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Die Summe aller für das Rechnungsjahr 1917 veran- ichiagten Einnahmen der Eisenbahnverwaltung beläuft sich auf 2897 Millionen Mark, die Summe aller Ausgaben einschlietz- lich der in den Ausgleichsfonds abzuführenden 1 297 348 Mark auf 2629 Millionen Mark, so daß sich im Ordinarium ein R e i n ü b c r sch utz von 277 Millionen Mark ergibt. Bei den außerordentlichen Ausgaben ist die Verwaltung mit großer Vorsicht verfahren. Forderungen für neue Bauten sind nur in beschränkter Zahl in den Etat aufgenommen, well die noch immer durch den Krieg beherrschten Zeitverhältnisse dazu zwingen, alle nicht unaufschiebbaren Bedürfnisie bis auf weiteres zurückzustellen. Die(Geldmittel konnten daher über- wiegend für bereits genehmigte Bauren angesetzt werden; hierdurch wird die Sicherheit gegeben, daß die Bautätigkeit, sobald dies nach der weiteren Entwicklung der Verhältnisse möglich und notwendig wird, wieder in vollerem Ilmfange ausgenommen werden kann/ Im Etat der Bergverwalt u n g sind die Preise der Erzeugnisse der allgemeinen Steigerung entsprechend höher angenommen worden. Infolgedessen erscheinen bei den Steinkohlen- und Erzbergwerken sowie den Hütten größere Roheinnahmen. bei den übrigen Werken Mindereinnahmen. Emem ganz bedeutenden Einnahme a u s f a l l. der auf das Fehlen des Auslandsabsatzes zurückzuführen ist, begegnen wir bei den Bernsteinwerkcn. Leider hat die Verwaltung auch in diesem Jahre wieder von der Beifügung einer besonderen Nach- Weisung über die Verkaufsmengen nnd Preise der Erzeugnisse der Staatswerke sowie von besonderen Nach- Weisungen über die Einnahmen und Ausgaben der einzelnen Werke Abstand genommen. Das eine aber geht deutlich aus dem Etat hervor, daß die ordentlichen Einnahmen aus den Staatswerken insgesamt auf 53.7 Millionen Mark höher geschätzt werden, als im laufenden Etat, ivährend die Summe der dauernden Ausgaben nur um 47,5 Millionen Mark steigt. Die Mehrausgaben sind in Höhe von 14,8 Mil- lionen durch höhere Materialicnpreise und in Höhe von 26.8 Millionen Mark durch die Löhne bedingt, die trotz gc- ringerer Belegschaft um diesen Betrag gestiegen sind. Trotz- dem wird der Reinertrag der Bergverwaltung noch auf 22.3 Millionen M. gegen 29,9 Millionen M. im laufenden Etat geschätzt. Aus den Domänen und F o r st e n dagegen werden nur 9.4 Millionen Mark mehr an Reinerträgen erwartet. Mindereinnahmen weisen die indirekten Steuern auf, der Ertrag ans den Stempelsteuern ist um 26 Millionen, der ans den Gerichtskosten um 35 Millionen herab- gesetzt. Die öffentliche Schuld erfordert eine Mehrausgabe von 45,4 Millionen Mark. Dieser Mehrausgabe steht eine Mehreinnahme von 84,5 Millionen Mark gegenüber, wovon allem 34 Millionen Mark auf den Anteil der Eisenbahn- Verwaltung entfallen. Beim Finanzmimsterinm sind die Mittel für gesetzliche Witwen- und Waisengeldcr um 1,7 Millionen Mark gesteigert: für dir nach dem Gesetz vom 21. Juni 1916 zu erhebende außerordentliche Reichsabgabe im Postverkehr mußten 6 Millionen Mark bereitgestellt werden. Als Zu- schuß zn dem Fonds für Unterstützungen, an ausgeschiedene Beamte und an Witwen und Waisen von Beamten aller Verwaltungen sind im Extraordinarium des Etats des Finanz- Ministeriums 3 Millionen Mark ausgebracht(statt 1,5 Millionen Mark für 1916). Im übrigen ist der Etat im allgemeinen nach den Grund- i ätzen aufgestellt, wie dies für die Jahre 1915 und 1916 ge- chehen ist. Von der Streichung oder Kürzung solcher Positionen� die sich als Ausnahmegesetze darstellen, hat die Regierung bedauerlicherweise Abstand genommen, sie hat wieder einmal die Gelegenheit vorübergehen lassen, die Absichten, die sie hinsichtlich' der von ihr verheißenen Neu- vnentierung hegt, auch nur symbolisch anzudeuten. die Seöeutung üer üeutsch-türkischen Verträge. Der türkische Minister deS Aeußern, Haiti B e y, gab am Dienstag in der türkischen Kammer eine Erklärung zum Abschluß des deutsch - türkischen Abkommens ab, das auf der Grundlage der Gegenseitigkeit und des Völkerrechts die recht- lichen Beziehungen der Türkei zum Deutschen Reiche regelte und deren Bedeutung für die Türkei er als sehr groß be- zeichnete. Er loirS ans die durch die Kapitulationen geschaffene rechtliche Ungleichheit zwischen den Osmancn und den Ausländern hin sowie auf die Hemmungen auf Wirtschaft- lichem Gebiete und fügte hinzu: Unser Land stand vor dem Kriege außerhalb des euro - päischen Völkerrechts. Durch die Abschaffung der Kapitu- lationcn haben wir unsere Gleichheit erklärt und heute durch die erstmalige Unterzeichnung eines Vertrages auf der Grund- läge der Gleichheit und Gegenseitigkeit unseren Platz unter den Mächten eingenommen, wodurch wir 'unsere volle innere wie äußere Souveränität wiedererlangten. Der Minister sagte, das Ereignis könne von den Osmanen als der Beginn einer Epoche der Wohlfahrt be- i rächtet werden.__ Spanische Schiffe mit deutschen Geleit- briefen. Eine Willkommensnote Englands. Bern , 15. Januar. Tie Madrider Presse veröffentlicht eine Note des englische» Botschafters in Madrid , der erklärt, daß mit deutschen Gelcitbriefen versehene spanische Schiffe unbehindert die englischen Häfen anlaufen dürfen, obwohl England angesichts eines von einer feindlichen Macht ausgestellten Gelcitbnefes berechtigt wäre. Papiere nnd Ladvng des Schiffes einzuziehen. Die englische Regierung habe nicht einmal die Frage erörtert, ob es angebracht sei, die Ausfuhr spanischer Früchte nach Deutsch - l a n d zu verhindern. England verlange von den neu- t r a l e n Nachbarn Deutschlands die Zusicherung, daß von ihnen eingeführte Früchte nicht in Feindesland weiterverkauft würden. Holland werde baldigst ein Abkommen ab- ichließen, das ihm die Einfuhr ausländischer Früchte, besonders spanischer durchaus gestatte. Seschränkung öer Lebensmittelausfuhr in Gnglanü. Londinl, 16. Januar. Reuter meldet: Eine Untersuchung der Kommission für Lebensmittel und Brennstoffe in Cardiff habe ergeben, daß neutrale Schisfo trotz des in

England herrschenden Lebensmittelmangels Verhältnis- mäßig große Vorräte eingenommen haben.' Die Kommission fordere nun die Ausstellung eines Lebens- mittelkontrolleurS in jedem Hafen und der- lange iveiter, daß die neutralen Schiffe Listen der an Bord befindlichen Vorräte anlegen, und daß von den britischen Behörden Bestimmungen für die einzunehmenden Höchst summen an Vorräten erlassen werden.

die magere Gffensiv-Silanz. Ein Geständnis aus Eutente-Kreisen. Bern . 15. Januar. (W. T. B.) In einem Leitartikel schreibtTemps". Frankreich ntiiffe auf allen Gebieten Höchst- anstrengnngen unternehmen nnd in nationaler wie inter - nationaler Beziehung, in den Fragen der Landesverteidigung. der Trnppenbestände. des Kriegsmaterials müsse das Pro- gramm, dessen Richtlinien von allen Alliierten gebilligt worden seien, nun endlich auch durchgeführt werden. Das Jahr 1916 habe den Alliierten mit den Kämpfen bei Verdun und im Trentino in defensiver Hinsicht gute Erfolge gebracht. Bezüglich der Offensive sei die Bilanz magerer. Die Sommeschlacht habe nur sehr beschränkre und nur taktische Früchte getragen. Tie Brnssilowsche Offensive habe die strategische Lage ans der Ostfront nicht verändern können. Ter dunkle Punkt im Jahre 1916 sei der Balkan , wo die Alliierten die Bedingungen und Folgen ihren Handlungen ständig ver- kannten. Rumänien habe im Augenblick angegriffen, als die russischen Kräfte erschöpft waren. Die Saloniki- Expedition habe nur ein geringes Ergebnis gezeitigt. Die Handlungsweise der Alliierten gegenüber Griechen- l a n d habe die Lage noch verschärft. Die Verantwortlichkeiten der einzelnen Alliierten würden später festgelegt werden, aber schon heute stehe fest, daß die Uebereinstimmung in ihren Bemühungen weit unter dem Wünschenswerten und Erreichbaren bliebe. Bisher hätten die zahlreichen Zusammenkünfte der Ober- .upter der verbündeten Regierungen in der Hauptsache Salonunterhaltungen geglichen, es sei unumgänglich notwendig, eine Arbeitsmethode, ein Arbeitszentrunl zu schaffen. In einem Kriege, wie dem gegenwärtigen seien Improvisationen und I m p r o- V i s a t o r e n nicht a m Platz. Dies Selbstgeständnis aus den Reihen der Entente zeigt die ozeanbreite Kluft, die zwischen dem Stande des Krieges und dem Willen der Ententekämpfer, bis zum Siege zu kriegen, gähnt. Der Wahnsinn, der sich in dieser.Kriegswütig- keit offenbart, hat aber imperialistische Methode. » Die Zahl soll es bringen. Auch der Kriegsfachmann derTimes". Oberst Repington. revidiert das Ergebnis der letztjährigen Kriegführung. Er ist der unentwegte radikale Erdrückungsstratege. der sich von den Erfahrungen der Entente nicht belehren läßt. Wie die rufst- schcn Heerführer, hat auch er den Glauben, daß die Massen- walze entscheiden werde. Er schreibt: Die Lage an der Westfront ist so, daß die Zahl der französischen . englischen und belgischen Divisionen, selbst wenn, man aus die wechselnde Stärke der Divistonen aus beiden Seiten Rücksicht nimmt, doch nicht so groß ist, daß sie in einem Offensivlampfe eine Entscheidung verspricht. Bor dem Kriege nahmen wir an, daß für einen Angriff eine Uebermacht von zwei oder selbst drei gegen einen nicht zu groß fei, und wir müssen immer von neuem wiederholen, daß wir keineswegs über ein« solche Ueber« macht verfügen, und daß doch der Sieg davon abhängt, ob wir sie bekoinmen. Es ist außerdem für die Deutschen jederzeit möglich, int Westen die mobilen strategischen Regimenter in die Wagschale zu werfen, die sie jetzt gegen Rumänien verwenden. Wenn wir im Jahre 1917 nur eine geringe Uebermacht gegen den Feind ins Feld bringen können, können wir billigeiweise auch nicht mehr erwarten, als einen kleinen Erfolg. Der Grundsatz Nelsons, daß die Zahl allein den Feind vernichten kann, hat sich immer wieder als richtig herausgestellt, und es muß infolgedessen unser Hauptziel sein, diese Zahl, sowohl was Mannschaften als was Ge- schütze betrifft, aufzubringen. Oberst Repington fährt fort, daß Politiker, die im übrigen tüchtig seien, diese höchst einfache Theorie nicht einsehen wollen und tadelt die Zersplitterung der Kräfte in verschiedene Expeditionen. Erst seit der Konferenz in Rom könne man hoffen, daß der Rat sachverständiger Soldaten wie Cadorna und Robertson befolgt werden würde. Ter Hieb geht gegen die Orientaktionen, an denen Frank- reich mehr Interesse hat als England. Repington will die ganze Wucht auf die Westfront sammeln. Was die Russen in Galizien und so viel anderen Gebieten der Ostfront versucht haben, das soll schließlich im Westen gelingen. Aber gerade der Ausgang der russischen Aktionen ist beweiskräftig dafür, daß Nelsons Ansicht veraltet ist. Heute ist eS beim Krieg- führen eben nicht mehr die Zahl allein, die den Feind ver- nichtet. Sie bleibt roh und plump, wenn nicht strategisch das Genie sie bewegt. Aus die Bewegung der Zahl kommt es an.

Der bulgarische Kriegsbericht. Sofia ,. Januar. Bulgarischer Heeresbericht. Mazedonische Front: Schwaches Artilleriefeuer auf der ganzen Front. Lebhafte feindliche Lufttätigkeit in der Gegend von M o n a st i r. int Wardartal und an der Struma. Wir brachten ein feindliches Flugzeug, das über die Umgebung von Xanthi flog, durch unser Artilleriefeucr zum Absturz. Das Flug- zeug versank sin Meer. Rumänische Front: Bom rechten Donau-Ufer au« wurden durch unser Artilleriefeuer Eisenbahnanlagen in der Um- gebung von G a l a tz beschosien. Feindliche Artillerie erwiderte mit schwachem, unwirksamem Feuer. » Französischer Heeresbericht der Orientarmee vom Ib. Januar. Das schlechte Wetter verursachte zahlreiche Ueber- schwemmungen. SuS der Gegend des PrespaseeS werden heftige Schneestürme gemeldet. Der Feind entfaltete einige Tätig- keit an der von den Italienern gehaltenen Front. Dort wurde ein Angriff abgeschlagen und wurden Gefangene gemacht. Heftige Be- schießung am War dar und in der Gegend von Rape «; uusere Artillerie erwiderte heftig. In Butire», nördlich von Arnams wurde ein Munitionslager zerstört. Südlich des OchridaseeS einige Gefechte, so besonders bei Veliierna, wo eine unserer indo- chinesischen Abteilungen mitkämpfte. Eine andere Abteilung machte leichte Fortschritte über Speti hinaus. Der russische Heeresbericht vom 13. Januar sagt von der ru- manischen Front: Die Rumänen oriffen den Feind aus den Höhen sieben Werst südöstlich von Monastirra-Kaschinul am K a s s i n a- fluß ack und warfen ihn noch heißem Bajonettkampf ein Werst nach Süden zurück. Feindliche Abteilungen, die in der gleichen Gegend zum Angriff vorgingen, wurden nicht nur von den durch ruffische Truppen unterstützten Rumänen abgewiesen, sondern auch noch zwei Werst nach Süden zurückgedrängt. In der Gegend von

Badens, zehn Werst südwestlich Galatz , mochte der Feind, etwa ein Regiment stark, einen Angriff auf unsere Wachen, die sich etwas nach Norden zurückzogen. Fcindlicbe Abteilungen griffen, noch starker Artillerievorbereitung, mehrmals unsere Stellungen in der Gegend von T s ch i u s l e i, 12 Werst nordöstlich von F o c s a ni. an. Alle Angriffe wurden mit großen Verlusten für den Feind abge­schlagen. General Smuts verläßt Deutsch -Gftafrika. London , 15. Januar. Meldung d«S Reuterschrn Bureaus. Amtlich wird mitgeteilt: Der Burrngeueral Smuts, der die englischen Streitkräfte in Lstafrika befehligt, wird Südafrika bei der bevorstehenden Reichskonferenz in London vertrete», da drr Premierminister, General B» t h a, in Anbetracht der wichtige« Fragen, die in der kommenden Session des südafrikanischen Parka- ments besprochen werden sollen, an der Konferenz nicht teilnehmen kann. London , 16. Januar. Reutermeldung. Die Mitteilung deS Kriegsministenums, daß der Burengeneral Smuts, der Befehlshaber der britischen Streitkräfte in Ostafrika . Süd- afrika auf der bevorstehenden Reichskriegskonferenz in London vertreten wird, enthält folgende Einzelheiten über die Lage in Ostafrika : Die militärische Lage in Ostafrika ist glücklicher­weise derart, daß sie einen Kommandowechsel und eine gewisse Reorganisation verhältnismäßig einfach macht. In der Tat wären die Maßnahmen, die jetzt ins Auge gesaßt sind,. als Folge der plötzlichen Abberufung des Generals Smuts , für seine Stelle und auch sonst in jedem Falle binnen kurzem getroffen worden. Genoral Smuts übernahm im Februar 1916 den Oberbefehl, als ganz Deutsch-Ostafrika sowie ein gewisser Teil britischen Gebietes im feindlichen Besitz war. Gegenwärtig, elf Monate später, in nichts von Teutsch-Ostasrika dem Feinde geblieben außer einem verhältnismäßig kleinen unbedeutenden Gebietsteil im Süden und Südosten, wo sich seine Streitkräfte auf ihrem Rückzüge sammeln. Ter Feind besitzt nicht eine einzige Bahn, Stadt. oder einen Hafen, die schwachen und sich vermindernden Transportmöglichkeiten beschränkten seine Bewegungsfähigkeit für Angriffsunternehmutigen auf schwache Kräfte oder einen endgültig beschränkten Umkreis. Während der letzten zehn Tage hatten die Operationen an der M g e t a- front zur Folge, daß der Feind sich über den R u f i d s ch i zurückzog. Wir halten jetzt einen wichtigen Uebergang über diesen Fluß und können uns bewegen, je nachdem die Gelegenheit es verlangt. An den anderen Fronten ist der Feind während der gleichen Zeit, offenbar in Ueber- einstimniung mit einem Plane für einen allgemeinen Rückzug auf neue Linien, gewichen. Unter diesen Umständen ist es möglich gewesen, dem Wunsch der Regierung der Südafrikanischen Union nachzukommen, die Beur­laubung Generals Smnts vom Kommando in Ostasrika in die Wege zn leiten. Zu vorstehender amtlicher Meldung wird vom Wölfischen Bureau bemerkt: Smuts ist eS trotz seiner wohl zehnfachen Uebermaitit nicht gelungen, Ostastiko in elf Monaten in seinen Besitz zu bringen. Das Gebiet, dos von unserer tapferen kleinen Schutztruppe noch besetzt gehalten wird, umfaßt einen Raum von zirka Hundertvierzigtausend Quadratkilometern und entspricht somit ungefähr dem Flächeninhalt vou Bayern, Württem- berg. Boden. Elsaß-Lothringen und Sachse», es wird unbegrenzt im Norden durch den Rusidifluß, im Westen durch daS Ruduhj« Kilombero und den Nyasia-See und im Süden durch den Rowuma - fluß. Im Osten befindet fich lediglich das Küstengebiet in femd« licher Hand. Hieraus erhellr, daß der.verhältnismäßig kleine un- bedeutende" Gebietsteil doch noch einen ganz erheblichen Umfang ho!. Inwieweit die Bewegungsfreiheit der deutsckien Truppen beschränkt ist, steht man am besten aus der Offenfivbewegung gegen die auf deutsches Gebiet vorgedrungen gewesenen Portugiesen. Diese Aktion warf nicht allein in wenigen Tagen die Portugiesen aus Deutsch-Ostafrika hinaus, sondern führte die Schutztruppe sogar über den Rowunafluß nach Portugiesisch-Mozambique. Die Kämpfe am Tigris . Englischer Bericht. Die Kampshandlungen am Tigris waren durch Ueber- schwemmung des Landes sehr gehindert. Am 11. Januar besetzte unsere Kavallerie die Ortschaft Hai am Schat-el-Hai. wobei sie Gewehre. Munition und Vorräte erbeutete. Am selben Tage wurden vier feindliche Schiffe, wovon eins Truppen an Bord führte, durch unser Artilleriefeuer im Tigris versenkt. Während deS 11., 12. und 13. Januar machten unkere Truppen weitere Fortschritte auf dem rechten Tigrisuser östlich und westlich von Kut-ol-Amara. Zwei Schützengrabenmörser, zwvi Maschinengewehre und Bomben wurden erbeutet. Mit Ausnahme eines schmalen GebietSstreifens am Bend flusse nordöstlich Kut-el-Amara , auf welchem sich der Feind noch hält, ist das ganze rechte TigriSufer östlich von Schot- el-Hai gegenwärtig von feindlichen Truppen gesäubert.

China und Wilson. Die Agence Havas meldet: In seiner AnWort an Präsi- beut Wilson erklärt China , eine friedliche Nation zu sein und im Augenblicke seiner Reorganisation betroffen worden zn sein. ES könne an die im Kriegszustande befindlichen Länder nicht mit der Zumutung um wirtschaftliche und industrielle Unter­stützung herantreten. China äußert seine Sympathien für die Note des Präsidenten Wilson, die das Ende des Krieges be­zweckt und erklärt sich bereit, in Zukunft mit allen Mitteln dazu beizutragen, daß die Gnrndsätze der Gleichberechtigung der Nationen respektiert werden. Die Mtwort Südamerikas . Der Agenzia Americana zufolge wird Brasilien auf die Note Wilsons in Uebereinstunmung mit den übrigen siid- amerikanischen Staaten antworten.

Der amerikanißh-mexitanifihe Streit. Von der Schweizer Grenze, den 16. Januar. Nach derKölnischen Zeitung " meldet der Schweizer Preßtelegraph aus Madrid , der dortige mexikanische Gesandte teile mit, daß die RegierungStruppen die Streitmächte 23 i II a s in der Nähe von Jlmenez vernichtend geschlagen haben. Die Partei- tänger Villas, die Truppen Zapatas und die Truppen Felix )iaz, die sogenannten Feli�islas, hätten keinen einzigen Ort mehr in der Hand. Der Rückzug der amerikanischen Truppen ans Mexiko wird in der in New Jork zusammentretenden Sonderkonferenz der amerikaitisch- mexikanischen Äom- Mission amtlich mitgeteilt werden. Der amerikanische Bot- schaster wird demnächst seinen Posten in Mexiko wieder ein- nehmen.