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Str. 134-1917

Unterhaltungsblatt des Vorwärts

Himmelfahrtgedanken.

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Bonus stellt im Kunstwart" Himmelfahrtbetrachtungen an. Das Leben läßt sich schreibt er im Grabe nicht halten. Startes Leben überwindet so oder so den Tod. Starkes Leben er­hält sich nicht nur, es wirft weiter, schafft und regiert. Unter Himmel" verstehen wir ja das Reich der wirkenden Kräfte Wir brauchen uns dem Einfluß dieses befreiten Lebens nur starf zu öffnen.

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Dazu gehört freilich ein festes Zutrauen darauf, daß es mit Leben und Tod überhaupt anders steht, als unsere im Geistigen so mutlose Zeit will. Denn diese unsre Zeit faßt Fuß im Stoff, welcher, wie sie dann empfindet, nichts ist, sozusagen verdictes Nichts, vergänglich und nur im Zufallspiel Sinn erhaschend. Starkes Leben faßt Fuß gerade im Leben und sieht von da aus ins Ge triebe. Ihm ist gerade nichts gewisser, als das Leben, als dies, daß hinter allem Sein und Geschehen nicht eine mit Atomen, die nichts find, gefüllte Leere steht, sondern Leben in Fülle und Wirkenslust, cher unbändig als schlaff, eher überwach als müde. Und daß, mas diejenige Erscheinungsform des Lebens angeht, die wir selbst dar­stellen, auch sie, auch ihre Geschichte mit diesem kurzen Erdenkapitel nur gerade erst beginnt. Das Gerede vom Wechsel aufs Jenseit braucht uns dabei nicht zu berühren, denn wir sprechen nicht bon einem Jenseit, das etwas anderes märe, als befreites Diesseit, Ernte des Lebens. Niemand wirkt, der nicht Erfolg sehen will. Das hat mit Lohnsucht" und dem übrigen Geschwäß nichts zu tun. Es wird geschaffen und ist dann da; es wird gepflanzt und ist dann da; es wird gepflanzt und gepflegt und trägt Frucht. Es arbeitet und wirkt und setzt sich durch. Es müht sich und leidet und herrscht in Freiheit.

Donnerstag, 17. Mai

M

ausbildet. Auch nicht, wenn er die Augen dem verfchließt. Nur legte Drittel feines Lebens stand zum großen Teil im Zeichen des das: sie zu verschließen, um dann billige Moral ausspeien zu können, Kampfes für die Wolle. Der Woll- Jäger hat sich mit seiner nur das sollte sich selbst niemand zulaffen. Normalkleidung trotz aller Anfeindungen und Verspottungen Die Starken inzwischen werden die andere Seite erkennen, das durchgesezt und dazu der württembergischen Trikotindustrie ihrem großen Aufschwunge verholfen, Helfen und Fördern und Füreinandersein bis in den Tod, das doch zu obwohl fein eben auch da ist. Sie werden Klingers Und doch!" sprechen. Oder Lehrgebäude entbehrt. Es der Grundlage ist natürlich jenes Goethesche Symbolum: nicht davon die Rede, daß im onschlichen Leibe die an­genehm riechenden Luftstoffe" und tinkenden Angststoffe" erzeugt werden, die durch die richtige, nämlich wollene Unterkleidung ins Gleichgewicht gebracht werden. Richtig ist freilich Jägers Beob­achtung, daß der Mensch, wenn er Normalfleidung trägt, sich dabei wohl fühlt, einen gewissen Grad der Abhärtung erreicht, nicht vom Schweiß belästigt wird usw. Allein dies liegt nicht daran, daß die Wollwäsche die Unluftstoffe hinausventiliert", sondern der Unterschied zwischen Wolle und der Mehrzahl der anderen Stoffe ist es, der dies erklärt; die meisten Stoffe verlieren, wenn sie vom Regen oder Schweiß durchnäßt werden, ihre Durchlässigkeit, Woll­trifotstoffe dagegen tun dies nicht.

" Die Zukunft decket Schmerzen und Glüde. Schrittweis dem Blide, Doch ungeschredet, Dringen wir vorwärts, Und schwer und schwerer Hängt eine Hülle

Mit Ehrfurcht. Stille Ruhn oben die Sterne 11nd unten die Gräber. Doch rufen von droben Die Stimmen der Geifter, Die Stimmen der Meister: Hier winden sich Kronen In ewiger Stille, Die sollen mit Fülle Die Tätigen Lohnen! Wir heißen euch hoffen!"

Objekte und Absichten.

Viele

Man täte unrecht, wollte man hinter dem Woll- Jäger und Seelen­riecher den trefflichen Naturbeobachter und Gelehrten vergessen. Jäger, der am 23. Juni 1832 zu Bürg in Württemberg geboren ist, sollte anfänglich Geistlicher werden, wie es sein Vater war, allein schon in früher Jugend hatte er eine befondere Neigung für die Naturwissenschaft, der er dann nachgehen durfte. Er studierte Naturwissenschaften und Medizin, bestand die medizi­nische Prüfung, nahm dann eine Stellung an als Hofmeister in Wien und habilitierte sich dort auch als Privatdozent der Zoologie. Aus seiner Wiener Zeit stammen einige wertvolle zoologische Ar­beiten; übrigens hat er in Wien auch den Tiergarten gegründet. Er fiebelte später in seine Heimat über, bekam vom Jahre 1867 an Lehr­aufträge für die Akademie Hohenheim und später als Zoologe für die In den Räumen der Akademie sind Kriegsbilder aus hochschule in Stuttgart , und in den Jahren, die feiner Werbetätigkeit Man spricht so viel von Monismus und Notwendigkeit der Ein­heitschau" und wie es sonst heißt und sucht dann die Einheit tüd- geftelt; deutsche, österreichische und bulgarische Maler zeigen, was für die Wolle vorausgingen, hat er eine umfangreiche wissenschaftliche ihnen auf den verschiedenen Schauplägen der Völkerkämpfe besonders Tätigkeit entwickelt. Unter anderm dürfen seine Verdienste um die wärts, wo sie uns nichts angeht, in irgend einer Grundsuppe des nahe gekommen ist. Sie zeigen weniger, was sie gesehen haben, Ausbreitung der Lehre Darwins nicht unterschätzt werden. Seins, die auseinanderläuft in Millionen Einzelwürmer, welche als das, was sie ergriffen hat. Sie berichten mehr von Erlebnissen, seiner Fachwerte haben es zu mehreren Auflagen gebracht, und eine Zeitlang über die Erde friechen, bis sie so flug werden, zu er- als daß sie enthüllen, wie sie solche Erlebnisse in eine von den Vor- manche find wegen der Darstellung noch heute Lesenswert. Das gilt kennen, daß sie aus einem und demselben Stoff tommen, über gången und den Erscheinungen abgelöste Form abgelöste Form umzusehen zum Beispiel von seinen Zoologischen Briefen", von seinen Wundern welcher Erkenntnis sie von Freude und Stolz befriedigt abfahren. vermocht haben. Die Dbjefte und die Abfichten über der unsichtbaren Welt", einer vollstümlichen Darstellung der Es rinnt alles auseinander, wie auch die Welten selbst, auf denen wiegen; wir bekommen mehr von den Schreden und den Mikroskopie, die freilich jezt ein halbes Jahrhundert alt und des­es im Zufallspiel sich zusammenbut. Erft da fann doch von irgend Großtaten des Krieges, mehr von der Ergriffenheit, den wegen zum großen Teil veraltet ist, sowie von seinem Werk Deutsch­einer Einheit, um die es sich lohnt, die Rede sein, wo eine Einheit am Ziel steht. Eine solche Einheit erhoffen wir und wir fämpfen Helden Denkmale zu ſehen, kurz, mehr vom Stoff und vom guten lands Tierwelt", einer Darstellung auf biologischer Grundlage. Seine um sic. Nicht also eine tote Eins, die von etwas handelt, das in ur- tönnte beinahe sagen, daß die Wirkung um so stärker ist, je weniger getragen hat, gilt heute mit Recht als ein Jrrweg, allein einen Willen als vom Gelingen und vom Künstlerischen zu sehen. Man" Entdeckung der Seele", die ihm den Namen des Seelenrichters ein­vordenklichen Zeiten dagewesen sein soll, sondern ein vielfach auf eine der hier vertretenen Persönlichkeiten eingeschaltet worden ist. brauchbaren Kern enthält die Seelenlehre Jägers insofern doch, als einander einfließendes Gesamtsein, das zur Einheit umfaßt alles, was da ist, was widereinander ist, und obwohl es widereinander ist. Solch Paradoron auf die Spize getrieben: man kann das Gefühl der treffliche Beobachter und Erforscher der Natur nachdrücklich dar­Kurz, nicht auf eine Einheit in Gedanken kommt es an, die sich nicht nicht los werden, daß gute Photographien das Entscheidende dieser auf hingewiesen hat, daß der Geruchfinn des Menschen zu Unrecht So fommt es, daß als Stieffinn behandelt wird. einmal auf Gegenwart und Zukunft beziehen, sondern auf eine Bilder noch wirksamer wiedergeben könnten. Das zum Beispiel die Darstellungen, wie fic Friz Erler bevorzugt, Einheit, die uns sehr angeht, weil wir sie schaffen sollen. einige Reich aller auseinanderstrebenden Kräfte: im Menschenleib, Steigerungen ins Monumentale, weniger überzeugen, als die Die Zeit, den Krieg fünstlerisch daß er nicht von jedem äußeren Anstoß sich bewegen lasse, sondern schlichten Tatsächlichkeiten. Im Trianon Theater werden von einem Gastspiel einem einigen inneren Willen straff gehorche, und im Menschheit zu bewältigen, scheint noch nicht gekommen zu sein. So bleiben leib, daß er seine Einzelorgane nicht widereinander wüten, sondern schidfalsmäßig bedingt die Objekte stärker als die Persönlichkeiten. auswärtiger Künstler jest Goethes Mitschuldige" auf Herzhafter Die meisten der Bilder zeigen Motive, die fich vortrefflich für Sommertheaterweise gegeben. Wir haben das ganze Jahr so viel sich stüßen und stärken lasse. Nach diesem Reich haben die Menschen lange ausgeschaut. Jefus nannte es das Himmelreich oder Reich Novellen und Balladen eignen würden: Handgranatenwerfer neben Ausstattung in Berlin , daß man zur Abwechslung auch einmal an Recht munter strömten des jungen Gottes. Da fahre er hin, sagten die Seinen, von da aus regiere er den Grabsteinen eines uralten jüdischen Friedhofes; einen zer- ihrem Mangel Gefallen findet. ihre Herzen und Sinne, damit das Reich in ihnen entstehe. schoffenen, entrenkten Kruzifigus; den guten Kameraden; einen Goethe Verse dahin und sein mit den zeitüblichen Mitteln arbeitendes toten deutschen Soldaten unter dem Altar einer bhzan aber doch bereits Eigenes verratendes Stückchen gefiel in seiner frischen Alles Schaffen auf Erden ist ein Umordnen. Alle großen Ent­zum Tode getroffenen Unbekümmertheit sehr. Frl. Debener nahm ein durch ihr anmutiges deckungen bestehen darin, daß die Elemente, Stoffe, Sträfte in Ver- tinischen Kapelle; einen berlaffenen, bindungen gesezt werden, in denen sie zu neuen Wirkungsweisen frei Schimmel; eine einſame, aus dem Gebält gestürzte Kirchenglode. Spiel und ihre wohltlingende Stimme, die Herren Jlling und werden. So steht es mit dem Reich, das wir schaffen sollen. 3- Alles Material für einen Dichter von der Kraft Liliencrons. Schedlich hielten fich( als Seller und Wirt) ganz wader. fammenhänge, in denen jeder Ginzelne die höchste Fähigkeit be. Aber dieses Dichters müffen wir eben noch warten und mit ihm bes Rudolf Sohm , einer umferer bekannteren Rechtsforscher währen kann, die ihm eignet. Ein Reich der Erlösten; denn in dem Maße ist jeder erlöst, als seine Kräfte ungehemmt zur Auswirkung gekommen. Am entfcheidendsten Ostar gaste. Diefer gibt arbeihmg des deutschen bürgerlichen Gesezbuchs mitgearbeitet und Der Bollendung am nächsten find vielleicht einige Defterreicher and lehrer, ist in Leipzig , wo er seit 1887 an der Universität wirkte, im Alter von 76 Jahren gestorben. Er hat an der Aus­heranrollenden Infanteriewellen und Man dente aber daran, wieviel Jahrmillionen wir nötig halten, großräumigen Szenen, ist auch politisch( als Nationalsozialer) mehrfach hervorgetreten. Als damit aus einfachsten Versuchsorganismen nach immer erneuten anderen Maffenborgängen eine Gestaltung, die zwischen perfifchen ternhafte Persönlichkeit und glänzender Darsteller- feine Inftitu­Entwidlungsansäßen die höchst zusammengesezte wohlgeordnete Miniaturen und jenen volkstümlichen Bilderbogen der Japaner aus fionen des römischen Rechts sind ein Genuß- steht er bei seinen Diese Kurzschriften, die Menschengestalt als Eräger einer neuen Scbensform dastand. Die dem Nuffisch- Japanischen Kriege pendelt. Erfolge jener Entwidlungsversuche blieben links und rechts des eines gewiffen ſteptischen Humors nicht entbehren, find neben den vielen Schülern in Erinnerung. Weges der werdenden Menschengestalt stehen. Abenteuerlich, plump, beißenden Linien Gulbranffons das eigentliche Künstlerische Ergebnis berzmidt, tausend- und millionenfach unterschieden, Würmer, See- dieser Ausstellung. fterne, fliegende Fische, Unveltdrachen und riefige Mammute, aus­gestorbene Formen und noch lebende, vom Meeresurschlamm eine Meile tief, bis zum Adlerflug cine Meile hoch. Jede ein eigener Versuch, zur höchften Entbindung organischer Kraft zu fonimen. Alles bies Leben trieb sich in mutendem Kampf ums Dasein von Stufe zu Stufe hinauf. 3wischen allen den Millionen Tierges schlechtern rinnt es von Blut. Auch zwischen den Menschengeschlech tern, indem sie ihre Kräfte höher treiben. Es soll niemandem ver­dacht werden, wenn er darüber eine tragische Ansicht vom Leben

Lommen.

1]

Der starke Mann.

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$ 1

Malers.

Der Woll- Jäger.

P9

4

R. Br.

Notizen.

―r.

Strindbergs literarischer Nachlaß ist soweit geordnet, daß eine liebersicht über den Inhalt und den Umfang ge­geben werden kann. Es handelt sich um fünf Bände von durch­chnittlich 20 Bogen. Der erste Band des Nachlasses soll dramatische Arbeiten enthalten, darunter drei vollständige Dramen und einige unvollendete. Nachlaßband 2 wird unbekannte Dichtungen, Er­zählungen und Entwürfe danurter viele in Gestalt furzer Auf­zeichnungen enthalten, Band 3 umfaßt fulturgeschichtliche und philo fophifche Auffäße, während die übrigen Bände einen Teil un­veröffentlichter Schriften Strindbergs aus den naturwiſſenſchaftlichen Gebieten und den Geheimwissenschaften enthalten sollen.

SPOTAS

Bei uns läßt man die Uniform zur Not gelten, nur nicht den Mann, der darin- steden sollte!" stellte der Reiter wieder einmal ärgerlich fest, was bei ihm stets eine leiden­fchaftliche Willenserhebung bewirkte: Das muß endlich ein­mal anders werden!"

Drei Jahrzehnte ist es her, daß Deutschland dank der Tätigkeit Guftav jagers fich in zwei Lager spaltete; die einen fagten getren den Lehren ihres Apostels: er weise, wählt Wolle", die anderen verspotteten den Woll- Jäger", den Seelenriecher". Der Name des Woll- Jägers ist dem Arzt und Tierforscher Jäger bis zu seinem Lebensende hängen geblieben, eigentlich mit Recht, denn das Schritt vom Schlagbaum entfernt, warf das sich bäumende militärischen Respekts auch beim Zivilisten schätzte: Eine Tier notgedrungen herum, rief jedoch zugleich in Befehlston, widerliche Zucht! Jeder Straßenkehrer hängt einem hier­einen fernigen Fluch vorausschickend: Hinauf mit der lands das Maul an. Früher fuhr der Teufel, heißt es, in Eine schweizerische Dffziersgeschichte von Paul Jlg. Barriere, Wipf! Ich hab' teine Zeit, hier Maulaffen feil- die Säue, jett fährt er vermutlich in diese angewaschenen Erz­Es traf sich, daß im Leben Adolf Lenggenhagers die zuhalten!" demokraten." Stunde schönster Erfüllung zusammenfiel mit der Stunde Bei der ihm wohlbekannten Stimme fpißte der alte Dft genug wurde er jetzt an die gegenteiligen Erfahrungen größter Gefahr. Dieser Zufall entschied sein Schicksal, das Schienenputzer die Ohren gleich einem aufgescheuchten Karren- erinnert, die er unlängst als Hospitant eines Potsdamer Re­während Wochen und Monden schonungslos auf tausend gaul, sette darauf den Hebel eingeschüchtert in Bewegung, gimentes gewann. In jener Welt hieß es überall: der Offi­Wagen gewogen wurde. In vielen Häuptern lebt sein Name bis die Schranken fnapp in nötiger Höhe standen und erteilte, zier voran! Das war einfach selbstverständlich, das tägliche als warnendes Beispiel fort, aber nur wenige mögen die ver- während seine Menschenwürde langsam aus der Betäubung Brot für den Mann, der des Königs Rod trug. Daher borgenen Sträfte ahnen, die bei seinem Sturz am Werke erwachte, dem ungehaltenen Patron eine polternde Rechts- rührte auch der selbstsichere männliche Geist, den er bei den waren. Durch Hochmut und Gewalttat tam er zu Fall! belehrung:" Ja, mit Verlaub! Selb '. ist denn sonst nicht deutschen Kameraden durchweg angetroffen und bewundert lautete das harte Urteil der Menge. Wer jedoch seine Her- der Brauch, Herr Leutnant, das ist notabene gegen die Bahn- hatte. funft tannte, seinem Wesen nahegekommen ivar, erblickte in ordnung! Es haben schon größere Herren warten müssen. dem Dunkel der stürmischen Ereignisse eine sinnvoll schaltende Benn da jeder so kommandieren wollte- Macht: die Notwendigkeit. " Geschenkt, geschenkt! Verzapft diesen Senf den Fuhr Inechten, nicht mir!" Der blaue Reiter wintte hohnlachend Erstes Kapitel. ab, und fügte noch ein saftiges, auf unwahrscheinliche Ehe­An einem föhnigen Märzabend Frühlingsgeifter freuden des Greises anspielendes Wigwort hinzu. Dies und brauten und orgelten in der Luft, russige Schneereste ein paar Flocken des schäumenden Pferdes waren der Lohn flatschten von den Dächern und schmolzen am Straßenrand für die Dienstwilligkeit. Im Nu verschwand die gebieterische ritt der schweizerische Instruktionsoffizier Adolf Lenggenhager Erscheinung in Nacht und Nebel, selbst der Huffchlug wurde von der Treustädter Kaserne nach Staab zu, um den Eltern vom Tosen des schreckhaft nahenden Zuges verschlungen. seine vorerst in aller Stille erfolgte Verlobung mit der Tochter Grad das hat mir noch zu einem gemütlichen Feier­des Obersten Steiger selbst zu melden und daheim einige abend gefehlt!" empörte sich der überrumpelte Wächter, indes Vorbereitungen für den baldmöglichen Besuch der verwöhnten er die Schwelle seiner Hütte betrat. Er verwünschte nach Braut zu treffen. Er hatte es eilig, die Sache in Ordnung träglich seine Unterwürfigkeit und mit erhobener Faust drohte zu bringen, weil eine zweite nicht minder dringende an er dem schneidigen Befehlshaber nach. Das war wie vor anderer Stelle der Beratung harrte. Als er daher bemerkte, Jahren, wenn er den respektlosen Schulbuben mit Flüchen daß der Bahnwärter im Ried gerade die Schranken herunter vom Bahndamm herunterwies, weil der Nichtsnuh Blik- und angemessene Zuständigkeit, dafür aber eine Heimstatt, die von ließ, gab er seinem Pferd die Sporen, um womöglich noch Güterzüge gleich unbekümmert als Walzen für Kupferstüde vor dem Zuge durchzukommen. oder Dielen und Schienen zu Laufübungen benützte. Der Wärter fah den mit einem ungestümen Winde Und hätt' ich ihm nicht aufgemacht der Donnerstert tämpfenden, gespenstisch auftauchenden Reiter wohl, führte wär' beim Eid einfach drüber weggeritten. Buße hin, Buße jedoch sein Werk nur um so beschleunigter zu Ende, her. Du verbrannter Strohsack! Wohl, der hätte noch das obgleich die Lichter der Lokomotive noch in beruhigender Beug zu einem Zwingherrn, der brauchte keinen Hut aufzu­Ferne blinkten. Die Eisenbäume hüpften noch einmal aus pflanzen, um die Leute zu furanzen. Aber holla, Bürschchen, den Gabeln, wie vor Vergnügen über die vollzogene Sperre. zum Glück find selbige Zeiten vorbei, und das nächste Mal Meinetwegen reit' du dem Teufel ein Dhr abman wird man dir dann anders heimleuchten. Hinauf mit der wird dich schon zum Stehen bringen!" knurrte der allem Barriere, Wipf!" Ja, Pozstrahl, scheint's, hat der vergessen, Sport abholde Wegtyrann, worauf er sein verbeultes Horn woher er stammt, der großspurige Säbelraßler! Aber so sind ansetzte und ein abschließendes Signal in der Fahrtrichtung die Kerle. Vor ihnen muß alles am Schnürchen tanzen und weitergab. fie selber überreiten Kind und Kegel, Gesetz und Ordnung. Im nächsten Augenblick entstand jedoch ein Riß in dieser Es kommt ihnen nicht darauf an!" trogigen Gesinnung. Der Dffizicer, faum mehr zwanzig Dagegen brummte der Offizier, der einen Widerschein des

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Bald hatte der Zwingherr seine Burg erreicht. Stvei Minuten vor dem verlotterten Staader Badehotel, das die Treustädter zuweilen noch für Hochzeitsschmäuse und Sonn­tagsausflüge wahrnahmen, lag an der den See beinah streifenden Straße das Anwesen des Viehändlers Kaspar Lenggenhager, ein frisch getünchtes, von bäuerlicher Wohl­habenheit zeugendes Wohnhaus, zum" Frohsinin" gcheißen, eine überragende Scheune mit Stallung, sowie ein niederer, langgestreckter Schaf- und Schweinekoben, der den Gemäſe­garten und die Hühnerherberge zum Gegenüber hatte. Es war freilich nicht gerade die einem piffeinen Stavalleristen Grinnerung an ein ungebundenes, urkräftiges Jugendleben wimmelte. In dieser Stunde des Wiedersehens flammten fie wie Freudenfeuer auf First und Gesims, erblühten sie auf jedem Fleck des väterlichen Bodens.

Adolf Lenggenhager machte vor der Eiufahrt eraimend Halt und blickte den weiten Weg zurüd, über das vom See gemach bergan strebende lichterfunkelnde Stadtbild und nach dem jenseitigen Ende hin, wo die Wohnstätten in üppigen Gärten verborgen lagen. In jenem Bezirk haufte sie, die ihm heute das schönste Geloben tat. Ein Schwindel des Glücks durchfuhr den Reiter beim Gedanken an das kühne Wagnis, ein Rausch der Genugtuung riß ihn hin und dankbare Ge­fühle, die einer unbekannten Größe huldigten, hob die in hartem Streben verarmte Seele über sich selbst hinaus. ( Forts, folgt.)