Einzelbild herunterladen
 
  

21

-

Summe 0011

-

-

zu

Schlüter gewählt.

-

nur die Furcht vor sofortiger Entlassung eine ganze Reihe von oberen Beamten und die Ungerechtigkeit der Direktoren, die in haltig anerkannt werden können; weshalb sich die Versammlung Personen abhalte, an seiner Stelle die Thatsachen vorzuführen. einem Falle 5 Arbeiter, die der Direktion von den unredlichen der am 20. März von den Dresdener   Kollegen angenommenen Das Unternehmen, welches die öffentliche Kritik herausfordere, Machenschaften eines Meisters Mittheilung gemacht, auf die Resolution anschließt, welche lautet: Die Versammlung erklärt fei, obwohl neueren Datums, eifrig bestrebt, die Praktiken der Straße gesetzt hatten. Nach einem kurzen Schlußwort des sich mit der von der Majorität der Kommission für Arbeiter Siemens u. Halste 2c. nachzuahmen. Frauenarbeit und jugend- Referenten wurden folgende Resolutionen von der imposanten statistit im Reichsamt des Innern beschlossenen Regelung der liche Arbeit werden in diesen Betrieben, es sind deren drei, Acker- Bersammlung einstimmig genehmigt: 1. Die hier versammelten Arbeitszeit im Bäckergewerbe, einer wöchentlichen Maximal­straße, Schiffbauerdamm und Schlegelstraße, in bedeutendem Arbeiter und Arbeiterinnen der allgemeinen Elektrizitäts- Gesell- arbeitszeit von 72 Stunden und einer 18 stündigen Sonntags= Maße kultivirt. Im Ganzen beschäftige die Firma zirka 2000 fchaft erklären ihr Einverständniß mit den Ausführungen des Ruhe von Morgens 6 Uhr bis Nachts 12 Uhr, sowie mit der Hände". Ein großer Theil der eingelaufenen Beschwerden Referenten und verpflichten sich, den hier bestehenden Organi- Einschränkung der Lehrlingsarbeit und dem Verbot des Waare­richte sich gegen die unmenschlich lange Arbeitszeit habe fationen beizutreten. 2. Die Anwesenden erachten, mit Rück- austragens durch die Lehrlinge einverstanden und ersucht den man doch in einzelnen Abtheilungen überhaupt keine bestimmte sicht darauf, daß die Angaben des Referenten von den bethei- hohen Bundesrath, die Infraftsetzung dieser Bestimmungen Arbeitsdauer Ueberstunden sogar bis 2 Uhr Nachts feien zur ligten Meistern und Beamten nicht widerlegt find, die Schilderung möglichst bald eintreten zu lassen; ferner die Durchführung und Regel geworden. Falle es einem Arbeiter ein, im Interesse von den Mißständen in dem Betriebe der allgemeinen Elektrizitäts- ueberwachung dieser Vorschriften den Gewerbe- Inspektoren oder feiner Gesundheit gegen diese Zustände Einspruch zu erheben, so Gesellschaft als zutreffend und fordern die Direktion auf, die sonstigen behördlichen Organen übertragen. werde mit dem Zaunpfahl gewinkt: Na, wir werden uns das Ursachen für die Beschwerden bezüglich der Arbeitszeit, der Der folgende Bunft der Tagesordnung betraf die leidige merken, wenn weniger zu thun ist.( Sehr richtig!) So gehe es Löhne, der Behandlung, sowie der hygienischen Vorschriften auf Genossenschaftsbäckerei- Frage. Während ein Theil der Anwesen­zu in der sogenannten Unterwerkstatt, ähnliche Zustände herrschen schnellstem Wege zu beseitigen. Der Ueberschuß der Teller den den Geschäftsführer dieses Institutes wegen seiner Stellung in der Gummi- und Drahtabtheilung. Hier sei es vorgekommen, fammlung wurde den ausgesperrten Brauereiarbeitern über zu den Arbeiterforderungen scharf angriff, wurde das Vorgehen daß im vorigen Sommer die Arbeiterinnen von früh 6 bis wiesen. desselben durch mehrere Redner eingehend vertheidigt. Nachdem Abends 10 Uhr ohne regelmäßige Mittagspause aushalten mußten, Eine Bezirksversammlung des deutschen Holz ein Theil der Versammelten den Saal verlassen, gelangte weil die Arbeit angeblich so sehr eilig war. Jugendliche Ararbeiter Verbandes tagte am 20. Mai im Arendt'schen folgende Resolution zur Annahme: Die 2c. Verſammlung erklärt beiter sollen entgegen allen gefeßlichen Bestimmungen bis Lokal( Moabit  ), um einen interessanten Vortrag des Genossen das Vorgehen des Geschäftsführers Freitag aus der Genossen= 12 und 1 Uhr Nachts beschäftigt gewesen sein.( Entrüftungsrufe.) Jahn über die Entwicklung der Volkswirthschaft schaftsbäderei für Berlin   und Umgegend für entschieden frivol Und das zu einer Zeit, wo Tausende ohne Arbeit sind, wo vor hören. Unter Verbandsangelegenheiten stellte Kollege Zimm den und bemerkt, daß die von der legeren geführte Schuhmarke mit den Thoren Leute, die gern arbeiten wollten, vergebens auf Be- Antrag, die Zahlstelle von Roshan zu verlegen. Die Versamm der Kontrollmarke der Bäckereiarbeiter absolut nichts zu thun schäftigung warteten. Nicht zu vergessen sei die schwere Schädi- lung stimmte dem zu, und befindet sich die Zahlstelle vom 1. Juni hat; die Versammlung fordert darum die Arbeiter Berlins   auf, gung, die den wenig widerstandsfähigen Körpern der jungen ab bei der Wwe. Holzbrecher, Thurmstraße 84. Kollege nur Brot mit der Kontrollmarke zu kaufen. Der Delegirte zur Leute durch die übermäßige höchst ungesunde Arbeit zugefügt sei. Weber machte darauf aufmerksam, das bayrische Bier so viel wie Gewerkschaftskommission wird beauftragt, diese Angelegenheit bei In welchem Verhältniß ständen nun die Löhne. An der Hand von möglich zu meiden und das boykottirte Bier gar nicht zu trinken. Der Kommiſſion anhängig zu machen. Als Delegirter zu vor­Lobuzetteln wollte er( Redner) die grandiose Bezahlung in diesen Die Kollegen erklärten sich solidarisch mit den Ausgesperrten. genannter Kommission wurde Schappei, als Stellvertreter Betrieben vor Augen führen. In der Maschinenfabrik wurde gezahlt: für 58 Stunden 15,95 M., für 65 Stunden 13,65 M., Der Fachverein der Holz- und Bretterträger be­für 721/2 Stunden 21,05 m. 1. f. w. Heizer und Maschinisten schäftigte sich in seiner Versammlung am 20. Mai mit der Eine öffentliche Versammlung der Handlungshilfs= erhielten für 76 Stunden 22,80 M., für 86 Stunden die Regelung einer Reihe geschäftlicher Angelegenheiten. Unter Arbeiter( Hausdiener 2c.) tagte am Dienstag Abend im Neuen 29,28 Mart als 2ohn für eine anderem wurde auf das Ersuchen eines franken Kollegen dem Klubhaus, um den Bericht der Delegirten von dem Hallenser  wöchentliche Arbeitszeit! Die Stundenlöhne erreichten felben 25 M. Unterstüßung gewährt. Den streifenden Böttchern Kongreß vom 13.- 15. Mai cr. entgegenzunehmen. Die Kollegen felbstverständlich die gleiche Höhe". Man zahle von 13-21 Pf. und den Laurei Hilfsarbeitern bewilligte die Versammlung die dort gefaßten Beschlüsse, woran sich eine ausgedehnte Debatte Alboldt, Pahliy, Barnewiß und Pinzer erläuterten per Stunde, so daß Löhne von 11,52 m., 12,80 m. Usus seien. ie 15 M. Wie weit die Geduld der Arbeiter auf die Probe gestellt wurde, schloß. Im Allgemeinen war Die Freie Vereinigung der Banarbeiter hielt am greffes durchaus zufrieden; Beschlüsse wurden bei diesem Punkt man mit dem Erfolge des Kon­gehe daraus hervor, daß Familienvätern Stundenlöhne von 20. d. Mis. ihre regelmäßige Mitgliederversammlung ab. Da ber Tagesordnung nicht gefaßt. Wie mitgetheilt wurde, soll ein 22 Pf. angeboten wurden. Im schärfsten Widerspruch mit der Referent, Reichstags- Abgeordneter Zubeil, nicht erschienen diesem erbärmlichen Verdienst stehe die Thatsache, daß in dem war, mußte vom Vortrag Abstand genommen werden. Auf An- ausführlicher Bericht in furzem in Broschürenform herausgegeben Katalog des Fabrit- Konsumvereins, eine sogenannte Wohlfahrts trag Wernau   beschloß die Versammlung, der Gewerkschafts- Debatte, in welcher hervorgehoben wurde, daß es sich jeder Die Wahl des Vertrauensmannes zeitigte eine längere einrichtung, Hochheimer, Benediktiner  , Sardinen, Stangenfpargel, fommission 20 M. für die ausgesperrten Brauerei- Arbeiter zu zum Theil theurer als anderswo, zum Kauf empfohlen würden. überweisen. Die nächste Versammlung findet am 10. Juni bei Rollege angelegen fein lassen solle, den Vertrauensmann zu unter­ftüßen; zur Erleichterung seiner Thätigkeit soll derselbe zwei ( Heiterfeit.) Das Bier sei zum Theil ungenießbar, Beschwerder Wilke, Andreasstr. 26, statt. dieferhalb würden aber mit der bekannten bärbetßigen Grobheit Personen als Hilfskräfte annehmen. Gewählt wurde als Ver­der Beamten gedämpft. Nach berühmten Mustern besize die Der Kranken Unterstügungs- und Begräbnißverein trauensmann für Berlin   Kollege Schuhmann; zu Revisoren Gesellschaft auch eine Unterstützungskasse für das erkrankte für Bau- und gewerbliche Hilfsarbeiter hielt für die Agitationskommission Streitner, Jagow und Personal. am 20. Mai eine außerordentliche Generalversammlung ab, in Barnewit. Am Sonntag hält die Branche der Rollkutscher Wer außer der Zwangstasse noch einer anderen freien Kasse angehöre, welcher eine Erfahwahl des ersten Rendanten vorgenommen Versammlung ab. werde dafür bestraft, indem nur Hälfte der Unterstüßung, nämlich 2,25 wurde. Die Versammlung betraute mit diesem Amt den Kollegen 2,25 Mark per Charlottenburg  . Am 20. Mai tagte hier eine öffentliche Woche gezahlt werde, ebenso geht es den Arbeiterinnen Michterscheinens des alten Rendanten Feldhahn und infolge der Berlin   referirte in einstündiger Rede über: Unsere Lohn- und Georg Nöding, Adalbertstr. 10 wohnhaft. Auf grund des Versammlung der Maler und Anstreicher. Kollege Lint= und jugendlichen Arbeitern. Buspätfommen" muß mit 20 Bf. Verweigerung der Revision sowie der Auslieferung der Lages Arbeitsverhältnisse, Zweck und Nutzen der Werkstellen- Organisa beim ersten Mal, dann mit 40 resp. 60 Pf. gebüßt werden. In kasse und der Kassenbücher wurde beschlossen, denselben sofort tion". Nach dem beifällig aufgenommenen Vortrage folgte eine dem Betriebe in der Schlegelstraße habe man für Sprechen und Lachen 25-50 Pf. Strafe festgesetzt. Wer das Kloset länger als Lofal des abgesetzten Rendanten Frankfurter Allee 73 war, wurde werkstellen- Organisation hier im Drte drehte. Die Zahlstelle Oft, welche bis dato im rege Diskussion, die sich hauptsächlich um die Einführung der gewöhnlich benüße, müsse ebenfalls 50 Pf. dafür opfern! Die hygienischen Zustände in den Fabriken ließen meist alles zu legt. Kassirt wird jeden Sonntag nach dem 1. des Monats von Von der Wahl eines Vertrauensmannes wurde Abstand ge nach dem Lokal des Genossen Friz Wilke, Andreasstr. 26, ver- die sich dafür aussprach, wurde hierauf einstimmig angenommen. wünschen übrig. In dem legtgenannten Betriebe würden durch 10-12 Uhr Mittags. die Klosets die Gerüche im Arbeitsraum verbreitet; die Thür­nommen und ein Agitationsfomitee, bestehend aus den Kollegen füllungen fehlten zum Theil, wodurch das Sittlichkeitsgefühl Im Verein der Schäftebranche gab in der letzten Ver- Düfer, Flemming und Habicht gewählt. jedenfalls auch nicht gehoben würde. Als die Anwohner der sammlung Kollege Köbler einen Bericht über die Lage des Ackerstraße über die aus der Gießerei dringenden Dämpfe Be- Streits in Burg. Die Situation, so bemerkt Redner, sei ziem- am 20. Ma Stellung zu der Aussperrung der Brauerei- Arbeiter. In Friedrichsberg nahm eine öffentliche Volksversammlung schwerde führten, wurden die Fenster verfchloffen gehalten. Das lich dieselbe. Bis jetzt seien 2500 M. an Unterſtüßungen gezahlt. Genoffe Schneider schilderte die verschiedenen, von den felbe sei im Saal 9 und 10 der Fall, wo sich geradezu unerträgliche Redner fordert zum Schluß zur eifrigen Unterstützung der Dünfte entwickelten. Auf die Denunziation einzelner Perfonen, Streifenden auf. Im Verschiedenen sprachen sich mehrere Redner und Hilfsarbeiter verübten Brutalitäten, welche zur Boykottirung Brauereibesitzern seit dem 1. Mai gegen die Böttcher, Brauer welche durch die permanente Sonntagsarbeit gestört wurden, für Aufhebung des Arbeitsnachweises aus, da sich derselbe nicht der Brauereien seitens der Berliner   Arbeiterschaft geführt haben, ist seitens der zuständigen Behörde noch keine Wenderung ge- bewährt habe und große Kosten verursache. Dem widersprachen and empfahl schließlich die von den Berliner   Versammlungen troffen. Lebhafte Klage führten besonders die Arbeiterinnen die Kollegen Kleinau und Baumgart mit der Begründung, daß über die rigorose Behandlung durch die Meister. Daß die der Nachweis gerade jetzt zur Geltung kommen wird, weil die angenommene Bierboykott- Resolution zur Annahme. Die Ver letzteren in vielen Fällen ihre Autorität über die weib Arbeitsgelegenheit nach Pfingsten abnimmt. Die Versammlung riethen einzelne Redner unter dem Beifall der Zuhörer, über­far..mlung ftimmte derselben einmüthig zu. In der Diskussion lichen Arbeiter in einer gewissen Weise ausdehnten, gab deshalb der Anregung, den Arbeitsnachweis aufzuheben, sei ebenfalls ebenfalls notorisch. Recht bekomme ein Urbeiter feine Folge. Eine kleine Streitfrage entstand wegen der Kinder- haupt kein bairisches Bier während der Dauer des Boykotts zu Die Genossen Schulze, Lange, Heineke, Kopp und Es wurde bestimmt, daß Kinder Schimke wurden als Kommiffion gewählt mit dem Auftrag bie über 6 Jahre 75 Pf. für die Fahrt zu zahlen haben. stritte Durchführung des Boykotts zu überwachen und täglich Der Verband deutscher   Kürschner( Filiale Berlin  ) hielt der Berliner   Boykottkommission Bericht zu erstatten. Der Ueber am 21. Mai seine Mitgliederversammlung ab. Von dem Vor- ichuß der Tellersammlung wurde den ausgesperrten Brauerei trag des Genoffen Schöpke nahm die Versammlung wegen des Arbeitern überwiesen. schwachen Besuches Abstand. Der 2. Punkt der Tagesordnung: Stellungnahme zum Kongreß der Bekleidungsindustrie, wurde, lung, die von 4-500 Personen besucht war, um Stellung zum Köpenick. Am Montag tagte hier eine öffentliche Versamme da sich die Kollegen über diesen Punkt nicht einigten, bis zur Berliner   Bierboykott zu nehmen. Da im Versammlungslokal nächsten Versammlung vertagt.

-

"

verhaften zu lassen.

-

einem Meister gegenüber von der Direktion wohl niemals, billets zur Dampferpartie. das erschüttere angeblich die Disziplin. Mehrere Arbeiter unter stützten dieses Treiben der Meister noch dadurch, daß sie ihr Ver­halten auch außerhalb des Betriebes nach den Wünschen der Meister einrichteten. Hier müsse eine kraftvolle Organisation bessernd eingreifen. Darum sollten die bedrückten Arbeiter und Arbeiterinnen endlich begreifen, daß nur ein Weg sie befferen Zuständen entgegenführt: Masseneintritt in die fachgewerblichen Vereinigungen.

Die Ausführungen des Referenten, welche lebhaft applaudirt wurden, veranlaßten eine umfangreiche Diskussion, die Hoffnung jedoch, daß eine Widerlegung des Gehörten durch einen der an­wesenden Meister und Beamten erfolgen würde, erwies sich als trügerisch. Das Bewußtsein ihrer Schuld verhinderte anscheinend die Herren von der Redefreiheit Gebrauch zu machen. Von den Diskussionsrednern traten Boesch und Berger mit Närme für die Organisation, besonders der Arbeiterinnen ein. Kein führte einen Fall vor, wo in dem Maschinensaal fogar eine 180 stündige Arbeitszeit in einer Woche geleistet war.( Hört! hört!)

werden.

trinken.

Bier aus der Böhmischen Brauerei ausgeschänkt wurde, so bes In der öffentlichen Bäckerversammlung vom Dienstag gnügten sich die Versammlungsbesucher mit Weißbier, während gelangte nach einem Referat des Genossen Hoffmann- Pankow die Frauen dem Kaffee zusprachen. Das Referat hatte Genosse die Art der Agitation zur Erörterung, welche die Unternehmer llarg übernommen, der den Anwesenden eingehend die Ver­im Bäckergewerbe gegen die geplante Beschränkung der Arbeits- arlassung zu dem Boykott darlegte, worauf die Berliner   Reso­zeit in Szene fetzen. Gegenüber diesen Machenschaften hielt man lution einstimmig zur Annahme gelangte. In der Diskussion eine scharfe Burückweisung am Plaze und nahm nach Schluß de versuchte der Vorsitzende des hiesigen katholischen Arbeitervereins, Debatte einstimmig folgende Refolutionen an: Die Verfammlung Herr Krause, den bedrängten Herren Brauerei Direktoren zur erklärt, daß alle Einwände, die von dem Freien Deutschen   Bäcker Hilfe zu eilen. Seine Ausführungen wurden zum Theil von der Verband und von den der Germania angehörenden Innungen die Bersammlung recht humorvoll aufgenommen. Behufs that Einführung einer Maximal- Arbeitszeit und einer größeren fräftiger Durchführung des Boykotts wurden 12 Genossen zur Sonntagsruhe betreffend gemacht sind, in teiner Weise als stich- Unterstützung der Lokalkommission gewählt.

-

=

ununterbrochen mit den Augen gezwinkert; jetzt schnellte sie empor, wuthentbrannt zum Ingenieur laufen, war beim Werkführer als wäre eine Last von ihr genommen und hastig redete fie auf eins. Er stellte den Antrag, daß sofort einige Arbeiter ihren Schwager ein: Wat sagen Sie dazu, Willem? Sie sind entlassen würden, dann würden die übrigen Furcht friegen und ja Mitfahrer. Ob's wat hilft?" sofort wieder Bier beim Werfführer taufen. Der Ingenieur sah den Antragsteller von oben bis unten an und sagte gelaffen: Das geht nicht; Ihres Bieres wegen kann ich doch teine Arbeiter entlassen! Die Sache ist erledigt." Seit der Zeit macht der Herr Werkführer ein Gesicht, wie die Kaze, wenn's donnert. Ja, die Perzentchen! " Ja, ja, die Bandwurm Mediziner!" meinte Wilhelm schmunzelnd. Bandwurm Medizin? Wat is denn det?"

"

-

$

Andere Redner schilderten den militärischen Geist der gethan, als wären sie die unschuldigsten Rindeln von der Welt, und den Arbeitern in den Zeitungen vorgeworfen, sie wollten sie total zu Grunde richten. Das fönnten fie sich nicht gefallen lassen, und wenn der Boykott über die Rixdorfer Brauerei nicht bis zu dem und dem Datum aufgehoben sei, so müßten sie " Und dicke! Mein Fahrer flucht seit drei Tagen wie ein jeden fünften Mann ihrer Arbeiter entlassen. Nun, der Boykott Kümmeltürk. Ist auch fein Vergnügen, so umsonst mit dem über die Rirdorfer Brauerei wurde nicht aufgehoben, Wagen voli Bier in der Stadt rumzukutschiren! Und erst draußen und als der bestimmte Tag herankam, flogen einige Hundert in der Brauerei. Die Gesichter! Als hätten sie alle Sauerampfer Brauerei- Arbeiter auf's Pflaster. Jetzt mischten sich die Berliner gegessen, so schauen sie drein, wenn ein Wagen nach dem andern Arbeiter in den Streit und sie mußten sich hineinmischen. Was schier voll wieder bereinrasselt. Liebe Schwägerin, die Berliner hatten die Entlassenen verbrochen? Rein gar nichts. Die ver- Brauer hätten es schon lange verdient, daß ihnen einer aufs einigten Brauherren wollten mit der Entlassung den Arbeitern Dach gestiegen wäre. Was die verdienen, geht auf keine Ruh­ihre Macht fühlen lassen, der Uebermuth stach sie, der haut. Sie kochen ja nichts ein. Ein alter richtiger Hopfenherr So sagt man bei uns von einem Bier, das extra- schlecht Stolz und Der Eigendünkel. Die Brauerei Arbeiter wehrt sich mit Händen und Füßen, wenn er den Leuten was ver- ist. Wer es trinkt, von dem geht der Bandwurm, aber mit'n hatten in den letzten Jahren tüchtig zusammen gehalten, taufen soll. Und dann, was haben sie denn für ein Risiko? Kopf." fie hatten es durchgesetzt, daß fie einen höheren Das eigentliche Geschäft macht ja der Bierjahrer. Der stellt Der Vorarbeiter bekam einen Sustenanfall und die Frau Lobn betamen, die Arbeitszeit wurde geregelt, furz, wenigstens 500 M. Kaution und ist dem Brauer verantwortlich. schüttelte den Kopf, als hätte sie etwas ganz Unglaubliches ge sie ließen sich nicht mehr behandeln wie Fußfeßen. Das war Fast jeden Abend rechnet er mit ihm ab. Die großen Restaurants hört, dann sagte sie:" Wat, mein Oller is schon fir un fert'g?... der Wurm, der an den dicken Biersiedern fraß, die Organisation bilden ja eine Ausnahme, aber bei den meisten mittleren und Weeste wat? Wir geben eenfach hinter Dir her. Du kannst mußte zerschmettert werden, damit für die Unternehmer die allen kleineren Kneipen erhält der Bierfahrer sofort Geld, uns ja führen, Du hast de neien Stiebel an Profite stiegen. Aber das ist noch nicht alles. Es hat ganz wenn er ablädt. Der Bierfahrer erhält monatlich die Mutter Bumte nehmen wir ooch mit, der ihr Oller ist schon den Anschein, als sollten die Brauereibefizer nur den Anfang 25 Thaler und das Spundgeld, 1 Mark für die Tonne. wieder seit jestern Abends angeln gegangen. Er fängt zwar nie machen und die andern Unternehmer würden nachfolgen. Was Aber das Spundgeld zahlt nicht der Brauer, sondern der n' Schwanz nich, aber er meint' s war' n Vergnügen! heute die Brauer gethan, hätten morgen die Eisenfabrikanten, Bierwirth. Kann man da noch von einem Risiko reden? Eine halbe Stunde später trat die Familie Frenzel ihren übermorgen die Buchdruckereibesizer nachgemacht, eine Organisation Ich glaube nicht. Aber das Sprichwort gilt hier: Aus anderer Sonntagsspaziergang an. Boran marschirte der Mann mit dem nach der andern wäre an die Reihe gekommen und zerschlagen Leute Taschen kann man schon splendid sein. tleinen Knaben, dann folgte die Frau init'n Onkel Willem, die worden. Die Berliner   Arbeiter hätten Prügel verdient, wenn Der Vorarbeiter hatte feine Kravatte glücklich unter den Nachhut bildete Frau Bumke. Sie agirte träftig mit ihrem alten fie nicht den Braten gerochen und sich auf die Hinterbeine gestellt Umlegekragen gebracht. Lachend wandte er sich an seinen Bruder. gewaltigen Regendach, und die Bänder ihres Hutes flatterten hätten. Sie haben aber gemerkt, sofort, was auf dem Spiele Wilhelm, laß Dir eine Geschichte erzählen, fie geht auch vom lustig im aufspringenden Winde. stand, den Spieß umgedreht und sich sieben von den Dividenden- Bierboykott. Am Plan Ufer ist eine große Fabrik. In der jauche Händlern herausgeholt. Die müssen jetzt Kagen halten, Schlosserwerkstatt hatte bisher der Werkführer den Bierverkauf. E3 war am Abend desselben Tages. Der fleine Hans lag und eher giebt's keinen Frieden, bis die Kerle nicht nachgeben Es stammte aus einer der Brauereien, über welchen jetzt der bereits in seinem Bettchen und schnarchte wie eine kleine Säge und alles wieder im Loth ist, wie es früher gewesen. Wir haben den Boykott lastet. Am Tag nach der Boykotterklärung war es. mühle. Der Vorarbeiter faß mit seiner Frau an dem Tisch in Beschluß gefaßt, ein jeder von uns hat aus freier Ueberzeugung dafür Schon zog der Mittag heran, aber noch kein Arbeiter hatte der guten Stube und ab Abendbrot. Da schob ihm die Frau gestimmt, daß der Boykott über die sieben Brauereien verhängt ein Bier verlangt, wer Durst hatte, trank Wasser. Stirnrunzelnd die Schale mit der Butter zu und sagte:" Hast et gesehen, Karl, werde, tausend und abertausend halten seit Tagen, was sie aus fab der Werkführer er und lange kounte feine wie der Kellner im Treptower Park mit de Ogen flapperte, wenn freien Stücken versprochen. Und ich sollte ein meineidiger Schuft Erklärung finden. Da warf er einen Blick in den Vorwärts", en neuer Jast tam un ihn fragte, wat et für'n Bier jäbe. Un werden, mein gegebenes Wort brechen? Pfui Teufel! Schämen den man ihm wohl absichtlich zugeschoben, und die Sache war wie dann uff enmal alle Leite den Kopp hochhielten un nidten. müßte ich mich, einem Kameraden und Genossen unter die ihm klar wie Schuhwichs. Am andern Tage, als die Arbeiter Ich ilob', Karl, die jehörten alle zu uns." Augen zu treten, oder auch nur in den Spiegel zu schauen. zur Arbeit antraten, hatte jeoer von ihnen einige Flaschen Bier Der Mann nickte, sein Auge lachte und lieblosend glitt seine Die Frau hatte während der letzten Worte ihres Mannes an einer Strippe über der Schulter hängen. Das sehen und Hand über ihre Finger.

"

"

das

"

Aberst

Verantwortlicher Redakteur: Hugo Pötzsch in Berlin  . Druck und Verlag von Mag Vading in Berlin   SW., Beuthstraße 2.