Einzelbild herunterladen
 

-

Er kennt

die Erzeuger von Lebensmitteln sollten ihre Pflicht fun. Dann erst| Trotzdem wir gezwungen find, Shunden und Tage keinen Hand- blatt, das in den Deutschen   Waffen- und Munitionsfabriken mit war von der Munitionserzeugung die Rede. Diesen Brief schickte schlag zu machen, läßt die Betriebsleitung es zu, daß in den Fabrik- derselben Tendenz verbreitet wurde, und das Flugblatt, das zur General Gröner an die Gewerkschaften, die in einem ruhigen räumen Plakate angebracht werden mit den schlimmsten Beschimp- Feier am 1. Mai hier und andernorts verteilt wurde? Schreiben der sieben Verbände antworteten. Dann behandelte der fungen gegen die Arbeiter, die es nicht verstehen wollen, und es nicht.( Heiterfeit rechts.) Kennt er das Flugblatt, das un­Reichskanzler diese Dinge sachlich und ruhig in einem Schreiben an fönnen, daß sie sich an ihren Söhnen und Brüdern vor dem Feinde mittelbar vor dem 1. Mai hier verbreitet wurde:" Die Lehren des die Bundesregierungen. Dann erst kam der Brief des Generals versündigen, wenn sie auch nur eine Stunde untätig sind. großen Massenstreiks" mit der neuen Aufforderung zum Streif. Gröner, der eine Uebersetzung des Hindenburg  - Briefes in das Wenn alle Munitionsarbeiter persönlich, mündlich oder schrift- Alles nach der Tendenz des Herrn Ledebour   und seiner Freunde. Kirdorff- Stumm- Puttkamer- Jagowiche ist, in jenen Stil, von dem lich Ihnen, Herr General Gröner, ihre Ansicht aussprechen könnten, Kennt er das Flugblatt, das in Leipzig   verbreitet wurde? Ich sich die deutschen   Arbeiter nicht imponieren lassen.( Sehr richtig! würden Sie noch ganz anderes zu hören bekommen. Was am pein höre kein Ja.( Heiterkeit. Abg. Ledebour: Ich habe gar nicht Die bei den Sozialdemokr.) Von den Lebensmittelwucherern lichsten in Ihrem Plakat berührt, haben Sie nicht erwähnt. General   die Verpflichtung. Ihnen mit ja oder nein zu antworten! und Hamsterern, von denen Hindenburg   ausgegangen war, von Stein hat mit Recht gesagt, daß er mit einer gewissen Antwort werden Sie schon bekommen!) Es heißt da: Es lebe die tein Wort mehr. Dieser Grönersche Brief wäre glatt geschluckt Verachtung immer auf die geblickt habe, die sich Mißhand- rote Fahne über der freien Republik".( Zuruf bei der Sozial­worden, wenn in ihm Licht und Schatten gleichmäßig verteilt ungen und Beschimpfungen von Untergebenen zuschulden demokratischen Arbeitsgemeinschaft: Das ist die Manier von Putt­gewesen wäre, wenn ihm noch ein Nachwort gefolgt wäre kommen lassen; es sei unwürdig, einen, der durch seine Lage famer!) des Inhalts: Habt Ihr nicht Hindenburgs Worte gelesen? ohnehin der schwächere Teil ist, irgendwie zu ver- Ich habe dem nichts hinzuzufügen, die Sache spricht für sich Eine uns ühnbare Schuld ladet derjenige auf sich gewaltigen. Das ist ganz unsere Meinung. Auch wir be- selbst. Ich schließe mit dem alten Scherzwort: Ach sie sind wie der durch Verfüttern von Gerste und Kartoffeln aus Bich trachten es als etwas unwürdiges, wenn man jemand, der nicht kleine Kinder unschuldsvoll und keine Sünder!"( Heiterkeit.) die Arbeitskraft der deutschen   Munitionsverfertiger schädigt. in der Lage ist, sich zu wehren, so beschimpft, wie Sie es getan Präsident Dr. Kaempf ruft den Abg. Ledebour nachträglich Für deren Schuld müssen unsere Feldgrauen bluten. Wer wagt es, haben, Herr General Gröner.( Große Unruhe. Der Präsident wegen seiner lehten Worte gegenüber Staatssekretär Helfferich dem Rufe Hindenburgs zu trozen? Ein Hundsfott, der sich mästet Dr. Kaempf ruft den Redner zur Ordnung. Bravo! rechts.) zur Ordnung. und wuchert, während das arbeitende Volk darbt. Die schlimmsten Würde ein Arbeiter das von Ihnen gebrauchte Wort Ihnen iné Feinde sigen mitten unter uns das sind die vaterlandsverräterischen Gesicht schleudern, so würde er zweifellos schwer bestraft.( Sehr Kriegsschmaroger. Sie müssen gebrandmarkt werden vor dem wahr! bei der Soz. Arbg.) Damit bin ich mit Herrn Gröner fertig. Der Staatssekretär ganzen Volke. Wer wagt es, nicht von seinem Neberfluß dem Volke zu geben, wenn Hindenburg   es befiehlt!"( Sehr gut! 5. d. Sozial- elffe rich hat vorgestern die Verhaftungen einiger Arbeiter als " Rädelsführer" zu rechtfertigen gesucht. Auf die Delegierten von streifenden Arbeitern paßt ein solcher Ausdruck gar nicht.( Sehr richtig! bei der Soz. Arbg.) Herr Wahnschaffe hatte die Delegierten nicht eingeladen, er hatte an Haase telegraphiert: Ich erwarte Sie" und damit, wie er uns später sagte, die Deputation nicht mit­gemeint. Die

demokraten.)

Die Darstellung des Abg. Dr. Cohn, es sei im Ausschuß ein Telegramm an Hindenburg   beschlossen, war falsch. Es war eine Entschließung vorgelegt, die die schwersten Drohungen gegen die deutschen   Arbeiter enthielt.( Hört! gört!) Diefe Drohungen ge­lang es uns auszumerzen und der dann übriggebliebenen Entschließung konnten wir zustimmen, hatten auch keinen Anlaß, nachträglich dagegen zu protestieren, als der Vorsitzende mitteilte, er wolle die Entschließung an Hindenburg   telegraphieren. Die von der Arbeitsgemeinschaft vorgelegte Resolution werden wir ab I ehnen, wenn wir auch mit den vom Abg. Dr. Cohn zur Begrün­dung ausgeführten Gedankengängen vielfach übereinstimmen. In dem Augenblick, wo der von der Arbeitsgemeinschaft gewünschte Ausschuß unter den heutigen Verhältnissen möglich wäre, wäre er unnötig( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.), denn die neue Zeit flopft an alle Türen oder wie Herr Wriesberg fagte, es wird Frühling, Gott sei bank. Jekt hat vor allem der Reichskanzler das Wort, um Stellung zu nehmen zu den Interpellationen. Was annerionistische Phantasten im In- und Ausland delirieren, ist im Augenblick ganz gleichgültig; nur das eine Thema steht zur Ver­handlung, wie femmen wir am besten und schnellsten Wege zum Frieden. Dr. Cohn hat geschlossen mit begeisterten Worten an die sozialdemokratische Internationale. Meint er die heutige Inter­nationale, so könnte ich ihm nicht ganz zustimmen. Meint er die wiedererstandene Internationale von morgen, die sich das zu eigen machen muß, was wir und unsere Genossen in Oesterreich­Ungarn am 4. August 1914 verkündet haben und was uns jetzt aus Rußland   entgegentritt, dann spricht aus uns allen gemeinsam nichts als die große Sehnsucht der ganzen Menschheit: Frieden, Frieden, Frieden!( Lebhafter Beifall bei den Sozialdemokraten.) Abg. v. Graefe( f.):

Verhaftung der Delegierten

-

Staatssekretär Dr. Helfferich: Herr Ledebour   hätte sich und dem Hause viel Aufregung ersparen können, wenn er vorgestern meine Ausführungen ruhig und verständig angehört oder sie wenig­stens aufmerksam nachgelesen hätte. Ich verzichte darauf, den Herrn Abg. Ledebour heute weiter zu belehren.

Ein Schlußantrag wird gegen die Stimmen der Sozial­

demokraten, Polen   und Elsässer angenommen.

Parlamentarisches.

Präsident

Polenfragen im Hauptausschuß. Die belgische Arbeiterfrage. Am Montag wurde die Erörterung über die Verwaltung der befekten Gebiete beendet. Oberst Marquardt vom Kriegsamt teilte mit, daß dieses bemüht sei, die soziale Lage der polnischen Arbeiter aus den besetzten Gebieten möglicht zu erleichtern. Zu diesem Zweck sei eine Reihe Verordnungen erlassen worden. Haas( Vp.) bringt verschiedene Bedenken gegen die Verwaltung im Osten vor. Wenn man die gesamten Verhältnisse in den be setzten Bezirken berücksichtige, sei die Stimmung der Polen  durchaus begreiflich.

-

Abg.

er ist hier nicht als Untersuchungsrichter.( Präsident Dr. Kaempf: Abg. Ledebour: General Gröner verwechselt seine Funktionen: das ist nicht persönlich!) Was wir über Streiks usw. zu sagen haben, sagen wir in sachlichen Ausführungen.( Präsident Dr. Kaempf: Sie dürfen jetzt nur für sich sprechen.)... sage ich in war ein Schlag ins Gesicht der Arbeiter, die glücklicherweise ein fachlichen Ausführungen, wie alle meine Freunde.( Große Heiter­starkes Solidaritätsgefühl haben. Sie hat den Erlaß Gröners in feit.)( Präsident Dr. Kaempf: Ich bitte sich meinen Anordnungen seinen verbitternden Wirkungen noch verstärkt. General von Kessel zu fügen.) Im übrigen lehne ich es ab. mich in irgend eine hat dann noch ein übriges getan durch die beiden Spiel Kritik von Flugblättern anderer Personen hier einzulassen, weil anwerbungserlasse. Das erinnert an die Aeußerung von alles, was ich sage, von General Gröner und seinen Gehilfen aus­Tacitus über das Züchten von Delatoren( Angebern). Die Kom- aenußt werden kann, um irgend welchen anderen Personen einen mission hat den ungeheuerlichen Antrag angenommen, aus den Nachteil zu bereiten.( Buruf rechts: Faule Ausrede! befekten Gebieten möglichst sämtliche Maschinen und Zug- Dr. Ka empf rügt diesen Ausdruck.) Eine solche Vorsicht gegen= tiere für die heimische Produktion fortzuführen. Dadurch müßte über Herrn General Gröner und seinen Gehilfen ist um so not­auch die Landwirtschaft dieser Gebiete leiden und somit würde wendiger, seitdem diese Gehilfen durch Auslobung von 3000 m. auch die Lebensmittelnot in Deutschland   steigen, denn wir können Spikel niedrigster Sorte züchten. die Bevölkerung in den befeßten Gebieten doch nicht verhungern Die Abstimmung über die Resolutionen wird bis zur dritten lassen. In Parallele damit steht, daß aus Belgien   Arbeiter weg- Lesung ausgefest. geholt worden sind, die in Deutschland   Zwangsarbeit leisten müssen. Das Haus vertagt die Fortsetzung auf Dienstag 3 Uhr.( Vor­Jetzt wollen Sie den Leuten auch noch die Maschinen und Zugtiere her fleine Anfragen.) nehmen, sie also vollständig zugrunde richten. Das Schluß 7 Uhr. widerstreitet dem Völkerrecht, und wenn Sie auch noch so viel Sünden gegen das Völkerrecht auf dem Kerbholz haben, so muß wenigstens dieses verhindert werden. Das würde dem Ansehen Deutschlands   nur nüßen.( Sehr wahr! bei der Soz. Arbg.) Wir haben einen Frieden ohne Annexionen und Entschädigungen verlangt. Der Staatssekretär Helfferich fagte, ein solcher Friede bedeute nicht Brot, sondern Hunger, nicht Freiheit, sondern Knecht schaft; den Frieden, den wir haben müssen, müssen wir erst noch er­tämpfen.( Sehr wahr! rechts.) Wir verlangen einen Ausgleichs frieden, der kein Bolt vergewaltigt. Ein solcher Friede kann jetzt Die neulichen Worte des Kriegsministers stachen für uns geschlossen werden, und das würde das Aufhören des Hungers be­wohltuend ab von den Worten, die wir sonst in der letzten Zeit deuten. Aber die Fortführung des Krieges nach dem Rezept des von der Ministerbank gehört haben.( Heiterkeit.) Man hatte den Staatssekretärs und der Konservativen bedeutet seine endlose Eindruck, daß es sich hier nicht um den Anfang von Taten handelte. Verlängerung, und noch größere Verschärfung ( Sehr gut! rechts.) Wir danken dem Kriegsminister, daß er die des Hungers und der Knechtschaft bei uns, denn Sie halten mit Staatssekretär des Innern Dr. Helfferich versichert, die Ab­Autorität der Regierung und vor allem der Armee so Ihrem Belagerungszustand das deutsche   Volk in Knechtschaft.( Leb­vortrefflich zu wahren gewußt hat.( Bravo  ! rechts.) Mit dem haftes Sehr richtig! bei der Soz. Arbg.) Würde die Reichsregierung sicht der deutschen   Verwaltung in Polen   sei es, die Rücksicht auf breiten Borbringen solcher Ginzelheiten hier im ein Friedensangebot nach unseren Wünschen machen, so wäre die das, was für die Polen   selbst wünschenswert sei, möglichst zu ver­Plenum nußen wir dem deutschen   Wolfe faum. Die Pferde- größte Hoffnung auf Frieden da. Das beweist die jüngste und einigen. Wo die Rohstoffverhältnisse es erlauben, seien Fabriken preise( Heiterkeit) sind zu niedrig. Die Beurlaubungen müssen gebung der Provisorischen Regierung Rußlands  , wieder in Betrieb gesetzt worden. Das Schulwesen werde kräftig im Interesse der Landwirtschaft reichlicher erteilt werden. zu der sie durch den sozialdemokratischen Soldaten- und Arbeiterrat gefördert. Maßregeln, den Gesundheitszustand zu heben, haben Der Zeitungsdienst müßte ohne weiteres als Silfsdienst gedrängt worden ist. Auch die übergroße Mehrheit des deutschen   Fledtyphus und Cholera aus dem Lande verschwinden lassen. Die Volkes und der deutschen   Soldaten an der Front ist für diese Forde- kommunale Selbstverwaltung wurde geschaffen und belebt. Wenn werden. Das Ginjährig Freiwilligen­Institut hat sich durchaus bewährt, daß die Sozial- rung.( Widerspruch rechts und Zuruf: Gehen Sie doch raus!) In man alles in allem nehme, nicht nur das Gut, sondern auch das Semokraten an den Offiziersgehältern nörgeln, und den Offizierskasinos hören Sie diese Forderung allerdings nicht, Blut, das in diesem Kriege geopfert werde, dann könne man sagen, sie herabsetzen wollen, ist sehr unschön. Daß die Landwirtschaft aber die Soldaten wollen lieber heute als morgen einen solchen daß die Opfer der Polen   nicht an das heranreichen, was Deutsch­tie Ernährungsschwierigkeiten der Industriearbeiter in unrecht- Frieden.( Lebh. Zustimmung bei der Soz. Arbg.) Ein Annerions- land sich auferlegt. Der polnische Staatsrat, gewissermaßen die tie Ernährungsschwierigkeiten der Industriearbeiter in unrecht- friede ist heute gar nicht mehr möglich. Was ich Herrn Urzelle der fünftigen polnischen Staatsverwaltung, sei mit be­mäßiger Weise erschwert hat, ist gänzlich unzutreffend. ( Widerspruch bei den Sozialdemokraten.) Auf dem Lande lebt Dr. Selfferich vorwerfe, ist, daß er solche Ansichten der Annegions- ratenden Funktionen bei der Gesebgebung ausgestattet, ferner mit phantasten noch nährt.( Sehr wahr! bei der Soz. Arbg.) Wir müssen der Mitwirkung an den zu schaffenden staatlichen Einrichtungen man naturgemäß etwas besser als in den Städten, wo dagegen protestieren, daß ein Vertreter der Regierung solche und werde schließlich bei der Verwaltung in dem Umfange heran­die Bevölkerung zusammengedrängt ist. Mit Beschimpfungen Kriegshebred en hier im Hause hält.( Bravo  ! bei der Soz. gezogen werden, den die Verhältnisse gestatten. machen Sie den Bauer störrisch. Wenn unrechtmäßig Korn ver- Arbg. Arbg. Große Unruhe rechts.) füttert worden ist, so ist Schuld daran die Regierung, die die zu­lässige Ration so festgesetzt hat, daß ein arbeitendes Pferd, mit dem der Acker bestellt werden soll, dabei nicht arbeitsfähig bleiben kann. ( Sehr richtig! rechts.) Der Antrag der sozialdemokratischen Ar­beitsgemeinschaft nach Ueberwachung der Heerführung, zu der unser Volk unbegrenztes Vertrauen hat, kann nur erheiternd wirken. Gott   bewahre uns vor solchen Dingen.( Beifall rechts.) Ein Regierungskommiffar bestreitet, daß beim Verkauf des Cumberland- Hotels überhaupt Vermittlergebühr bezahlt worden ist. General Gröner: Ich muß es zurückweisen, daß bei meiner Sundgebung ein Scharfmacher hinter mir gestanden hat. Herr Davidsohn wünschte, daß auch die Bauern und Lebensmittel­wucherer etwas abbekommen hätten. Nun, die Bauern haben in den Wochen vorher genug gehört, und ich habe mich reichlich daran beteiligt. Die militärischen Nachschau kommandos sind ein Beweis dafür. Aber die Ernte ist noch nicht herein, und vielleicht haben wir den Bauern die Hälse überheist. Und die Lebensmittel­wucherer: Mein ceterum censeo im Kriegsamt war stets: Ehe nicht einige von diesen Schandbuben

anerkannt

=

aufgehängt werden am Potsdamer Play, so lange wird es nicht besser.( Seiterkeit und Beifall.) Abg. Lederer( 8.) bestreitet die Notwendigkeit der Beschlag­nahme der Kirchenglocken. Oberstleutnant Röth verteidigt die Verordnung über die Be­schlagnahme der Kirchenglocken. Abg. Mumm( Dt. Fr.): Den Antrag der Arbeitsgemeinschaft, der das deutsche Heer anarchistisch machen will, wird das deutsche   Volk den Unterzeichnern des Antrages nicht vergessen. Die große Mehrheit der deutschen   Arbeiter haben es verstanden, daß Brot und Waffen die Losung dieser harten Stunde find. Unsere Kadettenanstalten sollen christlich bleiben, aber es ließe sich reden über jüdische Regimenter mit jüdischen Offizieren.

Abg. Ledebour( Soz. Arbg.):

In der Frage der beschlagnahmten Kirchengloden möchte ich die Heeresverwaltung auf einige Bronzedenkmäler aufmerkjam machen, die ein Verkehrshindernis im Vestibül des Reichstags bilden, und an die aber offenbar niemand gedacht hat.( Heiterkeit.) Es handelt sich um Denkmäler alter deutscher

Kaiser.

Dann zur merkwürdigen

Anschnauzerei des Generalleutnants Gröner an die Munitionsarbeiter.( Präsident Dr. Kaempf zügt die sen Ausbrud.) General Gröner wird das als Süddeutscher tricht so übel nehmen.( Heiterfeit.) Ich habe vor einigen Tagen eine Buschrift von sechs Arbeitern aus der A. G. G., Koloniestraße, befommen, worin es heißt: In dem Aufruf des Herrn General Gröner wird gesagt, daß derjenige, der dem Staat die Arbeit ver­weigert, sich am Vaterlande versündigt. In unserem Betriebe wer­den Tausende von Arbeitern gezwungen, stunden, sogar tagelang untätig zu sein.( hört! hört! bei der Soz. Avbg.) Es wird näm­lich nur fünf Tage in der Woche gearbeitet, und in diesen fünf Tagen werden wir gezwungen, drei bis fünf Stunden untätig zu sein, angeblich wegen Mangel an Material. Das geht jest bereits zehn Wochen so, sogar in der Woche, in der wir am Montag die Arbeit wegen der Ernährungsfragen niedergelegt hatten, ist am Sonnabend nicht gearbeitet worden.( hört! hört! b. d. Soz. Arbg.)

-

Generalleutnant Gröner:

Auf die persönlichen Anwürfe des Herrn Abg. Ledebour gehe ich nicht ein, es wäre schade.( Abg. Ledebour  : Wenn man andere Sundsfott nennt, hat man nicht das Recht, von persönlichen An­würfen zu sprechen!) Was er über Vorgänge aus einem Berliner  Betriebe mitteilte, ist uns bekannt. Ich bin auch von Arbeitern davon benachrichtigt worden. Die Angelegenheit wird untersucht, wir werden sehen, daß wir der Sache abbelfen können. Es ist selbstverständlich, daß in der gegenwärtigen Zeit bei der ganzen Art der Produktion gewisse Budungen sich ergeben, die zusammen­hängen mit der Zuführung der Rohstoffe.

-

-

-

-

-

-

Abg. Naumann( Vp.) erkennt an, daß die deutsche Verivaltung in Polen   auch viel Gutes geleistet habe. Was gefordert werden müsse, sei, daß möglichst schnell die Selbstverwaltung durchgeführt und dem polnischen Staatsrat überliefert werde, im Einverständnis mit Oesterreich Abg. Cohen- Reuß( Soz.): Auch er habe nie bestritten, daß die deutsche Verwaltung in Bolen wesentliche Verbesserungen erreicht habe. Aber über dieser Licht­seite dürfen die Schattenseiten nicht vergessen werden. Es müsse endlich festgestellt werden, welche Behörden in der Verwaltung Bolens das entscheidende Wort sprechen. Ueber Fürst Isen= burg- Birstein als Verwalter von Oberost müßte doch in dem einen Punkt Uebereinstimmung bestehen, daß er ganz und gar Zur Sache selbst möchte ich eine Reihe von Fragen an Herrn nicht der Aufgabe gerecht werde, die ihm mit diesem wichtigen Ledebour stellen. Von der Beantwortung wird es abhängen, wie Bosten anvertraut sei. So habe er an die deutsche Regierung man über das zu denken hat, was er heute alles vorgebracht hat. über die Juden einen Verwaltungsbericht gerichtet, der überaus Hat der Herr Abg. Ledebour den Arbeitern gesagt, welche Maß weitere Verbesserungen in Oberost bereits im Gange seien. Er oberflächlich und engherzig sei. Abg. Nehbel( f.) versichert, daß nahmen seit langer Zeit in England getroffen find, daß dort seit trat entschieden für Fürst Isenburg ein. Abg. Werner- Gießen dem 9. Juni 1915 ein allgemeines Streifverbot in Prinz Schönaich  - Caro­allen Munitionsbetrieben herrscht( hört! hört! rechts), daß jeder( Antis.) zieht gegen die Juden zu Felde. Munitionsbetrieb unter Kontrolle gestellt werden kann und lath( natl.) erinnert daran, daß seine Partei niemals Hoffnungen daß dann folgende Bestimmungen gelten: Die Gewerkschaftsregeln auf die Polen   gesetzt habe und stets die Verantwortung für die werden aufgehoben( Hört! hört! rechts), die Lohnregulierung Maßnahmen zur Begründung eines polnischen Staates abgelehnt habe. Abg. Gothein( Bp.) trägt eine Reihe Tatsachen vor zum unterliegt der Bestimmung des Munitionsministers, es wird der obligatorische Abkehrschein eingeführt, es Beweise dafür, daß der Gouverneur Fürst Isenburg völlig werden vor allem Munitionsgerichte eingerichtet zur Ab- bersage. Abg. v. Trampzynski( Pole): Die Grundsätze, die vont urteilung aller Verstöße gegen die Munitionsgesetze. Hat der Herr Kriegsministerium für die Behandlung der polnischen Arbeiter auf­Abg. Ledebour den Arbeitern gesagt, daß das Liverpooler gestellt seien, würden nur zu oft nicht durchgeführt. Was er ver­Munitions tribunal Hunderte von Arbeitern zu Geld- lange, sei, daß die Polen   nicht als Feinde und das polnische Land Abg. Dr. Cohn- Nord­strafe verurteilt hat, weil sie in der Pfingstwoche einige Tage nicht als Feindesland behandelt werde. die Arbeit versäumt haben. Hat er ihnen gesagt, daß wegen Auf- hausen beweist, daß seine Vorwürfe über die Zustände in Polen  berechtigt seien. reizung der Massen zum Streit ein englischer Lehrer zu Schließlich wurden die beiden Anträge zu diesem Kapitel an­drei Jahren Gefängnis verurteilt worden ist? genommen, daß alsbald die erforderlichen Maßnahmen behufs sofortiger Rückbeförderung der belgischen Zwangsarbeiter das seit Monaten in den deutschen   Fabriken umherflattert, von dem in ihre Heimat getroffen werden; ferner, daß sämtlichen Es stehen all die Dinge drin als roter im Reich beschäftigten Arbeitern aus dem Okkupations­deutschen Zuchthaus? Faden, die Abg. Ledebour und seine Parteifreunde als eine Be­abüdung für Deutschland   betrachten. Kennt der Abg. Ledebour   ein gebiet Polens   und Litauens  - unbeschadet der polizeilichen, allen Flugblatt, das etwa am 11. und 12. April in den Berliner   Fabriken Ausländern gegenüber geübten Kontrolle berteilt ist Auf zum Prozeß gegen die Volfsauswucherungen". Arbeitgeber gleiche Rechte wie den einheimischen Arbeitern gewährt All die Tendenzen, die von dem Abg. Ledebour und seinen Freun- werden, insbesondere das Recht zum Wechseln der Arbeitsstätten; den immer wieder in irgendeiner Form vorgebracht wurden, sind 2. daß diese Arbeiter nicht gehindert werden, nach Ablauf des darin enthalten: Die russischen Arbeiter haben den Zarismus Dienstvertrags in die Heimat zurückzukehren. zerfemettert und die demokratische Republik, die Einsehung einer Wolfsregierung erkämpft, und wir sollen noch weiterhin das alte Elend, die Auswucherung, den Hunger des Volfes ertragen? Nein, tausendmal nein. Verlaßt die Werkstätten und die Fabriken, laßt die Arbeit ruhen".( hört! hört! rechts.) Kennt der Herr Abg. Ledebour das Flugblatt, das am 16. und 17. April in den Fabriken verbreitet ist, wo es heißt: Man will euch jezt mit Zusakkarten födern, wider besseres. Wissen, und die Regierung weiß genau, daß fie ihre Busage nicht halten kann."( Hört! hört!) Auch hier ist wieder auf die Revolution in Rußland   hingewiesen. Kennt Herr Redebour weiter das Flugblatt, das zwischen dem 16. April und 1. Mai verbreitet wurde:" Der Kampf dauert fort". Alles dieselben Ten­denzen, die er und seine Freunde vertreten. Kennt er das Fluge

Dann eine andere Gruppe von Fragen. Kennt der Herr Abg. Ledebour dieses Flugblatt,

Dienstag: Marine- und Kolonialamt.

im Verhältnis zum

Die Fleischversorgung vor dem Reichstagsausschuk. In der Fortseßung der Verhandlung am Montag weist Abg. Molkenbuhr( Soz.) nach, daß die statistischen Ergebnisse nachweisen, daß 1913 von den Schweinebeständen 81 Proz. abgeschlachtet wurden. In der Kriegszeit ist dieser Prozentsatz fortgesetzt gesunken und erreicht 1916 einen Niedergang auf 38 Proz. Es ergibt sich mithin, daß die Annahme des Herrn Hoff, daß ungefähr fünf Millionen Schweine innerhalb eines Jahres zur Schlach­tung nicht angemeldet wurden, zutreffend ist. Läßt man diesen Zustand weiter bestehen, so wird die Zahl der Schweine, die un­