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»utben"at SufiTamSf zilrüLgeschlage«. Eines unserer Aaiserflu� zeuge kämpfte nacheinander mit drei feindlichen Flugzeugen und zwang sie zum Rückzüge. Bomben, die feindliche Flugzeugs auf unsere Torpedoboote auf hoher See warfen, hatten keinen Erfolg. Me unsere Luft- und SchiffKeinheiten kehrten unbeschädigt an ihren Ausgangspunkt zurück. U-Bunt gegen bewaffnete Handelsdampfer. Tos vom Kapitänleutnant Arnauld geführte deutsche U-Boot bat auf seiner letzten Fahrt wieder fünf englische Handelsdampfer, die bewaffnet waren, versenkt, die teils mit Weizen für England und teils mit Kohlen und Kriegsmaterial für Saloniki beladen waren. Bon vier der versenkten Schiffe wurden die Kapitäne gefangengenommen. Aufgebrachter Dampfer. Kopenhagen , 14. Januar. Der dänische Dampfer T 6 y r a der von Kopenhagen nach Norwegen abgegangen war, ist der.Be/- lingske Tidende* zufolge an der schwedischen Küste bei Halmsiad von einem deutschen Wachtichiff aufgebracht worden. Er passierte gestXn den Sund auf der Fährt nach einem deutschen Hafen. Post über Bord. Kopenhagen , 14. Januar.Politiken " berichtet, der schwedische DampferJngeiorg" fei vorgestern in der Nordsee von einem deutschen Untersetboor angehalten und gezwungen worden, 700 Postsäcke, die für Rußland , Rumänien , Italien und Japan bestimmt waren, über Bord zu werfen. Der Dampfer trw gestern in Göteborg ein und hatte noch 200 Postsöcke an Bord, die für neutrale Länder bestimmt, daher unberührt geblieben waren. » Bersenkt. Reuter meldet: Der norwegische Dampser Aestsold" ist versenkt worden. Die dänische Kriegsversicherung erhielt ein Telegramm, wonach der dänische Dampfer ,T u ü o r g' (2250 Tonnen) von einem deutschen Unterseeboot versenkt wurde. Der Dampfer befand sich auf einer englischen Pflichtreise mit Kohlen« ladung von England nach Lissabon .

Kleine Kriegsnackrichten. Der Militärflieger Snuvage, der im französischen General- stobsvericht mehrmals erwähnt wurde, ist kürzlich im Luftkomp' an der Somme abgeschossen worden. Englisches Ausfuhrverbot für Leinwand. Tie Vereinigung Rattevdam hat vom niederländischen Ueberseetruft den Bericht empfangen, daß die englische Regierung keine Bewilligung für Ver- iendung von Lcinwandwaren irgend welcher Art nach den Nieder- landen gestattet. Militärisches aus Holland . Amtlich wird aus dem Haag mit- geteilt: Der Jahrgang lOll der unberittcnen Wafsen. mit Ausnahme des Torpedororps und der Fortsartillerie, wird vermutlich in der ersten Hälfte des Monats März beurlaubt werden.

politische Uederflcht. Ter liebe Gott für den verschärften v-Boot-Krieg. Auf einer Tagung deS schleswig -holsteinischen Provinzial- verbandes des Bundes der Landwirte hat der Vor- sitzende dieses Bundes, Dr. R ö s i ck e, eine Rede gehalten, die nach mancher Richtung hin auffällig genannt werden mutz. Herr Dr. Rösicke gilt in den Kreisen der Landbündlcr als agitatorische 5kraft; wir sehen in ihm insofern einen Agitator. als er sich in stinetz Reden mit Vorliebe nguotorifcher Mittel bedient, wie sie ein Politiker, der nicht rein auf das Agitatorische eingestellt ist, verschmähen würde. Nach Herrn Dr. Rösicke ist auch der liebe Gott ein All- deutscher! Wenigstens Dr. Rösicke weiß dies ganz genau. denn er bekommt eS fertig, zur Frage deS I7-Boot-Aneges folgendes auszuführen: Ter liebe Gott hat uns einen Fingerzeig gegeben. Er hat die Welternte io schleckt gestaliet, daß England seine Schwierig- keilen hat. um sich zu ernähren. Wenn wir aber England dre Möglichkeil lasten. Schrffe. gefüllt mit Weizen, aus Australien . Indien usw. kommen zu losten und wir dies nicht durchkreuzen, dann ist es zweifelhaft, ob der lieb« Gott unsock einmal eine iolcke Gelegenheit gibt. Denn er verlangt, dah man die Hand ergreift, die er ausstreckt. Ick baffe, daß unsere Reichs- leilung diese Hand ergreifen wird, daß sie eS verstehen wird, sie zu ergreifen. Also der liebe Gott selber verlangt den rücksichtslosen II-Boot-Kricg! Dann ist freilich jeder Widerspruch ausge« schlössen. Sind sich die Kreise um Dr. Rösicke. die sich so gern ihres festen Gottesglaubens rühmen, der ungeheuren Blasphemie dieser Worte'wirklich nicht bewußt?! Uns scheint, der liebe Gott hätte nach diesen Worten seines an- geblichen VcrkünderS weit mehr Ursache, Herrn Dr. Rösicke abzuschütteln, als der Reichskanzler, wie der Herr Dr. Rösicke wieder einmal verlangt hat, Pen Genossen Scheidemann. Die Ententcnote an Wilson beantwortet Dr. Rösicke mit der Aufstellung folgenden KriegzielS: Tann dürfen wir un« auch nicht scheuen, dem Gegner zu sagen, was für einen Frieden wir haben wollen. Sckeidemann. der den Franzosen sagte:Sie wiffen gar nickt, welchen günstigen Frieden Sie haben können", hat dann beiseite zu trete». Die Anlworl auf die enthüllte Vernichtung Sgier der Entenie ist:Ihr wollt uns berauben! Dan» Aug' um Auge, Zahn um Zahn! Dann«ollen mir uns nehmen, waS wir zum nützliche» Bestände Deutschlands brauchen.(Bravo !) Beweist man seine moralische Ueberlegenheit über einen Räuber dadurch, daß man ihm nach seiner Niederwerfung erklärt:Nun beraube ich dich meinerseits"?!

Wiederaufnahme der Landtagsarbeiteu: Am Dienstag tritt der Landtag nach einer vierwöchentlichen WeihnachiSpaui« wieder zusammen. Zunächst versammelt sich nur da» Abgeordnetenhaus, um den Etat und im Zusammen« hang damit die Vorlage betreffend Bereitstellung weiterer Mittel für Zwecke der KriegswohlfahrtSpsiege entgegenzunehmen. Beide Vor« lagen wird der Finanzminister begründen; die eigentliche Etats« beratung wird nicht vor Donnerstag beginnen. BoroiiSsichtlich wird sie in diesem Jahr einen hockpolmichen Charakter tragen. Nach den zahl« reichen Auslastungen in der bürgerlichen, besonders der rechtsstehenden Presse zu urteilen werden die Parteien deS Hause« e» sich nicht nehmen lasten, wieder des langen und breiten über Angelegenheiten zu reden, die im Grunde genommen zur Zuständigleit des Reichs ge- hören. Wir haben es ja schon im vorigen Jahre erlebt, daß von der Tribüne deS preußischen Abgeordnetenhauses eingehend die KriegSziel« debattiert sind, daß man dort den Zensur- und Be- la�erungSzustand einer Erörterung unterzogen und sogar versucht hat, für den verschärften II-Boot-Krieg Propaganda zu machen. An sich sind wir die letzten, die den Parlamenten der Einzelstaaten das Recht bestreiten, auch über Angelegenheiten des Reich« ihrer Meinung Ausdruck zu verleihen, schon mn ihre Vertreter im Bundesrat von den Wünschen und der Stimmung des Volkes zu unierrichten. Aber e« verdient hervorgehoben zu werden, daß der preußisch« Landtag sich bisher in Reichsangelegenheiten immer

nur dann einzumischen pslegie, wenn e» galt, reaktionären Sttö- mungen Borschub zu leisten. Sache der Vertreter der Sozialdemokratie vor allem wird eS sei». Sorge dafür zu tragen, daß die eigentlichen preußischen An- gelegenheiten, i» erster Linie die Wahlrechtsfrage, i» den Debatten nicht zu kurz kommen und daß die Regierung gezwungen wird, sich endlich deutlicher als bisher über die Grundzüge der von ihr verheißenen Neuorientierung der inneren Politik zu äußern. Bon sonstigem Beratungsstoff liegt deni Abgeordnetenhause bi« jetzt nur noch vor das Diätengesetz, dessen kommissarische Vorberatung noch nicht abgeschlossen ist, und einige Antröge aus der Mitte des Hauses, darunter der über die Befreiung derDissidenten- kin d e r vom Religionsunterricht. Dieser Antrag ist schon vor fast Jahresfrist der verstärkten UnterrichtSkommission überwiesen worden, die ober bis heute noch keine Zeit gefunden hat. mit seiner Beratung zu beginnen. Erwartet wird in aller- nächster Zeit noch die Einbringung eines neuen Fideikommiß« gesetzentwurseS, der im wesentlichen auf der Grundlage des 1914 eingebrachten, aber nicht verabschiedeten Entwurfs aufgebaut sein dürsie, ober in einigen Punkten den Wünschen der Parteien Rechnung tragen soll. Das Herrenhaus findet an Beratungsstoff von größeren Vorlagen nur den Entwurf eines SchätzungSamtSgesetzes und den Gesetzentwurf betreffend die Förderung von Stadt« schatten vor, die beide das Abgeordnetenhaus bereits passiert haben. In beiden Häusern harrt außerdem noch der in Form eines Gesetzentwurfs gelleidete Antrag betreffend Freilassung der Teuerungszulagen von der Einkommensteuer seiner Verabschiedung. Was die Regierung noch darüber an gesetzgeberischer Arbeit plant, darüber hat ffe sich bislang nicht geäußert.

Deutfch-törkifche Verträge. Unterm 11. Januar sind im Auswärtigen Amt « von Bevoll- mächtiaten de« Deutschen Reiches und des OSmanischen Reiches eine Reihe von Verträgen unterzeichnet worden, die be- stimmt sind, die Rccktsbeziehungcn zwischen den beiden Reichen in erschöpfender Weise zu regeln. Es sind vieS: ein Konsularvertrag, ein Vertrag über Rechtsschutz und gegenseitige Rechtshilfe in bürgerlichen Angelegenheiten, ein Auslieferungsvertrag, ein Nieoerlaffungsvertrag sowie ein Vertrag über die gegenseitiae Zu- führung von Wehrpflichtigen und Fahnenflüchtigen der Land- und Seestreitkräfte. Dazu kommen fünf weitere Verträge, wonach die Bestimmungen der bezeichneten RcchtSverträge aus die deutschen Schutzgebiete, den besonderen Verhältnissen dieser Gebiete cnt- sprechend, ausgedehnt werden. Die Verträge sollen das in der Türkei bisher in Geltung ge- wesene System der sogenannten Kapitulationen durch neue, dem modernen europäischen Völkerrecht entsprechende Beittmmun- gen ersetzen._ CSln Versprechen. An der Spitze ihrer Montogabend-Ausgabe veröffentlicht dieDeutsche Tageszeitung" eine Reihe Kundgebungen zur kaiserlichen Botschaft aus ihr nahestehenden Kreisen, darunter eine Kundgebung des Vorstandes der deutsch -konser- vativen Partei und eine solche des Bundes der Landwirte. In dieser heißt eS: In beiligem Zorn über unsere Feinde, die Euer Majestät echabeueS Friedensangebot höhnisch zurückwiesen, begeistert stir einen Kamps, der alles einsetzt und Deutschlands ganze Kraft entfaltet, sind wir bereit, jedes Opfer, jede Sei- stung und jede Entbehrung zu übernehmen, die in einem solchen noch gesteigerten Kampf« für Deutschlands glücke li che Zukunft daS Vaterland von uns verlangt. DaS Gelöbnis jedes OvferS. jtzder Leistung und nicht zuletzt jeder Entbehrung beziehen wir in erster Linie auch auf die Lösung der Ernährnugssrage. Wir werden uns erlauben, zu gelegener Zeit an dieS feierliche Versprechen zu erinnern.'

Reformbedürfnisse i» der Z?reikonservativen Partei. In einer Artikelserie derPost" wendet sich der freikonservadive Gras Otto Moltle, Mitglied des preußischen Abgeondneten- Hauses, an seine Parteifteunde, um sie für eine Modernisierung der Freikonservativen Partei zu gewinnen. Er will dieNeu- orienticrung" im eigenen Hause beginnen, doch erwartet er mit diesem Vorhaben offenbar heftige» Widerspruch seiner bisherigen Parteigenossen, die er einwenden läßt:Woher nimmst du das Recht zu solcher Kritik?... Wir sind und bleiben die bewährten Alten. Wir füllten bisher unseren Platz aus und gedenken es fürderhin zu tun mit oder ohne dich 1"Gut, dann ohne m i ch" erwidert Gros Moltke mit bemerkenswerter Entschluß- festigkeit. Die innere Berechtigung seiner Kritik verteidigt Graf Moltke mit einer Betrachtung über die geringe Werbekraft seiner Parter. die sichtrotz vieler und großer Verdienste und Erfolge in politischen Einzelsragen, in der breiten Oeffentlichkeit im Bewußt» sein und Verständnis der Gesamtheit nicht hat durchsetzen können." Er fragt bekümmert: Sollen wir in der größten Zeit deutscher Entwicklung wie bisher als bescheidene Mauerblümchen an der Wand sitzen und warten, bis uns ein Verspäteter freundlichst trotz unserer vielleicht etwas verblichenen Reize enga- giert? So entscheidet sich denn Graf Moltke für den Weg der Neu- orientterung.wenn er auch etwas uneben, holprig und teilweise nicht ungefährlich ist." In einem zweiten Artikel sucht Graf Moltke einige Richi- linien für die Neuorientierung in der Rcichspolitik zu geben. Zwei Punkte greift er heraus. Bei dem ersten kommt er jedoch nicht über einige Allgemeinheiten hinaus. Er will angesichts der gemeinsamen Opfer für daS Vaterland, der' Ileberwindung aller Unterschiede im Schützengraben, das Einigende mehr hervortreten, das Trennende zurücktreten lassen. Derkeusche, spröde, adlige Gedanke der Voßsanheit dürfe nicht wieder verkümmern." Uebar die praktische Durchführung dieses Gedankens, der u. E. notwendig aus die Forderunggleiches Recht für alle" hinausläuft, erfahren wir nichts. Der zweite Punkt betrifft die auswärtige Politik. Hier erklärt sich der Verfasser mit der Schaffung eines ReichstugsausschussöS für auswärtige Ange­legenheiten einverstanden. Weitere Artikel sollen folgen. In ihnen wird sich Graf Moltke vermutlich auch mit preußischen Fragen beschäftigen. Man darf daraus gespannt sein, ob er die Lebre der Schützengrabengleichheit auf das preußische Wahlrecht anwenden wird.

Tisza sitzt fest. Halbamtlich wird im Budapest verlautbart. daß die Gerüchte über eine Krisis im Kabinett TiSza auf haltlosen und unwahren Behauptungen beruhen.

Zur österreichische» Parlaments frage hat die Wiener Arbeiter-Zeitung " in einer Artilelreiho ihres Chef­redakteurs Austerlitz über die Reform der Geschäftsordnung inter­essante Beiträge geliefert. Austerlitz hält bei der Größe des Hauses (516 Abgeordnete für 30 Millionen Staatsbürger), die geradezu zu marktschreierischer Reilame und zu Hervortreten durch Skandalinacherci anreize, bei der Undiszipliniertheit und dein Unernst so vieler Mit- glieder und bei der Unselbständigkeit und RechnungSträgerei des Präsidenten eine Reform der Geschäftsordnung, die leichlsiunige Ob- struktion unmöglich macht, für durchaus nötig. Er legt dar, daß diese Reform unter voller Einhaltung der Borschrifleil der Geschäfts- ordnung in vier Sitzungen erledigt sein könne und daß alle Par- teien nunmehr ein arbeilendes Parlament wollen. Ein« Oktroi- ierung der Geschäftsordnung würde aber nur Erbitterung schaffen und da« ihrer Absicht entgegengesetzte Ergebnis erzielen. Clam- Martinitz möge sich also nicht zu einem solch verderblichen Schritt entgegen seinem Willen bestimmen lassen.

Skandal und Duell. Großes Aussehen erregt iu politischen Kreisen Budapests hie Enthüllung desAz Est", daß der Vizepräsident der Re- gierungspartci Baron(Sabriel Daniel im Interesse eines Lieferungskonsortiums beim Kriegsminister K r o b a t i n vermittelt habe. Als Mittelspersonen figurierten der Grund- besitzcr S e b a st i a n i und das Mitglied der Regierungs- Partei M u z s l a y. Die Enthüllung erfolgte nach Angaben S e b a st i a n i s und M u z s l a h s. Darauf wurde in der Presse die Darstellung Sebastianis als eine niederträchtige Verleumdung erklärt. Nunmehr hat Sebastiani den Ab- geordneten Muzslay wegen Beleidigung zum Duell fordern lassen. Die Angelegenheit wird auch die Untersuchungskom- mifsion des Abgeordnetenhauses beschäftigen. Wunderbar ist, wie immer so auch hier, der naive Glaube, daß mit dem Florett ein Skandal getilgt werden könne.

Ter Bundesrat beschloß gestern über die Festsetzung von Kursen der zum Handel an deutschen Börsen zugelassenen Wertpapiere für sie Veranlagung der Besitzsteuer und KriegSsieuer. Zur Einberufung des bayerischen Landtags. Am 80. Januar wird der bayerische Landtag zu einer außerordentlichen Tagung zu- sammentreten. Eine der ersten Ausgaben der Kammer wird die Neuwahl des Präsidenten sein, da der bisherige Präsident. Dr. v. Orterer, gestorben ist. Voraussichtlich wird nach einer Mit- teilung desVerl . Tagebl." Hofrat v. Fuchs zum Präsidenten, Oberbürgermeister v. Casselmann zum ersten Vizepräsidenten gewählt werden. DaS Schwergewicht der Verhandlungen werde auch diesmal wieder dem Hauptauöschuß zufallen. Liebknecht aus der Anwaltschaft ausgeschloffen. DerReichs- angeiger" meldet, daß der Rechtsanwalt Dr. Karl Liebknecht in den Listen der bei den Landgerichten I, II und III Berlin zugelassenen Rechtsanwälte gelöscht worden ist. Diese Streichung Liebknechts aus der Liste der Rechtsanwälte ist eine automatische Folge seiner rechtskräftigen Verurteilung zu einer Zuchthausstrafe sowie der Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte. Eine einmalige DeuerungSunterstützung soll, wie von zu- ständiger Stelle mitgeteilt wird, auch den pensionierten Reichs- beamten und ihren Hinterbliebenen zuteil werden.

flus der Partei. Einverräterischer Akt". Das ZüricherVolkSrecht". ein Blatt, das sich noch sozialdemokratisch nennt, obwohl es schon ganz in den Anarchismus übergeschnappt' ist, schreibt zumManifest" der deutschen Parteioppositton das folgende: Obwohl dieses Manifest nicht frei ist von pazifisti- schen Verschwommenheiten und Illusionen, ist es doch al« eine solche Kundgebung der in der Frage der Ber- neinung jeglichen Burgsriedens mit der Regierung und den herrschenden Klassen und der Erkenntnis der Notwendigkeit des Klassenkampfes auch während de« Krieges einigen Opposition in Deutschland zu begrüßen. DaS Manifest kam umso zeitgemäßer und ist umso wertvoller, als zu gleicher Zeil die deutsche P a r t e i m e h r h e i t sich nicht scheut, die Ablehnung deS Friedensangebotes durch die Entente dazu zu benutzen, um die Mosten neuerdings zum Durchhalten aufzufordern, die Ver- antwortung für die Fortsetzung des Krieges denFeinden" zu- zuschieben und somit geradezu die Geschäfte der reaktiv- närsten und rücksichrSloseste» imperialistischen Erobererparteien zu besorgen. Da war eS schon not- wendig, daß gegenüber diesem neuesten verräterischen Akt auch die Summe der anderen sich hören ließ, die ihr sozialistisches Gewissen noch nicht ganz(!) verloren haben. In derselben Nummer veröffentlicht dasselbe Blatt einen theoretischen" Leitartikel, der zu dem Ergebnis kommt, daß es dem wahren Sozialisten ganz Wurst sein könne, wer in einem Krieg zu oberst und wer zu unterst zu liegen kommt. Allerdings ein Standpunkt, der sich von jederVerschwommen- heit" fern hält. Da sich die Mehrheit der deutschen Sozial- demokratie aber zu diesem Gipfel derTheorie" noch nicht durchgerungen hat. wird sie weiter soverräterisch" sein, an ihrem eigenen Volk in Not und Gefahr keinen Verrat zu begehen. Was einige bedauernswerte Leute schreiben, die der Krieg um ihr bißchen Verstand gebracht hat, berührt sie wenig.

Leiste Nackrichten.- Eröffnung dcb polmschen Staatsrats. Warschau , 15. Januar. Ter provisorische Staatsrat wurde nach einem feierlichen Hochamt vor dem SitzungSpalais von Zlbordnunge» der Legionen empfangen. Graf Szeptycki an der Spitze einer Ehrrnkompagnie, sowie Offiziers- und Soldatendepu- tatione« aller Regimenter meldeten, daß die Legionen der erste» rechtmäßigen polnische» Regierung militärische Ehren erweisen wollen. Tie StaatSratSmitglieder stimmten als Antwort in den Ruf: Es lebe die polnische Armee! ein. Waelaw von NiemojewSti wurde zum Kroumarschall ge- wählt. Er legt« das Gelöbnis ab» treu dem Batvrlande zu diene». Zu seinem Vertreter wurde». M i k u lo w s ki- Pomorski ge- wählt.

Ter schwedische Reichstag. Kopenhagen , l5. Januar.Berlingsle Tidende" meldet au« Stockholm : Die neue Tagung deS schwedische» Reichstag » ist heute eröffnet worden. Wie verlautet, wird die Regierung im Reichstage eine Gesetzvorlage betreffend Einführung einer Luxus- steuar aus Zigarren und Wein einbringen.

Tie Brotkarte in Schweden . Kopenhagen , 15. Januar.Berlingske Tidende" meldet au» Stockholm : Heute tritt in Schwede« das Brotkartenstzstem i« Kraft.