Nr. 169-1917
Unterhaltungsblatt des Vorwärts
Nächtliches Wandern.
Johannistag, Lichthöhe des Jahres! Alle erdgeborene Kraft ist in der Fülle des Blühens. Mitternachtsdämmerung. Der Abend reicht die Hand dem Morgen. Doch wir wandern nachts.
Noch grüßt vom Westen der Abendstern, der Sonne gefellt. Dann sinkt auch er. Nachtfühle weht die Schläfe an. Im Dunkel werden alle Formen groß und weich. Gebändigt liegt die Fülle des lebendigen Landes vor dem schreitenden Fuß. Duft reifender Saat zieht der befreite Atem ein. Wald schweigt am Hügel. Sterne blinken, spiegeln ihren Strahl im See.
Wir feiern ein Fest des Menschseins. Ein Fest der Gleichheit. Gleiche Freiheit, gleiches Müssen. Der Tag zicht den Blick nach außen, die Nacht schließt die Tiefe auf. Darum wandern wir nachts.
Die Nacht ist heller als der Tag. Eine Sonne nur durchflutet tags die Luft mit ihrem Licht. Nachts leuchten tausende. Soviel Sterne, soviel Sonnen. Nachts schweigt die Erde. Alle Fernen reden. Alle Zeiten werden Gegenwart. Vor Jahren, vor Jahrzehnten entließen diese Sterne den Strahl, den heute Dein Auge fängt; vor Jahrhunderten sprang i en er Sterne Leuchten auf, vor Jahrtausenden entſtrömte das heute hier landende Licht den Millionen fernen Sonnen, deren Scheinen den Schimmer der Milch straße macht. Licht, milliardenfach verivoben, füllt den Raum, eint alle Fernen, alle Zeiten.
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Nachts ist das Auge frei. Ohne Schranken sinkt der Blid ins Tiefe, Dunkle, Grenzenlose. Ins Unendliche. Was ist das endlich"!? Ein Tor zum Herzen der Welt. Einer geht vorüber. Einer klopft, horcht, wundert sich. Einer rüttelt am Tor, bis die Kräfte versagen. Keinem tut dies Tor die Flügel auf. Unendliches begreift kein Endlicher. Sternheere auf Sternheere hebt der Often empor. Streifend gleiten sie zum Westen. Und versinken. Größte Geseke zeigen sich in allem Bewegen lebendig.
Die Menschen schwimmen alle im Strom. Keiner hat die Quellen gesehen. Die gleichen Wellen sind's, die dich heben und senten, und die Brüder. Dasselbe Müssen, das dich treibt, die Arme schwimmend zu regen, ist in des andern Brust. Die Menschen find alle gleich. Wir tragen alle dieselben Ketten, wir haben alle dasselbe Los.
Der Tag trennt. Sein Licht beleuchtet Gegenfäße. Hier ist Freude, dort ist Leid. Hier sind Freie und Herren, dort Unfreie und Dienende. Hier sind Mächtige, dort sind Rechtlose. Der Tag stellt Meinung gegen Meinung, Echein gegen Echein.
Der Tag bindet. Er ist vieltönig, tausendfarbig. Gr dringt auf dich ein. Er fesselt ans Sollen.
Die Nacht löst. In der Stille wacht Weltveite auf. Birken hat seine Zeit, und Besinnen hat seine Zeit. Darum wandern wir nachts. Der Tag lügt. Denn tags sieht man nur die Gede, nachts die Welt. Der Tag zeigt das Zufällige, das Kleine, das Vergängliche, was uns trennt. Nachts sieht das Auge die Größe der Welt, das Bleibende, das Albewegende. Tags reißen dich die Strudel der Erde mit sich, dieses Weltenstäubchens, das unser Stern ist. Nachts dringt der Herzschlag des Weltganzen zu dir. Wo Sterne einander grüßen, werden Menschen Brüder. Vor dem Unendlichen werden Endliche gleich. Keiner ist Knecht und keiner Herr. Jeder ist int felben unentrinnbaren Zwang der Mächte, die Sterne über Abgründe des Raumes dahinführen. Keiner begreift den Weltwillen, der im Herzen der Dinge all das große Bewegen schafft. Aber in jedem lebt auf gleiche Weise dieser Urgrund des Seins. Wir alle sind frei, und Herren; denn das Herz der Natur ist auch in uns. Es ist keine Macht, die die Freiheit des Willens in dir angutasten vermöchte. Keiner bestimmt über den Gang, den du nimmst, als der eigene Wille in dir.
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Ihn rein zu halten, seiner klar und fest zu werden das ist der Sinn des Wanderns in Nacht und Stille. Dann mag der Tag kommen, an dem es heißt, zu wirken.
Ein Land, das nicht unter dem
Kriege leidet.
Sonnabend, 23. Juni
gefähr 15 Geiftliche oder Miffionäre, die in Dänemark ausgebildet find. Die Grönländer reden ihre eigene Estimofprache; nur einige Hundert verstehen Dänisch. Im Süden, in Godharbu, befindet sich eine Ausbildungsschule für Lehrer, die hier sechs Jahre verbleiben und dann nach den Dörfern zurückkehren, um Unterricht zu erteilen. Steuern fennt man nicht. Das Geld für geleistete Arbeit Daß es auf der Welt noch ein Land gibt, das nicht unter dem wird nach festgesezten Breifen bezahlt und von dem, was wir_bcKriege leidet, dürfte nicht allgemein bekannt sein, aber es gibt einen zahlen, behalten vir 20 Prozent zurüd für die nötigen Ausgaben. folch glücklichen Flecken Erde . Es wird den Leser interessieren, 3wei Drittel davon gehen in die Bezirke, ein Drittel in die Graf etwas über diese Insel der Glücklichen zu hören und zu erfahren, schaftsräte. Landbau tennt man nicht. Es gibt nur vereinzelt was Dr. Dangard Jensen, der Direktor der dänischen Verwaltung Bäume und etwas Strauchgewächs. Pferde fehlen ganz. Im von Grönland , denn um dieses handelt es sich, zu erzählen Sommer erfolgt der Verkehr in Booten, im Winter in Hundeschlitten. weiß. Dr. Dangard Jensen, der als erster Verwaltungsbeamter Ginzelne Estimos im Süden besigen wohl eine Kuh, und in den Grönlands nicht ständig dort lebt, sondern ihm nur jährlich einmal letzten Jahren ist durch Bemühung der Regierung der Anfang mit einen Besuch macht, hat auf seiner Rüdreise London berührt und der Schafzucht gemacht worden. dem Londoner Korrespondenten des Amsterdamer „ Algemeen Handelsblad" mancherlei Wissenswertes mitgeteilt.
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Eine Polizei ist ebenfalls nicht vorhanden, denn diese haben die Grönländer, ein friedfames Völkchen, nicht nötig. Falls eine Grönland - lagte er ist wohl das einzige Land, das nicht lebertretung beftraft werden muß, so erfolgt dies durch das Bezirks vom Kriege betroffen wird. Alles geht dort seinen gewöhnlichen haupt, das dann als Richter auftritt. Die vereinzelten größeren Gang und obwohl zwei Zeitungen erscheinen und auch gelesen Bergehen werden von den Hauptverwaltern, denen zwei Dänen und werden. fie erscheinen monatlich einmal und werden an die Be- zwei Grönländer beigegeben werden, abgeurteilt. Solche Fälle wohner gratis verteilt- - obwohl viele illustrierte Zeitschriften aus fommen jedoch im Jahre faum öfter als vier- oder fünfmal vor. Dänemark ins Land kommen, so daß die Bevölkerung gut weiß, was in der Welt vorgeht, begreifen die guten Bürger Grönlands schichte Grönlands . Im Jahre 984 hatte ein Mann auf Island , Zum Schlufie erzählte Dr. Jensen no einiges über die Ge doch nicht, was das alles heißen soll. Sie verstehen absolut nicht, Erit der Rote genannt, ein Verbrechen begangen. Er wurde des warum die Menschen einander töten. Gewiß ist es schon dann halb brei Jahre verbannt. Grit famt in das Land der Estimos, wo und wann vorgekommen, daß ein Grönländer feinen Nebenmenschen tötete, aber das war dann in einem Streit oder wegen anderer er die drei Jahre verblieb. Er fand das Land so wohlhabend, daß persönlicher Gründe, das bewußte Töten im Kriege übersteigt aber das Land, das er wegen seines Reichtums Grünland nannte. 988 die Begriffe dieser Leute. folgten nicht weniger als 25 Schiffe feiner Führung, und so landeten die ersten Rolonisten auf Grönland . Als Christen schickten sie dem Bapst regelmäßig Berichte, und das ist der Grund, daß in den Archiven des Vatikans so viel über die Geschichte Grönlands ge
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Es handelt sich hier nicht etwa um Eskimos, die noch im primitibsten Zustande leben und aus diesem Grunde die europäische Kultur und einen europäischen Krieg nicht erfassen tönnen, sondern die Bewohner Grönlands , nach meiner Schätzung ungefähr funden wurde. 13 000 Menschen, find fultiviert, Dänemark sorgt dafür. Trotzdem 1002 ging der Sohn Erit des Roten nach Amerika . Er landete es mußte in den legten 50 Jahren etwa zwei Millionen Kronen fagt, daß Kolumbus, bevor er nach Amerifa fuhr, viel von dem Dänemark von dieser Kolonie feinen Vorteil hat im Gegenteil, wahrscheinlich(?) an der Stelle, wo jest New York liegt und man zuschießen und sie nur aus Gründen der Tradition und Mensch- Lande, das er entdecken wollte, von den Portugiesen gehört hatte, lichkeit behält, hat es der Bevölkerung gute Gefeße, Schulen, die damals oft nach Jsland zum Walfischfang tamen und von den Kirchen und gute sanitäre Einrichtungen verschafft. Die Estimos, Jsländern die alte Historie über das von Crits Sohn verzum Teil durch Heirat mit Dänen bermischt, leben ein glückliches nommen hatten. Es ist jedoch nicht bewiesen, daß Kolumbus Dasein fern der europäischen Welt, mit der sie weder in Berührung wirklich etwas von diesen grönländischen Erzählungen wußte. fommen fönnen noch wollen. Die Blutmischung hat nicht, wie sonst vielfach in den Kolonien, die ursprünglichen Einwohner verdorben. Gerade die Menschen gemischten Blutes find die intelligentesten, und aus ihnen gehen die meisten Lehrer, Geistlichen, Strankenpfleger und Beamten hervor, die eine gewisse Zeit in Dänemart verbrachten, um Studium und Eramen zu machen.
Biele Jahrhunderte lang, ungefähr vom Anfang des 15. bis zum 18. Jahrhundert gab es aus verschiedenen Gründen teine einzige Berührung zwischen Skandinavien und Grönland , aber im Jahre 1721 glaubte ein norwegischer Geistlicher, Hans Egede , daß es feine Pflicht sei, nach Grönland zu gehen und das Volt zu unterrichten, und seitdem bestehen auch zwischen Dänemark und Grönland die regelmäßigen Beziehungen.
Aber die Grönländer find nicht mit den Uebeln behaftet, die die europäische Kultur kennzeichnen. Man fann nicht nach Grön land gehen, wie man beispielsweise in Friedenszeiten in Europa von einem Land ins andere reist. Nur tver eine Erlaubnisbescheinigung von der dänischen Regierung hat, die nur nach mehrmaliger ärztlicher Untersuchung ausgestellt wird, um jede Ansteckungsgefahr auszuschalten, darf hinüber. Auch kann man nicht Ein Couplet: Anna, zu dir ist mein liebster Gang" wird bei mitnehmen, was man will. Alles, was der Bevölkerung nachteilig älteren Theaterbesuchern die Erinnerung an Nanon", als eine werden lönnte, darf nicht an Land gebracht werden. So sind der während der siebziger, achtziger Jahre und noch etwas später ihr alkoholartige Getränke durchaus fremd, denn sie werden bekanntesten Operetten wachrufen. Alle Welt" fang, jeder Leiernur eingeführt, soweit sie für medizinische Zwede nötig sind und fastenmann turbelte die Melodie. Ob sie heute wieder so lebendig für solche, von denen man weiß, wie weit sie bei dem Gebrauche werden kann wie dazumal, darf bezweifelt werden. Immerhin hat gehen. " Nanon " dasselbe Recht, wie andere Operetten aus längst verwehten Der gesamte Handel Grönlands wird von der dänischen Ne- Tagen, wieder einmal gehört zu werden. Weniger allergierung nach dem Grundsaz geleitet, dem Lande abzufaufen, was dings des Textes wegen; denn für die aus dent es entbehren kann, und zuzuführen, was es braucht. Kauf und Leben Ludwigs XIV., des Sonnentönigs", fowie einiger Verkauf erfolgen nach festen Preisen, die allen bekannt gemacht und feiner Kurtisanen geschöpfte Handlung bermag man sich doch jede fünf Jahre erneuert werden. Seit dem Kriege hat darin teine Menderung stattgefunden, und Grönland darf man wohl als das einzige Land dieser Art betrachten.
Dem Wert wurde eine rechte gute Aufführung zuteil. Haupt- nebst einigen Seitenpartien, mit Einschluß des Chors und des Balletts, find forgsam betreut. ek.
nicht mehr so recht zu erwärmen. Für die Mufit dürfte sich indessen ein größeres Intereffe aufbringen lassen. Richard Genée , ihr Urheber, war mit einem liebenswürdigen Talent begabt, seine und ich erhalie meine Weisungen vom Minister des Innern und Glanzepoche der Wiener älteren Operette. Die immer wieder emporWie ich sagte, bin ich der erste Verwaltungsbeamte in Grönland Musik zu„ Nanon " bewegt sich doch vorwiegend in den Bahnen der Kultusminister, denn die Kirche untersteht auch meiner Aufsicht. sprühenden Tanzrhythmen Walzer vor allem atmen die ganze Grönland ist sehr ausgebreitet, und ein großer Teil des Nordens ist| finnenfreudige, prideinde Alt- Wiener Atmosphäre, in der ein Johann natürlich faum bevölkert. Die Menschen wohnen längs der Küfte Strauß, Suppée als die Größeren geschaffen haben. In der unbein zahlreichen kleineren Dörfern und leben von Jagd( Robben und fümmerten Art, wie hier deutsche Tänze des 19. Jahrhunderts gleichRenntierjagd) und Fischerei, und die Produkte hiervon sind es vor- fam zum Ausdrud des galanten" franzöfifchen Zeitalters erhoben wiegend, die an die dänische Regierung verkauft werden. Die werden, find wohl auch Einflüsse Offenbachs erkennbar. Das Beste Häuser sind flein gebaut, aus Steinen und Erde, Boden und Wände an Genées Musit ist aber jedenfalls ihre humorige Frische und bestehen aus Holz. Meist gibt es nur einen Wohnraum. Die Dörfer Sangbarkeit. liegen weit auseinander, da die Jäger für ihre Tätigkeit Raum nötig haben. Alle Bewohner gehören zur lutherischen Kirche und es gibt un Geschäftemacher, denen nur die Bilanz heilig ist, stärker auch| Gerichte dampften. Die Musikanten beeilten sich, ihre Inals die ewige Zwietracht der Rassen und stärker als jener strumente und Köpfe in Sicherheit zu bringen. Nur einige heillose Geist der Entfremdung, der Tausende in ihren Grund- Auswärterinnen, denen das schöne Geschirr leid tat, erwiesen gefühlen wankend macht, ist im Volte immer noch die Liebe sich als würdige Töchter Tells, indem sie mit schnellen Griffen Eine schweizerische Offizier sgeschichte von Paul Jlg. zur Heimat, zu ihren Bräuchen, ihren Rechten, ihrem Her- und Sprüngen retteten, was zu retten war. kommen. Was auch für Gefahren kommen mögen- soviel Um weiteres Unglück zu verhüten, beschlossen die im " Ja, da sieht man's!" brummte der Gefeierte dazwischen steht fest: das alte„ Einer für alle- alle für einen" ist Treppenhaus versammelten Senioren, das Fest aufzugeben. und warf den Kopf energisch gegen das Fenster hin. Seine heute noch der zündende Funke in des Schweizers Brust. Die Jungen flogen schon mit Belzen, Tüchern und Mänteln Gattin hingegen vergoß derweilen die schönsten Tränen des Und warum? frage ich. Weil wir begreifen und fühlen, treppauf, thre schußbedürftigen Tänzerinnen underMenschenherzens, Tränen des Stolzes über die ihrem Ge- daß kein Volk der Erde edlere Güter zu wahren hat als die richteter Dinge durch die Hinterpforte ins Freie und nach fährten erwiesene Ehrung, und augenblicklich war fie aus Nation der Eidgenoffen. Wie Spreu im Wind werden die Hause zu geleiten. Das mußte geschehen, bevor der Volksgesöhnt mit dem„ Grobian", wie sie den Redner soeben noch fleinlichen Zerwürfnisse und Sonderbündeleien zerstieben, so- Haufe sich auflöfte und alle Straßen unsicher machte. An gescholten hatte. bald es im Ernste gilt, unser Haus, unsere Rechte zu ver- Wagen war nicht zu denken.
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Der starke Mann.
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Denn die große Aufgabe des militärischen Erziehers," teidigen. Bereitschaft ist alles. Wir fümmern uns so wenig Oberleutnant Lenggenhager befand sich unter den fam Oberst Erismann zum Schluß, beruht eben darin, nicht um die politischen Wettermacher wie um die Weltfriedens Lekten, die den Saal verließen. Gestachelt von den Geden billigen Kadavergehorsam, sondern den Bernunftgehorsam schalmeien. Gewehr bei Fußbewachen wir unser Haus. danken, diese Ausschreitungen des Publikums hervorgerufen, herbeizuführen, dem Jüngling die Augen zu öffnen für die Freund und Feind soll wissen, daß wir jeden Einbrecher mit das Fest regelrecht geschmissen" zu haben, dazu er Notwendigkeit vollkommener Unterordnung und den dauernden Stolben laufen. Dazu brauchen wir eine Armee. Und an bittert wegen der erlittenen Demütigung, glich seine Seele Gewinn, den er selbst in der freudigen Erfüllung seiner dieser soll nicht gerüttelt werden. Ohne Waffen kein Friede, einem friegüberzogenen Land, wo eine Truppenmacht der Pflichten davonträgt. Der Dienst ist die Schule des Vater- ohne Armee kein Vaterland! Wer mit mir dieses Glaubens andern weichen muß. Er fühlte, wie die Sympathien, die Landes. Aber wer begeisterte Schüler will, Ihr Herren ist, der möge sich erheben und einstimmen in den Ruf: Unsere ihm noch vor einer Stunde zuströmten, langsam versiegten. Leutnants, muß selber durchdrungen sein vom Gedanken an Armee, unser Vaterland lebe hoch!" Es waren gewiß nur wenige, die ihm auch jetzt noch die ein gemeinsames Vaterland. Nicht die Allerweltsbrüder, die Aber wie nun alle begeistert aufsprangen, der Tusch des Stange hielten, das heißt nicht ihn allein für den unglück. von Völkerbünden und ewigem Frieden schwärmen, sind die Orchesters dreinklang und die Schar der Saaltöchter in lichen Ausgang des Festes verantwortlich machten. Hier trat schlechtesten Bürger, sondern die Streber und Kleber, die Landestracht mit dampfenden Schüsseln hereinstürmte, geschah wieder einmal klar zutage, daß der Erfolg einer Sache für Wichtigtuer und Profitjäger im Lande, die dem Vaterland an- das, was niemand mehr gefürchtet hatte. Ein gut gezielter das Urteil der Leute ungleich entscheidender ist als ihr Urgehören wie Hinz und Sunz ihren Vereinen: nämlich der Wurf traf die Mitte der langen Fensterfront. Unter dem sprung. Es gab fast nur noch kummervolle oder wütende guten Kundschaft halber! Für die Gemeinschaft, deren Geist Klirren der Scherben dem Aufschrei der Damen Gefichter. Eine unerhörte Blamage!" gestand einer dem
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und Verfassung diesen ein Buch mit sieben Siegeln ist, leisten flog der Stein über die Tafel ins Drchester hinein.„ Bravo! andern; im Hinblick auf die Veranstalter immerhin mit dem sie das Unumgängliche mit Hängen und Würgen; wie sie darüber Weiter im Text!" hörte man die Menge drunten brüllen. angenehmen Nachgefühl:" Ich wasche meine Hände..." hinaus zu fördern und zu heben wäre, macht ihnen hingegen Und dann klirrte eine Scheibe, ein Doppelfenster nach Selbst der friedliebende Oberleutnant Hösli konnte nicht ohne wenig Summer. Vor diesem Schächergeist wird sich der rechte dem andern. Vom großen Leuchter regneten Splitter einen Seitenhieb an seinem Gegner vorbeikommen: Was Soldat bewahren. Er, der zum Schuße der Heimat aufge- einer zerschmetterten Glocke auf die Köpfe herab. Entsetzt habe ich Ihnen prophezeit, Herr Kamerad? Da sehen Sie rufen ist, weiß am besten, was das bedeutet: Baterland! Es flüchteten die Damen, alles im Stiche lassend, ins Innere nun die Bescherung! Ich glaube, mit Kaltwasser würden ist die schönste, mächtigste Idee. seit Menschen schaffen und des Hauses; auch die Offiziere verließen langsam ihre Blätze. Sie jetzt auch nicht gerade gut abschneiden. Wenigstens denken. Und woher stammt sie? In dem unübersehbaren Etliche suchten die Garderobe auf, um wenn nötig mit dem möchte ich Ihnen nicht raten, die Sache selber in die Hand Ringen, dem gewaltigen Für und Wider der Rassen und Völker, Degen in der Hand dem weiteren Gang der Dinge ent- zu nehmen!" rief er ihm mit hohnvoller Genugtuung zu. die versöhnlichen Grenzen der Heimat zu fühlen, eine Stimme, gegenzusehen. Der Präsident hatte dem vor Angst kreide- Da in diesem Augenblick die Obersten Erismann und ein Vorbild ſein zu können in der engeren Gemeinschaft gleich bleichen Wirt, der sich wohl schon ant obersten Balken seines Hugentobler vorübergingen, ballte Zenggenhager all' seine artiger Wesen: das ist, mein' ich, der Ursprung des vaterländi Hauses aufgehängt. fah, Befehl gegeben, das Licht abzu- Empörung zusammen und erwiderte, so laut, daß auch die schen Gedankens. Bohin wir schauen, sind aus ihm die größten stellen, so daß der eben noch von Glanz und Vorgesetzten es hören mußten:„ Wasser? Nein, Botteufel, Werke und Taten hervorgegangen. Er wird die gefunden Gläserklang erfüllte Raum plößlich in eine dunkle Trümmer- dafür bin ich auch nicht mehr. Jetzt gehören scharfe Patronen Geister immer wieder anziehen, wie der Magnet das Eisen, stätte verwandelt schien. Stühle lagen umgeworfen, Ser- her, und eine Kompagnie Füfiliere. Dieses Kommando übersolange die Welt besteht. Stärker als die Gewinnsucht der vietten zerstreut, während auf den Tischen noch die warmen nehme ich mit Bonne!"
Gorts. folgt)