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her«nbetanttte» Kiirme» zur wunderbaren Wir!« lichtet t geworden ist<Beifall), beibehalten wird und ge- stärkt wird. Eine solche innere unü äußere Politik üer Stärke- können wir nur führen, wenn Sie politischen Rechte üer Gesamtheit ües Volkes in alle« seinen Schichten, auch in seine« breiten Maßen, voll berechtigte unü sreuüige Mitwirkung an üer staatlichen Arbeit ermöglichen. i Seßhafter Beifall.) Das erfordert unsere Zukunft,«cht um theoretischer Probleme willen, fondern damit wir leben können. Meine Herren! Ich will nicht verletzen. In diesem Krieg bringt jeder Tohn des Volkes in todesmutigem Wetikampf fem Bestes und sein Letztes dar, arm und reich, hoch und niedrig. stiemand kann beanspruchen, daß er etwas Mehreres, etwas Besseres täte, als der andere. Aber, meine Herren, wenn ein Glied des Ganzen versagt, können lvir dann den Krieg gewinnen? iZuruf: Nein I) Und könne» wir nach diesem Kriege leben, weu» im Frieden ein Glied des BolkskörperS versagt? Auch da sage ich: Nein. Bor dem Kriege sind die Interesse« der Arteiterschaft häusig in einen angeblichen unversöhnlichen Gegensatz zu den Interessen des Staates und der Arbeitgeber gestellt worden. Ich hoffe, dieser Krieg kuriert uns endgültig von diesem Irrwahn. (Sehr gut!) Denn, täte er«S nicht, wären wir nicht entschloffen, alle Folgerungen, die sich aus dem Erleben dieses Krieges ergebe», zu ziehen in allen Fragen politischen Lebens, in der Regelung des Ärbeiterrechts, in der Regelung des preußischen Wahlrechts, bei der Ordnung des Landtags im ganzen die Herren sprechen ja vom H err e nh a u se, ich will auf einzelnes nicht eingehen wenn wir nicht entschlossen find, diese Folgerungen rückhaltlos zu ziehen und ich werde das für meine Person tun mit dem Vertrauen,' das mir in diesem Kriege eingewachsen ist zu allen Söhnen des Volke« (Lebhafter Beifall) wenn wir das nicht tun. dann gehen wir innere» Erschütterungen entgegen, deren Tragweite kein Mensch über» lehen kann.(Sehr wahr!) Ich werde diese Schuld nicht auf mich labe«.(Lebhafter Beifall.) Bor einiger Zeit ist hier von der Rechten dieses Hauses ein Wehe? dem Staatsmann (uzerusen worden, der nicht aus diesen, Kriege einen starken Frieden sstr Deutschland   herausholt. Ich frage, gibt es einen Deut» ichen, der nicht sein letztes Herzblut daran wagte. um noch diesen gewaltigen Opfern einen Frieden für unsere Kinder und Enkel herauszuholen, einen deutschen  , einen starken, einen sicheren Frieden?!(Lebhafter Beifall.) Das ist einfach selbstverständlich. Aber ich möchte auch sagen: Wehe dem Staatsmann, der die Zeichen der Zeit nicht er. kennt(Lebh. Beifall), der glaubt, daß wir nach einer solchen Kqsastrophe, deren Nmfang wir Mitlebenden noch gar nicht verstehen können, er könnte wieder anknüpfen an dem, was vorher war.(Sehr wahr!) Der glaubt, daß er neuen und jungen Wein in die alten Schläuche füllen könnte, ohne daß diese zersprengen.(Sehr gut!) Herr Pachnicke meinte, er hätte Sorge, ob ich diese meine Ge« danken a»ch durchführen könnte. Meine Harre», ich«erüe mein Letztes üaran gebe«, ich will und»erde diese Gedanke» durchführen.(Lebhafter Beifall.) �ch will doch diese Gedanken um nichts anderes willen, als um unser Voll stark zu machen(Bravo  !) und jeder ohne Unter« schied der Parteirichtung sollte mitarbeiten, daß nach diesen Opfern ein starkes und junges Volk aus dem Verderben und aus dem Unheil bervorwachse.(Bravo  !) Ich gebe die Hoffnung nicht aus, auch weil der Zwang der Berhälmisse ein übermächtiger sein wird daß wir schließlich an diesem Zrel alle zusammenarbeiten werden.(Bravo  ') ES sind dies Gedanken, die groß geworden find in Zeiten größter geistiger Erhebung, die ich in meinem Leben gekannt habe, denn ich habe Zeuge sein dürfen, wie ein Volk bi« zu seinem letzten Sohne in Not und Tod und in Geschlossenheit um sein Leben ringt. Ich bin nicht gekommen, um Streit zu suchen. Mich beseelt jetzt der einzige Ge« danke und der sollte uns alle hinausheben über die Fragen des Tages über Diätengesetz und Aideikommißgesetz ick bitte die Herren dringend, auch eine Einignng zu finden über diese Frage. Un« alle beschäftigt nur der eine Gedanke: Wie führen wir diese» Krieg zu einem siegreichen Ende? Nur dieser Gedanke soll und darf unS im Innern erschüttern.(Stürmischer Beifall.) In diesem Ge» danken sind wir all» einig und weil dieser Krieg mir mit der An« ipannung der äußersten Manneskraft gewonnen werden kann, und weil zu dieser Kraft auch Wahrheit gehört, hielt ich mich für verpflichtet, auch meine Ansicht über die innere PoliltI über die Zu« fünft unseres Volkes hier ganz offen auszusprechen. Ich habe damit nichts gewollt, als meinem Bolle zu dienen, das Gott erhalten wolle. Stürmischer Beifall und Händeklatschen im Hause und auf den Tribünen.) * das Silü üer Sitzung. lieber den Verlauf der gestrigen Sitzung schreibt man uns; Kleine Ursachen, große Wirkungen. Die Ablehnung der Diäten- Vorlage durch das Herrenhaus hat es bewirkt, daß auch das preußische Abgeordnetenhaus einmal seinen»großen Tag" gehabt hat. Die Antündigung, daß entweder der Ministerpräsident oder der Vizepräsident des Staatsministeriums namens der Regierung eine Erklärung abgeben werde, hatte ein zahlreiches Publikum herbeigelockt, so daß die geräumigen Tribünen, auf denen sich ge- wohnlich nur vereinzele Obdachlose aufzuhalten pflegen, überfüllt loaren. Auch der intellektuelle Urheber der Debatten, das erbliche Herrenhausmitglied Graf Uorck zu Wartenburg  , wohnte den Vcr« Handlungen bei, und er mußte manche Schmeichelei und manche Kritik seiner geheiligten Person anhören, die ihm gewiß nicht de- sonders angenehm in die Ohren geklungen haben mag. Das Gerücht, die Regierung werde eine Erklärung zu dem Konflikt zwischen beiden Häusern des Landtags abgeben, bewahr» heitete sich nun zwar nicht, aber die Zuhörer sind doch auf ihre Rechnung gekommen, denn Herr v. Bethmann H o l l w e g, der an der Spitze zahlreicher anderer Minister und hoher Beamter er- schienen war. hielt offenbar aus dem Stegreif eine Red«, in der sich über die Grundzüge der von ihm geplanten Reform der inneren Politik verbreitete und den festen Willen bekundete,' es nicht bei Worten zu lassen, sondern den Worten auch die Tflt folgen zu lassen. Zweierlei ist es. was dieser Rede ihre besondere Be« deutung verleiht, einmal der Umstand, daß er in bezug auf seine Absichten deutlicher geworden ist, als je zuvor im Reichstag, und zweiten», daß er denen, die sich den von ihm als notwendig er« kannten Reformen widersetzen, offen den Fehdehandschuh hinge- morsen hat. Seine Worte richteten sich in gleicher Weise an die Granden im Herrenhause wie an die Konservativen des Wgeord« netenhaufes. Ob diese den Kampf aufnehmen werden, bleibt ab» zuwarten. Verstanden haben sie, um was es sich dreht. Das be- weist mehr noch als das eisige Schweigen, mit dem sie den wich» rigsten Teil der Ausführungen de? Ministerpräsidenten aufnahmen, die kurze Erwiderung des Herrn v. Heydebrand, der viel zu klug ist, um zu glauben, er könne der Weltgeschichte Halt gebieten, andererseits aber sich krampfhaft bemüht, die Reformen in die von ihm gewünschten Bahnen zu lenken. Diese denkwürdigste aller Sitzungen, die da» Haus seit Menschengedenken abgehalten hat, war äußerst reich an spannenden
Kämpfe im Auere-Gebiet, südlich Ripont und bei St. Mihiel   Stoßgefecht an der Narajowka Starke feindliche Angriffe bei Monastir  . Amtlich. Großes Henptquartier, den 14. März 1S17.(W. T.».) , Westlicher Kriegsschauplatz. Nördlich von Armentiärcs wurden englische Abteilungen durch Feuer verjagt. I« Ancre-Gebiet griffe» die Engländer nachmittags ohne Artillerievorbereitung zwischen Achiet le Petit und GrevillerS, nachts nach starkem Feuer beiderseits von Bucquoy au; sie wurde» verlustreich abgewiesen»nd ließen SO Gefangene in «uferer Hand. I» der Champagne dauerten die Kämpf« südlich von Ripont mit wechselndem Erfolg an. Ans dem Ostufcr der MaaS   scheiterten Borstöße der Fran» zosen bei St. Mihiel  ; einer unserer Klußposten wurde zurück- gedrückt. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Lebhafte Borfrldtätigkeit an mehreren Stellen zwischen Ostsee  und Dnjestr  . An der Rajarowka stürmten unsere Stoßtrupps Teste der »sst scheu Stellung, zerstörten ausgedehnte Miuenanlage» und kehrte» mit 2 Ossizieren und 256 Man» als Gefangenen, mehreren Maschinengewehren und Minenwerferu als Beute zurück. Bahnhof Radziwillow, nordöstlich von Brody, wurde a«S- giebig mit Bomben beworfen. Bon der Front de» Generaloderst Erzherzog Joseph und der Heeresgruppe de» Geueralfeldmgrfchull» vo« Mackensen ist nichts Besonderes gemeldet.
Momenten. Den Kennern der Gepflogenheiten des preußischen DreiklassenparlamentS mußte eS von vornherein auffallen, daß der Redner der stärksten Partei, der sonst bei allen großen Anlässen die Debatte einzuleiten pflegt, sich fast als letzter in die Liste hatte ein- tragen lassen. Bescheidenheit war es sicher nicht, was ihn dazu be- wog, offenbar leitete ihn die Abficht, sich zum Verteidiger des Herrenhauses aufzuwerfen und so den Eindruck der Worte der übrigen Redner abzuschwächen. Wenn er sein Ziel nicht erreicht hat, so deshalb, weil seine Position schwieriger als je war und weil ihm Herr v. Bethmann Hollweg   das Konzept verdorben hatte. So treffende Worte auch die Rodner des Zentrums und der bürgerlichen Linken gegen das Herrenhaus fanden, so trat doch die Bedeutung dieser Redner zurück hinter den weit wichtigeren Er- klärungen Bethmann Hollwegs. Das Interesse an der Diäten- Vorlage und an der Art ihrer Ablehnung durch das Herrenhaus, das Interesse an dem Konflikt zwischen den beiden Parlamenten wich und mußte weichen dem ioeit größeren Interesse an der zukünftigen Gestaltung der inneren Dinge in Preuße« und Deutschland  . In- folgedessen hatte der Redner der sozialdemokratischen Fraktion, Ge- noffe Leinert. der unmittelbar nach dem Ministerpräsidenten zu Worte kam, einen schweren Stand, aber es gelang ihm bald, der Schwierigkeiten Herr zu werden und daS Ohr des Hauses zu finden. Was er sagte, war den Konservativen sichtlich unbequem, sie suchten denn auch, etwas in Entrüstung zu machen, aber man merkte es ihnen an, daß die Entrüstung denn doch eine zu gekünstelte war. Recht schweres Geschütz gegen das Herrenhaus fuhr schließlich Adolf Hoffmann   von der Sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft auf, dessen Rede den Schluß der Debatte bildete. Am Donnerstag soll der Etat in dritter Lesung beraten werden. die Awangsverschickung arbeits- loser öelgier ist eingestellt. Wie WolffS Bureau meldet, hatte» uamhaste Belgier der. schiedeuer Parteirichtungeu sich kürzlich an den Kaiser mit der Litte gewandt, der zwangsweisen Berschicknng belgischer Arbeiter nach Deutschland   Einhalt zu tun,«nd die dorthin abgeführten Belgier in ihre Heimat znrückznbringen. Den Unterzeichnern der Jmmadiateingabe ist nnnmehr eröffnet worden: der Kaiser habe die vorgebrachten Wünsche dnrch den Generalgonverneur und die soust zuständigen Stellen einer eingehenden Prüsnng unterziehen lassen nnd sich die endgültige Entschließnng bis nach Abschluß dieser Prüfung vorbehalten. Inzwischen aber habe er Anordnung dahin getroffen, daß d i t zu unrecht als arbeitslos nach Deutschland  übergeführten Personen, soweit dies noch nicht ge- schehen fei. unverzüglich nach Belgien   zurück- kehren könnten und daß die Z w a n g S v e r s ch i ck n n g e u arbeitsloser B rl gie? nach Denschland bis auf weiteres ringe st ellt werde«.
deutschlanü und Rußland  . Nach Zeitungsberichten soll der Führer der Kadetten- Partei, Herr Miljukow  , kürzlich in der russischen Duma er- klärt haben: Rußland   mußte von Anfang an den schwersten Kampf ohne die nötige Unterstützung der Verbündeten auSsechten. Rußland  müsse jetzt endlich von seinen Kampfgenossen die Hilse erhalten. die ihm zugesichert sei. Wenn die Verbündeten ihre Verträge nickt halten, so läge auch für Rußland   kein Anlaß vor, die seinen zu hallen und Rußland   solle sich dann nicht scheuen, seinerseits den Londoner   Vertrag für einen Gesamtsried-en für nichtig zu erklären. Wir könne« diesen Bericht nicht auf seine Richtigkeit nach- prüfen und wissen auch nicht, ob dieses Spiel mit dem Sonderfrieden mehr ist als ein Versuch, auf die Alliierten zu drücken� damit sie Rußlands   Förderungen geneigter würden. Für uffs ergibt sich aber damit doch die Gelegenheit, einen weitverbreiteten Irrtum zu berichtigen: den nämlich, daß die deutsche Sozialdemokratie die Kriegspolitik östlich orientieren wolle und Friedensverhandlungen mit Rußländ verschmähe. Es ist klar, daß der allgemeine Friede nicht mehr lange auf- zuhalten ist, wenn auch nur eine der gegen unS verbündeten Mächte ihn ernstlich will. Die deuffche Sozialdemokratie würde darum jepen Friedensschluß und jede Barver  -
Mazedonische Front. Mehrere französische Vorstöße zwischen Ochriba- und Prespa- Se«»lieben ergebnislos; auch starke feindliche Angriffe Nordwest- lich und nördlich von Monastir   schlugen fehl. An beiden Stellen erlitte» die Gegner erheblich« Berlnste. Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff. * flbeoübericht. Amtlich. Berlin  , 14. März. Abends. Km Westen bei regnerischem Wetter rnhiger Tag. Im Osten lebhafte Artillerietätigkett bei Brzezany  . Neue Entente-Angriffe Beiderseits des Prespa  -Sees scheiterten. »* -st der öfterreichifthe Sericht. Wien  , 14. März 1917.(W.T.B.) Amtlich wird verlautbart: Oestlicher Kriegsschauplatz. Die gester» gemeldete» Stoßtruppsonternehme» im Räume von vrzaezany zeitigten vollen Erfolg. ES wurden,»ach , gründlicher Zerstörung der feindlichen Kampfanlagen 2 russische Offiziere, 256 Mann und mehrere Maschinengewehre und Minen- werfer eingebracht. Unsere Flieger belegten, Angriffe der seind- liche» Kampfflugzeuge abweisend, den Bahnhof von Radzi- will ow mit Bomben. Italienischer Kriegsschauplatz. Die Gcfechtstitigkeit war gestern im allgemeinen gering. Im Görzischen warfen unsere Flieger auf feindliche Lager bei Lneinie» Bomben ad. Südöstlicher Kriegsschauplatz. I« Ostalbanischen Seengebiet wird weiter ge- kämpft. Die Franzosen griffen unsere Stellungen zwischen dem O ch r i d a- und PreSpa-Tee wiederholt erfolglos au. Der Stellvertreter des Ehes« deS Generalstabes von Hoefer, Frldmarfchalleutnant.
Handlung zur Vorbereitung des Friedens willkommen heißen, nach welcher Seite immer sie geführt wird. Im Ausland ist vielfach'die Meinung verbreitet, die Kon- servativen bekämpften Bethmann, weil sie den Frieden mit Rußland   wollten und er ihn verhindere. Das ist sicher falsch. Denn die Konservativen, die keinem Gegner einen anderen Frieden geivähren wollen als einen UnterwerfungS- frieden, sind ein Hindernis für Friedensverhandlungen nach allen Seiten. Umgekehrt hält die sozialdemokratische Politik, die von?lnnexionen nichts lvissen will, der Regie- rung nack) allen Seiten hin Verständigungsmöglichkeiten offen. Sind Wege der Verständigung verbaut worden, so entsprach das sicher nicht den Wünschen der Sozialdemokratie. Herr Miljukow   scheint allerdings der Meinung zu sein, daß diese Wege nicht verbaut worden sind. ,SociaIiste belge" redet sogar von dem Plan eineS Bündnisses" mit Rußland  , das Deutschland   in die Lage ver- setzen würde, auch über Dänemark   und Holland   herfallen zu können. Sich mit dieser Idee ernsthast auseinanderzusetzen, ist unmöglich. Um aber jeder Mißdeutung aus dem Wege zu gehen, sagen wir nochmals: Wir wünschen, daß das deutsche  Friedensangebot wenigstens bei einer der feindlichen Mächte Verständnis finden möge, nicht damit Deutschland   dann über die andern desto besser herfallen könne, sondern damit die Menschen endlich allgemein aufhören, über einander her- zufallen. Wir wollen den Teil, weil wir ihm die Kraft zu- trauen, daS Ganze nach sich zu ziehen.
Der Rufruhr in Rußland  . Sprengung der Bahnbrücke über die Newa  . Stockhol«, lt. März.Stockholms Dagen« Nyheter" teilt mit, daß die Eisenbahnbrücke über de» Newafluß, da« Brrdindungs- glied zwischen dem sinnlündischcu und russischen Eisenbahnnetz, von russischen Revolunonüren gesprengt worden ist. * Andere Meldungen, die über Stockholm   verbrettet werden. wollen von großer Ausdehnung der aufrührerischen Bewegung über das innere Rußland wissen. Mühlen mit großen Korn- Vorräten sollen eingeäschert worden sein, sowohl private wie staatliche Betriebe. Daneben ist von einer Kundgebung der Arbeiterdelegierten des kriegsindustriellen Zentralausschusses die Rede: sie sollen die in Streik getretenen Arbeiter auf- gefordert haben, zu vergessen, was ihnen zugefügt wurde, und die Arbeit wieder aufzunehmen. Weiter wird von Demonstrattonen vor der englischen Botschaft gesprochen, wobei Scheiben zertrümmert und Sanitätsspenden ver- nichtet wurden. Wie viel von diesen Mitteilungen wahr ist. läßt sich nicht sagen, aber zweifellos mischt sich auch bei dieser Bewegung, wie bei all den anderen Unruhen, die Rußland   während des Krieges erlebte, polittsche Leidenschaft mit den Ausbrüchen hungernder Verzweiflung. Die Dinge liegen sicher nicht so, wie der Petersburger Oberkomman- dierende General C h a b a l o w sie vor vierzehn Tagen in einem Gespräch zeichnete, über das dieBirshewija Wjedo- mosti" berichtete.' Chabalow sagte damals: Die in Umlauf gebracklen schlimmen Gerüchte sind ganz un- begründet und sind nur für die Deutschen   von Vorleil. Offenbar hal irgend jemand ein Interesse daran, in der Bevölkerung Aus- regung und Beunruhigung zu verbreiten. Ich bi» überzeugt, daß im allgemeinen� die Stimmung der Arbeiter durchaus patriotisch ist. Sie verstehen sehr gut, daß jeder innere Zwist einen schlimmen Einfluß auf den Gang der militäriscken Ereignnie haben kann. Natürlich gibt eS'auch unter den Arbeitern einzelne Leute, die für politische Fragen Propaganda treiben. Ick erhielt davon Nachrickt, und da« hat in erster Linie meinen Aufruf an die Arbeiter hervor- fieniiett. Aber ick wiederhole es. die Masse» der Arbeiter lehen der Politik fern.'Was sie ebenso wie unS alle am meisten beunruhigt, das ist die Bersorgungssrage. Wenn Arbeiter- unruhen möglich wären, so wäre eS ausschließlich wegen des Mangels an Lebensmitteln. Daher ist meiner Meinung die Regelung der Bersorgungssrage- die wichtigste Aufgabe des Augenblicks. Wenn es gelingt, die Verpflegung zu regeln. dann wird die Grund- läge für Arbeiterunruhen verschwinden. Besondere Aufmerksamkeit muß dieser Frage in Petersburg   und Maskau ge- widmet werden, da dies die Mittelpunkte des politischen Lebens in Rußland   sind. Der Arbeiter, der de»ganzen Tag in der Fabrik gearb.eitet hat, hat wenig Interesse für die Politik als solche, daher liegt wohl kein Grund vor, Arbeiterunruhen auf dieser Grundlage zu erwarten.