Nr. 121. 84. Jahrs.
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Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Am: Morispias, Rr. 151 90-151 97.
Freitag, den 4. Mai 1917.
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Kriegsziel Interpellationen im Reichstag
Vierter englischer Durchbruchsverfuch bei Arras gescheitert.
Zwei Fragen an den Reichskanzler.
Sowohl von der Sozialdemokratischen Fraktion, als auch von den Konservativen ist je eine Interpellation im Reichstag eingebracht worden. Die sozialdemokratische Interpellation bat folgenden Wortlaut:
Ist dem Herrn Reichskanzler bekannt, daß die provisorische Reterung Rußlands und die uns verbündete österreichisch= ungarische Regierung in gleicher Weise erklärt haben, zum Abschluß eines Friedens ohne Annegionen bereit zu sein? Was gedenkt der Herr Reichskanzler zu tun, um eine Uebereinftimmung aller beteiligten Regierungen darüber herbeizuführen, daß der kommende Friede auf Grund gegenseitiger Verständigung, ohne Annegionen und Kriegsentschädigungen geschlossen
werden fann?
Die fonservative Interpellation hat folgenden Wortlaut:
Der Beichluß des sozialdemokratischen Bartei. ausichusses vom 20. April d. J., der die Forderung aufstellt, einen gemeinsamen Frieden ohne Annektionen und Kriegsentschä digungen abzuschließen, hat mangels einer, flaren Stel lungnahme des Herrn Reichstanzlers dazu in weiten Kreisen des deutschen Volkes schwere Beunruhigung hervorgerufen, weil ein solcher Friedensschluß zwar internationalen Grundsätzen, nicht aber den Lebensnotwendigkeiten des deutschen Voltes entsprechen würde. Ist der Herr Reichskanzler bereit, über seine Stellung zu diesem Beschluß Austunft zu geben?
Die Besprechung dieser Interpellationen dürfte am Sonnabend erfolgen. Redner der Sozialdemokratie sind die Genossen Scheidemann und David.
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Zwei Anschauungen stehen einander gegenüber, die untereinander unvereinbar sind, wie Feuer und Wasser. Die Konservativen glauben, daß ein Friedensschluß nach internationalen Grundsäzen" den Lebensnotwendigkeiten des deutschen Volkes nicht entspricht. Die Sozialdemokraten find dagegen der Ueberzeugung, daß die Lebensnotwendigkeit aller Völker, vor allem auch des deutschen Volkes, einen Friedensschluß auf Grundlage internationaler Verständigung dringend erheischt.
Des Kanzlers Antwort, wie sie auch ausfallen mag, wird iher Rückwirkungen haben auf das Verhältnis zwischen Regierung und Arbeiterschaft, auf das Bundesverhältnis zu Desterreich, auf die Friedensströmungen des Auslandes, auf die Konferenz von Stockholm .
Sie kann eine glückliche Wendung herbeiführen, die der Menschheit den Ausweg aus blutigen Wirren zeigt. Sie fann aber auch alles verderben.
Der Reichskanzler ist gerade in diesem Augenblick EinIchüchterungsversuchen ausgesetzt, von denen die gestern veröffentlichte Kundgebung der Wirtschaftsverbände nur ein äußeres Anzeichen ist. Diese Sportleistung politischer Verständnislosigkeit muß verwüstend wirken, wenn dem Reichskanzler der Mut fehlt, ihr entschlossen entgegen zu treten,
Der Kanzler ist lange genug kommentiert worden. Nun kommentiere er sich endlich selbst in einer Weise, die jeden Zweifel, jede Zweideutigkeit ausschließt!
Seegefecht an der flandrischen Küste.
Feindliches Torpedoboot versenkt. Berlin , 3. Mai. Amtlich. In der Nacht vom 2. zum Berlin . 3. Mai. Amtlich. In der Nacht vom 2. zum 3. Mai wurde ein feindliches Torpedomotorboot durch unsere Vorpostenstreitkräfte vor der flandrischen Küste versenkt. Ein zweites wurde so schwer beschädigt, daß seine Vernichtung Der Chef des Admiralstabes der Marine.
wahrscheinlich ist.
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Heftige Feuerkämpfe an der französischen Front Russenangriff zwischen Sufita - und Putna- Tal.
Amtlich. Großes Hauptquartier, den 3. Mai 1917.( W. Z. B.)
Weftlicher Kriegsschauplatz. eeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Dem anhaltenden Artilleriekampf der letzten Tage ist auf beiden Scarpe - Ufern heut früh Trommelfeuer gefolgt. Dann haben in breiter Front neue englische Angriffe be
gonnen.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz Bei günstiger Beobachtung erreichte die Kampftätigkeit der Artillerien und Minenwerfer gestern große Stärke.
Besonders an der Bergfront zwischen Vauxaillon und Craonne, längs des Aisne - Marne - Kanals und an den Höhenstellungen nördlich von Prosnes war der Feuerkampf heftig.
Heeresgruppe Herzog Albrecht Reine besonderen Ereignisse.
Die Flugtätigkeit war über und hinter den Stellungen bei Tage und nachts sehr rege.
Der Feind verlor in Luftkämpfen 8, durch Notlandung 1, durch Abwehrfeuer von der Erde 7 Flugzeuge und einen Fesselballon. Deftlicher Kriegsschauplah.
Die Gesamtlage ist unverändert. Zwischen Susita- und Putna- Tal ist ein russischer Angriff verlustreich in unserem Feuer zusammengebrochen.
Mazedonische Front. Lebhaftes Feuer bei Monastir , auf dem Westufer des Barbar und südwestlich des Dojran- Sees.
Der Erste Generalquartiermeister.
Ludendorff.
Abendbericht.
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An der Arras Front ist ein erneuter eng lischer Durchbruchsversuch unter schwersten Verluften für den Feind gescheitert.
An der Aisne und nördlich Reims anhaltend starker Artilleriekampf. Im Osten nichts Wesentliches.
Der österreichische Bericht. Wien , 3. Mai 1917.( W. Z. B.) Amtlich wird verlautbart:
Deftlicher Kriegsschauplah. Front des Generaloberst Erzherzog Joseph . Ein Borstoß mehrerer feindlicher Kompagnien gegen unsere Stellungen im Putna Tal wurde unter blutigen Feindesverlusten abgewiesen. An den übrigen Teilen der Frout stellenweise lebhaftere Artillerietätigkeit.
Südwestlicher und südöstlicher Kriegsschauplah. Reine besonderen Ereignisse.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Der Angriff deutscher Wasserflieger.
Von Frit Ebert.
Der Internationalen Sozialistenkonferenz in Stockholm wird weit über die Parteikreise hinaus großes Interesse entgegengebracht. Die Presse beschäftigt sich lebhaft mit ihr; neben optimistischen Betrachtungen findet sie pessimistische Beurteilung. Für eine gemeinsame Friedensarbeit der sozialistischen Internationale hat die deutsche Sozialdemokratie seit Anbeginn des Krieges unausgesezt gewirkt. Die bitteren Erfahrungen, die wir bei diesen ernsten Verständigungsversuchen machen mußten, schüßen uns vor einer Ueberschäßung der Stockholmer Konferenz. Gleichwohl dürfen wir annehmen, daß die energischen Bemühungen der skandinavischen und holländischen Parteien diesmal besseren Erfolg haben.
Böswilligerweise ist behauptet worden, die bisherigen Verständigungsversuche hätten an der politischen Haltung der deutschen Parteimehrheit scheitern müssen. Diese Behauptung ist falsch. Denn die französischen und mit ihnen die Mehrheit der englischen Sozialisten haben bisher jede Verhandlung über den Frieden mit der Internationale abgelehnt; auch eine separate Verhandlung mit dem Erekutivkomitee des Internationalen Sozialistischen Bureaus, dessen Mitglieder Hol länder und Belgier sind. Ob die Franzosen nun zu Ver handlungen bereit sind, ist noch zweifelhaft. Der Verwal tungsausschuß der sozialistischen Partei Frank reichs hat bekanntlich mit 13 gegen 11 Stimmen die Beteiligung abgelehnt. Nach den bisherigen Erfahrungen ist anzunehmen, daß die Mehrheit der Engländer, besonders die Arbeiterpartei, sich ebenso verhalten wird wie die Franzosen . Allerdings soll Branting nach einer Pressemeldung erklärt haben, der Beschluß der Franzosen sei unbedingt auf ein Mißverständnis zurückzuführen, er könne nicht als endgültig betrachtet werden. Ob er Recht hat, muß abgewartet werden. Jedenfalls ist aber mit einer Vertagung der Stockholmer Konferenz nicht zu rechnen. Denn die holländischen Mitglieder des Exekutivkomitees der Internationale gingen mit der Absicht nach Stockholm , die Konferenz auch dann zu berufen, wenn wider Erwarten die Franzosen und Engländer auf ihrem ablehnenden Standpunkt beharren sollten. Entscheidend für den Entschluß der Mitglieder des Exekutivkomitees war die durch die russische Revolution geschaffene neue Situation und die Stellung der russischen Sozialisten. Nachdem nun die Konferenz offiziell berufen ist, muß angenommen werden, daß die Sozialisten Rußlands ihre Teilnahme zugesagt haben.
Die sozialistischen Parteien Italiens und Ame rikas sind während des Krieges immer für die Berufung einer internationalen Konferenz eingetreten; von einer Aender rung ihres Standpunktes ist bisher nichts bekannt geworden. Von den Ländern der Zentralmächte haben außer Deutschland die Deutschen , Polen und Tschechen Desterreichs, die Ungarn und die Bulgaren der Einladung zur Konferenz zugestimmt. Sehr wichtig für das Gelingen der Konferenz ist die Stellung der Sozialisten in den neutralen Ländern. Es steht fest, daß Schweden , Norwegen , Dänemark , Holland und die Schweiz in Stockholm vertreten sein werden.
Die Bedingungen für die 3 ulassung zur Ronferenz sind die gleichen wie für die internationalen Kongresse. Nach diesen Regeln sind in den Ländern, wo die Sozialdemokratie gespalten ist, stets alle Gruppen zur Vertretung eingeladen worden. Schon daraus ergab sich die Zulassung der neu gebildeten Partei der ,, Unabhängigen Sozialisten". Die deutsche Parteileitung hat aber auch von vornherein der Zulassung dieser Gruppe ohne weiteres zugestimmt. Außerdem haben unsere Vertreter im Hauptausschuß des Reichstags entschieden verlangt, daß feinem Konferenzteilnehmer Paßschwierigkeiten gemacht werden. Nach den Erklärungen der Regierung muß erwartet werden, daß entsprechend verfahren wird.
London , 2. Mai. ( Reuter.) Die Admiralität teilt mit: Ueber die Zahl der Teilnehmer an der Konferenz läßt Der britische Dampfer Gena( 2784 Tonnen) ist am fich etwas Bestimmtes nicht sagen. Für die Sibungen des Dienstag bei Aldebourgh durch einen Torpedo bersentt Internationalen Bureaus ist zwar die Zahl der Vertreter der worden, der von einem deutschen Wasserflug ist sie aber nicht bindend. Immerhin soll die Teilnehmerzahl einzelnen Parteien festgelegt; für die Konferenz in Stockholm zeug abgeschossen wurde. wurde gerettet. Die Gena hatte durch Geschützfeuer ein greß handelt es sich also nicht. Mit den Barteien sind die Die gesamte Besatzung sich ungefähr im selben Rahmen halten. Um einen on zweites Wasserflugzeug, das an dem Angriff teil- gewerkschaftlichen Organisationen zur onnahm, heruntergeholt. Die Insassen dieses Wasserflugzeuges ferenz geladen. Auch das entspricht den bisherigen Bu wurden gefangen genommen. Laffungsbedingungen. Auf internationalen Kongressen waren