Nr. 101. 34. Jahrs.
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Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernivrecher: Amt Moritplas, Nr. 151 90-151 97.
Sonnabend, den 14. April 1917.
Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplat, Nr. 151 90-151 97.
861000 Tonnen Märzbeute.
-
schlagen fehl
-
pagne.
Amtlich. Großes Hauptquartier, ben 13. April 1917.( 2. Z. B.)
Weftlicher Kriegsschauplah.
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht
Am Nordflügel des Kampffeldes bei Arras wurden Anfangserfolge starter englischer Angriffe auf Angres und Givenchy- enGohelle durch unsere Gegenstöße wettgemacht.
Vou der Straße Arras- Gavrelle bis zur Scarpe: Zweimal angreifende feindliche Divisiouen wurden verlustreich abgewiesen. Südöstlich von Arras sind mehrere Angriffe, auch von Kavallerie, gescheitert.
An den von Péronne auf Cambrai und Le Catelet führenden Straßen fleinere Gefechte bei Gouzeaucourt und Hargicourt.
Das gestern auf St. Quentin und den südlichen Anschlußlinien liegende lebhafte Feuer dauerte an; es bereitete französische Angriffe vor, die auf beiden Somme - Ufern heute früh einsetzten; fie schlugen fehl.
Heeresgruppe Deutscher Kronprins.
Der heftige Artilleriekampf längs der Aisne und in der westlichen Champagne dauert in wechselnder Stärke an.
Vielfach vorfühlende Erkundungsabteilungen wurden zurüdgewiesen; dabei blieben 100 Franzosen in unserer Hand.
Heeresgruppe Herzog Albrecht.
Die Lage ist unverändert.
Auf dem
und an der
Deftlichen Kriegsschauplah
Mazedonischen Front
leine besonderen Ereignisse.
Im Weften verloren die Gegner 13, im Often 2 Flugzeuge. Der Erste Generalquartiermeister. Lubendorff.
Abendbericht.
Amtlich. Berlin , 13. April. Abends.
Bei Arras keine Kämpfe; starkes Feuer uur bei Bullecourt.
An der Aisne Front, besonders nördlich vou Reims , dauert die Artilleriefchlacht an. Bei Auberive( Champagne) scheiterte französischer Angriff.
Im Osten nichts von Bedentung.
ein
Der österreichische Bericht. Wien , 13. April 1917.( W. T. B.) Amtlich wird verlautbart:
Deftlicher und südöstlicher Kriegsschauplak. Nichts von Belang zu melden.
Italienischer Kriegsschauplan.
Der Geschäslampf auf der Karsthochfläche und im Wippach Tal ist bei guter Sicht andauernd lebhaft.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Ereignisse zur See.
Am 13. d. vor Tagesanbruch griffen mehrere unserer SeeFlugzeuge das Bumpwerk Codigoro im Pomündungsgebiete mit schweren Bomben an und erzielten mehrere Treffer. Alle Flugzenge find wohlbehalten zurückgekehrt.
Flottenkommands.
Die Märzbeute des U- Boot- bereits ein rundes Giebentel eingebüßt.
beiden ersten Monaten des uneingeschränkten N- Boot- Strieges
Krieges.
Berlin , 13. April. Nach neu eingegangenen Mel. dungen sind weitere 61 000 r.-Reg.-Zv. feindliche und neutrale Handelsschiffe versenkt worden.
Damit stellt sich das März- Ergebnis der kriegerischen
Maßnahmen der Mittelmächte schon jetzt auf 435 Handelsschiffe mit 861 000 BruttoRegister- Tonnen.
Ju dieser Zahl find von der Bente S. M. Hilfskreuzer Möwe noch elf Schiffe mit 49 000 Br.-Reg.-To. enthalten; die übrigen Erfolge dieses Schiffes sind bereits früher in Aurechnung gebracht worden.
Das endgültige Ergebnis des Monats März, das erst im lesten Drittel des April übersehen werden kann, wird sich noch etwas höher stellen, als eingangs angegeben.
Gegenüber den in der feindlichen, wie auch der neutralen Bresse erschienenen phantastischen Behauptungen über unsere U- Boots- Verluste wird ausdrücklich festgestellt: in den beiden ersten Monaten der Scesperre sind sechs U- Boote verloren gegangen, eine Zahl, die durch den Zuwachs während des gleichen Zeitraums um ein Mehrfaches übertroffen wird und die im Berhältnis zur Gesamtzahl unserer U- Boote überhaupt nicht ins Gewicht fällt.
Der Chef des Admiralstabs der Marine.
Wolffs Bureau schreibt zu dem Märzergebnis des U- Boot
Zur Neuregelung der Lebensmittelversorgung.
Am 15. April.
Bon der Generalfommission der Gewerkschaften Deutsch lands wird uns geschrieben:
Die vom Kriegsernährungsamt angeordnete Herabjezung der Brotration ist in der Arbeiterschaft auf berechtigten Unwillen gestoßen, und zahlreiche Zuschriften an die Generalkommission der Gewerkschaften lassen erkennen, wie außerordentlich schwer dieser Eingriff in unsere Lebensmittelversorgung empfunden wird. Die Mitglieder der Generalfommission, die im Beirat für Volfsernährung tätig sind, verkennen den Ernst der Situation nicht, haben sich auch von den Ereignissen nicht überraschen lassen. Sie haben schon im Vorjahre nach Abschluß der Ernte davor gewarnt, die Schwierigkeiten in der Ernährung zu unterschäßen; wiederholt ist in eindringlicher Weise im Kriegsernährungsamt darauf hingewiesen, daß ein festes Bugreifen erfolgen muß, um die vorhandenen Getreide- und Kartoffelbestände in öffentliche Bewirtschaftung zu nehmen. Es fehlte leider in den tonangebenden agrarischen Kreisen das Verständnis für die Durchführung der hierfür erforderlichen Maßnahmen. Man hat den ganzen Einfluß, den diese Kreise besiten, ausgenügt, um der Durchführung der Beschlagnahme hindernd in den Weg zu treten. Unter den gegenwärtigen Verhältnissen kommen wir aber ohne die verständige Mithilfe der Landwirte bei der Behebung unserer Ernährungsschwierigfeiten nicht vorwärts. Der bon bestimmten Kreisen gepflegte paffive und aktive Widerstand hat leider die Auffassung befestigt, die Beschlagnahme sei eine unnötige, schwere Belästigung der Landwirtschaft; er hat verhindert, daß ein Verständnis aufkommt für das, was die Zeit fordert.
Gewiß verfennt niemand den Wert der Viehhaltung, aber an erster Stelle stand in diesem Jahre die Sicherstellung der pflanzlichen Nahrungsmittel für die Menschen. Ein Hindernis der ungestörten Abwicklung der organisatorischen Maßnahmen für die Verteilung der Lebensmittel war der harte Winter, der Transportschwierigkeiten hervorrief, die in der Der Frachtraum, der den englischen Seeberkehr des gegenwärtigen Zeit bei allem guten Willen nicht zu beheben Monats Januar besorgte, tann auf Grund der englischen waren. So hat auf der einen Seite das wollen, ftatistischen Zahlen mit Inapp 9%, Millionen Zonnen an- auf der anderen Seite das menschliche Kön Februar und März etwa 17, Pro3. aus. Rechnet man dazu den genommen werden. Davon macht die Gesamtausbeute der Monate nen bersagt. Niemand wird sich der Einsicht verschließen, daß wir Ausfall an neutralem Schiffsraum, der dem Sperrgebiet aus be- großen Gefahren entgegengehen, wenn wir nicht jetzt greiflichen Gründen fernbleibt, auch nur mit einer weiteren Million die sicher erfaßten Bestände gleichmäßig verteilen, und zwar und damit nicht unerheblich unterhalb der Grenze des Wahrschein - so, daß bis zur nächsten Ernte das Auskommen möglich ist. lichen, so begreift sich die verhängnisvolle Wirkung auf den eng- Besonders schwer wird die Herabjegung der Brotration von lischen Seeverkehr und damit auf die englische Wirtschaft....
Was England noch im Januar d. J. an Schiffsraum zur Berfügung stand, deďte schon nicht mehr zureichend den Bedarf des Landes. Verminderungen des Schiffsraumes, die sich von Monat zu Monat in derartigem Verhältnis steigern, neigen die schiefe Ebene, auf der das englische Wirtschaftsleben nach unten rollt, in einem immer steileren Winkel. Die sich überſtürzenden, unsicher hin und her tastenden Anordnungen des englischen Kriegsernährungsamtes sprechen eine beredte Sprache.
England ist nicht wie wir in der Lage, in Zeiten zunehmenden Mangels auf heimische Vorräte zurückzugreifen. Ein Land, das zu 4 bis% vom Auslande lebt, erschöpft seine Vorräte, über deren Geringfügigkeit der Ministerpräsident Lloyd George in ernsten Worten geklagt hat, mit einer unvergleichlich größeren Schnelligkeit Noch mag sich als ein Land, das zur Hauptsache sich selbst erhält. der Anschein des Austommens aufrechterhalten lassen. Nach einigen weiteren Monaten aber wird den Leitern der englischen Politik die Rechnung für die Verblendung vorgelegt werden, mit der sie im Dezember 1916 das deutsche Friedensangebot zurückgestoßen haben.
Krieges: Nachdem im Februar, seit dem Beginn des uneinge- Petersburger Ernährungsschwierigkeiten. schränkten U- Boot- Krieges, 781 000 To. Schiffsraum versenkt worden Haparanda , 12. April. Russischen Blättermeldungen zuwaren, hat der März nach der vorläufigen Bekanntmachung des folge nehmen die Ernährungsschwierigkeiten in Petersburg Admiralstabes, einschließlich der unseren Kreuzern zum Opfer ge- trop der Einführung von Brotkarten in besorgniserregender fallenen rund 80 000 20., eine Ausbeute von 861000 20. Weise zu. Der durch diese Schwierigkeiten für die arbeitende erbracht. Damit ist, wenn man von den noch ausstehenden Mel- Bevölkerung verursachte Zeitverlust macht sich immer empfindbungen aus März absieht, licher bemerkbar.
der Weltfrachtraum um rund 1640 000 Zo. vermindert
Handelsflotte.
worden. Mindestens 1 Million entfällt davon auf die englise Der neue österreichische Kriegsminister. Um sich flar zu machen, was diese Ziffern bedeuten, muß man Das Wiener t. t. Telegr.- Sorresp.- Bureau meldet: Der Ferücksichtigen, daß den Engländern für ihren Güterverkehr, Raiser hat den General der Infanterie Stoeger Steiner nach Abzug des immer noch fteigenden militärischen Bedarfs an von Steinstätten zum gemeinsamen Kriegsminister erSchiffen, nur noch wenig mehr als 7 Millionen Tonnen am 1. Fe- nannt. Das Storr.- Bureau rühmt das theoretische Wissen und bruar zur Verfügung standen. Davon haben sie also in den die praktische Erfahrung an dem Nachfolger Krobatins.
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der arbeitenden Bevölkerung empfunden. Es ist aber nach den bisherigen Ergebnissen der Bestandsaufnahme leider nicht möglich, mehr zu geben, wenn wir bis zur nächsten Ernte auskommen wollen. Werden die Bestände an Brotgetreide vor der nächsten Ernte verbraucht, dann würde sich später ein viel schlimmerer Notstand ergeben.
Gemildert soll die Herabsehung der Brotration dadurch werden, daß eine Erhöhung der Fleischration um 250 Gramm pro Woche und die Lieferung von 5 Pfund Kartoffeln sichergestellt werden. Vielfach werden Sweifel laut, ob dieses Bersprechen innegehalten wird, ein Mißtrauen, das nach der bisherigen Erfahrung verständlich ist. Wir haben deshalb das Kriegsernährungsamt um Auskunft darüber ersucht, welche Anordnungen getroffen sind, um das gegebene Versprechen zu erfüllen. Darauf ist uns folgende Antwort zugegangen:
Der Präsident des Kriegsernährungsamts.
An die Generalfommission der Gewerkschaften Deutschlands , Berlin .
An die mündlich von der Generalfommission an mich gerichtete Anfrage teile ich im Einverständnis mit dem Chef des Kriegsamts imd dem Staatskommissar für Volfsernährung folgendes mit:
Nach den vorliegenden Berichten ist die Lieferung der zum 16. April 1917 in Aussicht gestellten Kartoffelration von 5 Pfund pro Kopf und Woche nebst der vorgesehenen Schwerarbeiterzulage und der verbilligten Fleischzulage von 250 Gramm( 125 Gramm für Kinder) in der großen Mehrzahl der Bedarfs bezirke gesichert. Für die wenigen Bezirke, wo die AnLieferung der Kartoffeln wegen der bis in die letzten Tage fortdauernden Fröfte bis zum 16. April noch nicht genügend hat erfolgen können, ist entsprechend den amtlichen Veröffentlichungen des Kriegsernährungsamts( Mitteilungen des Kriegsernährungs amts Nr. 21 vom 27. März 1917) Vorsorge getroffen, daß für die fehlenden Kartoffeln Mehl als Ersas gegeben wird. W die Lieferung der Fleischzulage von einem halben Pfund wöchent lich ansnahmsweise am 16. April noch nicht erfolgen taun, wird