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Kalendernotizen vermieden. Das Wörtchen byzantinisch will nun zu, daß hier nicht blos eine Aufsaugung des Kleinbefizes durch des Unglücklichen nach dem Krankenhause anordnete. Auf dem den Herren durchaus nicht in den Kopf hinein, ihnen, die ja das größere Besizthum vorliegt, sondern, daß hier auch noch die Transporte dorthin verstarb aber bereits der junge Mann an den beinahe im Byzantinismus ersterben. Daher stellen sie alle Bauschwindeleien mit ins Gewicht fallen, allein auch diese sind Folgen des übermäßigen Alkoholgenusses. möglichen Erwägungen an, was wohl damit gemeint sein ja nur Auswüchse des Kapitalismus, und je mehr sich die Krisen Ein eigenartiger Unfall, der leicht schwere Folgen haben tönnte. Um so mehr steigert sich sich nun ihre Wuth, und Krache, die großen wie die kleinen, vermehren, ein desto als sie bemerken, daß gewisse Daten von Geburts und deutlicheres Wahrzeichen ist es für uns, wie sehr das morsche fonnte, hat sich gestern Abend turz nach 5/2 Uhr auf dem Grund­Todestagen in dem Kalender nicht enthalten sind. Naiv Gebäude des Privatkapitalismus in allen seinen Fugen kracht Stück der Filial- Werkstätten( in der Ackerstraße) der Schwarzkopff schen Eisengießerei- und Maschinenfabrik ereignet. Die Fabrik sind die in der gegnerischen Presse dabei entwickelten Ansichten und bei dem leisesten Anstoß in bedenkliches Wanken geräth. ist, wie die Staatsb. 3tg." berichtet, damit beschäftigt, Geschütze in der That, die Kapitalistenorgane thun gerade so, als ob sie Aus Charlottenburg wird uns geschrieben: Spigel an für Schweden und Norwegen umzuarbeiten; in der Gießerei­zum ersten Male die Entdeckung machten, die Sozialdemokratie der Arbeit das Neueſte hier. Vor einigen Tagen wurden Abtheilung sollte Feierabend" gemacht werden. Einige Arbeiter ist sei neben allem anderen auch republikanisch. Spaßhaft flingt es wirklich, wenn ein Blatt schreibt, den einige Frauen hiesiger Genoffen durch eine Frau in den vierziger trugen eine Gießpfanne mit etwa 3 Zentner Schlacken- und deutschen Arbeitern sei als etwas unwesentliches die neuere Jahren besucht, die sich Wittwe Krüger nannte und wissen wollte, Uebermasse nach dem Hofe, um deren Inhalt dort auszugießen, preußisch- deutsche Kriegsgeschichte vorenthalten worden. Dazu ob und von wem die Frauen inhaftirter Genossen unterstützt damit die Masse ertalte. Sie goffen die glühenden Massen aus, brauchen wir wohl keine Bemerkung zu machen, unsere Leser würden. Ferner forschte sie nach dem Vertrauensmann, worauf ohne zu berücksichtigen, daß die Ausgußstelle stark mit Schnee bitten wir jedoch, über diese Ansichten nicht zu sehr zu lachen, sie an Genosse Birch gewiesen wurde, den sie allerdings nicht bedeckt war. Kaum aber traf der glühende Fluß mit dem Schnee fie entspringen eben einem eigenthümlichen Gefichtskreise. Aller kennen wollte. Auch interessirte sie sich sehr in Bezug auf die zusammen, als es einen furchtbaren Knall gab und nach allen dings wenn wir die Kalender des Bürgerthums durchsehen, so Herausgabe einer neuen Zeitung, die auf Grund des auf dem Seiten wie Feuerbälle aussehende Theile der glühenden muß man zu der Meinung kommen, daß die Weltgeschichte aus Barteitage in Potsdam gefaßten Beschlusses herausgegeben werden Masse spritzten. Der Luftdruck riß die Zunächststehenden um, nichts weiter besteht, als aus Morden und Brennen und das solle. Man sieht, daß immer noch die alte Spionenriecherei die Gießpfanne explodirte und sämmtliche Scheiben der nahe­Menschengeschlecht sich nur aus Henkern und Henkersknechten zu im Gange ist; man sollte doch jetzt, nach Aufhebung des Sozialisten- bei gelegenen Fabrikgebäude plakten; zugleich aber waren auch sammensete. Theile der Gluth auf das Pappdach der nahen Schmiede geflogen gesetzes, nicht mehr am Tage nach Gespenstern suchen. und drohten, dieses in Brand zu setzen. Der Feuermelder der Fabrik wurde deshalb sofort in Thätigkeit gesetzt, so daß wenige Minuten nach dem Ereigniß Löschhilfe zur Stelle war, welche indessen bald wieder abrücken konnte. Wie ein Lauffeuer ver­breitete sich die Nachricht von dem Vorkommniß, es hieß, daß eine Resselexplosion stattgefunden und einige Arbeiter lebens­gefährlich verlegt worden seien. Da die Filialwerkstätten unge­fähr 500 Personen beschäftigen, ist es leicht erklärlich, daß das Gerücht von dem Unfall bald Hunderte von Frauen der Arbeiter jener Fabrik vor deren Thore führte, welche ihre verunglückten Männer dort in Empfang nehmen zu müssen glaubten. Gottlob irrten sich dieselben. Niemand ist nennenswerth verletzt.

Dem Staatsminister v. Puttkamer ist, der Köln . 3tg." zufolge, vor Kurzem auf der Jagd ein Unfall begegnet, der leicht Er wurde von verhängnißvolle Folgen hätte haben können. Schrotförnern an der Stirn zwischen den Augen getroffen, ohne Bei dem Schädel fein indessen erheblich verletzt zu werden.

Wunder!

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Irrige Angaben über die Bedingungen des Bezuges der Altersrente werden mehrfach durch die Presse verbreitet und wecken bei den alten Arbeitern zuerst Erwartungen, dann aber Enttäuschungen. So theilen einige Blätter( ut. a. auch die Volks Beitung") mit, daß in Riydorf etwa 170 bis 200 Arbeiter und Arbeiterinnen sofort in den Genuß der Altersrente träten und daß dasselbe in Tegel bei zwei Arbeitern der Fall sei, die durch Ein Ende mit Schrecken fanden die Vergnügungsfahrten einmalige Zahlung von 14 Pfennigen Beitrag zum Genuß der von vier jungen Burschen, die sich vorgestern Abend in einem gefeßlichen Rente gelangt wären. Durch einmalige Zahlung Schanklokale in der Frankfurterstraße auffällig machten. Die des Beitrags wird man nicht zum Bezuge der Altersrente be- jungen Leute, Knaben im Alter von 15 and 16 Jahren, ließen rechtigt; das sollte man auf den Redaktionen doch eigentlich wissen. sehr viel Geld draufgehen und prahlten außerdem auch noch mit Die beiden Arbeiter in Tegel sollen in den nächsten Wochen ihren Reichthümern. Ihre Renommiſtereien wurden ihnen alsbald Tagesordnung für die Situng der Stadtverordneten 70 Jahre alt werden. Sie haben dann, um zum Bezuge verhängnißvoll. Da junge Burschen ihres Alters in der Regel Versammlung am Donnerstag, den 8. Januar d. J., Nachmittags Der Altersrente berechtigt zu werden, noch nachzuweisen, daß nicht über so große Schäße verfügen, als sie zu bejizen schienen, 5 Uhr. Wahl des Vorstehers und des Vorsteher- Stellvertreters. fte in den drei vorhergehenden Jahren, also vom so machten mißtrauische Leute die Revierpolizei auf die frei Desgl. von drei Beisitzern und drei Stellvertretern derselben. 1. Januar 1888 ab, mindestens 141 Wochen in Arbeit gestanden gebigen jungen Herrchen aufmerksam, und infolge dessen auf das Wahl der Mitglieder der Einschätzungskommission für die klaſſi­haben. Dies mag ja bei diesen beiden Arbeitern der Fall sein. Polizeibureau finirt wurden. Hier fand man in ihrem Besize noch fizirte Einkommensteuer pro 1891/92. Vorlage, betr. Die Ueber­Desgl. Wie aber verhält es sich in Nixdorf? Die dort angegebene 2300 M. vor, und es wurde festgestellt, daß alle vier Burschen lassung von Schulräumen an die freireligiöse Gemeinde. 3iffer( 170 bis 200) ist viel zu groß, als daß sie die Zahl der aus Dresden sind. Zwei von ihnen waren dort Schreiber bei betreffend das Brandunglück auf dem Grundstück Friedrichstraße Bericht jenigen Arbeiter bezeichnen könnte, die in der nächsten Woche oder auch einem Rechtsanwalt und hatten es verstanden, auf Grund ge- Nr. 134 am 19. September v. J., event. Referat. im nächsten Monate das siebzigste Jahr vollenden. Vermuthlich fälschter Quittungen bei einem Dresdener Bankier für Rechnung erstattung über den Antrag von Mitgliedern der Versammlung, sind die Arbeiter und Arbeiterinnen mitgerechnet, welche schon des Rechtsanwalts nicht unerhebliche Geldbeträge zu erhalten. betreffend die unentgeltliche Lieferung der Lehrmittel an die vor dem 1. Januar siebzig Jahre alt geworden waren. Auch Nach ihrem eigenen Geständniß haben sie etwa 15 000 M. er- Schüler der Gemeindeschulen. Antrag von Mitgliedern der diese haben den Nachweis zu führen, daß sie binnen der letzten hoben. Diese bedeutende Summe haben sie bis auf den vor Versammlung, betreffend die Ausstellung einer Büste Heinrich drei Jahre 141 Wochen hindurch in Arbeit gestanden haben. genannten Rest mit den beiden anderen Jungen verjubelt, und Schliemann's im Rathhause. Desgl. den Magistrat zu ersuchen, Das wird sicher nur bei dem kleinsten Theile der 170 bis 200 Arbeiter zwar hauptsächlich auf Vergnügungsreisen nach Berlin und in gemischter Deputation mit der Versammlung darüber zu be­und Arbeiterinnen der Fall sein; und nur diese bekommen die Rente. rathen, in welcher Weise die Gemeindebehörden die gemeinnützigen Hamburg . Von einer Schwindlerin, die ihr geglücktes Manöver Bestrebungen für Schaffung gefunder und billiger Wohnungen Vorlage, be Man schreibt uus: Ich mache Sie darauf aufmerksam, wahrscheinlich wiederholen wird, wurden einem Kinde sechs Mark für Arbeiter, fleine Beamte zc. fördern können. daß das" Demokratische" Organ des Herrn Gohn, in welchem abgenommen. Gin zwölfjähriges Mädchen war von seiner Mutter treffend die Feier des Geburtstages des Kaisers. Bericht­Mehring gegen den Lindau - Boykott kämpfte, jest genau wie nach dem Leihhause geschickt worden, um einen Werthgegenstand erstattung über eine Beschwerde wegen Entlassung aus dem Tageblatt"," Börsenkourier"," Nationalztg." und die übrige zu versetzen. Das Kind erhielt für die Sachen sieben Mart. Als städtischen Dienste. Lindauklique, die Anzeige des Schabelsky'schen Schauspiels nicht es mit diesen eben das Leihhaus verlassen hatte, kam ihm eine Polizeibericht. Am 6. d. M. Morgens erschoß sich ein angenommen hat, als es vom Ostendtheater angezeigt wurde!!! alte Frau nachgelaufen und sagte in unverfänglichem Tone, es Mann in seiner Wohnung, in der Ohmgasse, mittelst Revolvers. Die Konsequenz der Herren Emil Cohn u. Rudolf Elcho sei im Leihhaus ein Irrthum vorgekommen, das Mädchen hätte Vormittags wurden auf dem Hofe der 7. Gemeindeschule, verdient doch alle Anerkennung; ob die Leser mit diesem Front- zehn Mark bekommen sollen, und die sechs Mark seien für sie, Stallschreiberstr. 54A, der Klempnergeselle Jümperlein und der wechsel auch zufrieden sind? Ü. A. w. g. die Frau, bestimmt gewesen, die ebenfalls Sachen versetzt habe; Klempnerlehrling Sarting in der Klosetgrube besinnungslos und Die Sache ist geradezu skandalös; wie uns aus zuverlässiger der betreffende Beamte habe sie nachgeschickt, um das Kind zurück- fast erstickt aufgefunden und durch einen Heilgehilfen wieder ins Quelle mitgetheilt wird, hat das Publikum aber beim lezten zuholen. Das Mädchen glaubte natürlich dieser Erzählung und Leben zurückgerufen. Dieselben hatten die im Klosetgebäude be­legten Quartalswechsel ein Machtwort mitgesprochen: Die übergab der Frau, mit der es zurückkehrte, im Vorzimmer ver- findliche Wasserleitung aufzuthauen und zu dem Zwecke brennende anständigen Leute lehnen die weitere Lektüre des ehemalig demo- trauensselig die erhaltenen sechs Mark. Die Schwindlerin ent- Rohlenbecken in die Grube gestellt. Als sie später die Grube be­tratischen Blattes in wirklich oftentativer Weise ab. Das dürfte fernte sich unter irgend einem Vorwande mit ihrer Beute und traten, wurden sie durch den Kohlendunst, welcher sich den Protektoren des Herrn Lindau am Schmerzlichsten sein. vergaß selbstverständlich das Wiederkommen. aus den Becken entwickelt hatte, sofost betäubt.

in den Mund zu tödten.

Wir werden darauf aufmerksam gemacht, daß bei der Ein Opfer der Ofenklappe wurde dieser Tage der älteste Nachmittags versuchte Beerdigung des Genossen Sommerfeld, gen. Waldemar, nicht der Sohn des Holzhändlers und Gastwirths Heinze zu Neuenkrug Arbeiter- Gesangverein Unverzagt", wie irrthümlich angegeben war, sondern der Arbeiter- Gesangverein Vorwärts"( im Süd- Ost) die Grabgefänge gesungen und einen Kranz niedergelegt hat. Der verstorbene Genosse war Mitglied dieses Vereins.

Ein Zeichen der Zeit ist folgende statistische Notiz, welche wir hiesigen Bourgeoisblättern entnehmen. Danach haben näm­lich sich die am Landgericht I vorgenommenen Subhastationen in nicht mehr als drei Jahren vervierfacht. Dieselben betrugen: im Jahre 1888: 40

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1889: 80 und 1890: 170

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bei Erkner . Als er Morgens zur gewohnten Stunde nicht er­schien, wurde nach vergeblichem Klopfen die Thür gewaltsam ge öffnet. Man fand ihn röchelnd und ohne Besinnung vor. Zwei sogleich hinzugezogene Aerzte stellten Vergiftung durch Kohlen­bunst fest, der er noch am Abend erlag.

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eine Frau sich in ihrer Woh­

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nung, in der Jakobikirchstraße, durch einen Revolverschuß Abends schoß sich ein Mann in der Schankwirthschaft Mühlenstr. 72 mittelst Revolvers durch bie linke Hand, ohne sich jedoch schwer zu verletzen. Da anzu­nehmen war, daß er geistestrant ist, so wurde er nach der Charitee gebracht. Zu derselben Zeit fand auf dem Grundstück der Berliner Maschinenfabrik- Aktiengesellschaft vormals Schwarzkopff, Ackerstr. 96, dadurch eine Explosion statt, daß mehrere Arbeiter glühende Eisenschlacken aus dem Schmelzofen auf einen Schnee­haufen warfen. Durch den Luftdruck der entwickelten Gafe wurden fast sämmtliche Fensterscheiben der angrenzenden Fabrik zertrüm­mert und die aus Pappe bestehenden Dächer derselben durch umhergeschleuderte glühende Schlacken an mehreren Stellen in Brand gesetzt. Außerdem entstanden im Laufe des Tages fünf kleine Brände.

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Gerichts- Beitung.

Opfer einer unsinnigen Wette. In einem Schanklokale an der Frankfurter Allee waren, der Berl. Abendztg." zufolge, am Sonntag Abend mehrere junge Leute versammelt, die einen Geburtstag feierten und sich an den dargereichten Getränken gütlich thaten. Namentlich einer derselben, der in Friedrichsberg wohnende Tischler Manegold, that sich ganz besonders hervor und Also das verflossene Jahr hat nicht weniger als 170 3wang- erbot sich, eine Wette einzugehen, daß er im Stande sei, drei versteigerungen von Häusern und sonstigen Grundstücken im Ge- sog. Glaspistolen, deren jede 1/2 Liter Schnaps enthält, in einem folge gehabt. Die Bourgeoisie begnügt sich auch hier, wie immer, Beitraum von 14 Stunden auszutrinken. Da dies allerfeits be­nur einfach die Thatsache zu registriren. Die Mehrzahl ihrer stritten wurde, nahm man die Wette an und der junge Mann Leser nimmt oberflächlich davon Notiz und damit ist die Sache begann seine Prozedur, indem er die erste Pistole in einem Nu für sie erledigt. Fühlt sich aber einmal ein Bourgeois beängstigt, geleert hatte. Nach zirka 10 Minuten griff er dann zur zweiten, etwa indem er an sich selbst und seine Zukunft denkt, nun dann und auch diese trant er aus. Als er aber zur dritten griff und In großer Lebensgefahr haben die zahlreichen Fahrgäste tröstet er sich schließlich damit, daß die Zeiten doch gar zu schlecht einen kleinen Theil davon getrunken hatte, ließ er plößlich die feien. Wir aber brauchen uns nichts vorzumachen, wir haben Pistole fallen, während er selbst zu Boden stürzte und ihm das des Separatzuges Hoppegarten Berlin geschwebt, Augen und Ohren offen und wissen sehr wohl aus dieser sozialen Blut aus Mund und Nase lief und er in heftige krampfhafte welcher am 16. Juni v. J. kurz nach 72 Uhr Abends den Bahn­Erscheinung denn eine solche liegt hier entschieden vor Zuckungen verfiel. Sofort wurde er nun zu einem in der Nähe hof Lichtenberg passirte. An diesem Tage war vom dienst­unsere Schlußfolgerungen zu ziehen. Allerdings geben wir gerne wohnenden Arzt geschafft, der die unverzügliche Unterbringung habenden Beamten oder dessen Vertreter verabsäumt worden, dem Lokomotivführer Wolff 1, welcher einen Lokal- Personenzug von Berlin nach Lichtenberg gebracht und sich nach der Fahrordnung fleines Körnchen Hoffnung. Konnte sich nicht Außerordent- leicht, dachte sie auch, mochten die Bündischen abziehen durch verschiedene Weichen über Gleis Il hinweg an die Spitze seines nach Berlin zurückfahrenden Zuges zu sehen hatte, von dem liches ereignen; komute sich nicht Herr Florian durchschlagen? Aber diese Hoffnung sollte sich nicht erfüllen. Und wenn es ihr selbst gelang, sich zu retten sollte es Einzelne Sonnenstrahlen schlüpften durch die Keller- Passiren des erwarteten Separatzuges Wittheilung zu machen. Die Lokomotive des Wolff war vielmehr losgekuppelt und ihm nicht möglich sein, daß ihr Weg sich mit dem des Geliebten öffnung herein; da erschienen einige Landsknechte am Ein- die Aufforderung zum Losfahren seitens zweier Verbinder ertheilt wiederum kreuzte? Dann bemächtigte sich ihrer wieder die gange des Gewölbes und spähten hinab. worden. Die verschiedenen Weichen zur Fahrt nach Gleis 11 Hoffnungslosigkeit und sie versant in dumpfes Brüten. Lasset uns die Mordgrube durchsuchen, vielleicht ist waren von dem zum Weichensteller eingesetzten Hilfs= 28enn man sie als Verbündete der Bauern, als eine solche noch" Einer unten!" rief ein Doppelföldner. wärter Gädicke eingestellt worden. Als Lokomotivführer Person, die zum Aufruhr nach Kräften mitgeholfen, ge= Oder haben sie von ihren Habseligkeiten da versteckt," Wolff die Fahrt nach Gleis 11 beinahe vollendet hatte, nahm er fangen nahm und sie der Rohheit der Soldateska, der wüsten meinte ein Anderer. zu seiner Verwunderung wahr, daß für einen von Osten her Landsknechte und der räuberischen Reifigen preisgab? Sie Vorsicht!" rief ein Hauptmann. kommenden Zug das Durchfahrtssignal gegeben wurde. Trotzdem schauderte zusammen und fühlte mit der Hand in ihren" Vielleicht ist eine alte Burgfrau drunten, die vor ein dieses Signal auch für einen vom vierten Gleis des Bahnhofs Lichtenberg nach Berlin bestimmten Leerzug gegeben sein Busen; dort hatte sie den kleinen venetianischen Dolch ge- halb tausend Jahren gestorben ist," spottete ein übermüthiger mochte, mit dem eine Stollision nicht eintreten konnte, hatte Wolff borgen, der sie vor der äußersten Schmach retten konnte. Gesell. doch so viel Ueberlegung und Umsicht, die andere Möglichkeit ebenfalls in Betracht zu ziehen. Schnell entschlossen, drückte er Da gab es ein Geräusch; einige von den Schwarzen feme Lokomotive nach der Weichenstraße, von wo er eben her flüchteten sich in den Keller herein in der letzten Noth; gekommen war, zurück Agnes rührte sich nicht und wurde in dem finsteren Keller und 40-45 Sekunden darauf lief der Vielleicht liegt auch ein alter Wein drunten und der stark besetzte Separatzug Hoppegarten- Berlin in schneller Gangart auch nicht bemerkt. Droben am Eingang erschienen die lockt" alte Weiber an, daß..." fuhr der Uebermüthige fort, ungefährdet an ihm vorüber. Im anderen Falle wären die Folgen Bündischen und riefen den Schwarzen mit blutdürftigen aber das Wort erstarb in seinem Munde. unberechenbar gewesen. Die an den Tag gelegte Bravour hat den Redensarten und mit wildem Hohne zu, herauszukommen Da kommt fie", stammelte er, aber die sieht nicht eine Anklage wegen fahrlässiger Gefährdung eines Eisenbahn­Lokomotivführer Wolff doch nicht davon befreit, sich auf und sie zu bestehen. Die Schwarzen antworteten, die Bündischen möchten herabkommen; allein diese wagten sich aus wie des Teufels Großmutter." transports verantworten zu müssen. Es ist ihm nämlich auf Langsam stieg Agnes die Stufen herauf. Ihr goldig Grund des abgegebenen Gutachtens des Regierungs- und Bau­nicht in den finsteren Keller hinein. Schüsse werden funkelndes Haar floß in reichen Wellen bis auf die raths Dr. zur Nieden eine Pflichtvernachlässigung insofern in den Keller hinabgefeuert; als die Schwarzen sich Schultern nieder und rahmte das feine todtenblasse Antlitz zur Last gelegt worden, als er die in der Fahrordnung vorge­nicht rührten, warf man einen Pulversack hinab ein. Die großen Augen blickten ernst und traurig gerade sehene Fahrt ohne speziellen Befehl des diensthabenden Stations­und nachher Feuerbrände darauf, die das Pulver aus und schienen die Landsknechte gar nicht zu bemerken. beamten oder des Oberrangirers Nenische isti ausgeführt hat. Ein entzündeten. Blitz schlug auf, Neben ihm waren der Letztgenannte und der Hilfswärter In stolzer Haltung erschien Agues am Eingang des Kellers; a dice angeklagt worden. Betreffs des Ersteren ist festgestellt, von dumpfem Knall gefolgt, das gauze Gewölbe ein lichter Schimmer wob sich um ihr Haupt, als die daß er die im Eingang erwähnte Mittheilung an den Lokomotiv­zitterte; die Schwarzen aber, geblendet und verbrannt, Sonnenstrahlen auf ihr Haupt fielen. Die Landsknechte führer zu machen unterlassen hat, und Legterem iſt zum Vorwurf erkannten, daß ihre letzte Stunde gekommen sei. Sie fielen standen wie geblendet, als sie die vornehme Erscheinung gemacht, daß er ohne Anweisung dem Wolff die Weichen nach hinaus in die Bündischen und waren bald erstochen. auftauchen sahen; an den Zwischenfall während des gestrigen Geleis 11 eingestellt hat. Da aber erwiesen wurde, daß Gädické Agnes fiel in Ohnmacht bei dem Knall des Pulvers; Gefechts dachte Keiner oder wußten die gerade Anwesenden als Weichensteller gar nicht instruirt ist, so wurde der ihm ge­fie glaubte sich in die Luft gesprengt. Die Erschöpfung that nichts davon. Abergläubisch waren sie auch und so wußten machte Vorwurf nicht aufrecht erhalten. Der Heizer Radke be­das Ihrige und das Mädchen blieb bewußtlos liegen bis sie nicht, was sie aus so viel Schönheit und Lieblichkeit an fundete, daß er die beiden Verbinder nach dem Loskuppeln der Lokomotive gefragt, ob abgefahren werden könne, zum Morgen. Die Frühkälte erweckte sie; mit Schauder dieser Mordstätte machen sollten. Da wichen sie dann, wie was diese auf seine und auch auf die wiederholt gestellte Frage dachte sie daran, an welchem unheimlichen Ort sie sich be- es sich geziemte, ehrerbietig bei Seite und Agnes, ohne sie feines Führers bejaht haben. Erst auf die Intervention des fand. Sie fann und sann, was zu thun; dann beschloß sie, zu beachten, schritt weiter, als ob sich das von selbst Wertheid. des Wolff, R.-A. Dr. Flatau, und die des Gerichtsvorsitzen­ruhig liegen zu bleiben, so lange man sie nicht störe. Viel- verstände. ( Fortsetzung folgt.) den gab der Sachverständige zu, daß die Befehle an das Loko­

denn

auch

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Und die beim Teufel als Großmutter gedient hat," meinte ein Anderer, der es aber in der Hölle zu heiß geworden."