Nr. 123.
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34. Jahrgang
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Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3.
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Sonntag, den 6. Mai 1917.
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St. Quentin
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Kämpfe bei Bullecourt, Lens, Fresuvy, Artillerieſchlacht an der Aisne - Front Um den Winterberg bei Craonne wird gerungen Französische Divisionen brechen zwischen Aisne und Brimont zusammen Neuer Kampf nördlich Prosnes.
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Amtlich. Großes Hauptquartier, den 5. Mai 1917.( W.. B.)
Weftlicher Kriegsschauplah. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Nach dem blutigen Zusammenbruch der englischen Angriffe an der Arras - Front kam es gestern nur bei Bullecourt zu größeren Infanterickämpfen. Beiderseits des Dorfes angreifende dichte englische Wassen wurden verlustreich abgewiesen. Schwächere Borstöße bei Lens und Fresnoy schlugen schl. Die Gefangenenzahl erhöhte fich auf 10 Offiziere 1225 Engländer. Mindestens 35 Maschinengewehre sind erbeutet.
An der siegreichen Abwehr des vierten englischen Durchbruchverfuchs haben besonders hervorragenden Anteil: Gardetruppen, Bayern , Württemberger, Sachsen und Badener sowie Regimenter der Provinzen Ostpreußen , Posen, Schlesien , Hannover und Rheinland .
Nördlich von St. Quentin hatten Borfeldkämpfe für uns günftigen Ausgang.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.
An der Aisne - Front hält die Artillerieschlacht unter größtem Munitionscinfaz an. Starke feindliche Erkundungsvorstöße wurden au mehreren Stellen abgewiesen. Um den Besitz des Winterbergs ( westlich von Craonne ) haben sich Kämpfe entwickelt, die noch nicht abgeschlossen find.
Zwischen der Aisne und dem Brimont brachen gestern morgen durch tagelanges ausgicbigstes Artillericfeuer vorbereitete Angriffe von vier französischen Divisionen zusammen. Wie aus erbeuteten Papieren hervorgeht, lag das Ziel des Angriffs mehrere Kilometer hinter der vorderen Linie. Dank dem zähen Aushalten unserer Truppen ist es dent Feind aber nur an einer vorspringenden Ede gelungen, sich im ersten Graben festzusehen. Destlich von La Neuville wurden vorübergehend eingedrungene Franzosen unter Verlust von 500 Gefangenen und mehreren Maschinengewehren wieder zurückgeworfen. Südlich der Aisne in den Abendstunden erneuerte Angriffe konnten an der Niederlage nichts ändern.
Nördlich von Prosnes mikglückten erneute französische Versuche, sich mit mehreren Divisionen in den Besitz unserer dortigen Höhenstellungen zu sehen. Mit schwersten Verlusten erkauften die Franzosen vorübergehend südöstlich von Nauroh geringen
Geländegewinn. Gegenangriffe brachten unsere Infanteric wieder in den vollen Besitz ihrer bisherigen Zinien. Ucber 100 Gefangene wurden zurückgeführt.
Heeresgruppe Herzog Albrecht. Außer beiderseitiger Erkundertätigkeit keine Ereignisse von Bedeutung.
Der Feind verlor gestern 7 Flugzeuge und einen Fesselballon. Durch Fliegerangriff auf Ostende wurde eine größere Anzahl Belgier getötet und verwundet. Militärischer Schaden ist nicht angerichtet.
Deftlicher Kriegsschauplak.
Lebhaftes russisches Feuer zwischen Rowel und Stanislau veranlaßte entsprechendes Vergeltungsschießen.
Mazedonische Front.
Jm Cerna- Bogen westlich des Dojran- Sccs und in der Struma- Niederung lebte die Artillerietätigkeit zu einzelnen Tagesstunden auf.
Der Erste Generalquartiermeister.
Ludendorff.
Abendbericht.
Berlin , amtlich, 5. Mai abends.
Auf den Höhen uördlich der Aisne ist cinc ucuc Schlacht im Gange.
Der österreichische Bericht. Wien , 5. Mai 1917.( W. T. B.) Amtlich wird verfantbart:
Deftlicher Kriegsschauplah.
In der Gegend nördlich Zborow führte der Feind cinc mißlungene Minensprengung durch. An der übrigen Front keine besonderen Ereignisse.
Italienischer und füdöstlicher Kriegsschauplak. Dic Lage ist unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. Ereignisse zur Sec.
Am Abend des 3. Mai feiten unsere Sceflugzeuge den größten Teil des Lagers von Sagrado in Brand, der von Triest aus noch eine Stunde nach dem Angriff sichtbar war. Feindliche im Raume von Trieft tätige Flieger erzielten feinen Erfolg. Am 4. Mai führten einige unserer Seeflugzeuge einen erfolgreichen Angriff auf die Bahnhofsanlagen von Pescara , Castellamare und Ortona an der italienischen Ostküste sowie auf die Wasserkraftanlagen des Biscara- Flusses bei Piano d'Orte aus. Bon beiden Aktionen lehrten unsere Flugzeuge ohne Verluste zurück. Flotten kommando.
Abermals 32 500 Tonnen. Berlin , 5. Mai. Amtlich. Neue U- Boots Erfolge: 7 Dampfer und 5 Segler mit 32 500 Brutto- Reg.- Tounen, davon 10 Schiffe im englischen Kanal. Unter den versenkten Schiffen befanden sich u. a. folgende:
Kreislauf.
An einem Streit zwischen Desterreid) und Rußland entzündete sich vor drei Jahren dieser unermeßliche Strieg. Durch Verträge und Interessengemeinschaften an Desterreich und Rußland gebunden, stürzten sich Deutschland und Frankreich mit in den Abgrund. Und dann ward ein Volk nach den andern in den blutigen Tanz mit hineingerissen, aus Strieg entstand wieder Strieg, bis die ganze Erde in Flammen stand.
An dem Brandherd selbst schen wir jetzt legte Gluten zusammenfinfen. Desterreich und Rußland wollen beide leidenschaftlich den Frieden. Während der deutsche Reichskanzler noch überlegt, welche Antwort er den Sozialdemokraten auf ihre Friedensfrage geben soll, hat die öfterreichisch- ungarische Regierung längst ihr Einverständnis mit ihnen erklärt. In Rußland aber haben die Sozialdemokraten der verschiedenen Richtungen einen Einfluß auf die Leitung der auswärtigen Politik erlangt, der täglich zu wachsen scheint.
Wir haben gestern die neue Note Miljutows an die auswärtigen Vertreter Rußlands wiedergegeben und auf den großen Abstand zwischen dieser offiziellen Erklärung und früheren Reden des Kadettenführers hingewiesen. Will man den Entwicklungsgang Miljukows an deutschen Vorstellungen anschaulich machen, so fann man sagen, er verwandle sich von einem russischen Dietrich Schäfer in der Richtung zu einem russischen Bethmann Hollweg .
Indes hat er, wie die letzten Nachrichten zeigen, das Mißtrauen der entschiedenen Friedensfreunde Rußlands durch diplomatisches Lavieren nicht zu beseitigen vermocht. Miljutow ist eben, seiner ganzen Vergangenheit nach, ein Gegner des Friedens ohne Eroberungen und Entschädigungen, und die Friedensfreunde wollen ihm nicht Zeit lassen umzulernen, sondern verlangen seinen Sturz. Wenn er seinen Einfluß nicht preisgeben will, so tann man ihm glauben, daß er dabei weniger an feine Person denkt als an die Sache, die er ver tritt. Er will den Bund mit den West mächten unter allen Umständen aufrechterhalten, den er durch die radikale Friedensströnung bedroht sieht.
Das russische Volk will seincu Bundesgenossen nicht die Treue brechen, es ist aber nicht einzusehen, wie die Einigkeit mit ihnen hergestellt werden soll, wenn sie nicht auf das Programm der russischen Volksmassen einschwenken. Die wollen den raschen Frieden ohne Eroberungen und Entschädigungen. Die Westmächte aber halten an ihren ertensiven Striegszielen immer noch fest; da sie aber wissen, daß die Mittelmächte immer noch sehr weit davon entfernt sind, sich feindlichem Siegesdiftat willenlos zu beugen, sind sie Gegner eines baldigen Friedens. Gelingt es nicht, diesen scharfen Gegensatz zwischen Dit und West zu überbrücken, dann ist das Bündnis gefährdet: genau so wie auch das Bündnis der Mittelmächte gefährdet schiene, wenn etwa Deutschland den Strieg bis zumt ,, deutschen Frieden" der Fuhrmann und Dietrich Schäfer fortzusehen beabsichtigte.
Die Ruffen, die auf alle Eroberungen verzichten, um den Krieg zu Ende zu bringen, werden ihn nicht fortsetzen wollen, um mit dem Einsatz ihres Bluts Elsaß- Lothringen den Fran Berlin, 5. Mai. ( W. T. B.) Die vierte Schlacht bei Arras am zosen zu gewinnen. Und ebensowenig wird man den Dester3. Mai bedeutet für die Engländer eine noch größere Niederlage als reichern zumuten können, daß sie hungern und bluten sollen, die Schlacht am 28. April. Abermals werden außerordentlich schwere Englischer Dampfer Quantod( 4470 B.-R.-T.) mit damit Deutschland nach alldeutschen Rezepten glücklich werde. englische Verluste von den deutschen Kampffronten gemeldet. Am Holzladung, die englische Dreimasterbark Arethusa mit Holz Die Erklärung Desterreichs, daß es den Russen kein Gebiet 4. Mai flaute die Schlacht auf dem Nordflügel schon sichtlich ab, nach Greenock , der Schuner John W. Bearn und der frühere wegnehmen wolle, ist bindend auch für Deutschland . während sich der Schwerpunkt der Kämpfe nach dem Südflügel ver- deutsche Segler Eduard, der französische Dreimastschuner Die Annerionsziele im Dsten sind damit erledigt. Flandern schob. Schon in der Nacht zum 4. hatten die Engländer drei ver- a Manche, ein großer grau gewalter Dampfer mit und das Erzbecken von Longwy- Briey ist Desterreich nicht die gebliche Angriffe mit starken Kräften gegen Bullecourt unternommen. unbekannter, schwer beladener Dampfer, cin unzwei Schornsteinen und zwei durchlaufenden Promenadendecks, cin Knochen eines einzigen kroatischen Landstürmers wert! Fünf Uhr morgens setzte der vierte und schwerste englische Angriff an bekannter, bewaffneter Frachtdampfer, der aus dieser Stelle ein. Die Engländer griffen mit äußerster Erbitterung Geleitzug herausgeschossen wurde, und ein unbekannter, abgeblendeter, in dichten Massen und gedrängten Sturmhaufen beiderseits des Dorfes nicht geleiteter Dampfer. an. Ihre Sturmkolonnen wurden durch unser Sperr- und Maschinengewehrfeuer zusammengeschossen und niedergemäht, aber rücksichtslos füllte der Gegner immer wieder die Lücken neuen Menschenmassen auf, die über die Haufen ihrer gefallenen Kameraden wieder und wieder vorstürmten in der Hoffnung, den Durchbruch diesmal erzwingen zu können. Aber auch dieser vierte große Angriff brach vollständig zusammen und endete mit einer schweren englischen Niederlage. Nachmittags und abends wogten die Kämpfe nördlich von Bullecourt in der Gegend von Riencourt hin und her.
In der Nacht zum 5. Mai steigerte sich nördlich der Scarpe das
Ueber schon früher veröffentlichte U- Boots- Erfolge find noch folgende Einzelheiten bekannt geworden: der englische Dampfer Aburi( 3730 B.-R.-T.), Lana( 2463 B.-R.-T.), der Taukdampfer Zelena( 4778 B.-R.-T.) mit Petroleum, ein unbekannter, wahrscheinlich englischer Frachtdampfer, anscheinend mit Stüd gut, u. a. Wollwaren, und ein englischer voll beladener Frachtdampfer.
Der Chef des Admiralstabes der Marinc.
Bolivia gegen Deutschland . Berlin , 5. Mai. Da Bolivia zurzeit in Deutschland eine feindliche Feuer zeitweise zu größter Heftigkeit. Ein feindlicher diplomatische Vertretung nicht besitzt, so hat der bolivianische stärkerer Vorstoß in der Gegend von Fresno y scheiterte. Weiter nördlich kam ein Angriff in der Gegend von A cheville in unserem Generalkonsul in Hamburg , der bereits seit einiger Zeit in Vernichtungsfeuer nicht zur Durchführung, desgleichen scheiterten der Schweiz weilt, dem Auswärtigen Amt mitgeteilt, daß nach feindliche Patrouillenvorstöße westlich Lens; auch füdlich der Scarpe einem Telegramm seiner Regierung die Beziehungen zu hielt das karte feindliche Feuer an. Deutschland abgebrochen seien.
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Die politische Aufgabe der deutschen Arbeiter ist unter diesen Umständen vollkommen klar. Sie müssen den stärksten Druck auf ihre Regierung ausüben, damit sie das umwürdige Versteckspiel aufgibt und der Welt sagt, wie die Dinge wirklich liegen. Die entsprechende Aufgabe fällt auch der englischen und der französischen Arbeiterflasse gegenüber ihren Regierungen zu. Leider sind die Ansätze, die drüben um Lösung dieser Aufgabe gemacht werden, recht fümmerlich. Sier ist jedenfalls der Wille vorhanden, ter Erfolg steht noch aus!
Wir haben gestern die Bekenntnisse des braven Genossen Delepine von der französischen Minderheit gelesen, der schwer mit seinem Gewissen ringt, weil ihm sein Parteivorstand verbieten will, nach Sto choim zu gehen. Möglich, meint er, daß die deutschen Sozialdemokraten dort„ einen schlimmen Streich" vorhaben, aber müssen wir dann nicht erſt Franzosen fehlen, wo sich die Proletarier der übrigen Welt recht hingehen, um ihn unschädlich zu machen, dürfen wir durch ihre Vertreter zusammenfinden?
Während wir deutschen Sozialdemokraten daheim als Landesverräter" bezeichnet werden, als Reute, die Schulter