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Nr. 32.- 1917.

Unterhaltungsblatt des Vorwärts

Der Wolf.

Von Hermann Hesse  .

Freitag, 2. februar.

Vom Kaffee- Erfah.

herabriefelte. Dennoch gelang es ihm, mit großen Säßen zu ent tommen und den jenseitigen Bergwald zu erreichen. Dort wartete Ein boller Erfaz für Kaffee wird sich aus Pflanzen unserer er horchend einen Augenblic und hörte yon zwei Seiten Stimmen und Schritte. Angftboll blidte er am Berg empor. Er war fteil, Flora, weil ihnen durchgängig das Reizmittel Koffein fehlt, nicht Roch nie war in den französischen   Bergen ein so unheimlich bewaldet und mühselig zu ersteigen. Doch blieb ihm keine Babi. fchaffen lassen. Die Aufgabe des Kaffee- Criates reduziert sich daher von selbst darauf, mit Außeractiehung der nervenerregenden Wirkung falter und langer Winter gewesen. Seit Bochen stand die Luft Mit feuchendem Atem Hlomm er die steile Bergtvand hinan, während des Kaffees feine sonstigen Eigenschaften in einem Präparate ein­flar, spröde und talt. Bei Tage lagen die großen, schiefen Schnee- unten ein Gewirre von Flüchen, Befehlen und Laternenlichtern sich zufangen. Der Krieg hat die Industrie in diefem Bunkt vor feine felder mattweiß und endlos unter dem grellblauen Himmel, nachts den Berg entlang zog, zitternd kletterte der verwundete Wolf durch neue Aufgabe gestellt, da der Ersatzstoffverbrauch, der bereits unter ging klar und flein der Mond über sie hinweg, ein grinniger den halbdunkeln Tannenwald, während aus seiner Seite langsam Friedrich dem Großen einsetzt, schon jahrelang um durchschnittlich Frostmond von gelbem Glanz, dessen startes Licht auf dem Schnee das braune Blut hinabrann.

erloschen.

blau und dumpf wurde und wie der leibhaftige Frost aussah. Die Die Kälte hatte nachgelassen. Der westliche Himmel war dunstig der Konsumentenkreis hat einen bedeutenden Zuwachs und die in 18 Millionen Kilogramm den Bohnenlaffeeverbrauch übertrifft. Rur  Menschen mieden alle Wege und namentlich die Höhen, sie und schien Schneefall zu versprechen. jagen träge und schimpfend in den Dorfhütten, deren tote Fenster Endlich hatte das erschöpfte Tier die Höhe erreicht. Er stand Betracht kommenden Erfassteffe eine gewisse Auslese erfahren. Die nachts neben dem blauen Mondlicht rauchig trüb erschienen und bald nun auf einem leicht geneigten, großen Schneefelde, nahe bei Mont Beliebtheit des Staffees als Morgengetränk beruht auf seiner Fähig Crosin, hoch über dem Dorfe, dem er entronnen. Hunger fühlte er feit, das Gefühl der Rüchternheit auszulöschen, die feinem bitterez Geschmad zugute zu halten ist. Die charakteristische braune Farbe Das war eine ichwere Zeit für die Ziere der Gegend. Die nicht, aber einen trüben, flammernden Schmerz von der Bunde. Ein und dieser Geschmad treten beim wirklichen Kaffee durch das fleineren erfroren in Menge, auch Bögel erlagen dem Frost, und die leises, frantes Gebell fant aus seinem hängenden Maul, fein Hera Röften in einer Temperatur von 200-220 Grad auf und rühren Hageren Leichname fielen den Habichten und Wölfen zur Beute. Aber auch schlug schwer und schmerzhaft und fühlte die Hand des Todes wie dieje litten furchtbar an Frost und Hunger. Es lebten nur wenige Wolfs eine unjäglich schwere Laft auf sich drüden. Eine einzeln stehende von Karamel und Brandbitter her, die nacheinander aus dem Zuder familien dort, und die Not trieb sie zu festerem Verband. Tagsüber gingen breitäſtige Tanne loďte ihn; bort fetzte er sich und starrte trübe in der Kaffeebohne entstehen. Andere zuder over fohlehydrathaltige sie einzeln aus. Da und dort strich einer über den Schnee, mager, die graue Samneenacht. Eine halbe Stunde verging. Nun fiel ein Pflanzenteile vermögen daher ähnliche Gefämadseindrüde zu er hungrig und wacijam, lautlos und scheu wie ein Gespenst. Sein mattrotes Licht auf den Schnee, sonderbar und weich. Der Wolf erzeugen. Von Wurzeln find Zichorie, Zuckerrüben, Löwenzahn, von schmaler Schatten glitt neben ihm über die Schneeflächen. Spürend hob sich stöhnend und wandte den feinen Kopf dem Licht entgegen. Früchten Feigen, Hagebutten, Johannisbrot, Kastanien, von meh redte er die spitze Schnauze in den Wind und liez zuweilen ein Es war der Mond, der im Südwest riesig und blutrot fich erhob baltigen Früchten Roggen, Gerste, Malz, Eicheln, Noßkaftanien, Leguminofen, Don fettreichen Rohstoffen Erdnus, Dattelkerne, trodenes, gequältes Geheul vernehmen. Abends aber zogen sie und langsam am trüben Himmel höher stieg. Seit vielen Wochen vollzählig aus und drängten sich mit Heiserem Heulen um die war er nie so rot und groß geweien. Traurig bing das Auge des Spargeljamen und Traubenterne zu nennen. Von diesen Stoffent Dörfer. Dort war Vich und Geflügel wohl verwahrt und hinter sterbenden Tieres an der maiten Mondscheibe, und wieder röchelte scheiden, wie Prof. Dr. A. Wieler in der Umschau" bemerkt, alle Rübenarten, Feigen Datteln, Johannisbrot, Leguminofen, Erd festen Fensterläden lagen Flinten angelegt. Nur felten fiel eine ein schwaches Heulen schmerzlich und tonlos in die Nacht. nüsse, Eicheln und Staftanien wieder aus, da fie, tvenit Ileine Beute, etwa ein Hund, ihnen zu, und zwvei aus der Schar waren schon erschossen worden. überhaupt zu unserer Verfügung stehend, wichtigeren Zweden dienen müssen. Die für den Kaffee- Ersatz wichtigste Pflanze Bichorie bleibt der Eriahindustrie ungeschmälert erhalten. Gersten   und Malzkaffee kann nur wegen der Freigabe entsprechender Mengen für diesen Zwed auch weiterhin in die Ersatzstoffe miteinbezogen werden. Da aber trotz der ausgedehnten Anbaugebiete für Bidorie in Gebiete im Besten der Bedarf nicht gedeckt werden kann, so hat man Schlesien  , Württemberg  , bei Magdeburg   und zum Zeil im befetzten neuerdings auch behördlicherweise sein Augenmert auf die Wehl­beeren, die Früchte des Weißdorns gerichtet. Diesen und noch weiteren Bemühungen wird es hoffentlich gelingen, eine praktisch annehmbare Lösung für die Aufgabe des Kaffee- Ersatzes zu finden. Notizen.

Der Frost hielt immer noch an. Oft lagen die Wölfe still und brütend beisammen, einer am andern sich wärmend und lauschten bellommen in die tote Dede hinaus, bis einer, von den graufamen Dualen des Hungers gefoltert, plöglich mit schauerlichen Gebrüll aufiprang. Dann wandten alle andern ihm die Schnauze zu, zitterten und brachen miteinander in ein furchtbares, drohendes und flagendes Heulen aus.

Endlich entschloß sich der kleinere Teil der Schar zu wandern. Früh am Tage verließen sie ihre Löcher, fammelten sich und schnopperten erregt und angstboll in die frostflare Luft. Dann trasten fie rasch und gleichmäßig davon. Die Zurüdgebliebenen faben ihnen mit weiten, glasigen Augen nach, trabten ein paar Dutzend Schritte hinterher, blieben unschlüssig und ratlos stehen und lehrten langfam in ihre leeren Höhlen zurüd.

Da famen Lichter und Schritte nach. Bauern in dicken Mäntelu, Jäger und junge Burschen in Pelzmüßen und mit plumpen Gas matchen stapften durch den Schnee. Gejauchze erfcholl. Man hatte den berendeten Wolf entdeckt, zwei Schüsse wurden auf ihn ab­gebrüdt und beide fehlten. Dann sahen sie, daß er schon im Sterben var und fielen mit Stöden und Knütteln über ihn her. Er fühlte es nicht mehr. Mit zerbrochenen Gliedern schleppten sie ihn nach St. Immer hinab. Sie lachten, fie prabiten, fie freuten sich auf Schnaps und Kaffee, fie fangen, fie fluchten. Keiner jah die Schönheit des ver­schneiten Forstes, noch den Glanz der Hochebene, noch den roten Mond, der über dem Chafferal hing und dessen schwaches Licht in ihren Flintenläufen, in den Schneefristallen und den gebrochenen Augen des erschlagenen Wolfes sich brach.

Elektrische Musik.

Das Zu­

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Gin politisches Puppenspiel. Das Marionetten­Theater Münchener Künstler" am 300 bereitet die Uraufführung eines politisch- fatirischen Puppenspiels von Frik von Ostini vor, das den Titel: Grey u. Co." oder Haben Sie nichts zu be­fchüßen?" führt. Die Hauptdarsteller" schuf der Simpliciffimus­Mitarbeiter Olaf Gulbransson  .

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Wert aber ist die Musif. Durch sie werden besonders die zahlreichen hrischen Stellen des Dramas berflärt und in ihrer Wirkung ver tieft. So wird sich z. B. die Musik zur Klassischen Walpurgisnacht ficher auch für den Konzertsaal durchsetzen. Die Bertonung der Schlußizene in Himmel ist von wahrhaft überirdischer Schönheit und Reinheit.

wesentlich erleichtert. Ein Kunstwerk von geradezu bleibendent

Die Auswanderer trennten sich am Mittag voneinander. Drei von ihnen wandten sich östlich dem Schweizer Jura   zu, die andern zogen südlich weiter. Die drei waren schöne, starfe Tiere, aber ent- Bor einigen Tagen wurde in Kriftiania ein bemertensiverter setzlich abgemagert. Der eingezogene, helle Bauch war schmal wie neuer Musitapparat sehr erfolgreich zur Vorführung gebracht. Er ein Riemen, auf der Brust standen die Rippen jämmerlich heraus, besteht aus einer Geige und einem Klavier, die von einem elektrischen Gine neue Faust" Bearbeitung. In Chem die Mäuler waren troden und die Augen weit und verzweifelt. Zu Motor getrieben, in einem Glasfasten zusammen spielten. Die Vor- nis wurde Goethes" Faust"( beibe Teile) in der Bearbeitung und dreien famen sie weit in den Jura hinein, erbeuteten am zweiten Tag führung in Kristiania   wird als die erste auf europäischem Boden Kompofition Weingartners mit großem Erfolge aufgeführt. Wäh­einen Hammel, am dritten einen Hund und ein Füllen und wurden bezeichnet. Was das Aeußere des Apparates angeht, so sieht man rend der Komponist im ersten Teil sich damit begnügt hatte, der von allen Seiten her wütend vom Landvolk verfolgt. In der in einem Kasten eine Geige liegen und dahinter eine Einrichtung, Mujit eine geringere Rolle zuzuweisen und sich in der Hauptsache Gegend, welche reich an Dörfern und Städtchen ist, verbreitete sich die dem Inneren eines Pianos ähnelt. Unter den Saiten der Geige auf die Schaffung einer glüdlichen Bühneneinrichtung zu beschrän Schreden und Scheu vor den ungewohnten Eindringlingen. Die befindet sich eine Einrichtung, die man etwa als fleine Stahlfinger ten, so ist er in der Bearbeitung und Mujit zum zweiten Teil weit­Boftschlitten wurden bewaffnet, ohne Schießgewehr ging niemand bezeichnen könnte. Es sind ihrer dreißig, die auf den Saiten aus selbständiger vorgegangen. In der vorliegenden Fassung ist von einem Dorf zum andern. In der fremden Gegend, nach so spielen, Sobald ber Strom in Wirfiamleit gelegt wird. Die Auffassungsmöglichkeit auch dieses Teiles der großen Dichtung guter Beute, fühlten sich die drei Tiere zugleich schen und wohl; sie Die Geige hat vier Bogen, einen für jede Saite. Diese wurden tollfühner als je zu Hause und brachen am hellen Tage in Bogen sind als Rundbogen zu bezeichnen, denn sie sehen etwa aus den Stall eines Meierhofes. Gebrüll von Kühen, Gefnatter wie fleine weiße Räder, die auf den Saiten rotieren. splitternder Holzichranten, Hufgetrampel und heißer, lechzender Atem fammenspiel der Instrumente zeichnet sich durch große Genauigkeit erfüllten den engen, warmen Raum. Aber diesmal famen Menschen aus, und man mug zugebein, daß die Geige einen wirklich großen dazwifchen. Es war ein Preis auf die Wölfe gefegt, das ver- und tragfähigen Ton hat und daß das klavierspiel untadelig ist. doppelte den Mut der Bauern. Und sie erlegten zwei von ihnen, dem Falsches, unreines Spiel soll bei dem Apparat ausgefchlofien sein. einen ging ein Flintenschuß durch den Hals, der andere wurde mit Bei der Vorführung wurden schwere Stücke von Sarasate   und einem Beil erschlagen. Der dritte entkam und rannte so lange, bis Baganini gespielt, solche von der Art, die durch ihre Schwierigkeiten er halbtot auf den Schnee fiel. Er war der jüngste und schönste von und Kunstgriffe den Birtuosen reichlich schwigen machen. Der Glas­den Wölfen, ein stolzes, herrisches Tier von mächtiger Kraft und fasten aber blieb bei diesen Schwierigkeiten ganz unbewegt und die gelenken Formen. Lange blieb er feuchend liegen. Blutig rote Maschinerie überwand fie mit völliger Leichtigkeit und, soweit nötig. Streise wirbelten vor seinen Augen, und zuweilen stieß er ein mit der größten Schnelligkeit. Zeitmag und Tonstärfe werden durch vfeifendes, schmerzliches Stöhnen aus. Ein Beilwurf hatte ihn den eine Schraube fowie durch Deffnung oder Schließung der Türen Mücken getroffen. Doch erholte er sich und konnte sich wieder erheben. des tastens geregelt. Empfindung und Ausdruck besorgt der Finne, Erit jest jah er, wie weit er gelaufen war. Nirgends waren Menschen der die Spielrollen herstellt. Allerdings ist es dem Gefinder bisher oder Häuser zu sehen. Dicht vor ihm lag ein verschneiter, mächtiger nicht gelungen, Seele und Temperament des Apparates zur Boll­ Berg  . Es war der Chasseral. Er beschloß, ihn zu umgehen. Da kommenheit zu bringen, aber vielleicht tommt das noch. Unzweifel­ihn Durst quälte, fraß er fleine Bissen von der gefrorenen, harten haft hat dieje elettriche ujit große Vorteile. Sie ist völlig be­Strujte der Schneefläche. triebssicher und braucht feine Baufen. Sie fann z. B. in einem Rino Jenieits des Berges traf er sogleich auf ein Dorf. Es ging durch Drud auf einen Knopf geleitet werden, und zwar so, daß gegen Abend. Er wartete in einem dichten Tannenforst. Dann das Zeitmaß den Bildern angepaßt wird. Durch einen einfachen fchlich er vorsichtig um die Gartenzäune, dem Geruch warmer Ställe Sandgriff können die Stüde   gewechselt werden. Die Maschine geht folgend. Niemand war auf der Straße. Scheu und lüsternd blinzelte in einem Augenblick von Beethoven   zum Cafe Walt über. Auch ist er zwischen den Häusern hindurch. Da fiel ein Schuß. Er warf der Kasten vor allen Lauren geschützt und fennt feine Unpäglichkeit. Den Kopf in die Höhe und griff zum Laufen aus, als schon ein Auf Blumenspenden und Hervorrufe leistet er Berzicht und fostet im zweiter Schuß fuallic. Er war getroffen. Sein weißlicher Unter übrigen nur etwa 9000 92, wozu natürlich noch das Plattenmaterial leib war an der Seite mit Blut befleckt, das in diden Tropfen jäh hinzukommt.

7]

Der Polizeimeister.

Ein russischer Polizeiroman von Gabryela Zapolska.

IV.

Der Herr Polizeimeister mufiziert.

Hier rechts ist die Stanzlei, aber es ist niemand dort. Nehmen der Herr einen Augenblick Plak  , ich verde den Herrn Polizeimeister sogleich bitten."

Jossele machte die Honneurs, als wäre er in seinem eigenen Hause. Als er die Tischschublade offen fah, schloß er sie zu, zog den Schlüssel ab und steckte ihn in die Tasche. Haben Sie keine Angst! Wenn er spielt, ist er guter Laune." Joffele schlich sich zur Tür hinaus und schloß sie ab. Kliski stieg das Blut zu Kopf.

war. Auf dem Fensterbrett standen mehrere dunkle Flaschen, in der Ede lagen eine Nummer des ,, Barschawski Dnewnit" und Brotüberreste.

erworben worden.

Neue Dram en. Dyderpotis Erben", bie Komödie des Schriftleiters der Dresdener Volkszeitung", Robert Größsch, iſt vom Dresdener   Hoftheater und auch vom Frankfurter   Stadttheater Otto Finch, der durch vielfache Reisen und eine Lang­jährige Museumstätigteit gesäulte Ethnologe und Naturwissen fchaftler, ist im Alter von 77 Jahren in Braunschweig   gestorben. Seine Sammlungen sind zum Teil ins Berliner   Museum für Wölferkunde gekommen. Eine amerikanische Nordpolegpedition unter Kapitän Bartlett wird gleichzeitig mit Amundsen im Frühjahr 1918 aufbrechen. Beide Unternehmungen jollen Hand in Hand arbeiten. Bartlett, will in die Behringstraße fahren, d. b. also den Weg nehmen, an ben Amundsen zuerst gedacht hatte, während er jest die Küsten von Sibirien   entlangfahren inill. Er rechnet auf cine Treibfahrt von 1% bis 2 Jahren. An der Mündung des Jenissei  gedenti er Hunde. Cel, frisches Fleisch, Gier, Butter und Kartoffelit an Bord zu nehmen. Auch die Hundeschlitten sollen Einrichtung für drahtlose Telegraphie führen, so daß die Schlittemmternehmun gen Berbindung mit dem Expeditionsschiffe unterhalten tönnen. hun Sie mir

Ich bin nämlich franf... herzleidend den Gefallen." Klipti mußte angesichts der Krankheit, die der Polizei­meister vorschüßte. nachgeben. Er trat ins Borzimmer.

Legen Sie ab", sagte der Polizeimeister gastfreundlich. In den Zimmern ist es sehr warm."

Seine Stimme flang angenehm, wenn auch etwas hart. Kelizki ließ den Mantel von den Schultern gleiten. ..Ich konnte in einer Angelegenheit, die feinen Aufschub

Das Mobiliar bestand ans zwei schweren, tintenbefleckten Tischen mit eingelassenen Tintenfässern, schmalen Bänken, die sich an der Wand entlang zogen und mehreren umberstehen­den schmutzigen Stühlen aus Fichtenholz. Vor dem Ofen war eine Menge Afche aufgeworfen. In der Nähe der Tür stand ein Eimer, aus dem ein gräßlicher Geruch von aufgeweichten Bigarrenstummeln drang. Die Luft war von übelstem Geruch erfüllt und schier unerträglich. Zu der Ede führte eine kleine Zür nach einer fensterlosen Stammer, die als Abort diente...Bitte, treten Sie nur ein", fagte Tagejem und öffnete Durch die schlecht schließende Tür strömte eine übelriechende die Entreetür nach dem hellerleuchteten Salon. Eine größere Flüssigkeit auf den Fußboden der Stube. In dieser Flüssig. Hängelampe erleuchtete das Zimmer. Außerdem stand auf feit spiegelte sich das matte Sicht des flackernden Lämpchens. der Spiegeltonsole ein Kandelaber mit fünf brennenden Seliski wollte seine trüben Gedanken an einem Born Sterzeit.

leidet."

schöner Einbrüde erfrischen und gab sich alle Mühe, an Janta, In der Mitte des Salons, direkt unter der Sampe, stand Jum erstenmal befand er sich in einer solchen Situation. feinen guten Engel, zu denken. ein Bult mit Noten. Auf einem Stuhl daneben lag die Geige. In der Nacht in der einsamen Stube eines russischen Polizei-,.Db das teure Herz wohl ahnt, wo ich mich in diesem Tagejer legte fie auf das Klavier und sah Klikti mit einem rebiers eingeschlossen zu sein, ist gefahrvoll und peinlich. Die Augenblick befinde?" dachte er, indem er sich am Ofen niederfüßlichen Lächeln an. vorangegangenen Geschehnisse steigerten diese Gefahr noch fetzte. Wenn der Vater sie mir nur gäbe?" ging es ihm Das ist zum Zeitvertreib... aus Langeweile." mehr. Klizki war zum erstenmal in Polen  . Von Kindheit durch den Sinu ,,, ver weiß, Horsfi ist ein wohlhabender Kligti trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen. an dachte er mit Schrecken daran, wie es dort wohl zugehen Kaufmann. Er hat nur diese Tochter und einen einzigen Herr Polizeimeiſter," begann er, hier ist teine Zeit zu mochte. Derselbe Schreden übermannte ihn jegt. Die ver- Sohn, Kazio, der noch in Warschau   die Schule besucht. verlieren. ch ging über die Straße, plöglich hörte ich jemand schlossene Polizeistube, die eindringenden Geigentöne des Janka ist eine wohlhabende junge Dame. Er, Klipfi, ist zwar stöhnen und schreien. Eine Stimme rief deutlich: Bolizeimeisters, der ein schwermütiges Zigeunerlied spielte Mitbefizer eines photographischen Ateliers in Strafau, aber Mörder!" Bald darauf liefen zwei Männer vorüber, und jene Unsicherheit, was wohl hinter jener verschloffenen Tür das Geschäft mußte sich erst entwickeln, die Schulden mußten der eine mit blutender Hand. Ein Polizist verfolgte fie." gegen ihn angezettelt wurde das alles beunruhigte Selitti erst bezahlt werden. immer mehr. Blöglich vernahm Klipti Schritte im Flur, das Schloß Sligti liebte Janta, tief und innig, ohne allen Zweifel. Inarrte, Joffele Pintas stand vor ihm. Aber in diesem Augenblid fühlte er einen Groll gegen sie, daß sie ihn herkommen ließ.

Sobald wir verheiratet sind," dachte er, bringe ich sie non hier fort. Es ist unmöglich, in diefen furchtbaren Ver­hältniffen zu leben.".

Die Geige verstummte, tiefe Grabesstille trat ein. Stlikti begann auf und ab zu gehen und den Raum ge­nauer zu betrachten. Es war ein vierediges Zimmer ntit feuchten, schmutzigen Wänden. Die hochangebrachten Fenster, die mohl niemals geöffnet wurden, waren mit einem Gitter bersehen, das an vielen Stellen mtt Spinngewebe umfponnen

Der Herr Polizeimeister läßt bitten."

Klikki erschien es fonderbar, daß der Polizeimeifter ihn nicht in der Revierstube empfing, sondern in seine Privat wohnung kommen ließ. Aber während er überlegte, ob er dieser Aufforderung folgen follte, erschien im Vorzimmer eine mächtige Gestalt, die sich der Entreetür näherte.

Es war der Herr Polizeimeister Tagejew.

"

SP

Dann ist also alles in schönster Ordnung," sagte Lagejen mit erheuchelter Gutmütigkeit, wenn er sie verfolgte, so hat er sie eingeholt und gefaßt."

Er jah& lizti dabei nicht an. Seine kleinen, unan genehmen Augen irrten über die Wände, die mit allerlei Photographien und Delbruden behängt waren. Eine fieberhafte Erregung erfaßte Klipfi.

,, Aber Herr Polizeimeister, der Polizist tat nur so, als er ihnen nachliefe, in Wirklichkeit ließ er sie entkommen." Tagejem raufperte sich.

ob

Bitte, treten Sie ein," sagte er mit einer höflichen, aber energischen Handbewegung.

|

"

Das schien Ihnen mur so... Sie sind wohl fein

Stefiger?"

Als er auf Klintis Geficht ein Zögern bemerkte, fügte er anscheinend gutmütig hinzu:

Ich bin aus Arafau."

Cost folgt)