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Englangs bedingte Pässe.

Erklärung Lord Cecils.

London , 8. Juni. ( Reuter.) Unterhaus.( Ausführliche Mel­dung.) In Erwiderung auf eine Anfrage betreffend die Bässe für Ramsay Macdonald und Jowett sagte Lord Cecil :

Das Kriegsfabinett hat nach reiflicher Ueberlegung be­schlossen, daß es wünschenswert ist, diese Pässe aus3­zustellen, wenn darum ersucht wird. Die russische Regierung hatte eindringlich und wiederholt dem Wunsche Ausdruck gegeben, daß die Vertreter der Minderheit sowohl wie die der Mehrheit der arbeitenden Klassen die Erlaubnis erhielten, Petersburg zu be­suchen, und hat dabei die Unabhängige Arbeiterpartei als einen der Verbände bezeichnet, der nach ihrem Wunsche Gelegenheit dazu er­halten sollte. Dem Kriegskabinett wurde von maßgebenden Per­jönlichkeiten, darunter Botschafter Buchanan und Henderson, erklärt, daß eine Paßverweigerung zu einem sehr ernsten Mißverständnis mit unseren russischen Verbündeten führen und in Rußland große Entmutigung unter denen verursachen würde, die am meisten bemüht sind, den Kampf für die Freiheit mit voller Tatkraft durchzuführen. Wenn die Pässe gegeben werden, werden sie für Petersburg ausgestellt werden. Es besteht nicht die Absicht, die Inhaber dieser Pässe in die Lage zu sehen, in Stockholm an irgendeiner Konferens teilzu­nehmen oder mittelbar oder unmittelbar mit feindlichen Untertanen in Stockholm oder sonstwo zu verkehren. Unter dieser ausdrücklichen Vereinbarung werden die Pässe ausgestellt werden. Ich höre, day die Vertreter der Anschauungen der großen Mehrheit der arbeiten­den Klasse ebenfalls Pässe für Petersburg wünschen, und diese werden ebenfalls ausgestellt werden, falls sie verlangt werden.

Bellairs fragte hierauf: Wird Cecil eine schriftliche Ber­pflichtung von den Pazinhabern verlangen, daß sie an keiner Non­ferens in Stockholm oder sonstvo teilnehmen werden? Gecil antworte: Das ist eine Sache, die vom Kriegskabinett abhängt und nicht gerade vom Auswärtigen Amt , aber jede vernünftige und ge­eignete Vorsichtsmaßnahme wird in dieser Hinsicht getroffen werden. Ramsay Macdonald fragte: Besteht die Absicht, daß wir in Stockholm mit einer solchen Persönlichkeit wie Branting verfehren dürfen, oder ist dies durch die Bedingung ausgeschlossen, unter der die Pässe ausgestellt werden? Cecil antwortete: Wie ich annehme, ist vom Stricgskabinett die Bedingung gestellt, daß fein mittelbarer oder unmittelbarer Verkehr mit dem Feinde statt­

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Starkes englisches Zerstörungsfeuer öftlich Wytschaete und Messines Kämpfe am Ypernkanal- Vergebliche feindliche Vor­ftöße bei Vermelles, Loos, Croisilles und Lens Sturmangriffe bei Braye und Cerny scheitern. Amtlich. Großes Hauptquartier, den 9. Juni 1917.( 23.2. B.)

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Westlicher Kriegsschauplatz.

eeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Längs der ser nur stredenweise lebhafte Artillerietätigkeit. Gegen unsere Stellungen östlich von Wytschacte und Messines richtete sich von Mittag ab wieder startes Zerstörungsfeuer. Die großen Angriffe erneuerte der Feind unter dem Eindruck der schweren Berlufte, welche die durch Gefangene bestätigten zehn Angriffs- Divifionen erlitten hatten, tagsüber nicht; nur australische Truppen schickte er zu vergeblichem Vorstoß östlich von Messines ins Feuer.

In den Abendstunden entwickelten sich auf beiden Ufern des Kanals Ypern- Comines und in der Douve - Niederung neue Kämpfe, bei denen der Feind keine Vorteile erringen konnte.

Bom La Baffée- Kanal bis zum Sensée- Bach war die Kampf­tätigkeit abends gleichfalls gesteigert. Nächtliche Vorstöße nord­östlich von Vermelles, südlich von Loos und östlich von Croisilles wurden zurückgewiesen. Starke Kräfte sette der Feind zu wiederholten Angriffen südwestlich und südlich von Lens ein. In erbitterten Nahkämpfen schlugen dort auf beiden Ufern des Souchez- Baches sowie zwischen den von Givenchy auf Avion und von Bimy auf Mericourt führenden Wegen hessische und schlesische Regimenter den stellenweise in unsere Gräben eingedrungenen Feind durch kräftige Gegenstöße zurüd. Die Stellungen sind voll in unserer Hand.

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Nach starker Feuervorbereitung stießen nachts am Chemin­bes- Dames bei Braye und Gerny französische Sturmtruppen vor; sie wurden abgeschlagen.

Das auch in anderen Abschnitten der Aisne - und Cham pagne- Front abends starke Feuer ließ um Mitternacht nach. Heeresgruppe Herzog Albrecht. Die Lage ist unverändert.

Von dem

und der

öftlichen Kriegsschauplak

mazedonischen Front

find außer der üblichen Gefechtstätigkeit keine besonderen Bor­tommnisse gemelbet.

Der Erste General quartiermeister. Lubendorff.

Abendbericht.

Amtlich. Berlin , 9. Juni 1917, abends.

Nach Abschluß der Kämpfe des gestrigen Abends haben bisher keine neuen Angriffe der Engländer zwischen Ypern und Armentières stattgefunden.

An den anderen Frouten nichts Neues.

Der österreichische Bericht.

Wien , 9. Juni 1917.( W. T. B.) Amtlich wird verlautbart:

Deftlicher Kriegsschauplah.

In den Waldkarpathen und in Ostgalizien stellenweise leb­hafteres Geplänkel. Sonst Artilleriefeuer.

Italienischer Kriegsschauplatz.

Am Isonzo feine besonderen Ereignisse. Auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden hält der Geschäzkampf in wechselnder Stärke an. Ein im Zebiogebiet durch Sprengung entstandener Trichter wurde von unseren Truppen im Handgranatenkampfe gegen italienische Angriffe behauptet. Südöstlicher Kriegsschauplah.

Unverändert.

Der Chef des Generalstabes.

nun werde sichs zeigen, ob die Regierung imstande sei, sich Autori - ihre Pflicht, Rußland kraftvoll zu verteidigen, ohne vor Opfern finden darf. Ich kenne keine Möglichkeit, genauer zu bestimmen, tät zu verschaffen. Sie witterte den Augenblic, wo die Regie- zurüdzuschrecken, die Kampfkraft ber Armee zu heben und für das was beabsichtigt wird. Wie das Haus wohl weiß, ist Branting nicht nur ein hochangesehener Staatsmann in Schweden , sondern rung bie beliebten lezten Mittel der bisher Herrschenden spielen Wohl und das Grbgut des russischen Boltes zu tämpfen. Die Ver­Taffen werde. Der Ausgang der Kronstäder Angelegenheit ist aber sammlung fordert die Armee auf, fich freiwilliger auch der Sache der Allierten keinesfalls feindlich gesinnt.( Beifall.) ein ganz anderer gewesen. Da die Brücke mit dem Petersburger Mann es aucht zu unterwerfen und das revolutionäre Rußland Outhwaite fragte: Weiß Cecil, daß Vertreter des Arbeiterrates Arbeiter und Soldatenrat nicht abgebrochen war, blieb auch ein der Bauern und Arbeiter au berbeibigen. Sie erteilt diesem in Petersburg Verhandlungen mit dem Feinde pflegen und daß uebereinkommen mit der Regierung möglich, das fernab von aller triege ihren Gegen und wird das bergoffene diese Vertreter.. Hier unterbrach der Sprecher den Abgeord. brutalen Gewalt die Wege demokratischer Arbeitsgemeinschaft sucht. But nicht vergessen. Ariegsminister Retensti hat angeordnet, diese Entschließung neten, der seinen Satz nicht beenden konnte. Der Grund der In welcher Weise sich dies vollziehen wird, läßt sich aus folgender Meldung erkennen: allen Teilen der Armeen und Marine vorzulesen. Unterbrechung war, daß der Sprecher die Anfrage Outhwaites als nicht zur Sache gehörig bezeichnete.

In Flandern und im Artois .

Berlin , 9. Juni. ( W. T. B.) Die für den 8. eripartete Fort

Petersburg, 9. Juni. ( Petersburger Telegraphen- Agentur.) Die Ginstweilige Regierung hat das Auftreten der Minister Tsereteli Petersburg, 8. Juni. ( Petersburger Telegraphen- Agentur.) Die französische Republik verbietet ihren Sozialisten, über- und Stobelet in Kronstadt gebilligt und beschlossen: 1. den örtlichen General Gurto, Oberbefehlshaber an der Westfront, ist zurüd. überarbeiter- und Soldatentat aufzufordern, einen Anwärter für den getreten. haupt ins Ausland zu reisen, und die bürgerliche Demokratie Gng. Boften des Zibil- Verwaltungsleiters ber ron. Vor einigen Tagen wurde gemeldet, daß Gurko den General lands knüpft die Ausreiseerlaubnis an Bedingungen, die entwürdist ä bier Regierung zu bezeichnen, 2. Wahlen für den Kron- Brussilow an der Südwestfront ersehen werde. gend und unwahrhaftig zugleich sind. Entwürdigend, weil münbi- tädter Stadtrat vorzunehmen, 3. den Justisminister au be gen Staatsbürgern und gar Mitgliedern des einst so stolzen auftragen, unverzüglich einen gemischten Ausschuß unter englischen Parlaments vorgeschrieben wird, was sie im Ausland zu Teilnahme von Vertretern bes Kronstädter Arbeiter tun und zu lassen haben, unwahrhaftig, weil jede Verhandlung mit und Golbatenrates einzusehen, um ein Borverfahren zur russischen Sosialisten eben doch einen mittelbaren Verkehr" mit untersuchung der Beschuldigungen gegen die in Kronstadt Berfegung des englischen Angriffes im Wytfchaetebogen ist ausgeblieben. den in Stockholm weilenden feindlichen Untertanen" darstellt. In- hafteten einzuleiten, von denen diejenigen, die der Ausschuß fegung des englischen Angriffes im Wytschaetebogen ist ausgeblieben. direkt bedeutet das Verhalten der englischen Regierung einen Ver- dem Gericht übergeben wird, unter Bewachung nach Petersburg fionen, die sie auf dem Bytfchaetebogen eingefest hatten, eine Ruhe­Die Engländer mußten den erschöpften und bezimierten 10 Dibi­such, auch die Russen unter ihre Zwangsvormundschaft zu gebracht, die andern in Freiheit gesetzt werden sollen. nehmen, indem ihrem Bestreben nach einer internationalen Ver­pause gönnen. Lediglich zwei australische Stompagnien wurden ständigung der Sozialisten alle möglichen Hindernisse in den Weg östlich Meffines vorgeschidt. Im zielsicheren deutschen Abwehr­gelegt werden. Was werden die Russen nun tun, um den Sozia- Ein gerechter Frieden ohne demütigende Annegionen. feuer brach der Angriff aufammen. Ueber das offene, dedungsloie listen der ihnen verbündeten Länder wenigstens dieselbe Frei- Petersburg, 9. Juni. ( Petersburger Telegraphen- Agentur.) Gelände mußten die Sturmwellen unter schweren Verlusten zurüd­heit zu verschaffen, die sich die deutschen Sozialbemo Die Versammlung der Bauernabgeordneten hat folgende Ent- fluten. Im übrigen entspannen sich erst gegen 9 Uhr abends die fraten gegen den heftigsten Widerstand des reaktionären Imperia- schließung angenommen: Die Bauern erstreben einen gerechten im Heeresbericht gemeldeten für ben Feind ergebnislofen Kämpfe lismus in ihrem eigenen Land erftritten haben? Frieben ohne bemütigende Annegionen und ohne Entschädigungen am pern- Kanal und in der Doube- Niederung. Wiederum griffen und mit dem Selbstbestimmungsrecht eines jeden Volkes. Die aus die deutschen Batterien bei Lille flantierend in den Kampf ein. wärtigen Beziehungen und die Verträge müssen der Prüfung der Durch Flieger, Ballon- und Erdbeobachtung erkannte Infanterie­beteiligten Bölfer unterliegen, Streitfälle burch zwischen- anfammlungen wurden unter schweres Feuer genommen und unter staatliche Gerichtshöfe und nicht durch Gewalt ge- blutigen Verlusten zersprengt. regelt werden. Die Versammlung weist einen Sonderfrieden von Auch südlich von Lille war die Kampftätigkeit gesteigert. sich und heißt die Vereinigung der Arbeiter gut. Sie hält es für Bon La Bassee bis Mericourt versuchten die Engländer mehrere Landesfahne, das gelbe Kreuz im blauen Felbe, zum Zeichen dafür, daß das Parlament versammelt ist. Wenige Schritte davon steht der Königspalast, so find die beiden gleichberechtigten Faktoren der Ge­sebgebung auch räumlich einander nahe, zumal auch auf dem Stö nigsschloß die wehende Standarte die Anwesenheit König Gustafs in seiner Hauptstadt anzeigt. Brücken und Stege verbinden die Reichstagsinsel mit den Stadtteilen jenseits der Wasserarme. Un­Wachtkompagnie in der Baradeuniform, die durch den blauen Rod gehindert geht der Verkehr darüber hin. Im Schloßhof lagert die und den Helm der preußischen sehr ähnlich ist. Zum Feldgrau mit ben blauen Spiegeln und Armstreifen wird dafür ein historischer Dreispik getragen, deffen aufgeschlagene Krempe noch die drei Stronen der standinavischen Reiche zeigt, die auch die Schuhleute am Kragen ihres schwarzen Gehrods tragen. Von englischer Non­stablerstatur und mit norbischer Ruhe stehen die Polizisten auf ihrem Bosten. Noch ist nichts Ungewöhnliches zu sehen, obgleich die ganze Stadt weiß, daß heute Demonstrationen zu erwarten find.

Die demokratische Gemeinschaft mit Kronstadt .

Als Kronstadt sich gegen die Einstweilige Regierung erhob und sich von ihr absonderte, las man alsbalb in der bürgerlichen Breffe:

Stockholmer Demonstrationstag.

Ganz ohne Zusammenhang mit den Besprechungen, die das holländisch- skandinavische Komitee seit Wochen mit den Bertretun gen der sozialistischen Parteien aus den friegführenden Ländern hat, und doch wieder hervorgerufen durch Begleiterscheinungen des Weltkrieges gab es heute( 5. Juni) in der schwedischen Hauptstadt große Arbeiterdemonstrationen.

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und während wir aus nächster Nähe feststellen können, daß auf ferne Rufe mit Gegenrufen geantwortet wird, die keinerlei Worte enthalten, während diese großen, teils jungen, oft recht jungen Leute ab und zu, ohne ersichtlichen Grund, in fröhliches Hände­flatschen ausbrechen es fiebt fast jo aus, als ob sie sich freuten, daß die Elektrische inmitten der Masse nur vorsichtig weiterkommen fann, was immerhin ein Beweis für die Stärke der örtlichen Un­Schußleute scheint mit einem Heinen Gegenstand beworfen und fammlung ist ereignet sich ein 3wischenfall: einer der berittenen getroffen worden zu sein; mit sehr bösem Gesichtsausdruck wendet er sich nach der Richtung des Wurfs und reitet, gefolgt von einigen feiner Kameraden oder Untergebenen, den Buchsbaumfnüttel in ber Sand drohend schwingend, nach dieser Richtung. Indeffen geschieht das nicht in dem Tempo einer Reiterattade, sondern im Schritt. Es mögen, soweit wir es auf dieser Seite des Waffers überblicken fönnen, etwa 15 000 bis 20 000 Menschen zugegen sein. der Verkehr über die große Brücke, die im Zuge der Berbindung mit der Arbeitervorstadt Södermalm liegt, nicht gestört ist, ist nicht wohl anzunehmen, daß auf der anderen Seite der Parlamentsinsel größere Massen stehen sollten.

Auch das neutrale Schweden spürt sehr stark die Unterbrechung bes Weltverkehrs und die Störung der wichtigsten Linien für die Zufuhr und den Austausch aller möglichen Wassengüter. Infolge der nördlicheren Lage, des rauheren Klimas und der ungünstigeren Bodengestaltung kann Schwedens Landwirtschaft das Volk nicht so ausreichend versorgen, wie das in Dänemark der Fall ist, und so ist es dahin gekommen, daß Schweden heute mit einer Brotration von 65 Gramm pro Tag dem einzelnen weniger Brot zumißt als Auf der Tagesordnung der Sibung der Zweiten Kammerber Deutschland , und daß nicht nur das andere Hauptnahrungsmittel, die Kartoffeln, zurzeit recht knapp sind, sondern daß es auch an andra kammaren", die um 3 Uhr nachmittags beginnt, stehen Wilch zu fehlen beginnt. Wenn man am Rathaus vorbeigeht, tann 108ialistische Interpellationen: eine von Branting Die Berufsarbeit zwang uns, nach einiger Zeit in andere man dort eine ganze Anzahl von Bekanntmachungen angeschlagen über Verfassungsfragen und eine von Bennerström über die wirt finden, aus denen hervorgeht, daß auch der schwedische Staat sich schaftliche Notlage der Arbeiter, den Achtstundentag und eine poli- Stadtteile zu gehen. Eine Weile später sah man in den Haupt­bereits vor einiger Zeit zu tiefen Eingriffen in die Privatwirtschaft tiſche Neuorientierung. Sowohl die Sozialdemokraten wie die Jung- Straßen immer wieder feiernde Arbeiter unauffällig fich bewegen. gezwungen gesehen hat; das vielfach wiederkehrende Wort Beslag" sozialistische Partei, die sich vor kurzem abgesondert hat, erklären An der Barnhusgatan, in der das Voltshaus liegt, gab es wieder sagt dem Besucher aus Deutschland genug. Familien mit Heinen in Aufrufen an die Arbeiter, daß die Antwort der Regierung wahr. größere Polizeiaufgebote und vor dem Volkshause und in seiner Kindern werden bereits durch die Milchnot erheblich getroffen, und scheinlich unbefriedigend, wenn nicht ganz ablehnend sein werde. Halle dichtere Massen. Hier hatte inzwischen Branting vom Balkon wenn wir die an einer nahen Schule inmitten von Bekanntmachungen Die Arbeiter werden aufgefordert, zur Entgegennahme der Regie- des Social Demokraten" aus gesprochen und den Inhalt der Re­angebrachte Aufschrift Mjölkbyran" richtig deuten, so scheint für rungsantwort die Arbeit ruben zu lassen, was in verschiebenen gierungsantwort auf seine Interpellation mitgeteilt. Der Minister dieses Nahrungsmittel hier eine den deutschen Brotkommissionen Betrieben bereits beschlossen worden sei und von der Arbeiterklasse hatte ungefähr erwidert, daß das jezige Kabinett, das ja erit furge Zeit im Amte ist, berufen und bestimmt sei, die Neutralität Schwe ähnliche Einrichtung geschaffen zu sein. Vor einigen Wochen zog des ganzen Landes erwartet werde. eine große Menge hiesiger Frauen zur Milchzentrale, wo sie den So beginnt denn in der zweiten Nachmittagsstunde der Zuzug dens aufrechtzuerhalten, daß es aber jetzt nicht an innerpolitische Führer der schwedischen Sozialdemokratie, Hjalmar Branting , su von Arbeitern und Arbeiterinnen nach dem Stadtzentrum. Zuerst Neugestaltungen heranzugehen gedente. Es hatte sich nämlich auch darum gehandelt, daß den Wünschen sprechen verlangten; er war nicht anwesend, aber der Direktor ver- in kleinen Gruppen, bald aber in dichten Zügen kommen sie über sicherte den versammelten Müttern, daß alles geschehen solle, um die Brücken heranmarschiert. Kaum sind die ersten Demonstranten und Forderungen der Volksvertretung das Oberhaus verschiedentlich ihnen Milch für ihre Kinder zu sichern. erschienen, da werden die Zugänge zur Reichstagsinsel im Wege steht. Und dieses Oberhaus wird so zusammengesett, Also auch das Schivedenvoll spürt in seiner Ernährung ben polizeilich gesperrt und hinter den Schuhleuten sieht man daß seine Wähler, soweit die Mitglieder gewählt werden, bis zu Serieg. Zwar ist außer Brot, Milch und Kartoffeln alles andere fast auch Militär aufgestellt, mit dem Gewehr, wie hier üblich, in der vierzig Stimmen abzugeben berechtigt sind. unbeschränkt zu haben, übrigens auch noch Sahne und kondensierte Hand. Auch berittene Polizisten erscheinen, und im Königshof des Während Branting vom Balkon sprach, redete der Führer der Wilch in Bitchsen, allein die Preise haben in unausgefeßter Steige Schlosses steht eine Reiterschwadron. Der gewaltige Gustaf Adolf- Jungsozialisten, Bürgermeister Lindhagen, unweit davon, und rung Höhen erreicht, die es den Wassen des Voltes in den Städten Torg, der Plak vor dem Opernhause mit dem Standbild des großen manchmal schlug von dort in die Rede Brantings das krachende, sehr schwer machen dürften, auf diese Weise vollwertigen Ersak zu Schwebentönigs, und die anstoßende Straße am Wasser find alsbald schwedische Surra hinein, das offenbar bei besonderen Kraftstellen Beschaffen. Schon in den letzten Wochen haben die deutschen Zei- von Tausenden Menschen erfüllt. Aber dieselbe Ruhe, die die von den Zuhörern ausgebracht wurde. tungen wiederholt von großen Teuerungsdemonstrationen in Schußleute zur Schau tragen, ist auch den Arbeitern eigen. Wäh- Da uns bis zur Stunde, wo diese Zeilen abgehen müssen, über Schweben und Norwegen berichtet. Gerade heute enthalten die rend drinnen im Reichstag die Verbandlungen beginnen, wird es sonstige Zwischenfälle nichts bekanntgeworden ist, so beherrscht uns Stockholmer Blätter wieder lange Depeschen über große Kund- draußen etivas lebhafter. Man hört Rufe, die sich fortpflanzen, und nach dem, was wir selbst gesehen haben, der Einbrud einer reifen gebungen in Christionia und heute wurde auch in Stockholm Heine Gruppen beginnen abwechselnd, manchmal auch während die Selbstbeherrschung der Stodholmer Arbeiter auch in Zeiten begreif. Semonstriert. andere noch fingt, einen Chor, der sich nun als die Internationale" licher Erregung. Sie soll daraus entstanden sein, daß man im In der fühlen Luft des Stockholmer Junimorgens weht über erweist. Während wir durch die Menge gehen, in der man auch Wolfe die Knappheit, von der wir sprachen, auf Zurückhaltung der C. B. bem prachtvollen Palast des Riksdagshuset( Reichstagsgebäude ) die lein Flugblatt der Jungsozialistischen Partei in mancher Hand sieht, I notwendigen Produkte schiebt.