Mr. 98. 34. Jahrg.

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Vorwärts

Berliner Volksblaff.

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Telegramm- Adresse: Sozialdemokrat Berlin ".

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands .

Redaktion: Sw. 68, Lindenstraße 3. Ferniprecher: Am: Morisplas, Nr. 151 90-151 97.

Mittwoch, den 11. April 1917.

Expedition: Sw. 68, Lindenstraße 3. Ferniprecher: Ami Morisvlas, Nr. 151 90-151 97.

Die Schlacht bei Arras dauert an.

Schlacht bei Arras : Eindringen der Engländer in die deutschen Stellungen. Französischer Angriff bei Laffaux.

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Amtlich. Großes Hauptquartier, ben 10. April 1917.( W.. B.)

Westlicher Kriegsschauplah.

Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Die Schlacht bei Arras dauert an.

Nach mehrtägiger Wirkung starker Artillerie- und Minen­werfermassen griffen die Engländer gestern morgen nach heftigster Feuersteigerung in 20 Kilometer Breite unsere Linien an. In hartem Kamp glückte es ihnen, in unsere Stellungen an den von Arras ausstrahlenden Straßen einzudringen; ein Durchbruch ist ihnen nicht gelungen. In zähem Ausharren gegen Ueberlegenheit hatten zwei unserer Divisionen erhebliche Verluste.

Südöstlich von Ypern drangen Sturmtrupps bis über die dritte englische Linie vor, sprengten Unterstände und lehrten mit etwa 50 Gefangenen, 7 Maschinengewehren und Minen­werfern zurück.

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Ein französischer Angriff bei Laffaux( nordöstlich von Soissons ) brach in unserem Feuer zusammen.

Längs der Aisne und bei Reims war von Mittag ab die Kamp tätigkeit der Artillerie sehr lebhaft.

In der westlichen Champagne beiderseits von Prosnes brachten Erkundungsvorstöße uns 36 Franzosen als Ge­fangene ein.

Heeresgruppe Herzog Albrecht.

Keine wesentlichen Ereignisse.

Amerika gegen Deutschland .

Deftlicher Kriegsschauplah.

Bei mäßigem Feuer und geringer Vorfeldtätigkeit ist die Lage unverändert. Mazedonische Front

Nichts Neues.

Der Erste Generalquartiermeister.

Ludendorff.

Abendbericht.

Amtlich. Berlin , 10. April. Abends.

Auf dem Südufer der Scarpe sind nach starkem Feuer neu einsehende englische Angriffe ge­scheitert.

An der Aisne - Front hält lebhafter Ar. tilleriekampf an.

Im Osten und in Mazedonien keine größeren Gefechtshandlungen.

Der österreichische Bericht.

Wien , 10. April 1917.( W. T. B.) Amtlich wird verlautbart:

Deftlicher und italienischer Kriegsschauplatz. Reine besonderen Ereignisse.

Südöstlicher Kriegsschauplatz. Südlich des Ohrida- Sees holten unsere Stoßtrupps einige Franzosen aus den feindlichen Gräben. Der Stellv. d. Chefs des Generalstabs. v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Desterreich- Ungarn hat Schweden um die Wahr­nehmung seiner Interessen in Amerika ersucht. Man erwartet, daß Bulgarien und die Türkei dem Beispiel Desterreich­

„ Amerika gegen Deutschland" scheint keine Neuigkeit zu Ungarns folgen werden. Die Maschinen des beschlagnahmten sein und ist es doch! In abgekürzter Rede werden die österreichischen Dampfers Franconia sind in der gleichen Weise Vereinigten Staaten gewöhnlich ohne weiteres mit ganz zerstört wie die Maschinen der deutschen Dampfer. Amerika gleichgesetzt. Nun ist es aber wirklich Ganz- Der Weltbund zu Deutschlands Vernichtung wirkt in Amerika , das, will man Reuter und Havas glauben, seinen folossalen Dimensionen schon grotesk. Goliath gegen

gegen Deutschland mobil

macht.

Vor allem ist in Brasilien die Aufregung über die Torpedierung der Parana groß. Der Abbruch der Beziehungen soll drohen. Nach Meldung des Londoner Preßbureaus soll der Abbruch bereits erfolgt sein. Der brasilianische Konsul in Cherbourg führt die Untersuchung über den Untergang des Dampfers.. Da es jetzt zum guten Zon gehört, sich dem Weltbund zu Deutschlands Vernichtung anzuschließen, so wollen auch

Beru und Chile in den Reigen der Kämpfer für Sivili

David!

Amerika beschlagnahmt die österreichischen Dampfer.

Amsterdam , 10. April. ( Privattelegramm.) Das Reu­tersche Bureau meldet aus New York : Die Behörden beschlag­nahmten alle österreichisch - ungarischen Dampfer in den ameri­ kanischen Häfen.

Die Osterbotschaft und die Sozialdemokratie.

Von Paul Lensch .

"

In der Sonntagsnummer des Vorwärts" vom 1. April schrieb ich im Leitartikel: Revolution und Neu­orientierung folgende Säge:

Es besteht das Mißtrauen, daß Herr v. Bethmann, der ein ehrlicher Mann ist, schon die Absicht und den ernsten Willen zu einer Wahlreform nach dem Kriege haben mag, daß aber mög licherweise nach dem Kriege ein neuer Pharao da sein könnte, der die hinterlassenen Wechsel seines Vorgängers nicht anerkennt. Aus diesem Grunde möchten wir dem deutschen Reich 3* tanzler anheimgeben, in einer verbindlicheren und nicht bloß ihn verpflichtenden Form den festen Entschluß nicht nur einer Demokratisierung des preußischen Wahlrechts, sondern unserer gesamten öffentlichen Einrichtungen zu ver tünden. Das würde zwar nicht Wunder wirken, wohl aber manches erreichen, zumal ja, solange der Krieg dauert, jede preußische Wahlreform doch nicht praktisch betätigt werden kann, sintemalen Landtagswahlen nicht stattfinden tönnen. Er balten wir aber die Versicherung, daß die nächsten Landtagswahlen bereits unter einem demo tratisierten Wahlrecht stattfinden, so ist manches zur Beruhigung der Gemüter getan.

Was damals in diesen Säßen verlangt wurde, ist jetzt geschehen: die Osterbotschaft des Kaisers verpflichtet nicht bloß den Reichskanzler, sondern auch den Deutschen Kaiser und König von Preußen. Sie ist kein Privatschreiben, son­dern ein staatsrechtlicher Aft. Die Gegenzeichnung des Reichs­fanzlers macht sie dazu. In ihr ist die Notwendigkeit an­erfannt worden, nicht bloß das preußische Wahlrecht, sondern auch unsere gesamten öffentlichen Einrichtungen im demokra tischen Sinne zu erneuern.

Nun enthält die Botschaft zwei Ankündigungen, mit denen sich die Sozialdemokratie nicht leicht zufrieden geben wird. Zunächst deutet sie an, daß die von der Staatsregierung ge­plante Wahlreform in Preußen zwar das allgemeine, un­mittelbare und geheime, nicht aber das gleiche Wahlrecht enthalten wird. Sodann soll die geplante Neuorientierung bis auf die Zeit des Friedensschlusses verschoben werden, damit unsere Feldgrauen Gelegenheit haben, bei dieser Neu­orientierung ihr fräftig Sprüchlein mit zu sagen.

Was nun das Wahlrecht selber angeht, so wird die Sozialdemokratie ihre Forderung nach dem gleichen ahlrecht auch für Preußen schlechterdings aufrechterhalten müssen. Es kann gar keine Rede davon sein, daß das preußische Volt mit einem Surrogat, sei es in Gestalt eines Pluralwahlrechts oder einem anderen

Rußland will keine Gebietserweiterungen. Wahlrechtsersatz, abgespeist werden sollte. Ja, darüber sation und Menschlichkeit eintreten. Der Urgrund der füd­amerikanischen Aufregung gegen Deutschland liegt freilich in Petersburg , 9. April. Die Petersburger Telegraphen- hinaus ist die Einführung des Frauenwahlrechts zu der materiellen Abhängigkeit von New York , London , Paris Agentur meldet: Justizminister Kerensti, der Ver- verlangen, denn es versteht sich von selber, daß die ungeheure und in der Bequemlichkeit des Raubzugs gegen das reiche treter der Demokratie in der provisorischen Regierung, hielt Revolution, die dieser Krieg für die Stellung der Frau im überseeische Deutschtum. Weil aber die Früchte in einer allgemeinen Versammlung der Soldatenvertreter eine Leben der Nation herbeigeführt hat, ihren Ausdruck finden jahrzehntelanger Pionierarbeit bedroht sind, Rede, in der er sagte, er wolle den Ausstreuungen gewisser muß in politischen Rechten. Nicht als" Belohnung" für das läßt sich auch die Empörung in Rio de Janeiro und Lima Streise ein Ende machen, die zwischen ihm und der russischen Granatendrehen, wie die findliche Argumentation zuweilen lautet, nicht bagatellisieren. Militärisch bedeuten diese Staaten Demokratie dadurch Zwietracht und Mißtrauen zu säen suchten, sondern weil die neue wirtschaftliche Position, die die Frau natürlich nichts, absolut nichts. Die„ Depeche Coloniale" daß sie das boshafte Gerücht im Umlauf ſezten, der Minister nicht etwa freiwillig, sondern unter dem Zwang der Verhält erfährt nach dem„ Lokal- Anzeiger", daß die Zustände sei gegen die ehemaligen Anhänger des früheren Zaren nicht nisse eingenommen hat, die Erwerbung politischer Rechte zur in Brafilien feineswegs als beruhigend anzusehen streng genug. Kerenski sagte u. a.: Wahrung ihrer Interessen einfach absolut notwendig macht. sind. Im Süden des Landes, in Rio Grande do Wenn ich den Großfürsten Demetrius Bawlowitsch nicht ber- Hier ist also noch sehr fräftig nachzuholen, und je deutlicher Sul, in Santa Catharina und Sao Paolo haben sich haftet habe, so geschah dies, weil er die Verschwörung gegen den die Sozialdemokratie sagt, daß sie in diesem Punkte nicht mit Banden gebildet, denen sich immer neue anschlossen. Im Günstling der kaiserlichen Familie, Rasputin , angezettelt hatte; sich handeln läßt, desto besser wird es sein. wenn ich den General Iwanow, der versucht hatte, mit Truppen Augenblick besteht eine aggressive Bewegung, deren Umfang und Bedeutung noch nicht übersehen werden kann, die aber Brasilien und seine Freunde mit Sorge betrachten müssen. Die Vereinigten Staaten werden ihren neuen Freunden sehr fräftig mit Geld aushelfen. Die demo­tratischen Parteiführer beabsichtigen, am Donnerstag im Repräsentantenhause die Ausgabe von 5 Milliarden Dollar Schazbonds zu beantragen. Es heißt, es bestehe der Plan, den Alliierten 3 Milliarden( 16,5 Milliarden Mart!) davon zu leihen und zwei für die Kriegsausgaben Amerikas zu ver­

auf Petersburg zu marschieren, um dort die Revolution zu unter Etwas anders liegen die Dinge in der Frage, ob diese brüden, nicht verhaftet habe, so tat ich das, weil der General alt Reform sofort durchgeführt werden soll oder einen Aufschub und frank ist und das Gefängnis ihn in drei Tagen getötet hätte. bis zum Ende des Krieges verträgt. Wir wiederholen, daß Was die Gefangenen in Barsfoje Sielo anbelangt, so habe ich sie wir eine sofortige Durchführung der Neuorientierung und be­befucht, um euch zu sagen, daß die sie bewachenden Soldaten mir sonders der preußischen Wahlreform natürlich lieber sehen versprochen haben, nur meinen Befehlen zu gehorchen. Außerdem würden als ihre Verschiebung, aber so einfach liegen hier ist der Kommandant von Barskoje Sjelo mein Freund, zu dem ich die Dinge nicht. bolles Vertrauen habe. Zunächst ist es ein merkwürdiger Kasus, daß die Kerensti fuhr fort: Ich werde meinen Posten nicht ver- Nationalliberalen und selbst Freifonservativen, die bisher an lassen, bis die Sicherheit dafür besteht, daß das einzige poli alles eher als an eine sofortige Reform des preußischen Wahl­tische Regime in Rußland die demokratische Republik ist, und rechts gedacht haben, jetzt plötzlich Feuer und Flamme dafür da ich ja als Vertreter der Demokratie an der Regierung sind und auch der kaiserlichen Botschaft gegenüber daran fest­Der Senat hat der Regierungsmaßnahme zugestimmt, teilnehme, wird die Regierung demnächst eine Erzuhalten scheinen. Gewiß fann man darin eine Rückwirkung daß derjenige, der in Kriegszeiten Kriegsmaterial der Ver- flärung veröffentlichen, daß Rußland auf jeden der russischen Revolution erblicken, die diesen Streisen flar ge­einigten Staaten zerstört, mit 30 Jahren Gefängnis zu be- Plan von Gebietserweiterungen verzichtet, aber die er- macht hat, daß, wenn man das morsche Holz nicht beizeiten strafen sei. Der Gesetzentwurf betreffend Bildung eines vereinigten berte Freiheit aufs äußerste verteidigen beseitigt, der Sturm es abbricht. Allein diese Schichten find sich über den Unterschied russischer und deutscher Verhältnisse Ausschusses von Senat und Kammer für die Angelegenheiten flar, als man day in ihrer Haltung ledig­Die Rede machte, so berichtet die Petersburger Tele­der Kriegführung wird in beiden Häusern zugleich ein­lich die erleuchtende Wirkung des im Diten auf­gebracht werden. Der Ausschuß soll sowohl während der graphen- Agentur, auf die Zuhörer starken Eindruck. Die Ver- gegangenen Lichtes erblicken sollte. Sie wissen, daß eine Tagung als auch während der Ferien des Kongresses Sigungen sammlung jubelte Kerenski zu und sprach ihm einstimmig ihr Revolution für Deutschland bei seiner militärischen Situation abhalten. Vertrauen aus. die sichere totale Vernichtung bedeuten würde, für Rußland

wenden.

wird.

zu