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Mr. 163.

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Vorwärts

Berliner Volksblaff.

34. Jahrgang.

Die Infertions- Gebühr beträgt für die sechsgespaltene stolonel. geile oder deren Raum 60 Bfg., für bolittiche und gewertschaftliche Bereins. und Bersammlungs- Anzeigen 30 Bfg. Kleine Anzeigen", das fettgedruckte Bort 20 Big.( zufäffig 2 fettgedruckte Borte), jedes weitere Bort 10 Bfg. Stellengefuche und Schlafstellenan jeigen das erite Wort 10 Pfg, jedes weitere Bort 5 Bfg. Worte über 15 Buch­staben zählen für zwei Borte. Jnferare für die nächste Nummer müssen bis 5 Uhr nachmittags in der Expedition abgegeben werden. Die Expedition ist bis 7 Uhr abends geöffnet

Telegramm- Adresse: Sozialdemokrat Berlin ".

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands .

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernfprecher: Amt Moritplas, Nr. 151 90-151 97.

Sonntag, den 17. Juni 1917.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Wernsprecher: Amt Morinplat, Nr. 151 90-151 97.

Artilleriekampf im Wytfchaete- Bogen.

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Abends

Starkes Feuer bei Hollebeke und Warneton Englischer Angriff östlich Loos und nachts zunehmendes Feuer an der Aisne und in der Westchampagne. Amtlich. Großes Hauptquartier, den 16. Juni 1917..( 2. Z. B.)

Weftlicher Kriegsschauplah. Seeresgruppe Kronprinz Ruppre& t Wieder steigerte sich die Kampftätigkeit an der flandrischen Front erst in den Nachmittagsstunden. Starkes Feuer lag in Gegend von Hplebeke und westlich von Warneton, wo ein englis scher Angriff durch die zusammengefaßte Wirkung unserer Batterien niedergehalten wurde.

An mehreren Stellen der Artois- Front tam es zu heftigen Kämpfen. Nach dem Scheitern der Angriffe am 14. 6. abends griffen gestern morgen die Engländer erneut östlich von Loos an. Anhaltische und altenburgische Bataillone wiesen den Feind ab und warfen ihn im Nahkampf zurück, wo er eingedrungen war.

Auch nordwestlich von Bullecourt wurden die Engländer, die am frühen Morgen bis in unseren 2. Graben vorstießen, durch einen träftigen Gegenangriff von dort wieder verdrängt. Heute früh haben sich hier und östlich von Monchy neue Gefechte entwickelt.

Heeresgruppe Dentscher Kronpring. Längs der Aisne und im Westteil der Champagne nahm die Artillerietätigkeit abends erheblich zu und blieb an vielen Stellen auch in der Nacht lebhaft.

Heeresgruppe Herzog Albrecht.

Erkundungsvorstöße brachten in der Lothringer Ebene eine

Anzahl Gefangene ein..

Deftlicher Kriegsschauplah.

Reine Aenderung der Lage."

An der

mazedonischen Front

hielt sich die Gefechtstätigkeit in mäßigen Grenzen.

Der Erste General quartiermeister. Ludendorff.

Vorarbeit für Venizelos .

Das nächste Ergebnis des Ententeattentats gegen die bis­berige regierende Gewalt in Griechenland wird die Rüdke hr Venizelos' nach Athen sein. Daran ist nicht zu zweifeln. Auch aus Ribots Erklärungen ergibt es fich, und wenn, wie Reuter meldet, der Oberkontrolleur der Entente Jonnart dem griechischen Ministerpräsidenten Zaimis nunmehr mitgeteilt hat, er habe Be­fehl, die Blodade aufzuheben, so wird auch diese Maß­regel darauf berechnet fein, für alles weitere, was die Entente auf griechischem Boden unternehmen wird, die nötige Stimmung zu schaffen. Hungernde Massen sind schlechte Garanten von Sicher­heiten", wie die Entente fie im Rüden ihres Heeres braucht.

Abendbericht.

Berlin , Amtlich, 16. Juni 1917, abends.

In einzelnen Abschnitten der flandrischen und Artois. front sowie an der Aisne und in der Champagne lebhafter Artilleriekampf.

Die Vormittagsangriffe der Engländer bei Monchy und östlich von Croisilles wurden abgewiesen; fic haben eine Aenderung der Lage nicht herbeigeführt. Bom Osten nichts Neues.

Der österreichische Bericht. Wien , 16. Juni 1917.( 2. Z. B.) Amtlich wird verlantbart:

Deftlicher Kriegsschauplah. Russisches Geschütfener in Oftgalizien stellenweise stärker. Souft nichts zu melden.

Italienischer Kriegsschauplah.

Die Kampfpause am Isonzo hält an. Auf dem Plöcken- Bak ist die Tätigkeit des Feindes sehr lebhaft. Auf dem Grenzfamm füdlich des Sugana- Tales entwickelten sich gestern wieder heftige Kämpfe. Der Feind wurde zurüdgeschlagen. Im Zebio- Gebiet scheiterte ein feindlicher Borstoß. Jm Adamello- Abschnitt be­mächtigte sich der Gegner cines in die Gletscher vorgeschobenen Bostens. Südöstlicher Kriegsschauplah.

Unverändert.

Der Chef des Generalstabes.

Bien, 16. Juni 1917.( W. 2. 3.) Amtlich wird verlautbart:

Ereignisse zur See.

Eines unserer U- Boote hat am 11. b. M. im Mittelmeer einen englischen Torpedobootszerstörer der 1- Klaffe, etwa 1000 Zonnen, versenkt. Flottentommands,

eine Barlamentsauflösung, die immerhin verfassungsmäßig war, für null und nichtig erklärt, und das würde allerdings vortrefflich in das Bilderbuch des Kampfes passen, den die Entente gegen Autokratie und für Demokratie zu führen vorgibt.

In Thessalien besehen die Ententetruppen, wie es scheint, ohne auf erheblichen Widerstand zu stoßen, schnell weitere beherrschende Punkte. Der Heeresbericht der französischen Orientarmee vom 15. Juni meldet: In Thessalten hat sich die Hauptmacht unserer Truppen in der Umgegend von Larissa eingerichtet. Unsere vorgeschobenen Abteilungen haben ohne Schwierigkeit Denirli und Karditsa an der Eisenbahn von Volo nach Trikala besetzt. Diese Bahn durchläuft Theffalien von dem Küstenplatz Volo aus in westlicher Richtung.

Die Petersburger Stadtratswahlen.

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Kommandowechsel. Petersburg, 16. Juni.

Vom dauernden Frieden.

Der geftrige Sonnabend hat über den Zeitungslejer ein wahres Füllhorn von Dokumenten ausgeschüttet, die sich alle mit der einen Frage unserer Zeit beschäftigten, ob der Krieg fortgesetzt oder beendet werden und auf welcher Grundlage der Frieden in naher oder ferner Zukunft geschlossen werden soll.

Die größte Rolle spielt in all diesen Denkschriften, Reden, Artikeln das Problem, wie der Frieden, der ja einmal doch fommen muß, dauernd gesichert werden kann. Herr Wilson, der politisch und geistig ganz in das Lager der Entente eingeschwenkt ist, erwartet die dauernde Friedenssicherung nur von einem katastrophalen Sturz des preußischen Militaris. mus, der durch äußere Gewalt herbeigeführt werden soll. Die Denkschrift der deutschen Sozialdemokratie hingegen hält eine Sicherung des fünftigen Friedens auch ohne äußerste Kriegs­entscheidung durch den demokratischen Fortschritt der Völker und durch den Ausbau internationaler Rechtseinrichtungen für die gegebene Lösung.

Wir wissen mun heute noch nicht, wann der Frieden kommt und wie er tommt. Aber ein sehr hohes Maß von Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß er sehr lange währen wird. Nach dem großen Aderlaß der napoleonischen Kriege dauerte es ein halbes Jahrhundert, bis Europa wieder von einer größeren Welle friegerischer Erschütterungen erfaßt wurde. Und ungefähr ebenso lange dauerte dann wieder der Frieden unter den großen europäischen Staaten bis zum Aus­bruch des Weltkrieges.

Dieser Weltkrieg selbst ist nach menschlichem Ermessen für Jahrzehnte, die ihm folgen werden, die beste Friedens ficherung. Er wird alle großen Völfer in tiefer Erschöpfung zurüdlassen. Weil er, wie feiner seiner Vorgänger, alle mensch­lichen Schidjale auf dem ganzen Erdenrund berührte, wird er den Efel vor dem Krieg, die Abscheu vor einer Wiederholung ähnlicher Greuel bis in den letzten Weltwinkel hineintragen. Die Demokratie eröffnet allen friedensfreundlichen Bestrebun­gen Wirkungsmöglichkeiten wie in feiner Zeit zuvor. Die beste Sicherung des Friedens aber werden die Staatsfinanzen abgeben, die der Weltkrieg überall in einem Zustand schwerster Berrüttung zurücklassen wird. Kein Staat, fein Bolt wird in, absehbarer Zeit mehr Krieg führen wollen, es wäre denn, daß fie von der Verzweiflung in ihn hineingetrieben würden. Darum bietet der Zerschmetterungsfrieden, wie er von den Bis- ans- Ende- Kriegern beider Lager ersehnt wird, die geringste Aussicht auf lange Dauer. Eine auf das Recht der Eroberung gegründete deutsche Weltmacht wäre ein Kolog mit thönernen Füßen. Ein Friedensbund, in den Deutsch­ land gewaltsam hineingezwängt würde, nachdem man es ver­brochen zu werden. Und brächte der Weltbund, der sich gegen stümmelt hat, wäre in ständiger Gefahr, von Deutschland ge­Deutschland gebildet hat, den Franzosen wirklich Elsaß­Rothringen wieder, so wäre das für die Franzosen das gefähr lichste Geschenk. Kann denn Frankreich , das Elsaß- Lothringen auf keinen Fall allein erobern fonnte, es im Bedarfsfall einer möglichen Zukunft allein verteidigen? Und wer bürgt Frankreich bei dem steten Wechsel alles Menschlichen, zumal alles Politischen , dafür, daß es in einem solchen Fall nicht allein bliebe?

Der kommende Frieden darf für kein Bolf einen Zu­stand schaffen, der von ihm als unerträglich empfunden würde und der ihm keine Hoffnung auf Besserung ließe denn durch einen neuen Krieg. Und so haben die deutschen Sozialdemo fraten, indem sie ihr Land verteidigten, auch den kommenden Frieden sichern geholfen.

Bei Besprechung der Ereignisse in Griechenland gab Ribot im Senat dieselben Erklärungen ab, wie in der Kammer. Er ver­ficherte, daß über den Verrat in Larissa gegen eine englisch­Sozialpolitische Kulturtaten. französische Abteilung, die nach Thessalien geschickt worden war, die Gerechtigkeit ihren Lauf nehmen würde. Griechische Truppen hatten ( Petersburger Telegraphen­fich zur Wehr gesetzt und es gab einen Kampf. Ribot erklärte, Agentur.) Das endgültige Ergebnis der Stadtratswahlen in Brinz Alexander trage augenblidlich die Krone unter der Petersburg ergibt für den sozialistischen Blod 507 982 Stimmen. Die bürgerlichen Parteien erhielten Schließt der Krieg ab, ohne daß eine der beiden Mächte­Bedingung der Bestätigung durch die verfassung­gebende Versammlung. Zaimis bleibe an der Spike der 166 309 Stimmen, was die Zeitungen mit der Gleichgültig- gruppen die volle Ueberlegenheit über die andere gewinnt, Regierung. Venizelos werde sich nach Athen begeben, so- feit dieser Parteien für die Wahlen erklären. Die Marima- oder ohne daß diese Ueberlegenheit, nachdem sie ervungen ist, mißbraucht wird, dann ist die wichtigste Grundlage des bald die Versöhnung gesichert sei. Ribot stellte fest, liften erhielten 117 760 Stimmen. Die Blätter melden den Rücktritt des Höchstkommandie- dauernden Friedens durch den Krieg, seine wirtschaftlichen daß der König von Griechenland nicht als Gefangener der Alli­ierten betrachtet werde. Wenn er sich nach Deutschland begebe, so renden der Nordfront Dragomirow, der durch und seelischen Wirkungen, automatisch geschaffen. Aber nicht nur vom Kriege selbst, auch von der Furcht würde er nur seine wirklichen Gefühle verraten. Ribot zweifelt General Klembowsky ersekt worden ist, ferner den Rücktritt nicht an den Folgen der Abreise, deren Bedeutung die ganze Welt des Oberbefehlshabers der Rautasusfront, Generals bor ihm, von der Vorbereitung zu ihm will die Mensch­begreife. Sie sei für Frankreich ein moralischer Sieg, den man Judenitsch , an dessen Stelle General Prschewalsky trat, beit erlöst sein. Ein Menschenalter Lang nach 1870/71 gehörte und des Admirals Marimo w, Oberbefehlshabers der Oft ein großer europäischer Krieg zu den unwahrscheinlichsten Was die Entente für die Folge erwartet, läßt sich aus folgen- seeflotte, der durch Konteradmiral Werderewski ersetzt wor- Dingen der Welt. Was hätten die Völker in diesem Menschen­alter ersparen, wie ganz anders hätten sie für den Fortschritt der Meldung Reuters erkennen: Die Annahme ist berechtigt, daß den ist. die venizelistische Regierung demnächst nach Die Vorläufige Regierung hat das Gesek abge- ihrer Kultur arbeiten können, wenn sie in dieser Zeit statt mit Athen übersiedeln und die am 30. April erwählte Kammer, die schafft, das unter der alten Regierung die Verwendung König Konstantin auflöſte, cinberufen wird. Es darf angenommen von Frauen und Kindern bei Nachtarbeit und werden, daß die Abbankung des Königs die Wiedervereinigung in den Bergwerfen gestattete. beider Teile Griechenlands und einen Wendepunkt des Balkan­feldzuges bedeutet. Diese mit süßem Köder und feftem Hoffen gespidte Meldung stammt aus Saloniti, also aus dem Lager der Sarrail und Venizelos .

nicht abschwächen dürfe.

Man wird also nicht etwa Neuwahlen in Griechenland vor­nehmen, denn die könnten der Entente die Antwort erbringen, die ben begangenen Vergewaltigungen entspricht. Kurzerhand wird

Die albanische Proklamation.

der bloßen unwahrscheinlichkeit des Krieges mit einer voll­kommenen Sicherheit des Friedens hätten rechnen dürfen? kommenen Sicherheit des Friedens hätten rechnen dürfen? Die an sich gegebene unwahrscheinlichkeit eines nahen Krieges nach dem Weltkrieg in eine vollkommene Sicherheit des Friedens wenigstens für einen Zeitraum von einigen Jahrzehnten umzuwandeln, das ist das große Problem, das fi dyjekt für alle Friedensfreunde der Welt eröffnet.

Bern , 16. Juni. Dem Avanti" zufolge hat die offizielle fozialistische Kammergruppe bei dem Minister des Die Denkschrift der deutschen Sozialdemo Aeußeren Sonnino und dem Ministerpräsidenten eine Interpellation fr a tie an das holländisch- skandinavische Komitee weist dazu über die albanische Proklamation, die damit zusammenhängenden einen Weg. Sie verlangt obligatorische Schiedsgerichte, Fragen und die daraus entstandene Strife eingereicht. Schaffung einer überstaatlichen Rechtsorganisation, Rüstungss