Nr. 16. 34. Jahrg.
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Telegramm- Adresse: „ Sozialdemokrat Berlin".
Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernibrecher: Amt Moritplas, Nr. 151 90-151 97.
Mittwoch, den 17. Januar 1917.
Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Ferniprecher: Amt Morisplat, 151 90-151 97.
fundeni und Smorgon.
Französischer Augriff südlich Rohe Abermals Russenangriffe im Cafinu- und Sufita Tal und besonders beiderseits Fundeni.
Amtlich. Großes Hauptquartier, den 16. Ja nuar 1917.( W. Z. B.)
Westlicher Kriegsschauplah.
Der Bersuch französischer Abteilungen, bei Beuvraignes( jüdlich Rone) in unsere Stellungen einzubringen, wurde durch die Grabenbefagung verhindert.
Im übrigen hielt fich die beiderseitige Kampftätigkeit, abgefehen oon stellenweise lebhafterem Artilleriefeuer, in mäßigen Grenzen.
Deftlicher Kriegsschauplak.
Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.
Reine wesentlichen Ereignisse.
Front des Generalobert Erzherzog Joseph. Auch gestern blieben feindliche Angriffe zwischen Cafinu- und Sufita Tal ohne jeben Erfolg. An einer Stelle eingedrungene Rumänen wurden durch Gegenstoß völlig zurückgeworfen und dabei 2 Offiziere mit 200 Mann gefangen genommen. Seeresgruppe des Generalfeldmarimalls bon Madensen.
Nach heftiger Artillerievorbereitung gingen beiderseits Fun dent starke russische Maffen zum Angriff vor. Einige hundert Meter vor unseren Stellungen brachen die Sturmwellen im Sperrfeuer zusammen. Bei Wiederholung der Angriffe am Abend gelangten schwache feindliche Teile in unsere Gräben, wurden aber sofort wieder vertrieben. Die Berlufte des Feindes find groß.
Die
Mazedonische Front.
Die Lage ist unverändert.
Der Erste Generalquartiermeister.
Ludendorff.
Abendbericht.
Amtlich. Berlin , 16. Januar, abends. Im Westen keine besonderen Ereignisse. Im Often haben sich südlich Smorgon Kämpfe entwickelt.
Der österreichische Bericht.
Wien , 16. Jannar 1917.( W. T. B.) Amtlich wird verlautbart:
Deftlicher Kriegsschaublat. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls vpn Madensen.
Gestern nachmittag brach der Feind aus seiner Brüdenkopffiellung bei Namolosa( Nemoloaja) am Sereth mit starken Maffen vor. Sein Angriff brach im beutschen Artilleriefeuer zufammen. Abends vermochte. er in unsere Gräben einzudringen, doch wurde er ungefäumt im Gegenangriff wieder hinausgeworfen. Front des Generaloberst Erzherzog Jofeph. Russen und Rumänen führten zwischen der Susita und dem Cadinntal gegen die Kampfgruppe des Feldmarschalleutnants von Ruiz starke Angriffe, fie wurden überall abgeschlagen, auf einer Höhe füdlich Cadinu durch einen Gegenstoß. Der Feind
lief 2 Offiziere und 200 Mann in unserer Hand. Jn der Nähe hes Wefticauefti- Tunnels Bickert um Erfundungsabteilungen durch die feindlichen Sicherungslinien bis zur russischen Hauptstellung vor und brachten 20 Gefangene ein.
Front bez Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.
Retne besonderen Ereignisse.
Italienischer Kriegsschauplah.
An der Karstfront hält die Artillerietätigkeit an. Südöstlicher Kriegsschauplat
Unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. b. Soefer, Feldmarschalleutnant.
Der
preußische Staatshaushaltsetat
Wenn der Voranschlag des preußischen Etats für 1917 ein der Wirklich feit entsprechendes. oder ihr doch nahe fommendes Bild abgibt, dann ist der Einfluß des Krieges auf unsere wirtschaftlichen Verhältnisse geringer, als es bei der Aufstellung der ersten beiden Striegsetats angenommen wurde. Das Rückgrat der preußischen Finanzen bilden bekanntlich die Einnahmen aus den Eisenbahnen und aus den direkten Steuern und gerade diese beiden Einnahmepofitionen find beträchtlich höher angesetzt als im Jahre 1916.
Allerdings darf man nicht übersehen, daß die hieraus fließenden Ueberschüsse nicht in voller Höhe für die laufenden Ausgaben zur Verfügung stehen. Die Reinüberschüsse der Eisenbahnverwaltung fönnen nur noch bis zur Höchstgrenze bon 2.10 Broz. des zuletzt abgerechneten statistischen Anlagefapitals verwendet werden; soweit sie diesen Prozentsatz übersteigen, fließen sie dem Ausgleichsfonds zu, und von den Ein nahmen aus den direkten Steuern müssen auf Grund des§ 3 des Gesetzes betreffend die Erhöhung der Zuschläge zur Einformensteuer und zur Ergänzungaftunächst 100 Millionen Mart zur Dedung der Fehlbeträge der voraufgegangenen Etatsjahre verwendet werden.
Vom rein. etatstechnischen Standpunkt aus wird man sich mit diesen Grundsäßen, an die die Regierung bei der Auf stellung des Etats gebunden ist, wohl abfinden können. Die. Eisenbahnüberschüsse haben sich zwar Jahre hin durch auf einer steigenden Linie bewegt, aber es hat auch nicht an Jahren gefehlt, wo die Ergebnisse weit ungünstiger waren. Roch schwankender sind die Einnahmen aus den direkten Steuern.
Konnte die Regierung früher etwaige Fehlbeträge eines Rechnungsjahres stets auf Defizitanleihe übernehmen, weil erfahrungsgemäß durch hinterher wieder eintretende günstigere
Wilson- Erklärung zu den Ententenoten. dos und mit unter Wasser explodierenden Lufttorpedos a u s- Jahre die Ueberschüsse so hoch wurden, daß mit ihrer Hilfe London , 15. Januar." The Central News" meldet aus untergetauchtem Zustande getroffen werden könnten. In der abgetragen werden konnten, so ist dies Verfahren heute, wo rüsten, damit die U- Boote sowohl in aufgetauchtem, wie die Fehlbeträge entweder ganz oder zum großen Teil wieder Washington, Wilson beabsichtige, in einer Erklärung zu den" Information" schreibt das Mitglied des Stammerausschusses man die Gestaltung der Finanzen während des Krieges und beiden ihm übermittelten Noten Stellung zu nehmen, werde für Handelsmarine, Abgeordneter Bergeon, die Alliierten nach dem Kriege noch gar nicht übersehen kann, unmöglich, aber die Versendung der Erklärung an die beiden trieg- müßten im Kampf gegen deutsche U- Boote entschlossen denn würde sich ein Defizit an das andere reihen, so wäre führenden Mächtegruppen von der Haltung des Kongresses zur Offensive übergeben, da die Defensive nicht schließlich die Anleihesumme so hoch, daß sie durch spätere abhängig machen. mehr genüge. Bergeon schlägt vor, mittels Wasserflugzeugen, Ueberschüsse kaum wieder abgestoßen werden könnte. Von Torpedobootszerstörern und besonderen Jagd- U- Booten auf diesen Erwägungen ausgehend hat denn auch der Landtag Unwürdige Behandlung kriegsgefangener die deutschen U- Boote Jagd zu machen und mit im vorigen Jahr der von der Regierung beantragten Neuder englischen und französischen Sochsee- ordnung der Finanzen zugestimmt, zumal da er es flotte bie norddeutschen und österreichischen in Uebereinstimmung mit ihr für unvereinbar mit einer geDeutsche Vergeltungsmaßnahmen. Säfen anzugreifen. Die Einnahme der deutschen sunden Finanzwirtschaft hielt, daß Defizitanleihen, also An Amtlich. Berlin , 16. Januar. Bor furzem wurde auf die un- Nordseeinsein würde den Todesstoß für den U- Boot- leihen zu nicht werbenden, sondern absolut unproduktiven würdige Behandlung und Unterbringung triegsgefangener Deutscher frieg bedeuten. Die Unternehmung würde viel Sweden, in größerem Umfang aufeinander folgen. in der Feuerzone des franzöfifchen Operationsgebietes hingewiesen often, aber das Ergebnis würde das Opfer lohnen. wirtschaftlichen Verhältnisse ist es, wenn die Regierung allcut Ein Zeichen der Zuversicht in die Entwicklung unserer und gleichzeitig mitgeteilt, daß die deutsche Regierung Maßnahmen er- Die Entente hat es allbereits zu großen Erfahrungen geallein griffen habe, um in diesen empörenden Zuständen Wandel zu schaffen. bracht in Unternehmungen, die viel fosten. Aber daß das bei der Einkommensteuer mit einer Mehreinnahme von Bon der französischen Regierung war mit einer befristeten Rote Opfer sich jemals in einem der Fälle nach ihren Wünschen ge- mit einer solchen von 14 millionen Warf gegenüber dent 147 Millionen Mart und bei der Ergänzungssteuer gefordert worden, alle Kriegsgefangenen im Operationsgebiet min- lohnt habe, wird sie schwerlich im Ernst behaupten fönnen. destens 30 Kilometer hinter die Feuerlinie zurückzuziehen, in laufenden Jahre rechnet; sie geht dabei von der Ansicht aus, gut eingerichteten daß sich die Einkommens- und Vermögensverhältnisse so gcLagern zu vereinigen und fic in Der Zwischenfall von Tschentfiaton. bezug auf Behandlung, bessert haben, daß ungeachtet der Ausfälle, die der Krieg in Postverkehr und Besuche durch Wie aus japanischen Quellen mitgeteilt wird, wurde in Gefolge hatte, Ersparnisse und Rücklagen in entsprechender neutrale Botschaftsvertreter der in Deutschland friegsgefangenen einer Sigung des japanischen Ministerkabinetts am 7. De Höhe gemacht werden fonnten. Ob diese Erwartung in ErFranzosen gleichzustellen. Es wurde dabei angekündigt, daß im Falle zember die Frage eines neuen Kurses" der japanischen Bo- füllung geht, wird die Zukunft lehren. Eine Kleinigkeit beder Weigerung mehrere Tausend triegsgefangene Franzosen hinter fitik behandelt. Das japanische Stabinett gelangt zu der Ein- deuten die 500 Millionen, die aus der Einkommensteuer und der deutschen Front in die Feuerzone übergeführt und dort denselben sicht, daß die jetzigen Umstände in China eine Aenderung der die 80 Millionen, die aus der Ergänzungssteuer herausgeholt Bedingungen unterworfen werden würden, wie die friegsgefangenen dafelbft betriebenen Politif erheischen. Es wurde der Beschluß werden sollen, nicht, denn wenn man auch zugibt, daß in Deutschen hinter der französischen Front. Da die französische Regierung sich bis zu dem gestellten Termin, gefaßt, fürderhin fich von jeder Einmischung in interne chine- manchen Industrien im vorigen Jahre Riesengewinne erzielt fische Angelegenheiten fernzuhalten, der chinesischen Regierung und verhältnismäßig hohe Löhne gezahlt sind, und daß auch dem 15. Januar 1917, zu der deutschen Forderung nicht geäußert feine Beiräte entgegen dem Wunsche der Chinesen aufzubringen, die Landwirtschaft glänzende Geschäfte gemacht hat, so darf hat, ist die angekündigte Gegenmaßregel nunmehr in kraft auf neue Vorrechte in China keinen Anspruch zu erheben, und man doch auf der anderen Seite nicht übersehen, daß in mehr getreten. Sie wird erst wieder aufgehoben werden, wenn Frank- das chinesische Reich fürderhin, als einen Stützpunkt in der als einem Industriezweig eine völlige oder teilweise Arbeitsreich die deutsche Forderung erfüllt. Friedenssicherung im fernen Often zu betrachten. Die nächste losigkeit herrschte und daß von den unter den Fahnen Stehenden gierung in dieser Richtung zeigen.
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fann.
Offensivwünsche gegen die U- Boot- Not. Zukunft schon soll uns die erſten Schritte der japanischen Re- nur ein ganz geringer Prozentjak zur Steuer veranlagt werden Die Bewaffnung der Handelsschiffe. Diese japanische, Nenorientierung" ist natürlich mit aller Vor- Ebenso günstige, vielleicht noch günstigere Hoffnungen Bern , 15. Januar. ( W. T. B.) Das Pariser Journal" sicht aufzunehmen. Darauf deutet folgende Meldung von gestern hin: fnüpft die Regierung an die Gestaltung der Eisenbahn schreibt, Deutschland drohe mit dem verschärften U- Bootkrieg, Wie der Frankfurter Zeitung " über Stockholm aus Tofio ge- leinnahmen. Wenn sie auch mit erheblichen Ausgabees gelte auf der Hut zu sein. Deutschland werde mit seinen meldet wird, führten die Befinger Verhandlungen wegen des erhöhungen rechnet, nicht nur wegen der notwendigen ErU- Booten wohl faum die Blodade brechen können, aber es Zwischenfalles von Eichentjiaton au einem Uebereinkommen, wonach höhung des Ausgleichsfonds, sondern auch wegen der stärkeren wäre findisch zu leugnen, daß die Störungen, die die U- Boote China sich verpflichtet, bieduldigen au bestrafen, Abmuzung des Betriebsparts und des Materials, wegen der im Seeverkehr verursachten, einen beunruhigenden Umfang& adenerfaz und abbitte zu leisten. Die japanische For- erhöhten Ausgaben für Löhne, Bedarfsgegenstände usw., so angenommen haben. Alle Abwehrmaßnahmen hätten nicht derung auf 8ulaifung von Militärbeiräten und japa- schöpft fie doch daraus, daß der Verkehr sich mehr verhindert, daß immer größerer Schaden verursachtnischer Bolizei in den von den Japanern befesten Orten der und mehr dem Friedenszustand genähert, genähert, der Güterwerde. Man solle alle andelsschiffe mit zwei Ge- Südmandichurei wurde angeblich Sonderverhandlungen zwischen verkehr teilweise sogar den Friedenszustand überschritten hat, schützen und geschulter Mannschaft, mit gewöhnlichen Torpe- der japanischen Regierung und den chinesischen Ortsbehörden überlassen. die Hoffnung auf erhebliche lieberschüsse.