Nr. 29. 34. Jahrg.
Abonnements- Bedingungen:
homements Brets brānumerando Bierteljährl 8.90 M. monatl 1.30 ML wöchentlich 80 Bfg. fret ins Haus. Einzelne Nummer 6 Big Sonntags. nummer mit illuftrierter Sonntags. Beilage Die Neue Belt 10 Big. Boit Ebonnement: 1,30 Mart pro Monat. Eingetragen in die Boft- Zeitungs Breislife. Unter Kreuzband Deutschland und Desterreich- Ungarn 2,50 Mart, für das übrige Ausland 4 Mari pro Monat Bostabonnements nehmen an Belgien , Dänemar Holland, Italien . Luxemburg , Bortugal Rumänien, Schweden und die Schweiz .
Erichelat täglich.
Tüz
Vorwärts
Berliner Volksblaff.
5 Pfennig
Die Infertions- Gebühr beträgt für die fechsgespaltene Rolonel geile oder beren Raum 60 Big., für bolitische und gewertschaftliche Vereins. und Bersammlungs- Anzeigen 30 Big. Kleine Anzeigen", das fettgebrucie Bort 20 Big. Guläffig 2 fettgedrudie Morte), febes weitere Wort 10 Pig. Stellengefuche und Schlafitellenan geigen bas erfte Bort 10 Big., jedes weitere Bort 5 Bfg. Worte über 15 Buch Staben zählen für zwei Worte. Inserate für bie nachite Rummer müssen bis 5 lbr nachmittags in der Erpedition abgegeben werden. Die Expedition ist bis 7 1hr abends geöffnet.
Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernibrecher: Am: Morisblas, Nr. 151 90-151 97.
Dienstag, den 30. Januar 1917.
Expedition: Sw. 68, Lindenstraße 3. fernibrecher: Amt Morigplas, Nr. 151 90-151 97.
Englifche Angriffe abgefchlagen.
-
Englische Angriffe bei Armentières , Frpmelles, Neuville St. Vaaft und auf dem Ancre Nordufer Französischer Ueberfallsversuch gegen Höhe 304- Deutscher Vorstoß auf dem Hartmannsweiler- Kopf Nufsenangriffe au der Zlota Lipa und im Mestecanesci- Abschnitt.
Amtlich.
Großes Hauptquartier, den 29. Ja unar 1917.( W. T. B.)
Weftlicher Kriegsschauplak. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Nörblich von Armentières griffen die Engländer in drei Wellen die Stellungen des bayerischen Infanterie- Regiments Nr. 23 an, das den Feind verlustreich zurüdwies. Westlich von Fromelles, östlich von Neuville- St. Baaft, auf dem Rordufer der Ancre und nördlich von Bic- sur- Aisne blieben Internehmungen feindlicher Streifabteilungen ohne Erfolg.
Südwestlich von Le Transloy wurde ein englischer Posten aufgehoben.
Auf dem Westufer der Waas herrichte tagsüber rege Sampfe tätigkeit. Morgens versuchten die Franzosen ohne Fener vorbereitung überraschend gegen die am 25. Januar gewonnenen Stellungen auf Höhe 304 vorzubrechen. In unserem sofort einfeßenden Feuer fluteten sie zurüd. Bon Mittag an lag starte Artilleriewirkung auf unseren Gräben; es erfolgten nach heftigen Feuerwellen noch drei französische Angriffe, die sämtlich erfolglos. zufammenbrachen.
Die braven westfälischen Infanterie Regimenter Nr. 13 und 13 und das badische Reserve- Infanterie- Regiment Nr. 109 hielten in zäher Berteidigung den eroberten Boden, von dem trot hohen Einsatzes von Menschen und Munition fein Fuß breit von den Franzosen zurückgewonnen werden konnte.
In den Bogefen brachte ein Erkundungsvorsok neun Gefangene ein.
Nach starker Feuervorbereitung draugen auf dem Hartmanns weilertopf Sturmtrupps des württembergischen LandwehrInfanterie- Regiments Rr. 124 in die französischen Gräben und tehrten mit 35 Gefangenen und 1 Maschinengewehr zurück. Deftlicher Kriegsschauplay. Front des Generalfeldmarschalls Brius Leopold von Bayern .
An der Aa schränkte unfichtiges Wetter und Schneetreiben die Gefechtstätigkeit ein..
Die bewährten vomanischen Truppen des 15. Korps schlugen an der Zlota Lipa ruffische Angriffe zurüd, die nach heftigem Feuer mit starken Masseu einsetten. An einer Stelle säuberte schneller Gegenstoß den eigenen Graben, im Nachdrängen wurde dem Gegner eine Anzahl Gefangener abgenommen,
Deutsche Stoßtrupps holten an der Narajowka aus der russischen Stellung 9 Gefangene.
Front des Generalobert Erzherzog Jofeph. Im Mestecanesei- Abschnitt unterhielt der Feind nachts farkes Feuer. Zwei Angriffe der Rufsen schlugen fehl.
Bon der
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Madensen.
und der
Der Erste Generalquartiermeister.
Ludendorff.
Abendbericht.
*
Der österreichische Bericht.
28 ieu, 29. Januar 1917.( 2. Z. B.) Amtlich wird berlautbart: Ocftlicher Kriegsschauplay.
Im Mestecanesci- Abschnitt verhielt sich der Feind gestern ruhig. Heute früh seste er erneut zum Angriff ein, wurde aber unter schweren Berluften abgeschlagen. An der Zlota Lipa griffen gestern vormittag die Russen das osmanische 15.& orps mit farten Kräften an. Die tapferen türtischen Truppen warfen den Feind in erbitterten Rämpfen zurück und stießen in der Berfolgung bis zu den zweiten Linien der russischen Stellungen nach. Sie brachten zahlreiche Gefangene ein. Souft nichts von Belang
Italienischer Kriegsschauplatz.
Im Abschnitt östlich des Doberdo- Sees brachte eine Abteilung des Infanterie- Regiments Nr. 91 von einer gelungenen nächt
nolol
Zur Verstadtlichung
tillerietätigkeit ist im allgemeinen mäßig; nur zwifchen Gardasee und Etschtal richtete der Feind zeitweise ein lebhafteres Fener gegen unsere Ortschaften.
Südöftlicher Kriegsschauplak
Nichts Nenes.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalftabes. v. oefer, Feldmarschalleutnant.
Gasangriff an der Aa.
In dieser Woche wird sich die Berliner Stadtverordnetenversammlung mit einer Vorlage des Magistrats beschäftigen, die für die gewerkschaftlich organisierten Arbeiter außer ordentlich wichtig ist. Der in Berlin seit über 30 Jahren bestehende Zentralverein für Arbeitsnachweis dem mehr als zwanzig Arbeitsnadyveise, darunter auch ein erheblicher Teil fachgewerblicher, angeschlossen ist, soll in die Verwaltung der Stadt Berlin übergehen.
Die Vorlage des Magistrats bildet die Ausführung eines Die Zuschüsse der Stadt sind von Jahr zu Jahr gestiegen, fie betragen gegenwärtig rund 80 Prozent des Gesamtetats des Zentralvereins für Arbeitsnachweis. Schon seit drei Jahren hat die Stadt Berlin bei der Beschlußfaffung im Vorstand des Bentralvereins 51 Prozent der Stimmen.
Berlin , 29. Januar. Außer den schweren Stämpfen beiderseit langer Zeit in städtischen Kreisen erwogenen Gedankens. seits der Aa am 26. Januar regte sich der Russe am Abend noch an einer anderen Stelle der Front. Er hoffte mit Hilfe eines von ihm an der Rigaer Front noch nicht angewandten Mittels gewaltsam unsere Linien zu durchbrechen, nämlich mit Gas. Gegen 7 Uhr abends blies er an der Straße Riga - Mitau zwei Gaswolfen ab.
Bom Standpunkt der gewerkschaftlich organisierten ArUnsere trotz Kälte und starkem Schneegestöber aufmerk- beiterschaft aus sind gegen die Kommunalisierung der Arfamen Horchposten wußten das laute Bischen, das von der beitsnachweise grundsäglich feine Bedenken zu russischen Stellung herton, richtig zu deuten und veranlaßten erheben. Auf früheren Gewerkschaftskongreffen sind jedoch Gasalarm. Jeder wußte, was zu tun war, und in mufter- die Vorausjegungen festgelegt worden, unter denen gültiger Ordnung, als handele es sich um irgendeine Friedens einer solchen Kommunalisierung zugestimmt werden kann. maßnahme, trafen alle ihre Vorbereitungen. Im Vertrauen An der Vorlage des Magistrats fällt uns aber auf, das auf die jedem zur Verfügung stehenden Gasschutzmittel taren auf diese Fragen mit keinem Wort eingegangen wird. Es ist unsere Braven des russischen Mißerfolges von vornherein daher nicht so wichtig, was in der Vorlage steht, als was in ficher. Schon nach wenigen Minuten froch eine fünf Meter ihr nicht steht: nämlich nichts über die Stellung der Fachhohe Nebelwand allmählich heran. Sie war so dicht, daß felbft arbeitsnachweise in ihrem neuen Verhältnis zur abgeschossene Leuchtkugeln nicht wahrgenommen werden konn Stadt Berlin . Heute haben die beiden an dem Nachweis ten. Träge zog die gefährliche Wolfe über unsere Stellungen beteiligten Interessengruppen, Arbeitnehmer und Arbeithinweg und nach kurzer Zeit folgte ihr bereits eine zweite, geber, in den von beiden Seiten gebildeten Kuratorien ihre erheblich dünnere Welle. Gleichzeitig fezte die feindliche Vertretung. Diese Kuratorien haben einen wesentlichen EinArtillerie mit Trommelfeuer ein und überschüttete unsere fluß auf die Anstellung der aus beiden Gruppen zu wählen. Stellungen in wenigen Minuten mit zweitausend Gas- den Arbeitsvermittler, auf die Gestaltung ihrer Gehalts- und granaten. Sonstigen Arbeitsverhältnisse und vieles mehr.
-
Der Gegner mochte wohl glauben, unsere Stellung aus. Ob nun diese Sturatorien nach der Uebernahme der geräuchert oder Ratlosigkeit und Aufregung unter unserer Arbeitsnachweise durch die Stadt ihre bisherigen Berechti Grabenbejagung verbreitet zu haben, aber in dieser Voraus- gungen voll beibehalten, das kommt in der Vorlage nicht zum setzung hatte er sich getäuscht. Mit ruhigem, wohlgezieltem Ausdrud. Es ist lediglich von der allgemeinen Regelung Feuer wurde schon den ersten feindlichen Jagdkommandos der Angestelltenverhältnisse der Facharbeitsnachweise die Salt geboten; daher wagte der Feind auch nicht, diese Unter- Rede, die, wie es heißt, der späteren Entwidelung vorbe nehmung in größerem Maßstabe fortzusehen. Er hatte nicht halten bleiben muß", und an anderer Stelle heißt es, daß mit unseren hervorragenden Gasschußmitteln gerechnet, die sich wieder einmal vortrefflich bewährten. Während dem Gegner diese Unternehmung blutige Berluste brachte, hatten wir nicht einen Bergiftungsfall zu verzeichnen. Englischer 14892 Tonnen- Hilfskreuzer
vernichtet.
London , 29. Jannar. ( Amtlich.) Der Hilfskreuzer ,, 2aurentic"( 14 892 Br.- Reg.- Tonnen) ist am 25. Jannar spät abends an der irischen Küste durch ein deutsches Unterseeboot oder eine Mine zum Sinten gebracht worden. 12 Offiziere unb 109 Mann wurden gerettet.
Die Laurentic ist ein Dampfer der White- Star- Linie, die ihren mit der englischen Regierung gefchloffenen Bertrag, ibre Schiffe zu Kriegsweden zur Verfügung zu stellen, fewer bat büßen müffen. Denn die Laurentic" ist das sechste ihrer großen Schiffe, bas ber Krieg vernichtet.
Deutsches U- Boot verloren. Gefecht mit englischem Hilfskrenzer bei Hammerfest. Kristiani a, 28. Januar. Das Marineministerium gibt bekannt: Ein norwegisches Motorfahrzeug fegte gestern bei ammerfest die 34 Mann starfe Besagung eines deutschen U- Bootes, welches auf See gefunken war, an Land. Da die Besayung nach einem norwegischen Hafen auf einem neutralen Schiffe gebracht wurde, sind sie gemäß den in ähnlichen Fällen erfolgten früheren Entscheidungen in Freiheit gesetzt worden.
an dem bisherigen Verhältnis der Facharbeitsnachweise bei der Uebernahme durch die Stadt nichts geändert wird.
Der Magistrat hätte wohl auch eine andere Begründung gefunden, wenn ihm nicht von anderer Seite ein Rududsei ins Neft gelegt worden wäre, das er jetzt ausbrüten soll. Es handelt sich nämlich um nichts weniger als um die Frage: Sollen die beiden Interessengruppen, für die der Arbeitsnachweis eigentlich geschaffen ist, ihren bisherigen Einfluß aufgeben und soll an deisen Stelle das bureaukra tische Element in den Vordergrund freten?
Der Vorsitzende des zur Auflösung bestimmten Zentralvereins für Arbeitsnachweis ist der Vorsitzende der Landesbersicherungsanstalt Berlin , Dr. Freund, der sich zweifellos auf dem Gebiete der Arbeitsnachweisfrage erhebliche Verdienste erworben hat. Derselbe Herr ist zugleich Borsitzender des Verbandes Deutscher Arbeitsnadsveise und des Verbandes Märkischer Arbeitsnachweise. Herr Dr. Freund hat in den lezten Jahren unter dem Vorgeben, der Unparteilichkeit z dienen, das Mitbestimmungsrecht der Kuratorien so einzuengen versucht, daß Luft und Atem der Selbstverwaltung er ftidt werden müssen. Erinnert jei bei dieser Gelegenheit an den letzten Gewerkschaftsfongreß in München , der kurz vor dem Kriege folgendes beschloß:
Die Bestrebungen des Verbandes Deutscher Arbeitsnach weise, eine gefeßliche Regelung der Arbeitsvermittelung im Sinne des öffentlichen Arbeitsnachweismonopols dur Bureaukratisierung der Arbeitsnachweise unter Beseitigung der paritätischen Verwaltung herbeizuführen, find geeignet, der Arbeiterklasse den mühsam errungenen Einfluß auf die Arbeitsvermittelung illuforisch zu machen.
Bei der Beratung der Vorlage am Donnerstag wird es Wie Wolffs Bureau hierzu an zuständiger Stelle erfährt, sich also darum handeln, ob bereits bei dieser Gelegenheit die hatte das U- Boot am 27. abends in der Nähe von Hammerfest bon uns berührte Frage in ihrer ganzen Breite aufgerollt ein Gefecht mit einem englischen Hilfswerden soll oder ob später in der vergrößerten Deputation. freuzer. Die Befagung des Bootes ist bis auf den die für das städtische Arbeitsnachweistoefen geschaffen werden Ingenieur Hermann gerettet. soll, dazu noch Zeit ist. Das letztere möchten wir verneinen.
Wie Tidens Tegn" aus Hammerfteb erfährt, ist das Benn die Vorlage erst die Stadtverordnetenversammlung U- Boot in der Nähe der Sör- Insel gefunten. Es wurde in passiert haben wird, ist es mit der Gelegenheit, die Frage bem Stampfe mit dem englifchen Hilfsfreuzer start beschädigt, öffentlich zu behandeln, vorbei. Die Vorlage, wie sie jetzt versuchte an Land zu gelangen, fant jedoch, bevor das nor- bom Magiftrat zur Verabschiedung unterbreitet wird, bietet wegische Boot zu Hilfe tommen fonnte. Während der nichts Halbes und nichts Ganzes. Die Einrichtung von FachBergungsarbeiten ertrant einer der Offiziere des Untersee - arbeitsnachweisen würde in Berlin in den lezten Jahren vielfach ein schnelleres Tempo eingeschlagen haben, wenn die Be
bootes.