Ls,w«ck«n scheinen, da? Auslaufen»er deulsche« Seestreitlrift« zu verhindern. Nach einem Telegramm ans Kopenhagen an die Exchange Tele« gram Co. erfährt die in Kristiania erscheinend« Zeitung»Dag- bladet", daß die neuen Moferegeln für den Handel von Skandinavien nach Rotterdam , der dadurch äußerst erschwert wird, von größter Bedeutung sein werden. die Kristiania , 30. Januar. Nach einer Meldung von„ZofartS- iiHntt" anS Bergen hat der in Bergen beheimatete Dampfer„Hall» b i c e r g" Rem Iori mit einer Ladung Stückgut nach Bordeaux der« laste«. Seitdem wurde nichts»ehr von ihm gehört. Nunmehr meldet der Kapitän aus Bamdrup» daß der Dampfer am 4. Dezember bei 26 Grad westlicher Liuge versenkt uud die Mannschaft gerettet worden sei. Das Blatt meint, eS sei nicht unwahrscheinlich, baß der Dampfer während der letzte» deutscheu Kreuzerfahrt im Atlantische» Ozean versenkt worden sei und daß es d« Mannschaft dieses»orwegischru LchisteS sei, die zusammen mit andere« Seeleuten auf dem von den Deutschen gekaperte» Dampfer „ I a r r o w d a l e" am 31. Dezember in Swinemünde eintraf. Englisch -französischer postraub. Seit Dezember 1913 wendet England den Postraub als Kampf« mittel gegen den deutschen Handel planmäßig an. Lorher richtete sich da? Borgehen der englischen und französischen Seebehörden in erster Linie nur gegen den überseeischen Paketverkehr. Vom Dezem» der 1913 bis September ISIS sind, wie schon früher bekanntgegeben wurde, im Verkehr a u S Deutschland 24 200 Briefposten, im Verlehr nach Deutschland 16 820 Briefposten beschlagnahmt worden. insgesamt also 41 020 Briefposten. Seit Anfang September 1916 sind, soweit bis jetzt bekannt geworden ist, von den britischen oder französischen Seebehörden an Briefposteu sBriefsäcken) des deutsch - überseeischen PostverkehrS auf neutralen Dampfern beschlagnahmt worden: im Verkehr au « Deutschland 6388, im Verkehr nach Teutschland 3611 Briefposten, zusammen 11 999 Briefposten. Ins» gesamt also haben Engländer und Franzosen seit Dezember 1913 auf neutralen Schiffen 80 388 Briefsäcke, von Teutschland nach neutralen Ländern bestimmt, und 22 431 Briefsäcke, von neutralen Ländern nach Deutschland bestimmt, zusammen 33 019 deutsche Vriefpofte« geraubt._ die kämpfe an üer Tigrisfront. Konstantin opel, L9. Januar. Amtlicher Bericht. An der Tigrisfroiit wurde ein feindlicher An» griff am 27. Januar von Anfang an in Schach ge- l? a l t e n: in der Nacht zum 28. blieb ein feindlicher Feuer- Überfall wirkungslos. An den Dardanellen hat der Fliegcrleutnant Meinecke am 27. Januar in einem Gefecht gegen 0 feindliche Flugzeuge einen Zweidecker des Gegners zur Landung gezwungen: dies Flugzeug wurde erbeutet. An den anderen Fronten kein Vorgang voil Bedeutung. Der Stellvertretende Oberbefehlshaber. Englischer Heeresbericht aus Mesopotamien vom 29. Januar. Infolge weiterer Fortschritte in der Nacht vom 27. zum 28. und am 28. sind wir jetzt im vollen Besitz der türkischen ersten und zweiten Linie südlich von Kut el Amara auf dem i echte» Tigrisuser auf einer Front von 4300 DardS. Auch die dritte und Vieri« feindliche Linie halten wie auf einer Front von 600 AardS besetzt. SSO gefallene Türken wurden aufgelesen und weiter« liegen auf dem Schlachtfeld«, deren Zahl erst festgestellt werden mutz. Die Zahl der Gefangenen ist auf 127 gestiegen. die englische Arbeiterpartei gegen üie farbigen Arbeiter. Gegen de« Wirtschaftskrieg»ach dem Kriege. London , 27. Januar. Die Konferenz der Arbeiterpartei in Manchester nahm einstimmig eine Resolution gegen die Einstellung von farbigen Arbeitern in Eng- la n d an. Ferner wurde eine von S n o w d e n beantragte Resolution angenommen, worin sich die Konferenz der Er- klärung der französischen Sozialisten gegen einen Wirtschafts- krieg nach dem Kriege anschließt und ini Gegensatz zu den Beschlüssen der Pariser Wirtschaftskonferenz allgemein freie Handelspolitik verlangt. Purdy wurde zum Vorsitzenden der Arbeiterpartei ge- wählt, Artur Henderson zum Sekretär und R a m s a y Maedonald zum Schatzmeister. Meine Kriegsnachrichtea. Fortschritte der Juteruationalität. Trotz de» Kriege«, der die wirtschaftlich?» Beziehungen der Aelt erichiittert und zerrissen hat. gibt e« Zeichen, die ein engere« einheitliches Zusammenrücken de« wirtschaftlichen Kulturlebens bedeuten. Jahrhundertelang durchgesetzter Widerstand wird aufgegeben. So nisldet jetzt die Agentur Milli, daß die türkische Kammer auf Lorschlag der oSmamschen Regierung der Einführung des G r e- garianischen Kalenders zugestimmt hat, und nach einer Mitteilung der Petersburger Telegrapbenagentur ist in Ruß « l a n d am 14. Januar da« neue Gesetz über die Organisation der Maß» und GewichlSkontiolle in Kraft getreten, was einen neuen wchrilt zur organrsaloriichen Einführung des metrischen S y st e m S in Rußland bedeutet. Der VcrkehrSminister hat dieses System bereits in den meisten ihn, unterstellten Instituten eingeführt. » Lord Cromrr, der dreißig Jahre lang die englische Verwaltung in Aegypten leitete und die Umwandlung des Nillandcs in eine dem englischen Kapital ausgelieferte Provinz erfolgreich besorgte, sit 76 Jahre alt in London gestorben. Er stammte aus der Londoner Lankrerfamilie Naring, war eine Hauptsäule des englischen Jmpe- rialiSmus und des Kriegswillens gegen Deutschland . Die Entugtionalifiernng von Ausländern..Daily Mail" schreibt noch über die Enlnationalisierung von Ausländern, daß man sich dabei nicht auf naturalisierte Deutsche und Oesterreicher beschränken wolle, sondern daß man auch die Niederländer . Belgier und Skandinavier der brsttschen Nationalität entkleiden wolle. Schwieriger würde et mit denjenigen Personen ausländischer Ab- i-ammung sein, die durch Geburt in England oder auf einem eng- lischen Schiff britische Untertanen seien.
politische Uebersicht. Erweiterung und Erweiterung. Auf der Generalversammlung des konservativen Landesvereins für Sachsen hielt Graf Westarp das Referat und stellte in diesem nach dem Bericht der„Deutschen Tageszeitung" folgende KriegSziele auf:„Im Osten Er- Weiterung der landwirtschaftlichen Basis mit Siedlungs- Möglichkeit, im Westen gleichfalls Erweiterung der
Grenzen und Sicherung gegen unsere dortigen Feinde; be- sonders müßten wir auch die Hand auf die flandrische Küste legen." Nur auf einem Gebiet wünscht Graf Westarp keine Erweiterung: das ist das preußische Wahlrecht. Immerhin wird der Umstand, daß er die preußische Wahl- rechtsfrage vor den sächsischen Konservativen erörterte. dahin ausgelegt werden muffen, daß auch die Konservativen die Wahlrechtsfrage nicht mehr als eine rein preußische Angelegenheit ansehen, sondern als ein auch die übrigen Bundesstaaten berührendes Problem, dessen Lösung daher auch auf den: Reichswege denkbar ist. Der zweite Referent, Landrat a. D. R ö t g e r, bezeich- nete die„Haltung der Reichsleitung gegenüber der Sozial« demokratie" als eine„ungeheure Gefahr" und pro- pagiert im übrigen den Kampf gegen die Sozialdemokratie nach dem Kriege in althergebrachter Weise. Die bei solchen Gelegenheiten unumgängliche Anrempelung Scheidemanns hatte schon vor ihm Graf Westarp besorgt. Eine Debatte fand nicht statt, ebensowenig wurden nach außen hin interessierende Beschlüsse gefaßt._ t Hilfsdienstpflichtiger Grostgrundbefitz. „Hilfsdienst. Lehngut in Westpreutzen, zirka 900 Morgen usw., bei 123 000 M. Anzahlung zu verkaufen." So lautet«in Inserat in der.Deutsche» Tageszeitung" Rr. 30 vom 28. Januar. Welch herrliche Gelegenheit für reichgewordene KriegSiieferante«, ihren bisherigen Verdiensten um« Vaterland noch einige weitere hinzu« zufügen! Denn da« Inserat besagt doch nichts anderes als: Werde Gutsbesitzer, dann kannst du dich der in der Stadt drohenden HilfS- dienstpflicht entziehen! Mit dem Besitz, nicht mit der Arbeit ist die Mehrung der landwirtschaftlichen Produktion verbunden. Auf jeden Fall wird der Betreffende auch noch glücklicher Selbstversorger und den Nöten der Rationierung enthoben. O, welche Lust,.hilfs- dienstpflichtiger" Gutsbesitzer zu sein!
Keine Aufhebung der Einfnhrzentralisteruug. Die BmrdeSratSverodmung vom 16. Januar 1917, welche die Einruhr aller Waren über die Grenze des Deutschen Reiches nur mit Bewilligung des Reichskommisscrrs für Aus- und Einsuhrbewilligung gestattet, darf, wie mitgeteilt wird, nicht so ausgelegt werden, dag die verschiedenen BundeSraisverordnungen. welche die Einfubr zen- trolisierter Waren betreffen, aufgehoben sind, daß die freie Einsuhr solcher Waren nunmehr wieder oem freien Handel offen steht und daß es nur im Einzelfalle der Einfuhrbetvilligung des Reich!- »ommiffars bedürfe. Die Einfuhr von zentralisierten Waren(z. B. Zucker, Kakao, Schokolade, Dauermilch, Butter, Käse, Eier, Bich, Fleisch und Fleischwarcn, Schmalz, Lele, Fette. Margarine, frische und zubereitete Fische) ist nach wie vor den in der betreffenden Ver- Ordnung bezeichneten Stellen zu melden und die eingeführten Mengen cm diese Stellen abjulieiern. Eingaben an den Reichs- kommigar für Aus- und Einsuhrbewilligungen betreffend die Er- laubnis zur freien Einfuhr zentralisierter Waren sind daher zwecklos.
Tie ReichStagserfatzwahl in Spandau -Osthavelland. Der Termin der ReichStagSerfatzwahl im Wahlkreise Spandau -PotSdam -Osthavelland für Liebknecht ist. wie das.Verl . Tagrbl." erfährt, auf Dienstag, den 13. März d. I. fest- gesetzt worden. In einer kürzlich im Lbgeordnetenhause abgehaltenen VertrauenSmännerversommlung der konservativen Partei des Wahl- kreiseS sei dieser Termin bereits als feststehend bezeichnet worden. Wessen das deutsch « Volk bedarf. DaZ Verdienst, endlich herausgefunden zu habe«, wo» dem deutschen Volk in diesem Krieg« nottut. gebührt dem.Verband gegen Ueberhebung deS Judentums E. L". Wie aus einem Brief des Borfitzenden diese» Verbandes, Müller von Zeusen, den baS ,B. T." im Wortlaut veröffentlicht, hervorgeht, plant der Verband die Errichtung von völkisch einwandfreien Gasthäusern. ES heißt in dem Schreiben: Bersckiedens völkische verbände haben eine Gesellschaft mit beschränkter Haftpflichr mit einem Kapital von zunächst 10 000 M. begründet, um in den großen Städten DeutstblandS ein oder mehrere Gasthäuser zu errichten. Deutsche Familien müssen jetzt auf Reisen mit Gasthöfen oder christlichen Hospizen vorlieb nebmen, in denen sie, abgesehen von störenden Einrichtungen, mit Leute« zusammenkommen, deren Nähe ihnen unangenehm sein muß. Unsere Gasthäuser sollen nur deutsch geborene gute Familien aufnehmen, die dort preiswürdige Unterkunft und ein behagliches Heim finden. Daö erste Gasthaus mit sechzig Betten wird bereits in einigen Wochen in Berlin eröffnet werden. Wir wollen damit oucb einen Weinvertrieb verbinden. und mit einem leistungsfähigen Weinhause in Verbindung treten, da« seine Weine in Kommission gibt. Vermutlich werden die Mitglieder de« Verbandes i» den Gast- Häusern die Portierstelle» übernehmen und mit scharfem Auge darüber wachen, daß keine Person verdächtigen Aussehen« in die geheiligte Srätt« eindringt. Man könnt« e« den Herren auch nicht übelnehmen, wenn sie diese Stellungen den Schützengräben vor- ziehen, denn dort würden sie ja unweigerlich.mit Leuten zusammen- kommen, deren Nähe ihnen unangenehm sein muß". Und wer kann das verlangen!_
NeumaunS Toteuklage. Wie Meister Anton am Schlüsse von Hebbel « Maria Magda- leno, so steht die Unternehm.erstütze Fritz Stephan Reu- mann ratlos in der politischen Atmosphäre des Weltkrieges und stöhnt mit jenem:„Ich verstehe die Welt nicht mehr." Früher, vor dem Kriege, war alles ganz einfach: Man schimpfte aus die Sozial- demokratie, schalt sie vaterlandslos, sagte ihr das Schlimmste nach und war auf diese Weise ein geachteter Mann, dem Anerkennung und Ehrung reichlich zuteil wurde. Jetzt find traurige Zeiten. Man mag in noch so hohen Tönen die antinationale Sozialdemo- kratie verfluchen, es findet sich kein Echo mehr, dieweil die mit Blindheit geschlagene Menschheit nicht einsehen will, wieso eine Partei antinational ist. deren Mitglieder zu Hunderttausende» das Vaterland mit ihrem Blut verteidigen.— Und nun gar erst die gelben Gewerkverein el Vor dem Krieg, da wurden die paar Ueberläufer der Arbeiterklasse mit Zuckerwerk gepäppelt. Jetzt leuchtet ihnen keine Sonne mehr, selbst in RegierungSkrersen nimmt man sie als das. waS sie sind, und erklärt, sie in Ausschüssen nicht brauchen zu können, die eine Vertretung der Arbeiter- s ch a f t und nicht der Unternehmer darstellen sollen. Fritz Stephan Neumann versteht die Welt nicht mehr! Er stimmt die Trauer» Harfe und hebt in seiner Korrespondenz einen Schwanengesang an über das„Märtyrertum der nationalen Arbeiter". Ganz recht, Herr Neumann, die draußen in den Schützengräben liegen und ihr Blut für» Baterland verspritzen, doS sind nach Ihrer Auf- faffung wohl die antinationalen Ardeiterl— Aber Fritz Stephan Neumann lebt noch ganz und gar im Scharsmacherbegriffvhimmel von Anno dazumal, er arbeitet wacker mit den Schlogworten von national und antinationol, er hat u. a. die Stirn, den„Streik- gewerkschaften". die dem Staat« eben jetzt bei der Durchführung des Hilfsdienstgesetzes eine unentbehrliche Stütze find, vorzuwerfen, daß sie»den Haß gegen den Staat predigen", Man
kann'S ihm im Grand« nicht übelnehmen: ES war die« fem Beruf vor dem Kriege, und er hat keinen anderen gelernt...
Bundesrat. In der gestrigen BundeSratSfitzung gelangten zur Annahme der Entwurf einer Bekanntmachung über die Vornahme kleinerViehzählungen. der Entwurf einer Bekanntmachung betreffend Bestimmungen zur Ausführung des Gesetzes über den Vaterländischen Hilfsdienst und der Entwurf einer Bc- kanntmachung über die weitere Bearbeitung der Volkszählung vom 1. Dezember 1916. Di« eingeschränkt« KSndlcrtaguttg. Die General-Ber- sammlung des Bundes der Landwirte findet in diesem Jahre am MittwoS, den 21. Februar, in Berlin statt. Tagung?- lokal ist nicht, wie gewöhnlich der ZirkuS Busch, sonder« der große Saal der Philharmonie. Wie der Borstond mitteilt, ist mit Stück» ficht auf die allgemeinen VerkehrSverhältnisse und die BerpflegungS- schwierigkeiten in Berlin die Teilnehmerzahl nur beschränkt. Domen dürfen an der General-Versammlung nicht teilnehmen.— ES ist eigentlich bedauerlich, daß infolgedessen nur eine kleine Anzahl Laud- Wirte die Berliner ErnährungSverhällnisse am eigenen Leibe kernten lernt, und, wie wir sürchten, auch diese nur unvollkommen. Lette Nackrichten. Mißbrauch feindlicher Lazarettschiffe. Deutsche Gegenmaßnahmen. Berlin , 31. Januar. Am 29. d. M. wurde der amerikanischen und der spanischen Botschaft zur Uebermittelung an die britische und die franzosische Regierung eine Denkschrift der deutschen Regierung über den Mißbrauch feindlicher Lazarettschiffe übergeben, in der es heißt: „Seit geraumer Zeit habe» die feindlichen Regierimge», ins- besondere die britische, ihre Lazarettschiffe nicht nur zu Zwecken der Hilfeleistung für Verwundete, Kranke und Schiffbrüchige, sondern auch zu militärischen Zwecken benutzt und dadurch das Haager Ab- kommen über die Anwendung der Genfer Konvention ans den See- krieg verletzt." Diese Behauptung wird im weiteren eingehend bewiesen. U. a. heißt eS: „Englische Soldaten haben eure solche Benutzung der Lazarett schiffe offen zugegeben. Ein französischer Sergeant hat eine» beut- schen Gefangenen erzählt, rr habe genau beobachtet, wie Munition nachtS in vielen Autos im Hafen von Marseille in da« Lazarettschiff„La France " hereinzeschlepvt worden sei. Englisch « Matrosen haben nach der eidesstattlichen Erklärung eines glaubwürdige« Neu tralen erzählt, daß von englischer Seite die Mnnitionsübersührung nach Frankreich vielfach mit Lazarettschiffe« besorgt würde. End- lich liegen eidliche Aussagen von Augenzeugen vor, die zugegen waren, wie Blunitton an Bord von Hospitalschisfr» übergeladen wurde." Diese Berichte bilden nur einen Teil de? vorliegende» Materials. Die Note kommt zu dem Schluß: „Die Deutsche Regierung wäre dem Berttagsbruch der Feinde gegenüber berechtigt, sich anch ihrerseits von dem Abkommen in feinem vollen Umfange loszusagen; doch will sie davon aus Gründen der Menschlichkeit noch Abstand nehmen. Anderseits kann sie nicht länger zulassen, daß die Britische Regierung ihre Truppen- und Munitionstransporte nach dem HauptkriegSgrbirt unter dem heuchlerische» Teckmantel deS Rote» Kreuzes ungefährdet beför- dert; sie erklärt daher, daß sie von nun au kein feindliches Lazarett- schiff in dem Seegebiet dulden wird, das zwischen den Linien Flamborough Head und Terschelling einerseits, Ouessant und Landsend andererseits liegt. Sollten in diesem Sregebiet«ach einer angemessenen Frist noch feindliche Lazarettschiffe angettof- fen werden, so würden sie als kriegführende angesehen uud ohne weiteres angegriffen werden. Die Deutsche Regierung glaubt z« dieser Maßnahme um so eher schreiten zu tönueu, als den feind- lichen Lazarettschiffen der Weg vom westlichen und südlichen Frankreich nach dem Westen England« frei bleibt und daher der Transport verwundeter Engländer in ihre Heimat nach wie vor ungehindert erkolgen kann." Die Richtigkeit der in der Denkfchirft angeführten Tatsachen wird durch eine große Zahl beigefügter Bericht« und Zeugenaussogen erwiesen._ ZwaugSentladung von Massengüter«. Folgende Bekanntmachung geht unS zu: Auf Grund des Gesetzes über den Belagerungszustand vom 4. Juni 1831 bestimme ich hiermit: Auf folgenden Bahnhöfen(einschließlich der Areilade- und Anschlußgleise) Jüterbog , Luckenwalde , Trebbin (Kr. Teltow), Alte« Lager, Wünsdorf (Kr. Teltow). Tobrilugk-Kirchhain, Finstevwalde, Coi!- buS. Forst, Teuplitz, Halbe. Lübben , Lübbenau , Vetschau , Sprern- berg, Weißwasser . Peiß. Senftenbcrg, BeeSkow tritt für den Empfänger von Massengütern, vornehmlich Kohlen» Briketts, Kots, Baumaicrialien aller Art, Eisen aller Art. mSbesoicdere Eisenknüppel und Granatenrohlinge, bei U eberschrei- tung der eisenbahnseitig festgesetzten Entladefrist sofort die Zwangs- entladung und ZwangSzuführung ohne weiter« Androhung ein. Ties« Verordnung tritt am 1. Februar 1917 in Kraft. Der Oberbefehlshaber. gez. v. Kessel, Generaloberst. Um Höhe 304. verlin. 30. Januar. Auch am gestrigen Tage erneuerte« die Franzosen vergeblich ihre Wirdereroberungsversuche der verlaren- gegangene» Gräben auf Höhe 304, die de» Talkessel von ESneS und die dort befindliche« wichtigen ZugangSstratze» beherrscht. Räch leb- baffer Feuertäfigkeit während drs Tage« wurde» um 3 Uhr die Bor bereitungcn z« einem französischen Angriff erkannt. HrftigeS deatsches Artilleriefeuer hielt den Angriff nieder. Um 7 Uhr unternah««» die Franzosen einen Borstoß, der überlege» und leicht zurtck- gewiesen wnrde. Ei» 7 Uhr 43 Minuten erneut vorgetrageuer Angriff erlitt dasselbe Schicksal. Die Nacht verlies ruhig. An der russischen Front beeinträchtigt empfiudliche Külte . an einzelne» Abschnitten bis zu 20 Grad» die Kampstätigkrit. Auch in Rumänien herrscht neben heftigem Schneetteibe» seit ewige» Togen empfindliche Kälte._ Ter Pariser Kohlen Mangel. Bern , 30. Januar. Laut Lyoner BlätterlnelHuttgen siuo alle Kanäle in der Uingabung von Poris zugefroren. Der Schiffahrtsverkehr und hie Kohlenzufuhr auf der Seine sind eingestellt. Die Pariser Schmiede drohen wegen Kohlenmongols damit, ihre Werkstätten zu schließen._ Streiks in Frankreich . Bern , 20. Januar...Matin" meldet, daß i» Frantröich unter der Arbeiterschaft Streikbewegungen im Gange sind, in Montaudo/r sind die Hutmacher , in Nillan die Handschuhmacherinnen im Aus- stand, ebenso mußten die für Heereslieferungen beschäftigte:: Gummiwerkstätten in Bride schließen.
Amerika uud die Bewaffnung der Handelsschiffe. London , 30. Januar. Reuter miedung. Die New Aor&r Zeitung.Evening Sun" meldet aus Washington, da» DtaatSdepartc- ment denke daran, neue Verordnungen für die Hafenoffiziere zu erlassen, durch die es. den Handelsschiffen der Krieg- führenden gestattet werden soll, wogen des Charakters der Kampfoperationen der deutschen U-Boote schwerere Geschütz«, und zwar sowohl am Border- al» am Hinterschiff zu führen.