrieren konnte.
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Das Narrenfest wurde nämlich folgendermaßen gefeiert: Die Priester und Weltgeistlichen der Stadt versammelten sich an einem geweihten Orte und erwählten aus ihrer Mitte unter parodistischen Beremonien einen Narrenbischof, der mit großem Pomp in die Kirche geführt wurde. Auf dem Zuge und im Gotteshause selbst tanzten sie und trieben, als Frauenzimmer oder Tiere verkleidet und mit beschmierten Gesichtern, allerhand Bossen. Der Narrenbischof hielt dann einen feierlichen Gottesdienst und sprach den Segen, während die vermummte Geistlichkeit dazu Botenlieder jang. Sie aßen auf dem Altar, vor den Augen des messelesenden Priesters, Würste, spielten Karten und Würfel, und warfen statt des Weihrauchs alte Schuhsohlen und Erkremente in das Rauchfaß, wodurch ein pestilenzartiger Geftant erzeugt wurde. Nachdem die Heilige Handlung beendet war, erlaubte man sich in der Kirche alle denkbaren Ausschweifungen, wobei sich die Priester zuweilen bollständig entkleideten. Dann setten sie sich auf Karren, die mit Kot beladen waren, ließen sich durch die Stadt fahren und bewarfen das sie begleitende Publikum mit Unrat. Oft wurde stillgehalten und der jubelnde Pöbel durch unzüchtige Ansprachen ergött.
Trok dieser Fürsprache von maßgebendster Stelle aus fonnte das Narrenfest der fortschreitenden Kultur auf die Dauer doch nicht standhalten, und seit dem 16. Jahrhundert ist es sogar im urwüchsigen Bayern verschwunden.
Waterländischer Hilfsdienst.
Hilfsdienst hat das Oberkommando in den Marken einen Aufruf zur Sur Durchführung des Gesetzes betreffend den vaterländischen freiwilligen Meldung erlassen und angeordnet, daß die Arbeitsstellen bei dem nächsten Polizeirevier, Magistrat oder Gemeindeverwaltung zu erfragen find. Die im Gemeindebezirk Berlin wohnhaften Hilfs dienstpflichtigen fönnen Auskunft erhalten: a) bei dem nächsten Polizeirevier, b) beim Militär- Bureau des Magistrats zu Berlin , C. 2, Klosterstr. 68( Fernruf: Magistrat Berlin Nr. 80, 530 und 580). Schriftliche Anfragen sind nach Möglichkeit zu unterlassen.
Berliner Lebensmittelnachrichten.
In der kommenden Woche gibt es wieder 50 Gramm Butter und 30 Gramm Margarine.
Mit der Eierversorgung von Groß- Berlin wird es auch in der kommenden Woche nicht gut bestellt sein. Die Zufuhren sind so knapp, daß einstweilen nur die Eier für Krankenbehandlungszwecke bereitgestellt werden können. Voraussichtlich werden die Berhältnisse sich bis etwa Mitte Februar nicht günstiger gestalten. Später ist wieder mit, einer besseren Versorgung zu rechnen.
Das Passierscheinbureau, die Abteilung Ia S( Ausstellung von Passierscheinen für deutsche Staatsangehörige aus dem Landespolizeibezirk Berlin) befindet sich vom 3. Januar ab in der Charlottenstraße 48 III. Sprechstunden 10 Uhr vormittags bis 1 Uhr zuges geschlossen. nachmittags. Am 2. Januar bleibt das Bureau wegen des Um
mitteilt, infolge der Erhöhung der Mindestfäße und mit Rücksicht Die Kriegsunterstüßung muß, wie der Berliner Magistrat uns auf den herrschenden Mangel an Kleingeld bei einem Zahltermine mit einem etwas höheren, als dem fälligen Betrage, bei dem nächsten Zahltermine mit einem entsprechend geringeren Betrage zur Auszahlung gelangen. Hiernach besteht fein Anlaß zu Besorgnissen vor einer Berkürzung der Ansprüche der Empfänger.
Das Stammseidel muß dran glauben! Nach einer ergänzenden Bekanntmachung fallen auch die Zinndeckel der Stammseidel", die sich in Verwahrung von Schantbetrieben, Kasinos, Vereinen usw. befinden, der Beschlagnahme anheim.
vorstellungen bereits um 7% Uhr, um das umfangreiche Zirkus Busch. Vom 1. Januar ab beginnen die AbendProgramm früher beenden zu können. Bis zum 3. Januar einschließlich, dem Schluß der Schulferien, finden täglich zwei Vorstellungen statt: um 3% Uhr die Nachmittagsvorstellung mit der Weihnachtspantomime„ Beim Weihnachtsmann" und abends 7% Uhr die große Abendvorstellung mit der zugkräftigen Pantomime„ Die Geierprinzessin". Aus dem in beiden Vorstellungen den Panto
mimen vorausgehenden brillanten neuen Programm verdient an dieser Stelle noch besondere Erwähnung die türkische Schulreiterin Fatme Suleika. Diese Orientalin wird, das darf schon heute ausgesprochen werden, ein interessanter Anziehungspunkt sein. Für Die Nachmittagsvorstellungen hat auch jetzt jeder Erwachsene die i Berechtigung, ein angehöriges Kind auf allen Sigpläßen frei ein auführen, während weitere Kinder nur halbe Preise zahlen.
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Zirkus Albert Schumann bringt mit seinem Neujahrsprogramm eine Fülle Neuheiten. Vor allem das Ausstattungsstück Die Secräuber", bei dem zwei Orchester und 300 Personen mitwirken. Heute, Sonntag, und morgen, Montag, je zwei Vorstellungen. In Nach einer Bekanntmachung des Magistrats dürfen in der Woche allen vier Vorstellungen gehen Die Seeräuber" in Szene. Aus vom 1.- 7. Januar auf die zehn Abſchnitte 36 der neuen Kar dem reichhaltigen Spielplan ragen die Reiterfamilie Cardinale, das höchstens 5 Pfund abgegeben und entnommen werden. toffelfarte höchstens je ein halbes Pfund, also zusammen Sellotsche Konservatorium, die Geschwister Kaiser zu Pferde und können in der Woche vom 1.- 7. Januar auf Abschnitt 13 der Ferner Direktor Schumanns Originaldressuren hervor. Berliner Lebensmittelfarte 2 Pfund Kohlrü ben abgegeben und entnommen werden.
Wann sind die Wohnungen zu räumen? Das Polizeipräsidium teilt mit: Bei dem nächsten Vierteljahreswohnungswechsel im Stadtbezirk Berlin find zu räumen: fleine, aus höchstens 2 Wohnzimmern und Zubehör bestehende Wohnungen bis zum 5. Januar abends; mittlere, aus 3 oder 4 Wohnzimmern und Zubehör bestehende Wohnungen bis zum 8. Januar abends;
Der falsche Husarenoberleutnant.
Nachmittagsvorstellungen, in denen außer den Variéténummern auch Wintergarten. Am heutigen Sonntag und am Neujahrstag sind die ungekürzte Ballettpantomime Die grüne Flöte" in voller Befegung zu Nachmittagspreisen( Kinder die Hälfte) gegeben wird. Es empfiehlt sich, Plätze zeitig zu besorgen.
Palast- Theater am Zoo. Heute Silvester und morgen Neujahr, nachmittags 3 und abends 72 Uhr je zwei Vorstellungen. Nach mittags darf jeder Erwachsene ein Kind frei einführen. In allen bier Vorstellungen Robert Steidls neue Heitere Revue „ Berliner Bilder". Neben Robert Steidl und Anna Müller- Linde tritt jetzt auch Otto Reutter mit seinen neuesten zeitgemäßen Vorträgen auf. Heute ist der letzte Tag des Dezember- Spielplanes, von morgen ab treten die neuverpflichteten Januar- Spezialitäten auf.
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große, mehr als 4 Wohnzimmer umfassende Wohnungen bis Es läßt sich denken, daß diese Art, das Neujahrsfest zu be- zum 12. Januar abends. gehen, nicht allenthalben ungeteilten Beifall fand. Aber die mittel- Die Inhaber der aus 1, 2 oder 3 Wohnzimmern und Zubebör alterliche Geistlichkeit wußte der Opposition zu begegnen. Sehr bestehenden Wohnungen müssen jedoch 1 Wohnzimmer und die Im Zoologischen Garten findet am Silvester und Neujahrsinteressant sind die Verteidigungsgründe, die die theologische Fatul- behör 2 Wohnzimmer schon am Dienstag, den 2. Januar, voll- statt. Eintritt 50 Pf., Kinder unter zehn Jahren die Hälfte; ebenso interessant sind die Verteidigungsgründe, die die theologische Fakul- Mieter von Wohnungen mit mehr als 3 Wohnzimmern und Bu- tage großes Konzert von 4 Uhr nachmittags bis 10 Uhr abends tät in Paris zugunsten des Narrenfestes anzuführen wußte. Sie ständig geräumt den fünftigen Wohnungsinhabern zur Verfügung für das Aquarium, das an beiden Tagen von 9 Uhr morgens bis fagte:„ Unsere Vorfahren, darunter große Leute, haben dieses Fest stellen. erlaubt, warum soll es uns nicht gestattet sein? Wir feiern es 8 Uhr abends geöffnet ist. Jeden Donnerstag sind wieder die beliebten Künstler- und Solisten- Konzerte. Der billige Eintritt an nicht im Ernst, sondern bloß im Scherz, damit die Narrheit, die jedem ersten und dritten Sonntag im Monat wird auch 1917 beidem Menschen angeboren zu sein scheint, dadurch wenigstens alle In verschiedenen großen Städten des Rheinlandes wandte sich behalten. Jahre einmal austobe. Die Weinfässer würden plaken, wenn man ein angeblicher Husarenoberleutnant Hellermann an große Der Hochbahntourist. Zu der satirischen Plauderei in Nr. 355 ihnen nicht manchmal das Spundloch öffnete. Wir treiben einen Firmen der Lebensmittelbranche und erbot sich, ihnen durch seine des Vorwärts" teilt uns die Direktion der Hochbahngesellschaft Tag Possen, damit wir hernach mit desto größerem Eifer zum guten Beziehungen große Mengen von Lebensmitteln zu beschaffen. mit, daß ihre Dividende, die im Jahre 1915 4 Broz. betrug, tros Tauteren Gottesdienst zurückkehren können." Er gab die Waren aber nur waggonweise ab und stellte stets die der zeitweise stark gefüllten Wagen sich auch in diesem Jahre sicher Bedingung, daß der Kaufpreis, der für den einzelnen Waggon nicht erhöhen werde. 120 000 bis 130 000 Mark betrug, auf einer Bank hinterlegt werden Der Leutnant von Treptow ", der das Treptower Telegraphenmußte. In mehreren Fällen hat Hellermann auch derartige Ge- bataillon um einen Militärgaul prellte, entpuppt sich als ein Mann, schäfte abgeschlossen, die Waren aber nicht geliefert. Er fertigte der schon vor der Tat in Treptow bekannt war und mehrfach in dagegen falsche Frachtbriefe über die verkauften Waren an und einer Gastwirtschaft an der Karpfenteichstraße verkehrte. Er trug Die Einschränkung des Straßenbahnverkehrs. ließ sich daraufhin die hinterlegten Summen auszahlen. Auf diese Uniform, die derjenigen der Offizierstellvertreter glich, und erzählte dann, wie auch am Tage der Tat, stets eine unvorschriftsmäßige Die Große Berliner Straßenbahn und die von ihr Weise hat der Betrüger bereits etwa eine halbe Million Mark er- von seinen angeblichen Kriegserlebnissen. Bald nach der Tat er mitverwalteten Vorortbahnen werden vom 1. Januar ab ihren beutet. Nachdem es dem Gauner gelungen war, eine Firma in schien er in derselben Gastwirtschaft mit stark beschmukter Uniform, Betrieb einschränken. Die letzten Wagen werden im allgemeinen Düsseldorf um einen erheblichen Betrag zu prellen, erfolgte die forderte einen Kognat und bat, ihm ein Paar Stiefel zu leihen, da gegen 12 Uhr aus dem Stadtinnern verkehren. Auf einigen Linien, Anzeige bei der dortigen Kriminalpolizei. Diese stellte fest, daß er sich beim Reiten den einen Stiefelabsaz abgerissen habe. Er und zwar auf den Linien 1, 11, 43, 47, 48 und 69 wird der Betrieb Hellermann dort in einem Hotel gewohnt hatte, aber am Tage wurde zu einem benachbarten Schuhmachermeister geschickt. Offenbis gegen 1 Uhr aufrechterhalten bleiben. Der neue Fahr- torher abgereist war. Die Spuren führten nach Berlin . Die bar ist der Gauner ein aus dem Heeresdienst entlassener Mensch, plan, der auch einige Aenderungen der Fahrzeiten beim Betriebs- Polizeibehörden Groß- Berlins nahmen sofort umfangreiche Nach der mit den Verhältnissen in der Kaserne des Telegraphenbataillons beginn vorsieht, wird in den Wagen zum Aushang gebracht forschungen nach dem Betrüger vor und der Schöneberger gut Bescheid wußte. werden. Militär kriminalpatrouille gelang es, festzustellen, daß Die Verkehrseinschränkungen haben die Zustimmung des Ver- S. in einem Hotel am Zoologischen Garten einen Tag lang gewohnt bandes Groß- Berlin gefunden. Es handelt sich um 105 hatte. Von dort aus hatte er ein Telegramm nach Bonn abgesandt. Straßenbahnlinien, deren Spätbetrieb eine Verkürzung um Dieses Telegramm wurde dem Gauner zum Verhängnis; denn ein bis zwei Stunden gegenüber dem jezigen Fahrplan durch die Depesche konnte ermittelt werden, daß Hellermann sich erfährt. Der Berband Groß- Berlin hat in Wahrung der Interessen nach Greiz gewandt hatte. Dort wurde er denn auch festgenommen. des beruflichen Nachtverkehrs zur Bedingung gemacht, daß der Berufsverkehr durch Einsetzüge bedient wird, soweit ihm nicht fahrplanmäßig entsprochen werden kann. Er hat ferner über die ursprünglichen Anträge der Straßenbahngesellschaft hinaus eine Reihe von Verbesserungen im Einvernehmen mit der Gesell. Db die Einsetzüge in einer dem Bedürfnis der erwerbstätigen Kreise gerecht werdenden Weise verkehren werden, wird sich ja schon in den allernächsten Tagen zeigen müssen. Wir möchten
fchaft festgesetzt.
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Die Leiche unter dem Eise. Der mysteriöse Leichenfund in Teltow , über den wir kürzlich berichteten, ist jetzt aufgeklärt worden. nach längerem Umherirren an der Stelle, wo die Leiche aufgefunden Es handelt sich um eine nervenkranke Person, die wahrscheinlich wurde, zusammengesunken und zu Tode gekommen ist.
Aus den Gemeinden.
Die Mutter mit dem toten Kind im Arm. Der Magistrat schreibt uns: In einem Artikel des„ Lokalanzeigers" und des Charlottenburg . Die Einführung der Kartoffeltarte " Vorwärts"( 6. Dezember) wurde berichtet, daß eine Frau Kacz- für das Verzehren von Kartoffeln in Gast- und Schankwirtschaften häusern, bei denen sie um Aufnahme ihres franken, einige Tage der Massenspeisung hat es erforderlich gemacht, den Haushaltungen, marek aus der Gegend von Magdeburg von verschiedenen Kranken- sowie der Abgabezwang der Kartoffelkarte bei der Teilnahme an und daß am nächsten Tage, als sie nach Verschlimmerung des Zu- auf sämtliche Haushaltungsmitglieder anzurechnen, ihnen also nicht alten Kindes nachsuchte, wegen Plazmangel abgewiesen worden sei, die Kartoffeln zum Wintervorrat erhalten haben, den Vorrat nicht standes zur Charité tam, nur noch der Tod des Kindes festgestellt die Kartoffelkarten für alle Familienmitglieder zu entziehen, sonwerden konnte. Der Artikel des Vorwärts" spricht außerdem diel dern ihnen einen Teil der Kartoffelfarten zu verabfolgen. Der