Nr. 22. 34. 3abreang.
Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Abgeordnetenhaus.
54. Sizung. Montag, den 22. Januar, nachmittags 2 1 hr.
Am Ministertisch: Beseler, v. Schorlemer. Auf der Tagesordnung steht die erste Beratung des Fideikommißgesetzes.
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Unser Standpunkt zu dem Gesetz ist bekannt. Wir würden in bem Zustandekommen des Geieges einen bedeutiamen Fortschritt fehen. Der Entwurf entspricht dem, was die große Mehrheit des Hauses als ihren Wunsch ausgesprochen hat. Wir beantragen Ueber weisung des Entwurfs an eine Kommission von 28 Mitgliedern. Man sagt, die Einbringung des Gefezes bedeute einen
Bruch des Burgfriedens.
Dienstag, 23. Januar 1917.
handen. Jedenfalls hätte die Regierung fobiel Gefühl für den Burg als bisher üblich in Erwägung zu ziehen ist. Die erwerblichen und frieden beweisen müssen, daß sie ein solches Gefes jest nicht ein- Arbeitsverhältnisse sind dabei besonders zu berüdsichtigen. Srachte.( Sehr gut! links.) Nach dem Minister ist alles, was den Unter den Parteiwirren hat auch die Jugendbewegung agrarischen Interessen nügt, mit dem Burgfrieden vereinbar. Die zu leiden. Hier wird es der Anspannung aller Kräfte bedürfen, unt Vorzüge des Großgrundbesizes haben mit der Frage des gebundenen diese wieder ein ordentliche Bahnen zu lenken und auf die alte Höhe Grundbesizes gar nichts zu tun.( Sehr richtig! bei den Sozialdemo- zu bringen.
In der
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Diskussion
fraten.) Oder will der Minister etwa, daß der gesamte Großgrund- Bei den Stadtverorbeten und Gemeindewahlent befis fideikommissarisch gebunden wird? Der leitende Gesichtspunkt standen sich überall zwei Kandidaten gegenüber. Der Beschluß für die Regierung ist jedenfalls, diese Bevorzugung des Großgrund der Spartakusgruppe, unferen Kandidaten überall Gegenfandi Justizminister Beseler: Der letzte Entwurf von 1918 tam in- befizes vor der gefürchteten Neuorientierung unter Dach und Fach daten gegenüberzustellen, ist prompt durchgeführt worden. In Köpenid, folge des Landtagsschlusses 1915 nicht zur Verabschiedung. Die zu bringen. Es gilt, die Junker unter allen Umständen auch bei der und Wilmersdorf find die Spartakusleute unterlegen. Nur in Bris Regierung war sich aber schon damals klar darüber, daß der Ent- Neorientierung auf der Oberfläche zu halten. Es werden hier fiel der Wahlkampf nicht zu unseren Gunsten aus. Von Wahl zu wurf wieder eingebracht werden müsse. Neu aufgenommen ist ein Standesvorrechte, es wird ein ganz besonderes Familienrecht für Wahl hat sich uniere Stimmenzahl erfreulich vermehrt. Der Redner Teil über Stammgüter, der auch dem fleineren und die Fideikommußbefizer geschaffen. Es kann z. B. in der Stiftung schloß mit einem Hiuweis auf die schweren Stämpfe, denen wir entmittleren Befig au der ihm bisher fehlenden Besitz bestimmt werden, daß der Erstgeborene nur dann erbberechtigt bleibt, gegengeben, nachdem er die von der Arbeitsgemeinschaft herbeibefestigung in der Familie verhelfen soll. Der Minister geht wenn er eine Adlige heiratet. Man will eine Art Abglanz einer geführte Barteiipaltung gebührend gekennzeichnet hatte. weiter die Einzelheiten des Gesezes durch, bleibt aber im 3n- Monarchie auf dem Lande schaffen. In den bäuerlichen Familien Den Kassenbericht erstattet Bagels. Aus demselben ist gir sammenhang auf der Tribüne unverständlich. wird dies Gejez nicht zur Stärkung des Familienfinns wirken, entnehmen, daß die Einnahmen 47 782,08 7. und die Ausgaben sondern, wie die Erfahrung beweist, die Familienglieder miteinander 18 541.82 9. betragen; verbleibt ein Kassenbestand von entzweien. Mit dem Grundsatz: Dem Tüchtigsten freie Bahn! it 29 240,26 D. die Vorlage unvereinbar.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Nicht die Tüchtigkeit soll entscheiden, wer Fideikommißbefißer wird, sondern die Erbfolge! Trottel und unfähige Leute können so in fritifiert Genosse Ioth Neukölln die Schreibweise der„ Neuen den Besitz all der Vorrechte kommen, die mit dem Fideikommiß ver- Zeit" und der Gleichheit". bunden sind! Hier gilt der Grundsah: Dem Unfähigsten staatliche Hilfe!( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Partei und Gewerffchaften feinerzeit beschlossen haben. Die Jugendbewegung ist auf ein anderes Gleis gekommen, als Seiner Soll das die Neuorientierung sein? Die Großgrundbefizer ver- Meinung nach müßten die Gemeindevertreter des Streises häufiger Es handelt sich aber hier um Dinge, die außerordentlich wefent- langen hier, daß der Staat ihnen ein flandesgemäßes Leben garan- zufammenkommen, um die gerade während der Kriegszeit wichtigen lich für unsern großen und kleinen Grundbesig sind, um eine Materie, tiert. Dasselbe Recht hat aber jeder andere Staatsbürger. Ga fommunalen Fragen zu behandeln, damit ein möglichst einheitliches die feit Jahrzehnten der Regelung barrt, um die Beseitigung rantieren Sie dem Arbeiter den standesgemäßen Lebensunterhalt Handeln erzielt wird. der großen Unsicherheit, die auf diesem Gebiete berricht. Es handelt durch Schaffung von Mindestlohnen usw. Dann Neumann Neukölln widerspricht Kloth hinsichtlich der„ Gleich fich vor allem nicht etwa um ein ganz neues Gesetz, sondern nur würden Sie wenigstens der großen Masse helfen, was mehr int heit und der„ Neuen Zeit". um den lezten Schritt einer Gefeßgebung, die von uns ganz zu- Interesse der Allgemeinheit liegen würde als diese Bevorzugung ein- Lüdemann- Wilmersdorf : Für die Aufklärung der Frauen fällig vor dem Kriege nicht gemacht werden fonnte. Wenn man von zelner Weniger. müsse nach seiner Meinung viel mehr getan werden, besonders in einem Bruch des Burgfriedens spricht, so tommt es darauf an, was der heutigen Zeit. Es gibt wirklich viel wichtigere Materien, dic Wir legen Protest ein gegen die Beratung dieses Gefches in wirtschaftlicher Hinsicht. man unter Burgfrieden versteht. Ich gebe zu, es handelt sich um heute der Regelung bedürfen.( Sehr wahr! bei den Sozialdemo- verfammlung von Teltow - Beeskow begrüßt den Beschluß des Parteis Krüger Köpenid stellt folgenden Antrag:„ Die Kreisgeneralgrundsägliche Gegensäge. Sie wollen die Fideikommisse abfchaffen; wir wollen sie den Anforderungen der neuen Zeit an- traten.) Diese Zeit, wo alle Belt den Atem anhält wegen der fom- ausschusses über die Einheit und Geschloffenheit der Partei und verpassen. Aber es handelt sich doch keineswegs um ein reaktionäres menden Greingisse auf dem Kriegsschauplake, wo eine furchtbare langt, daß die notwendigen Konsequenzen aus der geschaffenen Spannung besteht, was eigentlich mit unserem Vaterlande werden Sonderorganisation der Oppofition ohne Säumen und mit aller Ents Bon dem Abg. Aronsohn( Vp.) und Genoffen liegt zu der wird, diesen Augenblick hält die Regierung für angemessen, ein Ge- ichiebenheit gezogen werden. Insbesondere wünscht die GeneralMaterie ein Antrag vor, der in Form eines Gefegentwurfes wünscht, se einzubringen, das ausgesprochenermaßen Standesborrechte für verfammlung, daß auch für eine dementsprechende Besetzung der daß während des Strieges und bis zum Ablauf von zwei Jahren die Großgrundbefizer bringt, was mittelalterliche Einrichtungen kon- Redaktionen der„ Neuen Zeit“ und der„ Gleichheit“ gesorgt wird. nach dem Friedensschluß die Errichtung von Grundfideifommiffen serbieren will. Saben wir denn wirklich soviel Zeit, um gerade jetzt Er ersucht um einstimmige Annahme des Antrages. oder die Bergrößerung bestehender nicht zulässig ist. Aus ein solches Gefeß au erledigen, das langer Kommissionsberatung benahmen bedürfen der Genehmigung des Staatsministeriums und darf? Ist das der Fall, warum fängt man dann nicht find dem Landtag, soweit sie erfolgen, mitzuteilen.. mit dem Geseb an, das heute jeder Preuße er= artet? Warum legt man uns nicht ein Gesez zur Abschaf fung des Dreitlaffenwahlrechts vor?( Sehr gut! bei Leimbach Stegliz vertrat die Auffassung, daß die Gemeindeden Sozialdemokraten.) Taten für die Großgrundbefizer und Verfonferenzen in ihrem Ergebnis im Grunde doch recht mager sind. sprechungen für das Volf!( Schr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Die Genossen haben hinreichend Gelegenheit, fich zu informieren. Das neue Wahlrecht soll doch natürlich die Privilegien, die heute bestimmte Klassen haben, abschaffen.( Präsident Graf SchwerinLöwib: wir verhandeln jetzt nicht über das Wahrecht! Zuruf bei den Sozialdemokraten: Leider!) Wenn man dort nicht will, daß Privilegien aufrechterhalten werden, darf man nicht beim Fidei bemokraten. Wir fordern Beseitigung der Privilegien auf allen GeWillen des deutschen Voltes, gemeinsam zur Verteidigung des Baterbieten. Wir müssen die Folgerungen ziehen aus dem einmütigen Tandes zusammenzuftchen. Diese Folgerungen ziehen Sie nicht, menn Sie eine Minderheit, die nicht mehr für das Boterland tut als die Arbeiterklasse, bevorrechten. Sandeln Sie umgekehrt: Speisen Sie die Fideikommißbesitzer mit Versprechungen ab, die dann ein gelöst werden können, wenn das Wahlrecht da ist.( Rebhafter Beifall bei den Sozialdemokraten.)
Geſetz.
Abg. Bitta( 3.) begrüßt den Entwurf, vor allem die Bestimmungen zum Schuße der Befestigung des fleinen und mittleren Grundbefizes, auch der Großgrundbesitz sei ein unentbehrlicher Faktor unjerer Volkswirtschaft.
Abg. Lohmann( natl.): Wir finden die Wiedereinbringning des Gejeges verwunderlich und auffallend.( Sehr gut! links.) Es ist duraus unflug, jetzt eine so weitgehende fideikommissarische Bindung festzulegen, da wir gar nicht wissen, welche Ziele unserer Agrarpolitit nach dem Kriege gesteckt werden können, ob wir uns dann noch den Lurus gestatten können, soviel Grund und Boden für die fommissarisch Gebundenen zu halten. Wir werden dem Antrag Aronsohn zustimmen und beantragen, über diesen ohne Kommissionsberatung, abzustimmen.
Abg. Krause- Waldenburg( ft.) stimmt der Vorlage zu.. Abg. Waldstein( Vp.):
Die Vorlage von 1913 wurde von der Regierung selbst fallen gefajjen, nachdem wir erklärt hatten, daß wir in der Beiterberatung biefes: Geſeķes einen Bruch des Burgfriedens erblickten. ( Sört! hört! links.) Es gibt ja auch kaum ein Gebiet, dem schär fere Gegensäße der Weltanschauung, der wirtschaftlichen und politischen Anschauungen einander gegenüberstehen. Dazu kommt, daß der Reichstag , dessen Autorität zu wahren auch zum Burgfrieden gehört, 1913 durch Mehrheitsbeschluß sich gegen die Bit dung weiterer Fideikommisse ausgesprochen hat. Der Reichstag wird deshalb zu dieser Provokation des Abgeordnetenhauses Stellung nehmen müſſen. Was hat der Burgfrieden noch für einen Wert, wenn er derartige Diskussion nicht verhindern fann? Warum darf denn hier keine Vorlage über das Wahlrecht tommen? ( Sehr gut! links.) Es herrscht doch absolut Uebereinstimmung bei allen Parteien darüber, daß das Wahlrecht reformiert werden muß, nur über das Maß bestehen Meinungsverschiedenheiten, genau wie bei dieser Vorlage. Aber dort absolute Enthaltsamkeit, trotzdem es sich dabei um eine Forderung der breitesten Massen handelt. Hier dagegen will man unter dem Schuß des Burg friedens gewissermaßen im Tauchboot eine so wichtige vielumftrittene Materie noch vor dem Ende des Krieges in den sicheren Hafen bringen! Man behauptet, es handle sich hier um eine Erschwerung der Fideikommißbildung, dabei wird der Stempel, mit dem jede Fideikommißbildung zu versteuern ist, in ganz unverantwortlicher Weise wesentlich herabgesetzt.( Hört! hört! links.) Wenn der Sat Noblesse oblige( del verpflichtet) noch irgendeine Bedeutung in Preußen haben soll, erwarte ich, daß diese Steuerherabfeßung im Interesse des Großgrundbejizes in dieser Zeit der höchsten Not des Vaterlandes nicht Gefeß werden wird.( Bravo ! links.)
Landwirtschaftsminister v. Schorlemer:
ständlich, gegen einige Ausführungen der Abgg. Waldstein und Justizminister Beseler wendet sich, auf der Tribüne unver
Reinert.
Ein Schlußantrag wird angenommen.
allen parlamentarischen Gewohnheiten, nach einer Ministerrede Abg. A. Hoffmann( Fraktion alte Richtung"): Es widerspricht Schluß zu machen. Sogar wenn eine Debatte schon geschlossen ist und der Minister noch das Wort nimmt, so ist sie wieder eröffnet. Sie haben ja auch hier nur Schluß gemacht, meil die Polen uns das Wort abgetreten hatten.
nationalliberalen, Fortschrittler, Polen und Die Vorlage wird gegen die Stimmen der Sozialdemokraten einem Ausschuß von 28 Mit gliedern überwiesen. Der Antrag Aronsohn( Vp.) wird nicht mitüberwiesen, er kommt ſpäter zur zweiten Sesung. Präsident Graf Schwerin- Löwig teilt mit, daß ein Antrag verschiedener bürgerlichen Parteien eingegangen ist, die Geschäftsordnung dahin zu ändern, daß in Zukunft der Präsident die Reihenfolge der Redner festsetzt.
( Der eben erwähnte Anivag, Diätengejek, Siberniavorlage, fleinere Das Haus vertagt sich. Nächste Sizung: Dienstag 11 Uhr. Vorlagen.) Schluß: 7% Uhr.
Kreis- Generalversammlung
von
Geschäftsbericht
Er balte es für ratiam, wenn die Gemeindevertreterkommission
des Kreises öfter zusammentrete. Die friegswirtschaftlichen Aufgaben der Gemeinden müssen mehr besprochen werden, um die Gemeindevertreter besser zu informieren und anzuregen.
Gutschmidt- Bris: Wenn hier wiederholt die Frage auf geworfen wurde, wie gespart werden kann, dann bitte er die Frage zu erwägen, die seiner Meinung nach wichtiger sei, wie hohe Einnahmen erzielt werden können. Nach feiner Meinung sei dies durch aus möglich, und zwar durch Gewinnung neuer Mitglieder. der Frauen eine erhöhte Aufmerksamkeit zugewandt werden solle. Frau Ryneď verlangt, daß der Gewinnung und Organisierung tretenden Genossen Katzenstein wurde der Genosse Weimann als Damit war die Diskussion erschöpft. An Stelle des zurüc Leiter der Jugendbewegung in den Vorstand gewählt und an Stelle des Genossen Kalisti die Genoffin Wachenheim- Schöneberg. Genosse Rob. Ehmidt hielt sodann einen Vortrag über das Silfsdienstgefeß. Der Bortrag fand lebhaften Beifall. Eine Aussprache fand nicht statt. Weber den
,, Vorwärts" fonflikt
referierte fodann Gen. Braun. Er gab eine eingehende Schilde fanden lebhafte Zustimmung. Besonders als er zum Schluß darauf rung der Verhältnisse, die den Parteivorstand veranlaßten, den„ Bor wärts " wieder zum Zentralorgan zu machen. Seine Darlegungen hinwies, daß die Massen der Berliner Arbeiter dem„ Vorwärts treugeblieben find. Den Massen muß die Organisationsfreudigkeit, die ihnen durch die Opposition verekelt wurde, wiedergegeben werden.
Der Antrag Krüger wurde einstimmig angenommen. Sagungen befchloffen: Nach§ 7 Abs. 3 des Kreisstatuts fönnen Zum Schluß wurde noch folgende Abänderung der bestehenden denjenigen Mitgliedern, welche länger als 4 Wochen frank oder arbeitslos sind und darüber den Nachweis führen, auf ihren Antrag beitragsfreie Marken geklebt werden. Die Frauen der Kriegsteil nehmer treten in den Genuß derselben Vergünstigung, soweit fie feine Erwerbstätigteit ausüben, felbst organisiert find und ihr Ehemann sich bereits 4 Wochen beim Militär befindet.
Aus Groß- Berlin.
Sie wollten Kriegsgewinne machen. Randbemerkungen zum Fall Kupfer.
Teltow- Beeskow- Storkow- Charlottenburg. Ich behalte mir vor, auf die Einwendungen des Vorredners in der Kommission näher einzugehen. Wenn darauf hingetpiesen Am Sonntag, den 21. Januar cr., fand im Gewerkschaftshause worden ist, daß im Jahre 1915 die Regierung auf die Beiter die ordentliche Generalversammlung des Zentralwahlvereins statt. beratung des damaligen Gesezes verzichtet hat, jo läßt man Bertreten waren 27. Ortsvereine. Dabei außer Acht, daß es sich damals um den nahen Schluß einer Den Session handelte. Heute aber stehen wir am Beginn einer neuen Tagung. Was die Wahrung des Burgfriedens anlangt, so existiert ein oder des Burgfriedens, ein Verzeichnis der Angelegenheiten, die unter dem Schutz des Burgfriedens verhandelt werden können oder davon ausgeschlossen sind, bisher nicht.( Große Unruhe links, Iebhafte Zurufe: Wahlrecht!) Was Burgfrieden ist, ist wesentlich Sache des Gefühls. Gewiß soll man soweit wie möglich alle An gelegenheiten jetzt ausschalten, welche ein Aufeinanderplaten der Barteigegensäge zur Folge haben müssen. Daß das hier nicht der Fall zu ſein braucht, hat Herr Pachnide 1915 selbst anerkannt, lichen kommenden Kämpfen aus dem Wege zu geben, die nur die 24 Millionen auch kein Pappenstiel als er sagte: Wären Sie uns entgegengekommen, jo hätten wir Arbeiterbewegung schädigen können, unterbreitete der Genosse Hirsch weniger Zeit und Mittel gebraucht. unter Wahrung des Burgfriedens jezt auch am Fideikommißgesez bei den Kreisvorständen einen Antrag, ob jie gewillt feien in Einigungs- Madame Humbert schaffte sich einen großen eisernen Rasten art weiterarbeiten, fönnen.( hört! hört! rechts.) Etwas anderes verhandlungen einzutreten. Wir erklärten hierzu grundsäglich unfere und verbreitete die Mär von der Millionenerbschaft, die darin ruhte wäre es, wenn es sich heute darum handelte, die Gründung von Bereitwilligkeit. Die Gegenfeite würdigte den Ge( in Wirklichkeit waren es ein paar alte Knöpfe). Und die Dummen, Fideikommissen als etwas ganz Neues zu beantragen. Aber die wirtschaftliche Frage an sich ist ja längit entschieden, es handelt olen Sirich feiner Antwort. Damit war die geplante die ihr daraufhin unbegrenzten Stredit gewährten, fanden sich Die Agitation wurde in den Orten durch die Intoleranz der alten Vorwärts" redaktion fehr erschwert. Frau Kupfer verfuhr zeitgemäß. Sie verkündete: Sier offiziellen Bekanntmachungen wurden abgelehnt. Sie sperrte uns ihre war ein gefälscher Rotariatsvertrag, auf dem flangvolle Namen als Der Abdruck unserer find Kriegsgewinne zu machen!" Ihr eiserner Kasten" Spalten vollständig. Nicht einmal Todesanzeigen von unseren verfior- ihre Geldgeber figurierten. Und siehe da: Scharenweise drängten benen Mitgliedern würden zum Abbrud gebracht. Auf unfere wiederholten Beschwerden an die damalige Bregkommission erhielten wir nur höhnische fich die Leute, die Kriegsgewinne einstreichen wollten. Mehr als Antworten. Jetzt steht uns das Parteiorgan wieder zur Verfügung 16000 000 9. pajjierten in türzester Zeit die Hände der geschäftsund unsere Bewegung macht wieder Fortschritte. fundigen Dame.
Seltsam, es passieren jezt viele Verbrechen, bei denen man Opfer gleichwohl nicht im mindesten bemitleidet. Emem Hamſter stvar mit den Tätern feinerlei Sympathien hat, aber die geschorenen werden die sorgsam aufgespeicherten Vorräte von einem nächtlichen Diebe entführt, wir schmunzeln nur. Leute, die gern vor andern ein paar Pfund Butter voraus hätten, fallen Butterschwindlern zum erstattete der Sekretär Genosse Groger. Er führte folgendes aus: Opfer ihre Tränen rühren uns nicht. Ein Lebensmittelwucherer Durch die Kampfesmethoden der Oppofition wurde am 18. Juni 1916 wird von einem noch Schlaueren gerupft es flingt faft nach unsere Kreisorganisation gespalten. Das war die erste organisations- Gerechtigkeit., zerrüttende Folge der Gründung der Arbeitsgemeinschaft. Am allerwenigsten Mitleid empfinden wir mit den Opfern der In dem letzten halben Jahr haben wir schwere Kämpfe in Frau Martha Kupfer, die würdig wäre, die deutsche Ma unserem Streise durchlebt. diesen verhindert sehen, wie es auch dem Kreisvorstande und unseren rafft wie ihre französische Geistesverwandte Mancher wohlmeinde Genosse wollte bame sumbert zu heißen. Sie hat zwar nicht ganz soviel er Mitgliedern sicher angenehmer geweien wäre. Um den wahrscheinimmerhin find
sich lediglich um eine Reform, und zwar um eine Reform, die im Interesse der Gesamtheit liegt, um ungesunden Neubildungen und Erweiterungen von Fideikommisjen entgegenzutreten. Zu dem Antrag Aronjohn hat die Regierung noch keine Stellung genommen. Aber ich glaube, die größere Mehrheit wird diefem Antrag gegenüber doch das Bedenken haben, das in dem römischen Wort liegt: timeo Danaos et dona ferentes.( ört! hört! links.) Es liegt die Gefahr vor, daß das, was hier als Vorübergehendes vorgeschlagen wird, etwas Dauerndes wird. Ich glaube faum, daß die Regierung diesem Antrag zustimmen wird, hoffe vielmehr, daß durch Annahme der Vorlage diese Materie, die das Saus seit Jahrzehnten beschäftigt, endlich erledigt werden wird.
40 Drtevereine.
mu, fenweise.
aber sie hat dafür auch
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Und da immer neue
In verschiedenen Orten, so in Martendorf, Adlershof und Lant Die Kriegsgewinne", die Frau Kupfer austeilte, waren freilich is, gelang es uns, wieder Ortsgruppen zu bilden, die sich auch in noch einfacher erworben, als die auf„ rechtlichem" Bege verdienten. erfreulicher Entwicklung befinden. Wir haben jezt im Kreise wieder Die Einlagen der später kommenden mußten dazu herhalten, die Die Frauenbewegung muß noch mehr forciert werden. Für die Ansprüche der Erfteinleger zu befriedigen. Gleichheit" hat heute nur noch ein fleiner Streis von Genoffinnen Geldgeber Frau Kupfer ihre Kapitalien fast aufdrängten, so ging Die Rebe des Ministers atmete sehr wenig von dem Burg Intereffe, nicht aber die Mafie derfelben. Die Leseabende bedürfen das eine ganze Zeit. Man wundert sich fast ,, daß es überhaupt so frieden, ber 1914 vereinbart worden ist.( Sehr richtig! links.) Nach noch des weiteren Ausbaues und es ist Sache der Drtevereine zu bald zum klappen fam. Die Geber der legten Millionen haben meiner Ansicht ist ja der Burgfrieben heute gar nicht mehr vor| prüfen, ob nicht die Abhaltung derfelben zu anderen Tageszeiten nun das Nachfehen.
Abg. Leinert( Soz.):
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