Nr. 8. 34. Jahrg.
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Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3.
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Dienstag, den 9. Januar 1917.
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Russenangriffe westlich Riga - Mitau . Vordringen zwischen Putna und Oitoztal. Sieg bei Odobesti. Die russische Stellung bei Milcovu erstürmt, bei FocsaniJarestea durchbrochen. Focsani ge=
nommen.
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Amtlich. Großes Hauptquartier, den 8. Jasunr 1917.( 2. T. B.)
Weftlicher Kriegsschauplah.
An der Pfer- Front, im Ypern - Bogen und nördlich der Somme entwickelte sich zeitweise lebhafter Artillerickampf.
Durch erfolgreiche Luftkämpfe und das Feuer unserer Abwehrfanoneu büßte der Feind sechs Flugzeuge ein.
Deftlicher Kriegsschauplah.
Front des Generalfeldmarschalls Brinz Leopold von Bayern .
Weftlich der Straße Riga - Mitan griff der Ruffe gestern erneut mit starten Sträfien in breiter Front an.
Am Aa- Fluß gelang es ihnt, den am 5. 1. crrungenen Geländegewinn ein Stück zu erweitern. An allen übrigen Stellen wurde er blutig abgewiesen.
Front des Generaloberst Erzherzog Joseph . Trog Schneesturms und empfindlicher Kälte drängten wir den Feind zwischen Butua- und Ditoz- Zal erneut zurüd. Seeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Madensen.
Der 7. Januar brachte der 9. Armec, im besonderen den fiegreichen deutschen und öfterreichisch ungarischen Truppen der Generale Krafft von Delmensingen und von Morgen einen neuen großen Erfolg.
Sie warfen den Rumänen und Russen aus dem stark befestigten Gebirgsstock des Mgr. Odobesti auf die Putna zurück. Weiter füdlich ist die schon im Oktober ausgebaute. jest zäh verteidigte Milcovu- Stellung im Sturm genommen.
Im scharfen Nachstoß wurde dem Gegner nicht die Zeit gelaffen, sich in seiner zweiten Linie am Kanal zwischen Focsani und Jareftea zu sehen. Auch diese Stellung wurde durchbrochen und im weiteren Nachdrängen die Straße Focsani- Bolotesti überschritten,
Heute früh wurde Focsani genommen!
Aus den erkämpften Befestigungen find 3910 Gefangene, drei Geschüße und mehrere Maschinengewehre eingebracht. Mazedonische Front.
Zwischen Ochrida und Prespa- Sec blieb der Borstoß einer starken feindlichen Aufklärungsabteilung erfolglos.
Der Erste Generalquartiermeister.
Ludendorff.
Abendbericht.
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Der österreichische Bericht.
ien, 8. Januar 1917.( W. T. B.) Amtlich wird berlaufbart:
Deftlicher Kriegsschauplak. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Madenie n.
Der Zeit ist gefch bei Socfunt erneut geschlagen worden. Während deutsche Regimenter südlich und südwestlich der Stadt die feindlichen Linien durchbrachen, stürmten die Truppen des Feldmarschalleutnants Ludwig Goigingen im Raum von Odobesci zwei hintereinander liegende feindliche Stellun gen; gleichzeitig wurde der Feind auch in Bergland des Mgr. Odobesci geworfen. Die Kuffen wichen auf ganzer Front, Fodcani ist seit heute 8 Uhr vormittags in der Hand der Berbündeten. Es wurden 3910 Mann gefangen und drei Geschütze erbeutet.
Secresfront des General oberst Erzherzog Joseph.
In den Tälern der Putna und Susita erkämpften wir neuerlich feindlichen Boden. Auch am oberen Casinu wurden Fortschritte erzielt, die uns der Feind vergeblich durch Gegen stöße zu entreißen versuchte.
Secresfront des Generalfeldmarschalls Prinz copold von Bayern , Bei unseren Streitkräften nichts zu melden. Italienischer und füdöstlicher Kriegsschauplah.
Unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Selbstzerfleischung oder-?
Auf der Reichskonferenz der Parteiminderheit, deren offiziellen Bericht wir an anderer Stelle veröffentlichen, hat Dittmann vor Selbstzerfleischung" gewarnt. Aber er meinte damit nur die Selbstzerfleischung innerhalb der Oppo= sition. Diese zählt, wie aus dem offiziellen Bericht zu ersehen ist, nicht weniger als drei Gruppen: die Arbeitsgemeinschaft, die Spartakusgruppe und die Gruppe der Internationale. Die Spartakusgruppe erklärt die Arbeitsgemeinschaftler für ,, berschwommene Gestalten", die Internationale " findet hinwiederum Spartakus unlogisch. Geraten nun diese drei Gruppen einander allzuheftig in die Haare, so kann dadurch der gemeinsame Stampf gestört werden. Gegen men richtet fich dieser Kampf? Gegen die Parteimehrheit, gegen die sozialdemokratische Reichstagsfraktion, gegen den Parteivorstand und gegen das Zentralorgan der Partei! Also: Einigkeit im Interesse der Uneinigkeit! Keine Selbstzerfleischung der der Opposition, damit die Selbstzerfleischung Arbeiterbewegung defto nachdrücklicher betrieben merden könne!
In seinem Schlußtvort hat Dittmann seiner Frende darüber Ausdruit gegeben, daß es auf der Konferenz zu feiner Spaltung zwischen den drei Gruppen gekommen set. Man könnte danach annehmen, daß die Konferenz als einheitlicher Körper aufgetreten sei und für alle bindende Beschlüsse gefaßt habe. Das war aber feineswegs der Fall. Vielmehr erklärte die Spartakusgruppe von vornherein, daß sie sich durch Beschlüsse nicht binden lasse. Es wiederholt sich also der Vorgang, der sich ähnlich in der Reichstagsfraktion und auf der lezten Reichskonferenz der deutschen Sozialdemokratie abgespielt hat, mir daß es dort die Minderheit war, die auf die Beschlüsse der Mehrheit pfiff, während es jetzt die Minderheit in der Minderheit ist, Dieses die auf die Beschlüsse der Minderheit pfeift. Spiel läßt sich beliebig weiter fortseßen, und es ist nicht einzusehen, ivarum es bei den vier Gruppen dic Parteimehrheit als„ Gruppe" mitgerechnet verbleiben foll. Man kann es schließlich auch noch auf vierzehn oder vierzig bringen.
Jede Gruppe hat hinaus zu gehen und zu wirken im Sinne ihrer Anschauungen", sagt Dittmann. Er unterstreicht damit die Tatsache, daß bindende Beschlüsse nicht gefaßt worden sind, sondern daß jede Gruppe" machen kann, was fie will
Die Anschauungen, für die die Spartakusgruppe nach der Aufforderung Dittmanns zu wirken hat, mag man im Bericht nachlesen. Es find chen die Anschauungen, die von der Arbeitsgemeinschaft als unheilvoll für die Arbeiterbewegung Die Spartakusgruppe wirft
Nachdent es ,, Socialdemokraten" so gelungen iit, aus angeblich bekämpft werden. Die Versenkung des„ Gaulois" und der unferem Rat eine Drohung herauszudestillieren, fährt er fort: offen für die Spaltung der Partei, während die Arbeits Jvernia".
Noch ein weiterer Transportdampfer von Kapitän Steinbauer versenkt.
Berlin , 8. Januar. Amtlich.( W. Z. B.) Eines unferer Materfeeboote, Kommandant Oberleutnant zur See Stein bauer, hat am 27. Dezember im Aegäischen Meer das von Scwachungsstreitkräften gesicherte französische Linienschiff„ Gaulois", 11 300 Tonnen, durch Torpedoschuß versenkt. Dasselbe Boot hat im Mittelmeer am 1. Januar den von Zerstörern begleiteten englischen voll beladenen Truppentransportdampfer Jbernia", 14 278 Tonnen, und am 3. Januar einen bewaffneten tief beladenen Transportdampfer von etwa 6000 Tonnen versenkt.
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Es ist im höchsten Grade unverständlich, daß eine große gemeinschaft behauptet, die Einheit zu wollen und immerzu leitende fozialdemokratische Zeitung, wie der Vorwärts", nicht versichert, der Parteivorstand schädige die Einheit( weil ohne weiteres jede einseitige Orientierung nach Often fategorii er die Spaltung eben bekämpft). Aber nachdem die ablehnt, sondern statt dessen diefen Gedankengang, der nur einer
imperialistischen Regierung berständlich erscheinen fann, sich gänzlich Spartakusgruppe offen ihr Spaltungsprogramm entrollt hat, aneignet. Das ist um so unverständlicher, da der Vorwärts" im fagt Dittmann: Jede Gruppe hat hinauszugehen, um für gleichen Artikel mit großer Energie unterstreicht, daß ein ihre Auffassungen zu wirken!" dauernder Frieden nur dann erreicht werden fann, wenn die Mit hoher obrigkeitlicher Genehmigung der Arbeitsdrei kulturell höchst entwidelten Bölfer Europas : Frankreich , gemeinschaft soll also die Spartakusgruppe für die Spaltung England und Deutschland auf gemeinsamem der Arbeiterbewegung wirken, während die ArbeitsgemeinBoden sich begegnen. schaft die Schuld an der Spaltung der Parteimehrheit zu,, Socialdemokraten" würde den bermeintlichen Wider schiebt. Ist das nicht ein durch und durch unehrspruch nicht gefunden haben, wenn es bedacht hätte, daßliches Spiel? zwischen dem Wünschenswerten und dem Tatsächlichen mit- Die Spartakusgruppe prophezeit, daß sich die Arbeitsunter eine breite Sluft gähnt. Wir glauben zu wissen, daß gemeinschaft bald zu ihrem Standpunkt befehren werde. Daß Frankreich jeßt einen guten Frieden haben könnte, wir halten dies geschähe, wäre im Interesse der Klarheit dringend zu es für möglich, daß sich die Bedingungen für Frankreich wünschen. Denn bei der Spartakusgruppe weiß man doch später einmal verschlechtern fönnten. Mit unseren Wünschen wo und wie, während sich die Arbeitsgemeinschaft um alle hat dieses Fürmöglichhalten gar nichts zu tun. Unserem grundsäßlichen Fragen herumdrückt. Wunsche entspricht der Abschluß eings für alle Beteiligten annehmbaren Friedens je zt, und die schwedischen SozialAbschluß eines solchen Friedens ganz wo anders liegen, demokraten wissen ganz gut, daß die Hindernisse für den ..Socialdemokraten" meint, der Vorwärts" habe sich in
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Der Vorwärts" droht" Frankreich ! Der„ Vorwärts" hat in Frankreich und im Ausland viele Landesverteidigung oder nicht? Die aufmerksame Leser, aber feiner von ihnen dürfte bisher beSpartatusgruppe nimmt in dieser Frage einen flaren Standmerft haben, daß er eine besonders drohende" Haltung gegen punkt ein, während man bei der Arbeitsgemeinschaft immer Frankreich einnimmt. Diese originelle Entdeckung zu machen, noch nicht genau weiß, wozan man ist. Gilt es, wie in DichayGrimma, Wahlen zu machen, heißt er Jal" Kommt es zur ist dem Stockholmer Socialdemokraten" vorbehalten gewesen. der Friedensfrage den„ Standpunkt der Regierung" zu eigen entscheidenden Frage der Kreditbewilligung zum Zwecke der Er zitiert unsere wiederholten Ausführungen über den guten Frieden, den Frankreich bekommen könne, dessen Aussichten gemacht. Das hat er nicht getan, er möchte im Gegenteil, Landesverteidigung, so heißt es Nein!" Aber beileibe nicht aber bei noch längerer Kriegsdauer im Fall einer russisch - daß sich die Regierung in der Friedensfrage den Standpunkt nein, weil wir grundsäßliche Gegner der Landesverteidigung deutschen Ververständigung verschlechtert werden könnten, und des" Borwärts" zu eigen mache. Im übrigen; stände die sind, sondern weil die Regierung nicht die Politik treibt, die Sozialdemokratic in allen Ländern auf demselben Standpunkt mir für die richtige halten. Als ob man unter den gegenfügt hinzu: Damit wird einer unverblümten Drohung Ausdrud ge- wie in Deutschland und gäbe es zwischen diesen Standpunkt wärtigen Umständen für die Politik, die man für die richtige geben: falls antreid je 3: nicht auf den Frieden eingehen will, und dem der Regierungen feine schärferen Gegenfäße als hier, hält, praktisch embas erreichen könnte, indem man To werden die Bedingungen in der Zukunft nicht so günstig sein! so wären wir einem Frieden ohne Vernichtungsabsichten, dem Lande, das gegen eine ungeheure lleberDann tönnte Rußland den vorteilhaften Frieden erhalten auf einem Frieden der dauernden Verständigung näher, als wir macht um feine Gristenz ringt, die Mittel zu Kosten Frankreichs und Englands. es leider tatsächlich sind! feiner Verteidigung verweigert! Eine solche