Einzelbild herunterladen
 

Dr. 48. 34. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt

Abgeordnetenhaus.

wir uns

Sonntag, 18. Februar 1917.

sinkt doch noch wesentlich schneller als die Sterblichkeitsgiffer, so daß an der Spike. Das muß uns fünftig mindestens ebenso am Herzen liegen, wie bisher die Heeresorganisation. den französischen Verhältnissen nähern, Lebensreform und Sozialreform der umfassendsten Art und in engster Verbindung die Losung: Vorwärts und Aufwärts!( Lebhafter Beifall linis.) miteinander: das tut uns not. Und nirgends mehr als hier gilt Abg. Rewoldt( frk.) schließt sich den Wünschen auf Maßnahmen zur Hebung der Gesundheit des Volkes an.

Abg. Lohmann( natl.):

60. Sikung, Sonnabend, den 17. februar, vor die bereits seit Beginu dieses Jahrzehnts eine absolute Abnahme mittags 11 Uhr. der Bevölkerung verzeichnen. Alle Erwartungen und Berechnungen Am Ministertisch: v. Loebell. für den fünftigen wirtschaftlichen und kulturellen Aufstieg Deutsch­Die zweite Lejung des Etats des Ministeriums des Innern zunahme gerechnet. So wird die Frage nach den Ursachen und lands haben aber mit einer beständigen Bevölkerungs­wird fortgejebt beim Medizinalwesen. Der Möglichkeit zur Beseitigung dieses Uebels zu einem Gegenstand von höchster nationaler Bedeutung. Die einen sehen die Ursachen Der Abg. Haenisch meinte, wir würdigten in der Frage des Hierzu beantragt die Kommission, in dem nächsten Etat Mittel des Geburtenrüdganges in ethischen, die anderen in wirtschaftlichen Geburtenrüdganges nicht hinreichend die sozialen Gründe. Es ist einzustellen zur Gewährung von Beihilfen an Säuglings- Momenten. Gewiß mag In manchen übersättigten aber ein bedenklich subjektiver Maßstab, wenn er den Arbeitern fürsorgestellen. Ferner Beibehaltung der Reichs- Kreisen der weltstädtischen Großbourgeoisie Eitelkeit, Bequem- empfiehlt, die Zahl der Kinder nach dem Maß der Achtung vor wochenhilfe. Ein Antrag der Volkspartei wünscht, daß zur lichkeit und Genußsucht, besonders der Frau, zur Einschränkung des ihren Frauen und den Ansprüchen, die Frau und Kinder an das Unterhaltung von Säuglingsfürsorgestellen sofort Beihilfe gewährt Kindersegens viel beigetragen haben. Aber das erklärt nicht die Leben stellen, zu bestimmen. Da ist die Bequemlichkeit ein wird. Ein weiterer Antrag der Fortschrittler ersucht die Regie: Gewiß liegen die Dinge nicht so einfach, daß man sagen fann: je ihrer Kinder dabei in Betracht käme, dann mürzte die Arbeiterschaft Tatsache des Geburtenrüdganges als eine soziale Maffenerscheinung. böser Berater. Wenn für die Arbeiter die Sorge für das Wohl rung, zur Erzielung eines ständigen Mutter- und Säug tiefer die absolute soziale Not, desto stärker der Geburtenrüdgang. unter allen Umständen soviel Arbeiter in Deutschland stellen, daß lingsschutes beim Bundesrat zu beantragen, die Reichsver- Im Gegenteil zeigt die Erfahrung, daß für den ganz tief stehenden es vermieden wird, fremdländische, auf niedriger sicherungsordnung dahin abzuändern, daß alle Leistungen der für Broletarier, der noch nicht über den Tag hinaus sieht, neben dem Kulturstufe stehende Arbeiter heranzuziehen, die die die Kriegszeit eingerichteten Reichswochenhilfe Regelleistungen der Altoholgenuß der Geschlechtsgenuß sein einziges Vergnügen ist, so Löhne drücken. Krankenversicherung werden. Abg. v. Kessel( f.):

daß er Kind auf Kind eben in die Welt fest, ohne daran zu den­ten, was dabei aus seiner Frau und den Kindern selbst werden Die Probleme der Bevölkerungspolitik sind durch den Krieg wird. Das ändert sich aber, je mehr aus dem Proletarier ein aktuell geworden. Wir wünschen ein Verbot der Feilhaltung moderner Staatsbürger wird. Auf der heute in unseren empfängnisverhütender Mittel und die denkbar Großstädten erreichten Entwickelungsstufe hat der Arbeiter per­schärfste Bekämpfung der Geschlechtsfrankheiten. Der fönliches und soziales Pflichtbewußtsein und Verantwortlichkeits­Fürsorge für die unehelichen Kinder muß mehr Beachtung gefühl bekommen, und gerade dieses treibt ihn zur Einschrän geschenkt werden. Sehr wohltätig wirken die Kleinkinderschulen 1900 zu beobachtende starte Geburtenrüdgang troß des wirtschaft fung des Kindersegens. So erflätt es sich, daß der feit und ähnliche Einrichtungen, wo den Kindern auch ein Begriff von lichen Aufschwungs doch seine Ursache in den sozialen Verhältnissen Gesundheitspflege beigebracht wird. Um der drohenden Gefahr hat. Zwei Auswege gibt es aus dieser Situation: Entweder man der Ausbreitung der Geschlechtskrankheiten nach dem Kriege zu wirft die Arbeiter in die alte Bedürfnis- und Verantwortungslosig begegnen, sollte ein Krieger entlassen werden dürfen, der feit zurüd, was natürlich nicht angeht, oder an einer solchen Krankheit leidet.

Abg. Dr. Kaufmann( 3.): Bei der Lösung des Bevölkerungsproblems gebührt auch der Kirche eine Mitwirkung. Die sittlichen Begriffe dürfen nicht ber mirrt werden. Aber zur Bekämpfung der Kindersterblich­feit muß auch für die unehelichen Kinder gesorgt werden. Kinderprämien und eine Kinderlosensteuer wären wirt­same Maßnahmen. Auch das Wohnungswesen verdient in diesem Zusammenhang ernste Beachtung. Bei der Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten muß die Schweigepflicht der Aerzte ihre Beschränkung finden durch das Wohl der Allgemeinheit und dem notwendigen Schuh unserer Familien. Die Kur= pfuscherei muß verboten werden. Sie hat gerade auf diesem Gebiet unheilvoll gewirkt. Für den Säuglingsschuk bleibt noch Abg. Rosenow ( Vp.):

viel zu tun.

Wann der Frieden tommt, wissen wir nicht, darum müssen wir schon jett Mittel für die Säuglingsfürsorge bereitstellen. Auch muß möglichst sofort eine

reichsgefehliche Förderung des Mutterschußes einsehen. Mag das jährlich 60, auch 100 Millionen fosten, was verschlägt das, wo es gilt, Menschenleben zu erhalten. Für die unehelichen Kinder muß mehr geschehen. Geschlechtstrante Men­ichen dürften teine Ehe eingehen, da Kinder einer solchen Ehe nur eine Laft für den Staat sein können..

Minister v. Luebell:

man hebt ihre Lage so intensiv,

Ministerialdirektor Dr. Kirchner:

Zu Besorgnissen um die Kinder liegt kein Grund vor, natür lich muß alles geschehen, um eine Unterernährung zu verhindern. Eine Folge der schlechten Ernährung im Kriege ist ein Steigen der Tuberkulose, das aber nicht besorgniserregend genannt werden kann. Bon großen Seuchen epidemien wie in früheren Kriegen schaft und ihre Forschungen das Verdienst. So sind wir von der sind wir diesmal verschont geblieben. Daran hat unsere Wiffen­Cholera dank der Impfung verschont geblieben. Durch die Anwen­bung des Tetanus - Serums ist es gelungen, den Wundstart­frampf, der im Anfang des Krieges häufig auf­trat, jo gut wie vollkommen verschwinden zu machen. Die

glänzendsten Erfolge

-

daß auch ihr gefteigertes Berantwortungsgefühl find bei der Bekämpfung der Hauptkriegsfrankheit, des Fied. in die Welt zu sehen. An einzelnen sozialen Ursachen für äufe übertragen. Deshalb sind in großzügiger Weise es ihnen erlaubt, eine größere 3ahl von Kindern fiebers , erzielt worden. Diese Krankheit wird nur durch den Geburtenrüdgang kommen in Betracht das Wohnungselend, Entlausungsanstalten errichtet worden. Auch den gegen­das sich nach dem Kriege noch verschlimmern wird. Da sind sehr wärtig ziemlich verbreiteten Boden werden wir durch die massen­zu begrüßen die Bestrebungen auf Gründung von Krieger haft vorgenommenen Impfungen in den Munitionsfabriken und der das neue Fideikommißgeset leider direkt entgegen- frankheiten im Seere herrschen übertriebene Vorstellungen. heimstätten. Damit hängt zusammen die innere Kolonisation, arbeitet.( Sehr wahr! links.) Herbergen begegnen können. Ueber die Zahl der Geschlechts­Sie ist nicht bel größer als im Frieden. Das bedauer­lichte ist die Tatsache, daß über 60 Pros. der erkrankten Soldaten Gejek zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten zugehen, durch sich in der Heimat angestedt haben. Dem Reichstag wird ein das wir die Prostitution energisch befämpfen zu brechen, daß die Ansicht eine irrige ist, die Enthaltung vom außer­fönnen glauben. Vor allem muß sich die Ueberzeugung Bahn ehelichen Geschlechtsverkehr sei gesundheitsschädlich. Es muß

Ein weiterer Grund der mangelnden Bevölkerungsvermehrung ist die steigende Erwerbsarbeit der Frauen, die sich während des unbedingt aus solchen Betrieben ferngehalten werden, die für ihre Krieges noch beträchtlich verschlimmert hat. Die Frauen müssen Gesundheit und die Erfüllung ihrer Mutterpflichten schädlich find. eine Vermehrung der Geburten zur Folge hat, muß doch den Ange­Obgleich eine Vermehrung der Eheschließungen nicht ohne weiteres hörigen, besonders der geistigen Berufe, durch Verbesserung ihres Einkommens ein früheres heiraten ermöglicht werden, das Kinderprivileg im Steuerwefen ist weiter auszubauen. Solche und fäßliches Verbot des Vertriebs Empfängnis verhütender Mittel. ähnliche Maßnahmen versprechen viel mehr Erfolg, als ein grund­dort, wo es die Gesundheit der Frau erfordert, muß z. B. dem Arzt die Anwendung solcher Mittel unbenommen sein. Vor allem aber darf die Verbreitung derjenigen Mittel nicht gehindert werden, die geschlechtliche Anstedung fernhalten, denn jonst treibt man den Teufel durch Beelzebub aus. Schäßte doch der Ministerialdirektor in der Kommission die Zahl der Kinder, die infolge ererbter Syphilis schon in den ersten Lebenstagen und Wochen zugrunde gehen, auf jährlich in Preußen allein 50 000 und mehr..( Hört! hört!)

natürlich meine

die doppelte Moral

der Ehe volle Enthaltsamkeit verlangt, wäh endlich aufhören, daß man von der Frau außer rend der Mann sich alles erlauben darf.( Sehr gut!) Mittel, die lediglich zur Verhütung der Anstedung mit einer Ge­schlechtskrankheit dienen, dürfen von dem Verbot antikonzeptioneller Mittel, das kommen soll, nicht betroffen werden. Dienen solche Mittel aber nebenbei auch dazu, die Empfängnis zu verhüten, so müssen fie fallen.( Bravo !)

090

was mein ehemaliger Parteigenoff Saenisch über die Kriegs­Abg. Hoffmann( Soz. Arb.): Ich will nicht auf das eingehen, demokraten im Reichstag schon jetzt in dieser Weise festgelegt hat. zialdemokrat im Abgeordnetenhause die Mehrheit der Sozial­trebite gesagt hat. Jedenfalls war es interessant, daß ein So­heiten vorzubeugen. Die heutige Interernährung insbeson­Das Medizinalamt sollte vor allem die Aufgabe erfüllen, Arant­Tuberkulose. Gewiß find wenig Nahrungsmittel vorhanden, aber man foll nur ernstlich zupacken und die Nahrungsmittel ba nehmen, wo sie sind, bei den Junkern, bei den Bauern, bei den Besitzenden und sie dem schwverarbeitenden Bolte, das vor Unter­werden Sie die Folgen zu tragen haben.( Bravo ! bei der Sozial­ernährung zusammenbricht, geben. Tun Sie das nicht, dann demokratischen Arbeitsgemeinschaft.) Damit schließt die Debatte.

Die Frage, ob die Reichswochenhilfe in dem jeßigen Umfang beibehalten werden kann, ist wegen ihrer großen finan­ziellen Tragweite noch in der Schwebe. Jedenfalls verdient die Frage ernste Beachtung. Für die Säuglingsfürsorge sind im Etat bereits einige Positionen vorgesehen. Allerdings genügt erste Lebesjahr erreichen, von je 1000 unehelichen aber nur 332, Wenn wir hören, daß von je 1000 ehelichen Kindern 696 das das noch nicht. Es sind augenblicklich Besprechungen im und daß beim 19. Lebensjahr die entsprechenden Zahlen 512 und Gange, welche weiteren Mittel für den nächsten Gtat hier zur Ver- 136 find( Sört! hört!), dann ist die Notwendigkeit umfassendster fügung gestellt werden können. Der Wunsch, sofort solche Mittel Säuglingsfürsorge, insbesondere für die unehelichen, bere der Frauen ist der Herd zukünftiger Seuchen, vor allem der auszuwerfen, tann leider nicht erfüllt werden. Die erwiesen. Wir fordern Berstaatlichung der Geburts Aerzteschaft hat die ihr gespendete Anerkennung wohl berhilfe. Die Reichswochenhilfe muß ausgebaut und zu einer dient. In der Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten wirken sehr bauernden Pflichtleistung der Krankenkassen umgewandelt werden. günstig die vom Reichsversicherungsamt eingerichteten Beratungs- Das alles foftet ganz gewiß viel Geld. Aber wir haben uns ja stellen, die noch vermehrt werden sollten. Durch Aufhebung der jegt im Kriege an das Rechnen mit Riesenziffern leider gewöhnt. Schweigepflicht der Aerzte könnte das Vertrauen zu den Gerade jetzt wird wieder eine neue Kreditvorlage, diesmal sogar Aerzten nachlaffen. Bei den Fragen der Bevölkerungs- von 15 Milliarden angefimiftigen werden müſſen.( Abg­politik entscheiden nicht nur wirtschaftliche und soziale Gesichts- Freunde wieder punkte, sondern es handelt sich um dinge tief ſittlicher ab. Soffmann( Soz. Arbg.): Hört! hört!) Allerdings bewilligen Natur. Kirche, Schule, Elternhaus, alle berufenen Organisa- müssen, Herr Ad. Hoffmann, denn auch Sie werden noch nicht das tionen müssen an der Abstellung des Uebels mitwirken. Religiöse, Mittel gefunden haben, um diesen Krieg ohne Geld zu Ende führen um sie in eine persönliche Zänterei mit meinem früheren Parici­Abg. Saenisch( Soz., persönlich): Die Sache ist mir zu ernst, fittliche, soziale und menschliche Gründe sprechen auch für größte zu können.( Ad. Hoffmann: Hört! hört!) err Abg. off- genossen Hoffmann ausflingen zu lassen. Nur um einer Legenden­Fürsorge im Interesse der mann, ist Ihnen nicht, wie aller Welt bekannt, bildung vorzubeugen, stelle ich fest, daß es mir nicht in den Sinn daß die deutsche Regierung ihre Friedensbereit gekommen ist, die Reichstagsfraktion irgendwie festzulegen. schaft durch ihr Friedensangebot ausdrüdlich er­Es gilt, das uneheliche Stind zu erhalten und soweit wie möglich zu flärt hat und daß es unsere Feinde gewesen sind. Abg. Ad. Hoffmann( Soz. Arb.) hält an seiner Auffassung fest. einem nüßlichen Gliede der menschlichen Gesellschaft zu machen. die uns zum weiteren Kriege führen und damit zu Das Gesundheitsomt wird bewilligt. Die Anträge des Aus­Das ist eine nationale Pflicht. Die Fragen der Bekämpfung des weiteren Geldausgaben gezwungen haben.( Reb- schusses werden angenommen, die weitergehenden Anträge der Geburtenrüdganges haben eine Ministerialtonferenz hafte Zustimmung.) Wenn jest leider Hunderte von Milliarden Volkspartei abgelehnt. unter Teilnahme von Landtags- und Reichstagsabgeordneten ein zur Zerstörung und Vernichtung ausgegeben werden müssen, dann Das Haus vertagt sich auf Montag 11 Uhr..( Etat der Bau­gehend beschäftigt. Man hat empfohlen eine weitgehende Verbeffe- ist es nur gerecht, auch verwaltung.) rung der Säuglingsfürsorge und des Mutterschußes, eine gründ­liche Reform der Hebammenordnung, eine Verbesserung des Halte­Riefenfummen für Zwede der Bermehrung und Erhaltung Schluß 6 Uhr. finderwesen und der Stellung der unehelichen Kinder, Bekämpfung ginstragend anzulegen.( Sehr wahr!) Genau so wie in der Frage der Geschlechtsfrankheiten. Das Material wird gegenwärtig ge- der politischen Rechte, ist auch hier eine Gelegenheit, dem Dant an fichtet, und es wird sofort festgestellt werden, welche Maßnahmen das Volk Ausdrud zu geben.( Beifall links.) daraufhin zu ergreifen sind. Im Zusammenhang mit diesen Der Segen der mehr pflanzlichen Kriegskost trifft nur jane Dingen steht die Bekämpfung der Landflucht, die Kultivierung der sehr dünnen Schichten, bei denen vor dem Kriege von einer le ber­Debländereien und die Förderung der Kriegerheimstätten, ernährung die Rede sein konnte. Weit bedenklicher find die die eine vaterländische Pflicht ist. Wir hoffen, alle diese Arbeiten bald zu einem gedeihlichen Abschluß bringen zu können.( Lebhafter Beifall.) Abg. Haenisch( Soz.):

unehelichen Kinder.

tisd

Parlamentarisches.

Bergbau- und Hüttenindustrie im Kriege.

15. und 16. d. M. mit dem Etat der Bergbau-, Hütten- und Sa­Die Haushaltskommission des Landtags beschäftigte sich am umgekehrten Wirkungen auf die Minderbemittelten und besonders linenverwaltung. Der Berichterstatter Abg. Schrader( ff.) bc­auf die heranwachsende Jugend. Statt aber bie Schulspeisungen zeichnete den Betriebsabschluß für 1915 als verhältnismäßig be­usiv. zu fördern, erhöht man den Milchpreis auf 44 Pf. friedigend. Der Betriebsüberschuß habe brutto 53,47 Millionen M. ( hört! hört! links.) Die Bekämpfung der Tuberkulose muß noch betragen. Für 1916 läge der Abschluß noch nicht vor, für 1917 bermehrt und planmäßiger gestaltet werden. Die leider außerordentlich geringe Beschung des Sauses tönnte Striege, nehmen auch in diesem die Geschlechtskrankheiten starf zu. 335,9 gegen 271,7 Millionen Mart im vorigen Etat. 44,13 Mil­Wie in jedem feien höhere Einnahmen veranschlagt, so für die Kohlenbergwerfe den Anschein erweden, als ob es sich hier um belanglose Fragen Da nach Dr. Dreup unmittelbar nach der Einführung des Sal- lionen Mart seien als lleberschuß im Ordinarium vorgesehen, handelte. Gewiß find diese Dinge nicht in dem Maße wie die varsan eine erschreckende Zunahme der Syphiliserkrankungen zu grozen politischen Debatten, die uns in den letzten Tagen beschäf beobachten war, bitte ich die Medizinalverwaltung dringend, in Belsen teilte mit, infolge der bekannten Verkehrsschwie­gegen 37,98 im Vorjahre. Oberberghauptmann Fr. v. figten, geeignet, sensationelles Interesse zu erwecken. Aber sachlich der Salvarsanfrage größte Vorsicht walten zu lassen. rigkeiten und der Materialpreissteigung bei der Betriebsüber­ist tein Stat für die ganze Zukunft unseres Voltes von größerer Be- An der Zunahme der Kreislauf-, Nieren- und Nervenerkrankungen schuß der Staatswerte in den ersten neun Monaten des Jahres deutung, als das Gesundheitswesen. Bei dieser Bedeutung des trägt der Alkohol- und Nikotinmißbrauch im Heere 1916 ganz bedeutend hinter dem Voranschlag zurüd­Gesundheitswesens wird über kurz oder lang doch ein besonderes große Schuld. Warum ist der alkoholfreien Mobilmachung nicht Minifterium für Gesundheitswesen geschaffen werden müssen. Die auch ein entsprechender Fortgang gefolgt. Die große Widerstands- geblieben. Auf Anfragen seitens eines nationalliberalen und beiden vorliegenden Anträge für Reichswochenhilfe und Säuglings- traft der Russen ist sicher nicht zum wenigsten dem Alkoholverbot eines freisinnigen Abgeordneten wegen der pflege führen uns mitten hinein in die großen Probleme der Bea zuzuschreiben. Wir brauchen Förderung aller Bestrebungen bölferungspolitik, die nicht erst durch den Krieg atut geworden ist. der Lebensreform: der Abstinenzbewegung, der Bestrebun­Breissteigerungen für die Bergwerksprodukte Seit 1877 haben wir in Deutschland einen stets zunehmenden Ge- gen gegen den Tabakmißbrauch der Sportvereine und der Jugend- erklärte Minister Sydow, die Preisbewegung werde regierungs­burtenrüdgang. Die Zahl der lebend Geborenen ist um bewegung. Jugend ist nun einmal Trunkenheit ohne Wein! feitig scharf verfolgt, er habe für eine Breisbeschränkung durch die nicht weniger als 22 roz. gesunken. Wir hatten in den Wir brauchen einen systematischen theoretischen und praktischen Shnditate gewirkt, wie er glaube, mit Erfolg. Von mehreren lezten Jahren vor dem Kriege 560 000 Geburten jährlich weniger, Gefundheitsunterricht in der Schule. Möchte doch jeder Mann als wir hätten haben müssen, wenn auch nur der Prozentsaz von und jede Frau im Volfe fünftig an der 1900 aufrechterhalten geblieben wäre. Berlin hat in den letten

bürgerlichen Abgeordneten wurden die Monopolbestrebungen der böhmischen Firmen Petschef und Weinmann im deutschen 37 Jahren vor dem Kriege genau die Hälfte seiner Erhaltung und Festigung ihrer Gesundheit Braunkohlenbergbau zur Sprache gebracht. Der Minister machte nähere Angaben über den Einfluß der böhmischen Firmen, erklärte Fruchtbarkeit eingebüßt. Eine absolute Abnahme der ebenso großes Interesse nehmen, wie heute an dem Grwerb von jedoch, ein namhafter staatlicher Erwerb in der Braunkohlenindu­Bevölkerung wurde nur dadurch verhindert, daß es gelang, durch Geld und Gut. Die Verhütung von Krankheiten ist eine der strie könne jest nicht mehr in Frage kommen. die Berbesserung der allgemeinen hygienischen Verhältnisse die vornehmsten Aufgaben des Staates. Nicht bureaukratische Gänge- Der Vertreter der sozialdemokratischen Fraktion, Genosse Sterblichkeitsgiffer von 26 auf 14 pro Tausend herab- lung aller Lebensreformbewegungen verlange ich, wohl aber ihre Sue, bestritt, daß die Preissteigerungen auf dem Markte für zudrüden. Das ist nicht zum toenigsten auch ein Verdienst des fräftigste förderung, ihre syftematische Zusammenfassung und Bergwerkserzeugnisse durch gleichartige Selbstkostenerhöhungen ge politischen und gewerkschaftlichen Kampfes der Arbeiterklasse um ihre Belehung durch unermüdlich neu zu gebende Anregungen, rechtfertigt seien. Dagegen sprächen die Ueberschußziffern, Sozialreform, Berkürzung der Arbeitszeit und Erhöhung der Löhne. daneben die Schaffung einer großzügigen Gesundheitsorganisation Die Argumente der Wertbesizer hätten mehr Gehör gefunden als ( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Aber die Geburtenzahl über das ganze Reich mit einem Gefundheitsministerium die Einwände des Vorstandes des Städtetages, des Kriegsausschusses