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den Kreuzzug gegen den MMteritam» und setzt flBetgatgte MI« Militaristen hinter Schlotz und Riegel. Aber sie legt Hand an Jame« Larkin sicherlich nicht bloß wegen seiner Feindschaft gegen die Kriegsdienstpflicht. Das Wahlgesetz öer rutschen Konstituante. Petersburg, 24. Juni. (Petersburger Telegraphen- Kgentur.) Der Sonderausschuß, der da» Gesetz für die Kahlen zur der» fassunggebenden Versammlung ausarbeitet, hat dt« Zahl der Abgeordneten derselben auf 800 festgesetzt, so daß auf 200 000 Einwohner ein Abgeordneter kommt. Jede Pro- v i n z wird einen Wahlbezirl mit mindesten« fünf Abgeordneten bilden. Petersburg und Moskau werden besonder« Bezirke darstellen. Zinnlaaö- unabhängige Republik. Aus Helsingfors meldet da« schwedische Telegraphenburedu: Der Kongreß der finnischen sozialdemokratischen Partei hat einen (im.Vorwärts' schon kurz gemeldeten) Beschluß angenommen, der Finnlands Loslösung von Rußland und die Bildung einer unab« hängigen finnischen Republik fordert. Dieser Beschluß nimmt Ruß« land da« Recht, in Friedenszeiten Truppen und Befestigungen in Finnland zu unterhallen. Die finnisch-russischen wirtschaftlichen Beziehungen sollen auf dem gleichen Boden geregelt werden, wie die zu anderen fremden Mächten. Die finnischen Sozialdemokraten erwarten Unterstützung von den Sozialdemokraten aller Länder, besonder« Rußland «, für die Ausrichtung der finnischen Selbständig« keit durch internationale Uebereinkunft, da«ine bürgerliche Regierung außerstande ist, genügende Sicherheiten zu bieten, daß Finnland « Freiheit nicht verletzt wird._ Die Duüapester wirtschaftskonferenz. Budapest , SS. Juni. Di« Tagung de» Wirtschaftsverbande » nahm folgenden Beschluhantrag an: Im Sinne der von den drei Wirtschaftsverbänden Deutsch- land«, Oesterreich» und Ungarn « wiederholt und einmütig gefaßten Beschlüsse betreffend das Wirtschaftsbündni« und die ge» meinsame Handel», und Verkehrspolitik sowie die RechtSannäherung erachten e« die heut« in Budapest Per» sammelten Vertreter der drei Wirtschaftsverbände als geboten, auch die wichtigsten Fragen der UebergangSwirtschaft in Uebereinstim- mung und unter gegenseitiger Unterstützung zur Lösung und zur Erledigung zu bringen. Die berufenen staatlichen Stellen der Mittelmächte sollen daher stet« im Einvernehmen vorgehen und all« wichtigeren Fragen der UebergangSwirtschaft unter steter gegen- seitiger Unterstützung lösen. Da der freie Unternehmungsgeist der entscheidende Faktor deS Wiederaufbaues der Wirtschaft sein muß, soll ein staatliches Eingreifen nur dort erfolgen, wo zwingende Rücksichten, insbesondere die Forderung der wirtschaftlich schwächeren Elemente, ergänzende staatliche Vorsorge rechtfertigen. Das amerikanische Kriegswirtschastsgesetz. Washington , 24. Juni. DaS Repräsentantenhaus hat mit S« gegen 5 Stimmen da« Gesetz angenommen, da» den Präfidente« zur Beaufstchiigung der Verteilung von Lebensmitteln und Brennstoff ermächtigt und ISS 600 000 Dollar zu diesem Zwecke zur Verfügung stellt. Durch einen gusatz wird die Verwendung von Lebensmitteln zur Bereitung von berauschenden Getränken verboten.

der Krieg auf Seu Meereu. Berlin , 25. Juni. (W. T. V.) Nach Bekanntgabe der Maibeute unserer U-Boote beziffert sich der Gesamtbetraa der seit AriegSbegia» durch kriegerische Maßnahmen der Mttel- «ächte versenkte» feindlichen sowie«entrale» H-udelSschiffe ans 8 63$ 500 Srutto-Regtster-Toanea, da« fiud fast KV vo« Hundert Brutta-Register-Tanne»«ehr, al» die deutsch « HaudelSflott« bei Ausbruch de« Kriege« zählt«. I» derselben Zeit wurde« außerde« an britische« Kriegsschiffen 157 Einheit«« mit riuer Ler- dräuguag von 632900 Tonnen»nb insgesamt 255 feindliche Einheiten»lt $92465 Tonnen vernichtet. Dieser Lerlnst kommt de» Beftnnb der Krieg«. flotte der vereinigte« Stnnte« von Nordamerika zu Beginn de« Krieges etwa gleich. Berlin , 25. Juni. Amtlich. I« Atlantische» Ozean »ab in der«oedsee fladbnrch unsere Unterseeboot« nraerding« 7 Dampfer, 1 Segler, 2 Fisch. dampf« vernichtet worden,»ab»war: die bewasstrrtea englischen Dampfer H» l l i« g t» a(4221 Tonnen), Ladung aascheiurab Munition, Poltzmeu«(37S7 Tranen) mit Weizen und Stückgut au« Australien . O r a t» r<3563 Tonneu), Baron Samdor(4316 Tonne«), bei»« tief belabeu, Achilles (641 Tonnen), Ladung Wrt«, die englischen Fischbampfer Shamrock und St. Bernhard, der englische Saffrlschrarr«lohn mit Sohlen s». , wie zwei unbekannte Dampfer,»»» denen einer ra« einem«rleitzng hrrauSgeschoffe« wurde. Eine« der Uatersertoatt hatte ei» Gefecht»lt«ine»?«- wachungSfahrzeng«ab riarm feindlich«, Unters««. d»» t, in dessen verlanf ersterr» durch Artillerie schmer»«schädigt wurde. Da» feindliche Uutersredoet wurde durch Salve» eingedeckt; ob Treffer erzielt wurden, konnte nicht einwandfrei beebachtet werden- Ein andere»»nserer Unterseeboote, da«»in einem feindliche« angegriffen wurde, erzielte auf dem Tnrm de» Gegner«»inen Treffer. Der Chef de« AdmiralpadrS der Marine. Zinnischer 5000-To.-Vampfer versenkt. Stockhol», 26. Juni. Laut Mitteilung de» Petersburger Komitees für die redimierten Fahrzeug« an die Direktion de» Finnischen Lloyd in Helfingfor« wurde der der genannten Gesell- schaft gehörende Dampfer Herme» mit einer Ladefähigkeit von KOCK) Tonnen am 2. Juni auf der Reise von England nach Archangelsk versenkt. Der Dampfer war der größte der finnischen Handelsflotte. Ferner wurde nach einer Mitteilung vom 18. Juni ei« un» genannter finnischer Dampfer auf der Fahrt nach Schweden im Bottnischen Meer durch ein U-Boot versenkt. « Madrid , 24. Juni. (Wiener Korresp.-Bureau.).Jmparcial' zufolge versenkten Unterseeboote in der Röhe von El Ferro! den französischen Dampfer v e a n. in der Räh« von Tanger den italienischen Dampfer Jtakta(5500 To.) mit Eisen und Kohlen von England für Tarent und in der Nähe von Oviedo den norwegischen Dampfer Svind au» Tarsund mit Kols von New Castle nach Livorno . Bei Malaga strandete der englische Dampfer Bayramante. Der Dampfer William»(8000 Tonnen) mit Kohlen aul Eardiff sür Genua ist in der Näh« von Llicant« ge» strandet.

Kämpfe im Lensbogen. Berlin , 25. Juni.<W. T. B.) Am 24. Juni und in der Nacht vom 24. zum 25. machten die Engländer an der ArraSftont erneut große Anstrengungen, sich in den Besitz de« jede« weiter« Vorgeben flankierenden LenSbogenS zu setzen. Um 11 Uhr vormittags griffen ff« südlich der Stadt nach kurzer starker Artillerievorbereitung an. Im deutschen Maschinengewehr, und Artilleriesperrfeuer brach der Angriff blutig zusammen. Am Abend zwischen 10 und 11 Uhr emeuerten die Engländer den vormittags fehlgeschlagenen Versuch in großem Maßstäbe. Südlich LenS brach der Angriff zu beiden Seiten des Souckiezdacht» verlustreich zusammen. Auch der gleich- zeitig« Angriff im Norden, westlich und nordwestlich von Hulluch hatte keinen Erfolg. In erbitterten nächtlichen Kämpfen wurde der Engländer an den wenigen Stellen, wo er in die deutschen Gräben hatte eindringen können, wieder hinaus» geworfen. Er mußte schwere Opfer an Toten und Verwundeten zurücklaffen. Luch Gefangene blieben in deutscher Hand. Einen neuerlichen Angriffsversuch machten die Engländer um 2 Uhr 10 am Morgen de» 25. Juni ein Stückchen weiter südlich in der Gegend von LooS. Nur eine kleine Abteilung konnte bt» in den ersten deutschen Graben vorkommen, allein sie wurde sofort wieder geworfen. Damit find all« englischen Versuche, den LenS- bogen zu nehmen, der fi« schon so schwer« Opfer gekostet hat, wieder einmal gescheitert. An der AiSne front erschöpften sich die Franzosen bei vauxatllon in ergebnislosen blutigen Gegenangriffen gegen die an die Deutschen verlorenen Stellungen. ch Französischer HerreStericht vom 24. Juni nachmittags. Ziemlich starke Tätigkeit der beiden Artillerien in der Gegend von Hurte- bis« und Craonne. Südlich von Juvtncourt kämpften unsere Batterien«in« heftige Beschießung unserer Linien nieder. Der deutsch « Angriff, der in dieser Gegend in Vorbereitung war. kam infolge der Heftigkeit unsere» Feuer« nicht zum Hcrvo» brechen au« den eigenen Gräben. In der T h a m p a g n e schlugen wir leicht einen feindlichen Angriff nordöstlich vom C o r n i l l e t zurück. In Richtung auf Lubertve führten wir«inen Handstreich au« und brachten Ge- fangrne zurück. Vom 24. Juni abend». In der Gegend östlich von Vauxaillon brachte ein lebhafter Gegenangriff unserer Truppen un« wieder in den Besitz de« größeren Teil» de» vom Feinde nord- östlich vom Gehöft Roisy noch gehaltenen Vorsprung». Der Arlilleriekampf war ziemlich lebhaft im Gebiet von Hurtebts« und auf dem linken Ufer der MaaS , auf der übrigen Front zeitweilig aussetzend. Englischer Heeresbericht vom 24. Juni nachmittag«. Wir haben in der vergangenen Nacht ol» Ergebnis von Patrouillenunter- nehmungen südlich der Scarpe einige Gefangene gemacht. Die feind- liche Artillerie war tätig in der Gegend von Croisille« und Messines. Abend». Feindliche Angriffe südöstlich von G a v r e l l e und südöstlich von Lrmentiöre«. In beiden Fällen wurde der Feind von unserem Feuer gefaßt und konnte unser« Gräben nicht erreichen. Im Lufttampf wurden gestern zwei deutsche Flug- zeuge zum Absturz gebracht, ein» wurde außerhalb unserer Sicht zum Niedergehen gezwungen,«in weiiere» innerhalb unserer Linien durch Abwehrgeschütze heruntergeholt. Eine» unserer Flugzeuge wird vermißt._

Kleine Krlegsnachrlchten. Der frühere Gouverneur von Finnland und fein Adjutant wurden aut der Haft freigelassen, da sich die Haltlostgleit der gegen sie erhobenen Anschuldigungen ergeben hat. Russische Bauern bei der Agrarreform. Die Gauversmnmlung der Bauernvertreter der Provinz Pensa beschloß die A u f t e i- l u n g der Ländereien, die b e r e t t» e r f o l g t ist. Die russische Regierung erschwert die Einwanderung. In Stock- Holm kamen au» der Schweiz 200 Russen an, die nach Rußland zu- rückkehren wollten, größtenteils Frauen und Kinder. Da der wei- teven Heimreis« dieser Russen aoer von der provisorischen Regie» rung in Petersburg Schwierigkeiten bereitet werden, so wurden die Heimreisenden in Stockholm untergebracht. Der Kengreß der nationaldemokratischen Georgier in Tifli» be- schloß, die Autonomie Georgien » zu fordern. Russische Soldaten gegen französischen EhauvintSmu«. Nach der ZeitungJSdestija" hat eine« der in Helfingfor» befindlichen russischen Regimenter in einem Telegramm an den Arbeiter, und Soldatenrat in Petersburg gegen die chauvinistischen Kriegsziele der französischen Regierung protestiert und den Rat aufgefordert, im Namen Rußland » und der russischen Armee zu antworten, daß Rußland niemals eine Aktion zugimsten von Annexionen und Kriegsentschädigungen unternehmen könne. Tumulte tu Irland . Au» Cork meldet Reuter: Am Sonntag machten Ginn Feiner bei einem Umzug« einen Angriff auf da» RekrutierunaSbureau. Es kam zu ernsten Tumulten, die Polizei griff Nnederholt«in. Militär mit Maschinengewehren wurde auf- geboten. Der heftige Steinhagel nötigte die Polizei zu drastischen Maßregeln. Ein Mann wurde durch einen Schuß getötet, ein Dutzend mit dem Bajonett verwundet. Die Unruhen waren um Mitternacht unterdrückt._

politische Ueberstcht. Eine neue Kreditvorlag«. DerSchief. Ztg.' zufolge werde dem Reichstag wahr- scheinlich als einzige Vorlage eine neue Kreditvorlage in Höhe von IL Milliarden zugehen. Vorbereitungen zu anderen Eni- würfen seien vom Bundesrat nicht getroffen. Man rechne mit einer Tätigkeit des Reichstags von acht bis zehn Tagen. Die Kriegsbeschädigten und die Heeresleitung. Von zuständiger militärischer Seite wird mitgeteilt, daß die Heeresleitung dem bekannten Aufruf des Ausschusses für die Kriegsbeschädigtenfürsorge völlig fernsteht. Schon im Reichstag sei erklärt worden, die Heeresverwaltung halte es für ihre heiligste und vornehmste Pflicht, für die Kriegs- beschädigten nnd deren Angehörige, soweit eS irgend in ihren Kräften liegt, zu sorgen. Die Kriegs- beschädigten und deren Angehörige müßten so gestellt werden, daß jeder einzelne vor Not geschützt ist. etzt schon bestehe neben der gesetzlichen Versorgung eine usatzrente. Die gewöhnliche Rente sei abhängig vom ienstgrad. die Zusatzrente aber solle einen Ausgleich schaffen 5 wischen der Rente und dem früheren Verdienst des Geschädigten. )iese werde gewährt aus Kapitel 84a deS ReichShauöhaltSetatS. Hierzu habe der Reichstag einen Fonds in unbeschränkter Höhe zur Verfügung gestellt. Die Regierung ist weiter eifrig am Werk, alle Härten im MannschaftS- und Offiziers- dersorgungS-, sowie im Hinterbliebenen-Gesetz zugunsten der Beschädigten und Hinterbliebenen zu beseitigen. Die Heeres- Verwaltung stehe auch auf dem Standpunkt, daß das Reich keinesfalls durch Sammlungen, wie sie der ReichsanSschuß für die Kriegöbeschädigtenfürsorge eingeleitet hat. von der Er- füllung der ihm nicht nur gesetzlich, sondern auch ethisch obliegenden Verpflichtung gegenüber den Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen entlastet werden soll. Diesen Stand- Punkt teile auch der ReichsauSfchuß.

DaS ist alles sehr schön und recht, aber wie kommt eS dann, daß völlig erwerbsunfähige Opfer de« Weltkrieges sich mit einer monatlichen Rente von 67 M. und 80 Pf. be­gnügen müssen? Heißt daS die KriegSbeschädtigten vor Not- schützen? Die polnisch« Eprache in den Schule«. Die Einführung deS polnischen Schulunterrichts für pol- nische 5ftnder, von der in der letzten Zeit in der Presse die Rede gewesen ist, beschränkt sich nach einer neuen Mitteilung derNordd. Allgem. Ztg." auf eine Erweiterung des pol- nischen Religionsunterrichts.Nunmehr soll" man denke!auch ohne besonderen Antrag der Beteiligten überall da, wo von den in die Schule eintretenden Kindern ein Teil der deutschen Sprache nicht ausreichend mächtig ist, für diese Kinder auf der Unterstufe Religionsunterricht in polnischer Sprache eingeführt werden." DieseReform" geht von der Voraussetzung au«, daß Kinder nur in der Religion als dem offenbar wichtigsten Gegenstand in einer ihnen verständlichen Sprache unterrichtet werden müssen, nicht aber in den so viel weniger wichttgen weltlichen Dingen. Da dieseReform" wohl auch in der polnischen Presse nicht unkritisiert bleiben bürste, wird die Hakattstenpresse dem- nächst wieder einen Beweis dafür haben, daß Zugeständnisse nur Begehrlichkeiten wecken und daß Entgegenkommen nichts anderes findet al« schnöden Undank.

Deutschtum gegen Alldeutschtum: In der alldeutschen ZeitschriftDie Wirklichkeit", Heraus- aeber Graf v. Bothmer-München , findet sich in einem langen Artikel zum Lobe deS Alldeutschtums folgendes bemerkens­wertes Geständnis: Warum ist e» eigentlich der alldeutschen Bewegung unter diesen ungewöhnlich günstigen Bedingungen der KriegSzeit nicht gelungen, die Masten in ganz Deutschland für ihre Idee ,» ge- Winnen? Ich kann mir diese» Richtgelingen nur damit erklären, daß zwischen der alldeutschen Idee und dem Deutschtum, wie r« heute ist, doch Gegensätze bestehen, mindestens insoweit, daß daS Wesen diese« Deutschlum« umfänglicher ist, al» daß eS in der all- deutschen Idee erfaßt werden könne. Entgegen der sonstigen Behauptung, die Alldeutschen hätten daS deutsche Volk hinter sich, wird hier offen zu- gegeben, daß die mit ungeheuren Geldmitteln geführte Pro- paganda ergebnislos geblieben ist. Interessant ist auch, daß der Verfasser die Hauptkraft deS britischen WeltgcdankenS darin erblickt, daß er die Nichtcngländer lehrt, britisch zu fühlen und zu denken. In dieser Feststellung liegt halb unbewußt wohl die schärfste Kritik der alldeutschenMachtpolitik", die bei dem größten Teil deS deutschen Volkes und erst recht natürlich bei allen fremden Völkern den stärksten Widerwillen hervorruft.

Nochmals diefeindlichen Agenten". Auf dem 18. VerbandStag der katholischen Arbeiter- sekretäre, Sitz Berlin , der am Sonntag in Berlin tagte, hielt Verbandssekrctär Dr. Fleischer eine Rede, in der er sagte: Sine geheime, von englisch -amerikanischem Gelbe gespeiste Organisation ist tätig, um in unsere Arbeiterschaft Unruhen hineinzutragen und sie unter Hinweis auf ErnährungSschwierigkeiten zu unbedockiten Arbeitseinstellungen zu veranlassen. Wir legen auf da» entschiedenste Verwahrung em gegen, diese« hochverräterisch« Tretben. Die deutsche Arbeiterschaft wird da» deutsche Baterland in der Stuttde der Gefahr niemals verlassest, am wenigsten die katholisch organisierten Arbeiter. Die Bewegung ist noch nicht zum Abschluß gekommen. Noch immer weiden im geheimen aufhetzende Flugblätier verteilt. Noch immer kommen kleine Konventikel zusammen, die sich unter die Arbeiterschaft begeben, um Unzuftiedenheit zu predigen. Solches Gerede ist einfach unverantwortlich. Wenn Dr. Fleischer etwa« Über eine englisch -amerikanische Organi- sation weiß, so hat er die verdammte Pflicht und Schuldig­keit. dafür Beweise zu erbringen. BeweiSIose Schwätze- reien. durch die man andere, vielleicht falsch denkende Volks- genossen in den Verdacht bringt, bezahlte Agenten einer feindlichen Macht zu sein, wirken auf daS öffentliche Leben zersetzend. Also Beweise her, wenn sie vorhanden sind, sonst aber Mund gehalten I_ Religio« und Familienvnterstütznng. Wir berichteten, wie von der für den Bezirk Rostock wirkenden staatlichen Unterstützungskommission die Gewäh- rung der Kleidungsunterstützung bei Ausschulung von Kriegerkindern abhängig gemacht worden war von der Konfirmation der Kinoer, und wie dieser weit abseits des allgemeinen Rechtsempfindens liegende Standpunkt der Kommission von dem mecklenburgischen Ministerium des Innern gebilligt wurde. Em Anruf des Reichskanzleramts seitens der be- treffenden Kriegerfrauen hat nichts gefruchtet. Vom Staats- sekretär des Innern ist ihnen folgende Antwort geworden:Die Entscheidung über die Zahlung von Familienunterstützungen steht endgültig den obersten Landesbehörden zu. ES kann daher von hier auS nichts veranlaßt werden, nachdem das Groß- herzogliche Ministerium deS Innern in Schwerin in Ihrer Unterstlltzungssache bereits entschieden hat." Also nicht kompetent! Es bleibt bei dem Entscheid deS mecklenburgischen Ministeriums, der so wenig mit dem all- gemeinen Rechtsempfinden wie mit freigeistigem Denken etwas zu tun hat.

Letzte Nachrichten. Die allgemeine Stockholmer Konferenz bis zur Ankunft der Franzose« vertagt. S t o ck h o l nt, 25. Juni. Da» JnformationSburea« des Petersburger Arbeiter» und Soldatenrates teilt mit: Die internationale sozialistische Konferenz wird auf Wunsch der französischen Genossen, die nicht recht- zeittgankommeaköuncn, aufgeschoben und ein neues Datum nach Beratungen mit der französischen Partei und den anderen Parteien festgesetzt werde».

Anleihe und Reformen in Rußland . Petersburg, LS. Juni.(Petersburger Telegraphenageutur.) Die Zeichnungen auf die FreihestSanleihe betragen annähernd 1% Milliarden Rubel. Die vorläufige Regierung, hat die Neuordnung der Kriegs» und ArmeekorpSgerichte gutgeh nßen, die die Teilnahme von Geschworenen vorsieht, die in gleicher Zahl einerseits den Offizieren und Angestellten der Kriegsämter und andererseits d«, Soldaten entnommen werden sollen.