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Nr. 125­

1917

Unterhaltungsblatt des Vorwärts

Die Schlacht im Kohlenbecken.

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trat, hat ihr ein Granatsplitter die Brust aufgerissen. Genau

Dienstag, e. Mai

an der Stelle, wo der Oberst starb," sagt der Alte." Gine böse Ede Der Wert der Sommerzeit für die Volksgesundheit.

das," stimmt mit beiden Backen kauend der Gendarm zu. Die Die Einführung der Sommerzeit hat sich im vorigen Jahre so Furchtbarer als je wütet die Schlacht um die Kohlengruben, etwas so Alltägliches. Wirtin, die den Tisch für uns deckt, sagt nichts. Der Tod ist hier trefflich bewährt, daß ihre diesjährige Erneuerung als selbst­verständliches Gebot erschien. Ihre Vorzüge praktischer und wirt auf deren Rückeroberung es unsere Feinde mit ihrer neuesten Offen­Ein dumpfer Schlag, Steinhagel im Hof und ein Zischen und schaftlicher Natur liegen ja klar auf der Hand. Aber auch die Volks five vornehmlich abgesehen haben. Welchen eigenartigen Charakter Sausen- das Bombardement jest wieder ein. Genau um die gesundheit wird durch sie in reichem Maße gefördert. Darauf weist der Krieg in dieser Gegend annimmt, zeigt der bekannte Schlach- selbe Zeit wie gestern," sagt die Wirtin, holt ihr Kind von der Professor H. Chr. Nußbaum in einem Aufiaß der Umschau" hin, der tenschilderer Luigi Barzini   im Corriere della Sera  " vom Schwelle und ruft den übrigen zu:" Messieurs, in den Keller. Hier zugleich für die Durchführung der ununterbrochenen Arbeitszeit", 27. April in einem lesenswerten Bericht: herunter!" Von oben poltern Schritte die Holztreppe herab. Türen wie sie in anderen Ländern bereits üblich ist, eintritt. Der Hauptwert " Die Höhe von Bouvigny, die die ganze Gegend von Béthune   schlagen zu, und eine ärgerliche Frauenstimme schreit andauernd der Sommerzeit für die Gesundheit besteht nämlich darin, daß der bis Lens beherrscht, ist kaum erklommen, so verliert sich der Blick nach Streichhölzern. Der alte Wärter klopft seufzend seine Pfeife| Mensch, besonders der Städter, die hellen Tagesstunden mehr zum Auf­in der Weite des ungeheuerlichen, düstern und rauchigen Pano- aus, der Gendarm wirft die Serviette über die Schulter, nimmt die enthalt und zur Körpertätigkeit im Freien ausnutt.. Dabei kann das ramas der Kohlenbecken, in denen die Schlacht wütet. Flasche in den einen, das Brot in den andern Arm und trägt be- Sonnenlicht seine stärkende Kraft ganz ausüben, die Bildung der Der Norden Europas   ist von einer Kette von Steinkohlen- hutsam seine dampfende Suppe in den Keller. Im nächsten Augen- roten Blutkörperchen anregen und das allgemeine Wohlbefinden lagern durchzogen, deren schwarzer Reichtum in der Gegend von blid ist das Haus leer. Das Leben bergräbt sich wieder. Das Dorf heben. Dadurch, daß die dunklen Stunden in erhöhtem Maße der Aachen   zum erstenmal überrascht, dann an Lüttich  , Namur  , Char  - wird wieder zur unbewohnten Ruinenwelt. Nur ein junger Mensch Ruhe gewidmet werden, ist der Schlaf tiefer und erquickender. leroi und Mons   entlangstreicht, bei Valenciennes   in Frankreich   ein- in Jägeruniform spaziert noch mit der Zigarette im Mund über die Damit steht in Zusammenhang, daß das frühe Aufstehen und der tritt, sich über Douai  , Lens, Béthune   in der Richtung auf das Graue Straße. Sind Sie hierher abkommandiert?" frage ich überrascht. rechtzeitiger eintretende Schlaf den verschiedenen Berufstätigkeiten Nasen- Kap nördlich von Boulogne   erstreckt, unter dem Aermelkanal Nein," erwidert er grüßend, ich bin hier zu Hause, um mal acht manche ihrer Nachteile nehmen und das Leben des Menschen, vor hindurchkriecht auf englischem Boden wieder auftaucht und das Insel- Tage in Ruhe und Frieden bei den Meinen zu verleben!" allem des Städters, naturgemäßer gestalten. Sodann werden reich durchmißt, um sich schließlich in ungekannte Tiefen des Atlan- Wenige Minuten nur, und wir stehen auf dem Schlachtfelde, durch die Sommerzeit die Augen geschont, da die Tätigkeit seltener tischen Ozeans zu verlieren ein fabelhafter starrer Strom von Angres und Liévin   zu unsern Seiten, vor uns Lens mit seinem im Dämmerlicht und bei künstlichem Licht stattfindet. Mit der schwarzen Wellen, die dem Kriege gewissermaßen die Richtschnur dicken baroden Glockenturm, unter uns St. Theodor, Skt. Peber, Sommerzeit sollte aber auch im Interesse der Volksgesundheit die gaben. In der Tat: Aachen  , Namur  , Charleroi  , Mons  , Douai  , Sft. Elisabeth, Stt. Emil, lauter fleine Grubenstädtchen, die schon ununterbrochene Arbeitszeit verbunden werden, weil sie ebenfalls Béthune   das sind dieselben Namen, die das Vor- in ihrem Namen die Angst der hier lebenden, alle Heiligen um Bei- aur naturgemäßeren Ausgestaltung unseres Daseins und zur besseren rücken der Deutschen   bezeichneten. Ob hier ein ge- stand bittenden Menschheit tragen, eine rußige, schaftenhafte Land- Verteilung von Arbeit und Ruhe beiträgt. Eine böhere Ermüdung heimnisvoller Zusammenhang waltet? schaft, in der der Qualm der Schornsteine mit dem Rauch der Er ist gegenüber der jetzigen Lebensweise nicht zu fürchten, denn nichts Zwischen Béthune  , La Bassée   und Givenchy tobt der Kampf nun plosionen ineinander fließt. schon seit Jahren auf Kohlengruben, die in vollem Betrieb sind. Die Deutschen   halten Lens, die Engländer Liévin, aber im strengt mehr an als ein durch weite Wege erfauftes Mittagsmahl Durch die Erde geſchüßt gegen die vernichtende Gewalt des Ka- Gewirr der Arbeitersiedlungen läßt sich nicht erkennen, wo sich die ohne ausgiebige, darauf folgende Ruhe. Dies gilt für jede Art nonenduells, lebt hüben und drüben ein Volk von Vergleuten beiden Fronten trennen. Die Schlacht rast hier über Städte, die in geistiger und förperlicher Tätigkeit. Freilich fordert diese Neu­Tausende von Metern unter der Oberfläche in endlosen Stollen, die den Ruhepausen zu neuem Leben erwachen. Ein paar hundert einteilung unserer Zeit für den Städter auch eine Aenderung seiner in der schauerlichen Stille der Abgründe, in dem düstern Schweigen Schritt von uns donnert Sperrfeuer auf das Pflaster. Der Feind Mahlzeiten. Das Frühmahl muß ausgiebiger gestaltet werden; für der nur von Hammerschlägen widerhallenden unterirdischen La- will alle Zugänge abschneiden. Alle zwanzig, dreißig Sekunden ein ein reichlicheres zweites Frühstück ist zu sorgen, damit die Haupt­byrinthe das kostbare Material herausschaffen, das den Widerstand knall, eine Explosion, Wirbel von Ziegelsteinen, die im Fall mit mahlzeit in die Nachmittagsstunden nach getaner Arbeit verlegt verlängern helfen soll. Manch ein Stollen zieht sich bis zum Feinde ihrem Staub die Rauchwolfen blutig färben. Hin und wieder werden kann. Die Neuregelung unserer Arbeitszeit würde es auch hinüber, zahllose befinden sich unterhalb der Schüßengräben. Der Stinkbomben, deren giftiger gelber Dunst minutenlang alles im dem Großstädter mehr als bisher ermöglichen, an den Stadträndern, Tumult der Schlacht spielt sich genau über der unheimlichen Stille Umkreis verschleiert. Aus Calonne tommen gruppenweise Leicht- in Vororten und Dörfern zu wohnen, ohne daß Abhegung in das der rastlosen Arbeit im Innern der Erde ab. Ungehört und unbe- verwundete, denen die rüssel förmige Gasmaske etwas Schauerliches Berufsleben kommt oder das Familienleben beeinträchtigt wird. merkt flutet Angriff und Gegenangriff über Scharen geschäftiger gibt. Auch wir machen uns mit bereitgehaltener Gasmaske auf, Auch die dem Vergnügen gewidmete Beit wird gesundheitlicher ge­Arbeiter, die sich nicht stören lassen. Erst, wenn die Schicht wechselt nach Liévin   vorzustoßen. Die Zone der Zerstörung nimmt uns auf. und die müden Männern aus den Eingeweiden der Erde ans Tages- Wir wandern durch die gigantischen Ruinen zer licht emporſteigen, begrüßt sie auf ihrer Fahrt in die Höhe mit schossener Bergwerke. Die Eisengerüste, die sich über den immer verstärkterem Getöse das Brüllen der Kanonen. Oben auf Gruben aufbauen, sehen aus wie im Seegefecht schwer mitgenommene der Erde herrscht Grauen und Vernichtung. In gedeckten Lauf- verbogene Panzertürme. Man sucht sich seinen Weg zwischen gräben, wie die Soldaten in der Feuerzone, eilen die Bergleute zu Kohlen und geborstenen Eisenbahnschienen, in einer Welt von ihrem heimischen Herde. Ihre Dörfer sind zwar verfallen, aber Trümmern jeder Beschreibung, durch Irrgänge von Laufgräben das Familienleben setzt sich in altgewohnter Weise unter der Erde und Drahtverhauen und wassergefüllten Granattrichtern. Noch fort. Aus Erdlöchern dringt der Rauch der unterirdischen Küchen. weiter vorn hat die Schlacht alles vom Erdboden rasiert. Von großen Ueber die außerordentlichen Erfolge, die die Bekämpfung der Von der Höhe von Bouvigny geſehen, glaubt man eine un- Industrieſtädten ist nichts anderes übriggeblieben als ein roter Schlaffrankheit im tropischen Afrika   zu verzeichnen hat, gibt der wahrscheinlich merkwürdige Stadt vor sich zu haben. Haufen germürbter Ziegelsteine. Wie Felseneilande ragen über legte englische Regierungsbericht aus Uganda   intereſſante Auf­Um jede Grube scharen sich Gebäude und Arbeiterdörfer, in ganz dieser wüsten See die gepanzerten Gipfel der deutschlüsse. Es ist ja noch nicht lange her, daß das Bekanntwerden dem gleichen Zuschnitt erstrecken sie sich weithin in gerader Linie schen Beobachtungsstände auf. dieser neuen Menschheitsgeißel allgemeines Entsetzen erregte und wie zum Manöver aufmarschierte Truppen. Kein Garten, keine Rollencourt. Hier lebt wenigstens noch ein Echo von dem, was man ihren Verheerungen machtlos gegenüberstand. Ganze Gebiete Felder, kein Baum, nur kahles, schwarzes Land und zahllose Eisen- war, stehen noch Häusergerippe. Von Keller zu Keller laufen die tiefen im tropischen Afrika   wurden damals entvölkert. In den ersten zehn bahngleiſe, zu deren Seiten sich riesige Pyramiden von glänzendem deutschen Verbindungsgräben, und die Straßeneden tragen noch Jahren des 20. Jahrhunderts forderte die Schlaffrankheit mehr als Schwarz aufrecken. All das eingehüllt in ein wogendes Meer von Schilder. Wir kommen nach Liévin  , das mit seinen öden, symme eine halbe Million Opfer In dem Ugandagebiet allein und Jahre 1901 30 000 Menschen daran, die Rauch und grauem Dunst, der dem Ganzen eine trostlose Mono- trischen Straßen, an denen immer die gleichen Häuser sich aufreihen, starben im tonie verleiht. Steigt man vom Berg, so hat man wenige Minuten beklemmend wie ein endloses Zuchthaus wirkt. Schon lange haben Bahl der Toten erreichte bis zum Ende 1906 die Riefen­später das bedrückende Gefühl, in all diesem Qualm zu erstiden. wir feine Stimme mehr gehört. In gähmender Dede tut sich eine fumme von 200 000. Jn neuester Zeit hat sich nun das Bild völlig Leergebrannte Häuser, tohlige Mauerreste, die beklemmende Straße nach der andern vor uns auf. Der eingehämmerte Bahn- verändert. Wie der englische   Bericht angibt, der bis zum Ende Einsamkeit und die Starre des Todes, die der Krieg über Dörfer hof scheint nur noch ein einziger, großer, verrußter Schüßengraben 1915 reicht, betrug die Gesamtzahl der Opfer der Schlafkrankheit und Städte bringt. Die Deutschen   bombardieren die Zugänge auf boller verbeulter Waggons. Von den Hügeln guden fallweiße im Uganda  - Reich im Jahre 1915 im ganzen nur 352, fast 25 Proz. Lens. Das metallische Surren der Schrapnells läßt uns alle auto- Häuser wie erschreckte Zuschauerinnen mit weitaufgerissenen Augen. weniger als im Jahre vorher. Die dichtbevölkerte Bugandaprovinz matisch wie bei einer seltsamen Zeremonie den Kopf neigen. Wir in der Richtung auf Lens lodert eine Feuersbrunst. verlor im Jahre 1905 durch die Schlafkrankheit 8003 Menschen; im fuchen einen Durchgang in der Richtung auf 2003. Und plötzlich dens verteidigt sich. Sein Kirchturm verschwindet und taucht Jahre 1915 starben daran nur noch drei Opfer. Der britische Be fehen wir mitten auf den die Straße versperrenden Trümmerhaufen wieder auf aus Explosionswolfen. Schwärme von Flugzeugen richt vergißt aber bezeichnenderweise zu bemerken, daß es in erster Kinder spielen. Sie wissen den Kanonendonner von Freund und flattern darüber hin. Vier deutsche Fesselballons gehen einer nach Linie eine Tat der deutschen Wissenschaft ist, wenn jetzt so glückliche Feind zu unterscheiden und spielen mit Schrapnell. dem andern in die Lüfte. Hinter einem Hause flattert rudweise Erfolge in der Bekämpfung der Schlaffrankheit erzielt werden. rugeln Murmel. Man fühlt den heißen Atem der Schlacht eine Fahne auf: irgend jemand gibt dort unsichtbaren Zuschauern Deutsche   Gelehrte, vor allem Robert Koch  , find es geweien, die die über sie hinstreichen. Zeichensignale. Vorgänge bei dieser zunächst völlig geheimnisvollen Krankheit auf­flärten und damit die wirksamen Waffen zu ihrer Niederzwingung in die Hand gaben.

In einem Hause ist eine Schenke. In der fleinen Gaftstube hodt im Pfeifenrauch eine Gruppe von Bergleuten, die fich hier ernst, unbeweglich und schweigend mit einem legten Gläschen zur Fahrt in die Tiefe stärken. Dann flingen die Nidel auf dem Schanttisch und mit einem:" Daß Euch nichts paffiert", als ob die Gefahr nur hier oben lauere, geht es durch den von Granatsplittern durchlöcherten Eingang zur Fahrt in die Tiefe.

Die Kanonen donnern, die leeren Gläser auf dem Tisch Mirren und tanzen. Ein alter Grubenwärter, der am Ofen sitt, erzählt ruhig vom Tode einer Dorfschönen. Hatte sich gestern gerade ver­lobt. Ihr Bräutigam hatte das Aufgebot bestellen wollen. Da wollte sie ihn abholen gehen. Aber wie sie kaum auf die Straße|

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Arbeiter.

Bon Stijn Streubels.

Wirst Du jezt nicht Deinen Bart abnehmen laffen, Jvo?" fragte Manse, die sich an das wilde Gesicht ihres Mannes nicht recht gewöhnen fonnte.

Mitten in der Straße Gräberrethen: Tote von gestern. Fallen in the fight"( im Stampf gefallen" steht auf den Kreuzen neben Namen englischer Soldaten. Umgestürzte Flaschen liegen auf den frischen Hügeln. Sie bergen in ihrem Innern die lebte Post der Toten, die Briefe, die fie nicht mehr lebend erreichten. Wie Reliquien schimmern die Karten und Briefe durch das grüne Glas, gute Gedanken der Lieben in der Ferne, mit denen diese Schläfer zur Ruhe gebettet wurden. Gin zärtliches Lispeln liegt über diesen einsamen Gräbern der verrußten Kohlenstadt, gleich einem stillen inbrünstigen Gebet." ( z)

staltet und beffer ausgenügt. Gesellige Vergnügungen können früh­zeitiger beginnen und enden. Der Besuch von Theatern und Kon­zerten wirft weniger aufregend auf die Nerven, wenn er nach der Hauptmahlzeit erfolgt und das jetzt vielfach übliche späte Essen ver­mieden wird.

Das Weichen der Schlafkrankheit.

Notizen.

- Ein wahrer Golbtropfen. Zu förmlichen Bhantafte preisen steigen die feit einer Woche in Trier   zur Versteigerung ge­langenden 1915er Weine. Ein fieberhaftes Kaufgebot und hastiges Ueberbieten machte sich im Saal bemerkbar. Den bis jetzt höchsten Preis erzielte ein Fuder Piesporter Goldtröpfchen mit 23 610 m. Ein wahres, goldaufwiegendes Tröpfchen, im Einzelverkauf wird die Flasche auf etwa 21 M. und das Glas auf 3,50 M. fommen.

hatten, erschien ihnen nicht als etwas Außergewöhnliches, oder laut ihre Freude äußern, weil sie ehrlich ihre Aufgabe erfüllt bielmehr die Ursachen waren so gewöhnlich einen höheren haben, wovon die Silberlinge zeugen, die sie auf der bloßen Lohn zu verdienen, als mit der Arbeit daheim verdient Brust tragen und die fie so freigebig wieder verzehren werden konnte, um dem Haushalt ein wenig aufzuhelfen werden.

darin lag denn auch der ganze Lohn für ihre zähe Arbeit Der Rest des Erets" mit der Harmonika ist mit dem und lange Abwesenheit. Durch welche Mühen sie diesen Lohn Buge weiter gefahren, und an jeder Station in ganz erlangt hatten, davon redeten sie weniger, das war jest Flandern   wird er halten, um eine Schar herauszulassen, und schon vergessenes war ja immer das Gleiche: je härter an diesem Sonntag wird es überall das gleiche sein: wie " Im Dorf," sagte er und lächelte wieder so sonderbar. die Arbeit, desto höher der Lohn, und das Geld hatten Landstreicher ziehen sie durch die Straßen und gehen dann Weiter oben kauften die Schnitter noch einiges Zuckerzeug sie ja nun bei sich! Andererseits, wenn man in wetter landeinwärts nach ihrem Dorf oder Gehöft, wo Weib und sonstige Leckereien für die Kinder und einen großen Gesellschaft arbeitet, geht es viel leichter- jeder will seinen und Ninder die Begrüßung besorgen. Pfefferkuchen als Willkommgruß für daheim.

Mann stehen, niemand will zurückbleiben hinter seinem Nach- Joo dachte daran nicht mehr als die anderen Kameraden bar und man plaudert ein wenig dabei und denkt, wie man aus der Gesellschaft. Sie waren allmählich still geworden, später wird sagen dürfen: an so und so viel Tagen haben nun sie außerhalb der Häuserreihen auf der offenen Land­wir so und so viel Heftar Weizen geschnitten! Schon das straße dahinstapften. Ivo fühlte sich unbehaglich, er war, allein gibt ein füßes Vorgefühl; ihr ganzer Ruhm ist darin nach dem großen Geräusch und der lauten Lustigkeit noch und ihre Arbeitskraft wird dadurch ange- nicht an diese Stille gewöhnt ihm fehlten die Gefährten. reicht auch dieses Ehrgefühl und dieser Dieser Abschied war so unerwartet vor sich gegangen und er die Schnittergesellschaft hinaus bedauerte es, daß sie fort waren oder vielmehr er

nicht über

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Nun wollten die Weiber noch ein wenig herumgehen, aber nichts mehr kaufen. Wir haben jetzt alles, was wir brauchen," meinten fie, , und auf dem Dorfe sind noch die Schulden zu bezahlen". Sie gingen weiter und schlenderten durch die lange Ge- gelegen schäftsstraße, von Fenster zu Fenster, in Gruppen oder ein- ipornt zeln, und riefen sich gegenseitig an. Stolz nicht Sie waren die einzigen Spaziergänger in der Stille denn wer weiß denn sonst, was Schneiden bedeutet? Wer empfand den großen Unterschied, den der Uebergang hervor des Vormittags, und die Schnitter mit ihren Familien denkt an die Hize, an die langen Arbeitsstunden und an die gerufen. wurden nicht mehr beachtet wie die Dörfler, die sonst Mühen des gleichmäßigen Schneidens, mit gebüdtem Leib Vor thnen lag die lange, eintönige Straße, die sie zurüd­Sonntags ihre Einkäufe in der Gemeinde machten. Niemand und geredtem Hals, monatelang, alle Tage das gleiche?... legen mußten, sie zog sich mitten durch die ebene Flur. Der schenfte einige Aufmerksamkeit den Arbeitern, die aus der Wenn ein Schuljunge zum Ersten ernannt wird, ein Schüße Himmel blieb einförmig grau und der Wind hatte sich ber­Fremde zurückgekehrt waren; weder Trommel noch Musik den ersten Preis nach Hause bringt, ein Theaterklub die stärkt und blies schärfer aus dem Westen über die öde Land­waren vorhanden, um die zähen Kämpfer zu empfangen, die beste Aufführung eines Dramas geleistet hat, dann wird schaft. Nirgends war ein Mensch zu sehen; die Felder lagen drüben im fernen Lande die Ehre der flänischen Arbeiter- die Gemeinde beflaggt, dann läuten die Gloden, spielt einsam da, und die letzten Wege hatten die Feldwege ver­rasse hochgehalten hatten. Der Bürgermeister war nicht die Musik und donnern die Kanonen und bewegt sich schlammt und unbegehbar gemacht. .. aber die mit seinen Räten erschienen, um sie zu begrüßen und zu eine festliche Menge durch die Straßen Der Trupp lief wie eine Schar Flüchtlinge über die ehren, Die Kinder stöhnten vor Müdigkeit oder Hunger; feine Vereine waren aufgeboten, feine Fahnen Schnitter sind ohne Trommel und Pfeifen aus dem Lande Straße. entfaltet... die Schnitter hielten ihren Einzug ohne gezogen, drei Monate lang haben sie drüben in Frankreichs   die Weiber mit den Kleinsten auf dem Arm und den anderen Feierlichkeit; mit ihren Zwerchsäcken auf dem Rücken Feldern gefochten gegen die Uebermacht des Korns, das sonst an der Hand oder am Rock erhoben laut ihre Stimmen, doch zogen sie in Banden durch die Gemeinde, als minderwertiges wegen Mangels an starken Armen auf dem Felde verfaulen die gemachte Fröhlichkeit flang auf die Dauer doch ein wenig Volt, und sie wurden nur beachtet und geschätzt in den Läden, müßte; sie haben den großen Grundbesitzern aus der Arbeiter- falsch; aber sie hielten aus, um die Männer etwas zu er­in die sie Geld brachten. not geholfen, sie haben bei Nacht geschnitten, um die Kühle mutigen, die nun plöglich alle Lust vergessen zu haben Die Schnitter erwarteten auch keine anderen Ehren- auszunuzen und bei Tage dazu, weil sie die Sonne nicht schienen; sie gingen still nebenher und machten nur hin und wieder eine kurze Bemerkung über das, was sie auf bezeugungen, sie waren nicht daran gewöhnt, und das einzige, fürchten und feine Zeit verlieren wollen.

was ihnen Lust bereitete, war der Genuß, Weib und Kinder Die Schnitter fehren zurück und bringen das Nötige für der Straße sahen. Alle Wärme war verschwunden, seit wieder zu sehen und sie lachen zu hören, das Gefühl, wieder ihre Familie mit, sie halten ihren Einzug und alles bleibt sie von den anderen fort waren, und die Freude, die sie auf bekanntem Boden zu wandeln, die Bäume, die Häuser, die still in den Straßen, kein anderes Geräusch, als das, das sie sich angetrunken hatten, schien gänzlich verflüchtigt zu sein. ,,' s wird sich ändern," sagte Manse zu Emma, wart' nur, Steine zu betrachten, die ihnen jeßt als kostbare Dinge erschienen, selber machen, nachdem sie endlich wieder ihren Durst ge­weil sie alle diese vertrauten Gegenstände so lange entbehrt löscht haben an dem flämischen Bier, das sie drüben so schwer bis sie heimkommen, und abends in den Kneipen, da tannst ( Forts. folgt) Was sie selber in fremden Lande geschafft entbehrt haben; kein anderer Festton als der, wenn sie selber du was hören!" hatten.