Fman�kraft, die in Cnoland als die ökonomische Grundlage der deutschen Wehrmacht gelten, geschwächt werden. Dos wird meist nicht ganz of�-n von der englischen Presse als Äriegsziel verkündet. Die offene Drolmng mit der Vernichtung seines Wirtschaftslebens könnte leicht das deutsche Volk zu noch größerer Anspannung seiner Kräfte bewegen. Man verfährt diplomatischer, indem man imter Entlehnung demokratischer Redewendungen erklärt, der deutsche Miliiaris- mus müsse gebrochen und die deutsche Flotte derart gestaltet werden, daß sie keine Bedrohimg der englischen Seemacht mehr bilde. Rur hin und wieder wird unter der Formel, das ehemalige politische Gleichgewicht müffe aus dem europäischen Kontinent wiederhergestellt werden, zugegeben, daß xs sich für England darum handelt, einen lästigen Wirtschaftskon- kurrenten los zu werden und Deutschlands Machtstellung möglichst herabzudrücken. Wie die englische -Kresse orgumeu- tiert. zeigt der„O b s e r v e r". der die Antwortnote an Wilson folgendermaßen kommentiert: „Es wird in der Note der Ewiente nichts von ßhiglaiib und der Zukunft der von den Alliierten eroberten deutschen Kolonien gesagt. ssm allgemeinen verlangt das englische Mutterlozid nichts für sich selbst. Südafrika . Australien und Neu-Seeland sind freie Dominions, jedes Mit feiner Monroe-Doktrin. Sie werden nie zugeben. daß eine deutsche Gefahr wieder in ihrer Nachbarschaft auftaucht. Was die anderen feindlichen Kolonien betrifft, sowirdbielvon dem System abhängen, das in Deutschland selbst bestehen wird und von dem Werte der Garantien. die für die Erhaltung eines zukünftigen Frie- d e n s gegeben werden. Niemand denkt daran, das deutsche Volk aller billigem wirtschaftlichen Aussichten zu berauben. Aber der Handel darf nie mehr dem Militarismus dienstbar gemacht wer- den. Deutschland wird keinen Daumen breit seines Kolonialbesitzes wmals wieder zuerückerhalten, wenn es nicht vollkommen sichere Garantien für sein zukünftiges gutes Verhalten gibt. Abgesehen von diesen Bedingungen wünschen wir nicht,-das deutsche Volk aus- reichender wirtschaftlicher Gelegenheiten außerhalb seiner Grenzen zu berauben." Also England will„im allgemeinen" kein deutsches Ko- lonialgebiet annektieren, aber die englischen Kolonien lassen nicht zu. daß Deutschland seine Kolonien sämtlich wieder 'iurückerhält. Nur einen Teil davon darf Deutschland allen- falls zurückerhalten— aber Bedingung ist, daß es zuvor sein System ändert und Garantien bietet, die England befriedigen, d. h. Deutschlands Unterordnung unter die englischen Macht- anspräche gewährleisten. Zwar ganz soll das deutsche Volk nicht der Aussicht beraubt werden, sich wirtschaftlich wieder -.u erheben, aber seine Wirtschaftskonkurren?-muß der„Billig- keit" entsprechen— und was als billig und angemessen zu gelten hat, bestimmt England.— Das ist tatsächlich das Ziel, das sich, aller schönen Phrasen entkleidet, die englische Bourgeoisie gestellt hat. Deshalb ist es eine naive Selbsttäuschung zrt meinen, England sei schon heute zu einer Friedensverständigung bereit. Zu einer Ver- ständigung wird es erst dann bereit sein, wenn es sieht, daß es keine Aussicht mehr hat, im jetzigen Kriege seine Pläne durchzusetzen. Die schöne Formel, es solle jedem Land ver- bleiben,-was es zu Beginn des Krieges besessen hat, macht in England keinen Eindruck. Selbst die Herausgabe Elsaß - Lothringens an Frankreich , die Abtretung des Trentino an Italien , die Annexion Siebenbürgens durch Rumänien , die Wiederherstellung Serbiens usw. vermögen England nicht zu genügen, denn solche Zugeständnisse lassen Deutschland immer noch die Möglichkeit, sich bald wieder zu erholen/ Sie vernichten das Ansehen nicht, das Deutschland sich bei den Völkern Südosteuropas erworben hat, und ver- bindern nicht, daß Deutschland noch dem Frieden mit den Balkanvölkern ein Bündnis schließt. Deshalb muß Deutsch- land nach englischer Ansicht so geschwächt werden, daß es in Jahrzehnten nicht wieder zu erstarken ver- mag. Das ist die Forderung, die bald offen, bald halb versteckt immer wieder aus den Kriegszielerörterungen der englischen Presse hervortritt, und zwar nicht nur aus Blättern vom Schlage der„Times" und„Morning Post", sondern nicht minder aus demokratischen und sozialistisch angeschnünkten Blättern. So erklärt Z. B.„New Statesman ", dessen Mit- glieder zum Teil aus sozialistischen Fabiern bestehen, in seiner Nummer 195. daß alle in der Antwortnote der Entente ver- langten Zugeständnisse wenig Wert hätten, solange nicht Deutschlands Kraft gebrochen und ihm nicht die Fortsetzung seines Verhältnisses zu seinen Verbündeten unmöglich gemacht würde. � t „In jedem Fall ioerÄen sie �Deutschland mit seinen Verbünde- ten) sich so lange getreu bleiben und die europäische Lage beherrschen, als nicht die militärische Kraft Deutschlands ge- krochen ist. Das ist es, was unsere Verbündeten meinen, wenn sie erklären, sie fechten nicht gewisser Grenzen wegen, sondern um Ken Sieg. Untersuchen wir, was damit gemeint ist. Nehmen wir an. Deutschland wäre bereit, Frankreich und Belgien zu räumen und dem letzteren verschiedene Entschädigungen zu zahlen, ferner Nussisch-Pole», die baltischen Provinzen und Serbien zu räumen, die Bulgaren zum Abzug aus Serbien und Mazedonien zu zwingen, und Oesterreich zu veranlassen, daß Trentino an Italien auSzu- liefern, ja, gehen wir noch weiter und nehmen wir an, daß sogar Deutschland bereit wäre, Elsatz-Lothringen mit Frankreich zu teilen, Trisst an Italien zu übergeben und auf seine Kolonien zu verzich- 'en, Bedingungen, die, obgleich Deutschland bereit ist, sich im Westen „generös" zu zeigen, weit über die Zugeständnisse hinauszugehen, die es bisher zu machen willens war—, selbstwennwiralleS das von Deutschland gegen die dringend von ihm begehrte Gewährung eines sofortigen Friedens erhalten könnten, hätte doch ohne Frage Deutsch - l a n d d e n K r i e g g e w o n n e n; denn es würde ihm noch immer Sie Möglichkeit bleiben, Weftn auch nicht zurzeit, die Gebieterin des europäischen Festlandes zu spielen, ohne daß irgendwelche Aussicht auf künftige Brechung dieser Oberherrschaft bestände." Deshalb, so führt der„New Statesman " weiter aus, könnten alle die genannten Zugeständnisse der Astittelmächte nicht genügen: Deutschland müsse mehr entkräftet werden. Das ist klar und deutlich. Wer sich nicht absichtlich selbst aus irgendwelchen Gründen über Englands Absichten täuschen will, der sieht, daß sein Kriegsziel in der völligen politischen und wirtschaftlichen Schwächung Deutschlands besteht. Und dieses Ziel verfolgt nicht etwa nur die Masse des englischen Bürgertums, sondern bis auf kleine pazifistisch-sozialistifche Gruppen, die politisch gar nicht in Betracht kommen, auch die englische Arbeiterschaft. Tatsächlich ist ein Teil der englischen Finanzwelt weit mehr zu einer halbwegs billigen Friedensschließung bereit, als die englische Arbeiter- klasse, wie denn auch der„Genosse" Henderson, der jetzige Arbeitsminister im Lloyd Georgeschen Kabinett kürz- lich offen erklärt hat:..Was das Verhältnis zwischen Deutsch - land und seinen Verbündeten anbelangt, so ist es unmöglich, zum Statusquo zurückzukehren, und das allein würde es un- möglich machen, in dem Verhältnis zwischen Deutschland und i einen Feinden den Status quo ante bellum anzunehmen. Wir können nicht eine so starke und in so star».
kcr Stellung stehende Militärmacht er- tragen, wie sie durch Deutschland , Oester- reich, die Türkei und Bulgarien , unter Deutschlands Aufsicht wirksam verbunden, dargestellt wiird e."—
Wirkungen üer Sotschast Wilsons. „Tie Charte des zivilisierte« Weltalls." Paris , HG. Januar. Havas meldet: Die Kammergruppe der unifizierten S o z i a l i st e n, die aus 89 Mit- gliedern besteht, hat heute eine Tagesordnung ange- ryommen, welche die Botschaft Wilsons mit Freude verzeichnet. Die Ausfassung von einem Frieden, der sich auf den freien Willen der Völker und nicht auf Waffengewalt gründe, eine Auffassung, die eine Erbschaft der französischen Revolution sei, müffe die Charte des zivilisierten Weltalls werden. Die Tagesordnung schließt, indem sie die Vertreter aller kriegführenden Nationen auffordert, um die Zukunft einer friedlichen Zivilisation sicher zu stellen, einen Druck auf ihre Leiter auszuüben, damit der edle Versuch, welcher der Menschheit durch Wilson dargeboten worden sei, ehrlich unternommen werde. » Tie wihverftandene Botschaft. Paris , 26. Januar.„Petit Parisien" Meldet aus Washing - ton. die Tatsache, daß die Botschaft Wilsons im Auslande kühl aufgenommen Morden sei, was man in Amerika eigent- lich nicht erwartet habe, zeige, daß die Botschaft-mißverstanden worden sei. Voraussichtlich werde von amtlicher Seite eine neue genauere Erklärung abgegeben werden.
Der englische Schiffsbau in öeürängnis. Das Heer reißt die Hände aus der Produktion und die Produktion, auf die auch dos Heer angewiesen ist, fordert die Hände zurück, weil sie ihre Aufgaben nicht mehr lösen kann. Von diesem Kriegszustand fühlt sich der englische Schiffsbau schwer bedrängt. Wie dem„Nieuwe Rotterdamschcn Eourant" aus London gemeldet wird, widmet der Marmemitarbeiter der„Daily News" dem ernsten Charakter des v-Bootkrieges einen längeren Artikel. Er schreibt darin: Die Warnung, die Jellccoe vor einigen Monaten ausgesprochen bade, sei nicht genügend beachtet worden. In den letzten neunzig Tagen seien 479 Schiffe in den Grund gebohrt worden, darunter 187 englischer Nationalität. Der Vetfasier des Artikels gibt zu, daß es schwierig sei. die neuen U-Boote mit ihrem großen Aktionsradius zu bekämpfen und fordert daS Publikum aui, selbst an der Bekämpsimg der Gefahr doduich mitzuarbeiten, daß eS weniger eingeführte LuxuSattikel derbrauche und daß für den Bau von mehr Schiffen gesorgt werde. In einem Leitartikel schreibt die„Daily News" über den- selben Gegenstand: Während Deutschland die Schiffe in den Grund bohrt, bauen wir in einem Augenblick, in dem.wir so viel Schiffe als möglich herstellen sollten, nicht genug, um den riesigen Verlust wettzumachen. Wir bauen viel weniger als in normalen Zeilen und zwar aus denselben Gründen, warum wir auch weniger Lebensüüttej in unserem eigenen Lande anpflanzen, nämlich, weil wir nicht über die nöuaen ArbeilSkräfte verfügen. Schiffe mit einem Inhalt von Hunderttausenden von Tonnen warten auf ihre Fertig- stcllung. Man nimmt an, daß wir im Juni 700 000 Tonnen vom Stapel lassen können und wenn wir uns gegen den Angriff Deulich- lands entsprechend wehren wollen, so müssen wir diese Schiffe auch um jeden Preis fertigbringen. Das kann aber nur geschehe«, wenn wir alle geschulten Arbeiter, die in der A r m e e oder anderSwo aufzutreiben sind, zum Schiffsbau ver- wenden. Volk und Heer müssen verpflegt und mit Borräten ver- sorgt werden. Deutschland gebt da, auf ovs'. unsere Zuiuhr obzu- schneiden. Es ist feine einzige Ausficht, zu ffcgen. Wir müssen diesem Ausbungerungsfeldzug auf unseren Aeckein und noch mehr auf unseren Schiffswerften entgegenarbeiten. Wie der„Frankfurter Zeitung " gemeldet wird, beschloß die englische Regierung, daß der Weiterbau der bereits in Angriff genommenen Personendampfer einge- stellt und alles für den Bau von Frachtschiffen verwendet werden soll. « Der Tezeuiberverlust der englische« Flotte. Archibald Hurd stellt nach der„Rh.-W. Ztg." im„Daily Tele- graph* fest, daß im Monat Dezember 1V16 162 englische Schiffe mit-IIS 099 Tonneu versenkt worden seien, seit Anfang des Krieges 1245 englische Schiffe mit 2 947 475 Tonnen. Hurd warnt die Regierung mid das Boll, eine Blockierung Englands durch V-Boote als unmöglich zu verspotten.
Der nationale Hi'lfsüienft in Englanü. London , 27. Januar. Der Generaldirektor des nationalen Dienstes Neville Chamberlain hat am 21. Januar in einer Rede in Birmingham mitgeteilt, er werde demnächst Rekruten für ein Nationaldien st korps auf- rufen. daS die sonst unabkömmlichen Männer militärischen Alters in bürgerlichen Betrieben ablösen solle. Dieser neue Rekrutierunasplan sehe die freiwillige Dienst- übernähme durch Männer von 18 bis 60 Jahren vor. Die Frauen würden vorläufig noch nicht auf- gerufen werden. Das Nationaldienstkorps werde dem neuen Ministerium zur Verfügung stehen. Die Mitglieder erhielten die normalen Löhne. Männer, die bereits Arbeit von nationaler Wichtigkeit verrichteten oder in der Munitions- industrie tätig seien, würden sich trotzdem einschreiben lassen müssen, und das Ministerium werde Männer, die schon in einem wichtigen Betriebe arbeiten, aus einer Fabrik, wo sie nicht so nötig seien, in eine andere versetzen können. Der ganze nationale Dienst solle sich auf dem Grundsatz der Freiwilligkeit aufbauen. Wenn das keinen Erfolg habe, werde man möglicherweise zum Dienstzwang übergehen. Da die internationale Konkurrenz ini Einschirren von Menschcnkraft in die Dienste des Krieges ohne Grenzen ist, wird dieser Weg von der Freiwilligkeit zum Zwang, den die Engländer schon bei der Organisation des Heeresdienstes kennen lernten, sehr wahrscheinlich auch im Nationaldienst bis zu Ende abgeschritten werden.
Die Aufgaben üer Reichskriegskoaferenz. Die„Morning Post" vom 17. Januar erhofft große Dinge von der RetchSkriegskqnferenz und schreibt: Die ReickSkriegSkonferenz. bei per Börden für Kanada . Ward und Mafley. für Reuseeland. SmulS für Südafrika und wahrscheinlich HugheS für Ansiralien zugegen sei« werden, wird hoffentlich große Dinge zustande bringen. Sie wird folgende Fragen zu erörtern haben: 1. Die Friedensbedingungen des britischen Reiches.
2. Die- wirtschaftliche Unabhängigkeit deZ briti- fchen Reiches von seinen möglichen Feinden in bezug auf Rohmaterial. 3. Die Verbesserung und Stärkung der wirtschaftlichen Orgmü- sation der Produzenten verschiedener Branchen, wie zum Beispiel die neuerdings erfolgte Verbindung zwischen der Zuckerindustrie und der clekirischen Maichinenindustiie zum Zweck gegenseitiger Kräftigung. 4. Die Verwirklichung des Ce'cil Rh odes fchen Kap— Kairo-Planes. Dazu gibl mis jetzt die politische Lage eine nie wiederkehrende Gelegenheit.' Die ReichskriegZ- konferenz darf biete Gelegenheit, Afrika englisch zu machen, nicht vorübergehen lassen. Der fromme Wunsch, den schwarzen Erdteil für England mit Beschlag zu belegen, wird erst nach dem englischen Steg Erfüllung finden. Bis dahin ist noch ein e-tück Weg. Die Schwierigkeiten einer voMänüigen Hlockaüe. Paris , 26. Januar. Bei der Verhandlung im Senat über die Interpellationen betreffend Maßregeln zur Verschärfung der Blockade gegen Deutschland und zur Verhinderung der Ausfuhr von für die Landesverteidigung unentbehrlichen Landeserzeugnissen machte Cazenenve darauf aufm erlsam, daß Frankreich , ohne es zu wollen, Deutschland mit Tierknochen und Seife ver- sorge, und zwar durch Vermittlung der Schweiz , und per- langte Verschärfung der Blockade in dieser Hinsicht. Namens der Regierung setzte Denis Cochin, Minister ohne Portefeuille, die Schwierigkeiten einer vollständigen Blockode auseinander, erklärte aber, die Verträge mit der Schweiz böten genügende Bürgschaften: eine Versorgung Deutschlands mit Blei und Kupfer durch Vermittlung der Schweiz hielt er für unwahrscheinlich. Er schloß: Wenn wir Deutschland durch Hunger zu bezwingen suchen, so geschieht eS, um die Freiheit unseres Vaterlandes zu sickern. Wir bleiben den liberalen Ideen treu, die stets die unftigen gewesen sind: daS soll uns aber nicht hindern, unS mit ollen rechtmäßigen Waffen, auch der Blockade, zu verteidigen. Auf Ersuchen des Ministers wurde die einfache Tagesordnung durch Handerhcben angenommen. Die Entjcheiüung mit üer Pistole vor üer Drust. London , 27. Januar.„Daily Ehronicle" meldet aus Athen , daß die griechische« Reeder den Borschlag der Alliierten, die griechischen Schiffe zu chartern, angenommen haben. Wegen der transatlantischen Schisse wird ein besonderes Abkommen getroffen werden. Der Beschluß, der unter schwerstem Zwang gefaßt wurde, bedeutet die Hinopferung der griechischen Handelsflotte für die Zwecke der Entente. Inzwischen hat Griechenlands Erfüllung der Forderungen des Ultimatums in der F o r t d a u e r der von der Entente verhängten Blockade nichts geändert. Durch die Charterung der Handelsschiffe— für militärische Zwecke— werden die' Wirkungen, auf die jene Blockade aus- geht, nunmehr sogar zum guten Teil andauern, selbst wenn die Blockade aufgehoben wird. Der Sieg an üer höhe 304. Ueber die Erstürmung der französischen Verteidigungs- anlagen auf der östlichen Seite der vielumstrittenen Berg- kuppe 304 in einer Ausdehnung von 1600 Metern schreibt unser Xpr-Müarbeiter.: Das Unternehmen war von uns sorgfältig vorbereitet worden. Nach einer eingehenden Artillerietätigkeit. die noch unterstützt wurde durch unsere Pioniere und Minen- werser, konnte der angesetzte Angriff in vollem Umfange durchgeführt werden. Die Franzosen wurden hierbei durch gleichzeitig vorgetragene Unternehmungen auf beiden Flanken der Hauptangriffsstelle, d. h. also im Gebiete des„Toten Mannes" und jiordöstlich von Avfocourt, über unseren eigentlichen Plan in rlnkcnntniS gehalten, so daß sie nicht imstande waren, den Schwerpunkt ihrer Gegenmaßnahmen rechtzeitig aus ihr Grabensystem bei der Höhe 304 zu legen. Die strategische Bedeutung unseres Erfolges basiert in der Hauptsache auf der großen Wichtigkeit des Geländes an und östlich der Höhe 304. Diese Erhebung ist zirka zwei Kilometer von dem wichtigen Dorfe Esnes entfernt und von diesem noch durch eine Talsenke und einen sich hieran an- schließenden kleineren Bergrücken getrennt. Durch den �rlusr der französischen Gräben ist eine Lücke in die feindlich/ Ver- teidigungsfront geschlagen worden, die keilförmig sich auf ESneS hin erstreckt und die dabei gleichzeitig in der Höhe 304 selbst einen hervorragenden artilleristischen Stutzpunkt besitzt. Um den durch unseren Vorstoß erlittenen Nachteil wieder aus- zugleichen, wird die französische Heeresleitung gezwungen sein, nunmehr zum inindesten eine stärkere Belegung des gesanrteir Geländes vorwärts Esnes anzuordnen, obgleich sie durch die Höhen 299, 310 und 239 hart östlich des Dorfes günstige Artilleriestützpunkte hat. Unsere neue Frontlinie bei Verdun und speziell auf dem linken Maasufer ist nunmehr durch eine Reihe von natür- lichen Stützpunkten gekräftigt, die den Franzosen bei weiteren Gegenvorstotzversuchen den stärksten Widerstand ent- gegensetzen werden. Dies ist zunächst der Höhenrücken des „Toten Mannes" mit der Erhebung 295, dann die jetzt er- wetterte Stellung auf der Bcrgkuppe 304 und anschließend hieran unsere Waldstellungen in den Wäldern von Malan- court und Avocourt. * Französischer Heeresbericht vom 26. Januar, nachmittags. Auf dem linken MaaSufer griffen gestern die Deutschen gegen Ende de» Tages nach heftiger Beschießung an vier Stellen der Front vom Gehölz von AvocouN bis östlich des Toten Mannes an. Durch Sperrfeuer, Infanterie- und Maschinengewehrseuer abgeschlagen, mußieil die Angreifer gegen ihre Gräben zurückgehen. Nur einigen Abteilungen gelang es. in vorgeschobene Teile eines Abschnittes auf der Höhe 304 einzudringen. Bei diesem Au- griff erlitten die Deutschen sehr hohe Verluste und ließen zahlreiche Leichen vor unseren Linien, insbesondere im Gehölz von Avoco/te Während der Nacht versuKteir die Deutschen , gegen kleine iranzösiscke Posten nördlich von Chilly(Somme ) und nordöstlich von Vingrö Zwischen Oise und Aisn«) Handstreiche, die mißlangen. Im Oberelsaß ver- ließen die Deutschen bei Largitzen nach heftiger Beschießung ihre Gräben an zwei Punkte». Unser Artilleriefeuer hielt diesen Versuch glatt aus. Geichützseuer mit Unterbrechungen auf der übrigen Front. Abends: Nach neuen Nachrichten ist der gestrige feindliche An- griff auf dem linken Maasufer außerordentlich hestig gewesen: mehrere deutsche Regimenter nahmen daran teil, der Kampf führte an einigen Punkten bis zum Hgndgemenge. Am Morgen fetzte un« ein lebhafter Gegenangriff unserer Truppen in der Gegend der Höhe S04 wieder in den Besitz des größten Teils der Grabenstück«, in die der Feind eingedrungen'war. Ziemlich lebhafter Geschützkampf auf dem rechten Maasufer in der Gegend von Bezonvaux— Lonve- mont, in der Woevre-Ebene, im Abschnitt von Regrnöville und im Abschnitt von Beho(östlich von Lunöville).