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Nr. 89. 34. Jahrgang.

Reichstag  .

Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Schluß der Kanzlerdebatte.

96. Sigung. Freitag, den 30. März, vormittags 10 15r.

Am Bundesratstisch: Dr. Helfferich, v. Stein. Auf der Tagesordnung steht zunächst die zweite Beratung des Gejegenttourfes betreffend Herabsehung von Mindeststrafen des Militärftraf­

Sonnabend, 31. März 1917.

findet.( Lebh. Sehr richtig!) Welche Gefühle sollen die Soldaten| Herbeiführung eines Friedens ohne Annegionen auf irgendeiner haben, die mit den Bayern  , Badenfern, Württembergern Schulter Seite, ohne Striegsentschädigung, auf der Grundlage des Selbst­an Schulter kämpfen, die alle bei der Rückkehr ein gleiches Wahlrecht bestimmungsrechts. Wir haben kein Vertrauen zu der Regierung: vorfinden, während die Preußen nach wie vor als Parias dastehen. Wen die Götter verderben wollen, den schlagen sie mit Blindheit. ( Sehr richtig! bei der Soz. Arbg.) Das Argument, im Kriege geht( Lebhafter Beifall bei der Soz. Arbg.) es nicht zu machen, ist längst widerlegt. Reaktionäre Forderungen werden durchgesetzt. Die Reform der Polengesebgebung ist ange- Staatssekretär des Auswärtigen Amtes Dr. Zimmermann: fündigt, freilich kommt sie, weil die politischen Zustände dazu Meine Instruktion an Merito ist scharf kritisiert drängen.( Sehr richtig! bei der Sos. Arbg.) Es zeigt sich da schon worden. Ich habe nicht die Naivität besessen, einen Brief an Herrn gesetzbuches. der Einfluß der russischen Revolution. Die Revolution von 1905 Carranza zu schicken, sondern habe eine Instruktion in ge= brachte für Desterreich das allgemeine, gleiche Wahlrecht und hat beimer Sprache an unseren Vertreter in Merito gerichtet Abg. Landsberg( Soz.): Wir beantragen noch die Bestimmung auch die unzureichende sächsische Wahlreform in Fluß gebracht. Die unter Benubung eines Weges, von dem ich annahm, daß er absolut hinzuzufügen, daß ein Untergebener, der eine ihm von einem Vor- Revolution bleibt auch nicht ohne Wirkung auf das preußische Wahl- sicher wäre. Wie die Instruktion in die Hände der Amerikaner ge­gesetzten zugefügte Körperverlegung durch Beleidigung oder Körper- recht.( Sehr richtig! bei der Soz. Arbg.) Das Gottesgnadentum fallen ist, ist noch nicht ermittelt. Herr Haase hat vergessen anzu­verlegung auf der Stelle erwidert, für straffrei erklärt werden kann. hat einen Stoß erhalten, von dem es sich, wo immer es noch nistet, führen, daß ich in der Instruktion ausbrüdlich erklärt habe, ich Ferner beantragen, wir, den Absatz des§ 152 zu streichen, wonach nicht erholen kann.( Sehr richtig! bei der Soz. Arbg.) Sogar die hoffte, trots des U- Boot- Krieges werbe die Neutralität der Ber­bestraft wird, wer eine Beschwerde unter Abweichung russische   Bourgeoisie tritt für die demokratische Republik   ein. Die einigten Staten aufrechterhalten werden können, und die Instrut von dem vorgeschriebenen Dienstwege einbringt. rote Fahne auf dem Winterpalais des Zaren ist das Symbol ge- etwa die Vereinigten Staaten   uns den Kriegertlärt hätten. tion sollte auch nur für den Fall ausgeführt werden, daß, Denn diese Bestimmung hemmt das Beschwerderet. worden für das allgemeine politische Streben. Als Plunder be- Das war also gegenüber den Vereinigten Staaten   absolut loyal. Der von der Kommission beschlossenen Resolution, daß den trachtet und in die historische Rumpelfammer geworfen wird ganz m Gegensatz dazu steht das Verhalten der amerikanischen   Regi bis zum Intrafttreten des Gefeßes abgeurteilten Militär etwas anderes als die sozialdemokratische Forderung auf Ein­personen die Vergünstigung des Gesetzes durch Gradenerlasse führung der Republik.( Lebh. Sehr richtig! bei der So3. Arbg.) rung gegenüber Deutschland  . Trotzdem wir in einer ruhigen, gewährt werden mögen, werden wir zustimmen. Unsere Anträge erschöpfen nicht unser Programm. Auch die jeden aggressiven Ton vermeidenden Note unseren Standpunkt find unsere Forderungen. Es wäre ein Staatsstreich, sichungen zu uns abzubrechen, Unserer Botschafter ist nicht Demokratisierung des Heeres ist dringend notwendig. Durchführbar gegenüber Amerika   festgelegt hatten, hat es Herr Wilson für an­gebracht gehalten, in außerordentlich schroffer Weise sofort die Be­wenn die Regierung in Preußen ein neues Wahlsystem einführen würde.( Lebh. Hört! hört! rechts.) Sie würde dann lediglich bas mehr Gelegenheit gegeben worden, unser Verhalten noch mündlich zu begründen.( hört! hört!) Dagegen hat die durch einen Staatsstreich eingeführte amerikanische   Regierung sofort versucht,

Mindefimaß der Strafe in allen Fällen, die als minder schwere Abg. Stadthagen  ( Soz. Arbg  .): Meine Freunde beantragen, das Fälle" bezeichnet sind, herabzusetzen. Unerläßlich ist ferner, die deutliche Hervorhebung des Rechtes der Notwehr und Selbst­bergeltung. Schließlich ist es noch notwendig, daß dem Gefeßze rüdwirkende Kraft verliehen wird.

Weise.

Tution der Kommission.

alle anderen Neutralen

fönnen, uns nach Bundesgenossen umzusehen für

Gesetz wieder aus der Welt schaffen, sie würde ein historisches General v. Langermann: Ein Antrag, dem Soldaten ein Wieder- 11 nrecht wieder gut machen.( Sehr richtig! bei der Soz. Arbg.) bergeltungsrecht gegen den Vorgesezten zu geben, ist un annehm. Aber man braucht diesen Weg gar nicht zu gehen, man fann von zum Bruch mit uns zu veranlassen. Jeder Vorurteilslose wird bar, denn er würde die Disziplin auf das äußerste gefährden. Reichs wegen das allgemeine, gleiche, geheime Wahlrecht für alle darin ein feindliches Verhalten der amerikanischen   Re­Das Beschwerderecht ist insofern nicht gehemmt, als jede Beschwerde, Bundesstaaten einführen.( Sehr richtig! bei der Soz. Arbg.) gierung erblicken, in einem Moment, als sie sich mit uns noch nicht auch wenn sie nicht auf dem vorgeschriebenen Dienfiwege vorgebracht weiter verlangen wir Abschaffung des preußischen Herrenhauses. im Kriege befand. Umsoweniger wird sie uns das Recht bestreiten wird, unterfucht werden muß. Zur Resolution der Kom- Es ist ein Anachronismus, der nicht in unsere Zeit mehr hinein­mission bemerke ich, daß sämtliche Urteile, die unter das neue Gefes past.( Sehr richtig! bei der Soz. Arbg.) Weiter fordern wir die den Fall des Krieges. Daß die Sache drüben zur Heße fallen, nachgeprüft werden sollen und zwar in der wohlwollendsten Beseitigung aller Ausnahmegesebe, wir verlangen das für das gegen uns ausgenutzt wurde, ist klar, aber der Sturm drüben über Zentrum, für die Polen  , für die Arbeiter. Wir verlangen weiter unsere Instruktion an Merito hat sich längst gelagt. An Meriko Unter Ablehnung der gestellten Anträge, für die nur die eine Amnestie für alle politisch Berurteilten und Entlassung der habe ich mich gewandt, weil dies der nächste Nachbar von Amerika  Sozialdemokratische Fraktion und die Sozialdemokratische Arbeits- in Schubhaft Genommenen. Die provisorische Regierung in Ruß   ist, weil avischen Mexiko   und uns seit längerer Zeit durchaus gemeinschaft stimmen, wird das Gesez angenommen, ebenso die Refo- land hat die Gefängnisse den politischen Gefangenen geöffnet. Bei freundschaftliche Beziehungen bestanden, während die Abneigung Merifos gegen Amerika   alten Datums und wohlbegründet ist. uns aber wird Liebknecht wie ein gemeiner Verbrecher im Zucht­Darauf wird das Gesez sofort in dritter Befung debatte haus mit 3wangsarbeit beschäftigt.( Lebh. Pfui! links.) Roja bekannte Gegenfäße, die stärker sind als deutsch  - japanische Ebenso bestehen zwischen Japan   und Amerita alte welt­Los angenommen. Die Verfündung dieses Resultats wird mit Buremburg, die fühne Vorfämpferin des russischen   Proletariats, Gegenfäße, trok des Krieges zwischen Japan   und Deutschland  . Be­bekannte Gegenfäße, die stärker sind als deutsch  - japanische Bravorufen aufgenommen. ist bereits seit dreiviertel Jahren in Schubhaft( Lebh. Hört! hört! Die zweite Beratung des bei der Soz. Arbg.), ohne daß eine Anklage erhoben wird. Die fannt sind auch die Beziehungen zivischen Merito und Japan  , beide Etat des Reichskanzlers und des Auswärtigen Amts russische   Revolution legt uns die Pflicht auf, ohne Berzug Friedens- ich am los hingestellt, daß wir Amerita einen Bundesgenossen ab­Friedens- Bölfer sollen gleichen Stammes sein. Man hat es als verhandlungen einzuleiten und zum raschen Abschluß zu bringen. ( Lebh. Sehr richtig! bei der Soz. Arbg.) Die Ausführungen des wendig machen wollten. Diefer. Vorwurf muß eigenartig berühren Abg. Haase( Soz. Arbg  .): Reichstanglers über die Nichteinmischung in die russischen Ange- angesichts der Tatsache, daß unsere Feinde fich fein Gewissen daraus Bei den Ausführungen des Reichskanzlers. hatte die Mehrlegenheiten waren forrett. Aber es war nicht immer so. Wenn machen, Völker, mit denen wir in mehr als dreißigjährigen Ver­trägen verbunden waren, von uns abzuziehen, ein altes europäisches heit des Hauses wohl das Gefühl: Man spricht vergebens er das behauptet, kennt er die Geschichte der preußisch- russischen Kulturboff zu zwingen, ihrem Bündnis gefügig zu werden. Ich viel um zu verfagen, der andere hört von allem nur das Rein. Beziehungen recht schlecht. Russische   Spione durften sich auf deut- habe mich bei meiner Instruktion auch von der Grwägung leiten Auch der politisch Schwerhörige mußte den Kanzler verstehen: mag ichem Boden etablieren, um russische   Freiheitshelden, die hier ihren der Krieg noch so lange dauern, bei dem preußischen Wahlrecht dari Studien nachgingen, ans Meffer zu liefern.( Abg. Ledebour  : Die lassen, daß unsere Truppen gegen eine lebermacht au nicht gerüttelt werden, das Dreiliassenwahlrecht muß aufrecht er Schnorrer und Bevörer sit vergessen aben wir, daß im fämpfen haben, daher war es meine patriotische Pflicht, ihnen halten bleiben. Das sagte der Kanzler in dem großen historischen Königsberger   Prozej im Februar 1904 in überraschender weitere Feinde vom Leibe zu halten.( Bravo  !) Augenblid, wo die Flammenzeichen der Revolution Weise enthüllt wurde, wie die preußische Regierung auf Wunsch der Abg. Dr. David( Soz.):

wird fortgefekt.

Gruß.( Bravo  ! bei der Soz. Arbg.)

der für Frieden eintritt, er vertrete ausländische Interessen.( Sehr

überall aufleuten. Meine Fraktion ist mit Bewunderung erfüllt russischen Einfluß auf die russischen Angelegenheiten nahm. Die Der Abg. Haase hat meinen Freunden vorgeworfen, ioir scien für das russische   Bolt, das das Joch des Zarismus ab- Träger der russischen Revolution find in erster Linie die Arbeiter. schuld daran, daß die Neuorientierung in Deutschland   nicht von geschüttelt hat. Wir gebenten namentlich mit Sympathie der Ar- Nicht der Hunger hat sie auf die Straße getrieben, sondern vor der Stelle käme, da wir uns ohne Konzessionen vor den Wagen der beiter, die durchbrungen von der historischen Mission im Vorder- allem das Verlangen, der Massenschlächterei ein Ende zu machen. treffen gekämpft und dem Befreiungswert ihren Stempel aufgedrückt( Sehr wahr! bei der Soz. Arbg.) Ms Ticheidse die Liquidation Regierung spannen ließen. Hätten wir aber den Standpunkt der haben. Mit Hilfe unserer schwedischen Genoffen haben wir ihnen des europäischen   Konfliktes verlangte, da wagte ein Konservativer Anhänger des Abg. Haase eingenommen, daß wir die Soldaten zum Ausdrud unserer Gefühle folgendes Telegramm übermittelt: ihm zuzurufen: Du bist ein Gehilfe Wilhelms!( Pfuil bei der zwar hinausgehen ließen, aber ihnen die Mittel für den Stampf verweigerten, dann hätten wir die Berantwortung Wir begrüßen aus vollem Herzen die entschlossene Erhebung Soz. Arbg.) In derselben Weise beschuldigt man auch bei uns den, übernommen für eine eventuelle Niederlage unseres Landes, und des russischen Broletariats. Sein Sieg über den Despotismus be- wahr! bei der Goz. Arbg.) Auch der einflußreiche Justizminister wie es dann mit inneren Reformen gegangen wäre, das überlaffe dingt die Befreiung nicht nur Rußlands  , sondern der ganzen Sterenski ist durchbrungen davon, daß Rußland   Frieden schließen i der Beurteilung jebes politisch denkenden Menschen.( Sehr qui! Menschheit vom Banne des Krieges und des eroberungslüfternen muß. Aber man soll sich bei uns nicht einbilden, man könne einen bei den Sozialdemokraten.) Wenn der Bar an der Spike Ausbeutungsdranges. Euch Borkämpfern des Sozialismus und Frieden lediglich mit Rußland   haben und sich mit größerer Wucht einer fiegreichen Kosaken in Berlin   eingezoge der internationalen Solidarität fenden wir unseren brüderlichen auf die anderen werfen. Die Phantasterei eines Separalfriedens wäre, wäre von einer inner politischen Neuorien­muß ein für allemal schwinden.( Sehr gut! bei der Goz. Arbg.) tierung in Deutschland   erst recht keine Rede gewejen. Roch vor wenigen Lagen rief der Reichskanzler: 2ehe dem Beim Friedensangebot vom Dezember vorigen Jahres trat man dann ist Haase der Meinung, Deutschland   könne jest den Frieden Staatsmann, der die Zeichen der Zeit nicht erkennt. Er felbft aber als Sieger auf, in der einen Hand die Friedenspalme, in der haben, wenn es auf alle Annegionen verzichtet. Ich be­geht achtlos an ihnen vorüber. Stets brauchte der Reich stanzler anderen das Schwert. Dadurch war das Friedensangebot von dauere, diese Meinung nicht teilen zu können. Der Vorstand meiner nur einige schillernde Seifenblasen in die Luft zu stoßen und das vornherein verurteilt.( Sehr wahr! bei der Soz. Arbg.) Tritt Partei hat seinerzeit sich in seinem Friedensaufruf für einen Entzüden war in weiten Streifen groß. Als aber gestern an Stelle man an die russische   Regierung mit der Erklärung, wir wollen feine annegionslosen Frieden ausgesprochen und die Sozia­der nichtssagenden Phrafe eine bestimmte Tat treten sollte, hat er Annegionen, wir wollen feine Oberhoheit über ein anderes Wolf, listen des Auslandes aufgerufen, mit uns dafür zu wirken. beriagt. Die Junker haben auch in der inneren Politit über wir wollen, daß kein Teil Kriegsentschädigung fordert, so können Die Antwort war eine schroff- ablehnende. den Kanzler gefiegt, wie Herr von Tirpik in der äußeren. Der wir den Frieden sofort haben.( Sehr gut! bei der Soz. Arbg.) Reichskanzler erflärte, er fönne sich nicht überzeugen, daß die Re Die Schwierigkeiten, zu einem Frieden zu kommen, sind größer Die Franzosen halten fest an der Annexion Elsaß- Lothringens.  form des preußischen Wahlrechts unmittelbar vorzunehmen sei. Er geworden durch den U- Boot- Krieg. Wir stehen jekt auch vor Daß wir in diesem Punkte den Franzosen nicht entgegenkommen fcheint nicht gefühlt zu haben, daß diese Erklärung wie Beitien- einem Strieg mit Amerika  , was das bedeutet, weiß jedes politische können, sicht hoffentlich auch die Partei des Abg. Haase ein. Auch biebe ins Geficht der breiten Maifen wirken müßte. Kind. Auch China   ist an die Seite unserer Gegner getreten. Das Friedensangebot der deutschen   Regierung bezeichnete Haase als ( Lebhafte Zustimmung b. d. Soz. Arbg. Präsident Dr. Kaempf Berworrener wurde die Situation noch durch das Bündnis wertles. Ganz anders hat es der engliige fozialistische rügt den Ausdruck als unzuläffig.) Der Reichstanzler glaubt angebot an Merito. Als ich in der Zeitung davon las, Abgeordnete Snowden eingeschäßt, der erklärt hat, damit einen Wechsel auf die Zukunft ausstellen zu lönnen, während die glaubte ich an einen Mißbrauch des Namens des Staatssekretärs. fei die Möglichkeit gegeben, den Krieg zu beenden, und die Ber­Ansprüche doch längst fällig geworden sind.( Sehr richtig! bei Man glaubte, bei der Gelegenheit auch Japan   zu einer Auseinander- antwortung würde schwer auf denen lasten, die diese günstige Ge­der Soz. Arbg.) Welche Sicherheit bietet denn fold Butunfts- fehung mit Amerika   veranlassen zu können. Das Dogma, daß solche legenheit verschmähen würden.( Hört! hört! links.) Auch die am wechfel? Hat jemand Bürgschaft, daß der Reichsfangler auch nach Gegenjabe unter allen Umständen friegerisch ausgetragen werden weitesten lints stehende französische   Sozialisten­dem Kriege noch auf seinem Blaze sein wird? Sein Nachfolger ist müssen, ist gründlich erledigt. Das Merkwürdigste an dem Angebot gruppe hat ihre Regierung aufgefordert, den Friedensvorschlag durch seine unbestimmten Redewendungen nicht gebunden.( Lebhaftes war das. Versprechen an Carranza, Arizona   und Neumerito der deutschen   Regierung anzuhören und ihn zu unter­Eebr richtig bei der Soz. Arbg.) und worauf lautet benn der follen an Megito fallen. Die Striegsstimmung in Amerila ist burch suchen. Die gestrige Erklärung bes Reichskanzlers an die Adresse der Wechsel? Der Reichstanzler wird mir nicht widersprechen, wenn ich diesen Schritt unserer Regierung gewaltig gesteigert worden. Auch behaupte, daß die Borarbeiten für eine preußische Wahlrechtsreform andere Handlungen der Regierung haben uns feineswegs bem neuen Herren in Rußland   begrüßen mit außerordentlich. Wie feineswegs auf ein gleiches Wahlrecht hinausgehen. Es handelt sich Frieden näher gebracht. Die Barole des Admiral Tirpik in feinem bas russische   Bolt sich sein Haus einrichten will, ist seine Sache, bielmehr darum, auszuflügeln, wie man den Arbeitern zwar etwas Neujahrsbrief: Für 1917 sei Flandern   das Losungswort!" hat sich fagte er, und erklärte sich bereit, mit dem russischen Volt einen mehr politische Rechte gewähren tönne und doch das Wahlrecht so der Reichskanzler zu eigen gemacht.( hört! hört! bei der Soz. Arbg.) Frieden einzugehen auf für beibe Teile ehrenvoller Grundlage. einrichten fönne, daß der Einfluß der Arbeiter ein beschränkter Er hat den Rat der Flamen empfangen, eine merkwürdige Gesell- Das waren vortreffliche Worte, die sicher die Zustimmung bleibt. Wenn die Arbeiter aus dem Felde zurüdkehren, wird sich schaft, ohne jedes Ansehen im eigenen Lande. Das, was man den der überwältigenden Mehrheit des deutschen  unter ihnen eine Empörung erheben, von der die Herren sich Flamen verspricht, sollte man erst einmal im eigenen Lande den Bolles finden.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten Frei­gar feine Vorstellung machen.( Sehr wahr 1 bei der Soz. Arbg.) Bolen, Dänen und Elsässern gewähren.( Sehr gut! bei der Soz. lich hat sich damit der Reichskanzler gegen die militärische Arbg.) Erfreulich ist, daß der deutsche Kaiser der zwangsweisen Bensur vergangen( Heiterfeit), bie zu derfelben Zeit in Magde­Ich denke nicht daran, mit einer Revoluti on zu drohen. burg berboten hat, daß irgend etwas in der deutschen Presse er­Verschidung der belgischen Arbeiter Su Kriegsbeginn freilich sprachen fonfervative Männer ohne jedes werden könnte.( ört! hört! und Heiterkeit.) Im so mehr dürfen scheint, was als Zustimmung zur russischen Revolution gedeutet Entiegen vor Revolutionen von solchen in Irland  , Rußland  , Frank wir hier außerhalb des Machtbereichs der preußischen Militär­reid, Indien  . Freiherr von Gebfattel wies ja auch in seinem be­fannten Brief an den Reichskanzler darauf hin, wenn auf die Aus­russische Bolt( ah dem neuen Zustand der Dinge beglüdwünschen. zensur feinen Zweifel darüber auffommen lassen, daß wir bas mugung des Sieges verzichtet würbe, so würde die nächste Folge eine Das System des Galgens und der Verbannung nach Sibirien   ift Revolution sein. Auch die Alldeutschen spielten mit dem Gedanken einer Revolution in Deutschland  . Wir erstreben jederzeit das Beste Unfere innere und äußere Politik hat Schiffbruch erlitten. 8usammengebrochen, 100 Millionen Menschen ahmen auf, daß die für unser Boll und für die anderen Böller und betrachten die Bezeich Beibe ftehen im engsten Zusammenhang. Solange das imperiali Stulturbafein unmöglich machten. Wir freuen uns dessen mit bem Retten geborsten find, die ihnen einen Aufstieg zu menschenwürdigem nung als baterlandslose Gefellen, die uns das einträgt, als Ehrentitel. stische absolutistische Regimen bei uns besteht, werden wir nie im ( Sehr richtig! b. d. Soz. Arbg.) Wir schwärmen nicht für das Ausland Innern zur Wohlfahrt gelangen und auch keine erfolgreiche aus- russischen Wolf und hoffen, daß es ihm gelingt, die neuen Dinge und baben jederzeit die großen Leistungen unferes Volfes in Stunft wärtige Politik betreiben tönnen. Alle Regierungen haben sich un- au festigen in einem Staatswesen, in dem und Wissenschaft, die Leistungen der deutschen   Arbeiterschaft für fähig erwiesen, aus eigenem Willen heraus den Krieg zu verhindern das allgemeine Stulturbewußtiein anerkannt. Bir lebnen es aber ab, oder zu beendigen. Die Vorausseßung einer demokratischen Lösung die Fundamente abgeben.( Lebb. Bravo! bei den Sozialdemokraten.) bem Chauvinismus, Jingoismus oder dem Audeutschtum auch nur dieser schwierigen Fragen ist die Beseitigung des Mili- Freilich ist der weitere Verlauf der Dinge in Rußland   noch unsicher. die allerkleinste Konzession zu machen.( Zustimmung bei der Soz. tarismus. Diese kann nicht erfolgen durch irgend Miljukow und feine Freunde find bekanntlich die schärfften Kriegs­Arbg.) Als Grund für seine Weigerung, das preußische Wahlrecht einen feindlichen Sta a t, sondern nur durch die aufopfernde politiker gegen Deutschland  . Aber wir hoffen, daß es ihnen nicht in Angriff zu nehmen, sagte der Kangler: Soll ich einen Wahlkampf Hingabe der deutschen   Maffen selbst. Eine Abrüstung zu Lande gelingen wird, die starke Bewegung vom Frieden in Rußland   auf­hervorrufen, wenn der Wähler draußen im Schüßengraben ist und zur. See und internationale Uebereinkommen find notwendig. zuhalten, die von Kerenski   und scheid se geführt wird. Welch ein Berlegenheitseinwand. Etwas ganz anders als der Nur dann bekommt das Wort von der Freiheit der Meere einen Hoffentlich werden auch die Bemühungen der französischen   und eng­Wahlkampf ist das Gefeß für ein neues Wahlrecht und jeder Solbat greifbaren Inhalt.( Sehr wahr! bei der Soz. Arbg.) Wir fordern lifchen Sozialisten, die russischen Sozialisten für den Krieg sarf wird froh sein, wenn er bei der Rüdkehr hier ein besseres Wahlrecht bie fofortige Anbahnung eines Waffenstilstandes zum Zweck der an machen, erfolglos bleiben. Die deutsche Regierung hat jeben:

Einhalt geboten hat; darin liegt das Zugeständnis, daß vorher Belgier zu unrecht als Arbeitslose nach Deutschland   gebracht worden find. Als ich dagegen protestierte, hieß es, ich vertrete die Inter­effen des Auslandes. Es scheint also, daß sehr hohe Ber­fonen auch zuweilen die Interessen des Auslandes wahrnehmen. ( Sehr gut! bei der Soz. Arbg)

Freiheit und gleiches Recht für alle