Nr. 154+ 34. Jahrgang
Beilage des Vorwärts
Freitag, 8. Juni 1917
Stadtverordnetenversammlung. Reklame gemacht worden. Die Vororte werden nicht davon ablassen, eigenen Bedarf bestimmten Vorräten abgeben, an wen sie wollen,
13. Sihung vom Donnerstag, den 7. Juni 1917, nachmittags 5 Uhr. Die Sigung wird vom Vorsteher- Stellvertreter Cassel nach 5% Uhr eröffnet. Am 25. Mai ist der Stadtv. Redakteur Karl Goldschmidt
chrenden Nachruf.
nach längerem Leiden verstorben. Der Vorsteher widmet ihm einen Die Beschlüsse der Versammlung zur Aenderung des§ 17 der Sabung für die städtische Feuersozietät haben die Billigung des Magistrats nur teilweise gefunden. Er tritt dem Beschlusse, daß Neuabschätzungen von Gebäuden infolge außergewöhnlicher Aenderung der Baukosten gegenüber der Abschäßungszeit auf Antrag des Versicherten" auch vor Ablauf der zehnjährigen Frist vorzunehmen sind, zwar bei, hält dann aber auch die Annahme des vom Plenum abgelehnten Ausschußvorschlages für notwendig, wonach dem§ 17 noch der Zusak gegeben werden sollte: „ Erklärt sich... der Eigentümer... bereit, bis zur Feststellung des neuen Schäßungswertes einen Zuschlag von 33% Proz. zu dem nach dem bisherigen Schäßungswert sich ergebenden Jahresbeitrage zu entrichten, so übernimmt die Feuersozietät bei einem Brandschaden auch schon vor durchgeführter Neuabschäzung die Zahlung der Entschädigungssumme für die Wiederherstellung des Gebäudes nach den zur Zeit des Brandes maßgebenden Preisen."
Stadtv. Biffing( Fr. Fr.) bedauert die Stellungnahme des Magistrats. Dieser scheine durchaus eine vollständige Neutarierung herbeiführen zu wollen. Man möge die Sache nochmals in einent Ausschusse prüfen.
Stadtv. Dr. Rosenfeld( Soz.) stellt sich mit seinen Freunden auf den Standpunkt des Magistrats. Gewiß sei die finanzielle Lage der Hausbesitzer zu berücksichtigen; andererseits dürfe man doch nicht daran vorübergehen, daß es jetzt den Hausbesitzern vielfach gelingt, die Mieten zu steigern( Widerspruch), jede Nummer des„ Grundeigentum" beweist das. Zur nochmaligen Ausschußberatung liege feine Veranlassung vor.
Stadtrat Wagner fann auch von nochmaliger Ausschußberatung keinen Nuzen ersehen.
Stadtv. Hahn( Linke) protestiert im Verein mit dem Stadtv. Bissing sehr lebhaft gegen die Behauptung, daß die Hausbesitzer mit Mietsteigerungen in großem Umfange Erfolg gehabt hätten. Es handle sich nur um einen Versuch eines oder zweier Grundbesitzervereine, der von der Gesamtheit nicht gebilligt werde.
Stadtv. Dr. Rosenfeld verweist demgegenüber auf die zahl
Stadtv. Dr. Weyl: Daß die Unterscheidung nach dem Schulgeld bei der Prüfung der Würdigkeit erst durch den Magistrat in die Vorlage gekommen ist, wird der Schulrat nicht bestreiten. Er hat hier freilich bloß ein Amt und keine Meinung. Die Vorlage geht an einen Ausschuß.
Stadtschulrat Reimann: Von uns ist für unsere Pläne keine gegeben. Kohlenhändler können also nach Belieben von zu ihrem uns die Steuerzahler auch auf dem Wege der Vorschulen abzu- dagegen die Abgabe an Personen, die nicht ihre ständigen Kunden nehmen, wenn wir auf diese verzichten. Daß der Junge auch eine sind, verweigern! Dieser Eindruck wird hervorgerufen, wenn man Die Lust, Uebertretungen zur besondere Würdigkeit besigen muß, ist doch eigentlich lebstverständ- fich den Bescheid vor Augen hält. rich. Auf die Idee des Reformgymnasiums wird später zurückzu- Anzeige zu bringen, aber wird dadurch nicht gefördert. kommen sein. Am Schlesischen Bahnhof , in der Madaistraße vor dem Fundder jetzigen Lage der Dinge nicht entbehrt werden könne. Stadtv. Dr. Tropfke( Linke) verteidigt die Vorschule, die nach bureau, stieß ich auf eine Menschenansammlung. Beim Nähertreten gewahrte ich Kleidungsstücke, Müzen, Stiefel, Stadtv. Cassel stellt fest, daß der Vorredner mit seiner Auf- Betten und sonstige im Eisenbahnwagen liegen gebliebene Dinge. Es war wiederum Versteigerung. der Fundsachen. fassung in der Fraktion allein steht. Hier, Freund, kannst Du, ohne im Besitze eines Bezugscheins zu wenn Du Geld hast! Die sein, alles erstehen, was Du brauchst Händler erwerben bei der Versteigerung die Sachen selbstverständlich ohne Bezugschein und geben sie auch ohne einen solchen gleich auf der Straße an Kauflustige ab. Auch ich wollte ein Paar gutDie Kriegszulage für die städtischen Arbeiter, Ange- erhaltene Stiefel kaufen. Beim Verhandeln fiel mir jedoch noch stellten, Beamten und Lehrer soll in den seit 1. Dezember 1916 gül- rechtzeitig der Strafbefehl gegen den Arbeiter wegen Verstoßẞes eine gewisse Verordnung ein, und ich unterließ den tigen Säßen vom 1. Juli d. J. ab für Verheiratete( nicht für gegen Auch hier eine Behörde, die ungewollt zum UeberLedige) eine Erhöhung und Erweiterung erfahren. Bis- Kauf. Der Käufer aber tommt in her erhalten Verheiratete ohne Kinder bei einem Gesamtdienstein- treten von Verordnungen anreizt. kommen bis zu 4500 M. monatlich 25 M., Verheiratete mit Kindern Gefahr, bestraft zu werden. Können die Fundsachen, soweit sie zu bis zu 16 evtl. 18 Jahren bei einem Einkommen bis zu 6000 M. den rationierten Dingen gehören, nicht auf eine andrre Art in den bei einem Kind monatlich 30 M., bei 2 Kindern 35 M., und so weiter Verkehr gebracht weeden? Warum müssen erst die Händler die für jedes weitere Kind 5 M. mehr. Vom 1. Juli ab soll folgende Sachen erwerben, um sie mit hohem Gewinn loszuschlagen? Ja! Warum? Bis dahin war ich mit meinen Gedanken ges Staffelung eintreten: fommen, als aus dem mittlerweile bewölft gewordenen Himmel, ein Donnerschlag ertönte und ein erfrischendes Gewitter einſezte.
Verheiratete ohne Kinder mit bis 3000 M. Einkommen monatlich 35 m., mit 3-6000 M. Einkommen 25 M.,
Verheiratete mit Kindern bei Einkommen bis 3000 M. für 1 Kind 42,50 M., von 3-6000 M. für 1 Kind 32,50 M., von 6-9000 M. für 1 Kind 22,50 M., und für jedes weitere Kind 7,50 M. mehr. Stadtv. Dr. Knauer bedauert, daß die Lehrer nicht ohne weiteres in die Vorlage einbezogen worden sind und beantragt Ausschußberatung. Stadtv. Brückner( Soz.) tritt diesem Antrage bei. Auch den Ledigen gebühre angesichts der steigenden Teuerung eine Erhöhung der Kriegszulage. Die Angestellten, auch verheiratete Pfleger in Krankenhäusern und Irrenhäusern, bekämen an Gehalt und Teuerungszulagen zuſammen weniger als die Zulagen allein für die Arbeiter in manchen Induſtrien betragen.( Hört! hört!) Hier müsse gründlich durchgegriffen werden. Aehnlich hätten die Bureauangestellten beiderler Geschlechts nach wie vor unter den ganz unzureichenden Bezügen zu leiden. Der 1. Juli sei für die Erhöhung zu spät; der Termin müsse vordatiert werden.
60 Gramm Bratfett in Groß- Berlin.
In der nächsten Woche werden in allen zur Fettstelle GroßBerlin gehörenden Stadt- und Landgemeinden außer der gewöhn lichen Fettmenge 60 Gramm Bratfett in fertiger Packung durch die Kleinhändler verteilt werden. Der Verkauf erfolgt gegen Vorzeigung der Lebensmittelfarte in den einzelnen Gemeinden und Abtrennung eines bestimmten Abschnittes bei demjenigen Händler, bei dem der Karteninhaber mit seiner Speisefettfarte eingetragen ist. Der Preis für 60 Gramm Bratfett beträgt im Kleinverkauf 24 Pf. In den übrigen nicht zur Fettstelle Groß- Berlin gehören den Gemeinden der Landkreise wird das Bratfett gleichfalls dem nächst abgegeben werden.
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reichen Mitteilungen der Grundbesizervereine in ihren eigenen wird demgemäß beschlossen und der Ausschuß sofort ernannt. Ihm am Montag beginnende Fleischkartenperiode in der Zeit vom Mona
Organen und hält seine Behauptung voll und ganz aufrecht. Die weitere Verhandlung leitet der zweite Vorsteher- Stellvertreter Heimann( Coz.).
und Gelpke.( Fr. Fr.).
An der Beratung beteiligen sich noch die Stadtvv. Bissing Der Antrag Bissing auf nochmalige Ausschußberatung wird mit knapper Mehrheit abgelehnt; in zweiter Lesung gelangt der Magistratsantrag zur Annahme.
Zur Beratung gelangen nunmehr die( von uns bereits skizzierten) Vorschläge des Magistrats über
Aenderungen im höheren Schulwesen
zögern. Die Rücksicht auf die in den Vororten bestehenden Vor
gehören auch Stadtvv. Barthelmann, Brückner, Glocke, Hinze, Mann ( Soz.) an. die Behandlung der mit Erbsyphilis behafteten Säuglinge überDie Säuglingsfürsorgestellen sollen hinfort auch nehmen; die Kosten in Höhe von 10 000 M. für das Rechnungsjahr 1917 fönnen aus laufenden Etatsmitteln bestritten werden. Schluß 49 Uhr.
Groß- Berlin
Beobachtungen und Glossen.
tag bis Mittwoch durch die Brotkommissionen statt. Die Menge der auf die Bezugscheine zu entnehmenden Nährmittel ist mit der auf Rinderkarte 125 Gramm wöchentlich. Ein Anspruch auf eine bes die Fleischkarten entfallenden Fleischwochenmenge gleichgestellt worden; sie beträgt also zurzeit auf die Vollkarte 250 Gramm, auf die stimmte Art der genannten Lebensmittel besteht nicht. Es Kinderkarte 125 Gramm wöchentlich. Ein Anspruch auf eine be werden vielmehr nach Maßgabe der vorhandenen Vorräte entweder Graupen oder Grieß oder Teigwaren geliefert. Umgetauscht werden nur die Reich 3 fleischkarten; für städtische Fleischkarten findet ein Umtausch nicht statt. Die Ware fann in den durch Aushang fenntlich gemachten Verkaufs stellen gegen Abgabe des für die betreffende Woche gültigen Bezugicheinabschnittes gekauft werden. Umtauschberechtigt sind diejenigen, welche sich in die Liste der zuständigen Brotkommission eingetragen oder nachträglich den Umtausch beim Magistrat, Abteilung für Lebensmittelversorgung, bewirkt haben. Anträge derjenigen Einwohner, die sich bisher noch nicht zum Umtausch gemeldet haben, tönnen nicht mehr berücksichtigt werden, da die hierfür Ver fügung stehenden Vorräte mit Rücksicht auf die große Zahl der bereits vorliegenden Anmeldungen dies nicht zulassen. Wo noch Kartoffeln sind!
für die männliche Jugend. Diese Pläne sollen gleichzeitig der Versorgung der nördlichen Außenbezirke der Stadt mit höheren Lehranstalten und dem Aufstieg der Be= gabten" dienen. Beabsichtigt wird 1. die Verlegung des Sophiengymnasiums nach dem Nordosten an den Kurischen In der gestrigen Sitzung der Berliner Stadtver Plaz und die Errichtung einer Oberrealschule im alten Ge- ordnetenversammlung fam es zu einer Aussprache bäude, 2. die Gründung einer neuen Oberrealschule über die Ungleichheit der Bildungsmöglichkeiten für die veram wedding in der Nähe des Courbiere- Blakes, 3. U in wand- schiedenen Klassen der Bevölkerung. Der Magistratsantrag Tung des Köllnischen Gymnasiums in eine Echule für über Reformenim höheren Schulwesen, die einer besonders befähigte Gemeindeſchüler 4. Umwandlung des Ausleje hervorragend befähigter Gemeindefchüler den Weg der über Reformen im höheren Schulwesen, Friedrichsgymnasiums in eine einzötige Anstalt zu besserer Schulbildung ebnen sollen, fand bei keiner Gruppe und Errichtung einer verkürzten Realschule( Kämpf der Versammlung ganz uneingeschränkten Beifall. Auch Der Landrat zu Witkowo in Posen hat sich an das Schule) in seinen Räumen. Von mehreren Seiten wird Ausschußberatung beantragt. Stadtverordneter Cassel, der die Vorschläge des Magistrats Arbeitslojenamt der Stadt Leipzig gewendet, damit Stadtv. Caffel( Linke): Die Verlegung höherer Schulen in die als einen großen Fortschritt pries, äußerte wenigstens gegen ihm dieses männliche Arbeiter zu landwirtschaftlichen Zweden überAußenviertel ist in den Verhältnissen wohl begründet. Eine die Beibehaltung der Vorschule große Bedenken. weist. Dieſe ſollten außer freier Wohnung einen Tagelohn von Schwierigkeit liegt in der Vorschulfrage. Bei zwei der neuen An- Die sozialdemokratischen Forderungen zum Schul- und Bil- 1,90 bis 2 M., ½½ Liter Mager- und Vollmilch, 2 Pfund Grüße stalten soll die Vorschule beibehalten werden. Nachdem der Kultus- dungswesen wurden vom Genossen Wey I dargelegt. Hinterwoche erhalten. Das Arbeitslosenamt berichtete, daß der Arbeitsund fünfundzwanzig() Pfund Kartoffeln in der minister durch Erlaß vom vorigen Jahr die Wege gewiesen hat, den ihnen bleibt diese sogenannte Schulreform so weit zurück, daß nachweis männliche Arbeiter jezt überhaupt nicht zuweisen fönne; Uebergang von der Volksschule zur höheren Lehranstalt schon nach der sozialdemokratische Redner sie mit Recht als ein bloßes außerdem jei der angegebene Lohn zu gering, da die Arbeiter zu dreijährigem Besuch der ersteren zu ermöglichen, ist jeder Grund Schönheitspflästerchen bezeichnen konnte. Er wies einem großen Teil sich selber die Kost beschaffen müßten. weggefallen, mit der Beseitigung der Vorschulen noch länger zu hin auf die an der Vorlage unangenehm auffallende ober- mutlich der Rohn für Arbeiterinnen noch geringer ſein werde, fei ge ſchulen kann nicht ausschlaggebend sein; in diesem Punkte werden flächliche Art, sich mit der Einheitsschulbewegung wohl ausgeschlossen, daß sich weibliche Arbeitskräfte bei dem jetzt sich Verhandlungen des Magistrats mit den betr. Kommunen emp- auseinander zu setzen. Für die breiten Massen, nicht ohnehin geringen Angebot entschließen würden, derartige Arbeiten fehlen. Für die neuen Pläne zur Schaffung der Möglichkeit des nur für die Begabtesten, forderte er mehr Bildungs- anzunehmen. Aufstiegs der Hochbegabten aus der Volksschule verdient Stadt- möglichkeit. Wir gönnen natürlich den landwirtschaftlichen Arbeitern in Stadtschulrat Reimann verteidigte den Bosen ihre 25 Pfd. Kartoffeln wöchentlich, meinen aber, daß dieser schulrat Reimann unseren besonderen Dank. Voraussetzung ist Magistrat und seine Arbeit in einer Erwiderung, die sehr Vorgang der zuständigen Reichsstelle einen Fingerzeig geben könnte, natürlich Verzicht auf jede Schablone und liebevolle Rücksichtnahme schwach und lahm war. Daß die Vorschule als Sperrschule wo noch Kartoffeln für die Städte zu holen sind, auf die Individualität bei der Auswahl des Schülermaterials. Stadtv. Dr. Weyl( Soz.): Die Vorlage versucht eine Lösung der für die Gemeindeschüler wirke, glaubte er bestreiten zu dürfen. zumal da ja auf dem Lande neben dem Kartoffelreichtum auch noch Frage des" Aufstiegs der Begabten", der freien Bahn allen Tüch- Stadtverordneter Tropfke fand sogar den Mut, von Un- andere Lebensmittel besser und wohlfeiler zu haben sind als an den tigen". In der Vorlage ist nur die Rede von den Hochbegabten, entbehrlichkeit der Vorschule zu reden. Die Magistratsvorlage Industrieplätzen. den Ueberbegabten, nicht von den normal Begabten; immerhin muß wurde schließlich einem Ausschuß überwiesen. anerkannt werden, daß die Erfahrungen des Weltkrieges auch hier Techniker als Groß- Berliner Gemeindeschöffen. den Beginn einer gerundlegenden Reform angebahnt haben. Wir treten dafür ein, daß jede Bevorrechtung im Schulwesen wegzuIn leitende Stellungen der Gemeinden find in letzter Zeit neben den Juristen auch die Techniker immer häufiger berufen fallen hat, daß das Bildungsniveau des gesamten Volkes gehoben Vor meinem Schreibtisch sitzend, starre ich hinaus auf die worden. Auch in Groß- Berlin sind Architekten und Ingenieure be wird, wie es schon unser Erfurter Programm verlangt. Darum sonnenbeschienene Straße. Vor mir liegen Zeitungsausschnitte und reits in leitenden Stellungen der Gemeindeverwaltungen tätig. fordern wir die Einheitsschule mit gemeinsamem Unterbau, beschriebene Blätter. Ich fange an zu vergleichen, zu überlegen Technifer als Bürgermeister haben wir allerdings in Groß- Berlin Unentgeltlichkeit des Schulbesuchs und der Lehrmittel, Gewährung und komme zu dem Ergebnis, daß manches nicht so zu sein brauchte, noch nicht. In den Landgemeinden war es bis vor einigen Jahren der Unterhaltskosten usw. Praktisch erreichbar scheint zurzeit frei- wenn, ja wenn lich nur die Schaffung einiger hundert Konzessionspennäler; aber In einer Notiz in der„ Neumärkischen Volts- Zeitung" nimmt Schöffen ausschließlich Juristen zu wählen. Die wachsende BeBrauch, zu Beigeordneten( zweiten Bürgermeistern) und besoldetent deshalb sind unsere Forderungen doch keine Utopien, denn für sie die Redaktion Stellung gegen die Versteigerung der nicht bestell- deutung der Technik für die Kommunalverwaltung hat auch bei den treten in immer steigendem Maße die pädagogischen Autoritäten ein. baren Pakete auf den Bostanstalten. Die ohne Adresse vorgefun- Landgemeinden hierin Bresche geschlagen, und in mehreren GroßVon der Vorlage find wir nach der Reklame, die für sie gemacht denen Pakete, oder solche, die aus einem anderen Grunde nicht Berliner Gemeinden fönnen wir Techniker als besoldete ist, enttäuscht, denn sie hat auf dem Wege von der Deputation zu bestellt werden können, werden von der Postverwaltung an ihre uns im Magistrat eine arge Verschlimmbesserung erfahren, und Beamten versteigert. In der Hauptsache enthalten die Pakete Gemeindebaumeister Tießen Mitglied des Gemeindevorstandes, In Lichterfelde ist der zwar gerade nach der sozialen Seite hin. Die Vorschulen müssen Lebensmittel, die bei der Versteigerung oftmals einen weit über den in Niederschönhausen ist es der Gemeindebaumeister Richard beseitigt, die Klassenfrequenz muß herabgesetzt, die schulärztliche Höchstpreis hinausgehenden Erlös bringen. Nicht nur, daß also Schulz. Erst vor kurzem hat die Gemeindevertretung von Briz Organisation vervollkommnet werden. Nicht gutheißen können rationierte Lebensmittel einzelnen über ihr Quantum hinaus zu den dortigen langjährigen Gemeindebaumeister Baurat Grotgan zum wir die oberflächliche Art, in der sich die Vorlage mit der Forde- gängig gemacht werden, es wird auch von einer Behörde gegen die besoldeten Schöffen gewählt. Der jüngste Fall dieser Art ist die rung der Einheitsschule abfindet. Die Beihilfe von 300 M. scheint Verordnung betr. die Höchstpreise verstoßen. Gibt es wirklich keinen Schöffenwahl in Friedrichsfelde , wo der Gemeindebaumeister. nicht in allen Fällen ausreichend. Die allerernstesten Bedenken anderen Weg, um die Waren vor dem Verderben zu schützen und Goger zum Beigeordneten und besoldeten Schöffen gewählt worden erregt aber die Zwangsauslese der Schüler, bei der man sich er- sie der Allgemeinheit zugängig zu machen? Das Beschaffen ratio- ist. Für diese Wahl war eben die Tatsache entscheidend, daß die laubt, einen Unterschied zu machen, je nachdem Schulgeld bezahlt nierter Lebensmittel ohne Karten ist zudem strafbar. Technik für die Gemeindeverwaltung von Jahr zu Jahr größere wird oder nicht. Man will, wenigstens bei denen, für die Freischule Zwei Arbeiter auf einem Flugplatz bekamen Wurst angeboten. Bedeutung gewinnt und daß ein technischer Oberbeamter gerade auf beantragt wird, auch eine Prüfung der Würdigkeit vor- In dem Glauben, daß es sich um Auslandsware handele und daß den Gebieten der Bau- und Werksverwaltungen den Bürgermeister nehmen. Gegen eine solche Kautschutbestimmung muß der ener- deren Beschaffung ohne Karten erlaubt sei, kauften sie ein Pfund zu am ehesten entlasten könne. Aus dieser Erwägung heraus hat auch gischste Protest erhoben werden; der Urheber dieses Vorschlages hat dem horrenden Preise von 8,50 M. Nach dem Kauf machte einer die Gemeinde Mariendorf grundsäglich beschlossen, die Stelle wahrlich des Geistes der jezigen Zeit keinen Hauch verspürt! Der von ihnen einem Gendarmen Mitteilung, da er glaubte, daß ihm eines Beigeordneten nicht, wie früher beabsichtigt, mit einem Juristen, Vorlage sind daher eine ganze Anzahl Giftzähne auszubrechen. Bei ein Bucherpreis abgefordert worden sei. Der Gendarm erstattete sondern mit einem höheren Techniker zu besetzen. den Vorschulen fommt auch in dieser Vorlage der kapitalistische Anzeige; der Staatsanwalt lehnte ein Einschreiten gegen den VerPferdefuß wieder zum Vorschein. Hier kann es fein Kompromiß läufer der Wurst ab, da dieser feinen übermäßigen Gewinn erzielt Das Kriegs- Bekleidungsamt des Gardekorps teilt mit, daß es in geben, Vorschulen sind unnötig und schädlich. Die Beseitigung der habe. Der Arbeiter aber erhielt ein Strafmandat über 3 M., weil Anbetracht der jetzigen teuren Lebensverhältnisse für die weitere Vorschulen, die nur Sperrschulen, Standesschulen, die eine reat- er sich Fleischwaren ohne Marken beschafft habe. tionäre Schöpfung sind, ist ja doch ein alte Forderung der Frei- In einem Vorort wollte eine Frau, die tagsüber einer Be- Dauer des Krieges die Löhne für fast sämtliche Bekleidungsstücke finnigen und der Abg. Ernst hat 1908 im Abgeordnetenhause goldene schäftigung nachgehen muß, sich für 20 Pi. Kohlen besorgen. Db- um einen Kriegszuschlag erhöht hat, der unverkürzt durch den Arbeitgeber an den lezten Arbeiter zu zählen ist. Die Worte gesprochen, als er den Antrag auf Beseitigung begründete. wohl der Kohlenhändler über einen Vorrat verfügte und auch an Verzeichnisse der neuen Preise gehen den in Frage kommenden BerUm als Abschlagszahlung annehmbar zu sein, muß die Vorlage andere Leute Kohlen verkaufte, wurde der Frau die Abgabe von bänden usw. zu. Jeder Arbeitgeber ist vertragsmäßig verpflichtet, erheblich umgearbeitet und vervollkommnet werden. Kohlen verweigert. Sie erstattete Anzeige beim Kriegswucheramt. Stadtv. Dr. Knauer( Linke) begrüßt die Vorlage als einen Durch den zuständigen Landrat, an den die Sache abgegeben ein Verzeichnis der Arbeitslöhne im Arbeitsraum und in der Ausgabestelle auszuhängen. großen Fortschritt. Berlin sollte diese Gelegenheit benußen auch worden war, wurde mitgeteilt, daß die Möglichkeit polizeilichen Einein Reformgymnasium zu schaffen. Die Würdigkeit und die Ge- schreitens fehle, denn die Kohlenhändlerin habe nur an eine andere fittung i e de s- Schülers, nicht etwa nur der Freischüler, zu prüfen, Frau einen halben Zentner Kohlen von einer geringen Menge Bruch habe die Stadt das allergrößte Interesse. kohle, die für den eigenen Bedarf der Händlerin bestimmt war, ab
Gemeindeich öffen verzeichnen.
Das Erste Nachmittagsheim für verwundete Krieger, welches während des Winters in der Leipziger Str. 75/76 war, wird sich von Freitag, den 8. Juni, ab wieder im Krollschen Garten