Nr. 49.
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Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morisplas. Nr. 151 90-151 97.
Montag, den 19. Februar 1917.
Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplag, Nr. 151 90-15197
Kämpfe an der Anere.
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Scheitern cnglischer Angriffe bei Lille Heftige Kämpfe beiderseits der Ancre Boulogne von einem Luftschiff bombardiert
( W. T. B.) Amtlich. Großes Hauptquartier, den 18. Februar 1917.
Westlicher Kriegsschauplas. Heeresgruppe& ronprinz Rupprecht. Rach lebhafter Feuervorbereitung versuchten starke englische Erkundungsabteilungen nördlich von Armentières uud südwestlich von Lille , sowie nördlich bes La Bassée - Kanals und bei Ranfart in unsere Gräben zu hringen. Sie find teils in Rahkämpfen, bei denen Gefangene in unserer Hand blicken, teils durch Fruer abgewiesen worden.
Nach dem Scheitern seines Angriffes südlich von Miraumont am 16. 2. abends verstärkte der Feind die Nacht hindurch seine Artilleriewirkung und griff auf beiden Ancre- llfern am Morgen erneut an. In dem tagsüber andauernden wechselvollen Kampfc machten wir 130 Gefangene, erbeuteten 5 Maschinengewehre und überließen dann dem Gegner unsere vorderen Trichterstellungen.
Südlich von Pys wurde ein heftiger englischer Angriff zurüdgeschlagen; alle Stellungen sind gehalten.
An der Dife bei Dreslincourt brachte uns ein Vorstoß 14 Gefangene ein,
Ju der Champagne lagen die neuen Stellungen füdlich von Ripont, auf dem Westufer der Mosel unsere Gräben im BriefterWalbe unter lebhaftem Artillerie- und Minenwerfer- Beschuß; Angriffe famen in unserem Bernichtungsfener nicht zur Durchführung.
In der Nacht zum 17. 2. bewarf eins unserer Luftschiffe Stadt und Hafen von Boulogne ausgiebig mit Bomben.
Der Krieg auf den Meeren.
Beute der U- Boote.
Deftlicher Kriegsschauplah.
Front des Generalfeldmarschalls Bring Leopold von Bayern .
An der Lawlessa, füdwestlich von Dünaburg , brachen Stoß trupps in die russischen Linien und führten etwa 50 Gefangene zurüd.
Front des Generalobert Erzherzog Joseph.
In den Bergen nördlich des Djtoz- Zales stellte der Russe den Angriff cin, nachdem feine ersten Sturmwellen in unserem Abwehrfeuer zurückgeflutet waren.
Seeresgruppe bes Generalfeldmarschalls von Madenfen Nichts Neues.
Mazedonische Front.
Nördlich des Dojran- Sees wurde eine englische Kompagnie, bie gegen unsere Posten vorging, durch Artilleriefeuer vertrieben. Der Erste Generalquartiermeister.
Ludendorff.
Abendbericht.
Der österreichische Bericht. Wien , 18. Februar. Amtlich wird verlaufbart: Deftlicher Kriegsschauplag.
Die gestern gemeldeten Kämpfe nördlich des Ojtoz- Tales flouten am Nachmittag ab. Der Feind wurde überall zurüdgeschlagen. An der Front nördlich der Karpathen vielfach ftärkere Aufklärungsarbeit.
Italienischer und südöstlicher Kriegsschauplaş.
Unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Es war Wilsons, großer Fehler, daß er in seiner Botschaft an den Senat den Anschluß der europäischen Neutralen an sein eigenes Verfahren als sicher in Aussicht stellte. Solche Willensziele wird ein geschickter Diplomat nicht verkünden, wenn er nicht die Gewißheit hat, sie verwirklichen zu können. Diese Gewißheit hat aber Wilson nicht, besessen, ja er hätte sich im Gegenteil, bei einem etwas weniger überstürzten Vorgehen, die Ueberzeugung verschaffen können, daß die europäischen Neutralen feineswegs gesonnen waren, sich den Bereinigten Staaten ohne weiteres anzuschließen.
In der Ankündigung Wilsons lag eine Drohung gegen die Mittelmächte, denen der Abbruch der Beziehungen zu sämtlichen neutralen Staaten und die Aussicht auf einen friegerischen Konflikt mit ihnen alles cher.denn angenehm sein konnten. Sehr rasch aber stellte sich heraus, daß Miljon jede Möglichkeit fehlte, seine Drohung zu verwirf lichen, es regnete Absagen auf Absagen, und sein Mißerfolg war offenbar.
Damit war aber auch ein weiteres bewirkt. Die Aufmerksamkeit des deutschen Volfes wurde ganz auf die Frage eingestellt, ob die europäischen Neutralen mit Wilson gemeinfame Sache machen wirden oder nicht. Proteste, die nicht. den Abbruch der Beziehungen ankündigten und nicht mit dem Krieg drohten, galten schon als g instige Resultate, mochten sie in ihrem Ton auch noch so scharf sein. Man wor nun, trog aller Abneigung gegen die Engländer, geneigt, os mit dem englischen Sprichwort zu halten: Worte brechen keine Beine.
Auch die jetzt vorliegende Antwortnote der spanischen Regierung auf die Ankündigung des verschärften U- BootArieges fennzeichnet sich als eine von Amerika unabhängige diplomatische Aftion. Sie läßt nicht im entferntesten auf die Absicht der spanischen Regierung schließen, die- englisch - französischen Schüßengräben mit spanischem Menschenfleisch zu füllen. Sie fündigt nicht den Abbruch der diplomatischen Bea ziehungen an, sondern verrät den Wunsch Spaniens , auch in Dampfer zu verleiten, das Sperrgebiet zu bedem letzten Abschnitt des furchtbaren Bölferringens neutral fahren und dadurch unverantwortlicher zu bleiben. Im übrigen fann man aber von ihr nicht behaup Weise Schiffe und Besabung in ernsteste Ge- ten, daß sie von der Absicht ausgeht, der deutschen Regierung fahr zu bringen. Annehmlichkeiten zu sagen.
in
Die Besorgnis der Seeleute.
London , 17. Februar. Lloyds meldet, daß die englischen Dampfer Marie Leonhardt( 1466 Br.-Reg.-To.), Mation Dawson( 2300 Br.-Reg.-To.) und Queenswood Kopenhagen, 18. Februar. Der dänische Dampfer United ( 2701 Br.-Reg.-To.) versenkt wurden. Die Besasungen der Marion States, ber flar zum Auslaufen war, mußte seine reise auf Dawson und Queenswood wurden gerettet. Der Segler. schieben, da er keine Heizer und Matrosen anheuern konnte. Ferner Friendship aus Brigham und das Baggerschiff Leven mußten drei Dampfer mit Lebensmitteln für England, die nach wurden versenkt. Bergen auslaufen wollten, aus dem gleichen Grunde ihre Abreise aufschieben.
Baris, 17. Februar. ( Agence Savas.) Der französische Dampfer Hermine( 3810 Br.-Reg.-To.) ist versenkt worden. Die Besabung ist gerettet.
Christiania , 17. Februar. Die norwegische Gesandtschaft in Paris drahtet, daß der norwegische Dampfer Norblap ( 322 Br.-Reg.-To.), von Bilbao nach Nantes mit einer Ladung Hufeifen unterwegs, am 12. Februar ohne Warnung zwölf Meilen vom Lande entfernt versenkt worden ist. Von der Besagung von elf
Mann sind vier Mann am 13. Februar in Talmont gelandet. Das
Schicksal der anderen ist unbekannt.
Bern , 18. Februar. Mailänder Blätter melden aus Balma ( Mallorca ): Ein österreichisch - ungarisches U- Boot versenkte den italienischen Dampfer Oceania( 4217 Tv.). Die Besazung wurde gerettet.
Ein amerikanischer Dampfer versenkt. Bern , 18. Februar. Agenzia Nazionale meldet, der amerikanische Dampfer Lyman Law fei von einem österreichisch ungarischen Boot versenkt worden, wovon Washington benachrichtigt worden sei. Verlockung der Neutralen.
B. 2. B. Berlin, 18. Februar. In der Abendausgabe des ,, Nieuwe Courant" vom 16. Februar wird die Ankunft des holländischen Dampfers Westerbijt aus England als ein Beweis dafür bezeichnet, daß die Möglichkeit bestehe, der Gefahr im Sperrgebiet zu entgehen.
Hierzu ist festzustellen:
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Stocholm, 17. februar. Laut Stocholms Tidningen" ist am Freitag die Schiffahrt zwischen Schweden und Amerika wieder auf genommen worden. Ron Gotenburg sind zwei Dampfer abgegangen, davon der eine nach New York , der andere nach Baltimore . Sie nehmen den Weg nördlich der Faröer Inseln, der sich als ungefährlich herausgestellt hat.
In Deutschland selbst sind auch die kritisch gestimmten Volksschichten an denen es nicht fehlt geneigt, den Gründen Andersdenkender Gerechtigkeit willfahren zu lassen. Sie jagen sich, daß die neueste grauenvolle Steigerung des Krieges vermieden werden konnte, wenn die Gegner nicht das deutsche Friedensangebot mit uferlojen Eroberungsplänen beantworteten, die jedes weitere Berhandeln ausschlossen. Sie wissen, daß auch England ohne Verlegung des Völkerrechts den Hungerkrieg gegen Deutschland nicht hätte führen können. Es ist gewiß scheußlich, wenn unschuldige unbewaffnete Handelsschiffer den Tod in den Meeresfluten finden. Aber wenn in Berlin wie es dieser Tage geschah ein Kind seinem Leben durch Erhängen ein Ende machte aus Furcht vor Strafe, weil es zuviel Brot gegessen hatte, so ist das eben auch ein Stüd erschütternder Weltkriegstragik, für das man Mitgefühl und Verständnis erwarten dürfte. teiischen Weltrichtertum nicht ihre Aufgabe, sondern sie fühlt Die spanische Regierung fucht freilich in ihrem unparfich als Vertreterin spanischer Interessen, und als solche erhebt sie gegen den ungehemmten U- Boot- Krieg den allerschärfsten Protest. Sie schiebt der deutschen Regierung für Bflichtgemäß gehandelt. Amsterdam , 18. Februar. Aus Boston den Verlust von Menschenleben die unabweisliche Verontwird gemeldet: Stapitän Karl A. Polad hat vor dem Gericht er- wortlichkeit" zn. Ihre Note wird die Doppelwirkung haben, flärt, daß er mit Hilfe eines Mannes die Maschinen der Kron- daß sie auf der einen Seite der Striegsstimmung im feindlichen prinzessin Cäcilie unbrauchbar gemacht habe, Ausland Vorschub leisten wird, und daß sie auf der anderen damit das Schiff im Falle eines Krieges zwischen beiden Ländern Seite neue Versuche der Entente hervorrufen wird, auch Spaund den Vereinigten Staaten nicht benußt werden könnte. Er weigerte sich jedoch, den Namen der betreffenden Person mitzuteilen; der Prozeß wurde auf zwei Wochen vertagt. In zwischen ist den Befißern des Schiffes die Mitteilung zugegangen, baß fie 200 000 Dollar als Pfand dafür hinterlegen müßten, daß das Schiff nicht von neuem beschädigt werde.
Baris, 17. Februar. Matin" meldet aus Cadig: Der spanische Ueberjecdampfer Buenos Aires ist nach Savana abgefahren. An Bord befinden sich etwa hundert Passagiere und eine wichtige Ladung mit spanischen Erzeugnissen.( Auch dieser Dampfer durch fährt das Sperrgebiet nicht.)
Die übliche Beruhigungsrede. London , 17. februar.( Reutérmeldung.) Lord Derby hat in de Dem Dampfer Westerdijk, der, wie bekannt, mit einer Ladung Bolton eine Rede gehalten und gesagt: Ich sehe zuversichtlich dem für die holländische Regierung bestimmten Getreides von den Eng- Endergebnis des Krieges entgegen, aber wir dürfen nicht zu Ländern eineinhalb Monate lang in Stornoway festgehalten worden optimistisch sein oder glauben, daß das Ende leicht erreicht werden war, ist auf Antrag der holländischen Regierung von der deutschen wird. Ich glaube, daß Deutschland eine gigantische Anstrengung Seefriegsleitung freie Reise nach Holland zugestanden machen wird, um die Oberhand zu gewinnen. Der kritische Zeitund alles getan worden, ihm die sichere Fahrt nach seinem Be- punkt des Stampfes wird in den nächsten Monaten kommen. Es ftimmungshafen zu ermöglichen. Solche Meldungen wie die des werden erfolgreiche Monate sein, aber es wird kein leber Nieuwe Courant" tönnen nur dazu dienen, neutrale rennen geben.
nien in ihren Ring zu ziehen. Von den günstigen Wirkungen, die das deutsche Friedensangebot bei den Neutralen wie bei den friegführenden Völkern ausgelöst haben, ist nicht mehr viel zu spüren. Bei den Kriegführenden herrscht nichts onderes mehr als ein bis zum höchsten gesteigerter Vernichtungswille, und die Neutralen scheuen wohl den Krieg, aber fie lieben uns nicht. Die Ausnahmen von dieser Regel sind selten, und daß Spanien nicht zu ihnen gehört, erweist der Text seiner Note.
Der Wortlaut der Note.
Die spanische Regierung beginnt ihre Note mit der Ertlärung, daß sie durch die deutsche Mitteilung fehr schmerzlich berührt" worden sei. Seine forreft neutrale Haltung gebe Spanien das Recht, zu verlangen, daß das Leben seiner feefahrenden Untertanen nicht in so ernste Gefahr gebracht und