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erfolgt, und es wirfte in regierungsfeindlichem Sinne, zumal in der Komit! Aber bielleicht hat er fich erinnert, Saß er nicht! Ferner Sententiert die Nord. Aug. 3fg." die von einigen al einer Zeit, da die Opposition dem Volte große Versprechungen der erste Freiherr v. Bodelschwingh war, der den Revolu- deutschen Blättern aufgestellte Vermutung, daß die Deutsche machte. Auch unterstellen die Tisza- Blätter als Strisengrund das tionswarner spielte, sondern daß vor ihm ein Freiherr Nachrichtenverkehrsgesellschaft m. b. S. aus Reichs. Bedürfnis der österreichischen Regierung, durch Entfernung v. Bodelschwingh das gleiche getan hat im Jahre 1848! mitteln unterstützt werde. Sie stellt fest, daß diese Bermutung des auch in Oesterreich unbeliebten früheren ungarischen Minister. Es war dies der preußische Minister des Innern v. Bodel nicht zutrifft.- Ein Artikel dieser Korrespondenz hatte jüngst die präsidenten sich einen guten Empfang im Reichsrat zu sichern. Sie schwingh, der im Vormärz den„ Vereinigten Landtag " Fried- Alldeutschen sehr in Harnisch gebracht und wurde von ihnen gleich fonstruieren eine unerlaubte Einmischung der österreichischen rich Wilhelms IV. mit ganz besonderem Ungeschic geleitet falls als Produkt der" Wilhelmstraße" bezeichnet. Regierung in die ungarischen Angelegenheiten. In Wahrheit fällt hat. Er schrieb am 15. März 1848( Siehe Preußische JahrTisza als Opfer der russischen Revolution. bücher", Bd. 63, Seft 6, 1889) an den König:
In seiner Nationalen Arbeitspartei machte Tisza noch ein mal gegen das Wahlrecht mobil:„ Ich glaube nicht, daß die ungarische Oeffentlichkeit eine ganz radikale Lösung wünscht; SetTapläne, Agitatoren und Biertischpolitiker haben keinen Platz im Parlament. Auch bei einem Regierungswechsel werden wir der Bewilligung der Kriegserfordernisse keine Hindernisse bereiten; wir wünschen aber, daß die Erledigung der innerpolitischen Fragen bis nach dem Kriege verschoben werde. Sollten Neuwahlen ausgeschrieben werden, dann nehmen wir den Kampf auf, aber auch dann nicht in Fragen, die mit dem Krieg zusammenhängen."
Aus Wien kommt die überraschende Nachricht, daß zum Nachfolger Tiszas der Armeeführer Generaloberst Erzherzog Josef ausersehen sein soll. Erzherzog Josef wohnte ständig in Budapest . In das Kabinett des Erzherzogs würden Vertreter aller Barteien eintreten, es wäre ein Konzentrationskabinett, das sich auf die Volkstümlichkeit seines Präsidenten und auf die Wahlrechtsreform stügen würde.
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Bundesratsarbeit. Der Bundesrat hat am Donnerstag die Zustimmung erteilt zu: 1. den Geschentwürfen betreffend die FestSchon am vorigen Sonntag erlaubte ich mir, Ew. König stellung des Reichshaushaltsetats und des Haushaltsliche Majestät alleruntertänight darauf aufmerksam zu machen, etais für die Schußgebiete auf das Rechnungsjahr 1917, 2. dem daß es mir unerläßlich erscheine, die neue Bahn, die Preußen vom Reichstag in veränderter Fassung angenommenen Entwurf icht notwendig gehen muß, wenn es sich selbst erhalten eines Gesezes betreffend die Aenderung des Gefeßes über den und Deutschland zum Stützpunkt werden soll, Abjaz von Kalijalgen, 3. dem Entwurf einer Bekannt mit frischen, auf anderen Wegen noch nicht abgenusten Kräften machung zur Erleichterung der Einzahlung auf zu betreten. Ich habe seitdem diese Notwendigkeit dreifach er- Aktien, 4. dem Entwurf einer Bekanntmachung über die kannt! Alle deutschen Fürsten sind gezwungen, ihr Zahlung des Bargebots bei 3 wangsversteigerungen. Ministerium zu verändern, und sich dem Radikalismus oder Ultraradikalismus in die Arme zu werfen; Gott verhüte. daß bei uns nichts Aehnliches geschehe; es fann und wird aber nur verhütet werden, wenn Ew. Königliche Majestät, solange es noch Zeit ist, auch in dieser Beziehung die nötigen Reformen vornehmen."
Parteinachrichten.
Der Wiederaufbau der Partei.
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In dem für Leipzig - Stadt und Land neugegründeten Partei. Das sind Worte eines angsterfüllten, vom bösen Ge- verein sprach Genosse Fräßdorf über jächsische Politit. Im An wissen getriebenen Schwächlings für Beschwichtigungsreförm schluß an den Vortrag teilte Genosse Buhl als Vorsitzender des chen, wie sie sich heute etwa der freifonservative Freiherr Vereins mit, daß am 1. Juli unter dem Titel: Freie Breffe", v. Zedlitz- Neukirch abquält, um der Zeitstimmung" ent- sozialdemokratisches Boltsblatt für bent 11.- 14. fächsischen Reichsgegenzukommen. Aber die Revolutions- ,, Warnung" des tagswahlkreis, in Leipzig ein neues Parteiblatt erscheinen werde. Bodelschwingh von 1848 flingt, auf die heutige innerpolitische Der Druck erfolgt vorläufig in unserer Altenburger Parteibruckerei. schwingh von 1917. Wenn schon der heutige Bodelschwingh an den Gräbern der Märzgefallenen gekniet hat, so hätte er sich dabei besser auf seinen Namensbetter von 1848 besonnen und erkannt, daß es heute auf andere Dinge ankommt, als die Erfüllung alldeutscher Annerionsgelüfte.
Vorbereitung der österreichischen Bage bezogen, doch erheblich moderner als die des Bodel
Parlamentseröffnung.
Vorlagen und Präsidentenwahl. Wien , 24. Mai. Auf Einladung des Präsidenten Syl. bester traten heute Vertreter der Parteien des Abgeordnetenhauses zusammen.
Zeitungsgründung der Unabhängigen.
Für Dft und Westpreußen wollen sich die Unabhängigen ein Organ, Bollesstimme" geheißen, anschaffen, das in Danzig bei auter junior gebrudt werden soll.
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Letzte Nachrichten.
Aber unbeschadet dieser historischen Reminiszenz wollen wir feststellen, daß die Drohung mit der Revolution bei den Alldeutschen ein geradezu alltägliches Kampfmittel ist, um die Berliner Bergwerksvorlage abgelehnt! auf die Regierung zu drücken. Um so fomischer und unwahrhaftiger ihre Entrüstung über die Scheidemann - Rede.
Der vorgeahnte Revolutionsgeneral. Mitunter gibt es etwas wie politisches Ahnungsvermögen. Wenige Tage, bevor wir den Briefwechsel des Freiherrn v. Gebfattel mit dem Reichskanzler veröffentlichten, verbreitete die Nationalliberale Storrespondenz" einen Artikel unter der Ueberschrift: " Der Revolutionsgeneral". In diesem heißt es:
In dem Augenblick, in dem uns diese Tatsachen von einem englischen Regierungsvertreter wieder einmal mit der gewohnten Deutlichkeit in das Gesicht gesagt wird, steigt in Deutschland ein Revolutionsgeneral zu Pferde: Herr-
Die Berliner Stadtverordnetenversammlung hat den vom Magistrat beantragten Ankauf der Gewerkschaft Trier gestern in später Abendstunde mit 57 gegen 47 Stimmen bei drei Enthaltungen ab- Selehnt.
Zunächst wurde ein von den Sozialdemokraten und Mitgliedern der Freien Fraktion gleichlautend eingebrachter Antrag, der Mingiftrat möge auf eine Ermäßigung des Kurenpreises von 14 500 auf 12 500 M. hinwirken und auf dieser Basis weiter unter: bandeln, einstimmig angenommen.
Die Vorlage selbst wurde jedoch alsdann mit der angegebenen Stimmenzahl abgelehnt. Für sie stimmten die Sozialdemo traten, gegen sie die Bürgerlichen, von cinem knappen Dugend Nun kommt allerdings ein falscher Name, denn es heißt dann abgesehen. Die Ablehnenden begründeten ihre Haltung damit, daß Scheidemann . Wie groß mag aber das Entschen der National- das Risiko zu hoch sei und daß nach dem Kriege große Mengen liberalen Korrespondena" gewesen sein, als kaum 48 Stunden nach Rohle zu billigen Preisen erhältlich sein würden. Veröffentlichung dieses Artikels ganz Deutschland einen wirt. Lichen Revolutionsgeneral, der obendrein auch den Englisch - russische Kriegszieleinigkeit. militärischen Rang eines Generals besigt, su serbe steigen jah, Basel , 24. Mai. Agence Havas meldet aus London : Corb allerdings keinen Sozialdemokraten, sondern einen Ilde ut- Robert Cecil erklärte am Mittwoch im Unterhause, daß die schen, nicht Scheidemann , sondern den General der Kariegsziele Großbritanniens mit denen der russischen Regierung ballerie 3. D. Freiherrn v. Gebsattel .
In der Sizung sprach der Ministerpräsident CI am Mar- tinic die Hoffnung aus, daß die Tagung des Abgeordneten Hauses einen Verlauf nehmen werde, der das Ansehen der Monarchie im Auslande noch erhöhen werde. Die Regierung werde dem Hause gleich beim Zusammentritt eine Reihe von Vorlagen unterbreiten, und zwar unter anderem ein Vereinsgeseh, eine Lehrerdienstordnung, ein Gesez über Fürsorgeerziehung und Jugendstrafrecht, eine Regierungsvorlage betreffend Wenderung der Gewerbeordnung hinsichtlich der Nachtarbeit der Frauen, Jugenblichen und Kinder und der Heimarbeit, ferner das vorläufige Budget bis Ende 1917, eine Vorlage über die Kriegsgewinnsteuer, eine Münzprägeborlage und die auf Grund des§ 14 erlassenen Berordnungen. Die Sozialversicherungsvorlage und die anderen fazialpolitischen Vorlagen seien noch nicht fertiggestellt, würden aber dem Hause bald zugehen. Der Ministerpräsident erörterte sodann auch die Frage der Geschäftsordnung und der 3 en fur der Reden und erkannte das Recht des Hauses, felbständig zu entscheiden, was es für notwendig erachte, an. Der Ministerpräsident regte an, einen Zensurbeirat einzusehen. Im Laufe der Beratung regte der Abg. Fink an, in der ersten Sigung einen 26gliedrigen Ausschuß zur Beschlußfassung über die neue Geschäftsordnung einzusetzen. Bis zur Erledigung übereinstimmen. Beide Regierungen seien sich einig in dem Wunsche, der Arbeiten dieses Ausschusses solle das Haus keine Arbeitssitzungen einen Frieden diftieren zu wollen, der auf nationaler Freiheit und halten. Dieser Antrag fand die Zustimmung der Obmänner. Bund der Kriegsteilnehmer und Kriegsbeschädigten. internationaler Freundschaft beruhe. Andere imperialistische Sicle, Bezüglich der 3 ensurfrage wurde von allen Seiten auf das Unter diesem Namen ist soeben in Berlin eine neue Vereini welche auf Groberungen beruhen, seien von dem Programm der entschiedenste betont, daß man sich mit allen Mitteln dagegen wehren gung ins Leben getreten, deren Zweck die Wahrung der gemein englischen Regierung ausgeschloffen. Die neue Regierung in Rußmüsse, daß Reden von außenstehenden Organen genſuriert würden. famen Intereffen der Kriegsteilnehmer und Striegsbeschädigten land stimme mit den Kriegszielen Englands vollkommen überein. Bezüglich der Präsidentenfrage erklärte Abgeordneter durch diese selbst gegenüber der Gesetzgebung wie im Wirtschafts- Kopenhagen, 24. Mai. ( Frf. 3tg.") Sowohl aus Londoner wie German , daß der Polenklub die Abstimmung freigegeben habe. leben ist. Der Verein, der auf dem Boden parteipolitischer und aus Pariser Meldungen geht hervor, daß der russische Druc Die Vertreter der deutschen Sozialdemokraten, der Slo- religiöser Neutralität steht, fordert in erster Linie völlige zur Grawingung einer Henderung der Kriegs menen, Tschechen und Ruthenen erklärten, daß ihre Klubs materielle Sicherstellung der Kriegsbeschädig- ziele der übrigen Ententestaaten von Tag zu Tag stärker wird und noch keinen Beschluß gefaßt hätten, wiesen jedoch auf dic in ihren Klubs ten. Hierzu hält er für nötig zunächst eine gründliche Re- nunmehr von den übrigen Ententeregierungen ernstlich in Behand gegen die Person des Kandidaten des Deutschen Nationalverbandes, Abgeordneten Dr. Groß, form des gesamten Militärrenten wesens, das den lung genommen wurde. Daß man die ziemlich freien Aeußerungen herrschende Abneigung hin. Wassilko beantragte, die großen Grundsäßen der staatlichen Unfallversicherung angepasst werden von Korrespondenten neutraler Blätter durch die englischen ZenBarteien sollten mit dem Deutschen Nationalverbande in neue soll und wobei den Organen der Beschädigten ein Mitbestim- foren ungehindert passieren läßt, trotzdem diese von dem Mißtranen Beratungen eintreten, um vielleicht doch einen Bewerber ausfindig mungsrecht bei Festsetzung der Renten eingeräumt der Russen gegen die Uebereinkunft der Alliierten mit dem letzten zu machen, der dem ganzen Hause genehm wäre. Die Redner wird; ferner die Mitwirkung der Kriegsfechädigten in sämtlichen Regime sprechen, läßt darauf schließen, daß auch in der Stimmung des Nationalverbandes und der der Christlich öffentlichen Fürsorgeeinrichtungen; schließlich eine weitgehende fo- des englischen und französischen Publikums sich eine Wendung vorjozialen Vereinigung erklärten, an der Kandi- zialpolitische Schutzgesetzgebung für die Kriegsbeschädigten auf zubereiten beginnt. Ein Telegramm des Petersburger Korrespon datur Groß festzuhalten. wirtschaftlichem Gebiete. Hierbei legt der Verein besonderes Ge, denten des Daily Expreß " spricht von der Tatsache, daß die wicht auf Schaffung eines Zwangs für alle Unternehmer, zu Ententetreise in Petersburg von den Vorgängen in dieser Richtung einem gewissen Prozentjas Seriegsbeschädigte unterrichtet sind. zu gleichen Löhnen wie die übrigen Arbeiter und ohne Anrechnung der Renie auf den Lohn in
Politische Uebersicht.
Die Alldeutschen an den Gräbern der
Märzgefallenen!
ihrem Betrieb einzustellen. Im Namen und Interesse Bern , 24, Mai. Bariser Blätter melden über die vorgestrige aller Kriegsteilnehmer fordert der Verein Abschaffung der Sitzung der Kammer: Nach der Rede Ribots wurde die Erörte politischen Vorrechte in Reich, Staat und Gemeinden, rung der Interpellationen über die Versorgungsfrage begonnen. durch die Kriegsteilnehmer schlechter gestellt werden als andere Der Abgeordnete Compère- Morel fritisierte lebhaft die Re Weitere allbeutsche Revolutionsdrohungen. Bevölkerungsteile, Umwandlung des Seres in ein wirkliches Bolts- gierung wegen des Zauberns und Tastens in der Versorgung und Als Gegenstück zu dem Schreiben des alldeutschen Revo- heer und eine Politik, welche der Entstehung fünftiger Kriege forderte die Einführung der Fleisch- und Milchkaric. Tutionsgenerals v. Gebfattel ist das Berliner Tageblatt" in vorbeugt. Der Verein will feinen Mitgliedern Rechtsrat, Rechts - einen Gesepesantrag ein, wonach das Militärgesebbuch durch einen Die Abgg. Hennessy , Charpy und Faisant brachten der Lage, ein Schreiben des alldeutschen Freiherrn schutz, Berufsberatung und sonstige Unterstübungen gewähren, einen Gesezesantrag ein, wonach das Militärgesetzbuch durch einen v. Bodelschwing b au veröffentlichen, das dieser am feine Biele in einem eigenen Organ vertreten und namentlich auch Paragraphen ergänzt werden soll, demzufolge gegen Korpsführer 6. Mai 1915 an den Reichskanzler richtete. In dem Schreiben bie Erkenntnis vom wirklichen Wesen des Krieges und Generale, die wissentlich oder fahrlässig Fehler gemacht wird bedauert, daß der Reichskanzler dem Gedanken wider in der Bevölkerung wach erhalten. Auf wirtschaftlichem und so haben, Strafmaßnahmen ergriffen werden sollen. Die Be strebe, die Herrschaft über Belgien zu behaupten." Darzialem Gebiete will der Verein mit den bestehenden Dr. gründung des Antrages hebt in scharfer Sprache hervor, bisher jei über herrscht in der Armee eine sehr ernste ganisationen der Arbeiter und Angestellten be noch kein Fall zur Kenntnis des französischen Volkes gekommen, daz Stimmung." Er, Freiherr v. Bodelschwingh, habe sich wegung freundnachbarlich zusammenarbeiten. Mitglied tann ein für einen militärischen Mißerfolg verantwortlicher Führer bein allen Schichten des Volkes, besonders gerade mit fleinen jeber Striegsteilnehmer und Kriegsbeschädigte werben, für lektere straft worden sei. Leuten, über die belgische Frage unterhalten. Ueberall habe bestehen besondere Erleichterungen. Vorsitzende sind Richard Heck man ihm gesagt: mann und Erich Kuttner . Zuschriften sind zu richten an Erich Kuttner , Berlin S. 68, Lindenstraße 2.
Wenn wir Belgien herausgeben, dann gibt es..." Hier stehen in dem Brief drei vielsagende Punkte und der Freiherr fährt fort:
" Ich will das dann folgende Wort nicht hierhersezen. Eure Erzellenz werden es vermuten können." Aus dem Antwortschreiben, das im Auftrage des Reichsfanzlers Unterstaatssekretär Bahnschaffe an den Frei herrn richtete, geht hervor, daß der Reichskanzler das zu ver. mutende Wort in dem einzig möglichen Sinne auf gefaßt hat, denn es wird Herrn v. Bodelschwingh gesagt, daß feine Beweismomente doch zu schwach seien, um für einen treu monarchischen Mann den Hinweis auf eine drohende Revolution zu rechtfertigen". Aber Herr v. Bodelschwingh beruhigt sich bei dieser Antwort nicht. In einem Schreiben vom 17. Mai erklärt er, nicht still abwarten zu können. Dann ' schreibt er:
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" Gestern habe ich dem Friedhof der Märsgefallenen im Friedrichshain einen Besuch abgestattet. Gr redet eine ernste Sprache. Waren auch dort die Bestatteten schließlich Opfer gewiffenlojer, zum Teil ausländischer und nicht germanischer Aufwiegler, so beweist doch der 18. März immerhin, zu welchen beklagenswerten Ereignissen es fom= men fann, wenn nicht rechtzeitig den berechtig= ten Forderungen der Zeit Rechnung getragen wird." Der alldeutsche Freiherr v. Bodelschwingh an den Gräbern der Märzgefallenen knieend= ein Bild von erschüttern.
Eine Junggesellensteuer in Sicht? Wie ein hiesiges Lokalblatt auf Erkundigungen an suftän diger Stelle erfahren haben will, trägt man sich innerhalb der preußischen Finanzverwaltung mit dem Gedanken einer fünftigen Besteuerung der Ledigen, und zwar in der Form eines Zuschlags zur Einkommensteuer für die Junggesellen, unter denen aber nicht nur männliche, sondern auch weibliche Unverheiratete gemeint sein sollen. Die Steuer werde auf keinen Fall vor Beendigung des Krieges zur Einführung gelangen.
Können Straßen Artikel schreiben?
In der„ Nordd. Aug. Ztg." finden wir ein offiziöses Dementi, das als halbamtliche Kundgebung eines gewissen humoristischen Bei gejdjmads nicht entbehrt. Ga lautet:
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Die Tägliche Rundschau" beschäftigt sich mit dem Auslands. echo des in der Bayerischen Staatszeitung" erschienenen Artikels über Kriegsentschädigungen und sucht diesen Artikel, obwohl das genannte Münchener Blatt bereits auf seinen privaten Ursprung hingewiesen hat, der„ Wilhelmstraße" anzuhängen. Wir stellen fest, daß die Wilhelmstraße" mit jenem Artikel nicht das mindeste
zu tun hatte."
Streiks französischer Arbeiterinnen.
Genf , 24. Mai. ( Frantf. 3tg.") Der Ausstand der Pariser Damenschneiderinnen ist, wie der Minister des Innern am Dienstag in der Kammer mitteilte, beendet. Den Arbeiterinnen wurden ihre Forderungen einer Zeuerungszulage von 75 Gentimes pro Tag bewilligt und die englische Arbeitswoche durchgefeßt. Seit gestern aber befinden sich die übrigen Arbeiterinnen, die sich den Damenschneiderinnen angefchloffen hatten, wie u macherinnen, Weißzeugnäherinnen, Korsettnäherinnen, Damenmäntelnäherinnen, im Streit und vielfach tam c3 bereits auf den Boulevards zu Kundgebungen.
Bern , 24. Mai. Lyoner Blätter melben aus Mabrib: Bei ben Unruhen in Portugal gab es 25 Tote und 250 Schwerverwun bete. Der Schaben an Besitzungen und Material ist sehr erheblich. Der spanische Minister des Innern erklärte, die Regierung habe große Mengen Brot von Valencia und Alcantara nach Lissabon gefchidt, um der portugiesischen Regierung einen Freundschaftsbeweis au geben.
Luxemburg , 24. Mai. Nach mehrwöchigen Verhandlungen ist ein nisterpräsident wird der bisherige Generaldirektor der Finanzen neues Koalitionsministerium gebildet worden. MiStauffman. An seiner Stelle übernimmt Dr. Calmas, ordentlicher Profeffor an der Universität Frankfurt a. M., das Portefeuille Danach ist also die Wilhelmstraße" bereits zu einer amtlichen ber Finanzen. Kauffmann wird die auswärtigen AnBezeichnung geworden. Man sieht, daß unter der Parole" Freie gelegenheiten und den Lebensmitteldienst über Bahn dem Tüchtigen" schon jogar Straßen Karriere machen fönnen, nehmen.
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