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Reichskanzler v. Bethmann Hollweg  :

Ich habe nicht die Absicht, auf Einzelheiten einzugehen, aber die Ich habe nicht die Absicht, auf Einzelheiten einzugehen, aber die persönlichen Angriffe auf auf den preußischen Landwirt­schaftsminister veranlassen mich, entschiedene Ver­wahrung dagegen einzulegen. Sachlich darauf einzugehen, wird sich bei der Erörterung der Ernährungsfragen Gelegenheit finden. Ich weiß, daß dem preußischen Landwirtschaftsminister bitteres unrecht geschieht, wenn hier behauptet wird, er sei der Vater der Hindernisse, um eine verständige und gerechte Verteilung der Nahrungsmittel herbeizuführen. Ich kann nur zu seinem Lobe sagen, daß er bestrebt ist, und zwar mit Erfolg bestrebt ist, unsere Produktion aufrechtzuerhalten, und auch das gehört dazu, der Lebensmittelfrage Herr zu werden.( Zuruf rechts: Sogar sehr!) Abg. Dr. Wiemer( Vp.):

Der 12. Dezember ist auch uns ein hiftorischer Tag. Auch in den Schüßengräben hat unser Friedensangebot Widerhall gefunden. Auswüchse des Militarismus bekämpfen auch wir Soffentlich steht uns der Reichskanzler in diesem Kampfe bei. Die Ausführungen Tiszas finden in weiten Kreisen unseres Voltes Verständnis und Zustimmung. Wir stehen vor neuen Kämpfen und neuen Opfern und sie haben neue Bedingungen zur Folge. Diese Bedingungen werden von der Größe des erreichten End zieles abhängen. Alles Gerede vorher ist eite! Lufterschüt terung. Die Verantwortung für den U- Boot- Krieg tragen nicht Parlament und politische Parteien, sondern die mili= tärischen Stellen. Wir bedauern den Bruch mit Amerifa, aber jezt gibt es fein Zurüd mehr, sondern nur noch ein Vor­wärts. Eugen Richter   hat 1877 gejagt, bei einem Abwehrkrieg würden wir selbst einer sozialdemokratischen Regie= rung die Mittel zur Verteidigung des Landes bewilligen er ber­trat damals den jezigen Wahlfreis des Abg. Ledebour  . Aus dieser Auffassung heraus stimmen wir auch der neuen Kreditvorlage zu. Was die neuen Steuern anlangi, so erkennen wir an, daß eine gründliche Neuordnung der Reichsfinanzen im Kriege nicht durchführbar ist. Für diese Reform halten wir aber unter allen Umständen an der Beseitigung des jezigen steuerlichen Tohuwabohus fest und verlangen

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Ausbau der direkten Reichssteuern,

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liefgebende Unterschiebe zwischen dem Sertsen, die wir von der Rechten sonst durchaus nicht gewöhnt find, über den oft und anderen Voltern, und wir sollten bewußt unsere ilam ausgesprochen hatte. Aber Hedenroth braucht gar nicht in deutsche Eigenart begen und pflegen. Das Programm der Friedens- die Ferne zu schweifen: Auch die bedingungen, mit denen wir im Dezember in Verhandlungen hineingehen wollten, muß jest als erledigt gelten. Wir stehen vor neuen Opfern und Kämpfen, die auch

neue Entschädigungen

Nichtchristen im deutschen Heerc,

Juden und Dissidenten, haben im Ariege ihre volle Pflicht getan und ich hoffe, daß Herr Heckenroth seine Toleranz auch auf diese aus­dehnen wird. Nachdem islamische Offiziere in diesem Kriege beanspruchen, umsomehr, als der Bernichtwille Englands und des deutsche Truppen befehligt haben, läßt sich die Fernhaltung ihm zur Seite getretenen Amerikas   offenbar geworden ist. Ohne von Dissidenten und Juden aus dem deutschen  Entschädigung würde unsere Industrie in dem Wirtschaftskampf Offizier forps nicht mehr aufrechterhalten.( Bravo  ! links.) nach dem Kriege nicht bestehen tönnen, daher sind vor allem an der Auch als Dissident erkenne ich den großen historischen Kulturiert, den Entschädigung auch die Arbeiter interessiert.( Sehr wahr! rechts.) das Christentum anderthalb Jahrtausende hindurch ausgeübt hat, na­Wir brauchen auch neues Siedelland und schließlich auch militärische türlich rückhaltlos an, trotz aller tiefen Schatten, die wie die Sicherungen unserer Grenzen. Zuzustimmen ist dem Reichs fatholischen und evangelischen Herenprozesse, die Inquisition  , fanzler, daß unsere Entschlüsse im Untersee- Boot- Krieg unabänder die päpstliche Sittenberderbnis des Mittelalters usin. auf lich find. Schon der bisherige Erfolg kann uns mit Zuversicht seiner Geschichte ruhen. Aber gerade darum, weil ich mich bemühe, erfüllen. Als einen Erfolg betrachte ich es aber, daß jetzt jeder Ge- diefen Dingen möglichst objektiv gegenüber zu stehen, kann ich nicht danke, Wilson fönne als Friedensvermittler in Betracht kommen, bringend genug davor warnen, Krieg und Christentum miteinander fallen gelassen werden muß.( Sehr wahr! rechts.) Unser Volt zu vermengen. Das gibt niemals einen Ginklang, sondern stets fann nicht untergehen, wir wissen, daß wir den uneingeschränkten nur eine schrille Dissonanz.( Sehr richtig! bei den Sozialdemo= Sieg erringen werden, den unser Bolf will und der uns Dafein, fraten.) Sie glauben gar nicht, welchen ungeheuren Schaden gerade Sicherheit und Entwickelung für alle Zukunft verbürgt.( Lebhafter auch in den Schüßengräben das Christentum von der ja in Beifall rechts.) ihrer ursprünglichen Fassung widerrufenen, zum mindesten außer­Hierauf vertagt das Haus die Weiterberatung auf Mittwoch ordentlich mißverständlichen Aeußerung des Pastors Philipps. gehabt hat, daß der Krieg noch gar nicht lange genug gedauert habe. Ebenso großen Schaden hat die Schrift des Divisionspfarrers Schettler angerichtet: In Gottes Namen durch." Solche Schriften sind durchaus kein Gottesdienst, sondern in meinen Augen eine direkte Gotteslästerung. Der Krieg ist kein Element der göttlichen Weltordnung", er ist vielmehr eine nur allzu menschliche, besser gesagt untermenschliche Angelegenheit. Und je tiefer ich das von durchdrungen bin, daß es in diesem Kriege um die nadie Existenz des deutschen Volkes geht, daß, nachdem alle unjera Die Debatte zum Stultusetat wird fortgesezt. Hobu Friedensbemühungen gescheitert sind, gar nichts anderes mehr übrig Abg. Dr. Kaufmann( 3.) ist bereit, die weibliche Fortbildungs- bleibt, als den Kampf bis zum Ende durchzufechten, desto dringender schule zu unterstüben, aber nur unter der Bedingung, daß der not bitte ich Sie: Lassen Sie den lieben Gott dabei aus dem Spiel! wendigste Unterrichtsgegenstand, die Religion, in den Bor  - Der Geistliche möge, wo es gewünscht wird, dem Einzelnen Hilfe dergrund tritt. Erfreulich sei es, daß der Minister die Möglich leisten und Troft spenden, aber auf die krampfhaften Versuche, teit gegeben habe, die Zahl der Religions stunden in den den Heiland der Liebe umzudenten in einen Gott des Hasses und mittleren und oberen Stufen der Mittelschulen auf drei zu er- der Rache, verzichte man ein für allemal.( Lebhafter Beifall bei höhen, aber das genüge noch nicht. den Sozialdemokraten.)

1 hr.

Abgeordnetenhaus.

68. Sizung, Dienstag, den 27. Februar 1917, vormittags 11 hr.

Am Ministertisch: Trott zu Solz.

Jugend.

Abg. Ad. Hoffmann( Soz. Arbg.):

am besten Einführung einer Reichsvermögenssteuer. Leider zeigen die Bundesstaaten wenig Neigung, diesen Weg zu ebnen; auf diesem Gebiete hat das Reich nach einem alten Worte 26 Feinde, das sind die Bundesstaaten. Den neuen Verkehrssteuern würden wir keines falls zustimmen können, wenn wir uns nicht im Kriegszustand be Fortbildungsschule verträgt sich nicht mit der Verfassung. Die Einführung des Religionsunterrichts in den Lehrplan der Die fänden. In der Frage des Elektrizitätsmonopols muß auf jedem religiösen Mellen" des Krieges find zerschellt an den Tatsachen. Fall dem Reiche die Vorhand gewahrt bleiben gegenüber den Be- Wo ist das religiöse Leben geblieben? Die furchtbaren Dinge, die strebungen insbesondere in Preußen und Sachen. In der Kriegs: das Weltendrama tor unseren Augen abspielen läßt, eriöten die wirtschaft. hat sich die bureaukratische Regelung nicht letzte Spur von Gottesglauben.( Schr richtig! bei der Soz. Arbg.) bewährt, der Bureaukrat muß mit dem Kaufmann gehen. In Die Religion der nächstenliebe hat längst Schiffbruch erlitten. der Verteilung der vorhandenen Nahrungsstoffe muß der Grund- Schlachtfeld und Religion lassen sich nicht vereinigen. Der beste jah gewahrt bleiben: zuerst der Mensch, dann das Vich. Schutz gegen zufünftige Kriege ist eine richtige Erziehung der Den Reichsfanzler flagen wir an, daß er als preußischer Minister­präsident die Einbringung der Fideikommißborlage nicht Durch den Krieg wird auch der Rultusetat finanziell belastet. verhindert hat.( Sehr gut! links.) Auch der Landwirtschaftsminister Es ist deshalb notwendig zu prüfen, wo Ersparnisse gemacht werden braucht wohl nicht erst einen Koder des Burgfriedens, um zu er- können. Die Minister fönnten ganz gut auf die 14 000 W. Auf­kennen, daß diese Vorlage einen offenbaren Bruch des Burgfriedens wandsentschädigung berzichten und sich Mühe geben, mit 36 000 m. hedeutet.( Sehr richtig! links.) Auch Prof. Schring hat sich heute auszukommen. Noch mehr könnte gespart werden bei den Gehältern in der Täglichen Rundschau" im wesentlichen unserer Kritit dieses der Geistlichen. Der Gesezes angeschlossen.( Hört! hört! links.) Wir sehen diese preu Bische Vorlage als eine Herausforderung an, die nicht ohne Einfluß auf unsere Saltung bleiben fann, und die wir um so schwerer empfinden, els zugleich die so dringende Forderung der Wahlrechtsreform in Breußen unter Be rufung auf den Burgfrieden auf die lange Bank geschoben wird. ( Lebh. Schr richtig! links.) Die Neuorientierung wird zweifellos zu schweren Stämpfen führen, aber sie wird kommen, weil sie femmen muß, und sie wird führen zu einer Entwidelung des Staates in demokratischer Richtung.( Lebh. Beifall links.)

Abg. Graf Westarp( f.)

erörtert gunäaft Einzelfragen des Etats. Dem Echaisekretär fönnen wir nur zustimmen, wenn er sagte, wir müssen danach streben, Entschädigungen von unseren Feinden beim Fric bensschluß zu verlangen. Möge er seine ganze Autorität dafür eine f- ßen.( Bravo  ! rechts.) Die Ernährungsfragen find nicht mit so allgemeinen Redewendungen, wie Herr Scheidemann fie brauchte, zu lösen.( Sehr richtig.) Tag nach dem Kriege ungeheure Aufgaben unserer harren, ist selbstverständlich. Dazu gehört vor allem die Fürsorge für die Kriegsbeschädigten und die interbliebenen der Gefallenen. Ferner der Ueber­gang in die Friedenswirtschaft, wobei auf Grund der gemachten Er­fahrungen dem Wirtschaftsleben wieder volle Freiheit geschaffen werden muß. Unter der Neuorientierung wird vielfach nichts anderes beritanden, als die Demokratisierung unserer Einrich tungen. Dafür sind wir nicht zu haben. Das, was sich bewährt hat, sollte auch nach dem Kriege nicht aufgegeben werden. Dazu gehört vor allem die starke monarchische Gewalt, die nicht vermindert werden darf. Ferner gehört dazu die bundesstaat liche Grundlage des Reiches. Der Reichstag sollte nicht in Dinge hineinreden, die lediglich Sache der Ginzelstaaten sind.( Leb­hafte zurufe lints: Was tut der Landrat!) Sierher gehört die Neugestaltung des preußischen Wahlrechts. Ich sehe keine Logik darin, wenn man in der Forderung der Einführung des Reichstagswahlrechts in Preußen keinen Bruch des Burgfriedens er­blidt. aber hier lebhafte Alage erhebt, daß die Fideikommißgeich: gebung in Preußen ein Bruch des Burafriedens sei.( Sehr wahr rechts.) Bei diesen leidenschaftlichen Angriffen gegen das Fidei­tommißgesetz scheint mir vor allem das

Machtbedürfnis des Reichstags

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Austritt aus der Landeskirche

Ich erkenne auch meinerseits gern an, daß etivas Großes und Wunderbares in der ganz ungewöhnlich starken geistigen Bewegung liegt, die unter dem Einfluß dieses Krieges überall in Deutsch­ land   zu spüren ist. Während von allen Seiten her der furcht­barite Ansturm gegen die deutschen Grenzen fost, den die deelti geschichte je erlebt hat. drängen im Innern des Landes tausenderlei Bestrebungen an die Oberfläche, die darauf abzielen, unser ganzes nationales Leben auf neue Grundlagen zu stellen. Ich weiß schr genau, welche ungeheuren Widerstände sich diesen Bestrebungen b c= fonders in Preußen entgegenstellen das haben nicht zum wenigsten manche neuen Debatten hier im Hause gezeigt. Ich weiß auch und bedauere es lebhaft. wie mißtrauisch und lau man im Stultusutinisterium allen mirtlich großzügigen Re= formen gegenübersteht, wie man dem Neuen nur zögernd, wider­willig und mit halbem Herzen manchmal einen fleinen Schrift ent­gegenkommt. Da wird es noch harte Kämpfe geben. Es gibt in die wir Sozialdemokraten immer wieder mit der Blendlaterne der unserem Bildungsleben noch außerordentlich viel dunkle Stellen, in schärfften Kritik hineinleuchten werden, es gibt zahllose wunde Etellen, in die wir immer wieder den Finger Tegen müssen.( Schr wird vielfach als Verbrechen, als Auflchnung gegen die Obrigkeit wefen liegt bei uns in den kleinen Städten und auf dem flachen wahr! bei den Sozialdemokraten.) Besonders im Boltsschul­angesehen und mit Dienstentlassung bestraft. Man betrachtet die Bande noch sehr viel im Argen, noch immer haben wir zahlreiche Airche als Institution, um jede feindliche Regung zu unterdrücken. überfüllte Klassen, noch immer gibt es auf dem Lande Schulhäuser, ( Sehr richtig! bei. der Soz. Arbg.) Das vom Staate bezahlte die eine Schande für einen Kulturstaat sind, der Lehrermangel ist Christentum hat sich noch niemals gegen die Schenßlichkeiten und immer noch groß. Die schlechte Bezahlung vieler Lehrer, ihre be­Bestialitäten des Krieges aufgebäumt, ein solches Christentum ist sonders auf dem Lande oft unwürdige Behandlung und minder­eine faule Nuß, ein leerer Schemen ohne Inhalt.( Sehr wahr! bei wertige soziale Stellung tragen die Schuld daran. Noch immer der Soz. Arbg  .) Inter dem Strieg ist nicht nur die christliche Kirche können Behntausende nach Entlassung aus der Schule teinen for zusammengebrochen, sondern auch die internationale rekten deutschen Brief schreiben. Das schlimmste Uebel aber ist der Sozialdemokratie, die offiziellen Parteiinstanzen haben Klassencharakter unseres Bildungswesens berjagt, sie haben schmählich vor dem Gegner fapituliert und sich ihren ehemaligen Todfeinden an den Hals geworfen.( Sehr richtig! überhaupt. Wer von uns ahnt, wie viele Begabungen noch unge­bei der Soz. Arbg  .) Gegen die Orgie des Hasses, die die Welt fannt im Volfe schlummern mögen? Welches Verbrechen eine durchflutet, hat die Kirche teine Stellung genommen. Wer wird Nation an sich selbst begeht, die nicht alle in ihr schlummernden fünftig die Lehre der Kirche von der Nächstenliebe noch ernst Sträfte entwickelt, darauf haben vor mehr als 100 Jahren schon Das Wort des Reichs­nehmen? Die Kirche ist eine Kirche ber Reichen und Mächtigen, das Scharnhorst und Fichte hingewiesen. Christentum ist die Magb des nationalistischen Eroberungswahn- fanglers:" Freie Bahn jedem Tüchtigen" muß endlich zur Wahr­finns geworden.( Sehr wahr! bei der Soz. Arbg.) Wir lehnen heit werden, und wir werden nicht aufhören, an dies Versprechen. jeden Pfennig ab für eine Kirche, die es versäumt, den Standpunkt zu erinnern, bis es eingelöst ist.( Sehr richtig! bei den Sozial­der Menschlichkeit, des Rechts und des Friedens zu vertreten. Den demokraten.) Selbstverständlich kann auch die Schule an den un­Protest gegen alle Grausamkeiten des Krieges, gegen den schamlosen geheuren Ereignissen dieser Zeit nicht teilnahmslos vorübergehen. -Best- Krieg haben Sie der gefnebelten oppositionellen Sozialdemo- Aber alles kommt hier auf das Wie an. Ich stimme durchaus mit fratie überlassen, der man hier im Hause vollends den Mund dem sehr beherzigenswerten Aufruf überein, den vor einiger Zeit schließen will.

Bizepräsident Dr. Arause: Es ist nicht zulässig, von einem schantlosen U- Boot- Krieg zu sprechen. Wenn wir in der Not des Baterlandes zu diesem Mittel greifen, so ist es unwürdig, dies als schamlos zu bezeichnen.( Lebhafter Beifall.)

Abg. Ad. Hoffmann( fortfahrend):

Feinde.

zahlreiche namhafte Pädagogen, unter anderen Wilhelm Förster  , Baul Natorp, Bruno Wille  , Heinrich Wolgast   und Gustav Wynden, veröffentlicht haben. Dringend wird da gerade im Namen eines wohlverstandenen Patriotismus davor gewarnt, nationale Ge­häffigfeit irgendwelcher Art in die Kinderseelen einzufäen. Ich rede keinem weichherigen Nicht- als- Pazifismus das Wort, ich mill auch keinen verschwommenen Kosmopolitismus. Die Kinder follen sich mit Stolz als Angehörige des großen deutschen Kultur­Ich bin darüber anderer Meinung. Aber ich muß diese Mainoltes fühlen. Aber das ist ganz etwas anderes als die system a= nung unterbrüden. Reine Notwehr entschuldigt es, Wehrlofe zu töten oder Gefangene umzubringen. Das gilt für alle, gleidhviel, the Grziehung aum dauernden az gegen unsere ob es sich um französische Nettoyeurs oder um sonstwen handelt. reform und grundlegende Schulreform, diese drei Dinge müssen im ( Sehr richtig! bei der Soz. Arbg.) Der Krieg erinnert auch an neuen Deutschland   eine einzige große Einheit bilden, auf der sich das Wort, daß nur der Mensch allein Vernunft habe, daß er sie aber das neue freie Deutschland   und auch das neue freie Preußen auf­benuke, um tierischer als das Tier zu sein. Bir Sozialisten der bauen wird, das nach diesem Kriege kommen wird, allen Wider­alten Richtung protejlieren scharf dagegen, daß Not kein Gebot ständen und aller Rückschrittlerei zum Troß.( Lebhafter Beifall fennt. Die Welt läßt sich nicht täuschen, auf die Dauer nicht ein- bei den Sozialdemokraten.) mal das eigene Volt. Die Zeit ist nicht mehr fern, wo in den Schulen dem Wolfe die ganze Wahrheit enthüllt wird. Hüten Sie sich, daß die rote Flut des ruchlos vergossenen Blutes der Millionen nicht eines Tages über Sie zusammenschlägt.( Bravo  ! bei der Soz. Arbg.)

Abg. Dr. v. Campe( natl.):

Hiermit schließt die allgemeine Besprechung.

Nach persönlichen Bemerkungen der Abgg. Ad. Hoffmann( Soz. Arbg.) und Dr. v. Campe( nafl.) wird die weitere Beratung auf Mittwoch 12 Uhr vertagt. Schluß 4% Uhr.

Parlamentarisches.

mitzuspielen, der auf seinen Beschluß von 1913 veriveist. Er sollte aber auch die Rechte Preußens wahren, und zu diesen gehört nach dem Einführungsgefet zum Bürgerlichen   Gejezbuch auch die Rege­lung der Fideikommißfrage. Vor allem interessieren uns gegen wärtig die Fragen der aus to ärtigen Politit. Die Antwort der Entente auf das aus warmem Herzen für die leidende Menschheit und tiefem religiösem Verantwortungsgefühl unseres Kaisers her­Der Abg. Hoffmann hat uns hier eine Vorlesung gehalten, die vorgegangene Friedensangebot mußte das deutsche Volf als Ver- ihm wahrscheinlich ein anderer ausgearbeitet hat. Ich habe das Ge­legung der Ehre unseres Kaisers und unseres Volfes empfinden. So fühl, daß auch er einmal einem Mephisto zu Füßen gesessen hat. etwas wird sich das deutsche Volt niemals bieten lassen.( Bravo  !)( Seiterfeit.) Bejäße er die Ehrlichkeit, mit der er heute prunkt, Die Parteien des Reichstogs. Nach dem neuesten Verzeichnis, Mus der Ablehnung der Entente flang 3 bnisch und frivol ihr dann müßte er jagen: Mir wird von alledem so dumm, als ging das vom Bureau des Reichstags ausgegeben wird, steht an der Bernichtungswille gegenüber Deutschland   hervor. Tros mancher mir ein Mühlrab im Kopfe berunt."( Stürmische Heiterfeit. Abg. Spike der Parteien das Zentrum mit 91 Mitgliedern. Es folgen Ausführungen des Herrn Scheidemann und im vollen Bewußtsein Hoffmann: Das ist bei Ihnen nicht möglich.) Nein, es ist unmög- die Sozialdemokraten mit 89, die Fortschrittliche Voltspartei mit der tiefgreifenden Meinungsverschiedenheiten zwischen ihm und uns lich, daß ich so tonfus wäre. In diesem Augenblid geht der 45( dabei ist Dr. Kaempf, der als Präsident keiner Fraktion an über Fragen des Arieges und des Friedens will ich es doch hier Mensch nicht über den Deutschen  . Ich weise es weit von gehört, nicht mitgezählt), die Ronserbatiben mit 45, die National­oussprechen, daß ich ganz besonderen Wert darauf lege, daß auch die mit, in dem Sinne lediglich als Mensch genannt zu werden liberalen mit 44, die Deutsche Fraktion mit 26, die Sozialdemokra Sozialdemokraten nach der Ablehnung des Friedensangebots in diesem Augenblid wie unsere Feinde. Ich bin stolz darauf, daß tische Arbeitsgemeinschaft mit 19 und die Bolen mit 18 Mitglie flar und deutlich ausgesprochen haben: Jetzt ist die Tür zu weiteren ich ein Deutscher und nicht nur ein Mensch bin.( Lebhafte Bubern. Keiner Frattion gehören 15 Abgeordnete an. Erledigt sind Berhandlungen verrammelt! und daß fie die Kritit nach Einfeßex ftimmung.) fechs Mandate. des 11- Boot- Krieges zurüdgestellt haben. So steht das deutsche Wolf gefchloffen und einig da. Fest gewillt, alles zu tun und zu ertragen, um den vollen Sieg zu erringen.( Bravo  !) Die Behauptung, daß durch weitergespannte Kriegsziele von unserer Seite der Krieg verlängert würde, sollte nach Ablehnung unseres Friedens­angebots unmöglich sein. Ich bedauere daher die dahingehenden Ausführungen des Abg. Scheidemann. Auch die Hoffnung auf die Internationale darauf, daß die Massen sich erheben würden, um den Zunächst wil ich mich kurz mit der Kontroverse beschäftigen, die Frieden zu erzwingen, jolte nun endgültig begraben fein. Serr Adolf Hoffmann   mit Gedenroth und Raufmann über die Frage Scheibemann hat wieder versucht, ben leitenden Staatsmann für Strieg und Christentum gehabt hat. Ich tue das höchst ungern, da feine Auffaffungen über die Friedensziele in Anspruch zu nehmen. gemäß meiner fozialdemokratijden Grundanschauung im Intereffe Ich halte diesen Versuch nicht für nüblich und glaube auch nicht, daß icwohl des Staates wie auch der Religion selbst beide nichts milein­er den Tatsachen entspricht. Die Herren, die jede Grenzberänderung, ander zu tun haben sollen. Der früher von rechts so gern betonte Preußisches Herrenhaus  . Die nächste Sigung des Herrenhauses wenigstens im Westen ablehnen, zeigen eine gewiffe Unbelehr- Standpunkt, daß nur ein guter Christ ein guter Soldat barkeit hinsichtlich der Wirkung, die das nach außen haben muß. fein könne, wird heute auch wohl von Herrn Hedenroth nicht mehr ist für Freitag, den 9. März, nachmittags 2 Uhr, anberaumt. uf Im Gegenfas zu Herrn Scheidemann behaupte ich: Es bestehen aufrechterhalten werden, nachdem er sich gestern mit einer Toleranz, I der Tagesordnung steht u. a. das Diätengefe.

Abg. Rambohr( ff.) berbreitet sich über die Jugendpflege und die militärische Jugenderziehung, die große Erfolge gezeigt habe. Für einen Zwang wäre es vielleicht noch nicht zu spät. Auch der Spar­vang für die Jugendlichen habe segensreich gewirkt. Abg. Haenisch( Soz.):

Organisation des Eisenbahnwesens.

In der heutigen Sigung des Staatshaushaltsausschusses des Abgeordnetenhauses erklärte der Minister der öffentlichen Arbeiten, daß er sich durch das gewaltige Anschwellen der Ge iäfte der einzelnen Eisenbahnabteilungen genötigt gefehen habe, die bisherige Verkehrs- und Betriebsabteilung zu trennen und eine befendere Abteilung für den Eisenbahnbetrieb an bilden. Diese Blenderung machte eine Ergänzung des Etats nötig, die von der Stommission einstimmig genehmigt wurde.