Nr. 90.34. Jahrgang
Groß- Berlin
1. Beilage des Vorwärts
Sonntag, 1. April 1917
Das Impflokal in der 300, Gemeindeschule, Ostender ihm wiederherzustellen. Alle Ueberredungskunst scheiterte jedoch an Straße 39, ist wegen der sinkenden Besuchsziffer in den öffent- der Weigerung der Frau. Darüber geriet der Kaufmann in starke lichen Impfterminen von heute ab geschlossen. Erregung, und als auch seine letzte dringende Bitte ohne weiteres Eine Erhöhung der Kur- und Verpflegungskosten ist bekannt- abgewiesen wurde, zog er plöglich einen Revolver und gab aus lich für die hiesigen städtischen Krankenhäuser vom 1. April ab be- nächster Nähe mehrere Schüsse auf die Frau ab. Zwei Kugeln schlossen. Infolgedessen sind nunmehr auch staatlicherseits für das drangen ihr in Kopf und Bruft und töteten sie auf der Stelle. Alls Charité Krankenhaus und das Klinikum die Kosten in. fah, was er angerichtet hatte, schoß er sich eine Kugel in die Zwischen den Städten Berlin , Wilmersdorf und Schöneberg und deren Aufnahme vor dem vollendeten 14. Lebensjahre erfolgt, berder III. Verpflegungsklasse auf 4 M. erhöht worden. Für Kinder, rechte Schläfe und brach ebenfalls sofort tot zusammen. Lebensmittelabgabe in Charlottenburg . In der Woche vom den Kreisen Teltow und Niederbarnim schweben zurzeit Berhand- bleibt es bei dem bisherigen Sake von 3 W. Diese Kostensätze 2. bis 8. April gelangen zur Ausgabe: 350 Gramm Fleisch und lungen über den Ankauf der Englischen Gasanstalt( Imperial Con- gelten in gleicher Weise für Einheimische wie Auswärtige. 3 Pfund Kartoffeln auf den Abschnitt 49 der Kartoffelfarte. Von tinental Gas- Association). Es ist die Bildung eines besonderen Zweckverbandes beabsichtigt, der die gesamten Anlagen der GasDie in Schiffahrts- und Hasenbetrieben beschäftigten Personen, 100 Gramm Räucherware, Abschnitt 57 mit ½ Pfund Graupen der roten Nahrungsmittelfarte werden eingelöst: Abschnitt 50 mit gesellschaft übernehmen und dauernd für die in Betracht kommenden die zurzeit ihren Beruf nicht ausüben oder nicht in einem Kriegs- oder Grüßen, 58 mit% Pfund Kriegsmus, 59 mit Pfund SauerGemeinden im Betriebe halten soll. Dieser Erwerb wird dadurch wirtschaftlichen Betriebe beschäftigt sind, werden zur sofortigen frei- fraut, 61 mit 4 Pfund Graupen oder Gerstengrüße vom 5. bis ermöglicht, daß durch Bundesratsverfügung die Auflösung der Eng - willigen schriftlichen Meldung unter Beifügung eines polizeilichen 14. April, 62 mit 100 Gramm Nudeln zum Pfundpreise von 51 Pf. lifchen Gasanstalt verfügt und der Liquidator bereits zur Abgabe Ausweiſes mit Bild und Führungszeugnis bei der Kriegsamtstelle für die zweite Sorte und 72 Pf. für die erste Sorte, ebenfalls vom von Kaufangeboten bis zum 15. Mai öffentlich aufgefordert hat. Die in den Marken, Viktoriastr. 24, aufgefordert. Groß- Berliner Gemeinden, die hier in Betracht kommen, wollen nun verhindern, daß die Gaswerke aufgelöst werden und jede Gemeinde nur den Teil erivirbt, der für sie gerade in Betracht kommt, weil daDurch die Rentabilität der Werke selbst beeinträchtigt würde. Die Eng lische Gasanstalt wurde im Jahre 1825 in Berlin gegründet und hat hier die Gasbeleuchtung der Straßen eingeführt. Ihre Verträge mit der Stadt Berlin sind derart, daß die Gesellschaft niemals, vollständig ausgeschaltet werden konnte. Sie konnte ihr Rohrnet ständig behalten und hatte sogar das Recht, Gas an jedermann abzugeben. So kommt es, daß auch heute noch ein großer Teil des Berliner Westens, mit Ausnahme der Hauptverkehrsstraßen, durch die EngTische Gasanstalt versehen wird. Die Verträge mit den Vororten waren noch günstiger, zum Teil sogar untündbar.
5. bis 14. April, 63 mit 2 Pfund Kohlrüben und 64 mit 200 Gramm Annahme von Zeichnungen für die Kriegsanleihe an Sonn- Mehl. Auf Bezugsmarke F( fleine) 1 Flasche sterilisierte Volltagen. Bei den Nebenstellen( Annahmestellen) der Berliner milch und auf Bezugsmarke F( große) ebenfalls 1 Flasche Vollmilch Sparkasse werden Zeichnungen auf die Reichskriegsanleihe auch an und 1 Büchse kondensierte Milch.( Voranmeldung bis zum 2. April, Sonntagen während der üblichen Geschäftsstunden entgegengenom- Ausgabe vom 5. April ab.) Auf Abschnitt 17 der Eierkarte gibt men. Außerdem werden am letzten Sonntag der Zeichnungsfrist( am es 2 Gier. Außerdem erhalten Schwangere und stillende Mütter 15. April) alle Stassen der Sparkasse und ebenso die Zeichnungs - je 5 Gier vom 2. bis 15. April auf die Milchkartenmittelstücke stelle im Rathaus von 9-2 Uhr geöffnet sein. gegen Abtrennung des an diesen befindlichen Abschnittes B.
Osterkonzert im Stadthaus. Zum Besten der UnterstützungsLebensmittelversorgung in Neukölln . In der kommenden Woche fasse seiner im Felde stehenden Sangesbrüder veranstaltet der Ge- werden abgegeben: Fleisch 350 Gramm, Kartoffeln 5 Pfund, sangverein Männer- und Frauenchor Ost" unter der außerdem 2 Pfund Soblrüben auf Nr. 9 der Neuköll= Zeitung seines Chormeisters E. Thilo am Sonntag, den 8. April ner Lebensmittelfarte( nicht wie bisher auf das Brot( 1. Osterfeiertag) in der Festhalle des Stadthauses( Neues Rathaus) fartenmittelstück). Eier: 1 Ein auf Abschnitt 19 der Eierkarte. ein Osterkonzert. Die Verhandlungen der an dem Erwerb der Gesellschaft inter - Streichquartett sowie die Herren Solisten GC. Laczek( Violine), milch an die Haushaltungen mit 2 Bersonen, Anfangsbuchstaben Zur Mitwirkung sind das Int. Tonkünstler- Auf die Fleischkarten für Erwachsene gelangt kondensierte Magereffierten Gemeinden befinden sich gegenwärtig erst im Vorbereitungs- 3. Witet( Cello) und Frl. Jise Malene( Opernsängerin) gewonnen A- 2, gegen Vorlegung der Haushaltskarten in den städtischen stadium. Die Gemeinden wollen zugleich mit der Regierung in Fühlung treten, um die gesetzlichen Vorbedingungen für die Grün- worden. Der Chor bringt Männer-, Frauen- und gemischte Chöre Verkaufsstellen zur Ausgabe. Der Verkauf von Sauerkohl in den dung eines Zweckverbandes möglichst schnell zu erreichen und mög- mit gänzlich neueinstudierten Tonwerken von N. Schumann, C. M. städtischen Verkaufsstellen wird fortgesetzt, und zwar werden dieslichst günstige Griverbsverträge zu erzielen. Die in Betracht komt. Weber, F. Schubert, A. E. Marschner, F. Abt, C. Kreuzer, A. Uth- mal die Haushaltungen mit 6, 7, 8 und mehr Personen beliefert. menden Gemeinden geben sich dabei der Hoffnung hin, daß die mann u. a. zum Vortrag. Eintritt inkl. Garderobe 0,60 M. Billetts Der Verkauf von Budding - und Saucenpulver unter den bekannterhältlich bei B. Kupfer. Petersburger Str. 66 I, S. Grarest, Wil - gegebenen Bedingungen wird im Laufe der Woche abgeschlossen. Staatsbehörde sich nicht nur auf den rein gesetzlichen Standpunkt helm- Stolze- Str. 25( Laden), P. Schneider, Hufelandstr. 31( Bigar- Am Montag beginnen die Haushaltungen mit 3 Personen und den ſtellt, sondern darauf Rücksicht nehmen wird, daß hier ein großes rengeschäft), M. Massenth, Marienburger Str. 7, F. Masche, Koper- Anfangsbuchstaben Wi- 3. Kaffee- Ersatz und Weizengrieß gelangt öffentliches Interesse vorliegt. nitusstr. 1( 3igarrengeschäft), Frau Beier, Pillauer Str. 4. noch an die Inhaber der Abschnitte 6 und 7 der Lebensmittelfarte zum Verkauf.
Im Zoologischen Garten ist heute wieder billiger Sonntag. Der Die Fleisch- Wochenmenge für die nächste Woche ist Eintritt kostet einschließlich Konzertsaal nur 25 Pf. die Person, für auf 350 Gramm festgesetzt worden. Erwachsene und Kinder, ebenso für das Aquarium, das von 9 Uhr morgens bis 8 Uhr abends geöffnet ist. Von 4 Uhr nachmittags an findet Konzert statt.
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An Kartoffeln werden 3 Pfund geliefert. Brot wird auf Kartoffelfarten nicht verabfolgt. Dahingegen gelten die Mehlabschnitte der Brotkarte wieder nur zur Entnahme von Brot und nicht von Mehl. Auf Abschnitt 56 werden wieder 3 Pfund Kohlrüben abgegeben.
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Von Montag, den 2., bis Sonnabend, den 7. April, liegen die neuen Fleischfundenlisten aus, die vom 16. April ab gelten. Gintragen lassen müssen sich auch die jenigen, welche bei ihrem bisherigen Fleischer weiter kaufen wollen.
Am 2. und 3. April werden auf die Bezugsscheine Hühner abgegeben. Die Abgabe in den auf den Bezugsscheinen vermerkten Verkaufsstellen erfolgt nach Maßgabe der vermerkten Nummern. Es wird auf die bezüglichen Säulenanschläge verwiesen, aus denen ersichtlich ist, an welchem Tage auf die betreffende Bezugsscheinnummer die Entnahme des Huhns erfolgen kann. Der Verkauf findet nachmittags von 2 bis 5 Uhr statt.
In der kommenden Woche werden wieder 50 Gramm Butter und 30 Gramm Margarine verabfolgt.
Neuauflegung der Kartoffel- Kundenlisten in Neukölln . Bis zum Dienstag, den 3. April, hat eine Neueintragung in die Kartoffel- Kundenliste für den Kartoffelbezug vom 16. April d. Js. ab zu erfolgen. Zur Anmeldung für den Kartoffelbezug vom 16. April ab, unter Abgabe des Abschnittes Nr. 8 der Neuköllner Lebensmittelfarte, find auch diejenigen Personen berechtigt, die mit Kartoffeln im Wege der Hausbelieferung versorgt worden sind. Diese brauchen also mit ihrem Kartoffelborrat nicht, wie vor einigen Wochen bekannt gemacht war, bis zum 6. Mai, sondern nur bis zum 15. April zu reichen.
Eine Gasexplosion, der leider eine Frau zum Opfer gefallen ist, fand in der Nacht zum Sonnabend in der Brizer Straße 27/30 statt. Dort war in der Lampen- und Beleuchtungsfabrik von Gebrüder Israel ein Trodenofen infolge Entzündung von Gasen explodiert. Eine Frau A. Kibtisch aus der Friedel Straße 7 in Neukölln, der eine eiserne Tür an den Kopf flog, starb um 1½ Uhr nachts. Schwere Berlegungen erlitt ferner Frau Verzügen der Bevölkerung innerhalb Neuköllns aus dem Bezirk Umzugsmeldungen bei den Neuköllner Brotkommissionen. Bei Hanisch aus der Kopfstr. 27 in Neukölln. Sie wurde nach dem einer Brotkommission in den einer anderen, hat der Magistrat anUrban- Krankenhaus gebracht. Leichtere Verlegungen trugen die geordnet, daß eine Aufnahme in die Hausliste der neuen BrotFrauen Brünig und Witte davon. Beide konnten sich nach Anlegung kommission nur dann erfolgen darf, wenn eine Abmeldung von Verbänden nach Hause begeben. Die Feuerwehr löschte den bei der Kommission der alten Wohnung erfolgt entstandenen Brand in kurzer Zeit vollständig ab. ist. Der Zuziehende hat daher sowohl die Abmeldung der früheren Anna A. aus der Paulsborner Straße 25 Selbstmord verübt. Sie zulegen. Wegen unheilbarer Krankheit hat die 60jährige Rentnerin Brotfommission wie die polizeilich abgestempelte Anmeldung vorwurde Freitag früh in ihrer Wohnung tot aufgefunden, in der alle Lebensmittelverteilung in Schöneberg . Auf Abschnitt Nr. 3 Gashähne geöffnet waren. Ein hinzugerufener Arzt konnte nur noch der Lebensmittelfarte entfallen 400 Gramm Graupen zu 24 Pf." den bereits seit einiger Zeit eingetretenen Tod feststellen. Frau K. und auf Abschnitt Nr. 4 125 Gramm Weizengrieß zu 7.. war schon seit langer Zeit schwer krank und konnte Heilung nicht Die Anmeldung beim Kleinhändler mittels der Bezugsabfinden. schnitte 3 und 4 Ser Lebensmittelfarte findet von Montag bis Spätere Anmeldungen werden Mittwoch nächster Woche statt. nicht berücksichtigt. Die Aushändigung der Ware erfolgt gegen Abgabe der entsprechenden Quittungsabschnitte in der Woche nach Ostern.
Mord und Selbstmord. Eine Chetragödie hat sich am Freitagabend in dem Hause Dessauer Straße 18 abgespielt. In einem Walter, der von seiner um fast 30 Jahre jüngeren Frau getrennt dortigen Pensionat wohnte der 66 Jahre alte Kaufmann Wilhelm lebte. Die beiden waren erst furze Zeit verheiratet gewesen, das Eheleben hatte sich von Anfang an unglücklich gestaltet, so daß Frau W. bald ihren Gatten verließ. Seit der Trennung wohnte sie in der Friedrich- Wilhelm- Straße 14 in Tempelhof .
Die Neueintragung in die Buderkundenliste muß zum 4. April bewirkt werden. Lebensmittelnachrichten aus Steglit. Vom 3. bis 6. April Vom Walter ver- müssen die Fleischer neue Kundenlisten auslegen.
Bezugscheine. Da die Gültigkeitsdauer der im März 1917 auf den alten Bezugscheinformularen A und B aus gefertigten Bezugscheine von der Reichsbekleidungsstelle bis zum 1. Mai verlängert worden ist, die Geschäfte also berechtigt und verpflichtet sind, neben den neuen Formularen A und B auch die alten Muster A und B anzunehmen, so liegt eine Veranlassung suchte wiederholt eine Aussöhnung mit seiner jungen Frau herbei- 1. April ab wird die 3uderration auf 375 Gramm herabnicht vor. Wer bis zum 1. Mai von seinem Bezugschein keinen hatte der Kaufmann seine Frau nach dem Pensionat bestellt, und sechsten Lebensjahre bleibt bestehen. Die Kasse der KriegsGebrauch gemacht hat, hat lediglich das Recht, drei Tage nach Ab- die Frau war der Aufforderung auch nachgekommen, da ihr der Küche II in der Albrechtstraße ist vom 1. April ab nur noch Monlauf der Gültigkeitsdauer, also bis zum 3. Mai, die Berichtigung Mann angebliche wichtige Mitteilungen machen wollte. Zwischen tags, Mittwochs und Freitags von 5-7 Uhr geöffnet. der Personalkarte zu beantragen. Ein Anspruch auf Aus- dem Paare kam es zu einer erregten Auseinandersetzung, da Walter Lebensmittelversorgung in Treptow . In der nächsten Woche fertigung eines neuen Bezugscheines besteht also nicht. durchaus seine Frau bewegen wollte, die eheliche Gemeinschaft mit werden abgegeben: 200 Gramm Mehl auf Abschnitt 15 der Lebensede fonnte man einen in entgegengesetter Richtung davon- I was er beginnen follte. Die Niederlage, die er an der Grenze eilenden Polizisten sehen. Die Passanten verzogen sich eben- erlitten, erfüllte ihn mit verzweifelter Wut. Er hatte sich so falls eilig. Sie waren darauf abgerichtet, sich niemals in viel von dem Abfassen der von Klikti geschmuggelten PropaDiebesangelegenheiten zu mischen. ganda versprochen, daß er jetzt bei dem Gedanken zitterte, Der Bursche versette Juzia einen Stoß, als er an ihr durch Unachtsamkeit diese Beute verloren zu haben. Er fluchte borüberrannte. Sie rief ihm laute Schimpfworte nach und über sich, über die Gendarmen, über das Schicksal und die lief ebenfalls weiter, mit ihren eigenen Gedanken be- Umstände. Er fluchte vom frühen Morgen bis zum späten schäftigt. Abend und fand darin eine gewisse Linderung. Stühle und Tische flogen nur so im Zimmer umher, die Geige hatte er an der Marmorplatte seines Waschtisches zerbrochen. Aber die Situation flärte sich dadurch nicht. Kazjo war geflohen! Seligki war ihm im letzten Augenblick entschlüpft und in die Hände der Gendarmerie geraten, der er aus Rache bei seiner Bernehmung die schönsten Dinge über ihn, Tagejew, erzählen würde.
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Der Polizeimeister.
von Gabryela Zapolska.
Ein russischer Polizeiroman Verzweiflung faßte sie. Sie fühlte, daß sie ein elendes Geschöpf war, das man nicht tötete, aber vor dem man sich
efelte.
Ich werde gehen!" sagte sie.
Horsti hielt sie nicht zurück. Er hatte getan, was sein Gewissen ihm eingegeben hatte. Ihre Schuld war getilgt durch den großen Dienst, den sie ihm erwiesen hatte. Doch sah er in ihr den Verrat und vermochte das Gefühl des Widerwillens nicht zu unterdrücken. Nur als sie schon an der Zür war, fragte er rasch:
,, Wieviel hast du dem jungen Herrn gegeben?" Eine tiefe Röte bedeckte ihr Gesicht.
Nichts, nichts... ich weiß nicht," stammelte sie.„ ErTauben Sie mir wenigstens, dieses gute Wert zu tun vielleicht werden mir meine Sünden dafür verziehen."
Ihre Bitte war so aufrichtig, ihr Reugefühl so tief, daß Horsti mit dem Stopf nickte und erwiderte:
" Meinetwegen!... Aber laß mich wissen, wo du bist, damit ich dir später.
unter.
" Gut, gut," unterbrach sie schluchzend und lief hin
Im Haustor begegnete sie der Röchin, die erschrocken nach oben rannte.
" Im Keller ist eingebrochen worden, der Wein
stohlen."
Gehen Sie zum Herrn, er ist schon angekommen!" Juzia rannte jegt zur Polizei.
„ Sie müssen mir den Paß wiedergeben, sonst schlage fie tot. Sie müssen mich fortlassen!"
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ich
Als sie an einem kleinen Laden vorbeilief, vernahm sie das Geschrei einer Frau.
Diebe! Raubmord!"
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Auf Horsti machte die Meldung von dem Einbruch in feinem Weinkeller feinen Eindruck. Als der junge Mann kam, um den Laden zu öffnen, schickte er ihn wieder fort. „ Der Laden bleibt heute geschlossen!"
Suzia wird rebellisch.
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X.
Unter wilden Tieren. Zur Buße zu„ Muttern".
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Aug' in Aug'.-
Wie ein Wirbelwind stürzte Juzia die Treppe zur Polizei. fanzlei hinauf. Trotz des frühen Morgens sah man verdächtige Gestalten, Polizisten und Jossele Pintas auf dem
Kazjos Brief wollte er noch für einen wichtigen, entscheidenden Augenblick aufbewahren. Er beschloß also abSuwarten, bis er in Jantas Angelegenheit verhört werden würde. Inzwischen befand er sich aber in einem Zustand höchster Treppenflur umherstehen. In der Kanzlei machte ein Schutz- Erregung, konnte nicht schlafen, trant mehr als sonst und verSchutz- fuchte... Statjuscha seine Gunst zu erweisen. mann„ Ordnung". Soeben goß er Del auf das Lämpchen suchte... Statjuscha seine Gunst zu erweisen. vor dem Heiligenbild.
,, Wo ist Markowsti?" fragte Juzia.
Als die Klingel so heftig gezogen wurde, erschrat Tagejew und riß die Augen weit auf.
Zu Hause. Er schläft! Kommen Sie geschäftlich?" Denn es wagte niemand, an der Vordertür zu klingeln, Juzia antwortete ihm nicht. Sie ging wieder auf den so lange die Jalousien heruntergelassen waren. Flur und überlegte, was sie tun sollte. Sie beschloß, Mar- ,, Statjuschah," brüllte Tagejew ,,, schau mal, was für ein kowski nicht unter vier Augen zu sprechen. Das würde zu Pack hier Einlaß verlangt."
Angit einjagen, ihnen mit einem großen Skandal drohen. die Tür und erhob gleich im Vorzimmer lauten Lärm und nichts führen. Sie wollte sowohl Tagejew wie Markowski Während Tagejew sich ankleidete, öffnete Statjuscha
Noch wußte sie aber nicht, wie sie das anfangen würde. Sie Streit.
wollte sich um jeden Preis aus Tagejews Nezzen befreien, ,, Diese freche Person will in Ihr Schlafzimmer!" schrie nach Warschau zurückkehren und dort wie früher mit der die Köchin. Nadel ihr Brot verdienen.
Jetzt zog sie heftig an der Klingel zu Tagejews Wohnung, schlug mit der Faust und mit dem Knie an die Tür und schrie:
"
Aufmachen! Aufmachen!"
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Aus der Ladentür stürzte ein halbwüchsiger Bursche heraus, in der Hand ein Drahtkörbchen, in dem die KaufTeute das Geld zu halten pflegten. Er machie aus seinem| Tagejew sprang von seinem Lager auf. Seit zwei Tagen Raub kein Geheimnis und schüttete das Geld ganz offen- war er wieder zu Hause, aber er hielt sich bei geschlossenen tundig aus dem Körbchen in die Hosentasche. An der Straßen- Fenstern in den Zimmern versteckt und wußte selbst nicht,
Tagejew erkannte Juzia.
Er war überzeugt, daß sie mit einer neuen Anzeige
fam.
,, Laß sie herein!" fuhr er die Köchin an. Er ging auf Juzia zu.
..Was willst du so früh, und warum kommst du über die Vordertreppe? Weißt du nicht, daß für Dienstleute der Küchenaufgang bestimmt ist?"
( Fort. folgt.)