Nr. 120. 34. Jahrs.
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Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplas, Nr. 151 90-151 97.
Donnerstag, den 3. Mai 1917.
Expedition: Sw. 68, Lindenstraße 3. Ferniprecher: Amt Morisplas, Nr. 151 90-151 97.
Feuerkampf und Einzelvorftösse im Westen.
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Heftige Feuerkämpfe im Westen Englische Vorstöße bei Lens, Monchh und Fontaine- Französische Vorstöße am Chemin des Dames Das Ziel der Champagneschlacht am letzten April Russenangriff an der Moldaugrenze. Amtlich. Großes Hauptquartier, den 2. Mai 1917.( W. Z. B.)
Weftlicher Kriegsschauplah.
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Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Südlich von Ypern nahm zeitweilig die Feuertätigkeit zu. Auf dem Kampffeld von Arras scheiterten vormittags englische Borstöße westlich von Lens, bei Monchy und Fontaine.
Von Mittag an hat sich der Artilleriekampf wieder gesteigert; er blieb auch nachts start.
Heeresgruppe Deutscher Aronprins Heftigen Feuerwellen vor Tagesgrauen folgten gewaltsame Erkundungen der Franzosen bei Cerny und an der Aisne ; der Feind wurde zurückgewiesen.
Mittags setzte der Feuerkampf auf der ganzen Front wieder mit voller Kraft ein.
Nächtliche Unternehmen unserer Stoßtrupps nördlich ber Aisne brachten Gewinn an Gefangenen und Maschinengewehren. Bei Säuberung eines Franzosennestes nordöstlich von Sillery wurden dem Feinde schwere Verluste zugefügt und über 50 Gefangene einbehalten.
Erneute Vorstöße der Franzosen am Chemin- des- Dames- Rüden wurden im Nahkampf abgeschlagen.
Bei den Kämpfen in der Champagne am 30. 4. sind über 400 Gefangene in unserer Hand geblieben; ihre Aussagen ergeben, daß den neu eingesetzten Divisionen die Aufgabe gestellt war, um jeden Preis uns die Höhenstellungen südlich von Nauroy und Moronvilliers zu entreißen. Dieses Ziel der französischen Führung ist an feiner Stelle erreicht worden.
Heeresgruppe Herzog Albrecht
Die Lage ist unverändert.
In Luftkämpfen verlor der Feind gestern 14 Flugzeuge. Leutnant Wolff schoß seinen 28. und 29., Leutnant Schaefer seinen 24. und 25. Gegner ab.
Deftlicher Kriegsschauplak.
Seeresfront des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.
In mehreren Abschnitten war die russische Feuertätigkeit und entsprechend die unsere lebhafter als in letzter Zeit. Front des Generaloberst Erzherzog Joseph . Im Grenzgebirge der Moldan griffen nach starkem Feuer mehrere russische Bataillone unsere Höhenstellungen nördlich des Ditoz- Tales an. Sie wurden verlustreich abgewiesen. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackenfen.
Reine besonderen Ereignisse.
Mazedonische Front.
Die lebhafte Gefechtstätigkeit im Cerna- Bogen und auf dem Westufer des Bardar hält an. Eins unserer Fluggeschwader unternahm mit erkannt gutem Erfolge einen Bombenangriff gegen Munitionslager bei Bac an der Cerna.
Der Erste Generalquartiermeister.
Ludendorff.
Abendbericht.
Berlin , amtlich, 2. Mai abends.
An den Kampffrouten im Westen wechselnd starker Feuertampf.
Im Osten nichts Besonderes.
Der österreichische Bericht.
Wien , 2. Mai 1917.( 2. 2. B.) Amtlich wird. verlautbart:
Deftlicher Kriegsschauplah.
Im Raume nördlich der Dito z- Straße wurde ein Borstoß ruffischer Abteilungen restlos abgewiesen. Sonft teilweise lebhafte Artillerietätigkeit.
Italienischer und südöstlicher Kriegsschauplak. Die Lage ist unverändert.
Der Stellvertreter bes Chefs bes Generalstabes v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. Ereignisse zur See.
Am 30. April abends griffen unsere Seeflugzeuge die Hafenanlagen von Balona mit sichtbar gutem Erfolg an und kehrten tros starter Gegenwirkung vollzählig zurück.
Flottenkommands.
Von Richard Gädke.
An den Zielen, die sich unsere westlichen Gegner gesteckt hatten, muß man die Größe ihrer Mißerfolge messen. Die Engländer allerdings behaupten jetzt, nie die Absicht gehabt zu haben, unsere Front zu durchbrechen, unsere Armeen zu schlagen. Alle Angriffe hätten wie früher nur den Zweck, unsere Kräfte allmählich abzunuzen, unsere Front wie an der Somme durch immer wiederholte Stöße langsam anzunagen. Die Berufung auf die Sommeschlacht macht die Behauptung ohne weiteres verdächtig; denn es ist klar, daß der allgemeine gewaltige Andrang der feindlichen Heere von Westen, Osten, Südwesten her im Sommer 1916 die Ent scheidung des Krieges bringen sollte, wie denn die feindlichen Völker mit hochgespannten Erwartungen diesem Waffengange entgegensahen. Erst als der Durchbruch den wuchtigen Rammstößen des Gegners nicht gelang, entschloß man sich im Westen zum zähen Abnußungskrieg ohne entsprechenden Er folg und rief man im Osten durch ein russisches Ultimatum die Rumänen zu Hilfe.
Offenherziger als ihre Bundesgenossen sind diesmal die Franzosen , die ihr Mißvergnügen über den Gang der Dinge um Arras , an der Aisne und in der Champagne nicht tzu, berbergen fönnen. Der Nörgler Clemenceau gibt zu, daß die Apriloffensive nur der Nachklang einer viel größeren war, die durch Hindenburgs Bewegungen vereitelt wurde. Man habe eben nicht verstanden, nunmehr etwas ganz Neues zu machen ein Vorwurf, gegen die verbündete Heeresleitung. der beiläufig nicht einmal zutreffend ist. Gerade weil die neue Schlachtenanlage nach Zurückverlegung der deutschen Mitte zwischen Arras und Aisne eine durchaus zweckmäßige war und weil man rasch und zielbewußt die Folgerungen aus der neuen Lage gezogen hatte, tritt der deutsche Sieg um so glänzender hervor. Daß man wirklich einen ganz großen Schlag geplant hatte, beweisen nicht nur die gewaltigen Truppenmassen, die man auf einer Riesenfront gegen die deutschen Stellungen anlaufen ließ, die unerhörten Stapel von Munition, die man verschoß, die noch nie erreichte Zahl schwerer Geschüße, die man in Stellung gebracht hatte, und endlich der schwungvolle Schneid, mit dem sowohl Engländer wie Franzosen an ihren ersten Angriffstagen vorgingen: vor allen Dingen beweisen es in zweifelsfreier Weise die von uns aufgefundenen französischen Befehle. Schon am 4. April schreibt der Befehlshaber des 32. französischen Armeekorps,
Konstituierung des Verfassungs- Durchbruch. Die Resolution überall mit einstimmiger Be- lich Brimont angriff: Die Handlung, die wir unternehmen
ausschusses.
Der Verfassungsausschuß, dessen Einsetzung der Reichstag beschlossen hat, hat sich heute abend nach Schluß der Reichstags
überall tam der Friedenswille des Proletariats zu mächtigem das am 16. April gegen den Aisne - Marne - Kanal nordwestgeisterung angenommen.
Demonstrationsstreik in Budapesi.
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werden, ist entscheidend für das Schicksal des Vaterlandes." „ Die Tage der Anstrengung und des Kampfes werden ohne Unterbrechung aufeinander folgen bis zur Entscheidung" was sich denn freilich sehr bald als unausführbar erwies. Die Truppen waren nach dem ersten Schlachtfizung konstituiert. Der Ausschuß besteht aus 28 Mitgliedern, Budapest , 2. Mai. ( T. U.) Nachdem die gestrige Mai- tage schon durchaus fertig. Am 17. April vormittags konnten und zwar entsenden die Konservativen: v. Graefe, feier unter Ansprachen der Führer der Arbeiterschaft für feine Angriffe ausgeführt werden, weil die blutleer geworde Streth, Dr. v. Veith, Graf Westarp ; die Deutsche Frieden und Demokratie und gegen die von Graf nen Divisionen durch neue ersetzt werden mußten. Der Frattion: Mertin und Bruhn; Zentrum: Fehrenbach, Tisza geplante Wah I rechtsreform in voller Ruhe und Höchstkommandierende, General Nivelle, setzte am 15. April Gröber, Hebel, Herold, Dr. Hige, Dr. Spahn; Elsässer: würdevoll verlaufen ist, haben heute vormittag um 11 Uhr an die Spitze seines Heeresbefehls die sprühenden Worte: Hauß; Polen : Dr. v. Laszewski; Nationalliberale: die Arbeiter sämtlicher Fabriken und Betriebe die Arbeit Die Stunde ist gekommen! Vertrauen und Mut! Dr. Jund, Dr. List- Eßlingen, Schiffer- Magdeburg ; Fort- niedergelegt. Es war ein Demonstrationsstreif, Es lebe Frankreich !" So schreibt man nicht, wenn man nur schrittliche Volkspartei: Haußmann, Dr. Müller- der eine Stunde lang, bis 12 Uhr mittags dauerte. einen langweiligen Laufgrabenkrieg, wie gegen eine belagerte Meiningen , Dr. Pachuice; Soz. Arbeitsgemein Die Arbeiterschaft verfaßte ein Memorandum über ihre Festung, eröffnen will. Dazu kommt nun die offenbar geschaft: Haase, Ledebour ; Sozialdemokraten: Wünsche. drückte Stimmung der englischen und der französischen GeDr. David, Dr. Gradnaner, Heine- Dessau, Hoffmann- Kaisersfangenen, die über die furchtbare Höhe ihrer Verluste klagen. lautern, Landsberg , Scheidemann . Viele Regimenter haben die Hälfte, einige drei Viertel ihres Bestandes verloren. Endlich dürfen wir die Vorwürfe nicht unbeachtet lassen, die gegen die Heeresleitung in recht scharfer Sprache hageln, und sogar die Warnung vor einer Offenfive bis zum äußersten". Man spricht sie nur aus, wenn man nach ungewöhnlich hohen Verlusten die Hoffnung auf einen günstigen Ausgang bereits verloren hat.
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Vorsitzender des Ausschusses ist Gen. Scheidemann . Die erste Situng findet statt am Freitag vormittags 10 Uhr
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Kopenhagen , 2. Mai. Die Maifeier der Kopenhagener Sozialdemokratie gestaltete sich zu einer großen Kundgebung für Die Friedens- Maifeier von Wien . den Weltfrieden und nahm einen würdigen Verlauf. Das Parteiorgan Sozialdemokraten" sendet Grüße an das leidende Ueber die Friedensfundgebung des Wiener Proletariats Broletariat aller triegführenden Länder und verspricht, daß die geht uns leider verspätet noch folgender Bericht zu: dänische Sozialdemokratie alle zur Verfügung stehenden Kräfte einWenn General Nivelle auch noch nicht abgesetzt ist, so hat Wien , 1. Mai. ( Eig.. Drahtbericht des„ Vorwärts".) iegen werde, um die Friedenshoffnungen zu berwirt- man ihm doch in der Person eines neuen Chefs des Großen Wien stand heute unter dem Rieseneindruck einer so gewaltigen lichen. Auf sämtlichen Rednertribünen wurde in diesem Sinne Generalstabes, des Generals Pétain , einen Aufpasser Maifeier, wie sie diese Stadt selbst in Friedenszeiten nichi gesprochen. Kleinere Zwischenfälle störten nicht den würdigen Ver- an die Seite gefeßt. Das sieht einer Degradation sehr ähnerlebt hat. Wenn auch diesmal der Umzug unterblieb, der lauf des Tages. lich. Wie bei den Franzosen , steht es natürlich auch bei den Engländern! Selbst wenn man feine besonderen Beweise dafür hätte, reicher als sonst. Nicht nur in den großen und kleinen Fabriken und Werkstätten wurde gefeiert, auch die meisten Ein Flugzeug verloren. weis in der ruhigen Betrachtung der allgemeinen Lage. Die Geschäfte, selbst Tabakläden und Rasierstuben hatten, ge- Berlin , 2. Mai. Einige Marineflugzeuge griffen am Engländer haben keine Zeit mehr, sich auf einen langsamen schlossen. Wien machte den Eindruck einer feiernden Stadt 1. Mai vormittags feindliche Handelsschiffe vor der Themse an Abnutzungsfrieg einzulassen; der U- Boot- Krieg brennt ihnen genau so wie an einem Sonntag. Die 22 Versammlungen und versenkten einen etwa 3000 Brutto- Registertonnen großen auf den Nägeln. Sie müssen suchen, zu Lande einen raschen am Nachmittag wiesen riesigen Besuch auf. Der Zuzug war Dampfer. Von den Flugzengen ist eins nicht zurückgekehrt und Sieg zu erfechten; und beide, der Generalstabschef wie der so massenhaft, daß einzelne Versammlungen geteilt werden gilt als verloren. erste Seelord, sprechen es übereinstimmend als ihre Uebermußten. Die Stimmung war überall höchst eindrucksvoll, I zeugung aus, daß die Entscheidung zu Lande erfochten werden
bafür diesmal die Arbeitsruhe noch weit umfang Marineflieger im Angriff vor der Themse . daß sie diesmal aufs Ganze gingen, so läge ein solcher Be
Der Chef des Admiralstabs der Marine.