Doch ißt Pech läßt üni kalt, wem: auch Persott«« danmter sei« mö�ett, die ihr ganzes Vermögen verlieren. Sie wollten ja auch rncht?, als sich ohne parsönliche Mühe, Opfer und Arbeit am Kriege bereichern. Aus dem, was ungezählten Millionen nur Opfer, Trauer, Verlust und Leiden bringt, hofften sie klingende Münze zu schlagen. Sie mögen sich verteidigen:„Wir suid nur der allgemein herrschenden k a p i t a I i st i s ch e n Moral gefolgt." Um so schlimm« für die kapitalistische Moral! Traurig nur. da« so viele, die heutzutage dieser Moral folgen, wirklich den Er- folg erzielen, um den diese verunglückten.Kupfer"spekulanten geprellt wurden. Der Fall Kupfer eröffnet uns einen blitzartigen Einblick in das Treiben der KriegSipekulanten nach mühelosen Kriegsgewinnen. Da? gibt ihm sein« über das Maß einer ge- wohnlichen Gauneret hinausragende zeitgeschichtliche B-deutung. Berbefservng des Arbeiterverkehrs. Zur Bewältigung des ArbeiterverkehrS von NiedersSöne- weide-Johannisthal nach der Stadtbahn sollen bis auf weiteres an Sonnabenden und an den Tagen vor Festen zwei Züge eingelegt werden und zwar ab Niederschöneweidc-JohanniSthal 2 Ubr 18 Minuten und 2 Uhr 33 Minuten nachmittags, die bis Grunewald fahren. Für diese Strecke und die Strecke Weißensce— Westend stehen noch Erweiterungen des Verkehrs an den übrigen Wochentagen in beiden Richtungen bevor. Auf der Strecke Görlitzer Bahnhof— Königswusterhausen wird der Zug ab Göllitzer Bahnhof 2 Uhr 40 Minmen nachmittags Sonnabends und an den Tagen vor Festen bis Königswusterhausen, und der Zug ab Grünau 4 Uhr 24 Minuten nachmittags an denselben Tagen von KönigSwuster- Hausen verkehren. Zur Erreichung«ineS besseren Anschlüsse» an die Züge 778 nach Kottbus und 2253 nach BceSkow verkehrt der Zug ab Görlitzer Bahnhof 6 Uhr 40 Minuten abends bis nach Königs- Wusterhausen . Der nächtliche Straße»bahnverkehr. Mit Montagnacht ist der„erweiterte Aachtverkrhr" bei der Großen Berliner Straßenbahn in Kraft getrrten, und zwar zunächst bei ganzen sünizehn Linien, nämlich cust Stadtring h dann bei den Linien 13, 36, 47, 48, 33. 37, gg. 73, 74, 164, ferner A, D, F und K. Die Wagen treffen im Zentrum der Stadt um lIA Uhr nochtS ein. Es muß erwartet und gefordert werden, daß die dazu berufenen Stellen dafür sorgen, daß diesen geringen Verbesserungen schnellsten« weitere folgen, und zwar in einem Umfange, daß dem nächtlichen Berufsverkehr völlig Genüge geleistet wird. Das muß in, Interesse der bis in die tiefe Nacht hinein schaffenden Ar- beiter und anderen Erwerbstätigen nach wie vor gebieterisch ge- fordert werden.
Der Brot- und Kohleumangel. Die von den Behörden, wiederum reichlich spät, unten, ommenen Hilfsmaßnahmen, insbesondere die Gestellung von Soldaten a>« Hilfskräfte, haben noch nicht vermocht, dem Mangel an Brenn» Material abzuheilen. Vielfach waren bei den Kleinhändlern am Montag Preßkohlen und Koks nicht zu bekommen. Eine Anzahl Händler gibt jetzt als Mittel gegen das Hamstern Kohlen nur in kleinen Mengen gegen Vorzeigung der Brotkarten ab. In be- fonderem Maße leidet die Abfuhr der an den Bahnhöfen lagernden Kohlen unter dem Fehlen genügend starker Lastpferde, die gerade jetzt bei den vereisten Straßen von besonderer Nützlichkeit wären. EZ rächt sich sehr, daß die Berliner Stratzenreinigung versagt, die nicht nur ästhetische, sondern, wie man jetzt sieht, eine enorm praktische Bedeutung hat. Wir hoffen, daß die Militärverwaltung, die übrigens zur Freimachung der Straßenbahngleise vom Schnee selbst am Sonntag militärische Hilfe zur Verfügung stellte, auch zum Kohlen- tränSport neben ihrem Fuhrwerk zeitweise ihr ausgezeichnete» Pferde- Material hergibt. Der Notstand ist wirklich derart, daß oußerordent- liche und eiligste Matznahmen geboten erscheinen. Montag früh hatten zahlreiche Bäckerläden wiederum kein Brot, merkwürdigerweise aber Schrippen in reichlichen Mengen. Die Herren geben an, kein zum Brotbacken bestimmte« Mebl zu haben;«s wird aber mit großer Bestimmtheit behauptet, daß vielfach daS Brotmehl zum Gchrippenbocken verwendet werde, weil 1S00 Gramm Schrippen genau das Doppelte an Geld bringen wie 19(10 Gramm Brot! Wir habe» sibon vor einigen Tagen auf diese Dinge hingewiesen. Es ist die höchste Zeit, daß der Schrippen- preis wieder auf 3 Pf. heruntergesetzt wird, damit der durch die un- glückliche Preiserhöhung herbeigeführtg. Anreiz wegfällt. Kartoffel« und Kohlrüde«. Der Ragistrat schreibt uns: Der Schneefall und der stark« Frost« haben da« Ausfahren von Kartoffeln und Kohlrüben in der vergangenen Woche so stark erschwert, daß in den letzten Tagen der Woche noch zahlreiche ÄleinhandelSgeschäfte nicht genügend mit Kartoffelu und Kohlrüben verseb-ti waren, um die bei ihnen eingeschriebenen Kunden sämtlich zu versorgen. Unter Zuhilfenahme von städtische» Gespannen ist eS aber am Sonnabend und Sonntogvormiitag schließlich doch noch gelungen, sämtliche KleinhandelSgeschäfw mit dem ihnen zustehenden Ouantum Kartoffeln zu vorsehen. so daß anzunehmen ist, daß wenigstens noch am Ende der Woche jeder Einwohner die ihm zustehende Kartoffelranon voll erhalten hat. Bei Kohlrüben ließ sieb der gleiche Erfolg leider nicht er- zielen. In der laufenden Woche wird jedoch versucht werden, unier Zuhilfenahme der städtischen Fuhrwerke auch die Kohlrüben recht- zeitig in die Verkaufsstellen zu bringen. Um aber gleich von An- fang der Woche an wenigstens einem Teil der Bevölkerung Ge- legenheil zu geben, Kohlrüben einzukaufen, werden die annähernd 100 städtischen Verkaufsstellen für Gemüse in den städtischen Markthallen vom DienStag. spätestens aber vom Mittwoch ad ebenfalls Kohlrüben zum Preise von 6 Pf. für daS Pfund gegen Abgabe de« LebenSmitlelkartenabfchnitteS, Nr. 1? abgeben. Aus zahlreichen Zuichrifien hat der Magistrat Berlin ferner ersehen, daß ei» Teil derjenigen Bevölkerung, der sich mit Kartoffel- Wintervorrat versehen und deswegen nicht in die Kundenliste für Kartoffeln hat eintragen lassen, nicht mit Kohlrüben bedient worden ist. ES mußte dieS um so mehr Verwunderung erregen, al« dem Magistrat uock bis Mitte Januar vielfach Mitteilungen zugingen. daß die Kohlrüben bei den Kleinhändlern nicht den e, walteten Ab- satz finden. ES wird angestrebt, daß fortan jeder Karroffelklein- Händler über daS für feine Kartoffelkunden notwendige Maß hinaus Kohlrüben geliefert erhält, damit er in der Sage iff, auch solchen Personen, die nicht in setner Liste sür Kartoffeln eingetrogen find, cjegen Abtrennung des LebenSmittelkartenavschnitteS Nr 19 Kohl- »üben abzugeben.___ Berliner LebenSmittelnachrichie«. Die Preisprüfungsstelle Groß-Berltn hat für da» auS Böhmen ehigeführte und auf den Kähnen am Bahnhof Börse lagernde Obst folgende Großhandelspreise pro Zentner festgei'etzt: Für A epfe l Klaffe ka 31 M.. Klasse kl 4P M, Klaffe III 42 M. �Diese Preise gelten sür diese Woche und erhöhen sich mit jeder späieren Woche um je 1 M. sür den Zentner. Beim Verkauf direkt an B e r b r a u ch« r ist ein Ausschlag bi« 23 Proz. zuläifig. Für die anderen Sorten bleibt es bei den bisher gülligen Preisen. Bei Apfelsinen und Zitronen, die durch die ReichSstell« für Gemüse und Obst verkauft werden, gilt ein GrotzdandelSauftchlag von 10 Proz. und ein ÄleinhandelSaufschlag von 23 Proz. auf den EinkausSprei» für angemessen. Für die nächste Zeit ergeben sich demnach auf Grund der zurzeit geltenden Srotzmarklpreis« folgende Kleinhandelspreis« al« zulässig: Für Apfelsinen: 160er(große Gewicht ö Pfd. für
tz«S Dutzentz Umrang ca. 24—27 Zentimeter) pro Stück W Pf., pro �/z Dtzd. 1.40 M.; 200er(miniere Gewicht 4 Pfd. für das Dutzend, Umfang ca. 22—23 Zentimeter), pro Stück 20 Pf., pro V« Dtzd. 1,10 M.; 300er(kleine Gewicht 2� Pid. für das Dutzend, Umiang ca. 19—20 Zentimeter), pro Stück 18 Pf., pro V3 Dutzend 75 Pf.; 860er(ganz kleine) pro Stück 10 Pf., pro Vi Dtzd. 60 Pf. — Für Zitronen: 300er(große) pro Stück 12 Pf.; 360er(kleine) pro Stück 10 Pf. » Ter Magistrat hat beichlosien, vom heutigen Tage ob nur noch eine Sorte Blut- und eine Sorte Leberwurst. und zwar mit Semmelzusatz herstellen zu lassen. Die Herstellung von Blut und Leberwurst ohne Semmelzusay fällt also künstig fort. Neben anderen Gründen war besonder« entscheidend, daß hierdurch eine weitere Streckung der vorhandenen Borräte erreicht werfen soll. ffür beide Sorten ist ein Einheitspreis von 1,40 M. für ein Pfund cstgesetzt. « Da» Bureau der F« t t st e l I e Grotz-Serlin(Butter) wird am 23. Jmiuar von Poststr. 16 in das HauS an der Gtralauer Brücke 3 (Berlin 0.2) verlegt. Ferniprcchanickiluß dmkb Amt Alexander 3040—3049(nicht mehr über„Magistrat Berlin").
ErfchweronI der Fetthamsterei. Die Regierung hat die Post« ämter angewicien. in denjenigen Kreisen, in denen Ausfuhrverbote bestehen, Sendungen, die offensichtlich Speisefett irgendwelcher Art enthalten, von der Postbeförderung auszuschließen. Derartige Speise- fette können, da sie der BerkebrS- und VerbrauchSregelung entzogen worden find, ohne Entschädigung zugunsten deS KommunalverbandcS enteignet werden, außerdem ietzt sich der Versender der Bestrafung auS. Die Polizeibehörden find berechtigt, das Handgepäck der Reisenden auf solche Gegenstände untersuchen zu lasten, deren AuS- fuhr verboten tst. Derartige Untersuchungen werden außerhalb der Bahnhöfe auf den zu dem Bahnhof führenden Zufuhrstraßen und auf den Bahnhofsvorplätzen vorgenommen werden. In besonderen Ausnahmefällen sind aber solche Untersuchungen auch auf den Bahn« Höfen selbst zozulaffen. Peschränkunze» i« der Güterbeförderung. Amtlich wird mit» geteilt t In nächster Zeit ist es erforderlich, eine Reihe von Gütern von der Eiienbahnbesörderung zurückzustellen. ES wird daher all- gemein empfohlen, bei beabsichtigter Aufgabe von Gütern sich vor- her bei den Annahmestellen zu erkundigen, ob sie entgegengenommen werden können. Fiir besonder« dringliche Güter, sowie für Militär- gut und Privatgut für die Militärverwaltung wendet sich der Ab- sender am besten an die sür den Verladeort zuständigen Linien- kommandantur. Luch im Personenzugfahrplon treten A e n d e« r u n g e n ein. In dieser Beziehung wird auf die öffentlichen Se- kanntmachungen der Eisenbahnverwalwngen in den Zeitungen der- wiesen. Von heute an fallen z. B. die folgenden Züge au«: Auf der Sirecke Berlin— Magdeburg die Eilzuge 43(Potsdamer Babnbof an 11 Uhr LS Min. vorm.) und 44(Potsdamer Bahnhof ab 7 Uhr 33 MW. nachm.), sowie zwischen Charlottenburg und Beelitz die Personenzüge 622 wertlag»(Charlottenburg ab 6 Uhr 8 Min. nachm.) und 631(Charlottenburg an 7 Uhr 23 Min. vorm.). Peröffentlichmig der Preisprüstmgsverhmtdlunge«. Die volkswirtschaftliche Abteilung des KrtegSernährungSamtes teilt folgendes mit: Die Verhandlungen der PrerSprüfungSstellen. die nach§ 9 der Bekanntmachung über die Errichtung von PreiSprüsungSstellen vom 25. September 1915 vertraulich sind, haben in der Presse dem« entsprechend sehr geringe Beachtung gefunden, waS zur Folge hatte, daß die Oeffentlichkeit von der Tätigleit der Preisstellen ein wenig zutreffendes Bild bekam. Eine Ausnahme hiervon bildet das Per- fahren der PreiSprüfungSstelle in Rheidt. Diese veröffentlicht auSzugSweis« regelmäßig einen Bericht über die Berhondlun a«n r« einer Zeitung, unter Wahrung de» Gesichtspunktes, daß bestimmte Erörterungen vertraulich zu behau» dein find. In der gleichen Weise geht die PreiSprüfungSstelle in Sonderburg vor. Luch au» anderen Orten wrrd ähnliche» be- richtet. Die» Verfahren hat den»orteil. daß sowohl Verbraucher wie Erzeuger und Händler die Tätigleit der PreiSprüfungSstelle» mit größerem Anteil und Verständnis beachten und unterstützen. Auf solche Weise wird auch der in§ 4 Ziffer 4 der Verordnung er» wähnten Aufgabe der Aufklärung der Oeffentlichkeit Genüge getan.___ Die Geschäfte der Frau Kupfer. Frau Kupfer kam von Leipzig hierher. Um in Berlin etwas ansangen zu können, hatte sie sich von einem Leipziger Freunde 400 M. geborgt. Sie wohnte zunälbst in einem kleinen Hotel in der Dorolheenstraße, nahm eine Maschinenichreiberin Fräulein Grohmann an. mietete im BureauhauS Börse eine kleine Stube und kaufte Kunsthonig ein. de» sie mit einem geringen Nutzen in Hotels in der Dorotheensiadt weiter verkauft«. Dann kamen andere Handelsobjekte dazu. Die Stenotypistin ließ ihr Gehalt sieben und in dem Betrieb mitarbeiten. Als erst 1000 M. Vorhand?» Ware», fanden sich auch andere Leute, die bald bis zu 10 000 M. hineinsteckten. Frau Kupfer zog mit ihrem Bureau nach der Bülowstraße. Dann kam die Gesellschaflsgründung durch den„NatariatSakl�. Dieser enthielt die Namen von fünf hervor- ragende» Männern mit Gesamteinlagen von 2"/« Millionen Mark. Frau Kupfer selbst beteiligte sich mit 680 000 M. Tie hohen Zinken und Gewinne, die sie pünktlich zahlte, taten das ihrige, um immer. neu« Geldleute anzulocken. Nur wußte man nicht recht, wie Frau Kupfer alle die Waren, die sie angeblich vertrieb, sich zu verschaffen vermochte. So entstand in Geschäftskreisen da» Gerücht, daß große Mengen von Auslandswaren eingeschmuggelt würden. Da» Geriickit kam auch zur Kenntnis der Polizei. Sie ging ihm sofort auf den Grund, aber olle Redereien erwiesen sich als haltlos. Um dies feststellen zu können, hatte jrdoch die Polizei die ganzen GeschäftSpapiere be- swlagnahmt und geprüft und Mutter und Tochteer eingehend ver- nvmmen. So kam es an den Tag, welcher Art der Betrieb war. Bon großen Warensendungen und einem großen Warenlager in der Bülowstraße war gar keine Red«. Es steht übrigens fest, daß mancher Einleger sein sehr gutes Geschäft bei Frau Kupfer gemacht hat. Von einigen weiß man, daß der Gewinn, den sie ausgezahlt erhielten, höher ist. als die Einlage, die sie wieder zurück bekamen. 5(n diesen hohen Gewinnen stecken die N/« Millionen, die jetzt den etzt-n Einlegern fehlen, grau Kupfer bleibt dabei, daß sie mit neuen Unternehmungen, die sie in Kastel plante, ihren ganzen Be» trieb bätle sanieren können. Nicht nur der„Nodariatsakt" sah so echt aus wie nur möglich. auch die LieferungSausträge waren geschickt gefälscht. Den Liese- runasaufträgen von HecrcSbohöröen standen wieder ebenso ge- schickt gefälschte Schriftstücke von auswärtige» Einkaufsgesellschaften gegenüber, nach denen dre der grau Kupfer angeblich von der Herresverioaltung in Auftrog geaebcnen Aufträge freigegeben und aeliefert seien. Bei solchen erdichteten Aufträgen und Lieferungen handelte eS sich immer um große Dummen, oft um mehrere Millionen. Frau Kupfer spiegelte den Geldleuten bei diesen reinen Durchgängig eschäften einen Nutzen von durchweg 22 Proz. vor. Das Kapital, das in Höbe von 10 Millionen arbeitete, wurde natür- ltch möglichst oft umgefctzt, und so war es kein Wunber, daß die Einlagen 100 und 200 Proz. brachten. Nach allen Richtungen er- wies sich Frau Kupfer als ein kaufmännische» Genie. Die Schwindlerin hatte, wie nach und nach weiter festgestellt wurde, auch Verbindungen mit sechs Banken. Auch hier wurden noch größere und kleinere Summen geftinden. Bei den Banken erwarb sich die Frau ebenfalls dadurch Vertrauen, daß sie ihren Verpflichtungen stets nachkam. Gestern wurden sowohl die Geschäftsräume in der Bülow- straße 36 als auch die Wohnung am Kaiferdamm 14— nicht Kur- fürstewdamm— noch einmal durchsucht. Man fand weiter« Schrift-
stucke und Aufzeichnungen, die über de» Geschäftsbetrieb noch näheren Anft'chlutz gaben, lieber dos Vermögen der Frau wurde gestern das Konkursverfahren eingeleitet.
Arbeitspflicht der feindliche» Ausländer. Der LberbeieblSbaber in den Marken hat unter dem 13. Januar folgend« neue Anord- nung sür daS Gebiet der Stadt Berlin und der Provinz Blanden- bürg erloncn: K 1. Riätmilitäriscben Angehörigen feindlicher Staaten wird verboten, ihnen reckulirb obliegende Arbeitsleistunacn obne hinreichenden Grund zu verweigern.§ 2. Darüber, ob die Weigerung hinreichend begründet ist, entscheiden die Verwattungs- bcbörden, und zwar in Stadtkreisen die OrtSpolizeibebörden, in Landkreisen der Landrot.§ 3. Zuwiderhandlungen werden mit Geiängni« bis zu einem Jahr, beim Vorliegen mildernder Umstände mit Haft oder Geldstrafe bi« zu 1300 M. bestraft. Tot im Spritzenhaus aufgefunden wurde in Löwcndorf bei Trebbin ein Mann aus Berlin , der von dort stammt. Er fand an- geblick keine Aufnahme bei Bekannten und Verwandten, weil er bezecht gewesen sein soll. Andere behaupten, er wäre krank ge- Wesen. Schließlich fand er Aufnahme im Spritzenhause. Am andern Morgen fand man ihn erfroren am Fenster vor. Das Gericht hat eine Untersuchung eingeleitet. Auf der Straße vom Tode überrascht wurde gestern die 43 Jahre alte Köchin Therese Schattwinkel, die in der Tauentzien- straße in Stellung war. Die brach vor dem Banse Winterfelöt- straye 22 plötzlich zusammen und starb auf der Stelle. Den Tob im Waffer suchte und fand ein unbekannter Mann. der Sodatenuniform ttmg. Er sprang am Sonntag abend von der Schloßbrücke in die Spree und ging sofort unter. Die Leiche ist noch nicht geborgen. Es handelt sich um einen großen, starken Mann mit einem schwarzen, gestutzten Schnurrbart. Zentralstelle„Völkerrecht". ES wird uns mitgeteilt: In einer gutbesuwten Versammlung, die am Freitag in„Alt-Bayern", Pols- damer Str. 127, stattfand, hol sich eine Ortsgruppe Berlin der Zentral- stelle.Völkerrecht" gebildet. Der Borstand besteht aus: Minna Cauer , Iul. Hart, Gustav Landauer und Dr. OSkar Slillich. DaS Bureau tst in Eharlottenburg, Kantstr. 139, Gh. Sortrag über da? KriegSernährungSam». Von den Vorträgen der Mitglieder des KrieasernädrunqSamles findet der nächste morgen Mittwoch, abends 8 Uhr, im Sitzungssaal des Abgeordnetenhauses. Prinz-Albrecht-Stroße 3, statt. Generalsekretär Stegerwald vom Vorstände des Amtes wird sprechen über:„Zweck und Organ!- sation dcS Kriegsernabrungsamles". Freie AuSiprache. Eintritts- karten von der Geschäftsstelle der Vereinigung für staatsbürgerliche Bildung in Charloitenburg, Leibnizstr. 47. Di« Irrenanstalt Buch hat die im Dezember wegen Aenderung de« Eisenbahnfahrplans notwendig gewordene Aenderung der Bc- tuchszenen� jetzt nach der nenesten Fabrplanänderung wieder auf- bchen miiffen. Fortan gelten folgende Besuchszeiten: Diens- tag« 2,/j— Ö'/a Uhr nachmittags für die Männerabteilung, Donners- tag« 2>/z— S'/, Uhr nachmittags für die Frauenabteilung, Sonntag» 10—11 Uhr vormittag« für beide Abteilungen.
Mus den Gemeinden. Lebcnsmittelvcrkauf in Britz . Bis zum 28, Januar wird in der Berkaufsstelle der Gemeinde auf LebenSmittelkarls abgegeben: Auf Abschnitt 39 Weizengrieß (Karlen 1—1000), Abschnitt 40 Sirup(Karten 1000—2000), Ab- schnitt 41 Scholle in Aspik , Abschnitt 42 Makrelen(1-�000), Ab- schnitt 43 Sonderzuteilung. Der Verkauf bon Zwiebeln und Pfeffer erfolgt ohne Kartenbeschränkung, aber nur an Britzer Ein- wohner. Auf Abschnitt 50 der Lebensmittelkarte wird 1 Pfund Kunst- Honig abgegeben. Ter Abschnitt ist sofort einem Kleinhändler oder der Verkaufsstelle der Gemeinde zu übergeben. Nach etwa 8 Togen kann dann darauf 1 Pfund Kunsthonig in Empfang genommen werden._ LebenSmittelaigabe in FriedrichSfelde. vom Mittwoch, de» 24. d. M, ab erhalten die Einwohner in den Geschäften, in deren' Zuckerkundenlisten sie eingetragen sind, ans jeden Lebensmittelkarten- Abschnitt Reihe 4 Abschnitt I) Ve Pfd. Marmelade(Preis pro Ptd. 60 Pf.). Reihe 4 Abschnitt E Vs Pfd. Gerstengrütze(Preis pro Pfd. 30 Pf.)_
?ws aller Welt. Eisenbahnunglück in Weimar . Montag vormittag 3� Uhr ist auf dem Babnbof Weimar der Zug 203. vermutlich durch Ueberfahren deS BlockfignalS in Ulla, auf den Eilgüterzug 6093 aufgefahren. Von beiden Zügen sind mehrere Wagen entgleist imd beichädigt. Drei Sisenbahnbedienstele sind tor, einer verletzt. ES wurde ein eingleisiger Betrieb zwischen Weimar und Erfurt eingerichtet.
Kein Wohnuuzswvcher. Ein Hausbesitzer in S e r a j e w o wurde zu 300 Kronen Geldstrafe verurteilt, weil er die Mieten von 36 auf 40 Kronen erhöht hatte. Von Amts wegen wurde die Miete auf daS frühere Matz herabgesetzt.
Parteiveranstaltungen. vorwärts. Lete- und Dislutterkluk, Seknou T. Sir machen noch einmal aus die am heutigen DienStag. abends S Uhr. in den UnwnStäien. Gretsstvalder Str. 222, stattfindende Zusammenkunst aufmerksam und bitten um recht regen Besuch Der Vorstand. Sektion VI. Versammlungen: DienStag, den 23. Januar, abend» 8 Uhr, in den„ M i l a s S l e n Schönhauser Allee 130, Referent: Reichstagsabgeordneter G. S ch S ft s l t n: in den. P h a r u S s ä l e n Müllerstr. 142, Resecent: Landtagsabgeordneter Otto Braun . Don- n e: S t a g. den 25. Januar, abends 3 Uhr. in der Patzenbofer Brauerei, Turmstr. 25/2S. Referent: Reichstagsabgeordneter Otto Sei«. Steglitz -Frirdeuau. Die Migliederversammlung findet am M t t t w o ch, den 24. Januar, abend« 8 Ubr. im Lotal von Äsmeni, Steglitz , Dflppeldr. 7 statt. Referent: Landtagsabg. Otto Braun Die Mitglieder weiden ersucht, für einen guten Besuch der, Verfamm- lung zu sorgen. Die„BorwäriS°<LeIer sind besonders eingeladen. Der Vorstand. SleukStt*. Mitzltederversummluna, Mittwoch, den 24. Januar, abends 9>J, Uhr, Passage-Festsäle, Lergstr. 131. ReichStagSabg. Gen. Rob. Schmidt spricht über:.�Nach der Ablehnung des Friedensangebots!� Parteigenossen,„Vorwärts"-?�! Ericheint zahlreich! _ Der Vorstand.
Briefkasten üer Reüaktion. 9. V SOS!. Der Anspruch auf die Löhnung kann jetzt nicht mehr geltend gemacht werden.— A. Z. ISO. Di« müssen eine Beschwerde wegen Verweigerung de« KriegSschem« bei der Beschwerdestelle: Metall» arbetteroerband Berlin , Lintenstr. 83(85, einreichen, der auch sür Ihren Bc- zirt al» zuständiger AuSichusi gilt.—»tzemaliger Kopieulant. Sie haben, wie wir Ihn«: seinerzeit schon brieflich mitteilien, wider Anspruch aus die Besöideiung zum Sergeanten, noch aus die Löhnung.— L. 100. Für diese kurze Zeit wird Ihnen die Unterstützung weitergewäbrt werden. Die sind aber verpflichtet, der Steuerkasse von der Beurlaubung de« Manne » zur Arbeit Mitteilung zu machen.— t>. B. 89. Wenn Sie den Nachweis erbringen können, daß Die beim Kauf argliffig getäuscht worden sind, können Sie den Kauf nniechten.
ttveerrrauSttchte» für da» mittlere Marsbeuefeülaul bis Mittwoch mittag. Zeitweise beiter, jedoch vorwiegend wolkig oder neblig, Temperaturen im Küstengebiet in der Nähe des Gefrierpunktes, im Binnen- lande, besonders im Süden, mäßiger Frost.