Nr. 64. 34. Jahrg.
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19 Redaktion: Sw. 68, Lindenstraße 3. Ferniprecher: Amt Morinplas, Nr. 151 90-151 97.
Dienstag, den 6. März 1917.
Expedition: Sw. 68, Lindenstraße 3. Ferniprecher: Amt Moritplas, Nr. 151 90-151 97.
Obstruktion gegen Wilfon.
Preis einmal im Zuge, Straftmittel
Eine außerordentliche Session ofmittel spielen zu laffen. Er weiht feine neue Amtspettobe Die Aufgaben der deutschen
Auch im amerikanischen Senat hat Wilsons Verlangen fich nicht im Sturme durchseßen können. Einer Obstrut
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zeitgemäß ein.
Die Vollmachtsgegner im Repräsentantenhans. Bern , 4. März. Havas meldet aus Washington , daß der Ge
Wilsons unumgängliche Kriegsvorbedingung.
Handelsflotte nach dem Kriege.
tion von Dauerreden ist es am Sonntagvormittag ge feantrag bezüglich der Bewaffnung der Handelsschiffe im Re- Damit nach Beendigung des Strieges die Rückkehr zur lungen, die Möglichkeit, wenn nicht zu verhindern, so doch präsentantenhaus von neun Republikanern, drei De- Friedenswirtschaft sich in Deutschland möglichst bald und ohne ſehr fraglich werden zu lassen, daß der Präsident seine motraten und einem Sozialdemokraten bekämpft nachhaltige Störungen zu vollziehen vermag, ist durchaus neue Amtszeit, deren Beginn gestern feierlich feierlich bollworden sei. nötig, daß es sofort nach Friedensschluß seine Seeschiff zogen werden follte, mit cinem wesentlichen Teilfahrt wieder mit voller Straft aufzunehmen vermag, nicht erfolge auf der Bahn zur Kriegsdiktatur antreten kann. nur um manche vom deutschen Inlandsmartt fast ganz ber Eine Meldung des Amsterdamer Algemeen Handelsblad" Bern , 4. März. Die Pariser und die Lyoner Presse verschwundene Nahrungs- und schwer entbehrlichen Genußmittel bereitet soeben darauf vor, Wilson werde den Tag zu einer öffentlicht eine anscheinend halbamtliche Note, welche dementiert, herbeizuschaffen, sondern vor allem, um die fehlenden Roh Erklärung über seine Haltung nutzen. The es noch dazu tam, daß Oberst House in Paris eingetroffen set und daß der Strieg und Hilfsstoffe heranzuholen und die deutschen Industrieartikel hat Wilson eine andere Erklärung für notwendig gehalten, zwischen den Bereinigten Staaten und Deutschland bevorstehe. nach ben fremden Abjazmärkten zu befördern. Soll die Wieder die allerdings andern Alang hat, als die für die Dies könne noch die Frage von Tagen oder Wochen umschaltung der deutschen Industrie auf erweiterter Bafis geftrige Amisfeier geplante ihn vielleicht erhalten hätte. fein, da es nicht von Wilson allein abhänge, sondern vielmehr und die Unterbringung der aus dem Felde zurückkehrenden Sie besteht in der Anfündigung einer Verkürzung des von der gesamten öffentlichen Meinung Ameritas, welchen Ver- Massen ohne schwere Wirtschaftsfrisen gelingen, die voraus Einflußrechts, das die Obstruktionisten soeben lauf die Ereignisse nehmen würden. Wilson gehe mit äußerster fichtlich noch weit tiefer und nachhaltiger in das ganze Wiri auf den Verlauf der Dinge ausgeübt hatten. Vorsicht vor und werde nur Entschlüsse fassen. wenn er sicher fchaftsgetriebe eingreifen würden, als die Anpassung an die
Mit vollem Recht hatten die Gegner der Vollmachtspläne fet, daß die Gesamtheit hinter ihm stehe. Diese moralische veränderten Produktions- und Absatzverhältnisse in den ersten des Präsidenten bis zum äußersten die Mittel ausgenutzt, die Einstimmigkeit, welche sich jest zu bilden scheine, sei die un- Striegsmonaten, so ist einerseits eine möglichst rasche Zufuhr ihnen die parlamentarische Ordnung an die Hand gibt, um umgängliche Vorbedingung für den äußersten Be- der ausgegangenen industriellen Rohstoffe, andererseits ein der Kriegsgefahr den Weg zu verlegen, und Wilson geht nun schluß Wilsons.
mit schnellstem Entschluß daran, eine Wiederholung solcher
Durchkreuzungen seiner Bläne ein für allemal unmöglich au Mexiko kennt keinen veutschen Bündnis- überfeeiſchen Häfen erforderlich, schon damit die feindlichen machen. Ratürlich fann er nicht furzweg seinen Willen diftieren; er muß den Senat auch in diesem Falle entscheiden
vorschlag.
Tassen, und es dürfte auch nicht zu bezweifeln sein, daß der Paris , 5. März. Die Blätter veröffentlichen einen Senat seinen Vorschlag schließlich billigen wird. Aber ebenso Washingtoner Funkspruch, nach dem der mexikanische Minister ist anzunehmen, daß die Bertreter, die getroffen werden sollen, des Aeußern amtlich in Abrede stellt, daß der megi die Waffe, die sie eben brauchten, nun nicht leichthin selber aus der Hand legen werden. Sie haben gute Gelegenheit, das Thema von Recht und Gewalt, von dem der Präsident so gern zu reden liebt, nun dem Präsidenten selber einmal vorzurüden.
befchleunigter Export deutscher Industrieerzeugnisse nach den heute dem deutschen Handel verschlossenen europäischen und Staaten nicht noch einen weiteren Vorsprung gewinnen. Um diese Wiederaufnahme der früheren Industrie Deutschland schnellster weiterer Vermehrung feines Schiffs und Handelstätigkeit durchführen zu können, bedarf parks. Der Strieg hat ihm ungefähr 11 bis 12 Prozent des gesamten Schiffsraumgehalts genommen, den seine Handels flotte vor dem Striege in fortgesetzten Aufstieg erreicht hatte. Teils ist dieser Verlust durch fremde Raperungen, Versenkun Während der„ Temps" vorgestern behauptet hatte, der gen oder durch Unglücksfälle, teils durch Beschlagnahmen der merikanische Geschäftsträger habe einem seiner Mitarbeiter er zu Beginn des Krieges in den Häfen der kriegführenden Länder Ueber die Sonntagssigung des Senats berichtet das flärt, Meriko werde niemals etwas unternehmen, das der liegenden Schiffe entstanden. Zu diesem direkten Verlust Reutersche Bureau: Politik der Alliierten zuwiderlaufe, teilt heute der merikanische tommen noch weitere anderer Art. Nämlich die Kapitalver Washington , 4. März.( Meldung des Reuterschen Bureaus.) Geschäftsträger berichtigend mit, daß er gesagt habe, nie lufte, die die Schiffahrtsgesellschaften durch die Entrichtung Um Mittag vertagte sich der Senat, ohne eine Ab- mals werde Merito etwas unternehmen, das von Hafen- und Liegegebühren für die in deutschen und stimmung über das Gefes der bewaffneten Neutralität vorgenommen der Politit striktester Neutralität zuwider fremden Ankerplägen stilliegenden Schiffe, durch die Erhaltung zu haben, da die Geschäftsordnung des Senats, die teine Beschrän- laufe. von Dock, Brücken- und Kaianlagen, durch die Weiterbezahlung lung der Debatte vorsicht, es einer Handvoll Pazifisten und von Gehältern, Löhnen und Unterstützungen erleiden. Zudem Deutschfreundlichen ermöglicht hatte, die Debatte bis zum Mittag New York , 1. März.( Funkspruch vom Vertreter des aber entwerten die ſtilliegenden Schiffe nicht viel weniger fortzusehen, wo die gegenwärtige Session des Kongresses von selbst W. T. B.) Staatssekretär ansing gab in einer amt- unter dem Einfluß des nagenden Zahnes der Zeit" als erlosch. Aber 83 von 96 Senatoren haben eine Erklärung unter lichen Mitteilung bekannt, die Vereinigten Staaten glaubten die fahrenden, selbst wenn sie vor der Stillegung sorgfältig zeichnet, die sich entschieden für das Geses ausspricht und die Un- nicht, daß Japan von dem Plan Deutschlands Kenntnis demontiert werden. möglichkeit beflagt, es noch durchzubringen. Zwölf Senatoren gehabt habe oder an ihm teilnehmen würde. Lan- Es kommt für die deutsche Schiffahrt nach dem Kriege verweigerten ihre Unterschrift, während einer wegen fing gab auch dem Vertrauen der Regierung Ausdruck, jedoch nicht nur die Leistungsfähigkeit der deutschen Handels Krankheit abwesend war. daß Merito sich nicht beteiligen werde. Die japanische Bot- marine, fondern der ganzen Welthandelsflotte in Zugleich mit dieser Meldung wußte Reuter mitzuteilen, schaft erklärte amtlich, der deutsche Vorschlag Betracht, hat doch der Handelsschiffs bestand der feindlichen day Wilson sich keinesfalls an das Miglingen der Senats- werde von der Regierung in Tokio unter keinen Umständen in Länder nicht weniger unter dem Kriege gelitten. Wie dieser attion fehren werde: Erwägung gezogen werden. Sie versicherte von neuem Japans Tage der Admiralstab der deutschen Marine meldete, hat die Washington , 4. März.( Reutermeldung.) Man erfährt Treue gegen die Bündnisse mit der Entente und seine Freund- Entente vom August 1914 bis zum 31. Januar dieses Jahres von hoher Stelle, daß Wilson Handelsschiffe be- schaft für die Vereinigten Staaten. allein 4 857 000 Brutto- Registertonnen Handelsschiffsraum waffnen und andere Maßregeln ergreifen wird, durch kriegerische Maßnahmen der Mittelmächte verloren; um die amerikanische Schiffahrt zu schügen, selbst wenn der ferner find 459 neutrale Schiffe mit 641 000 Brutto- RegisterSenat den Gesetantrag für bewaffnete Neutralität nicht ane tonnen Raumgehalt versenkt worden. nehmen sollte. Wilson vertraut darauf, daß er die Vollmacht hat, so zu handeln. Er betrachtet die Abstimmung und die allgemeine Haltung des Senats als Beweis, daß der Kongreß hinter ihm steht.
Diese Mitteilung Reuters läßt nicht erraten, um was es sich bei solchem Auftreten Wilsons handeln könne. Die Auf flärung ist indes auf dem Fuße gefolgt. Der Präsident selbst hat sie gegeben, und zwar noch am Sonntagabend:
Stockholm , 5. März.( Meldung von Svenska Telegrammbureau.) Das Ministerium Hammarskjöld hat gestern sein Rüdtrittsgesuch eingereicht, welches der König jedoch abgelehnt hat; darauf hat das Ministerium beschloffen, vorläufig im Amteau bleiben.
Ein Dementi wegen Limburg . breiten die Nachricht, daß Deutschland bei Holland über die Berlin , 5. März. Berschiedene holländische Blätter verAbtretung eines Länderstreifens der Provinz Limburg vorstellig geworden sei.
Vor dem Kriege hat die Welthandelsflotte nach den Angaben von Lloyds Register betragen: 41 816 000 Brutto- Registertonnen 43 125 000
1910 1911
1912 1913 1914
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44 589 000
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46 962 000 49 090 000""
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Von diesen 49,1 Millionen Tonnen kamen 1914 allein 19,3 Millionen Tonnen auf England ohne Stolonien. England war also an der gesamten Handelstonnage der Welt allein mit fast 40 Broz. beteiligt.
den Bedürfnis zu genügen, in letzter Zeit jährlich über Der Zuwachs an Zonnen hat demnach, um dem steigen2 000 000 Zonnen betragen. Nehmen wir an, daß die Tonnage, falls nicht der Krieg das Wachstum unterbrochen hätte, in gleichem Maße weitergestiegen wäre, so würde zu Beginn des Herbstes 1917 sich die Welthandelsflotte auf über 55 Millionen Tonuen gestellt haben. Was wird aber um jene Beit tatsächlich vorhanden sein? Für Mitte 1915 berzeichnen Lloyds Register 49,3, für Mitte 1916
Washington , 5. März. Meldung des Reuterschen Bureaus. In einer am Montag abend veröffentlichten Er= klärung teilt Wilson dem Lande mit, es könne sein, daß er mangels einer Ermächtigung vom Rongreh nicht die Boll macht haben werde, die Handelsschiffe zu bewaffnen oder andere Maßregelu zu ergreifen, um der U- Boot- Gefahr zu begegnen. Wolffs Bureau ist amtlich ermächtigt, zu erklären, daß Der Präsident erklärt, es würde eine außerordentliche diese Meldung auf reiner Erfindung beruht. Session des Kongresses erforderlich sein, um die nötige Ermächtigung zu geben. Aber es wäre zwecklos, eine außerordentliche Session einzuberufen, solange der Senat unter der gegenwärtigen Geschäftsordnung arbeite, die es einer kleinen Minderheit ermögliche, eine über- Kristiania , 5. März. Wie„ Morgenbladet" berichtet, er- nur 48,7 Millionen Brutto- Tonnen. Seitdem aber hat eine wältigende Mehrheit im Schach zu halten. Der Präsident flärte der hiesige britische Gesandte, daß seine Regierung den viel raschere und stärkere Vernichtung feindlicher Schiffe einReedereien schlage deshalb vor, eine außerordentliche Session porte aus Amerika nadh Norwegen nicht er- 46 Millionen Zonnen rechnen fönnen wird; denn wenn auch norwegischen Kohlentran 3- gefett, fo daß man für Mitte 1917 wohl nur noch auf des Senats für heute einzuberufen, um die Ge- lauben werde. Das bedeute, daß der Plan aufgegeben die Vereinigten Staaten , Norwegen und Japan den Schiffs schäftsordnung abzu ändern und für Mittel werden müsse, was Norwegen , in erster Linie den norwegi- bau mit größtem Eifer betreiben, hält doch die Herstellung zu sorgen, um das Land vor einer Katastrophe ichen Staat, sehr schädige, da er große Mengen Kohlen in neuer Schiffe mit dem schnellen Abgang nicht Schritt. Auf zu bewahren. Amerika gekauft und bereits Schiffe zum Abtransport ge- englischen Werften sind nach Lloyds Lifte 1913 1977 000, Aus diesem Vorgehen ergibt sich, daß Präsident Wilson mietet habe. Alle Pläne des norwegischen Reederverbandes 1914 1722 000, 1915 hingegen nur 649 000 und 1916 gar mur die Vollmachten, die er gefordert hat, um jeden seien damit vollständig umgestoßen, 582 000 Brutto- Tonnen von Stapel gelaufen.