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Nr. 4. 34. Jahrg.

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Telegramm- Adresse: Sozialdemokrat Berita ".

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands .

Redaktion: Sw. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morisplat, Nr. 151 90-151 97.

Freitag, den 5. Januar 1917.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morikplas, Nr. 151 90-151 97.

Die Kämpfe längs des Sereth .

Russischer Widerstand in den Wald­farpathen- Höhen bei Soveja am Sufita erstürmt Vordringen über Mera auf Odobesci Russische Reiterei im Winkel Buzaul- Sereth geschlagen In der Do­ brudscha bis zum Vorland von Galak.

Amtlich. Großes Hauptquartier, ben 4. Ja nuar 1917.( W. T. B.)

Weftlicher Kriegsschauplat.

Bei Regen und Nebel geringe Gefechtstätigkeit. Deftlicher Kriegsschauplay.

Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.

Nordwestlich von Dünaburg drangen Kompagnien des Olden­burgischen Reserve- Jufanterie- Regiments Nr. 259 über das Düna Eis und entrissen den Russen eine Insel. Ueber 40 Ge­fangene und mehrere Maschinengewehre wurden zurückgeführt. Front des Generaloberst Erzherzog Joseph . In den Waldkarpathen gelang es russischen Abteilungen, sich in der vorderen Stellung nördlich von Mestecanesci festzu­jchen.

Deutsche und österreichisch ungarische Truppen nahmen nörd lich der Ojtoz Straße und beiderseits von Spucja( im Sufito Tal) mehrere Höhen im Sturm und hielten sie gegen starte An­griffe der Gegner.

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Madensen.

Oberhalb von Odobesci( nordwestlich von Focsani ) ist der Milcovu Abschnitt überwunden.

Westlich der Buzaul- Mündung versuchte starke russische Kavallerie vorzubringen; fic wurde zurückgeschlagen.

Die Antwort an Wilson.

Schulter an Schulter haben ungarische und deutsche Regi­menter die hartnäckig verteidigten Orte Macin und Jijila ge­stürmt. Bisher find etwa 1000 Gefangene und 10 Maschinen­gewehre eingebracht.

Die Dobrudscha ist damit bis auf die schmale gegen Galak verlaufende Landzunge, auf der noch russische Nachhnten halten, vom Feinde gesäubert.

Mazedonische Front.

- Keine besonderen Ereignisse.

Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

Abendbericht.

Berlin , 4. Januar. Amtlich.

Im Often und Westen keine besondere Gefechtstätigkeit. 3n Rumänien find längs des Sereth die Kämpfe aufgelebt.

*

4:

Der österreichische Bericht.

Wien , 1. Januar 1917.( W. T. B.) Amtlich wird verlautbart:

Deftlicher Kriegsschauplak.

Die Dobrudscha ist mit Ausnahme der schmalen gegen Galas zichenden Landzunge vom Feinde gesäubert. In der rumänischen Ebene außer erfolglofem Vorfühlen ruffischer Kavallerie feine besonderen Ereignisse.

Belich nan @ct befen wir den Milcon über­schritten, bei Seveja und an der Citoz- Straße feindliche Stellungen gestürmt. Weftlich von Balcputna bemächtigten sich die Ruffen eines unserer Gräben. Sonft im Nordosten nichts von Belang.

Italienischer und südöstlicher Kriegsschauplak.

Unverändert.

Der Stellpertreter des Chefs des Generalstabes. v. Socfer, Feldmarschalleutnant.

und die Umgestaltung der europäischen Karte auf Grundlage des Nationalitätenprinzips. Die Zentral­mächte kennen, so wird gesagt, diese Bedingungen heute schon genau, aber auch die Neutralen jollen darüber aufgeklärt werden. London , 4. Januar. Der New Yorker Times"-Korrespondent meldet, dag 2 il son seine zukünftige Politik noch nicht daß Wilson bestimmt habe; er gründe sie jedoch schon so gut wie vollkommen auf eine Forijeßung des Krieges, da die Antwort der Alliierten an gleiche Weise antworten werde.

Was ist jetzt zu tun?

Die Ablehnung des deutschen Friedensangebots hat die Regierung und alle Kreise des deutschen Volkes vor eine neue politische Situation gestellt.

Was auch immer die Gegner über die Schuld am Kriege sagen mögen, so läßt sich doch die Tatsache nicht aus der Welt schaffen an dem Kriege, der seit dem 12. Dezember 1916 tobt, tragen sie die Schuld. Die Mittelmächte haben Frieden geboten, der Zehnderband lehnt ihn ab. So ist seit dent 12. Dezember jeder Zweifel daran geschwunden, daß Deutschland einen Verteidigungstrieg führt, und die Pflichten jedes deutschen Sozialdemokraten gegenüber seinem Lande sind noch viel klarer als je zuvor.

W

Der Parteistreit, ob wir einen Verteidigungskrieg führen oder nicht, ist damit, mag er auch nach dem Gesetz der Träg­heit weiter fortdauern, durch die Weltgeschichte selbst erledigt.

Dafür drängen sich dem arbeitenden Volfe Deutschlands andere Fragen auf, eröffnen sich ihm neue Wirkungsmöglich feiten. Jest sird drüben, hinter den feindlichen Schüßen­gräben und in ihnen selbst die Frage laut: Ist das noch der­felbe Krieg? Jezt sicht man auch drüben die Möglichkeit, ohne weiteres Blutvergießen zu einem Frieden zu kommen, der Dasein, Ehre und wirtschaftliche Eristenzfreiheit des eigenen Landes sichert, jest fönnen vielleicht endlich doch die Arbeiter aller Länder an die Aufgabe herantreten, durch gemeinsames Wirten der Welt den ersehnten Frieden wieder zu bringen,

Das ist das pofitische Ziel, auf das die Arbeiteritanc Deutschlands jetzt alle ihre Anstrengungen fonzentrieren muß. Ganz unbegründet ist die Sorge, daß darüber die nationale Verteidigung zu furz kommen fönnte. Niemand wird von der sozialdemokratischen Fraktion jekt ernstlich verlangen, daß fie fernere Striegskredite ablehnen soll. Und die Sozial­demokraten an der Front wissen ganz genau, daß es der Wille nicht der eigenen Regierung und des eigenen Volfes, sondern jener der Gegner ist, der sie in Not und Gefahr ihren Lieben fernhält. Ebenso wird die Zustimmung der sozialdemokratischen Fraktion zum Hilfsdienstgeset keine so strengen Kritiker mehr wie früher finden, denn alle Be­fchwerden, die es dem Volf des Hinterlandes bringen mag, find nicht zu vergleichen mit den Leiden der Soldaten draußen, wenn ihnen die Munition ausgeht.

Eiferne Pflichterfüllung ist für das ganze deutsche Volk ur Selbstverständlichkeit geworden. Und es wäre kaum not­wendig, diese Selbstverständlichkeit noch besonders hervor­zuheben, wenn nicht gewisse Stimmungen darüber hinaus etivas Großes, Neues, Unerhörtes fordern würden, wovon

Amsterdam , 3. Januar. Wie Neuter erfährt, wird die Antwort der Alliierten an Wilson vielleicht erst einige Tage, nachdem das Dokument den Präsidentener reicht hat, veröffentlicht werden. Zurzeit unter liegt es noch einigen leichten redaktionellen Aende. rungen. Während die Antwort an Deutschland nochmals Deutschland bereits habe bermuten lassen, daß man Amerita aut man einstweilen nicht genau weiß, was es ist, das aber

die Bedingungen aufzählte, die nicht angenommen werden würden, fann erwartet werden, daß die Antwort an Wilson mcitergehen und in genauerer Fassung die cin. zigen Präliminarien angeben wird, unter denen die Alliierten bereit sind, zu unter­handeln.

Der Vertrauensmann der Westmächte.

Safonows Rehabilitierung.

Immer neue Umbildungen vollziehen sich im Ministerium Trepow. Seit einer Reihe von Tagen wird auch Safonows came in Verbindung mit diesen Vorgängen genannt, und icht ist die Form gefunden, wie er sich dem Trepow- Kreise angliedern läßt, zu dem er wie das Blut zur Ader paßt.

Amsterdam , 4. Januar. Aus London wird dem Allgemeen Sandelsblad" gemeldet, die Tatsache, daß Präsident Wilson Schritte zu unternehmen beabsichtige, um seine Friedensaktion durch eine Resolution des Senats unterstüßen zu lassen, müsse als Kopenhagen , 3. Januar. Wie Petersburger Zeitungen be­ein Beweis dafür aufgefaßt werden, dah Wilson noch weiter richten, hat der Zar die Zuzichung Safonows zu den Be­zu gehen beabsichtige. Es scheine ebenso sicher zu sein, daß ratungen des Minifterrats über Auswärtige Angelegen= die Antwort der Alliierten an Wilson, die wahrscheinheiten angeordnet. Ferner wurde Safonow in feierlicher Sisung lich am Freitag abgesandt werden wird, als eine not- der russisch englischen Handelskammer in Anwesen wendige Folge der Tatsache, daß die Antwort der verbündeten beit des englischen Botschafters Buchanan zum Ehrenvorfizenden Möchte an die Zentralstaaten ablehnend lautete, gleichfalls in diefem diefer Kammer gewählt. Wie die Petersburger Zeitungen melden, Geiste abgefaßt sein wird. crtlärte Safonow, tatsächlich die Leitung der Rammer übernehmen zu wollen. Buchanan habe unlängst die Demiffion von deren Vorsitzenden Timirasow gewünscht, schaftskonferenz dieselben in der Presse kritisiert und erklärt habe, weil dieser nach Bekanntgabe der Beschlüsse der Pariser Wirt­daß Rußland auf einen Handelsvertrag mit Deutschland keinesfalls

verzichten könne.

vielleicht doch nicht so groß, neu und unerhört ist, wie der Lärm anzukündigen scheint, der ihm vorhergeht.

Indes stehen wir wohl, wie gesagt, vor einer neuen politischen, aber vor feiner neuen militärischen Situation. Die Aufgabe, um die sich unsere Kriegführung, ihrem eigenen Gefeß folgend, seit zweieinhalb Jahren bemüht, ift die, den Gegner physisch zum Frieden zu zivingen. Die Politit aber seht neben diesen physischen Zwang den mora­Iischen, und so war das deutsche Friedensangebot nur das Ergänzungsstück zu den Siegen in Rumänien : in einem Strieg, der, militärisch offensiv geführt, doch politisch ein Defensiv­frieg bleibt.

Das Bestreben, diese zusammengehörenden Stüde aus­einanderzureißen, nur noch den Krieg und Siegeswillen gelten zu lassen, den Friedenswillen aber auszu­halten, it aus der Erregung über die Ablehnung der Gegner zu verstehen, es entspringt aber nicht aus ruhig vernünftiger Ueberlegung. Dieses Bestreben darf am aller wenigsten in der Sozialdemokratie einen Platz finden!

Die Westminster Gazette" Hofft, die Antwort der Alltierten an Die Regierung fann einstweilen nichts anderes für Wilson werde von dem Geiste getragen sein, daß sie die öffentliche entschlossen, zum Frieden bereit!" Die Gegner follen wissen, den Frieden tun, als an der Formel festhalten:" Zum Kampf Meinung in Amerika überzeugen werde. Eine einfache nega­daß die Friedensbereitschaft als ruhende Kraft immer noch tive Antwort würde nicht genügen. Die Amerikaner intereffieren sich hauptsächlich für die Mittel, welche nach dem Kriege vorhanden ist und daß sie an dem Tage wirksam werden Als der Krieg in Sicht kam, hat Safonow bewiesen, daß wird, angewandt werden sollen, um einer Wiederholung eines solchen an dem auch sie zu einem Frieden ohne Ver­Weltbrandes vorzubeugen, und sie glauben, daß ihr Präsident mit er Englands Mann war. Jekt beweist England, wie sehr es ihm gewaltigung des deutschen Volkes bereit sein werden. Mehr jeiner Empfehlung eines Bölferbundes einen Ge- bertraut. Und Herr Buchanan schlägt gleich zwei Fliegen mit kann die Regierung jezt nicht tun, ihre Mittel sind erschöpft. Die Mittel der Sozialdemokratie sind es danken ausgesprochen habe, der für die Welt einen wirklichen Wert einer Slappe: Safonows Name muß herhalten, das Mig­haben könne. Der Wink, den Lord Grey den Neutralen gegeben trauen zu beschwichtigen, das auf französischer Seite bestanden nicht! Ganz in Gegenteil! Gerade durch das deutsche habe, diese Idee schon während des Krieges auszuarbeiten, werde haben mag in bezug auf den Glauben an Rußlands Bereit. Friedensangebot und seine Ablehnung ist eine Situation ge­schaft, den Krieg in jeder Hinsicht auch als Wirtschaftsfrieg schaffen, die der Sozialdemokratie Gelegenheit gibt, auf dem rücksichtslos bis zu Ende durchzuhalten. Da Timirasow ihr eigensten Gebiet ihre Kraft zu entfalten. Sie wird unt hinter Safonows dienstwilligem Rücken verschwindet, wird den Frieden nicht flennen und betteln, aber sie wird nun Der Secolo" will nach einem Telegramm des B. T." aus bald genug zu hören sein, daß der von Frankreich propagierte und nimmer jetzt erst recht nicht aufhören, auf das Lugano wissen, die Note sebe in großen Umrissen die Bedingungen Zusammenschluß der Ententeländer zur weltwirtschaftlichen große, gemeinsame Interesse hinzuweisen, das die Arbeiter der Entente auseinander, die die Räumung Belgiens , Ser- Aussperrung der Mittelmächte nunmehr auch von Rußland aller Länder zwingt, für die Beendigung des Krieges biens, Rumäniens , Montenegros und Frant mitgemacht werde. Rußland hat keinen selbständigen ver- ihr äußerstes zu tun!

in Amerifa warm willkommen geheißen.

reichs fordere, ehe die Friedenskonferenz überhaupt möglich sei. nünftigen Willen mehr. Es muß gegen sein eigenes Fleisch So wenig die deutschen Arbeiter selbst einen Frieden an Ferner verlange man die Rückgabe Elsaß - Lothringens wüten und Safonom leistet ihm diesen Patriotendienst. nehmen wollen, der ihnen den Weg zur politischen Freiheit