Nr. 27. 34. Jahrgang.
Aus Groß- Berlin.
Der Neidkopp.
fauft.
Sonntag, 28. Januar 1917.
Königl. Güterabfertiigung Charlotten- 1. Hof rechts) zur Einsicht öffentlich ausliegen. burg." Innerhalb diefer drei Tage steht es jedem frei, fowohl gegen die Wie mitgeteilt wird, ist die Ware nicht über den Höchstpreis Richtigkeit oder Vollständigkeit dieser Listen als auch gegen die verkauft worden, womit noch nicht gesagt ist, daß sie nun auch zum im Wahlbureau schriftlich oder in der Auslegestelle daselbst bei den Richtigkeit der darin aufgeführten Steuerbeträge seine Einwendungen
Hamsternden Damen, die ihr Herz erfreuen wollen, raten Söchftpreis in die Hände der Verbraucher gelangt. Jedenfalls wäre bort anwesenden Beamten zu Protokoll anzubringen. dann wäre eine Garantie dafür vorhanden, daß die Möhren zu sie der Gemeinde anzubieten, richtigen Preisen an die Verbraucher gelangen würden. richtigen Preisen an die Verbraucher gelangen würden.
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Schule und Familie.
tvir, die heutige Sonntagsmuße zu einem Spaziergang nach der Heiliggeist straße zu benutzen. Dort können sie an der Front des Hauses Nr. 38, in der Höhe des zweiten StockIm Berein Berliner Volksschullehrerinnen" sprach Lizentiat Siegmund werks, ihr wohlgetroffenes, wenn auch etwas idealisiertes Schulte über Kinderfürforge während des Der beratende Ausschuß des Kriegswucheramts, Er Sonterjei erblicken. Obgleich das Bildwerk bereits 200 Jahre der anfangs dieses Jahres gebildet wurde, hält am 29. d. M. zu mehr als bisher Beziehungen zu Krieges. empfahl unter anderem, daß die Lehrerschaft den Familien der Schulzählt und eine ihrer Ahnfrauen darstellen soll, ist die Familien- fammen mit den Mitgliedern des Striegswucheramts seine erste Sigung finder pflegen möchte. Seine Ansichten fanden nicht in allen Teilen ähnlichkeit auch heute noch unverkennbar. Dieser Neidkopp", ab, zu der auch Vertreter aus den verfcbiedenen Ministerien und den Beifall der Zuhörerinnen. Gegenüber der Behauptung, daß in wie die Berliner das Weib mit den gierigen Gesichtszügen, dem Kriegsernährungsamt eingeladen sind. Den Vorfizz führt der Arbeiterfamilien die Eltern sich sehr wenig um die Schularbeiten dem Schlangenhaar und den hängenden Brüsten nennen, ist das Polizeipräsident v. Oppen. Referieren werden u. a. der ihrer Kinder fümmern, erklärte eine Lehrerin, fie lönne hierüber Porträt einer reichen Goldschmiedsgattin, die einst das Haus Leiter des Kriegswucheramts, Regierungsrat Dr. Doyé, über durchaus nicht flagen. Nach den Beobachtungen, die wir in vis- a- vis bewohnte und im ganzen Viertel berüchtigt war, Einrichtung und Aufgabe des Kriegswucheramts"; Berliner Arbeiterfamilien gemacht haben, müssen auch tvir Urteil widersprechen. Was für Arbeiterweil sie alles für sich zusammenraffte und keinem Menschen und Staatsanwalt Dr. Fald über wefen und Bedeutung jenem abfälligen familien mögen das sein, bei denen der Redner feine Gr etwas Gutes gönnte. Besonders ein fleiner Goldschmied, es etten handels". Die Sigung ist nicht öffentlich. fahrungen gesammelt hat! Unterschreiben können wir die Fordessen Werkstatt ihr gegenüber lag, mußte täglich die wütenden derung, daß Schule und Familie in engere Beziehung zueinander Grimassen sehen, die sie ihm, dem Konkurrenten, aus ihren Auf die Abschnitte Nr. 23 und 24 der Lebensmittellarte ents treten sollen. Es ist sehr wahrscheinlich, daß dabei die Schule soFenstern heraus schnitt. Als dieser Mann zu Wohlstand ge- fallen je 100 Gramm Mehl. Die Abschnitte sind am 29. und 30. gar mehr gewinnt als die Familie. Will die Schule nicht nur kommen war und sich ein neues Haus bauen konnte, ließ er Januar in den durch besondere Verkaufsschilder gekennzeichneten brillen, sondern wirklich erziehen, so darf sie sich nicht von der an der Fassade jenen Kopf anbringen, den sie nun zur Strafe Kleinhandelsgeschäften gegen Empfangsbescheinigungen abzugeben. Familie abfließen. Die fogenannten Schulpflegerinnen, die man bis an ihr Lebensende stündlich vor Augen hatte. Nach etwa 6 Tagen kann die Ware dann in Empfang genommen in manchen Städten hat, reichen schwerlich als Bindeglied aus. werden. Die 3. 3. schwebende Mehlverteilung auf die Abschnitte Lehrer und Lehrerinnen müssen sich bemühen, selber Fühlung mit Nr. 20 und 21 wird hierdurch nicht berührt. der Familie zu nehmen. Auch in der Versammlung wurde dem gu
Mehr Entgegenkommen tut not!
Auf die sechs Abschnitte der Kartoffeltarte 40a bis 40c tönnen gestimmt, allerdings unter Betonung der Schwierigkeiten, die in den Die Berliner Voltsspeifung könnte noch viel mehr Teil- in der nächsten Woche höchstens 3 Pfund Kartoffeln abgegeben befonderen Verhältnissen der Großstadt liegen. Eine Lehrerin er nehmer haben, wenn in den Speiseausgabestellen die Abfertigung werden. Die vier Abschnitte 40d und 40e find bis auf weiteres von aäblte, wie sie nur mit einiger Scheu fich entschlossen habe, ihre erleichtert würde. Die Speisen erhält man meist mit nicht allzu der Kartoffeltarte nicht zu trennen. Auf Abschnitt Nr. 22 der Ber- Wohnung in der Nachbarschaft ihrer Schule zu wählen. Sie habe großem Zeitverlust, falls nicht die Anlieferung aus den Küchen sich liner Lebensmittelfarte fönnen 4 Pfund ko 5 Irü ben entnommen aber bald gemerkt, daß fie einen Gewinn davon hatte, weil sie so wieder mal verzögert hat. Es wird aber als sehr lästig empfunden, werden. Echank- und Speisewirtschaften können auf ihre Kartoffel- die ihr anvertraute Schuljugend ganz anders kennen lernte. daß an den Kassentischen manchmal recht lange auf Bezugsscheine nebenbei Kohlrüben beziehen, und zwar werden auf Abfertigung gewartet werden muß. Eine Klage einen Bezugsschein über je 3 Zentner Kartoffeln 4 Zentner Kohlüber diese Erschwerungen geht uns au von einer Frau, rüben gliefert.
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Hilfsdienst für deutsche Gefangene in Frankreich .. Bor einiger Zeit wurde zwischen der deutschen und der französ des Weddings täglich einer Speisenausgabestelle ihr Effen bezieht. Der Magistrat weist nochmals darauf hin, daß vom 28. d. M. fifchen Regierung ein Abkommen getroffen, wonach jeder in Deutsch Mit Recht weist fie darauf hin, ab noch en aller Art, die in Haushaltungen, Anstalten, Gast- und land befindliche gefangene Franzose aus Frankreich oder der Schweiz daß eſsenholende Frauen oft daheim ihre Kinder LIIT beaufsichtigt zurüdlassen müssen und daß Arbeitern und Arbeite- anderen Abfällen, bis zur Abholung aufzubewahren und an die Gegenleistung hat die franzöfifche Regierung einmal die Erhöhung Speisewirtschaften und ähnlichen Betrieben abfallen, getrennt von wöchentlich 2 Kilogramm Brot in Sammelsendungen erhält. Als rinnen für ihr Mittagsmahl doch nur eine turze Pause gewährt städtischen Sammler abzuführen sind. wird. Sie schlägt vor, die in jeder Woche bis Donnerstag zu be= der täglichen Brotration für die gefangenen Deutiden in wirkende Vorausmeldung der Teilnehmer für die nächste Woche und Berliner Bevölkerung, der bisher nicht in der Lage war, die ibm teilt, daß deutscherfeits die in Frankreich befindlichen Gefangenen Von Dienstag, den 30. Januar ab kann derjenige Teil der Frankreid) auf 600 Gramm zugestanden, ferner die Genehmigung er auch die immer am Freitag zu leistende Vorausbezahlung des auf die Abschnitte Nr. 20 und 21 der Berliner Lebensmit Bufaßnabrung. Bekleidungsstücken und sonstigen Liebes Sonntagseffens nicht da entgegenzunehmen, wo täglich das Wochen mittelfarte zustehenden 200 Gramm Me HI zu er gaben in Sammelfendungen versorgt werden können. Erfreulicher tagseffen bezahlt wird. An Donnerstagen und Freitagen ist ber halten, diese Mehlmenge in sämtlichen städtischen Markthallen in den weise fiel der Abschluß diefes Abkommens mit der Voltsspende Andrang zu den Kaffentifchen ganz besonders start, so daß hier das dort eingerichteten Verkaufsständen gegen Aushändigung der Ab- für die deutschen Kriegs- und Zivilgefangenen zufammen, die das Berlangen nach mehr Entgegenkommen für die Boltsspeisungsschnitte Nr. 20 und 21 entnehmen. teilnehmer durchaus berechtigt erscheint. Vielleicht ließe sich auch feinem Mehlhändler bisher noch niet bekommen hat, fann es sich ermöglichte eine großzügige Organisation dieses Liebesdienstes. Bur Wer also fein Mehl bei hohe Ergebnis von 12 Millionen erbracht hat. Die Voltsspende dadurch einige Abhilfe schaffen, daß Vorausbezahlung des Effens von Dienstag ab in diesen Verkaufsstellen in den Markthallen be- Erledigung der Arbeit wurde in Bern unter dem Namen Hilfs für die ganze Woche zugelassen wird, wenn der Teilnehmer das schaffen. dienst für die Kriegs- und Zivilgefangenen in Frankreich " eine Stelle wünscht. errichtet, die in ganz furzer Zeit mit dem Versand Beginnen Zusatznahrungsmittel an die Gefangenen in Frankreich geschickt. Auch die Neuausstattung der Zivilgefangenen, deren Bekleidung infolge der langen Gefangenschaft außerordentlich gelitten hat, wird von dieser Stelle aus bewerkstelligt. Der Hauptarbeitsausschuß der Boltsspende hat für die Neueinkleidung der Zivilgefangenen 200 000 Mart zur Verfügung gestellt.
Die Reklamationen der Straßenbahn sollen, wie eine StorrefponDas Kriegsernährungsamt gegen Neukölln. benz zu melden weiß, vom Kriegsamt in vielen Fällen beVom Kriegsernährungsamt geht der Presse eine willigt sein, so daß der Personalbestand demnächst wieder aufEntgegnung über die Verhandlungen der Neuköllner Stadt- gefüllt werden wird. Wir sehen der mithin bestimmt zu erwartenden bersammlung zu. Wir entnehmen daraus, daß die Herabsetzung der Ausdehnung des Betriebes mit freudiger Erwartung entgegen. Kartoffelration begründet ist durch die geringe haltbarkeit 200 000 M2. gerettet. Wie uns der Magistrat Rentölln mit der Kohlrüben, die bis zum März verzehrt sein teilt, bat die Stadtgemeinde von den 210 000 m., um die sie bei müffen. Auch der Transport von Startoffeln nach den Städten ist dem fürzlich mitgeteilten Barenfchwindel geprellt worden ist, bei bem jest herrschenden Frost so gut wie ausgeschlossen. Es wird 200 000 M. zurüderhalten, so daß der gesamte Berluft nur 10 000 m. weiter mitgeteilt, daß von einer Kürzung der Brotratton beträgt. weder dem Kriegsernährungsamt noch der Reichsgetreidestelle etwas bekannt sei. Ebenso aus der Luft gegriffen sei die Angabe, in den fation nicht fertig sei. Bestätigt wird, dann, daß die von Neukölln abgefchloffenen Verträge auf Lieferung von Räucherwaren aufgelöst find, weil diese Fische nach anderen Teilen Deutschlands gehen. Die mit der Berforgung Neuköllns beauftragten Fanggesellschaften feien aber augenblicklich aus Mangel an Ware nicht in der Lage zu liefern.
Lebensmittelversteigerung durch eine- Königliche Behörde.
Montag, 29., ab treten bei den städtischen Volks badeanstalten fol Betriebsänderungen in den städtischen Bolts Badeanstalten. Von gende Betriebsänderungen ein: Die Anstalten in der Wall straße bis 8 1hr abends, Sonntags von 8 bis 12 Uhr vormittags geund in der Gartenstraße bleiben wie bisher von 8 Uhr morgens öffnet; die Anstalten Schillingsbrüde und Bar waldstraße bleiben voll geöffnet. Se ein Schwimmbad dieser beiden letzteren Anstalten dient zur abwechselnden Benuzung für beide Geschlechter; die Anstalt Gerichtstraße bleibt, jedoch nur für Wannen- und Brausebadverkehr, am Freitag, Sonnabend und Sonntag geöffnet; die Anstalten Turmstraße. Denne wisstraße und Oberberger Straße bleiben bis auf weiteres gänzlich ge
Wie ein Sohn auf alle guten Mahnungen des Kriegsernährungsschlossen. amis, das im Interesse einer gefunden Preisgestaltung noch jüngst
Von der Berner Stelle werden monatlich für über 100 000 m.
Einschränkung der Paketannahme in Berlin . Die unglinfiige Witterung und die Beförderungsverhältnisse machen es notwendig, Bafete fowie Wert und Ginichreibpalete zur Beförderung bei den daß in der Zeit vom 29. bis einschließlich 31. Januar, gewöhnliche Bostanstalten des Oberpofidirektionsbezirks Berlin nicht angenommen hörden. Balete mit Zeitungen und Matrizen und Privatpakete nach werden. Ausgenommen find dringende Sendungen, Bakete von Be dem Feldheere.
mittag 12 Uhr in der Ata demie der Künste, Pariser Plaz 4, Die Ausstellung Deutsches Bauwesen im Kriege", die heute eröffnet wird, zeigt eine große Anzahl Photographien von Bautest, wird bis zum 10. Februar täglich von 10-3 Uhr geöffnet sein. Der die während des Krieges in Deutschland hergestellt wurden. Sie Eintritt ist unentgeltlich.
Die A. E. G. teilt uns mit, daß fie mit Rüdficht auf die
Steigerung der Lebensmittelpreise die Teuerungszulagen ihrer Aneiner Einschränkung der Versteigerungen von Lebensmitteln das wahlbezirf notwendig gewordene Abgeordnetenerfazwahl gestellten erhöht hat.
Wort redete, lieft sich folgende, Belanntmachung: Am Sonn- werden am Sontag, 28. Januar, 10-3 Uhr, am Montag, abend, 27. Januar, um 10 Uhr vormittags, wird hier auf Gleise 72 29. Januar, und am Dienstag, 30. Januar, 9-2 Uhr, Im Zoologischen Garten findet am heutigen Sonntag von 4-10 ein Wagen Möhren, 200 Zentner, öffentlich meist bietend ver- lim Wahlbureau, Stralauer Str. 44/45 I, Zimmer 10,( Eingang nachmittags Stongert statt. Eintritt 50 f., für Kinder unter
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Der Polizeimeister.
Ein russischer Polizeiroman
von Gabryela Zapolska.
II.
Das Geheimnis der Balotlin und zweier weißer Schatten.
Stligt begab sich langsam nach dem Hotel. Er hatte es nicht eilig. Der Marktplatz war leer.
Die Uebeltäter und der ihnen nacheilende Polizist- alles war verschwunden, wie verzaubert.
Er sprach russisch und verlangte die Hälfte. Die Teilung| Tochter, die ihn gehindert hatten, dem Ueberfallenen zu Hilfe war vollzogen. zu eilen. Schwere Schritte, Säbelgeraffel, und aus dem Versteck" Ich hätte ihn vielleicht gerettet, oder wenigstens einen tauchte die Gestalt des Polizisten hervor. der Mörder mit meiner Waffe gezeichnet." Klintis Atem stodte nervös. Welche Zuchtlosigkeit! Gine große Traurigkeit beschlich ihn bei dem Gedanken, Dennoch erfaßte ihn eine bange Angst. Er drückte fich fest bag um ein paar elender Kupfermünzen willen Blut geflossen gegen die Mauer und hätte am liebsten daran anwachsen war und ein Mensch vielleicht in Dual und Schmerz hätte mögen. Lieber wäre er vorhin jenen beiden Flüchtlingen in umfommen müssen. die Hände gefallen, von denen der eine seine weißen Wolfszähne im Vorüberlaufen sehen ließ, und der andere von Blut troff, als der Gewalt dieses Sicherheitshüters, ausgeliefert zu sein, der um sich her Grauen und bange Angst ver- leuchteten Hoteltor zu. Als er es erreicht hatte, hörte er Dieser Entschluß belebte ihn. Er lief nach dem er Der Polizist blieb einen Augenblick stehen und blickte spielten. Die Dragoner vergnügten sich im Restaurant. Von dünne Geigentöne, die das bekannte Walzerlied" Tigrionof" umher. Als er aber auf dem Marktplatz nichts bemerkte, Beit zu Zeit erflang eine Tenorstimme, die die Melodie ging er langsam nach der entgegengesezten Richtung und ver- mitfang. schwand in der Finsternis. Aus dem Versted ließ sich von neuem Geflüster bernehmen.
Unwillkürlich begann auch Stligki, leise zu gehen und geräuschlos aufzutreten, wie es die meisten Bewohner dieses breitete. merkwürdigen Städtchens taten.
In der linken Hand hielt er den Stock, mit der rechten umfaßte er die Waffe in der Manteltasche. Denn er hatte beständig das Gefühl, daß jemand vor ihm auftauchen, ihn überfallen und ihm einen Messerstoß versehen würde. Er ging bis zur nächsten Gaffe. Hier vernahm er Geflüfter.
Das Aas hat die Hälfte eingesteckt!" Du hättest schlauer fein follen! Hättest während der Flucht einen Teil verstecken müssen!" Wie konnte ich was versteden! Es war in einem Zud
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Die Gasse mündete in eine dunkle Mulde, die von einem aufgeschütteten Erdwall abgeschlossen war; eine unruhig fladernde, an einer langen Stange hängende Laterne spendete eingebunden." mattes Licht. Neben diefer Laterne bewegte sich ein Schatten. Als der Bauer zur Erde fiel, hättest du es aufbinden Klizki wich zurück. Er fürchtete sich jetzt, als er allein war. Er hörte das Geflüster ziemlich deutlich und wußte nicht, ob er weitergehen oder umkehren und um den Markt herumgehen sollte.
In diesem Augenblick vernahm er: -Gib die Hälfte her!"
Fort! Das geht nicht! Soll für uns beide zusammen mur eine Hälfte bleiben?!"
dann
,, Berfluchte Kerls! Gebt die Hälfte her, wenn nicht
Nun begann die Teilung eines Raubes. Man hörte Münzen flingen. Die Gestalten hatten sich im Schein der Laterne niedergefekt und zählten.
Eine große, im Dunkel verborgene Gestalt streckte die Hand aus.
Los!
Beeilt euch!"
Dumpfes Stöhnen, und. wieder Geldgeflirr. Plötzlich begriff Klikti. Die fliehenden Diebe teilten die Beute mit jemand, der fich im Dunkel berbarg.
follen."
Das Luder hat ja geschrien!"
" Nu, er schreit vielleicht immer noch. Man hätte ihn vom Wall ins Wasser werfen sollen."
" Wozu das? Sollen fie ihn finden! Was geht's uns an?" Einer der Spizbuben stand auf und war mit einigen Säßen auf dem Erdhügel
" Ich gehe zu Muttern'! Leb wohl, Gaunerbruder!" " ch fomme mit!"
Der zweite sprang ebenfalls auf, fie schwankten eine Weile wie zwei bleiche Schatten, ließen sich in die Tiefe hinab und verschwanden auf der anderen Seite der Mulde. hervor.
Aligti trat endlich ganz erstarrt aus seinem Verstec
,, Gemordet haben sie ihn!" sagte er, bielleicht ist das Dpfer nicht tot, aber sie wollten es doch ermorden. Dort liegt der Bauer, den fie beraubt haben. Der Polizift hat mit ihnen die Beute geteilt. Entfeßlich!"
Er fühlte einen tiefen Groll gegen Horski und deffen
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Die Polizei muß unbedingt benachrichtigt werden, unt Rettung zu bringen," dachte er.
Dann spielte die Geige wieder schluchzend und leise; plößlich aber erdröhnte das Gelächter männlicher Stimmen, vermischt mit dem Geflirr zerbrochenen Glases, das sich nur allmählich beruhigte und die langgedehnten Geigentöne wieder hören ließ.
Jm Torweg faß auf einem Stuhl der Hausdiener des Hotels, ein einfilbiger Mann mit seltsam düsterem Gesicht und fast weißem Haar. Seine zusammengekauerte, verschüchterte Haltung paßte seltsam zu dem ringsumher herrschenden Grauen.
Er schien zu schlummern oder tief in Gedanken verfunten; denn er fah nicht, daß Stligki den Flur betreten hatte. Der junge Mann rüttelte ihn an der Schulter. Hört!" fagte er, auf dem Wall wurde Raubmord begangen. Sofortige Hilfe ist nötig! Ihr seid doch ein Hiesiger! Sagt mir, was ich fun, zu vem ich gehen soll."
Der Hausdiener erhob seine schläfrigen Augen zu Klikti und ließ sich dessen Worte durch den Kopf gehen. ,, Auf dem Wall?" wiederholte er. Jawohl!"
Aligfis fieberhafte Erregung traf die unerwartet gleichgültige Frage: ,, Was ist denn dabei?"
Klipfi verstummte für einen Augenblic.
Forts. folgt.)