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Nr. 128-1917

Unterhaltungsblatt des Vorwärts

Artillerie unter den Käfern.

Von C. Schen fling.

Jezt, wo im dritten Jahr die Welt in Waffen starrt, ist man leicht geneigt, Vorgänge und Erscheinungen im Naturleben durch das Kriegsglas anzuschauen. Am besten kommt dabei auf feine Rechnung, wer zu diesem Bergleiche das Tierleben, speziell das Juseftenleben heranziebt.

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Freitag, 11. Mai

Worin besteht nun aber der sonderbare Schießapparat dieses man ihre Schicksale in anderen Ländern ins Auge faßt. Die deut. merkwürdigen Käferchens? Er ist sehr einfach und doch von über- schen Mennoniten bilden ja nur einen sehr fleinen Teil der menno­raschender Wirkung. Im letzten Leibesringe befindet sich bei diesen nitischen Weltgemeinde, dic 4 bis 500 000 Menschen umfassen Käfern eine haarige Drüse, diese scheidet eine eigentümliche Flüssig dürfte. Etwa 70 000 davon leben in Rußland  , wohin sie Ende des feit aus, die sich in einem paarigen Behälter von länglich runder 18. Jahrhunderts durch lodende Versprechungen gezogen worden sind, Form ansammelt. freuzender Muskelfasern bedeckt, durch deren Zusammenziehung hatten. Paul I.   befreite die russischen Mennoniten vom Militärdienst. Dieser Saftbehälter ist mit einer Lage sich und wo die deutschen   Mennoniten sich eine führende Stellung erworben das angesammelte wasserhelle Sefret durch eine hinten ausmündende 1874 erreichten sie noch das Zugeständnis, daß ihnen der Röhre ausgespritzt wird. Die Anordnung der Muskelfasern nebst Dienst ohne Waffe, als Krankenpfleger, Forstbeamter oder Eisen­Von kriegführenden Ameisen, von ihrem Aufmarsch in Etappen jenes nach allen Richtungen hin ausgespritzt werden kann. der großen Beweglichkeit des Hinterleibes machen es möglich, daß bahner, gestattet wurde, aber seit 1881 dürfen die Mennoniten Ruß­bat man gewiß schon gelesen. Auch von den Waffen der Insekten Sekret aber ist so flüchtiger Natur, daß es bei Berührung mit ihnen während diefes Krieges verfahren worden ist, ist noch nicht Das lands ihre Söhne nur noch in der Forstei" dienen laffen. Wie mit bat man bereits gehört, wenn nicht mit ihnen Bekanntschaft gemacht. der Luft einen Inallartigen Effelt hervorbringt und sich dabei bekannt; zu befürchten steht, daß fie, weil deutscher Herkunft, die Halten wir einmal Umschau im Arsenal des Insektenvolkes, so finden in einen bläulichen oder weißlichen Dunst verwandelt, wir da Schutz- und Truzwaffen. Zu jenen gehören eine feste im Dunkeln phosphorisziert, der schweren Schicksale aller anderen Deutschstämmigen haben teilen Körperhülle, eine der Umgebung angepaßte Färbung und Stellung, felbst ein brennendes Gefühl erzeugt. die Haut schwärzt und da müssen. die von vielen Insekten bei Beunrubigung angenommene Drob- schaftliche Untersuchung des eigentümlichen Obschon die wissen- Immer, wenn den Mennoniten Gewiffensschwierigkeiten ent­stellung, die Mimikry, d. H. die Nachahmung gefährlicher Insekten nicht vor langem stattgefunden hat, tennt man doch die sonder Gewissenszwang und Verfolgung sicher waren. Apparates noch standen, sahen sie in Amerika   den Freihafen, wo sie vor durch Harmlose, und die Benutzung von Webriäften. Weit und bare Verteidigungsweise der Bombardiere schon seit längerer Zeit. Mennoniten wanderten schon 1662 nach Amerika  , die ersten Niederländische breit bekannte Träger folch stinkenden Wehrsaftes sind die hat diese den Tierchen doch auch zu ihrer volkstümlichen von der deutschen  wegen dieser Eigenschaft sprichwörtlich gewordenen Wanzen. Wissenschaft übernommenen Benennung verholfen. Die Entladungen famen auch russische   Mennoniten nach. aus Krefeld  - folgten ihnen 1683, später Die Waffen der Hautflügler( Bienen, Wespen) find Auch in den Vereinigten der ganzen Erde, auf können wohl acht bis zwölfmal wiederholt werden, wobei natürlich Staaten haben die Mennoniten sich als sehr tüchtig erwiesen, aber wo man sie fennt, Gegenstand Scheu und Furcht. Weniger gefürchtet, weil so gut wie nicht immer schwächer wird. Zepterer ist überhaupt nur die ersten Male Amerifa nicht gefunden. Jm Unabhängigkeitsfriege 1776 ſollten sie der die Menge des ausgeiprizten Saftes immer geringer und der Senall den gesuchten Freihafen ihres Gewissens haben sie in dem freien" bekannt, ist die Verteidigungswaffe einiger Käfer. Jst dort Dolch wahrnehmbar, vorzüglich dann, wenn die Käfer recht lebendig sind, um der Wehrfreiheit willen ihr Bürggerrecht verlieren, und im und Gift zur Abwehr wie zum Angriff vereinigt, so werden hier und in einiger Menge gleichzeitig bombardieren, wozu sie indes Stlaventriege 1861 wurden fie, als Gegner des Slavenhandels, in Behriäfte dem angreifenden Feinde entgegengeschleudert. Unsere Leicht gereizt werden können. gewöhnlichen Lauftäfer, besonders die größeren, sprigen, wenn fie den Südstaaten zwangsweise ausgehoben, bis sie die Ablösung der Die Bombardierfäfer finden sich in zwei Arten bei uns überall ehrpflicht durch ein hohes Wehrgeld erreichten. beunruhigt werden, eine dunkle Flüssigkeit von sich, die infam nach bäufig an grafigen Stellen, auf Rainen unter Steinen oder an gehalten hat die den Mennoniten gemachten religiösen Zusicherungen Wirklich ein ranziger Butter riecht und auch in Wahrheit Butterfäure enthält. Baumwurzeln unter Moos, meistens in Gesellschaften, die bisweilen nur das Deutsche Reich, das von seinen Feinden als der größte Berühmt und merkwürdig genug find in dieser Beziehnng die aus Hunderten von Tieren bestehen. Während Deutschland   nur die Militärstaat bezeichnet wird. In diesem großen Militärstaat genießen Bombardierkäfer, mit denen wir uns für diesmal beschäftigen fleinsten Arten aufzuweisen hat. finden sich in den tropischen die Mennoniten noch heute das unangetastete Recht, dem Vaterlande Da liegt ein toter Regenwurm. Eine ganze Rotte Kleiner Käfer mit so wirksamem Schießvermögen, daß nach Mitteilungen der Gegenden viel mehr, zum Teil verhältnismäßig große Formen und ohne Waffen zu dienen. bat sich um ihn gesammelt, um mit seinem Fleische den Hunger zu Sammler eine einigermaßen beträchtliche Zahl von Exemplaren nicht stillen: es sind Bombardierkäfer. Die Tierchen erreichen faum die Länge von einem halben Zentimeter und haben einen schwarzen ohne Handschuhe soll gesammelt werden können. Die stachellosen Ameisenarten haben am hinteren Körperende-beater ronit. Marimilian Sladet bat neben dem Hinterleib; Beine und Fühlhörner, Kopf und Halsschild find rot ge- ebenfalls eine Drüfe, die eine, träftigen Menschen und auch den Deutschen Theater, den Kammerspielen und der Volksbühne, von färbt. Wir lassen die Tierchen unbehelligt. Doch da eilt im Sturm- Hirschen überaus wohltuend und erfrischend riechende Säure ab- 1. Juni an auch das Leffing- Theater für ein Sommergastspiel ge­schritt ein gewaltiger Laufläfer herbei, dessen Decken wie die Stahl- scheidet. Die Ameisen verstehen es meisterlich, ihrem Feinde, pachtet. Das scheint ja ein Anfang eines Berliner   Theatertruftes rüstung eines geharnischten Ritters im Sonnenschein blinken. In nachdem sie ihn gebissen haben, jene scharfe Flüssigkeit als wenigstens für den Sommer zu werden. der Tat ist es ein Ritter ohne Furcht und Tadel, es ist der sogen. Zugabe in die Bunde zu träufeln. Auch die den Schmetter Raupenjäger, einer unserer größten und schönsten Lauftäfer, der Die große Musikqufführung im Zirkus namentlich den Raupen aller Art vielfache Niederlagen beibringt. Barven lingsraupen gleichenden daher Afterraupen genannten Schumann soll, wie die Kommandantur mitteilt, im Herbst wieder­Schon hat er die forglos schmausenden Bombardierkäfer bemerkt und feiten: so schleudert die Larve der Fichtenblattwespe dem, der der Blattwespen befizen öfters ähnliche Fähig holt werden. beschlossen, mit ihnen anzubinden. sie beunruhigt, einen Harztropfen aus dem Maule ents gegen, und was noch merkwürdiger ist, macht nicht ein einzelnes Stück des Haufens diese Bewegung, vielmehr sämtliche Tiere zu gleich. Auf diese Art feuern die Tiere sozusagen eine volle Ladung gegen ihre Feinde ab.

wollen.

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Die Bombardiere weiden eiligst zurüd, denn ihr Gegner tam zu unerwartet; der eine läuft hier, der andere dorthin, um in heftiger Flucht oder sicherem Verstecke sein Leben zu retten. Der Jäger hat es auf einen dieser Bombardiere abgesehen, den er nun mit aller Energie verfolgt. Aber dem Flüchtling ist schon der Atem ausgegangen, wie tot duct er sich nieder. Da rückt der Jäger vollends heran, sperrt die haarscharfen, dolchähnlichen Kiefer weit auf, um seinem Opfer den Todesstoß zu versezen, da puff! fliegt ihm ein Schuß entgegen. Erschrocken macht der Jäger halt, weicht zurück und wischt sich die Augen aus, denn die Ladung flog ihm stracs ins Gesicht. Aber diese Verwirrung des Feindes macht sich der kleine Bombardier   zunuze; von neuem ergreift er die Flucht, um irgendeinen Schlupfwinkel zu erreichen. Doch der Verfolger ist wieder zur Besinnung gekommen und fikt ihm schon wieder auf den Fersen. Puff! puff! folgt eine frische Ladung. Wieder Verwirrung, wieder Flucht. Noch öfter wiederholt sich das ſelbe Manöver, noch ist nichts entschieden. Immer fübner und hiziger greift der Jäger an, denn er hat gemerkt, daß blind ge­schossen wird: des Bombardiers Geschoß ist tein tödliches, es find nur Angst und Schredschüsse. Jezt erfolgt der legte Angriff, der an Hartnäckigkeit die ersteren weit überbietet. Unser Bombardier   schießt mit der größten Geschwindigkeit, es folgt Stall auf knall, und beide Kämpen sind in einen wohl bemeri­baren Dunstnebel eingehüllt. Aber der Jäger fehrt sich gar nicht mehr an Knall und Dunst und ängstigt jenen solange, bis dessen ganze Munition verplagt ist. Dann aber greift der Jäger von vorn an, baut mit seinen scharfen Freßzangen unbarmherzig ein, und der kleine Bombardier   stürzt endlich tot nieder, um dem Sieger zum Fraß zu dienen. Allein nicht immer endet ein solches Zusammentreffen auf so tragische Weise. Meist gelingt es dem kleinen Verfolgten, sich unter Moos zu verkriechen, unter einen Stein, in einen Erdriß oder ähn liche Verstecke zu entkommen. Auch sieht man die Bombardiere mit ibren Feinden zuweilen an ein und demselben Wurm, einer Schnecke und anderem Aas freffen, ohne im mindesten der alten Feindschaft eingedenk zu sein.

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Arbeiter.

Von Stijn Streubels.

Jm Gehen betrachtete sie zeitweise ihren Mann mit dem Gedanken: was wirst du für Augen machen, wenn du alles so aufgefrischt und wie neu wiederfiehst! Sie sehnte sich da­nach, wie nach einem großen Ereignis; sie wollte ihn nicht vorbereiten, im Gegenteil, ihn ablenten, sodaß er mit einem Mal davor stehen und es unvermittelt genießen würde. Und sie selber empfand schon einen Genuß bei dem Gedanken an die Ueberraschung.

,, Wie is drüben die Ernte ausgefallen? Du fagft gar nichts davon," begann sic.

Н

,, Die Ernte war zu gut," sagte er. Das Korn stand ganz aufrecht, und da müssen wir die Arbeit in fleinen Partien machen. Schwerere Arbeit wird mit den Pferden gemacht. Wir haben uns dranhalten müssen, sonst hätten wir nich viel mitgebracht."

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und

Das Land ohne Wehrpflicht. Das Land ohne Wehrpflicht

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Notizen.

- Die Philharmoniker in openhagen. Nifisch hat mit den Philharmonikern in Kopenhagen   einen großen Erfolg gehabt. Es mußte noch ein zweites Konzert angesetzt werden.

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er­

- Sie lebt noch die alte Unfittlichkeitsschnüffelei in Literatur und Kunst. Der Geist der Leg Heinze geht noch immer um. Gegen Wilhelm Herzog   in München  , den Herausgeber der Weltliteratur", ist ein Verfahren wegen Verbreitung unfittlicher Schriften eröffnet, weil er Heinrich Manns   Novelle Pippo Spano  " das ist das Mennonitenland; das darin veröffentlicht hat. Sie liegt zwar seit Jahren im Buche vor ist der reiche Werder, das Tiefland der Mottlau, in der Umgebung ichadet nichts, der Abdruck in einem billigen Blatt bildet den Vor­von Danzig  . Dorthin werden die Taufgesinnten", wie anderwärts, wand. Werkwürdig, einem zahlungsfähigen Publikum schadet die aus Holland   berufen, weil sie die Stunst verstanden, die sumpfigen Unſittlichkeit nicht. So ist auch der Vorwärts" bestraft worden, Flußniederungen zu entwässern und in fruchtbares Wiesenland zu weil er den Roman von Broodcoorens Blamenblut" abgedruckt verwandeln. Dant dieser Stunft haben sie sich von den Niederlanden   hat. Gegen das Buch aber wurbe teine Anklage aus im deutschen   Westen, auch im Süden verbreitet, aber im west- boben. Hoffentlich gibt der Prozeß gegen Herzog, dem im preußischen Werder ihren Hauptsitz gefunden. Von den 13 000 Schutzverbande Deutscher   Schriftsteller bereits ein Helfer cr Mennoniten Preußens find nicht weniger als 10000 in der Proving standen ist, laß be unhaltbarkeit dieſer Gefees auslegung Westpreußen   angefiedelt. Dieser westpreußische Werder ist nun, wie aufzuweisen und dagegen Sturm zu laufen. Wo bleibt übrigens Dr. Käthe Schirmacher   in einem hübschen Auffage des neuesten der jelige Goethebund? Er ist gerade zu dem zwed gegründet Heftes des Deutschtums im Auslande hervorhebt, das Land ohne vorden, gegen solche kunstfeindlichen Staatseingriffe vorzugehen. Wehrpflicht. An deren Stelle trat bei ihnen eine Wehrsteuer. So haben( Der dies schreibt, war dabei.) die Mennoniten z. B. in den Freiheitskriegen freiwillig hohe Be- Inzwischen soll Wilhelm Herzog   öffentlich bestätigt sein, daß er träge aufgebracht, dagegen junge Männer, die sich damals freiwillig sich um die Literatur und die bildungseifrige Masse wohl verdient zur Landesverteidigung stellten, aus ihrer Gemeinschaft ausge- gemacht hat: er hat in seiner Weltliteratur eine Auswahl der schlossen. Ihrer religiösen Ueberzeugung kam die Stabinettsorder besten kurzen Erzählungen aus dem älteren und dem lebenden vom 3. März 1868 entgegen, die den preußischen Mennoniten geführungen sind mustergültig. Schrifttum geboten zu 10 Pf. die Nummer. Seine knappen Ein­stattete, ihrer Dienstpflicht als Strantenpfleger, Schreiber oder Train- führungen find mustergültig. fahrer zu genügen; die Mennoniten. die auch diese Kriegsbeteiligung-Pilze als Erzeuger von Zitronensäure. Bis­nicht mit ihrem Gewissen vereinigen fonnten, sind damals nach her besaß das Land wo die Zitronen blühen" sozusagen ein Mono­Amerika ausgewandert. Aber im Jahre 1914 haben die jungen pol auf die viclgebrauchte Zitronensäure. Nach der Zeitschrift für Männer der Mennoniten sich nicht mehr auf den ablehnenden angewandte Chemie" untersuchte J. A. Martin die Entstehung von Standpunkt gestellt. Die einen leisten den Kriegsdienst ohne Baffe, Zitronensäure in Zuckerlösung durch einen bestimmten Bilz. Es aber eine große Anzahl anderer hat sich freiwillig zum Frontdienst gelang, eine Zitronensäureausbeute von 43 Proz. des Gewichts des gemeldet und das Eiserne Kreuz   erworben. angewendeten Zuders zu erhalten. Martin ist der Ansicht, day das Verfahren nach weiterem Studium industrielle Verwertung finden könnte.

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Die Rücksicht, die in Deutschland   auf die religiöfe Ueberzeugung der Mennoniten genommen wird, tritt in das volle Licht erst, wenn am Aermel, an seinen Hosenfalten hinein. Run sah und fühlte er's.

Wir sind da!" rief er mit einem Seufzer der Erleichte­rung, und warf seinen Zwerchfack auf den Boden.

" Find'st du dich noch zurecht?" fragte Manse mit strahlenden Augen, indem sie dem Kleinen, um es zu be­fänftigen, schnell die Brust reichte.

wieder vor.

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dem Wahn zu lassen, daß er seinen ersten Abend am häus­lichen Herd verbringen werde, wie sie zu meinen schien. Denn wie wohltuend es ihn auch berührte, daheim zu sein, und wie behaglich er sich auch fühlte in den engen Schranken dieser kleinen Wohnstube, so war doch das Gefühl der Wehmut noch nicht ganz verschwunden, das beim Abschied von den Kameraden entstanden war. Er entbehrte noch immer Er begriff nicht, was seine Frau meinte, er konnte nicht die Freunde, den Lärm und das Durcheinanderrufen und die annehmen, daß alles ihm zu Ehren und in solch' fliegender Erzählungen von ihren gemeinsamen Erlebnissen. Er hatte Gile herausgeputzt und aufgefrischt war, denn sie wußte nichts es noch zu gut im Gedächtnis und versprach sich etwas be­von seiner Heimfunft. Aber es berührte ihn angenehm, er fonderes davon, den Abend in lustiger Gesellschaft zu ver fand es behaglich und das Gepolter der Buben und die bringen, noch einmal viel Bicr zu trinken und Tabak zu Stimme Manfes in dieser Umgebung zauberte ihm mit rauchen und laut zu schwäßen und zu lachen. Es belästigte einem Male das Leben von chedem wie vergangenes Glück ihn, daß die Kinder so unruhig waren oder vielmehr, daß Manse sic so laut anschrie, wenn sie etwas berührten oder Er zog schnell die Schuhe aus, wie einer, der zu Hause ihre neuen Stleider zu beschmutzen drohten. War denn ist, und schte sich dann an den Tisch. das der Mühe wert, und was konnten die Buben denn Wenn wir jet was triegen, Weib, wird es tüchtig anders tun? schmecken." " Ha," sie sind da!" rief er. Da tamen schon Ryland Manse empfand jetzt noch einmal, wie es mit ihren Vor- und Vervaecke. aussegungen fchlgegangen war. Nun wird er sagen, wieviel" er mit hat!" dachte Manse. Mittagsmahl, von dem sie sich so viel vorgestellt hatte, sicher um so mehr, weil sie es daheim nicht so gefunden Dieses Essen  ", das Die beiden Kerle merkten es schon beim Eintritt und Aber er sagte es nicht. Drüben wird's bald so schlecht wie hier," bemerkte Jvo. und es berührte sie wie eine Ernüchterung, als sie nun, anstatt der Tag war ganz anders verlaufen, hatten. " Macht nichts," dachte Manse, von Emma werd' ich Kirmeß   zu halten, etwas aus dem Stegreif herrichten mußte. malt..." sagte Rylandt, der den Geruch von Firniß und Manse, hier is ja alles wie neu, du hast getüncht, ge­schon erfahren, wieviel er mit hat- sie wird Sarel fragen." hre Meinung war gewesen, daß sie noch vormittags zurüd frischer Farbe gierig einzuschnauben schien. Sind nun die Männer alle zu Haus?" fragte sie noch. fein würden, daß Jvo den stillen Sonntagvormittag herum­" Die letzten fommen heut abend oder morgen früh." Er gehen würde, um das Haus in allen Eden zu besichtigen, lich darüber, daß sie es nun anbringen konnte, fügte sie bei. " Das is meinem Mann zu Ehren!" rief fie, und glüd­nannte einige beim Namen, die aus dem Dorfe waren und während sie das Festmahl bereitete... sie hatte sich vorge­die Manje tannte. Und gestern lag noch alles in Schmutz und Unordnung. stellt, daß fie behaglich speisen und den ganzen Nachmittag für Ich hab' erst vormittags diesen Brief bekommen und mußt' sich haben würden, um gemütlich zu plaudern, bis die Be- ins Dorf und hatt' alles allein zu tun." Nun kam das Hüttlein in Sicht, und wirklich: int Augen- fannten tamen, und abends eine kleine Wanderung nach dem Was sie sich selbst versprochen hatte als den höchsten blick hellte sich Jbos Gesicht auf. Es machte sich gut von Dorfe... und jest faßen sie noch nicht einmal am Tische Lohn für ihre Mühe: Jvo aufzuzählen und zu schildern, wie hier aus, Manse fühlte es mit dem bißchen frischen beim Essen; vom Reisbrei war feine Rede mehr, der Mittag fie es angefangen und geregelt hatte, um fertig zu werden Grün an den Fensterläden und der weißen Kalftünche war ohnehin vorbei... es war nicht einmal für einen und für den Empfang alles am besten zu ordnen- wie ihr an der Giebelseite sah es wie funkelneu aus. Ihr Herz Krug Bier gesorgt, und sie mußten die Bissen trocken hin- eins nach dem andern eingefallen war und wie sie nichts hüpfte dabei vor Freude und mit jedem Schritt, den sie näher unterwürgen. hatte unterlassen wollen und lieber die ganze Nacht durch­famen, wuchs bei ihr die Erwartung, wie er alles bemerken Wir werden dafür sorgen, daß abends etwas bereit gearbeitet hatte das Vergnügen an dieser Mitteilung ber­und... schön finden würde. Sie ließ ihn vorangehen. ist," versprach Manse. Aber Ivo schien nicht mehr davon ging ihr, nun die beiden Fremden dabei waren, augenblicklich Durch das Gärtchen und den Hof schritt er, ohne etwas näher erbaut. Er weiter wie ein Ausgehungerter, ohne zu fie hielt es nicht der Mühe wert die Dinge fonnten zu besehen und auch Manse fand keinen Grund, ihm zu sagen, sprechen. sonst stets in Ordnung sein, und es schien ihr nun plöglich, daß gestern hier alles noch kunterbunt durcheinander, ver-" Mach icht ein wenig Kaffee zurecht," sagte er daß sie nichts weiter getan habe, als das Rückständige ein schmutzt und zertrampelt gelegen war. Die Buben kamen, endlich, gleich kommen die Kameraden, und sie werden wenig nachzuholen. ihnen entgegengelaufen und führten den Bater an den Händen, nich lange warten wollen." Das geschah, um sic nicht in

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4.

war verhungt

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Corts. folgt.)