Das Stiefelmyfterium des Roten Kreuzes.
Eine größere Kaffeeschiebung ist aufgedeckt worden. Es handelt den Städten und den großen Gemeinden Berlin , und zwar in Ein Kriegsinvalide, der als dienstunbrauchbar, entlassen worden fich wahrscheinlich um Kaffee, der trotz der Beschlagnahme zurüd- der Rationierung und Verteilung aller Lebensmittel. ift, teilt uns folgendes mit: Nachdem ich in der Zeitung gelesen gehalten worden ist und an ein großes Restaurationsunternehmen Treptow . Die Massenspeisung. Die Zahl der Teilnehmer an hatte, daß das Rote Kreuz entlassene Kriegsteilnehmer unent- unter der Hand verkauft werden sollte, im ganzen 50-70 Zentner. der Speisung in den Bürgerküchen war schnell von rund 3000 auf geltlich mit Kleidern und Schuhwerk versieht, wandte ich mich am Beamte des Kriegswucheramtes machten dem Handel ein Ende. 1400. gesunken, als vom 16. April ab jeder Teilnehmer fast die 25. April an die Kleiderverteilungsstelle in der Jägerstraße 24 mit Drei Personen, Verkäufer und Käufer wurden verhaftet und der ganze Kartoffelkarte und die ganze Reichsfleischkarte abgeben der Bitte um nähere Auskunft. Dort wurde ich inftruiert, daß die Kaffee beschlagnahmt. Bei demselben Unternehmen ist fürzlich schon mußte, so daß ihm nur ein Abschnitt der Kartoffelkarte und die Verteilung vom 1. Mai ab in der Kommandantenstr. 80/81 statt einmal eine Schiebung mit Lebensmitteln festgestellt worden. Kreisfleischkarte verblieb. Da hierdurch das Weiterbestehen der finden werde. Am 1. Mai, nachmittags 5 Uhr, begab ich mich nach Bürgerküchen in Frage gestellt schien, ist wieder der frühere Zuder Kommandantenstraße und erhielt den Bescheid:„ Wir haben da stand eingeführt worden. Demgemäß wird jetzt von der Kartoffelmit nichts zu tun. Hier werden die Sachen nur gegen Bezugschein und der Reichsfleischkarte nur noch die Hälfte der Abschnitte abverund Bezahlung verabfolgt. Sie müssen nach Jägerstr. 24 gehen." langt. Die Kreisfleischkarte bleibt dem Teilnehmer unverkürzt. Also ging ich wieder nach Jägerstr. 24, wo mir eine der amtierenden Hoffentlich tritt durch die notwendig gewordene Aenderung nicht Damen in äußerst ungnädigem Tonder Kriegsinvalide gebrauchte eine Verschlechterung der Speisen ein. einen stärkeren Ausdruck eröffnete:„ Die Sachen sind längst aus gegeben und Sie scheinen mir überhaupt noch fein D.-U. zu sein!" Die Militärausweise, die ich zur Legitimierung meines Invalidentuns vorlegte, machten auf die Gestrenge keinen Eindrud, ich wurde vielmehr aufgefordert, zu gehen, und mußte unverrichteter Sache ich hatte ein Paar Stiefel gewünscht das wohltätige Institut
verlassen.
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Soweit die Mitteilung des Kriegsinvaliden. An demselben Tage, wo sich dieses ereignete, brachte der Scherliche Tag" ein sehr eindrucksvolles Bild, das einen riesigen Haufen Schuhwerk zeigte, der, wie die Unterschrift uns belehrte, an einem einzigen Tage in der Jägerstraße 24 eingeliefert worden ist. Wenn sich wochenlang an jedem Tage derartige Mengen Schuhwerk beim Roten Kreuz angesammelt haben, so ericheint es als ein geheimnisvolles Rätiel, wie man es fertig gebracht hat, den ungeheuren Vorrat im Laufe weniger Stunden glatt zu verausgaben. Vielleicht hat das Rote Kreuz die Güte, sich zu dieſem mystischen Vorgange zu äußern.
Zu der Bluttat in Spandau erfahren wir, daß die Verstorbene die Prostituierte Anna Schreiber aus der Müggelstraße 19 in Lichtenberg ist. Bisher sind die Nachforschungen der Span dauer Kriminalpolizei nach dem Täter ohne Ergebnis geblieben.
Einen unheimlichen Fund machte Mittwoch ein Knabe, der am Nordhafen spielte. Er sah ein kleines Paket treiben, brachte es ans Land und entdeckte darin die in Papier eingewickelte Leiche eines neugeborenen Knaben, der wahrscheinlich eines gewaltsamen Todes gestorben ist.
Eine siebenköpfige Einbrecherbande, die hauptsächlich Laubenkolonien heimsuchte, ist durch die Schöneberger Kriminalpolizei unschädlich gemacht worden. Den Verhafteten konnten bereits fünfzig Einbrüche nachgewiesen werden. Die Hehler waren zwei Wilmers dorfer Gastwirte.
In der
Eine Essenausgabestelle im mittleren Treptomer Orts. teil, der über 3000 Seelen zählt, einzurichten, hat die Gemeinde abgelehnt, weil hier nach Prüfung der Verhältnisse" im Höchstfalle nur 40 Personen(??) für die Speisung in Betracht kämen. Tempelhof . Lebensmittelabgabe. Gier werdeit vom Freitag bis Montag auf Abschnitte 13 und 14 der Eierkarte abgegeben. Außerdem auf Abschnitt 54 Pfund Teigwaren zum Preise von 51 Pf. pro Pfund, ½ Pfund Kunst honig auf Abschnitt oo zum Preise von 55 Pf. das Pfund, auf Abschnitt 64 Pfund Graupen zum Preise von 30 Pf. das Pfund, Suppenwürfel zu 10 Pf. auf Abschnitt 63 der Lebensmittelfarte. Die Waren müssen bis Montag, den 7. d. Mts., entnommen werden. Bezugs berechtigt für Suppentwürfel sind die Nru. 1-35 300, für Kunsthonig von 26 961--35 100 und von 1-8362, für Teigwaren von 14.332 bis 35 300, für Graupen von 1-21 254. Ferner findet auf Lebensmittelfarte bis Sonnabend ein Verkauf von Büdlingen und Sprotten statt. Abgegeben wird pro Karte Pfund, und zwar das Pfund große Bücklinge zu 2,40 M., Heine Bücklinge zu 2 M. und Sprotten zu 1,50 M. Bezugsberechtigt sind die Karten
Str. 2441-2750, 15 030-16 110, 34 430-34 730.
Charlottenburg . Stadtverordnetenversammlung. Sizung vom Mittwoch widmete der Vorsteher Dr. Frenkel zunächst dem Andenken unseres verstorbenen Genossen Vogel einen tiefempfundenen Nachruf, worin er die hohen Verdienste Vogels, namentlich auf dem Gebiete der Volkshygiene, und seinen Idealismus pries, der ihn bis zum letzten Atemzuge beseelt hat und der ihn trotz aller Leiden und Gefahren nicht davon abhielt, bis ans Lebensende für die Verwirklichung der Idee des Sozialismus zu kämpfen. Die verärgerten Landleute. Auf der dritten Kriegstagung der Auf der Tagesordnung stand als erster Punkt die Wahl des Brandenburgischen Frauenvereine, die Mittwoch im Herrenhause gegen eine Stimme unser Genosse Hirsch. Die Vorlage betreffend Vorsteher- Stellvertreters. Gewählt wurde mit allen stattfand, sprach u. a. Schulrat Hoppe( Wittenberge ) über das Hebertragung der Aufgaben der Schulschwestern auf die Schul- Lankwitz. Verteilung von Lebensmitteln. In der Zeit vom Hinausschicken der Kinder aufs Land. Er erwähnte helferinnen gelangte ohne Debatte zur Annahme. Es handelt 2. bis 8. Mai erhält jeder Einwohner 125 Gramm Nudeln, dabei, daß in manchen Dörfern weniger Kinder aufgenommen fich darum, daß durch den Krieg mit seinen neu erwachsenden Auf- 100 Gramm Haferfloden, 500 Gramm Gerstengrüße und 100 Gramm werden würden, als ursprünglich angemeldet wären, weil die gaben der sozialen und gesundheitlichen Jugendfürsorge, mit der Hafermehl. Die Preise dieser Artikel betragen pro Pfund 51, 44, Landleute durch die Revisionen und die Versiege Erweiterung des Schulhortwesens und der Schulkinderspeisung die 30 und 46 Pf. Ferner werden abgegeben 2 Eter a 31 Pf. WahlIung der Buttermaschinen berärgert feien". Die Grenzen zwischen den Tätigkeiten der Schulschwestern und der weise stehen zur Verfügung: 250 Gramm Kunsthonig oder Beschulung der Kinder werde allerdings leiden, Schulhelferinnen verwischt worden sind und daß es deshalb wün- 250 Gramm Sirup oder 200 Gramm Südfruchtmarmelade, die schenswert ist, beide Einrichtungen nicht mehr nebeneinander be- Breise pro fund sind mit 55, 50 Pf. und 1,10 M. festgesetzt. aber der Herr Schultat glaubte sich mit der Erwägung trösten zu stehen zu lassen, sondern die Einrichtung der Schulschwestern auf- lleber 60 Jahre alte, fich legitimierende Einwohner erhalten am dürfen, daß„ Brot nötiger sei als Bildung". Kommentar über- zuheben und ihre Aufgaben den Schuhelferinnen zu übertragen. 7. und 8. d. M., von 9-2 Uhr, im Rathause, Zimmer 18, eine Dose flüssig. Gleichfalls angenommen wurden die Vorlagen über eine Abände- Voll- oder Magermilch für 1,30 oder 1,10 M. Außerdem gibt es Krante ohne Namen. Von zuständiger Seite wird uns mit- rung des Abkommens mit dem zahnärztlichen Verein betreffend Rübensauerkohl, das Pfund zu 20 Pf., und Sardinen in Brühe zu zahnärztliche Versorgung der Kriegerfamilien 1,20 M. die Dose. geteilt: Am 1. Mai eröffnete die. Landesversicherungsanstalt Berlin ( Erhöhung des Pauschalbetrages) und die Vorlage betreffend Ueberin ihrer ärztlichen Abteilung Am Köllnischen Part 3 eine Be- nahme der Müllabfuhr in den städtischen Betrieb. ratungsstelle für Geschlechtstrante. Eine ärztliche Die Vorlage betreffend Neugestaltung der laufenden KriegsBehandlung findet nicht statt, dagegen werden alle notwendigen teuerungszulagen ist vom Ausschuß in einigen Punkten Untersuchungen zur Feststellung der Krankheit( Wassermanniche abgeändert worden. Nach den Beschlüssen des Ausschusses sollen die Probe usw.) vorgenommen. Die ärztliche Beratung einschließlich 20 m. statt 15 M. und in Gruppe 2( Gehalt von 3200 bis 6200 m.) Verheirateten ohne Kinder in Gruppe 1( Gehalt bis zu 3200 Mr. der Untersuchungen ist völlig tostenlos. Die unbedingte 18 M. ftatt 15 M. monatlich erhalten. Außerdem soll nicht nur Verschwiegenheit ist dadurch gewährleistet, daß keiner seinen verivitiveten, geschiedenen oder eheverlassenen weiblichen Personen, Bezirk Niederschöneweide hat der Genosse Gustav Lorenz , HaffelDie Beitragstaffierung für den Namen zu nennen verpflichtet ist. Die Sprechstunden sofern sie Kinder zu unterhalten haben, die Teuerungszulage gefind für männliche Personen: Sonnabends 7-9 Uhr abends, für geben werden, sondern auch unehelichen Müttern, die ihre Kinder werder Str. 8, vorn III, übernommen. Der Vorstand. weibliche Personen: Mittwochs 7-9 Uhr abends. im eigenen Haushalt unterhalten. Diesen Abänderungen stimmte die Versammlung zu.
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Bezugmarken für Brennspiritus, die bisher häufig ohne Prüfung des tatsächlich vorliegenden Bedürfnisses ausschließlich an Minderbemittelte verteilt wurden, dürfen in Zukunft an diese nur insoweit abgegeben werden, als sie den Brennspiritus unbedingt zu Koch zte den benötigen und dies nachzuweisen in der Lage find. In keinem Falle werden in Zukunft Marken für Spiritus zu Beleuchtungszwecken verteilt werden.
Hausschlachtungen werden vom 1. Oftober ab nur noch genehmigt, wenn Schweine oder Rinder mindestens drei Monate in der eigenen Wirtſchaft gehalten worden fird. Ferner ist der Erwerb vort Schweinen von mehr als 60 Kilogramm Lebendgewicht zum Zwecke der Selbstversorgung nunmehr allgemein untersagt worden. Wetter wird bestimmt, daß der Selbstversorger, der in den Monaten September bis Dezember schlachtet, Vorräte höchstens für ein Jahr, bei Schlachtungen zu anderer Zeit höchstens bis zum Schlusse des Kalenderjahres behalten darf.
Schließlich wurde noch die Vorlage betreffend Kriegsfamilien unterstübungen in der Fassung des Ausschusses angenommen. Hiernach bleiben die für die Angehörigen der Kriegsteilnehmer für die Wintermonate festgesetzten erhöhten Familienfäße als Richtfäße auch für die Sommermonate bestehen. Von dem Arbeitsverdienst der Ehefrau bleiben vom 1. Mai ab frei: bei alleinstehenden Ehefrauen monatlich 40 M., bei Chefrauen mit 1 und 2 Kindern, 60 M., bei Ghefrauen mit 3 und mehr Kindern 80 M. Der übersteigende Betrag soll in der Regel nur mit der Sälfte angerechnet werden. Wie der Berichterstatter Genosse Hirsch ausführte, herrschte im Ausschuß und auch bei den Vertretern des Magistrats Einmütigkeit darüber, daß es sich bei den Normaljazen nur um sogenannte Richtsäße handelt, daß es aber feiner Kommission verwehrt ist, auch darüber hinaus zu gehen. Ebenso war man sich darüber einig, daß die Kommissionen das Recht haben, unter Umständen von der Anrechnung des Arbeitsverdienstes überhaupt Abstand zu nehmen. Der Vorsteher stellte fest, daß die StadtDie verdiente Zufluchtstätte ist jetzt der 73jährigen Almofenverordnetenversammlung sich diese Auslegung zu eigen machte. empfängerin zuteil geworden, über die wir in Nr. 112 berichteten, Wilmersdorf . Zur Lebensmittelversorgung. Wilmersdorf hat daß sie auf dem Grundstüc Admiralstr. 35 einen elenden Steller be- wie wohl alle Gemeinden Groß- Berlins mit der Möglichkeit zu wohnte. Aus dieser Höhle, in der sie sich mit Haufen von ange- rechnen, daß vorübergehend die Kartoffelzufuhren aus den Besammelten Zumpen und Abfällen umgeben hatte, ist die alte Frau lieferungskreisen nicht in vollem Umfange erfolgen, weil bei dem nunmehr durch die Armenpflege herausgeholt worden. Der Armen- Herrschenden Frühlingswetter die Landwirte sich in erster Linie der tommissionsvorsteher hat den Armenarzt veranlaßt, die Greifin in für sie jetzt wichtigsten Arbeit der Ackerbestellung zuwenden. Die Stadt ihrem Steller zu besuchen, und dieser hat dann Ueberführung nach hat trotzdem geglaubt, folgende Bestimmung zu treffen. Soweit ein dem Siechenhaus angeordnet. Wilmersdorfer Kartoffelfarteninhaber bis Freitag, den 4. Mai, die ihm auf seine Kartoffelfarte zustehende Kartoffelmenge nicht oder Entwürfe für einen Heldenhain. Vor einiger Zeit hatte die nur teilweise erhalten kann, ist er bis Sonntag, den 6. Mai ein Kunstdeputation des Berliner Magistrats Wettbewerbe ausgeschrieben schließlich, berechtigt, auf jeden der nicht eingelösten 10 Abschnitte zur Erlangung von Entwürfen für einen Heldenhain im städtischen 53a bis 53e je 100 Gramm Gebäd, im Höchstfalle also 1000 Gramm Volkspart der Wuhlheide, für die Umgestaltung von Bauvierteln im Gebäd zu entnehmen. alten Westen Berlins , sowie für Wartehallen, Verkaufshäuschen für Milch und Zeitungen, Straßenbrunnen, Fernsprechhäuschen, Kabel- Lichtenberg. Einführung von Kartoffelkundenlisten. Bisher masten u. dergl. Das Preisgericht hat unter den 39 eingegangenen war von der Einführung der Kundenlisten für Kartoffeln Abstand Entwürfen für einen Heldenhain im städtischen Volkspark in der genommen worden, weil genügende Vorräte nicht zur Verfügung Buhlheide acht durch Preise oder Ankauf ausgezeichnet. Diese Entstanden. Nachdem nunmehr diese Schwierigkeiten behoben sind und würfe fönnen vom 7. bis einschließlich 13. Mai von 9 bis 2 Uhr in auf eine rechtzeitige Belieferung gerechnet werden kann, soll vom der Städtischen Baugewerkschule, Kurfürstenstr. 141, Quergebäude II. 15. Mai ab die Kundenliste eingeführt werden. Obergeschoß, besichtigt werden.
Druckfehler. In der gestrigen Besprechung des Gastspiels der Schlierseer im Palast- Theater am 300 muß es heißen:" Daß diese oberbayerischen Naturschauspieler Meister( nicht dreifter) auf der
Bühne sind, ist bekannt".
Zirkus Busch. Am nächsten Sonnabend, den 5. Mai, beginnt ein neues, großes Programm. Die Geschwister Died werden Pirouetten an der freistehenden Leiter zeigen. Alfons Geißler präsentiert sich mit seiner Partnerin in afrobatischen Schlangen funststücken, Hubertus und Dloff treten als Stimmenimitatoren auf Leo Rauch in seinen Produktionen als lebendiges Feuerrad und rollenden Kugel ist wieder für Mai verpflichtet, ebenso die türkische Schulreiterin Fatme Suleita. Den Schluß bildet die Wasserpantomime„ Die versunkene Stadt".
Ueberfahren und getötet wurde Mittwoch auf dem Grundstück einer großen Fabrik in Spandau eine dort beschäftigte Buch halterin, als sie das Gleis der mitten durch das Grundstück führenden Anschlußgüterbahn überschreiten wollte.
Kreis Teltow. Einrichtung einer Knochenentfettungsstelle. Der Streis hat, wie uns von zuständiger Seite mitgeteilt wird, mit einer Mineralölraffinerie einen Vertrag abgeschlossen, wonach diese sich verpflichtet, im Anschluß an das Elektrizitätswerk der Gemeinde Steglitz am Teltowfanal eine Knochenentfettungsanlage zu errichten. Die Anlage ist bereits im Bau und nähert sich der Vollendung. Der Kreisausschuß hat eine Verordnung erlassen, wonach Knochen aller Art, die in Haushaltungen, Speisewirtschaften, Fleischergeschäften und ähnlichen Betrieben abfallen, getrennt von den übrigen Abfällen zu sammeln und möglichst sauber und lufttrocken an die von den Gemeinden des Kreises einzurichtenden Sammelstellen abzuliefern sind.
Kreis Niederbarnim . Neuanmeldung zum Speisefettbezug. Der Landrat des Kreises macht bekannt, daß die bisherigen, für die 13. Mai außer Kraft gesezt werden. Für die folgende Zeit wird Zeit vom 26. März bis 10. Juni gültigen Speisefettfarten mit dem eine neue Karte ausgegeben. Die Anmeldung hat in der Zeit vom 14. bis 17. Mai einschließlich zu erfolgen. Die Belieferung mit Speisefett nach der Neuanmeldung beginnt am Montag, den 28. Mai. Bis dahin erfolgt die Belieferung an der bisherigen Stelle.
Groß- Berliner Parteinachrichten.
Zweiter Kreis. Die Ausgabestelle für Berlin W( Vorwärts". Spedition Schmidt, Bärwaldstraße 42) befindet sich jetzt Blumenthal straße 8, Hof part., bei Frau Stolpmann.
Industrie und Handel.
Die Jagd nach der Kohle. Die Kali- Gewerkschaft„ Glückauf“ Sondershausen plant die Erwerbung eines bisher noch nicht genannten Bergwerks. Zur Begründung wird gesagt:„ Die Kohlenversorgung spielte schon vor dem Kriege für die Kali- Industrie im allgemeinen und die Gewerkschaft im besonderen eine große Rolle. Die für fie aufzuwendenden Kosten machen bei ihr, fämtlicher Betriebskosten aus. Während des Krieges ist die Sohlenversorgung direkt zu einer Lebensfrage der Kali- Industrie und der Gewerkschaft geworden. Die Schwierigkeiten, Kohlen heranzufchaffen, wurden nicht allein durch Wagenmangel und verminderte Förderung verursacht, sondern zum großen Teil auch durch das Zurückhalten der werke, die nur an solche lieferten, die die besten Preise zahlten."
Die Rheinischen Stahlwerte haben ihr Sapital um 12 Min. Mart auf 60 Min. Mark zum Erwerb der Gewerkschaft Braffert erhöht, die dem Kohlensyndikat mit einer Beteiligung bon 800 000 Tonnen beigetreten ist, die bis zum 1. April 1919 auf 1 Mill. Tonnen antwächst. Falls die Gewerkschaft zur Aufnahme der Koksproduktion übergeht, steigert sich die Beteiligung bis un 300 000 To. Koks. Die Beteiligung der Rheinischen Stahlwerke beim Kohlensyndikat beträgt 515 000 To. Kohlen, 100 000 Zo. Koks, 144 000 To. Briketts und 1 100 200 To. Verbrauchsbeteiligung. Die Rheinischen Stahlwerte erweitern also ihre bisherige Kohlengrundlage durch den Erwerb der Zeche.
Aus dem Berliner Wirtschaftsleben.
In der Generalversammlung der Bergmann- Elektrizi täts- Werte wurde mitgeteilt, daß die Gesellschaft fait ausschließlich für den Kriegsbedarf arbeitet, und der Gewinnrüdgang von 21,7 auf 19,6 Millionen Mark mit der Steigerung der Material
preise und der Löhne bei gleichen Verkaufspreisen erklärt. In der Generalversammlung der Berlin Anhaltischen Maschinenbau A.-G. legte der Aufsichtsratsvorsitzende Geh. Kommerzienrat Arnold Gewicht auf das gute Verhältnis zu den Angestellten und betonte, daß auch keine latenten Streits aus
gebrochen seien.
Der Postscheckverkehr des Reichspostgebiets, dessen Entwicklung nicht lebhaft genug gewünscht werden kann, hat sich nach dem jetzt erscheinenden Geschäftsbericht 1916 weiter günstig entwickelt. Die Bahl der Postscheckfunden ist von 111 981( Ende 1915) um 36 987 auf 148 918( Ende 1916) gestiegen. 65 Broz. der Posticheckfunden find gewerbliche Unternehmungen und Kaufleute. Der Gesamtumsag betrug 1916 rund 63 482 Milliarden Mark, das sind gegen über dem Vorjahre 15 676 Milliarden Mark mehr. Bargeldlos wurden 42 367 Milliarden Mark oder 66,74 Proz. des Gesamtumfages beglichen. Anf eine Postscheckrechnung entfielen 1916 durchschnittlich 1100 Gut- und Lastschriften.
Steigende Dividende. Die Bilanz der Höchster Farbwerke weist nach Abschreibung von 12 014 388 M. ein Gewinn ergebnis von 24 227 445 W. auf. Der Aufsichtsrat beschloß, vorzuschlagen. eine Dividende von 25 Proz. gegen 20 roz. im Vorjahre
Petersburg erfährt, hat das russische Auswärtige Amt ein ruffischRußlands Handelstätigkeit. Wie Stocholms Tidningen" aus schwedisches Komitee zur Behandlung von Handels- und anderen Fragen gebildet.
Gerichtszeitung.
Raubüberfall in der Wohnung. Einen Raubüberfall verübte Mittwoch vormittag ein Dienstmädchen auf die 59 Jahre alte Kaufmannsfrau Ulrife Lehmann geb. Scheidemann im Hause Hania= Weißensee. Erneute Lebensmitteldebatte. Die letzte Geufer 3. Das Mädchen war soeben erst zugezogen und gab eine meindevertretersizung zeitigte einen Vertrag mit einer auswärtigen Quittungstarte und ein Zeugnis auf Lina Maidert, geb. Streisbehörde zwecks Lieferung von Frühkartoffeln für die hiesige 21. 3. 94 zu 2a mmsdorf, ab. Mittwoch zeigte die Hausfrau Einwohnerschaft. Danach hat die betreffende Behörde vom 15. Juli Auch ein Organ der Sicherheitsbehörde! In Hannover ihr die Räume, um sie über ihre Obliegenheiten zu unterrichten. ab wöchentlich 2500 Zentner Frühkartoffeln zu liefern. Diese Ge- wurde ein angeblicher Kaufmann Wilhelm Heine wegen mehr als Hierbei sprang das Mädchen, das wußte, daß sie mit ihr allein war, legenheit benutten unsere Genossen, die ganz unhaltbare Lebens- zwanzig schwerer Diebstähle zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt. plötzlich an den Hals und versuchte, sie mit einem Handtuch zu er- mittelversorgung für Groß- Berlin zu besprechen. Gerade in letzter Sein Komplize war der Schumann August Kämpf, Drosseln. In diesem Augenblick ertönte die Klingel, das Mädchen Zeit machen sich in der Versorgung sowie auch in der Rationierung der im Schmucke feiner Dienstuniform an den ergriff die Flucht und entkam, bevor die Hausbewohner alarmiert zwischen Berlin und den umliegenden Städten gegen die Vororte, nächtlichen Einbrüchen teilzunehmen pflegte waren. Die Flüchtige ist 1,57 Meter groß und schlank, hat blondes die in den beiden Landkreisen liegen, Zustände bemerkbar, die auf und dadurch in der Lage war, Hindernisse, die sich in Gestalt von Haar und ein längliches schmales Gesicht und trägt dunklen Rock, die Dauer unhaltbar werden. Die großen Arbeitervororte, mit Wächtern oder Posten entgegenstellten, mühelos zu beseitigen. Er wurde eine schwarze Bluse und eine blaue Schürze. Die Quittungsfarte ihrem städtischen Charakter, werden einfach mit den Landbezirken als der eigentliche Anstifter betrachtet und erhielt elf Jahre und das Zeugnis ließ sie im Stich. Ob sie ihr gehören, bedarf gleichgestellt und mit vielen Produkten als Selbstversorger be- 3uchthaus. Ein zweiter Schuhmann, Heinrich Gremmel, noch der Feststellung. Es ist nicht ausgeschlossen, daß sie sich von trachtet. Diese Zustände werden so unerträglich, daß die Gemeinde- der nur an einem Fall mitbeteiligt war, soll zunächst auf seinen vornherein mit räuberischen Absichten trug und nur zu diesem Zweck vertretung einstimmig beschloß, den Gemeindevorstand zu beauf- Geistes zustand beobachtet werden. Bemerkenswert erscheint es, daß unter falschem Namen die Stellung angenommen hat. Frau Leh- tragen, unverzüglich Maßnahmen zu treffen, die betreffenden Ju- die Schwurgerichtsverhandlung wegen Gefährdung der Staatsmann ist nicht unerheblich aber auch nicht lebensgefährlich verlegt. stanzen zu veranlassen, keinerlei Unterschiede zu machen zwischen ordnung" unter Ausschluß der Deffentlichkeit stattfand.