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n eine Metzelei verwandelt werden konnte. Die Pariser  Arbeiter gingen aber nicht in die Falle. Und Casimir Perier   bleibt ein todter Mann. Die Moral, mit welcher die heutige Welt regiert wird, steht auf gleicher Höhe, wie der sprichwörtliche Verstand, mit dem es geschieht. In Italien   steht an der Spitze des Staates ein Mann, der wegen gemeiner Verbrechen im Gefängniß säße, wenn nicht die nieisten seiner politischen Gegner sich der gleichen Verbrechen schuldig gemacht hätten, und durch die gemeinsanie Schuld an seiner Bekämpfung und der Erfüllung ihrer Pflicht gegen das Land verhindert wären. Zur Jllustrirung der herrschenden Moral sei hierzu ein Seitenstück aus der Gegenwart gefügt wir wollen in die Vergangenheit nicht zurückgreifen, nicht auf die inter  - nationalen Panamaskandale, nicht aus die tragischen Ereig- nisse in den beiden ältesten deutschen   Fürstengeschlrchtern und unzählige andere Skandalös« an hoher und höchster Stelle zurückkommen dann müßten wir ein Buch schreiben. Nur etwas aus der allerjüngsten Zeit. An M i l a n, den Dirnenkönig, Falschspieler und ausgehaltenen Mann seiner eigenen Frau wollen wir hier nur nebenbei erinnern mit dem Bemerken, daß dieser Ausbund aller möglichen und unmöglichen Laster seit fahren im Dienste und Sold der österreichischen Diplomatie steht, und wahrscheinlich nicht blos der österreichischen. Von einem anderen wollen wir reden, der einen besseren Namen von Herrn Stam- b u l o w, dem Crispi Bulgariens  . Stambulow so hieß es jüngst in der Zeitung und sein Kriegsminister S a w o s f hätten sich veruneinigt, und Sawoff habe sogar seinen Chef und Exfreund gefordert. Die Nachricht war begründet. Zum Duell kam es aber nicht, weil Stambulow seinen Kriegsminister aus dem Lande hinausjagte. Und die Ursache des Streits? Herr Sawoff, der eine junge hübsche Frau und eine sehr schöne Schwester hat, kam eines Tages während der sonst von ihm sehr streng eingehaltenen Burcauslunden in seine Privat- wohnung und fand hier seinen auf strenge Einhaltung der Bureaustunden seitens der Beamten eifrigst erpichten Freund und Chef Stambulow im Schlafzimmer, unter Umständen, die ihn bestimmten, den Freund und Chef furcht- bar durchzuprügeln, dann ihm eine Pistole zum sofortigen Zweikampf in die Hand zu drücken und hierauf, da der Freund und Chef zögerte, ihn unter kräftigen Fußtritten die Treppe hinunter und aus dem Hause hinaus zu werfen. Durch die Geständnisse der Frau erfuhr Sawoff, daß auch seine bei ihm wohnende Schwester der Brutalität Stam- bulow's zum Opfer gefallen war. Nun forderte er den doppelten Schänder seiner Hausehre nochmals, allein Held Stambulow stellte sich wieder nicht, sondern ließ den ehe- maligen Busenfreund über die Grenze transportiren. Herr Stambulow hat derlei Abenteuer schon wiederholt gehabt; er ist außerdem Stammgast in allen liederlichen Häusern von Sofia  , die er in voller Uniform am hellen lichten Tage zu besuchen pflegt. Das hindert ihn aber nicht, von sittlicher Entrüstung über die bösen Sozialisten zu triefen, welche die Weibergemeinschaft und freie Liebe einführen wollen. Die Neuwahlen in Belgien   nach dem neuen Wahlgesetz sind auf den 1. Sonntag im Juli fest- gesetzt. Auch in Belgien   ist man noch so weit zurück, dem Wähler das Wählen so leicht und angenehm wie möglich zu machen, statt es ihm möglichst zu erschweren, wie in unserem an der Spitze der Zivilisation marschircyden Deutschland  . Deshalb nimmt man in Belgien  , wie in Frankreich  , Italien  , Spanien   und der Schweiz   stets einen Sonntag zum Wahltag, begeht also nach deutscher, namenllich deutsch  -sächsischer Gesetzesauffassung, einen »groben Unfug". Das norwegische Unterhaus(Lagthing) nahm das Bäckereigesetz an, nachdem es die Bestimmung aus dem Entwurf des Oberhauses gestrichen hatte, daß die Ar- beiter Nachts zur Teigsetzung und Ofcnfeuerung benutzt werden und daß die Arbeitszeit an den Sonnabenden bis auf 15 Stunden ausgedehnt werden dürfte. Die Nacht- arveit soll nur in einigen bestimmten Nächten gestattet werden und darf am 17. Mai 12 Stunden Arbeitszeit nicht übersteigen, auch an den andern Ausnahmetagen darf die Arbeitszeit 15 Stunden nicht übersteigen. Dagegen hat man eine sehr unglückselige Bestimmung hinzugefügt, die viel Unheil anrichten kann, daß nämlich die Arbeit fort- gesetzt werden darf, wenn ein Gebäck mißlungen ist, bis dieses Gebäck von Neuem fertiggestellt ist. In Rußland   ist die Regierung ganz außer Rand und Band. Natürlich werden die Attentalsaerüchte offiziell ab- geleugnet. Es unterliegt jedoch keinem Zweifel, daß Massen- Verhaftungen stattgefunden haben und daß noch fortwährend verhaftet wird, und zwar in allen Theilen des Landes und in allen Kreisen der Gesellschaft. Die tollsten Gerüchte zirkuliren. Man spricht von einem geplanten Attentat, französischen Anarchisten, und läßt sogar den bekannten Fürsten   Krapotkin gefangen sein. Letzteres ist jedenfalls nnwahr, die französischen   An- archisten sind höchst zweifelhaft, und auch hinter das Attentat setzen wir ein Fragezeichen. Wohl aber scheint es gewiß, daß eine weit verzweigte Geheim-Organi- s a t i o n entdeckt worden ist, oder wenigstens von der Polizei v e r m u t h e t wird. Einem Gerücht zu- folge, das manches für sich hat, wären die Ver- Haftungen auf Denunzlationen des russischen Lockspitzels Baron" Unger-Sternberg erfolgt, der im Dienst seiner Auftrag- und Brotgeber in Westeuropa   jetzt das löbliche Geschäft der anarchistischen Bombenwerferei im Großeil betreibt.' Jedenfalls ist die ganze russische Regierungsmaschinerie in Unordnung gerathen, und befindet der Zar sich in furcht- barer Aufregung. Das erhellt aufs deutlichste aus dem Umstände, daß soeben ein Ukas erlassen ward, durch welchen den Ministern und sonstigen hohen Beamten das Recht der Ernennung von Subalternbcamten genommen und dem Zar zurückgegebeu wird. Der vorige Zar änderte die alte selbstherrliche Praxis, weil sie thatsächlich auf cine Unmöglichkeit hinausläuft. Wenn der Selbstherrscher Alles selbst thun will, kann er schließlich Nichts thun. Alexander III.   muß aber sehr unzufrieden mit seinen Mirnstern und dem Gang der Dinge sein, daß er einen solchen, nur auf Zäsarenwahnsinn zurückzuführeiiden Ukas erlassen konnte. Zur Sonntagsruhe in der Industrie der Steine und Erden. Zur Erhebung von Ausnahmebestimmungen betreffend die Sonntagsruhe in gewerblichen Anlagen(tzZ 105b Abs. 1 und 106d der Gewerbe-Ordnung) über die Gruppe IV Industrie der Steine und Erden, fand am Freitag, den 25. Mai, unter der Leitung des Unterstaatssekretärs im Reichsamt des Innern Dr. v. Rottenburg   eine Sitzung im Reichstagsgebäude   statt, an welcher einige Regierungs- und Gewerberäthe 23 Arbeitgeber und deren Vertreter und 35 Arbeiter und Arbeitervertreter theil- nahmen. Nachdem der Vorsitzende den Theiluehmern seine An- erkennung darüber ausdrückte, daß sie alle erschienen waren um das gemeinsame Interesse zu fördern, machte er gleich eingangs geltend, daß das Resultat der Sitzung dem Bunvesrath unter- breitet würde, es somit über den Rahmen seiner Be- fugniß geht, irgend welche bindenden Zugeständnisse machen zu können. Die Arbeitgeber und deren Vertreter hatten wie aus ihreil Ausführungen ersichtlich mar, sich in der festesten Hoffnung gewiegt, mit rechtskräftigen Zugeständnissen betreffs der Aus- nahmebestimmungen sich ihren heimathlichen Gefilden zuwenden zu können, sie waren daher sehr enttäuscht, als dem nicht so war, obgleich sie sich die erdenklichste Mühe gaben, die schlagendsten Beweise ins Treffen zu führen. Dieselben erwiesen sich aber bei Lichte besehen als vollkommen nichtig, um irgend cine Einschränkung der Sonntagsruhe zu rechtfertigen, da bei der vervollkommneten Technik in den Betrieben es sich bei einigermaßen gutem Willen sehr gut vermeiden läßt, Ausnahmebestimmungen ein- treten zu lassen. Eharakteristisch war die unverfrorene Aeußerung des Münchener   Ziegeleibesitzeas H. Lang, welcher, falls die vor- gesehenen Ausnahmebestimmungen nicht genehmigt würden, drohte, daß er sich veranlaßt sehen werde, wenn das Interesse des Be- triebes es erheische, sogar von einer Gesetzesübertretung nicht zurückzustehen. An Deutlichkeit läßt dieses nichts zu wünschen übrig und bestätigt wiederum, daß sich das Unternchmerlhum den Teufel um Gesetzt kümmert, die die Füllung ihres Geldbeutels erschweren könnten. Von dem größten Theil der Arbeitervertreter hörte man, sei eS nun aus Unkenntniß oder hatte man ihnen das eingetrichtert, daß es größerer Beschränkungen der Sonntagsarbeit nicht be- dürfe, es erregte dieses selbst das berechtigte Er- staunen einiger Gewerberäthe, welche sich ob der Be- dürfnißlosigkeit der armen bedauernswerthen Geschöpfe wunderten; es wird somit begreiflich, daß ein Vertreter der Kalk- brennereien die Erklärung abgeben konnte, daß die Arbeiter eine Beschränkung der Sonntagsarbeit in ihren Betrieben ungern sehen würden. Entschieden in Abrede gestellt wurde jede Nothwendigkeit einer Ausnahmebestimmung der Sountagsarbeit in der Tonwaaren- Industrie von dem Vertreter der Lippe  'schen Ziegelarbeiter(Agent Schütz in Lage.) Derselben Ansicht waren von Berlin   die Ver- treter der Töpfer, der Porzellanmaler und der Porzellandreher von Charlottenburg  . Letztere erachteten die Fortsetzung des Be- triebes an Sonn- und Feiertagen auch nicht zur Unterhaltung der Feuer für nothwendig. Es war nicht zu vermeiden, daß letztere bei Vertretung ihres Standpunktes auch die wirthschaflliche Lage der armen Pro­letarier dieser Industrie beleuchteten, weswegen sie vom Vor- sitzenden wiederholt zur Ordnung gerufen wurden, weil sie wie er sagte, das Verhältniß zwischen Arbeiter und Unternehmer be- leuchteten, welches durchaus unstatthaft sei, weil sonst die un- vortheilhafte Lage der Unternehmer im Gegensatz zu der der Ar- beiter zu sehr ins Auge springen würde? Notiz genommen wurde von den vom Verbände der Keramischen Werke eingegan- genen Zusatzanträgen, welche dazu angethan erschienen, eine Pro- duktionsvermehrung am Sonntag herbeizuführen, obgleich der Vertreter Herr Kommerzienrath Fasolf das Gegentheil behaupten wollte, was ihm freilich nicht gelang. Damit war das Material nach Sstündiger Sitzung inklusive Mittagspause erschöpft. Warten wir ab, was dabei für die Ar- beiter herausspringt? Vielleicht etwas Unternehmerschutz?! Pavfetnatfmdjken. Kein Berliner Vier werden die Genossen in Jüterbog  ! trinken, so lange der Boykott in Berlin   besteht. Dieser Be- schluß wurde in einer am 27. Mai stattgefnndenen gut besuchten Versammlung gefaßt. O» » Eine sozialdemokratische Parteiversammlnng in München  , welche von 1700 Personen besucht war, hat«instimmig folgenden Antrag angenommene In anbetracht, daß die Mitglieder deS KlubFrei Wort" eine gegen das Parteiprogramm und die Organisation gerichtete Thätigkeit entfalten und das anarchistische BlattSozialist" systematisch verbreiten, ferner sich bestimmt geweigert haben, sich aufzulösen resp. ihre Thätigkeit einzustellen, beschließt die Ver- sammlung, die Mitglieder des KlubFrei Wort" sind ferner nicht mehr als Parteigenossen zu betrachten." Die Mitglieder des KlubFrei Wort" hatten sich der Ab- stimmung enthalten. »* * Die Bekämpfung der Sozialdemokratie machen sich Polizei und Gerichtein Sachsen bekanntlich zu ganz besonderer Auf- gäbe. In Chemnitz   fand im Laufe voriger Woche ein förm- licher Massenprozeß statt, der lebhaft an die Zeit des Sozialisten- gesetzes erinnerte. 23 Parteigenossen waren angeklagt, groben Unfug" verübt zu haben durch Vertheilen von Flugblättern an einem Sonntage. Das Oberverwaltungsgericht hatte bekanntlich gegeü die Genossen in Oberfrohna bereits früher dahin entschieden, daß das Vertheilen von Flugblättern an dritte, der sozialdemokratischen Partei nicht angehörige Personen b e- lästigend" und als g r o b e r U n f u g" zu bestrafen sei. Die Beweisaufnahme ergab, daß mehrere Schutzleute und deren Frauenbelästigt" worden seien; die letzteren durch das Herausklingeln" der Uebcrbringer der Flugblätter. Bon den Angeklagten wurde nur einer freigesprochen, die andern zu 510 M. Geldstrafe verurtheilt. Gleich dem Oberlandesgericht erklärte dai Chemnitzer  Schöffengericht in seiner Begründung, daß die Einlegung der Flug- blätler in die Wohnungen gerade geeignet sei, den Frieden Anders- denkeitder zu stören. Nur ein mildernder Umstand wurde den Angeklagten zuerkannt, nämlich der, daß die Polizeibehörde die Verbreitung durch eine Verfügung nicht.vorher verboten habe. Es ist wohl ganz selbstverständlich und bedarf kaum der besonderen Erwähnung, daß die Verdonnerten gegen dieses Urtheil Berufung einlegen, damit auch die höchste Instanz, das Ober- landesgericht, tu dieser Sache nochmals sprechen kann. Dann wird ja der Reichstag   die Wirkung seiner Kundgebung erfahren. »« LluS Hessen wird uns geschrieben: Das Offenbacher  Kreisamt lehnte im Februar diefes Jahres das Gesuch eines Arbeiters ab, welcher in den hessischen Staatsverband aus- genommen sein wollte, weil der Verdienst desselben. 1518 M. pro Woche, mit Rücksicht auf die dortigen Preisverhältnisse, zur Ernährung einer Familie als unzureichend zu erachten sei. Der Arbeiter führte gegen diese höchst merkwürdige Entscheidung beim Ministerium Beschwerde und der Erfolg derselben war? Das Ministerium hat die Beschwerde abgewiesen und sich der Ent- scheidung des Kreisamtes angeschlossen. Damit wäre jetzt bts zur höchsten Instanz in Hessen   amtlich festgestellt, daß ein wöchentltcher Verdienst von flö bis >8 Mark zur Ernährung einer Familie nicht aus- reicht. Das ist alles recht schön, aber man zbedenke, daß für Offenbach   der ortsübliche Tagelohn ebenfalls amtlich aus 2,20 M. festgesetzt ist, was einem Wochenlohn von 13,20 M. gleichkommt. Da dieses zweierlei Maß in der That höchst interessant ist, so hat der sozialdemokratische Abg. Ulrich im hessischen Landtag folgende Interpellation eingebracht: Vom großh. Ministerium deS Innern und der Justiz ist unterm S. Mai l. I. der in Burg(Bayern  ) gebürtige Arbeiter (Name) mit einer Beschwerde gegen daS großh. KreiSamt Offen- bach, welche? ihm die Aufnahme in den hessischen Staatsverband verweigerte, weil er mit 1518 M. Wochenlohn nicht aus­reichend genug verdiene, um eine Familie ernähren zu können. abgewiesen werden. Ich fräße deshalb an: 1. Hat die Großh. Regierung einen bestimmten Lohn fest- ! gesetzt, welcher von den Arbeitern verdient werden muß, wenn ie das hessische Etaatsbürgerrecht erwerben wollen? 2. Welche Grundsätze hat die Regierung für diese Fest- setznng maßgebend sein lassen? 3. Wie ist die Abweisung deS genannten Arbeiters mit dem Artikel 3 der Reichsverfassung und dem§ 7 des Gesetzes vom 1. Juni 1870 zu vereinbaren? Die Beantwortung dieser Fragen dürfte interessante Debatten ergeben. »» GewerbegerichtSwahlen.' Bei den am 27. d. M. in Liegnitz   stattgehabten Gewerbegerichtswahlen wurden 654 St. abgegeben. Es erhielten dte Kandidaten der freien Gewerk- schaften 543. diejenigen der Gewerkvereine(Hirsch-Duncker) 114 Stimmen. Zu wählen waren 6 Arbeitnehmer auf 6 Jahre, 1 auf 3 Jahre. Bor der Wahl waren die Vorstandsmitglieder der Gewerkvereine an die Kommission der steten Gewerkschaften herangetreten behufs Abschließung von einem Kompromiß; dieses wurde jedoch von letzterer mit Rücksicht auf das Verhalten der Gewerkvereine gegen die freien Gewerkschaften abgelehnt. Ob- wohl die gegnerische Presse bei jeder sich bietenden Gelegenheit über die von ihr mit großer VorliebeSozialdemokratische Vereine" genannten Gewerkschaften herfällt, um sie zu vernichten. haben diese wiederum gezeigt, daß sie in der Lage sind, allen Machinationen der Gegner Trotz zu bieten. « Im Sozialdemokratischen Frauenverein zu R o a r d- huizen(Holland  ) wurde seitens einer Rednerin der Vor- schlag gemacht, einen Dienstmädchen-Verein zu gründen, der sich an den Sozialdemokratischen Frauenverein anschließen soll. Da- durch glaubt man der Willkür der Hausfrauen Grenzen setzen zu können. >«» Polizeiliches, Gerichtliches»e. Wegen Beleidigung des Richterftandes ist auf Antrag des sächsischen Justizministers gegen Genossen Wiesenthal ein Strafverfahren eingeleitet worden. Am 24. d. Mts. eröffnete der Untersuchungsrichter dem genannten an Amtsstelle, daß sein am 20. v. Mts." in derErholung" zu Leipzig-Gohlis   gehaltener Vortrag über:Rechte der Besitz- losen in Rechtsstaaten" gröbliche Beleidigungen gegen die sächst- schen Richter enthalten habe und diese das Ministerium nm Straf- antrag ersucht hätten. Die Anklage ist aufgebaut auf dieBekun- düngen des die Versammlung überwachenden Beamten. Der Vortrag des Genossen Wiesenthal war ein Auszug des bekannten Werkes: Das bürgerliche Recht und die besitzlosen Volksklassen" von Prof. Dr. Anton Menger  (Tübingen   1692). Das Werk ist seiner Zeit von der gesammten Presse besprochen. Auf den Ausgang oer Sache darf man gespannt sein, da Thatsachen, wie sie Pros. Menger schildert, bisher nicht abzuleugnen gewesen sind. Genosse Reiher  , Redakteur desSächs. Volksblatt" in Zwickau  , wurde wegen Beleidigung einiger empfindlicher nationalliberaler Kautschukmänner zu 100 M. Geldstrafe ver- urtheilt. Konzert sollen einige Genossen in Thal heim (Sachsen  ) verbrochen haben, indem sie nach Schluß der Ver- sammlung zusammengetreten waren und den Sozialistenmarsch gesungen hatten. Der Gendarm erklärte das für ein Konzert und machte die Wirthin darauf aufmerksam, daß sie nur Erlaubniß habe zur Abhaltung einer Versammlung, nicht aber Konzession zür ein Konzert! Genosse Schebs, Redakteur der Breslauer Volksmacht", ist wegen Beleidigung eines Gendarmen zu 50 M. Geldstrafe, der Genosse Fuchs wegen Beihilfe hierzu zu derselben Strafe verurtheilt worden. Dviefkapkett dvv VedsKkton. Wir bitten bei jeder Anfrage ein- Thiffre(Zwei Buchstaben oder«ine Zahl) anzugeben, unter der dte Antwort erthcttt werden soll. Leser derKreuz-Zeitung  ". Sie haben ganz richtig her- auSgefunden, daß es in der NottzDas schofle Gewerbe der An- geberer" in Nr. IIS nicht London  , sondern Baden heißen muß. C. M. 4. Wenn Sie die Fahne nicht der Partei schenken wollen, so übermitteln Sie dieselbe demMuseum für Völker- künde" Köniagrätzerstraße. E. H. 53, Nein. Arbeiter 100. Wir bitten, uns den Sachverhalt ausführ- lich zu erzählen. Was für ein Zuschuß ist gemeint? Dviefkalken Vvv Gsepedittorn Für die Wiener   Tischler gingen ein: Vom Fachverein der Bilderrahmenmacher Berlin? l5,. Von den Tischlern der Firma Borrmann. Admiralstraße 16k 11,35. Werkstatt Etephanns, Sebastianstraße 36, 3,50. Tischlerei Olm, Andreashof 12,. Tischlerwerkstatt Pehnert, Andreasstr. 33 5,. Werkstatt R. Fahnkow, Wasser- thorstraßt 3,75. Bautischlerei Trasel, Anklamerstraße 33, 8,50. Werkstatt F. Müller, Köpenickerstraße 175 6,. Von den Einsetzern Berlins   50,. Bautischlerei Klann 3,. Ges. von mehreren Kollegen in der Tischlerei Franz Müller, Krautstr. 37 6,25. Tischlergesellen und Polirer der Möbelfabrik von G. Bieger, Krautstr. 52 13,. Schönhauser Allee 73, von 5 Kollegen d. Boy, Cöslinerstr. 9 2,50. Tischlerei A. Schulz, Fruchtstraße  , 2. Rate 15,. Werkstatt Fr. Hauff, Naunynstr. 68, mit Ausnahme des reichsten Tischlergesellen aus S.-O. 3,85. 5kollegen der Möbelfabrik Kraatz vorm. Roggensack, Ruppiner- straße 5, 2. Rate 19,30. Bautischlerei Scheer, Boeckhstr. 25 8,. Koll. Müller. Manteuffelstraße. 1,. Von den Arbeitern der Bechstein'schen Pianosorte-Fabrik, Johannisstr. 6, außer einigen 33,15. Bautischlcrei Harms, Anklamerstr. 33, 10,40. Bautischlerei A. Iben, Anklamerstr. 33, 4,.. Tischlerei Langemann 6,50. Hof-Pianoforte-Fabrik O. Quandt, Grüner Weg 55, außer vier Zielbewußten, 14,95. Summa 263,. Bereits quittirt 1113,25; in Summa 1376.25 M. Für die Brauerei-Arbeiter gingen ein: Vom Fachverein der Bilderrahmenmacher Berlins   15,. Windhorst 2,50. Amerikanische Auktion durch Eschbach 1,. Lese- und Diskutirklub, durch Freunde 5,. C. N. durch O. G. 5,. Ges. von einemkonservativen Gesangverein" bei der Maipartie(Straußberg  ) 14,35. Aesculap 5,. Bauarbeiter, Vau Reichenbergerstr. 143 4,50. Arbeitsnachweis der Seifen« steder und Berufsgenossen 5,. Bühnenverband Nor- mannia 10,. Freie Vereinigung der Graveure und Ziseleure 30,. Bierprozente von der Stockfabrtk von Goldbach 4,. Bei der Herrenpartie des Vereins Grüne Tanne 3,. Von Tapezireriverkstatt W. Löber 16,65. Janke- sche Werkstatt Reichenbergerstr. 63 5,15. Auf dem Kongreß der Barbiere gesammelt 7,50. Gesammelt bei dem dusseligen Budiker 2,. Geldschrankfabrik von Fuhrmann außer einigen 4,70. Summa 140,35. Bereits quittirt 69.60, in Summa 209,95. iervon sind 200. an das Agitationskommissioits-Mitglied . Schneider abgeführt. Süt die Bergarbeiter Oesterreichs   gingen ein: on den Mechanikern Berlins   100,. A. 3,15. Kollegen der Malerwerkstatl C. Lange, darunter KegelklubUngebunden" 45,65. Summa 148,80. Bereits quittirt 28,, In Summa 176,80 Dt.