Nr. 15. 34. Jahrg.
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Redaktion: Sw. 68, Lindenstraße 3.
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Dienstag, den 16. Januar 1917.
Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Ferniprecher: Amt Morisplak, Nr. 151 90-151 97.
Starke ruffische Angriffe im Serethgebiet.
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Ruj
Im Westen Patrouillengefechte. fisch- rumänische Angriffe nördlich des Sufitatals. Südlich des untersten Sereth alle Orte genommen.
Amtlich. Großes Hauptquartier, den 15. Ja suar 1917.( 2. T. B.)
Westlicher Kriegsschauplatz.
Nördlich der Somme hält das lebhafte Artilleriefeuer an, Während an mehreren Stellen Borstöße feindlicher Batrouillen abgewiesen wurden, gelang es eigenen Erkundungsabteilungen durch erfolgreiche Unternehmungen Gefangene und Maschinengewehre einzubringen.
Deftlicher Kriegsschauplah.
Front des Generalfeldmarschalls Bring Leopold von Bayern .
Bei trübem Wetter blieb die Gefechtstätigkeit gering. Front des Generalsberst Erzherzog Jofeph.
Nörd ich des Susite Tales wurden unsere neugewonnenen Stellungen von stärkeren russischen und rumänischen Kräften angegriffen. Der Feind ist überall abgeschlagen.. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Madenfen.
Zwischen Buzaul- und Sereth - Mündung wurde fro un günstiger Witterung der letzte von den Russen südlich des Sereth noch gehaltene Ort Badeni im Sturm genommen. Mazedonische Front.
Unverändert.
Der Erste Generalquartiermeister.
Ludendorff.
Abendbericht.
Amtlich. Berlin , 15. Januar, abends.
Im Westen und Osten geringe Gefechtstätigkeit. Zwischen Cafinu. und: Susitatal sowie bei Fundeni sind starke russische Angriffe abgeschlagen.
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Der österreichische Bericht.
Wien , 15. Januar 1917.( 2. Z. B.) Ami! ich wird berlautbart:
Seftlicher Kriegsschauplas. Osmanische Truppen erftürmten gestern nachmittag das Dorf Badeni , den lezten durch den Feind noch besetzt gehaltenen Ort füdlich des Sereth .
Am Südflügel der Heeresfront des Generalobersten Erzherzog Joseph führten Russen und Rumänen starfe Angriffe gegen die in den letten Tagen von uns gewonnenen Stellungen uördlich des Susita Tales. Die Angreifer wurden überall abgeschlagen. Weiter nördlich nichts Neues.
Italienischer Kriegeschauplak.
An der Dolomitenfront sprengten nnsere Truppen in der vergangenen Nacht am Großen Lagazuoi bas Felsband an der Südwand zwischen eigener und feindlicher Stellung ab. Die Sprengung ist vollkommen gelungen, eine breite Kluft trennt nun die beiden Gegner. An der Karfifront zeitweise etwas lebhaftere Artillerietätigkeit.
Südöstlicher Kriegsschauplak
Unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. v. Soefer, Feldmarschalleutnant.
Die englische Seeschiffahrt und der Unterseebootskrieg.
Un
Die zunehmende Torpedierung englischer Handelsschiffe und die dadurch hervorgerufene Frachtraumnot wird in der englischen Handelswelt immer schwerer empfunden. Es ist daher nur allzu begreiflich, wenn in der englischen Handels. preffe neben dem üblichen Lob auf die stolze englische Kriegs. flotte, die Deutschland von jeder Nahrungsmittelzufuhr über See abgeschnitten habe, die dringende Forderung eines schärferen Vorgehens der britischen Kriegsschiffe und der be waffneten Handelsdampfer gegen die deutschen Unterseeboote auftaucht. Die englische Striegsflotte, heißt es, verfolge eine zu defensive Politik und zeige allzu wenig Initiative. bedingt müsse mit aller Offensivkraft versucht werden, die deutsche Kriegsflotte, besonders die immer gefährlicher werdende deutsche Tauchbootmarine, zu zerstören, denn Deutschland dürfe, wenn der Krieg zu Ende gehe, in keinem Falle mehr feine Flotte haben. Wäre beispielsweise in der Seeschlacht bei Jütland die deutsche Flotte vernichtet worden, dann hätte England die volle Verfügung über die. Ostsee , die deutschen Unterfeeboote fönnten nicht aus ihren Säfen und Schluviwinfeln heraus und England vermöchte eine freie mmiffol bare Schiffsverbindung mit Rußland herzustellen.
Die Aufrechterhaltung der englischen Schiffahrt ist tatfächlich heute Englands größte Sorge. Sie ist weit wichtiger für England als Siege in Südflandern, an der Sommefront oder sonst irgendwo, denn die Fortsegung des Arieges in seiner jeßigen Ausdehnung ijt dem Bierverband nur möglich, wenn England die Verfügung über einen genügenden Handelsschiffsraum behält. Gelingt es, die schon haben, eripect in der City Verwunderung. Dadurch würden jest vorhandene Knappheit dieses Raumes immer mehr zu schwieriger gemacht. Man fürchtet in London offenbar, daß Frankreich und Italien vermögen ohne die stetige HeranNorwegen, wie bereits die Preffe in Kristiania angeraten schaffung von Kohlen, Eisen und Lebensmitteln weder ihre hat, Dänemarts Beispiel folgt und es sich nach Munitionsfabrikation, noch ihren Eisenbahndienst, noch ihre Berbensgang" anfchicken möchte, in den Repreffalien Schwedens industrielle Tätigkeit fortzusehen. Ebenso wäre Rußlands Beispiel zu folgen.
Der Pariser Munitionsarbeiter- bie Frachten höher fleigen und die Frachtabschlüsse noch steigern, so steht die Entente vor dem Zusammenbruch.
streik.
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Bern , 15. Januar. Nach dem„ Matin" hat die in den legten Tagen mit Ungeduld erwartete 2ösung des AusKriegführung mattgesezt, wenn ihm die Zufuhr von Munition, standes der Munitionsarbeiter noch nicht stattgefunBaffen und Chemikalien aus den Ententeländern völlig ab geschnitten würde. England selbst aber braucht dringend den. Arbeitgeber und Bertreter der Arbeiterschaft legten bie freie Meereszufuhr bon Nahrungsmittelu, die dem Munitionsminister Lohntarife. vor, die starke Unter durch Eine neue venizelistische Inselbesehung. der die Tätigkeit deutschen Tauchboote immer schiede aufweisen, so daß beide Patteien den Vorschlag der mehr in Frage gestellt wird. Benn in Eng London , 14. Januar. Reuter meldet aus Athen : Aus land die Nahrungsmittelpreise ständig steigen und unt Gegenpartei für mannehmbar erklären. Die Vertreter der griechischen amtlichen Kreisen verlautet, daß die Venizelisten Teil bereits beträchtlich höher stehen als in blodierten Arbeiterschaft fordern, daß die 2ohntarife die Insel Cerigo befeht haben. Deutschen Reich, und wenn daher England, der Hort der bon Beit au 3eit redigiert werden sollten, da bei Cerigo ist der öftlichen von den beiden großen Südbuchten individualistischen Gesellschafts- und Staatsauffassung, fich ge fortdauernder Lebensmittelteuerung die für des Beloponnes vorgelagert. Die Insel sperrt diese Bucht wungen sieht, zu ähnlichen staatssozialistischen und diktatori heute ausreichenden Rohntarife in wenigen fahrt aus dem Mittelmeer ins Aegäische Meer von Wichtigkeit. feineswegs allein daran, daß fast überall, auch in den nichtund ist auch für die Verbindung mit Streta und die Durchschen Maßnahmen zu greifen wie Deutschland , so liegt das Monaten schon zu dem Lebensunterhalt der Arbeiter friegführenden Ländern, die Preise gestiegen sind und die nicht mehr genügten. Ein obligatorisches SchiedsWeltgetreideernte im Jahre 1916 besonders ungünstig aus gerichtsverfahren in der Lohnfrage stößt bei der ArbeiterLondon, 15. Januar. Daily Chronicle" meldet aus Guboea, bermehren nur noch die Lebensmittelknappheit und zu gefallen ist. Diese Veränderungen der Lage des Weltmarktes schaft auf starkes Mißtrauen. Auch auf Frauen und nicht das griechische Truppentontingent auf der Insel sei nicht vermin- nehmende Teuerung in England; der hauptsächlichste Grund mobilisierte Arbeiter, jo erklären die Vertreter der Arbeiter bert worden, es jei im Gegenteil verstärkt worden, und noch immer ist jedoch die Schiffsraumnot und das dadurch bewirkte Steigen schaft, dürfe das Verfahren nicht angewandt werden, die Re- sögen Goldaten über die Brüde hei haitis nach der Insel Under Schiffsfrachtraten. Die Getreidefrachten von New York gierung habe ja auch nicht das Recht, z. B. das Stapital für geblich seien diese Truppen Urlauber, aber das Merkwürdige an nach London sind seit Striegsbeginn jast um das Zehnsache, 3mede der Landesverteidigung zu requirieren. Minifter er Sache sei, daß fie mur des Nachts über die Brüde marschierten von Buenos Aires nach London um das Zwölffache gestiegen. und daß dabei auch Geschüte herübergeführt würden. Außerdem Thomas werde wohl seine ganze Autorität aufbieten müffen, feien drei bis viertausend Gewehre und eine Menge Munition Verfügung stehenden Schiffsfrachtraumes nicht allein auf Freilich kommt diese Verringerung des dent Handel zur um zu einem schnellen Kompromiß zu gelangen. nach der Insel geschickt worden. In Challis kommandiere der be- Rechnung der Tauchboottätigkeit; nicht minder trägt dazu bei, fannte General Bairas, bem bor turgem angekommene fönige bag die englische Admiralität zum 8wed der Truppen und treue Offiziere zur Seite stünden. Derselbe General habe die Ber- Kriegsmaterialientransporte der britischen Handelsflotte einen haftungen zahlreicher Benizeliften durchzusehen verstanden; er beträchtlichen Teil ihres Schiffsbestandes entzogen und in. rufe jezt alle venizeliftischen Beamten von ihren Poften ab und ihren Dienst gestellt hat. Der Verlust ,, den die englische befehle ihnen, sich in Challis zu melden.
Der Kampf um Schiffsraum. England beschlagnahmt norwegische Tonnage. Wie der Franfiurter Zeitung" aus Kristiania gemeldet wird, erregt die Mitteilung Aufsehen, daß England begonnen hat, die in England bestellte norwegische Tonnage zu befchlagnahmen. Nach dem Intellegenzfedder" ist der neue Vor der Antwort der griechischen Regierung auf das gerade, abgelieferte 6000- Tonnen- Dampfer M o desta" und Ultimatum der Entente hatte der griechische Ministerpräsident Der neue ebenfalls übergebene 10'000 Tonnen Dampfer mehrere Besprechungen mit dem italienischen Gesandten Bos Rinda", die beide schon die norwegische Flagge gehißt dari, uni Berhandlungen über diejenigen Forderungen des und eine norwegische Mannschaft bekommen haben, von den Ultimatums herbeizuführen, bezüglich deren die griechische englischen Behörden beschlagnahmt worden. Rinda", die seit Regierung Vorbehalte gemacht hatte. drei Wochen mit der norwegischen Flagge im Tynefluß liegt, ist nunmehr mit der englischen grauen Kriegsfarbe angestrichen, die norwegische Nationalfarbe ist übermalt und achteraus sind Geschütze aufgestellt.
Französische Kammerdelegierte nach Saloniki . Baris, 14. Januar. Der Kammerausschuß für AusDie Mitteilung, daß die Reeber einiger neuwärtige Angelegenheiten hat drei Mitglieder der Kammer traler Länder, wie Dänemark , ohne Regierungs- nach Saloniti entsandt, mo sie genaue Untersuchungen über erlaubnis die Fahrt für das Ausland verboten die militärische und politische Lage vornehmen sollen.
Handelsflotte durch Unterseeboote, Minenerplosionen, Unglücksfälle usw. erlitten hat, dürfte bis Ende des Jahres 1916 vielleicht an 2,8 Millionen Brutto- Registertonnen betragen haben, fast 14 Proz. der Gesamttonnage der britischen Handelsmarine zu Beginn des Krieges. Dieser Verluft wird freilich zum Teil durch die Indienststellung neuer Schiffe ausgeglichen, aber doch nur zum Teil, so day sich im ganzen immer noch eine Abnahme von ungefähr vier Prozent ergibt. Das scheint nicht viel zu sein, doch kommt in Betracht, daß wie schon erwähnt wurde, die englische Admiralität einen großen Teil der englischen Handelsflotte für militärische Zwecke requiriert hat. Nach einer fürzlich von Lord Balfour gehaltenen Rede sind jetzt an 42 Broz. der gesamten englischen Handelsflotte von der englischen Admiralität in Be schlag genommen. Ferner muß in Stechnung gestellt werden, daß die Handelsflotte der Mittelmächte größtenteils aus dem internationalen Verkehr ausgeschaltet ist; und diese Flotte war vor dem