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Nr. 153 34. Jahrgang

Parteinachrichten.

Beilage des Vorwärts

Bezirkskonferenz für die Provinz Brandenburg . Am Sonntag, den 3. Juni, tagte in Berlin eine Konferenz der Organisationsvertreter unter Hinzuziehung der zur Partei ge­hörigen Reichstagsabgeordneten und Kandidaten sowie ſonſt zur Teilnahme an den Provinzialparteitagen berechtigten Genossen. Die vom Parteivorstand vorgesehene Tagesordnung für den Parteitag wurde einmütig gebilligt und nach einer Besprechung der Situation in der Partei ebenso beschlossen:

" Die am 3. Juni 1917 tagende Bezirkskonferenz hat zu der Situation in der Partei und dem bevorstehenden Parteitag Stellung genommen. Sie schlägt den Kreisgeneralversammlungen folgende Resolution zur Annahme vor:

" Die Kreisgeneralversammlung bestätigt die frühere Zu­stimmung des Zentralvorstandes der Provinz Brandenburg zur Stellung der Reichstagsfraktion in der Frage der Landes­verteidigung. Sie erklärt, daß die Bewilligung der Kriegs­kredite als Ausdruck dieser Stellungnahme nicht im Widerspruch steht zu dem Programm und den Grundsäßen der Partei, den Beschlüssen der Parteitage oder internationalen Kongreffe. Die Parter war gezwungen, sich in ihrer Kriegspolitik bewußt an die Seite des eigenen Volkes zu stellen. Jede andere Haltung hätte als Barteinahme zugunsten der kapitalistischen Regierungen der gegnerischen Länder gewirkt.

Die Generalversammlung begrüßt es mit Genugtuung, daß die Partei gleichzeitig nichts unversucht ließ, um Berhand­lungen mit den Bruderparteien der am Kriege be­teiligten und neutralen Länder zu erreichen, die zur Beendigung des Krieges ein gleichmäßiges Handeln der Arbeiter aller Länder herbeizuführen geeignet waren. Zu der Konferenz der Jugendausschüsse am 24. Juni wurden für den Unterbezirk Niederlausitz der Genoffe Schüler- Guben , und für den Gesamtbezirk der Genoffe August Gebert­Charlottenburg delegiert..

Auf der Frauenkonferenz am 7. Juli werden die Genossinnen der Provinz durch die Genossin Simon- Brandenburg a.. und die Genossin Brendel Guben vertreten werden.

Von der Abhaltung eines Provinzialparteitages wird Abstand genommen und beschlossen, die Generalversammlungen, einheitlich

zu gestalten.

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Ueber den Stand der Parteipresse referierte der Genosse Sidow Brandenburg. Seine Anregung zur Agitation wurde noch ergänzt durch die Betonung der Notwendigkeit einer stärkeren Verbreitung der zur Verfügung stehenden Agitations­broschüren und den Hinweis auf eine bevorstehende Agitation unter der weiblichen Arbeiterjugend der Provinz durch die für diesen 3wed befonders geeignete Nr. 11 der Arbeiter- Jugend".

Keine Maßregelung.

Die Minderheitspresse berichtet unter der Ueberschrift: Ein sozialpatriotisches Jubiläumsgeschent" ausführlich über eine an­gebliche Maßregelung in der Expedition des Vorwärts. Einer ihrer Angestellten, Neumann- Nowaives, soll, weil er sich zur Un­abhängigen Sozialdemokratie bekannte, nach genau 25 jähriger Tätigkeit vom Vorwärts entlassen worden sein. Tatsächlich hat dieser Maßregelungsfall" mit Politit nicht das geringste zu tun. Maßregelungsfall" Neumann sollte, weil auf seinem Posten in der Erpedition nicht mehr viel zu tun war, in einer anderen Abteilung der Expedition mit helfen, weigerte sich aber und wurde deshalb gekündigt. Ein Streit im Betrieb, wie er in großen Unternehmen wohl nicht selten vorkommt. Die Oppositionspresse weiß ganz genau, daß in dem technischen Betriebe des Vorwärts eine ganze Menge bekann­ter Führer der Unabhängigen Sozialdemokratie beschäftigt und an­gestellt ist, ohne daß der Parteivorstand jemals den geringsten Ver­fuch gemacht hätte, fie in der Freiheit ihrer politischen Betätigung zu beschränken.

Aus den Organisationen.

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Donnerstag, 7. Juni 1917

Dadurch wird der Am letzten Sonntag wurde in Magdeburg ein außerordent- den öffentlichen Arbeitsnachweisen zu halten. licher Bezirkstag für den Sozialdemokratischen Erfolg der amtlichen Fürsorge gefährdet, indes besteht insbesondere Bezirksverband Magdeburg- Anhalt abgehalten. Den die Gefahr, daß die sogenannten Invalidenposten, die den Schwer­Geschäftsbericht des Bezirksvorstandes und ausschusses erstattete beschädigten vorbehalten bleiben sollen, nicht die richtige Verwen­Genosse Reims . Bezeichnenderweise haben die Kreisorgani- dung finden. Die Regierungspräsidenten und der Polizeipräsident sationen mit einer Sterbekasse am wenigsten gelitten. In der sehr in Berlin sind deshalb darauf hingewiesen worden, daß die Bundes­ausgedehnten Diskussion wurde von den Genossen Brandes- ratsverordnung über Wohlfahrtspflege während des Krieges in den Magdeburg , Niewerth- Wernigerode und Hartung- Fermers- meisten Fällen die Handhabe gewährt, auf eine zweckmäßige Rege leben die Auffassung der Opposition vertreten. Es wurde schließlich lung der Arbeitsvermittlung in solchen Fällen hinzuwirken. Grund­mit allen gegen vier Stimmen folgender Beschluß angenommen: säglich ist diese den Organen der amtlichen Kriegsinvalidenfürsorge " Der Bezirksparteitag billigt die Haltung und die Maßnahmen des oder den mit ihnen zusammenarbeitenden Arbeitsnachweisen zu Bezirksvorstandes und-ausschusses in den Fragen des Parteistreits." überlassen. Nur in Ausnahmefällen ist die Vermittlung auch anderen Reichstagsabg. Genosse Landsberg referierte dann über Stellen zu gestatten und die Drdnungsmäßigkeit ihrer Ausübung Die Kriegspolitik der Partei". Auch dieses Referat löste eine leb- dadurch zu sichern, daß das Zusammenarbeiten mit der amtlichen hafte Diskussion aus, in welcher wiederum die Vertreter der Min- Fürsorge zur Bedingung gemacht wird. derheitsauffassungen ausgiebig zu Wort kamen. Zum Schluß kon­statierte der Vorsitzende, Genosse Fabian- Magdeburg, ohne Ungleichheit bei der Magermilchverteilung? Widerspruch, daß die Anwesenden mit wenigen Ausnahmen mit der Der Verkauf von Magermilch ist in Berlin seit mehreren Mo Saltung des Barteivorstandes und der Fraktionsmehrheit einver- naten durch Magermilchkarten geregelt, die den Familien mit standen seien. Die bisherigen Vorstandsmitglieder wurden per Afkla- Kindern des 7. bis 10. Lebensjahres ein Bezugsrecht geben. Ein mation wiedergewählt. Der Bezirkstag war besucht durch 72 Teil- folches Recht" auf Nahrungsmittelbezug bietet aber bekanntlich noch nehmer einschließlich der Vertreter der Parteigeschäfte und der Ab- feine Gewähr dafür, daß man das betreffende Nahrungsmittel auch geordneten Landsberg , Silberschmidt, Brandes und Bender. Vom wirklich immer friegt. Aus der Gegend des Marheinekeplates mel Parteivorstand nahm Genosse Bartels- Berlin an den Verhand- det uns die Mutter eines im 9. Lebensjahr stehenden Mädchens, lungen teil. ihr Milchhändler habe schon vor mehreren Wochen die ihr durch die Am Tage zuvor wurde für das Verbreitungsgebiet der Magde - Milchkarte zugesagte Magermilchmenge eingeschränkt und schließlich burger" Volksstimme", den Regierungsbezirk Magdeburg , eine gar keine Magermilch mehr für sie gehabt. Er habe versichert, Landeskonferenz abgehalten, in welcher über den Stand der daß ihm nicht so viel Magermilch geliefert worden sei, wie er zur Magdeburger Parteigeschäfte berichtet wurde. Sie haben danach Befriedigung aller eingetragenen Kunden brauchen würde. Sonders den Krieg bisher besser überstanden, als anfänglich angenommen bar ist, daß gleichzeitig ein anderer Milchhändler, der nahe dabei wurde. Die Volksstimme" hat sogar mit 35 136 Beziehern im wohnt, Ueberfluß an Magermilch haben soll. Wenn die Angaben März d. J. ihren seit ihrem Bestehen höchsten Abonnentenstand er- des über Magermilchmangel klagenden Händlers zutreffen, so liegt reicht. Im April 1916 belief sich die Zahl der Bezieher auf 29 223. bier eine Ungleichheit der Milchbelieferung vor, gegen die nach Die Zahl der Feldpostabonnenten stieg von April 1916 bis März drücklich Einspruch erhoben werden muß. Ein Milchhändler wirb 1917 von 1841 auf 2886. Der Berichterstatter, Genosse Bethge, ja wohl wissen, welche Schritte er zu tun hat, um zu seinem Recht gab ein anschauliches Bild über die Schwierigkeiten, die während zu kommen und Gleichmäßigkeit in der Belieferung zu erzwingen. der Kriegszeit zu überwinden waren. Die Landeskonferenz erflärte Sorgt nicht er selber für Abhilfe, so sollten seine Kunden, die sich einstimmig mit der Bezugspreiserhöhung von 80 Pf. auf 1 M. darunter zu leiden haben, sich mit Beschwerde an die Fettstelle monatlich einverstanden. Eine längere Debatte rief der Bericht der Groß- Berlin wenden. Preßkommission und ein Vortrag des leitenden Redakteurs der Boltstimme", Genossen Bader , über Die Haltung der Volfs­stimme" in den Fragen der Kriegspolitik der Partei" hervor. Als einziger Redner wandte sich Reichstagsabg. Genosse Brandes gegen die Haltung der Volksstimme". Mit allen gegen zwei Stimmen wurde ein Antrag angenommen, durch welchen die Beschlüsse der Preßkommission bestätigt und die Haltung der Volksstimme" für richtig erklärt wird. An der Landeskonferenz nahmen 23 Dele­gierte teil.

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Groß- Berlin

Juni.

Die hohen Kaffeepreise in den Gastwirtschaften. Obwohl die Mittel für die Zubereitung des jetzigen sogenann­ten Kaffees viel billiger sind, haben die Preise für eine Tasse dieses Getränks eine bedeutende Steigerung erfahren. Die Volkswirt­schaftliche Abteilung des Kriegsernährungsamts, die Reichspreis­stelle, richtet deshalb an die Gemeinden und Preisprüfungsstellen, in deren Bezirk bereits bestimmte Preise für derartige Getränke festgesetzt sind, das Ersuchen, ihr möglichst umgehend davon Mit­teilung zu machen. Einige deutsche Gemeinden haben schon Höchst­preise für eine Tasse Kaffee festgesetzt; in Eisenach z. B. beträgt er 25 Pf. Die Volkswirtschaftliche Abteilung des Kriegsernährungs­amts betont, daß bei der Festsetzung der Höchstpreise folgendes zu beachten ist: Zunächst hat sich die Herstellung solcher Getränke bei dem Fehlen der reinen Kaffeebohnen und dem wesentlich billigeren Dem langen Winter des Mißvergnügens folgte statt des Preise der Kaffee- Ersatzmittel echtem Bohnenkaffee gegenüber er­heblich verbilligt. Ferner wird im allgemeinen keine Milch oder Frühlings gleich der Sommer auf dem Fuße. Ein sommer- nur ein sehr minderwertiges und nicht teures Ersatzmittel verab hafter Mai liegt hinter uns, der mit erstaunlicher Schnellig reicht. Aehnlich liegt es mit dem Zucker, der ganz überwiegend gar feit die Verspätungen, die der Winter der Vegetation auf- nicht mitgeliefert und für den meistens auch nicht einmal Sacharin gezivungen hatte, einholte. Nacheinander blühten die Ahorne, verabfolgt wird. Demgegenüber spielen die geringen Mehr­Roßkastanien, Flieder und Goldregen; nun hängen auch die kosten für die Unterhaltung des Personals usw. taum eine Rolle. weißen Blütentrauben von den Afazien und die Rosen sind auch trifft bei vielen Kaffee- Restaurants, besonders in den großen aufgeblüht. An den Seeufern ist das Schilf schon faft manns oft it jogar das Gegenteil der Fall. Unter diesen Umständen Städten, der Gesichtspunkt eines verminderten Umsatzes nicht zu; hoch aufgeschossen und die Blätter der Seeroſen haben sich liegt ein Anlaß zu erhöhten Preisen für die Vers ausgespannt; grüne Teichfrösche machen sich darauf breit und abreichung einer Tasse Kaffee oder Kaffee- Erjaß gegenüber den knarren mit dem Rohrspaß um die Wette, bis ein Schwarm Friedenspreisen im allgemeinen überhaupt nicht vor. Wildenten in den Seespiegel einfällt und die Grünen erschreckt die Flucht ergreifen. Auf den anschließenden ,, Wir füttern lieber die Schweine damit." Wiesen zwischen üppigem unzählige Farben- Für Spargel und Rhabarber sind für Berlin von der Bezirkss, punkte. Meist Herrschen die Ranunkeln vor, deren stelle für Gemüse und Obst neue Richtpreise festgesetzt worden. Ein Blüten die Wiesen dicht mit goldigem Gelb besprenkeln, da- Berichterstatter meldet dazu: Sofort, wie mit einem Schlage, waren zwischen weißes Wiesenschaumfraut, rote Kuckucksnelke, braun- Spargel und Rhabarber in den meisten Geschäften und in den Markt­rote Bachwurz, rote, wilde Orchideen und vieles andere. Dann hallen verschwunden. Wir füttern lieber die Schweine folgt der Laubwald in seiner frischen Blätterpracht. Meisen, damit, als daß wir zu den Preisen verkaufen," erhielten wir Drosseln und Finken musizieren, was die Kehle hergeben will, mehrfach auf Anfragen zur Antwort. Auf unsere Erkundigung er­und Häher und Krähen sorgen für die Dissonanzen. Eich- fuhren wir dann, daß nunmehr Spargel und Rhabarber nach ande­ren Städten, besonders nach Hamburg versandt werden. hörnchen äffen uns; sie denken an die langsam heranreifen­den Haselnüsse, Bucheckern und Eicheln und fürchten unsere Sonkurrenz. Dem schattigen Laubwald folgt die lichte Stiefern heide. Die kahlen Stämme und die hohen Kronen hemmen nur wenig den Sommerwind, der über die dichten Gräser des Waldbodens weht. Sie stehen in Blüte; schlanke Staubbeutel hängen aus den Aehren und sehnen sich dem Winde entgegen, der sie von ihrem Inhalt befreit und ihrer Bestimmung ent­gegenführt.

Grase

Der Sozialdemokratische Verein für den 17. sächsischen Wahl­Treis( Reichstagsvertreter Wolfenbühr) hielt am Sonntag seine Generalversamlung ab. Nach dem Geschäftsbericht hat der Kreis noch 1357 männliche und 247 weibliche Mitglieder. Die Versamm­lungstätigkeit liegt sehr danieder, was in der Hauptsache darauf zurückzuführen ist, daß besonders in den großen Orten keine Säle zur Verfügung stehen, da diese fast überall mit Militär belegt sind. Soweit die Vorgänge in der Partei in Frage kommen, besteht im 17. Wahlkreise die vollste Einmütigkeit darüber, daß die Geschlossen­heit der Partei unter allen Umständen aufrechtzuerhalten ist. Der Reichstagsabgeordnete des 18. Kreises, Wilhelm Stolle, der organi­satorisch zum 17. Areise gehört, sich aber bekanntlich zu den Un­abhängigen zählt, kann selbstverständlich nicht mehr Mitglied der Auch die Kiefern liegen hinter uns, und nun stehen Kreisorganisation sein. Die Generalversammlung stimmte dem Entschluß des Kreisvorstandes einstimmig zu und brachte besonders wir vor der jungen Saat, die sich in Wellenlinien senkt und zum Ausdruck, daß für diese Entscheidung nicht etwa seine oppositio- hebt. Schon überragen die Aehren vielfach die Halme. Das nelle Auffassung, sondern seine Tätigkeit im Dienste der organi- Korn blüht, und ein paar Stunden Sonnenschein entscheiden fierten Minderheit maßgebend ist. Die finanziellen Verhältnisse über das Geschick des Feldes und über unser eigenes. Zum des Kreises sind trotz der natürlichen Schwächung der Organisation Glück ist diesmal nicht zu befürchten, daß andauerndes Regen­sehr gute zu nennen, denn der Kreis verfügt über einen Kassen- wetter wie im Vorjahre zur Unzeit einsehen wird! bestand von nahezu 10 000 m., wozu noch beträchtliche Beträge Dem Winter des Mißvergnügens ist ein Sommer der kommen, die in den Ortsgruppen vorhanden sind. Nach einem Re- Hoffnung gefolgt. Möge er nicht trügen! ferat des Bezirksvorsitzenden Mehnert- Chemnitz beschloß man, den Parteitag mit zwei Delegierten zu beschicken. Gewählt wurden die Genossen Schleicher- Meerane und Eismann- St.Egidien. Mit der Haltung der Volksstimme" erklärte sich die Kreisversammlung ein­stimmig einverstanden.

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Ueber diese Mitteilungen kann man sich nach den mancherlei

ähnlichen Erfahrungen nicht mehr wundern. Was hier berichtet wird, sind die unausbleiblichen Folgen der Erziehungs-" und Aufklärungs" arbeit, wie sie von den agrarischen Zeitungen und Wortführern seit langem betrieben wird. Merkwürdig ist nur, daß gerade die lautesten Rufer für einen Dauerkrieg zu Grobes rungszwecken zugleich die eifrigsten Förderer der Lebensmittelnot sind.

Berliner Lebensmittelnachrichten.

Mit Rücksicht auf die reichlichere Zufuhr von Fischen gelangen auf Abschnitt 79 der Berliner Lebensmittelfarte 60 Gramm Brat­fett zur Verteilung. Der Abschnitt ist vom Montag, den 11., bis Sonntag, den 17. Juni, in denjenigem Geschäft einzulösen, in dem der Verbraucher zum peisefettbezuge in die Kundenliste eingetragen ist. Anmeldung für der Bezug des Bratfettes ist nicht erforderlich; Empfangsbescheinigungen werden nicht erteilt. Die Abgabe des Bratfettes geschieht in besonderer Packung.

Die Aussichten der diesjährigen Obsternte sind nach dem Urteil Die Kriegerfamilie auf der Wohnungsuche. der Sachverständigen nicht so günstig, wie angesichts des reichen Blütenansazes vielfach angenommen worden war. Die Aepfel. Ueber die Abneigung mancher Hauseigentümer oder ihrer Stell- bäume, die im vorigen Jahr besonders reich getragen haben, vertreter, ihre Wohnungen an Kriegerfamilien zu vermieten, geht dürften in diesem Jahre ruben. Die Birnen blühten allgemein Die Generalversammlung des 20. Wahlkreises( Vertreter uns wieder eine Klage zu. Ein Kriegsteilnehmer, der sich in einem sehr reich, aber die Fruchtzweige und Knofpen haben durch die im Reichstag Paul Göhre ) tagte am Sonntag in Gelenau . Aus Berliner Lazarett befindet, aber wahrscheinlich in nächster Zeit als Kälte im Februar bei vielen Sorten sehr gelitten. Unter der Trocken­dem Geschäftsbericht ist hervorzuheben, daß die wirtschaftlichen Ver- geheilt an die Front zurückkehren wird, muß für seine in Berlin heit ist das Beerenobst, z. B. die Stachelbeere, in zahlreichen hältnisse im Erzgebirge im letzten Jahr noch trostloser geworden wohnende Familie hier eine andere Wohnung suchen. Als der Feld- Gegenden verkümmert. Bei dem jezigen Mangel an Sprißen, Spriß find. Die ungünstigen Umstände haben natürlich auch auf graue zusammen mit seiner Frau im Nordosten der Stadt eine mitteln und Arbeitern ist außerdem zu befürchten, daß Schädlinge die Organisation schädlich gewirkt. Wir haben nur noch in 21 Orten Wohnung besichtigen wollte, fragte die Portier frau ihn, ob er wieder und Krankheiten überreich auftreten werden. Nach alledem glaubt Mitglieder. Eingezogen sind ca. 1500 Mitglieder. Die vom Partei- ins Feld hinausgehen werde. Auf seine bejahende Antwort erklärte man im günstigsten Falle nur mit einer Mittelernte rechnen borstand in Umlauf gesetzte Friedenspetition erzielte 1874 Unter- sie, unter diesen Umständen könne sie ihm die Wohnung nicht zu dürfen. der Wirt habe schon genug Kriegerfamilien im schriften, eine Zahl, die wesentlich höher geworden wäre, wenn nicht vermieten, die ganze Arbeit durch das behördliche Verbot eine Störung er- Hause. Sie fügte hinzu, daß der Wirt sie ausdrücklich Bureaukratismus und Papierverschwendung. In der Gerichts­fahren hätte: ca. 800 Unterschriften verfielen der Beschlagnahme. beauftragt habe, an feine Striegerfamilie mehr zu schreiberei des Berliner Landgerichts 1, Abteilung für Strafsachen, Als der abgewiesene Striegsteilnehmer am nächsten meldete sich ein Prozeßbeteiligter und bat unter Vorzeigung seines Charakteristisch ist, daß die Parteiversammlung, die sich nur mit bermieten. geschäftlichen Angelegenheiten zu befassen hatte, im Auftrage der Tage seine Wohnungssuche fortsetzte, gab es neuen Aerger. Der Ausweises um Rückreichung der zu dem erledigten Prozeß ein­Annaburger Amtshauptmannschaft überwacht wurde. Ob etwa bei Verwalter eines Hauses, in dem er gern gemietet hätte, jagte ihm gereichten Urkunden. Der Beamte lehnte das ab und verwies den der genannten Behörde die Neigung besteht, uns langsam wieder von vornherein, Mieteermäßigung fönne er für Kriegerfrauen nicht Antragsteller auf den schriftlichen Weg. Als darauf der Prozeß­mit Nadelstichpolitik vertraut zu machen? Genosse Göhre, der seit bewilligen. Die Furcht, einer Striegerfamilie etwas beteiligte bat, doch dann der Einfachheit halber einen Protokoll­zwei Jahren das erstemal wieder im Kreise war, betonte in seiner von der Miete ablassen zu müssen, mag bei dieser vermerk zu machen, daß die Papiere vom Antragsteller zurückverlangt Ansprache, daß er freiwillig in die Reihen derer getreten sei, die Abneigung der Hauswirte gegen Kriegerfamilien start mitsprechen. würden, erhielt er von dem diensttuenden Beamten die Antwort: zum Schuße der Heimat hinausziehen mußten, mit denen er gerne Der Kriegsteilnehmer äußert sich zu uns über seine bei der Für Leute wie Sie, die schreiben fönnen, protokolliere ich nicht, Leid und Gefahren teilen wollte. Die gewonnenen Erfahrungen Wohnungssuche gemachten Erfahrungen in so bitteren Worten, daß dazu bin ich zu überbelastet. Reichen Sie einen schriftlichen Antrag Wenn man berücksichtigt, daß derartige Ansuchen um Rück würden ihm sicher nach dem Kriege von Nuzen sein. Mit Genug wir uns die Wiedergabe versagen müssen. Wir stimmen ihm durch ein." tuung erfülle es ihm, daß im Kreise einmütig die Auffassung be- aus darin bei, daß Kriegsteilnehmer vor solchen Wohnungssorgen gabe überreichter Papiere nach Erledigung von Prozessen täglich zu hunderten bei den Gerichten gestellt werden, fann man ermessen, stehe, der Partei die Treue zu wahren. Zum Verhalten der Ma- geschützt werden müßten. welche Zeit, Porto- und Papierverschwendung durch eine derartige rienberger Amtshauptmannschaft in der Unterstüßungsfrage stellt Göhre fest, daß sich die genannte Behörde damit in schroffen Gegen­Handhabung getrieben wird. satz zu den Aischauungen des Reichstages und der oberen Reichs­behörde stelle. Als Delegierter für den Parteitag wurde Ge­noffe Uhlig- Ehrenfriedersdorf gewählt,

Die Arbeitsvermittlung für Kriegsinvaliden. Mit der Arbeitsvermittlung für Kriegsinvaliden befassen sich mannigfache Gesellschaften, Vereine und Unternehmungen, ohne die nötige Fühlung mit den Organen der Kriegsinvalidenfürsorge und

Der Winter- Garten hat sich für seine neue Saison die ersten Kräfte des großen Balletts der Warschauer Oper gesichert, in erster Linie die Prima Ballerina Anna Gaszewska. Bekanntlich ist das