Nr. 168. 34. Jahrs.

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Telegramum- breffe Sozialdemokrat Berita "..

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands .

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplat, Nr. 151 90-151 97.

Freitag, den 22. Juni 1917.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morisplak, Nr. 151 90-151 97.

Ticheidse ladet zur allgemeinen Konferenz.

Gindrud gemacht haben. Geine Hinweise auf Sie Stellung von Marg,

Einladung zur internationalen Bebel und Liebknecht im Jahre 1870 tonnen enuf die deutſche

Sozialistenkonferenz.

Die Delegation der deutschen Sozialdemo: kratie hat dem Erekutivkomitee des Arbeiter und Soldatenrates in Petersburg mitgeteilt, daß fie an der Konferenz teilnehmen werde.

Sozialdemokratie schon deshalb keinen Eindrud machen, weil die Genannten fich später bedingungslos auf den Boden des neus gefchaffenen politischen Zustandes gestellt haben. Unter Memorandum gibt die durch Parteitagsbeschluß von

Mietsteigerungen

und Wohnungsumzüge.

Die Gefahr des 1. Oktober.

Davids Antwort an Thomas. Detföland den krier bom Beun gebrochen des Wiedersehens mit ſeiner Familie ein berber Tropfen

Dr. Eduard David folgendes:

Zusage der deutschen Sozialdemokratie. Das Juformationsbureau des Delegiertenrates in 1913 einstimmig bestätigte Auffassung der deutschen einschließ= Die Berliner Grundbesizer- Vereine haben getreu ihren Stockholm hat an den Genossen Ebert folgendes Tele wieder. Es weist auch darauf hin, daß diese Regelung der elsaß - zugehen lassen. In gedruckten Zuschriften an die Mieter wird Tele- lich der elfab- lothringis en Sozialdemokratie Beschlüssen, den Mietern die Steigerung der Wohnungsmieten gramm geschickt: Lothringischen Frage im Sinne der innerpolitischen Autonomie im diesen in mehr oder minder rüdsichtsloser Forin mitgeteilt, Im Auftrage des Arbeiter und Soldaten- Rahmen des Reiches auch von der französischen Partei anerkannt daß infolge der steigenden Lasten der Hauswirt sich zu einer rates teilen wir mit, daß der Delegiertenrat in der wurde. Auf dieser Voraussetzung bewegten sich auch die Verständi- Mietsteigerung gezivungen sehe; wer bis zu einem bestimmten Sigung vom 2. Juni beschloß, die internationale gungsverhandlungen zwischen den französischen und deutschen Par- Termin, etwa bis 20. oder 24. Juni, sich mit der Steigerung sozialistische Konferenz nach Stockholm lamentariern in Bern und Basel ; als ich Pfingsten 1914 von Tho- der Miete nicht einverstanden erkläre, gelte zum 1. Oktober zwischen 28. Juni und 8. Juli einzuberufen. mas in Basel Abschied nahm, geschah es in der festen Ueberzeu- gefündigt. Mancher Hauswirt will in hausagrarischem Ueber­Tscheidse, Vorsitzender." gung, daß uns teine entgegengesetten Auffassungen in der eljak- eifer diese Steigerung, die 10, 15 bis 33% Proz. beträgt, so­getroffene Bereinbarung verlassen. Ich weiß fehr wohl, daß Mietvertrag von April zu April läuft, was natürlich Lothringischen Frage trennten. Heute hat er die vor dem Kriege gar auch dann am 1. Oktober eintreten lassen, wenn der er das damit begründet, daß Deutschland den Frieden gebrochen unstatthaft ist. habe. Damit sei auch die elfag- lothringische Fragn wieder aufge­Bietet sich die passende Gelegenheit, daß der feld.­zollt. Aber dieser Rechtsboden ist hohl. graue Mieter zufällig auf Urlaub ist, so geht ihm Thomas ist allem Anschein nach zwar feft davon überzeugt, prompt die Kündigung zu, womit ihm in den Freudenkelch daß 3aun babe und über seine friebliebenden Nachbarn im Ofen und Westen Wehmut über die noch trostlosere Zukunft seiner wirtschaft­Stocholm, 20. Juni,( Eig. Drahtbericht des Bormärts".) bergefallen fic, getrieben von imperialistischer Eroberungsgier and lichen Eristens geschüttet wird. Doch Mietsteigerung Auf die Aeußerungen bes franzöfifchen Munitionsministers Albert dem Drange nach Welthegemonie. Er hält uns beutsche Sozialdemo- und sündigung ist in diesem Falle zulässig. Thomas im Stockholmer Socialdemokraten über das Memo- traten, die mir meinen, mit gutem Recht unser Land randum der deutschen Delegation erwidert der deutsche Delegierte au berteidigen gegen eine Welt von Feinden und gegen im so schidt der Hauswirt die Kündigung der Ehefrau Steht der eigentliche Mieter im Felde, perialistische Groberungspläne schlimmster Art, für arme„ Be­Be- u. Thomas Aeußerungen haben mich insofern angenehm berührt, trogene. Ich gestatte mir den Spiez umzudrehen und meine 3. Wenn sie Mitmieterin ist, den Vertrag mitunterschrieben hat, und wenn, wie in der Mehrzahl der Berliner , Mietver als Thomas in unseren Erklärungen tein Manöver erblickt, Ueberzeugung auszusprechen, daß die franzöfifche Sozial bat, und wenn, wie in der Mehrzahl der Berliner , Mietver­sondern die Ueberzeugung gewonnen hat, daß er es mit der wahren demokratic mit ihrer Ueberfallslegende ein Opfer zarischer träge, der Mietvertrag bestimmt, daß die an einen der Mieter Auffassung der deutschen Sozialdemokratie über Krieg und Frieden Diplomatie und der an sie geketteten eigenen Regierung geworden andern gilt, so hat auch diese an die Frau gerichtete gerichtete Kündigung oder eine Willensäußerung auch für zu tun hat. Leider ist es ihm nicht gelungen, unsere Auffassung den ist. Die Hauptschuldigen an diesem Krieg saßen in Peters- den andern gilt, so hat auch diese an die Frau gerichtete fachlich zu verstehen und zu würdigen. Seine sehr einseitig orien- burg. Hier war die„ berbrecherische, über Bord zu werfende Re- ietsteigerung Geltung bzw. auch die Kündigung ist rechtsverbindlich. tierte Dentweise steht ihm offenbor hindend dabei im Wege. gierung". Sie ist glüdlicherweise inzwischen auch über Bord ge= Ein in weiten Kreisen verbreiteter Rechtsirrtum­Daraus erkläre ich mir seine eberraschung darüber, daß die worfen worden. Die Mitschuldigen der zarischen Diplomatie find der selbst in amtlichen Stellen, ja sogar in juristischen Kreisen deutsche Sozialdemokratie nicht gegen die Anwendung gewiffer freilich noch nicht beseitigt. Noch haben in den westlichen Demo- der selbst in amtlichen Stellen, ja sogar in juristischen Streifen Mittel und Methoden der Kriegführung durch die deutsche Heeres­imperialistischen Groberungspoli anzutreffen ift.ift es, wenn angenommen wird, eine leitung protestiert. Das wäre ein sehr einseitiger Protest. titer das Geft in der Hand, und wie sie die Mitschuld am Kriegs- riegerfrau fönne nicht gekündigt werden. Thomas scheint nichts von dem Berge Anklagematerial zu wissen, ausbruch tragen, so tragen fie die ebenso schwere Schuld an seiner unterschrieben hat, ist die an die Ehefrau gerichtete Nur wenn der Ehemann allein den Vertrag das gegen die Kriegführung der Ententestaaten von deut- Verlängerung. scher Seite aufgehäuft worden ist. Dabei spielen auch die Behand- den innerpolitischen Verhältnissen Deutschlands gegeben seien! nach den im Vertrage vereinbarten Bedingungen zugesandt, Thomas fragt, welche Garantien eines dauernden Friedens in Ründigung unwirksam. Sie muß dem Ehemann fristgerecht Yung der deutschen Gefangenen, die Tötung von Verwundeten sowie 28ir haben in Deutschland allerdings eine wesentlich aus werden, auch wenn er sich im Felde befindet. feudalen Schichten hervorgegangene Regie- Die weitaus meisten Kündigungen find der franzöſiſchen Kriegführung eine hervorragende Rolle. Ich bin rung. Aber so ohnmächtig in der Hand der imperialistisch- tapi- also gültig. Viele gekündigte Kriegerfrauen aber glau gern bereit, ihm auf Wunsch reichhaltiges Material zu liefern talistischen Interessententreise, wie die Regierungen in den soge- ben, befangen in dem erwähnten Rechtsirrtum, daß ihnen gern bereit, ihm auf Wunsch reichhaltiges Material zu liefernung. in der Hoffnung, daß er nach Kenntnisnahme nicht nur die Ein- nannten Demokratien des Westens, befindet sich die leitende beut nicht gekündigt werden könne, daß sie die Sache gar nichts ſeitigkeit des Urteils korrigieren, sondern auch energisch auf Ab- sche Bureaukratie nicht. So sehr wir in Deutschland auf die Durch- angehe. Sie äußern sich deshalb auf das Kündigungsschreiben hilfe bei der Regierung, der er angehört, hinwirken wird. feßung freiheitlicher innerpolitischer Zustände und zur Erringung gar nicht und glauben, ihnen könne nichts geschehen, fic Thomas versteht weiter nicht, wie wir einerseits die uns eut einer wirklichen Demokratie hinstreben, wie ich hoffe, mit Er könnten zur Räumung der Wohnung am 1. Oftober nicht riffenen Kolonien zurückverlangen, andererseits aber den folg hinstreben, so wenig teilen wir die Illusion, daß man solche gezwungen werden. Das ist leider nicht der Fall. unter französisch- englischer Fremdherrschaft stehenden Bändern wie wirtliche Demokratie in Frankreich , England und Amerika bereits Ermissionsflagen auf Räumung der Aegypten , Marokko , Indien , Tibet usw. unsere Sympathie ent- hat. Was dort herrscht, ist eine Oligarchie tapitalistisch- rechtmäßig gekündigten Wohnung werden gegenbringen fönnen bei deren Bestrebungen, ihre verlorenge- imperialistischer Interessenten, die uns der Krieg in Massen kommen. Schadenersatzklagen der zuziehen­gangene nationale Staatlichkeit wiederzugewinnen. Sollte es so noch deutlicher offenbart hat als sie im Frieden bereits sichtbar den Mieter, die die von ihnen gemieteten Wohnungen nicht schwer sein, die Unterscheidungslinie zu sehen, die unser. Memo- war. Diese Demokratie der kapitalistischen Bourgeoisie ist eine rechtzeitig beziehen können, werden folgen. Feststellungs­randum innehält? Wir erkennen das Recht der Selbstbestim- Demokratie des Scheins und der Phrase. In der Tatsache, daß die flagen, ob die Kündigung zu Recht erfolgt ist und die Krieger­mung für alle Völker gehobener Kultur", die Wieder- Arbeiterschaft und die sonstige besitlose Masse des Volkes in jenen frau verpflichtet ist, die Wohnung zu räumen, sind jetzt schon erlangung oder Neuaufrichtung staatlicher Selbständigkeit erstreben. Ländern nicht mehr, sondern im Gegenteil weniger Einfluß auf im Gange, wenn die Kriegerfrau erklärte, nicht ausziehen Im Unterschied von ihnen bezeidhmen wir als Kolonien solche Ge- die Diplomatie der Regierung ihres Landes hat wie die Arbeiter zu wollen. Gerichte, Rechtsanwälte und Auskunftsbureaus biete, die von primitiven Eingeborenen bewohnt werden, denen schaft in Deutschland , sehe ich das Haupthindernis, zu einem bal- werden durch dieses Vorgehen der Hausbesizer reichlich 31 Voraussetzung und Wille zu nationaler Selbständigkeit fehlen. bigen, die Lebensrechte aller Völker achtenden Frieden zu gelangen, tum bekommen. Dem Feldgrauen erwachsen Prozeß- und Ge­Dazu gehören Senegambien, Französisch- Kamerun, Dahomey , Bri- einem Frieden, der sich aufbaut auf der Grundlage der Gerechtigkeit richtskosten. Er, der jetzt schon nach dreijährigem Kriegs­tisch- Ostafrika , die Kongogebiete usw. So wenig das Fehlen dieser und der dadurch die Gewähr der Dauer in sich trägt. dienst seinen Back Mietschulden zu tragen hat, gerät nun noch Gebiete in der Aufzählung der Staaten, welchen wir nationales mehr in Schulden. Seine Frau war wohl bemüht, unter

sonstige, durch teine militärische Notwendigkeit gebotene Brutalitäten

fratien die

Selbstbestimmungsrecht zuerkennen, Widerspruch bedeutet, so wenig Die englischen Frauen erst mit 30 Jahren

bedeutet Widerspruch, daß wir den Ententestaaten das Recht ab­sprechen, Deutschland seine Kolonien wegzunehmen, um sie dem eigenen Kolonialbestand einzufügen.

wahlmündig.

großen Entbehrungen in seinem Intereſſe die Miete voll.

ständig zu zahlen. Sie war aber beim besten Willen dazu nicht in der Lage. Der städtische Mietzuschuß ist zu klein und London , 20. Juni. Das Unterhaus hat mit 291 gegen der Hauswirt tritt von der Gewährung des zuerst vielfach Es ist im übrigen eine falsche Auslegung dessen, was wir über 25 Stimmen das Alter, das zur Ausübung des neuen Frauen- erheblichen Mietnachlasses zurück. Etwaige Zuwendungen des das Selbstbestimmungsrecht der Völker gehobener Kultur mit ehe- stimmrechts berechtigt, auf 30 Jahre festgesetzt. Arbeitgebers des Ehemannes bringen nicht die erhoffte mate­maliger eigener Staatlichkeit sagen, wenn Thomas es so hinstellt, als wolle Deutschland fie von ihren seitherigen Beherrschern„ los- mung im Unterhause über das Frauenwahlrecht 184 Liberale der Frau und der Kinder haben vielfach die wirtschaftliche Aus London erfährt der„ N. N. C.", daß bei der Abstim- rielle Erleichterung, da sie auf die Unterstützung zum Teil angerechnet und diese entsprechend gekürzt wird. Krankheiten reißen" und daß es nicht länger dulden könne, daß sie unter dafür und 12 dagegen, 141 Unionisten dafür und 45 dagegen, Misere erhöht, und einige Ortsarmenverbände wollen sogar der Gewalt der Feinde bleiben". Wir sprechen den in Betracht 29 Arbeiterführer und 33 Nationalisten dafür stimmten. kommenden Völkern unsere Sympathie aus bei ihren Bestrebungen zur Wiedererringung ihrer nationalen Freiheit. Von einem Eingreifen Deutschlands mit Mitteln der Ge.

von der immerhin fargen Unterstüßung noch die Kranken­hauskosten eintreiben. Dazu kommt nun die Steigerung der Der Fall Grimm. Miete von 3-5 M. monatlich. Wird der Feldgraue nach walt ist nirgends die Rede. Es mutet mich sonderbar an, Grimm bestreitet, daß er aus Nußland ausgewiesen sei. Die einige Monate, zur Arbeit beurlaubt, so findet er neben einer Stockholm , 21. Juni .( Eig. Drahtbericht des Vorwärts") längerer Militärdienstpflicht als Invalide entlassen oder auf daß das von den Ententestaaten verkündete Prinzip der Natio­nalitätenbefreiung gerade da aufhört, wo das Prinzip der russische Regierung habe ihm nur im Interesse feiner starten wirtschaftlichen Erschütterung seines Familienlebens Staaten anfängt. Was die Frage eigenen Sicherheit die Abreise nahegelegt. Die hiesigen auch eines Tages noch den Zahlungsbefehl bzw. die Klage Bimmerwalder, nämlich Jungsozialisten und Bolschewiti, sehen zwar des Hauswirts auf Zahlung der Restmiete vpr. Die Bundes­Elsaß- Lothringen den Grimm gemachten Vorwurf des Agententums für Deutschland ratsverordnung, wonach dem Beklagten in solchem Falle even­als unbewiesen an, forderten ihn aber auf, bis zur Klärung die tuell eine sechsmonatige Zahlungsfrist gewährt werden kann, Leitung des Zimmerwaldes Komitees niederzulegen, was Grimm bietet ihm sehr wenig Schub, da es ihm unmöglich ist, in auch getan hat Dieser turgen Beit eine solche Schuldenlast abzutragen, zum

anlangt, so verzichte ich auf ethnographische Unterlagen zur histori­fchen Rechtsfrage, da ich sehe, wie wenig die Hinweise im Memo­zandum auf die Auffassung Thomas über das, was recht" fei,