Mr. 43. 34. Jahrg.
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Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3.
Fernsprecher: Am: Moritplat, Nr. 151 90-151 97.
Dienstag, den 13. Februar 1917.
Expedition: Sw. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritpias, Nr. 151 90-151 97.
Die Schonfrift im Sperrgebiet abgelaufen.
Englische
Angriffe bei Armentières , südlich des La Bassée Kanals und bei Deutsche Sturmtrupps an der Düna und bei Kisielin.
Terre
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Amtlich.
Großes Hauptquartier, den 12. Fe
bruar 19: 7.( W. Z. B.)
Weftlicher Kriegsschauplah. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Deftlich von Armentières und füdlich des La Bassée - Kanals scheiterten durch lebhaftes Feuer vorbereitete englische Angriffe. Tegsüber lag starke Artilleriewirtung auf unseren Stellungen beiderseits der Ancre. Während der Nacht griffen die Engländer sechsmal die zerschossenen Gräben von Serre bis zum Fluß an. Alle Angriffe find abgewiesen worden. Der Feind, dessen Sturmtruppen vielfach Schneehemden trugen, hat in unserem Abwehrfeuer, nördlich von Serre im Nahkampf schwere Verlufte erlitten. Die Räumung ciner unbrauchbar gewordenen Grabenlinie südöstlich von Serre war vor dem Einfeßen der englischen Angriffe plangemäß und ohne Störung durchgeführt worden.
Deftlicher Kriegsschauplak.
Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.
Borstöße unserer Sturmtrupps an der Düna nnd bei Kisielin, westlich von Luct, gelangen im vollen Umfange. Bei Kisieliu wurden 2 Offiziere, 40 Mann und ein Maschinengewehr ein gebracht.
Front des Generaloberst Erzherzog Joseph . Ju den Bergen zu beiden Seiten des Ojtoz- Tales und in der Butna- Niederung vielfach Zusammenstöße von Streifabteilungen. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Madensen
Am Sereth Borpostengepläntel, an der unteren Donan mäßige Artillerietätigkeit.
Nichts Renes.
Mazedonische Front.
Der Erste Generalquartiermeister.
Ludendorff.
Abendbericht.
Amtlich. Berlin , den 12. Februar. Abends. Auf dem Nordufer der Somme hielt auch nach Scheitern der englischen Nachtangriffe des Feuer in beträchtlicher Stärke an.
Von den anderen Fronten ist nichts Wesentliches gemeldet.
Der österreichische Bericht.
28ien, 12. Februar 1917.( 2. T. B.) Amtlich wird verlautbart: Deftlicher Kriegsschauplah.
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Jm Putna Tal scheiterte ein russischer Handgranaten angriff. Bei Unternehmungen von Patrouillen und Sturmabteilungen, die südlich halicz und nordwestlich Worbrczyn zur Durchführung famen, wurden zwei Offiziere, vierzig Mann als Gefangene eingebracht und ein Waschinengewehr erbeutet. Italienischer Kriegsschauplah.
im
Jin Südabschnitt der Kart- Hochfläche und Wippach Tal war der Geschützkampf zeitweise recht lebhaft. Ein feindlicher Flieger warf in der Nähe von Triest einige Bomben ab, ohne Schaden anzurichten. An der Tiroler Front führten unsere Truppen zwei Unternehmungen erfolgreich burch. Jm Suganer Zal nahm eine Abteilung des Infanterieregiments Nr. 14 eine feindliche Stellung füblich der CoalbaSchlucht, machte zwei Offiziere und über sechzig Mann zu Gefangenen und erbeutete ein Maschinengewehr, zwei Bistolen maschinengewehre und einen Minenwerfer. Jm BallarfaAbschnitt überfielen Kaiserschüßen bie italienische Vorstellung in der Leno- Schlucht und brachten 22 Gefangene und ein Maschinengewehr ein.
Südöstlicher Kriegsschauplatz.
An der Vojusa ist die Lage unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. v. vefer, Feldmarschalleutnant.
zu verwickeln.
"
Der jetsch" veröffentlicht die Programmrede des japanischen Ministerpräsidenten Motono, über die bisher nur höchst unzulängliche Drahtmeldungen nach Europa gelangt find. Die Entwicklung der japanischen Politik im fernen Often und ihrer Beziehungen zu den großen Weltmächten darf alles Interesse beanspruchen. Japan war durch seinen Krieg mit Rußland völlig erschöpft. Seine Finanzen befanden sich vor dem Weltkrieg in einem trostlosen Zustande, Heer und Flotte blieben zurück, und die Volkswirtschaft trug schtver an den Lasten des Sieges, der zur Erzwingung einer ausreichenden Kriegsentschädigung nicht groß genug war. Rußland hatte sich von den Folgen des verlorenen Krieges troß der Revolution viel rascher und gründlicher erholt ais Japan von den Folgen des gewonnenen Krieges.
Im Kriege blühte Japan der Weizen. Tsingtau fiel in seine Hände. Indem die europäischen Mächte ihre ganze wirischaftliche und politische Kraft auf gegenseitige Berfleischung jammelten, räumten sie den schlauen Japanern im fernen Osten das Feld, das von den Söhnen der aufgehenden Sonne mit Eifer sofort bestellt wurde. Auch hat sich Japan durch Kriegslieferungen und durch Frachtengewinne wirtschaftlich so erholt, daß es nicht nur seine Auslandsanleihe teilweise abtragen, sondern sogar als Geldgeber Englands auftreten fonnte. In China ist es unbestrittene Bormacht geworden.
Motono begann seine Rede mit einem Roblied auf Japans Kampf gegen die deutsche Barbarei". Er erklärte den Bund mit England als die Grundlage der auswärtigen Politik Japans und widmete warme Worte der neuen russisch - japanischen Freundschaft:„ Alle Kabinette in Japan haben seit dem Kriege mit Rußland beständig die Politit der Annäherung an dieses Reich verfolgt. Begonnen mit dem Einverständnis von 1907, endete sie mit der Konvention von 1916. Sie belehrte Ruß land ganz über die Aufrichtigkeit der Gefühle Japans . Nußlands Regierung und Volf empfinden tiefe Anerkennung für die großen Dienste, die Japan Rußland durch Lieferung von Kriegsmaterial erwiesen hat."
Weit weniger freundlich flingen die Worte des japanischen Ministerpräsidenten über das Verhältnis zu den Bereinigten Staaten. Japan habe sich zwar um auf
richtige und freundliche Beziehungen zu den Bereinigten
Die Schonfrist im Sperrgebiet ist abgelaufen Wolffs Bureau meldet weiter: Wie zuverlässige Nach Amtlich. Berlin , 12. Februar. In der Nacht vom 12. für eine Ablehnung der Wilsonschen Vorschläge Staaten bemüht, aber leichte Trübungen seien doch zum 13. Februar ist die bisher nicht bekanntgegebene Schonungsfrist und stritte Neutralität ein. Auch die Prensa" ver- aufgetaucht, wenn auch wieder vergangen. Natürlich können im Sperrgebiet des Atlantischen Ozeans und des eng hält sich scharf ablehnend und bringt die Aufsehen erregende immer Fragen entstehen, die zwischen beiden Regierungen lischen Kanals für neutrale Dampfer, denen die Nach Mitteilung, daß Wilson vor Jahresfrist versucht habe, die Meinungsverschiedenheiten hervorrufen. Aber mit großer richt von der Sperrgebietserklärung nicht mehr rechtzeitig zugegangen füdamerikanischen Republiken durch Abmachungen in den Strieg Freude stelle ich bemerkenswerte Zeichen der Sympathie zwiwar, abgelaufen. Die„ Razon ", die sich gleichfalls entschieden schen beiden Völkern fest." In der diplomatischen Sprache, Ju der Nordsee ist dies bereits in der Nacht vom 6. zum für eine Ablehnung ausspricht, sagt, daß Wilson in der Frage wie sie zwischen„ befreundeten" Nationen üblich ist, kann man 7. Februar der Fall gewesen, im Mittelmeer in der Nacht vom der schwarzen Liste seine Unterſtüßung verweigert habe, jest faum deutlicher und gröber reden. Erst in legter Zeit scheint 10. zum 11. Februar. Nunmehr gilt nur die allgemeine wünsche Argentinien ihm nicht Folge zu leisten. Die Stim- wieder eine dieser Trübungen" aufzutauchen, von denen der für die Sperrgebiete erlaffene Warnung, nach der die Schiffahrt mung in Argentinien ist ruhig. japanische Premier sprach. In den Vereinigten Staaten hat auf teine Einzelwaruung mehr rechnen kann. die Bestimmung des neuen Einwanderungsgesetzes Kraft erhalten, die Analphabeten ausschließt. Da die japanische Sprache und Schrift nicht zum Nachweis der Kunst des Lesens und Schreibens zugelassen wird, so ergibt sich, daß durch diese brasilianischer Inter- Bestimmung alle Japaner von der Einwanderung ausgeschlossen sind, die keine europäische Sprache schreiben und lesen. Der japanische Gesandte in Washington hat bereits Einspruch erhoben.
Aus Brasilien verlautet, daß die Regierung die Auf Schiffe, die dennoch die Sperrgebiete befahren, tun dies mit forderung der Vereinigten Staaten , sich ihnen voller Kenntnis der ihnen und den Besagungen drohenden Gefahr. anzuschließen, mangels gleicher Voraussetzungen abgelehnt Es wird hiermit ausdrücklich festgestellt, daß alle von feindlicher habe und sich auf einen Protest gegen die etwaige Seite verbreiteten Nachrichten über. Torpedieren neutraler Schiffe Beeinträchtigung ohne vorheriges Anhalten vor obigen, für die einzelnen Sperrgebiete effen beschränken werde. genannten Daten falsch sind. Die angegebenen Schonzeiten galten sogar auch für feindliche Passagierdampfer, soweit sie unbewaffnet waren, weil auf ihnen neutrale Passagiere ohne Kenntnis der Seesperre jein konnten.
Eine griechische Note an Amerika . Amsterdam , 12. Februar. Einem hiesigen Blatt zufolge wird der Times" aus Athen telegraphiert, daß die griechische Regierung an Amerifa eine Note richtete, in der unter anderem erklärt wird, die griechische Regierung habe bei der deutschen bereits Borstellungen gemacht, wünsche aber an ihrer Politit Berlin , 12. Februar. Neuter verbreitet eine Meldung ftritter Neutralität festzuhalten, besonders unter der Associated Preß , wonach die deutsche Regierung den Berhältnissen, in denen sich Griechenland jetzt befinde.
habe
an die Vereinigten Staaten eine Note gerichtet hätte, in der Die spanische Antwortnote an Deutschland . fie um Vorschläge für die Vermeidung des Krieges ersuchte. Nun teilt Wolffs Bureau mit: Diese Madrid , 12. Februar.( Frankf. 3tg.) Graf Romanones Meldung ist vollständig aus der Luft gegriffen, fiie ist erklärte dem Vertreter der Radio- Agentur, die Regierung übrigens nach einem von dem„ Temps" veröffentlichten Tele- tommener Versöhnlichkeit und mit dem Vertrauen die spanische Antwortnote im Geiste boll gramm aus New York bereits von Lansing und dem Schweizer abgefaßt, daß die deutsche Regierung von den gleichen GeGesandten in Washington , Herrn Ritter, dementiert worden. fühlen der Freundschaft gegenüber Spanien beseelt sein werde. Die südamerikanischen Noten. Spaniens Haltung habe sich feit Striegsbeginn in voller Unabhängigkeit fern von jeder Einflüsterung bewegt und werde das auch weiterhin tun.
Nach einem Amsterdamer Blatt wird der ,, Times" aus Valparaiso gemeldet, daß der chilenische Minister des Aeußeren Alle Parteiführer äußerten ihr Einverständnis mit der in feiner Antwort an Wilson erklärte, die chilenische internationalen Politik der Regierung. Ein Teil der spanischen Regierung habe der deutschen Regierung mit Presse meint, der gleiche Protest wie an die Zentralmächte geteilt, daß ihrer Ansicht nach die Rechte eer Neutralen hätte auch an die Alliierten gerichtet werden müssen. durch die angekündigte U Bosts- Aition verletzt werden und daß Weiter wird aus Madrid gemeldet: Die Regierung verdiese deshalb nicht gutgeheißen werden fönne. Die fammelte alle Fraktionsführer und suchte um ein Vertrauens chilenische Regierung glaube, daß diese Haltung den Ansichten votum nach wegen der Bewilligung anßerordentlicher Kredite, Der Vereinigten Staaten , durch einbeitliches Vorgehen das Recht die die Umstände erfordern tönnten. Die Unterzu schüßen und den Frieden zustande zu bringen, entspreche. Iftügung dieser Forderungen wurde zugefagt.
China gegenüber will Motono eine unparteiische und zurückhaltende Politik befolgen, die sich ängstlich vor jeder. Einmischung in die inneren Verhältnisse des Reichs der Mitte hüte. Aber natürlich nur unter Bedingungen! Und diese Bedingungen bestehen darin, daß China seine Reformen im Sinne Japans durchführt und die besondere Stellung Japans in der südlichen Man- dschurei
iurei und im öftlichen Teile der inneren mongolei anerkennt. Dort hat es( Japan ) die Anerkennung besonderer Rechte und Interessen durchgesetzt. Diese zu erhalten, ist die elementarste Pflicht der Regierung. Interessen eine wesentliche internationale Verpflichtung ist China muß wissen, daß die Achtung vor diesen Rechten und und zugleich wesentlich für ein gutes Einvernehmen beider Staaten." Eindrucksvoller kann dem ungeratenen Kinde die strafende Rute nicht gezeigt werden.
Die Chinesen sind von der Bevormundung durch% ovau feineswegs erbaut. Sie suchen sich auf Schritt und Tritt Sem Einfluß des fleinen Inselreiches zu entziehen, dessen Stärke auf der früheren Einführung favitalistischer Wirtschaftsund Herrschaftsformen beruht. Erst in den lekten Tagen meldete der Telegraph, daß wieder einmal ein Boykott japanischer Waren versucht wird. Diese Reibereien mögen für den Augenblick bedeutungslos fein und bald wieder verschwinden, aber sie zeigen doch aufs Klarste, daß es einen einheitlichen Asiatismus" nicht gibt, der für manche Leute eine politische Größe ist.