Kilonieier von©i Buentin, wo fis deuische Reiierpairouklle« der» trieb. Nordöstlich von Chaulny befetzte unsere Jnfaiuerie T e r n r e r und überschnlt im Laufe des TageS den Kanal bei St. Ouentin. Einig- ziemlich lebhafte Scharmützel mit feindlichen Äbieilungen verliefen für uns günstig. Im SZerloufe dieser mehrtägigen Verfolgung hatten wir an der gesamten Front nur geringe Verluste. Ueberall auf unserem Vormarsch lonnten wir Beweise eines planmäßigen VandaliSmuS feststellen. Die vom Feinde ausgeführten Zerstörungen haben meistens keinen militärr- scheu Zweck. Englischer Heeresbericht vom 20. Vkärz. Trotz des weniger günstigen Wellers machten wir heute wieder erhebliche Fonfchrille. und vierzehn weirere Dörfer wurden vom Feinde ge- säubert. Unsere Truppen haben jetzt im allgemeinen die Linie Eanizy— Estrses-en-Cbaussve— N u r l u— V e l u— St. Leger überschritten. Ein feindlicher GegenangriffSviriuch südlich von ArraS wurde durch Maschinengewehrieuer abge- schlagen.
Wilsons U-Soot-Krieg-Rüftungen. Washinzwn, 20. März.(Meldung de» Reutcrschan Bureaus.) 5aS Marine-Departement hat auf den Marinewerften den Bau von 2Wi kleinen Unterseeboot-Jägern destellt. Zweihundert weitere sollen bei privaten Wcrfien in Auftrag gegeben werden.
Die Kohlensteuer im hauptaussthuß öes Reichstags. Am Mittwoch trat der Ausschuß von neuem in die Beratung der Kohlensteuer ein. In voriger Wochs war die Beratung auf Antrag deS Zentrums abgebrochen worden, damit die Reichslsitung weitere Grundlagen für die Beurteilung der Verdienste im Kohlen- handiel lieferte. In der Einzelberatung wurde zunächst die Ber- pf'ichtung zur Entrichtung der Steuer für verschiedene Arten industrieller Betriebe geregelt. Eine längere Aussprache entspann sich über die SteuerSefreimrg der HauSbrandkohle für die gesamte Bevölkerung. Dazu hatte die Volkspartei beau> tragt: Die Gemeinden und Gemeindeverbände sind berechtigt und verpflichtet. Einrichtungen zu treffen, die der minderbemittelten Bevölkerung den Bezug von Kohle für HauSbrandzwccke zum ort»- üblich festgesetzten Preis abzüglich der Kshlensteuer ermöglichen. TaS Reich hat den Gemeinden und Gemeindeverbänden in diesen Fällen die ausbezahlte Kohlensteuer im voraus zu vergüten. Die näheren Anordnungen erläßt der Bundesrat.— Dazu hatten die Sozialdemokraten beantragt, daß statt der„minderbennt- telten Bevölkerung" die genauere Bestimmung gesetzt werde: Die steuerfreie Hausbrandkohle soll durch die Gemeinden geliefert wer- den den Verbraucherfamilien in Gemeinden der Ortsklasse.V bei einem steuerbaren Jahreseintommen bi» zu 4000 M., der Ortskiasse ö bei einem solchen bis zu WW) M.. der Ortsklasse C bei einem Jahreseinkommen bis zu AM M., den Ortsklassen 1) und E bei einem solchen bis zu 2500 M. Abg. Erzberger(Z.) empfahl einen anderen Weg und beantragte: Die Kohlensteuer ermäßigt sich von 20 aus 16 v. H. für Kohlen, welche die Werke auf Verlangen an Gemeinden und Ge- mcindeverbände nach näheren Bestimmungen des Bundesrats zu ersten Verlaufspreisen zu liefern verpflichtet sind.— Allgemein wurde schließlich anerkannt, daß der letzte Weg besser fei als der. welchen der freisinnige Antrag einschlägt. Jedoch machten die Sozialdemokrat en aufmerksam, daß nach diesem Antrage a'les den Gemeinden überlassen sei. E» sei zu be- iürchten, daß manche Gemeinden gar nicht von dieser Be- stimmung Gebrauch machen werden, oder doch in einem solchen Sinne, daß dke Housbrandkohle doch nicht billiger kommt als ohne diese Bestimmung. Schließlich würde gegen die sozialdemokratischen Stimmen im Antrag Erzberger die Ausnahmebestimmung nur auf die HaUSbrandkohle beschränkt-, dann aber der Antrag anoe- r.ommen mit dem Vorbehalt, daß bis zur zweiten Lesung eine Ergänzung des Antrags Erzberger im Sinne des freisinnigen An- trags durchgeführt werde. Die Beratung mußte abgebröckelt werden, da bereits das Plenum begonnen hatte. Um die Kohlensteuer möglichst bald zu erledigen, wurde beschlossen, daß der Ausschuß am Donnerstag bereits um 9 Ubr zusammentritt in der Erwartung, die Beratung bis KI llhr zu beenden. Dann soll die Beratung der Schutzhaft in Angriff genommen werden.
politische Ueberflcht. Reichstag . Neichsamt des Innern. f�ochdein om zweiten Tage der Generaldebatte über das NeichSamt des Innern alle Parteien des Haufes zu Wort ge- kommen waren, nahm der Staatssekretär Dr. H e l f f e r i ch daS Wort, um zum erstenmal bei einer ordentlichen Mots- beratung sein neues Amt vor dem Reichstage zu vertreten. Er ging in ausführlicher Weile auf die vielen Anregungen aus dem Hause ein und versuchte dabei, zwischen links und rechts vorsichtig hindurchzusteuern. Nicht in ollen Fällen ist es ihm gelungen. Von konservativer Seite wurden ihm einige Liebenswürdigkeiten über die K-ricgsgescllschaftcn gesagt, die der Staatssekretär mit Recht im großen und ganzen verteidigt hatte. Von sozialdemokrati'cher Seite antwortet« ihm Ge- nasse Molkenbuhr. einer der Mitschöpfer der deutsche» Sozialpolitik und zugleich einer ihrer besten Kenner. Keiner war besser berufen als unier alter Molkenbuhr, dem Staats- sekrelär den verbrauchten Ladenhüter aus der Hand zu schla- gen, die Sozialpolitik habe zum Teil gegen den Widerstand unserer Partei durchgesetzt werden müssen. Wo immer es stch um die Forderung der sozialpolitischen Gesetzgebung gehandelt hat. ist die deutsche Sozialdemokratie an der Spitze gewesen. Wenn daher nach der Meinung des Staatssekretärs der so- zialpolitik ein Hauptverdienst an der Unzerreißbarkeit unserer inneren Front in dem gegenwärtigen Kriegs zuzuschreiben ist. so kommt dieses Verdienst zu einem erheblichen Teile der deutschen Arbeiterbewegung zu. Auch die von unS gewünschte weitere Teilung des ReichSamts des Innern, die am Tage zuvor Genosse Hoch empfohlen hatte, während ste Herr Hölffe- rtch bekämpfte, liegt in der gleichen Richtung. Es wird sich ipater zeigen, daß die sozialdemokratische Forderung eines besonderen Reichsamts für Sozialpolitik ein wichtiger Dienst für Volk und Land ist. Von den verschiedenen Parteien kamen am Mittwoch hauptsächlich Handwerksmeister zu Wort, so F r e r k e r vom Zentrum. B a r t s ch a t von der Volkspartei. B r ü h n e von der Sozialdemokratie. Die Stellung der Sozialdemokrati- schen Arbeitsgemeinschast zum Reichsamt des Innern vertraten die Abgeordneten Büchner und Horn. Die Generaldebatte ist am Mittwoch zu Ende geführt worden. Am Donnerstag beginnt die Einzelberatung, und zwar wird sie mit einer Debatte über eine vom Hauprausschuß in einer Resoluti«n geforderten Reichsschulkonferenz eistsetzen.
Abgeordnetenhaus. In seiner Mittwochsitzung nahm das WgevvdnekenhauS nach kurzer Besprechung zunächst einen konservativen Antrag auf vermehrte Bereitstellung von Futtermitteln an. Nach längerer Debatte wurde ein weiterer konservativer Antrag angenommen, wonach bei den Landwirten»ur so viel von der Ernte beschlagnahmt werden soll, als zur össentlichen BeWirt- schaftung nötig ist. damit die Landwirte ihren Bedarf gleich zurückhalten können. Die agrarische Richtung der Sitzung blieb noch weiter erhalten, indem wiederum ein konservativer Antrag auf B e g ü n st i g u n g der H a u s s ch I a ch t u n- gen folgte, der nebenbei Förderung der Schweine-, Schaf-, Ziegen- und Geflügelzucht verlangte. Ter Ausschuß hatte ober doch die Einsicht, den Absatz über die Hauöschlachtungen zu streichen. Der Aintrag wurde natürlich angenommen. Man beschäftigte sich dann mit der Notloge tn den N o r d° und Ostseebädern, deren Fremdcnbetrieb infolge des Krieges eingestellt ist und die dadurch um ihren Haupterwerb gekommen sind. In der Debatte trat Genosse H a e n i s ch für einen von der Regierung bekämpften freikoniervativcn Antrag ein, der außer den Notstairdsdarlehen auch Staats- beihilten bewilligen wollte. Unser Redner wies mit Recht darauf hin, daß nach diesem Kriege es notwendig sein� werde. Seeluftkuren nicht nur Besitzenden zu ermöglichen, sondern insbesondere denjenigen, die in der Ernährung auf die knappen Rationen angewiesen sind. Der Antrag wurde dann auch mit knapper Mehrheit angenommen. Darauf begann man mit der Besprechung der Petition der Gemeinde Adlershof um Schaffung eines Ausgleichs zwischen den Gemeindeloston in Groß- Ber» l i n. die mit besonderer Wucht die östlichen Vororte bedrücken. Die Beratung wurde schließlich abgebrochen. Außer dem Lastenousgleich wird sich das HauS am Donnerstag mit der Z. E. G., dem Eisenbahnanleihegesetz, den Kriegsbeihilfen und Teuerungszulagen beschäftigen.
Uebernahme der Wasserstraße» auf das Reich. Die Nationolliberalen stellen zum Etat des Innern den Antrag, den Reichskanzler zu ersuchen, die lieber nabme der Wasserstraßen auf das Reich und die Schaffung eines Reichs- amts für Wasserstraßen in die Wege zu leiten.
Bethu»ann und die Wahlreform. Wir besprochen schon vor einigen Tagen dos Verwir- runasmanöoer der„Kölnischen Volkszeitung", die Herrn von Bethmann Hollweg als Verhinderer und Herrn von Tirpitz als Förderer der preußischen Wahlrechtsreform hinzustellen iuchte. Jetzt ergreift hierzu auch die offiziöse„Nordd. Allg. Ztg." das Wort. Sie schreibt: „Die.Kölnische Voitszeitung" hatte über die Stellung des Ministerpräsidenteii zur preußischen Wahlreform Angaben ge- macht, die in der Presse mit Recht ungläubig aufgenommen wor- den sind.- Das Blatt wollte wissen, daß Herr v. Bethmann Holl- weg seinerzeit die Ankündigung der Wahlrechtsänderung aufs äußerste und bis zum letzten Augenblick bekämpft habe, während sich eine Reihe artderer Persönlichkeiten für die Zusage eingesetzt hätten. Die„Deutsche Tageszeitung" bezeichnet es dem gegen- über als mißlich, über Vorgänge, die sich in streng vertraulichen Beratungen des preußischen StaatSministeriumS abgespielt haben, öffentlich bestimmte Behauptungen aufzustellen, und erinnert an den Ausspruch Bismarcks, daß bei keinen anderen Gelegenheiten so viel gelogen werde wie nach der Jagd, bor den Wahlen und im Kriege." Die„Kölnische Volkszeitung" ist ja nun damit offiziös dementiert. Wrrk'amer wäre dies Dementi freilich, wenn gleichzeitig die Einbringung der Wahlrechts- vorlag-« angekündigt würde. Ein Wink. Die„Kreuz-Zeitung " tritt als Schützerin der„preußischen Ueberlieferung" auf. Als solche verteidigt sie zunächst die Beschlüsse des Herrenhauses, die nach ihrer Ansicht einen„berechtigten Kern" enthalten und sich weit weniger gegen die Beschlüsse de? Abgeordnetenhauses, als gegen die„Nachgiebigkeit der Staats» regierung" wenden. Das konservative Blatt wirft dem Reichs- kanzle r vor, er habe sich in feiner letzten Rede im Abgeordneten- hause„in der dankbaren Rolle des Volkstribunen gefallen", während es doch die Pflicht eines veranwortlichen Staatsmannes gewesen wäre,„die Wirkung seiner Worte auf die Massen zu berechnen und Zusicherungen zu vermeiden, über deren Verwirklichung er keinen weiteren Aufschluß zu geben vermag, als jeder Staatsbürge r". Die„Kreuz-Zet- tung" gibt dann ihre Ansicht zur jetzigen Situation kund, indem jie die bekannte Eingabe des konservativen Kriegsministers v. R o o n abdruckt, die Roon während des Verfassungskonflikt» im April IZOl an König Wilhelm I. richtete. In dieser Eingabe heißt es: „Man hat Euer Majestät einzuschüchtern versucht durch das laute Geschrei des TageS. Allen unglücklichen Königen, von denen die Geschichte meldet, ist es ebenso ergangen. Rur weil sie an das Gespenst glaubten, schreckte es. ruinierte eS sie. Ich beschwöre Euer Majestät, glauben Sie nicht daran. Sprechen Sie ein Wort, und das Phantom verschwindet. Dieses Wort heißt„Btinisterw-chsel", nicht„Systemwechsel". Nicht Ihr System, sondern nur die Personen Ihrer in Parteisesseln liegenden Mi- nister niogcji Sie wechseln. Sie haben sich geirrt, nicht in den Zielen, die Sie wollten, sondern in den Werkzeugen, mit denen Sie jenen Zielen zustrebten.... Euer Majestät äußerten heute, daß. wen» Sie den Minister, der zurückzutreten begehrt, entließen, andere folgen würden. Ich gebe dies zu; aber ich bebe nicht davor zurück: im Gegenteil, ich würde Gstt auf Knien da- für danken, wenn Euer Majestät dadurch der Fesseln ledig würden, die Ihr edelstes Selbst jetzt gefangen halten." Wir gehen wohl nicht fehl in der Annahme, daß hauptsächlich dieses Absätze» wegen die„Kreuz-Zeitung " die Eingab- abge- druckt hat._
Aufhebung deS JesuiteugesetzeS. Der„Bayerische Kurier" brockt« kürzlich die Mitteilung, daß das Jesuitengesetz aufgehoben werden solle. Wie die»Tägl. Rund- schau" ersähit, entspricht die Mitteilung den Tatsachen. Schoo in allernächster Zeit werde sich der Bundesrat mit einem Antrag«. da» Jesuitengesetz auszuheben, beschäsiigem Da die vreußi- ichen Stimmen für diesen Antrag abgegeben werden, sei an dessen Annahme kaum zu zweifeln. Als seinerzeit der tz 3 des Jesuitengesetzes aufgehoben winde, waren im Bundesrat 29 Stimmen dafür. 6 Bundesfioaien enthielten sich der Abstimmung, die übrigen waren gegen die Aufbebung des Gesetzes. Tie Sozialdemokratie hat stets sür die Aufhebung des Jesuiten - gesetze? gestimmt, weil sie die Freiheit deS Meinungskampfes, die sie für sich selber fordert, auch ihren Gegnern zug-siebt. Aber die Re- gierung darf sich nicht einbilden, mit der Aufhebung des Jesuiten - gesetzeS das getroffen zu haben, was das Volk in erster und drin- gendster Hinsicht als Resulwt einer»Neuorientierung" erwartet.
Immunität«ur für Malzfchieb«? Der bayerische Landtag hat dem liberalen SandtagZ- abgeordneten Meußdörfer, einem der am meisten kom- promittierten bayerischen Malzschieber, den Schutz der Abgeordnetcnimmunität bewilligt, indem er durch GeschäftSordnungsbcschluß die vom Staatsanwalt erbetene Ge- nehmigung zur Strafverfolgung der bisherigen Gepflogenheit gemäß nicht erteilt bat. Wir tadeln diesen Beschluß nicht, da uns daS Recht der Abgeordm ienimmunität höher steht, alS selbst daS Interesse an der Strasderfolgung eines Allgemeinschädlings. Aber in welchem Lichte steht jetzt die bürgerliche Reichstags- Mehrheit da. die seinerzeit Liebknecht den Schutz der Immunität verweigerte, obgleich die bayerischen Malzschiebungen doch sicher ein schädlicheres und schwereres Vergehen gegen die Landesver- teidigung waren, als Liebknechts Rufe am Potsdamer Platz , und obwohl Liebknecht aus idealen Motiven gehandelt hat, was man von dem Malzschieber Meußdörser doch nicht wird behaupten wollen!
Letzte Nachrichten. Wilson beruft öen Kongreß zu außerordentlicher Sitzung. Washi«gto»,21. März. sRrutcrmkldung.)_ Wilson hat eine außerordentliche Session deS Kongresses für den zweiten April einberufen. Frontvcrlegung im Westen. Berlin , 21. März.(W. T. B.) In Regen und Schnee- treiben versuchten die Engländer und Franzosen dm Dsut- ichen über das geräumte und zerstörte Gebiet zu folgen. Das Tempo ihres Vormarsches wird durch die deutschen Kavallerie- und Infanteric-sicherungen bestimmt. Bei den Versuchet». die deutsche Postenkette zu zerreißen, erlitten die Engländer in dem ihnen unbekannten Gelände schwere Verluste. Bei einem Dorfe südlich von Arras logen aus engstem Räume 59 tote Engländer. An einer zweiten � Stell« lagen 200 tote Engländer dicht beieinander. 2 Bataillone, die in einem riesigen gesprengten Straßentrichtcr sich sestzusetzen versuchten, wurden von der deutschen Artillerie unter schweres Vernichtungsfeuer genommen. Unter dem einschlagenden Granathagel blieb ein großer Teil tot am Platze. Der Rest .ging eilig zurück. Auch sonst sügten die deutschen Batterien, die genau eingeschossen sind, und aus gut vorbereiteten Be- obachtungKstellen das geräumte Gelände weithin überschauen. den nachrückenden Alliierten schweren Schaden zu. Aus» fahrende Batterien der Alliierten litten in gleicher Weise wie Truppenansommlungen auf den Straßen und schanzende In- santcrie unter dem schweren deutschen Feuer. Die Franzosen hatten am 20. versucht, mit stärkeren Kavallerieabteilungen R o u p y nordöstlich H a in zu besetzen. mußten es am Nachmittag wieder räumen. Ein Angriff, den sie mit 2 Bataillonen aus der Gegend von Leury-Cla- nrecy nordöstlich Soissons versuchten, scheiterten unter schlve- ren Verlusten. Aus den Höhen westlich der Maas , wo allen französischen Abltzugnungsversuchen zum Trotz die genomme- nen Gräben sämtlich in deutschem Besitz verblieben, �ist die Beute aui S Offiziere. 346 Mann, 36 Maschinen- und Schnell� ladegewchre und 3 Minenwerser gestiösen.
Französische Zensur gegen deutsche U-Boote. Sern, 21. März. Der gesamten französischen Presse ist die Ber- össentlichung der amtlichen deutschen Meldung über das Ergeh- niS des deutschen U-Boot-Krieges im Februar von der Zensur nicht zugelassen worden.
Die Botschafter bei Miljukow . Lugano , 21. März.„Corriere della Sera " meldet aus Petersburg vom 18. März: Heute empfing Miljukow den eng- tischen, französischen und italienischen Botschafter und erklärte ihnen, die R e g i e r u n g betrachte sich als provisorische, jedoch als durch das Zarenmanisest rechtsgültig begründete. Sie verfolge als Hauptzweck, den Krieg im Verein mit den Verbündeten fortzuführen. Die innere Lage er- scheine hoffnungsvoll. Zwar beständen extreme revo- lutionäre Gruppen mit extremen Revolutionszielen, doch könnten sie hoffentlich ohne schwere Erschütterung gezähmt werden. Die Verbündeten Botschafter hätten am 16. März den Verkehr mit der neuen Regierung ausgenommen. Ein Ausruf der russische« Sozialisten. Stockhol«, 21. März. Mit Umsetzung der»och i»mer streng getzandyabten Zensur gelangte heute über die finnische Grenz« da» Original des angeblich am vorigen Sonntag erlassenen Aus- rufe« des Aentralauzschuffe« der russischen Arbeiterpartei iy Peters- bürg. Dieser Ausruf richtet an daS Proletariat aller kriegführenden Länder die Aufforderung, sofort die Wak- sen niederzulege« und den nur im Dienste kapitalistischer Interessen geführten Krieg einzustelle». Für Ruhland fordert die russische so- zialistische Partei Enteignung allen privaten Eigen- tum», sowie des im Eigentum der Krone befindlichen Grundbesitzes und dessen Berteilung an die Bauern. Ter ArbeiterauSfchuh, der den größten Teil de» Heere» auf seiner Seite habe, werde, fall» die reaktionäre» und bürgerlichen Mächte dem siegreich begonnenen Werk der Bölkerbesteiung entgegenzutreten wagten, seinen Forderungen Rachdruck zu geben wissen.
Finanz minister Barls Freilassüng. Bern , 21. März. Die Freilassung de» ehemalige« russische» Flnanzministers Bart erfolgte aufAnordnungdesjetzige» Finanzmi»ister», der sich mit Bark über wichtige Finanz- fragen besprechen, aber nicht mit ihm al» Gefangenen verhandeln wallte. Tie Pariser Regirrungskreise hegen übrigens. wie sich aus„Petit Parrsien" und„Petit Journal" ergibt, schwere Sorgen wegen der russischen Finanzprobleme. weil der verhaftete Bark die persönliche Verantwortung sür die glatte Durchführung gewisser, bisher der Oessentlichkeit vore.nt- haltener Operationen übernommen hatte.
Neuorgonisicrung der Petersburger Garnison. Lugano , 21. März. b.Frlf. Ztg.".)„Corriere bell« Sera" berichtet aus Petersburg : Die russische Diplomatie steht oor eine» teilweise» Personenwechsel. Die Truppen, von denen viele au» der Provinz eingetroffen sind,«erden aus die neue Regierung vereidigt und zugwrise vor dem Dumapalais vordeigeführt. Der neue Krieg»- minister Gutschkow wird die Petersburger Garniso». die bisher zerstreut untergebracht war, in Kasernen zusam- menziehen und neu organisieren. Tie Geheimpolizei wurde aufgelöst. Die Verhaftungen danern au,