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Her auf die agitatorische Wirkung unserer Barteitage achten.-1 Haberland- Elberfeld fragt nach der Stellung des Parteivorstandes zum Bunde der Kriegsteilnehmer und Kriegsbeschädigten und regt an, auch den finan- wachen Kreisen die Delegation zum Parteitag zu ermöglichen. Andere Diskussionsredner schließen sich dieser Anregung an.
Meyer- Rüstringen bekämpft den Antrag Löbe und befürwortet weiter die Zuziehung des Parteiausschusses zum Parteitag. Brey- Hannover : Uns kommt es nicht auf die Zuziehung des Parteiausschusses zu diesem einen Parteitag an, sondern darauf, daß er Beschlußrecht und damit einen festen Platz in der Parteiorganisation erhält. Einstweilen schwebt der Parteiausschuß ganz in der Luft. Redner wendet sich dann gegen den Antrag Löbe. Man müsse das Ventil für die Kritik sofort öffnen, dann werde der Barteitag einheitlich ausklingen. Wels- Berlin polemisiert gleichfalls gegen den Antrag Löbe.- König- Dortmund zieht den Antrag zurück, die Ernährungsfrage als besonderen Punkt auf die Tagesordnung zu sehen; die Erklärung Eberts hierzu hätte ihn be friedigt. Auch König wünscht, daß der Parteitag durch starke Beteiligung und ernste Verhandlungen so würdig wie möglich nach außen bin wirken möge.-- Auer- München befürwortet den Antrag Löbe mit Rücksicht auf die Preßberichterstattung. Ueber die ersten Tage werde ausführlicher berichtet als über die letzten.
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Gbert tritt noch einmal dafür ein, die Rechenschaftsberichte an die Spitze der Verhandlungen zu stellen. Parteivorstand und Frattion hätten feinen Grund, die Debatten zu fürchten oder hinauszuschieben, selbst wenn dabei Meinungsverschiedenheiten zutage treten. Die Delegation müsse natürlich streng nach dem Statut erfolgen. Jest wichtige Organisationsänderungen zu be schließen, während die große Masse der Parteigenossen im Felde stehe, tönne er keineswegs empfehlen. Zur Organisation der Kriegsteilnehmer und Kriegsbeschädigten habe der Parteivorstand nicht Stellung genommen, doch gehe die Auffassung wohl überstimmend dahin, daß alles, was dort angestrebt werde, Aufgabe der Partei und der Gewerkschaften sei. Die Partei müsse unausgefeßt und entschieden für die Intereffen der Kriegsteilnehmer, insbesondere der Kriegsverlebten eintreten, und die Gewerkschaften würden für diese vielleicht sogar befondere Ginrichtungen schaffen.
Der Antrag Löbe wird abgelehnt. Die vom Vorstand vorge schlagene Tagesordnung wird einstimmig angenommen und Würzburg als Ort des Parteitags festgesetzt.
Parteinachrichten.
Die Unabhängigen" in der Klemme.
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In der Fraktionsfizung vom 17. Mai 1915 beantragte Hoch, eine Friedensinterpellation einzubringen. Genoffe Haaie als Fraktionsvorsitzender berichtete, daß der Reichskanzler aus Rüdficht auf die Krise in Italien Italien stand unmittelbar vor der Kriegserklärung an Desterreich feine politische Rede bis zum 26. oder 27. Mai hinausschieben wollte; er fügte hinzu, daß er von der Einbringung einer Friedensinterpellation in diesem Augenblid abrate, man hätte sie schon sollen im Dezember 1914 oder im März 1915 einbringen. Gerade jetzt aber könne sie in Italien als bestellte Arbeit wirken, den Anschein erweden, als fäße den Deutschen das Messer an der Gurgel. Dadurch könnte sie geradezu die Kriegserklärung Italiens beschleunigen und zur Verschärfung der Kriegslage beitragen. Es wäre deshalb zived mäßiger, mit der Friedensinterpellation zu warten, bis die Entscheidung in Italien gefallen sei.
worden!
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Leben verbraucht. Beiseite geschafft habe ich nichts. Die 3000-000 Einlagen sind wieder in die Hände der früheren Einleger zurüd geflossen. Auf Antrag des Justizrats Dr. Löwenstein gelangt fodann ein von der Angeklagten erlassenes Rundschreiben vom Den„ Unabhängigen", die mit dem Hinweis, daß die Mehr- 6. Januar 1917 zur Verlesung, als sie nicht mehr in der Lage war, heitssozialisten mit Rücksicht auf die politische Lage cs zuzeiten alle Gläubiger zu befriedigen. Angefl.: Ich hatte täglich 50 abgelehnt haben, vom Frieden und nur vom Frieden zu reden, die bis 70 und mehr Leute, die in meinem Vorzimmer warteten, abFriedensarbeit der Sozialdemokratie zu diskreditieren suchen und zufertigen, und habe, um eine Regelung des ganzen Betriebes vorden Andeutschen mit geschäftiger Hand Wasser auf die Mühlen zunehmen, das Rundschreiben erlassen, in welchem ich mitteilte, daß leiten, ist unangenehm, daß an den Fall Haase erinnert werden in der Auszahlung der Behörden eine Verzögerung eingetreten sei konnte. Haase hat sich bekanntlich im Mai 1915 gegen eine und die Firma deshalb zunächst nur kleinere Beträge den Ein. Friedensinterpellation gekehrt, weil die italienische Striegserklärung zahlern, die sich binnen acht Tagen meldeten, auszahlen könne. vor der Tür stand und eine Friedensinterpellation in dieser Vors.: Was Sie in dem Rundschreiben sagten, war doch alles unSituation als Zeugnis fläglicher Schwäche gedeutet worden wäre wahr? Angel.: Natürlich!- R.-A. Kalischer: Haben und den Gegnern größeren Mut eingeflößt hätte. Die Leipziger die Einzahler die Angeklagte sehr auf Auszahlung der Gewinne g Volkszeitung" bemüht sich um die Verteidigung Haases und erledigt drängt?- AngelL: Natürlich bin ich furchtbar gedrängt dieses Geschäft in folgender Weise: Als erster Zeuge wird sodann einer der Hauptbeteiligten, der bereits viel genannte Frib Körting- Dahlem unvereidigt vernommen, nachdem sein Fall im ganzen zuvor noch einmal durchgesprochen war. Wie Frau Kupfer angibt, hat der Zeuge im ganzen etwa die Summe von 45 000 m. in bar in ihr Geschäft als Beteiligung eingezahlt und gegen 146 000 M. als selbstberechneten Gewinn in bar zurückgezahlt erhalten. Sein Konto schließt in den Büchern mit 758 000 M. ab, wovon 612 000. M. zugunsten des Zeugen stehen. Nach der Angabe der Frau Kupfer berechnet de Beuge auf diese Summe von 612 000 m. seine noch bestehende For derung an sie, die aus seiner Gewinnbeteiligung herrührt. Starts anwalt 2och: Also Körting hat für 45 000 m. bare Einlage 146 000 M. baren Gewinn erhalten und fordert außerdem noch 612 000 M. als noch ausstehenden Gewinn! Dem Zeugen ist nicht erinnerlich, daß er Frau Kupfer, wie diese bestimmt behauptete, schon von Leipzig her persönlich kennt, wo er als Vertreter der väterlichen Firma tätig war. Nach seiner Uebersiedelung nach hier besuchte ihn eines Tages die Angeklagte in Dahlem . Zeuge: Ich kannte ihren Gatten von einem Bundesschießen in Frankfurt a. M. her, und da ich von ihm den besten Eindruck hatte und außerdem wußte, daß fie in freundschaftlichen Beziehungen zu meinem Vater stand, so hatte ich keine Ursache, die Angeklagte schlecht aufzuneh men. Frau von Waldow, die sie bei mir kennen lernte, erzählte mir dann, Frau Kupfer habe ihr vorgeschlagen, sich bei ihr an einem Geschäft für Heereslieferungen zu beteiligen, und ich gab ihr darauf den Rat, da doch Frau Kupfer eine anständige Frau sei, die Beteiligung zu ristieren, wenn es nicht viel sei. Als ich dann hörte, daß die Geschäfte gut gingen und sich auch Dr. Marr, ein hochangesehener Mann, beteiligte, sagte ich mir, dann kannst du auch Eines Tages ließ mir Frau Kupfer ein paar Tausend riskieren. dann sagen, sie habe ein ausnahmsweise günstiges Geschäft -, an dem in 10 Tagen 30 Proz war ein Rauch fischgeschäft zu verdienen seien. Dieser Verdienst schien mir nicht verblüffend, da wir in meinem Beruf mit 40 Proz. AufEine Frauenkonferenz für den Bezirk Niederrhein schlag zu arbeiten gewohnt sind und ich außerdem kauffand in Elberfeld statt. Es wurde zunächst über die Frauen- männisch unerfahren bin. Es ist nicht wahr, daß ich der erste gebewegung im Bezirk Bericht erstattet. Wie in der Jugendbewegung, wesen sei, der Unterlagen verlangt habe; ich habe keine Unterlagen so seien auch in der Frauenbewegung die Agitationsarbeiten nur berlangt, da ich nach den ganzen Umständen volles Vertrauen hatte. dort von Erfolg getrönt gewesen, wo die Opposition nicht mit Mein erster schriftlicher Vertrag basierte auf 15 Proz., das Geschäft ihrer Zersplitterung und ihrer Hemmung einsette. Obgleich die zu 30 Broz für 10 Tage war ein exzeptionell günstiges SonderRednerinnen bedauerten, daß die Genoffinnen Bettin und Zieh durch geschäft. Ich habe dann noch 20 000 M. und 30 000 M. Bareinzah
Dies der Vorgang; er beweist lediglich, daß der Genoffe Haase nicht, wie die Regierungssozialisten so oft sagen, öde Verneinungspolitik treibt, daß er vielmehr Notwendigkeiten der politischen Situation Rechnung zu tragen weiß, was ihn allerdings insofern von den Regierungssozialisten unterscheidet, als diese die Opportunitätspolitik grundsäglich zur Nichtschnur ihres Handelns gemacht haben.
Also das ist der Unterschied zwischen Scheidemann und Haase, daß Scheidemann grundsäßlich", Haase aber nur gelegentlich die „ Opportunitätspolitit" zur Nichtschnur seines Handelns gemacht hat. bert teilt mit, daß einer der Genoffen, der an der GrünIm übrigen wird der von uns mitgeteilte Tatbestand nicht im dung eines Parteiorgans für Leipzig beteiligt ist, fich wegen geringsten bestritten. Auch Haase hat eingesehen, daß es AugenNichtbehinderung der Werbearbeit an die Handelskammer blide geben kann, in denen vom Frieden reden, dem Frieden gewandt hätte. Der Parteivorstand habe damit selbstverständlich schaden heißt. Dann aber kann er es nicht als einen Beweis von nichts zu tun; er verurteile diesen Schritt. Weiter teilt Ebert Kriegsluft und Friedensfeindschaft auslegen, wenn die Mehrheit mit, daß die Menderung in der Redaktion der Gleichheit" auch in diesem oder jenem anderen Augenblide von einer ausdurchgeführt sei. Die unter der neuen Redaktion erschienenen schließlichen Betonung des Friedenswillens nur eine Ermutigung Nummern zeigten, daß das Frauenorgan der Partei jetzt seine der Gegner befürchtete. Aufgaben wieder voll erfülle. Die Parteigenossen sollten sich ener= gisch für die Verbreitung der Gleichheit" einsehen. Damit sind die Verhandlungen beendet.
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Außerordentliche Generalversammlung die Meinungsverfchiedenheiten in der Partei für unsere Frauen- lungen gemacht; in letzterer Summe waren die mir ausgezahlten
des Textilarbeiterverbandes.
3. Verhandlungstag.
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Nachdem am Dienstag vormittag die Teilnehmer der General versammlung die„ Mechanische Baumwoll- Spinnerei und Weberei Augsburg" besichtigt hatten, wurde die am Montag nicht zu Ende geführte Debatte fortgesetzt. Gauleiter Riesling Oberbaden schilderte die Machinationen der Unternehmer, um die teils niedrigen Löhne der Textilarbeiter auf eine noch tiefere Stufe zu drüden. Klagen aller Art über ungenügende Entlohnung und sonstige Nebelstände, unter denen die Arbeiter schwer leider, werden aus allen Bezirken, aus dem Eulengebirge wie aus dem Erzgebirge , aus dem Elsaß wie ans Sachsen , Thüringen , dem Rheinland , Schlesien , Bayern , Westfalen usw. vorgebracht. Nach dem 31 Delegierte zu diesem Punkte gesprochen und erfreulicherweise auch viele weibliche Delegierte ihre Beschwerden vorgebracht, wurde die Debatte durch Schlußantrag beendet und eine Resolution zur Annahme empfohlen, in der der Extraft der Referate wie der De batten turz zusammengefaßt festgelegt ist. Die Abstimmung über die nachstehende Resolution ergab ihre einstimmige Annahme: Die außerordentliche Generalversammlung des Textilarbeiterverbandes hält:
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bewegung verloren gehen mußten, so wurde doch übereinstimmend 3000 M. Gewinn, die ich stehen ließ, enthalten. Die Bemerkung hervorgehoben, daß der Wechsel in der Redaktion der Gleichheit der Frau Kupfer, daß ich zu ihr gesagt hätte: Mich müssen Sie notwendig war. Die Konferenz erklärte sich ebenso einstimmig für aber extra gut stellen, ist eine absolute unwahrheit, die geeignet ist, eine intensive Agitation für die unter neuer Redaktionsführung meinen Namen bloßzustellen und mich zu schädigen. Vertragsſtehende Gleichheit". Im Laufe der Verhandlungen wurden von mäßig find 15 Broz. auf 14 Tage vereinbart worden.- Präs: verschiedenen Seiten regelmäßige öffentliche Frauenversammlungen Es wird nun behauptet, daß Sie statt der hiernach sich ergebenden gefordert. Auch sollen monatliche Frauenlejeabende wieder ein- 30 Proz. pro Monat in Wahrheit 60 Proz. erhalten haben. So begeführt und gelegentlich Ausflüge veranstaltet werden. Berichtet hauptet der Verteidiger R.-A. Kalischer. 3euge: Das ist ein wurde auch, daß in einer Reihe von Orten die Genoffinnen in völliger Irrtum. 60 Proz. find später auf den Vertrag gezahlt Preisprüfungsstellen, Kriegsfüchenverwaltungen, in der Kriegs- worden und zwar aus folgender Veranlassung: Ich hörte etwa im fürsorge usw. tätig sind. Zu der im Juli stattfindenden Reichs- August von meinem Neffen, daß Frau Kupfer bei dreimaligem Unte tonferenz der Genoffinnen wurde die Genoffin Droner- Elberfeld faz der Einlage höhere Binjen zahle. Deshalb ging ich zu ihr und delegiert. sagte ihr: Meiner Schwester zahlen Sie bei dreimaligen Umjab Durch die Oppositionspresse ist ein Brief gegangen, ben an 60 roz., da können Sie mir doch auch mehr geben, ich mache Ihnen geblich eine Genoffin Vogel aus Barmen an Frau Zieh gerichtet die Konzession, daß ich dann mein Geld stehen laffe. R.-A. Ka habe und in dem die bekannten Anwürfe gegen die Mehrheits. lisher: Und das stehengelassene Geld ist wieder mit 60 Proz anhänger wiederholt wurden. Dieser Fall Bogel wurde auch auf berzin ft worden. Auf weiteres Befragen des Vorsitzenden beder Konferenz gestreift, da man sich in Barmen fragt, ob es dort fundet der Zeuge, daß er etwa 50 000 m. eingezahlt und eine Genoffin Vogel gibt, die dank ihrer Arbeit innerhalb der seine Einlagen und 152 000 M. Gewinn bar zuFrauenbewegung berufen wäre, einen solchen Offenen Brief an rüderhalten habe.-R.-A. Kalischer: Der Zeuge hatte Fran Biek zu richten. Weber ein wirklich tätiger Parteigenoffe aber noch 612 000 M. Außenstände. Es ist das immerhin bezeich noch eine Genoffin tannten diese Vertreterin Betting. Man wanbie nend, wie der Zeuge die Angeflagte ausgenutzt hat.- Borf.: Ich fich daher auch an die Redaktion der Freien Breffe" in Elberfeld bitte, fich in den Ausdrüden zu mägigen; der Zeuge hat, wie so Eine wesentliche Erhöhung der Einkommen der Arbeiter im um Auskunft, die die Genoſfin Bogel öffentlich aufforderte, ihre mancher andere, die Konjunktur ausnußen zu können geglaubt. Arbeiter- wie im Gemeininteresse unbedingt für erforderlich. Adresse bekanntzugeben, damit man mit ihr in Verbindung trefen M.-A. Kalischer: Das ist doch eine eigentümliche Ausnutung der Wesentliche Erhöhung des Einkommens der beschäftigten fönne. Da sich keine Frau Bogel gemeldet hat, so muß man an- Konjunktur. Der Zeuge erklärt noch, daß er feinen ganzen GeTortilarbeiter und-arbeiterinnen ist nur herbeizuführen durch nehmen, daß es fich im Falle Vogel um ein Manöver der Elber- winn an die Konkursmaffe zurüdgezahlt. Sachverst. Konkurs. berwalter Schmidt: Ich bestätige, daß der Zeuge einer der ersten entsprechende Erhöhung der Löhne auf Grundlage eines garantiersfeld- Barmer Opposition handelt. ader wohl der erste gewesen ist, der unaufgefordert sich meldete und ten Minimal- Tagesverdienstes. bereit erklärte, die Gewinne, die er erhalten, freiwillig zurüdzu zahlen.- R.- Ralisher: Die Angeklagte hatte Sie doch auch gebeten, daß Sie von Ihren hohen Gewinnen niemand etwas erzählen möchten, und doch haben Sie Ihren Verwandten gegenüber davon Mitteilungen gemacht. 3euge: Nun, wenn gesagt wird, Sagen Sie es aber nicht weiter, so ist dies eine landläufige Rebensart, auf die nicht viel zu geben ist
Das Archiv der Partei
Der Verbandsvorstand wird deshalb verpflichtet, bie bies bezüglichen Bemühungen der Kollegenschaft tatkräftig zu fördern richtet die Bitte an alle Genoffen um Einsendung von Flugblättern und im Falle von Konflikten die Arbeiter mit allen zur Berfügung und Schriften über Partei- und Arbeiterfragen während der Kriegsstehenden Mitteln zu unterstüßen.
Von den militärischen und behördlichen Stellen, als den fast einzigen Auftraggebern der Textilindustriellen, erwartet die Generalversammlung eine in den gegenwärtigen Zeitumständen begründete gerechtere Würdigung der Arbeiterforderungen."
Die Wünsche und Forderungen der Zegtilarbeiter für bie Uebergangswirtschaft werden durch eine Resolution feftgelegt, die von Winkler Dresden befürwortet, folgenden Wortlaut hat:
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zeit. Nur durch die Mitarbeit aller Genoffen ist es möglich, das historische Material auf dem Stande zu halten, der einer späteren Beit die Kenntnis der Jeßtzeit ermöglicht. Senbungen auch der kleinste Handzettel ist erwünscht sind zu richten an das Archiv der Sozialdemokratischen Bartet Deutschlands ,
Die Methoden der Unabhängigen.
„ Die Textilindustrie ist durch den infolge bes Krieges ein- Am Sonntag fanden sich aus 25 Orten des 15. sächsischen Kreises getretenen Rohstoffmangel sehr hart betroffen. Hunderttausende die der Gesamtpartei treu gebliebenen Genossen äußerst zahlreich von Arbeitern und Arbeiterinnen der Textilindustrie mußten in in Chemnitz ein, um die Parteiorganisation wieder auf eine neue anderen Industrien Unterkunft suchen. Deshalb erachtet es die Grundlage zu stellen, das Band wieder fester zu fmüpfen, das von außerordentliche Generalversammlung für dringend notwendig, den Unabhängigen zerrissen worden war. Nach einem die Bedeudaß die Reichsregierung, die Regierungen der einzelnen Bundesstaaten und die Gemeinden sofort in Erörterungen aller die Uebergangswirtschaft berührenden Fragen eintreten. Es ist dringend notwendig, daß
1. die Reichsregierung zu den Ausschüssen und Beiräten für die Uebergangswirtschaft auch Vertreter der Textilarbeiterorganisationen zuzieht;
2. a) die Regierungen berjenigen Bundesstaaten, in benen die Textilindustrie einen beachtlichen Bestandteil der Boltswirt schaft bildet, je einen Ausschuß berufen, dem auch Bertreter der Tertilarbeiterorganisationen angehören müssen, b) soweit Bezirksausschüsse notwendig find, auch in biefe solche Vertreter berufen werden; 3. in alle Ausschüsse nur solche Arbeitervertreter berufen werben, die von den Textilarbeiterorganisationen vorgeschlagen
werden.
Die Tätigkeit der Ausschüsse hat fich auf alle Fragen der Uebergangswirtschaft zu erstreden, insbesondere auch auf: 1. die Beschaffung und Verteilung der Rohstoffe, 2. die Wiedereinstellung der Textilbetriebe auf die Friedenswirtschaft,
3. die Zurückführung der Textilarbeiter in die Textilindustrie, 4. die Arbeitsvermittlung,
5. die Arbeitslosenfürsorge,
6. die Lohnfrage und
7. den Arbeiterschuh.
Der Vorstand des Tertilarbeiterbendes wird beauftragt, uns verzüglich Schritte zu unternehmen, die die Reichsregierung und die Regierungen der einzelnen Bundesstaaten veranlassen, die Ausschüsse für die Uebergangswirtschaft zu berufen und Vertreter der Tertilarbeiterorganisationen zuzuziehen." Die Sigung wird auf Mittwoch früh vertagt.
tung des Tages würdigenden Vortrag des Abg. Genossen Etüdlen wurde denn fast einmütig festgestellt, daß mit Ausnahme von Limbach die unabhängige" Bewegung nur wenig Anhänger zu ber zeichmen hat.
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Ms Sik der neuen Kreisleitung wurbe Mittweida und Ge noffe Endler als Borsigender und als Bertreter des Preises sum Barteitag bestimmt.
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Die nächste Zeugin, Frau Fia Wille, geb. Körting, ist die Frau des jeht im Felde stehenden Architekten Wille. Sie hat von den Geschäften der Frau Kupfer gehört und da ihr Frau Kupfer von einfichtigen Beuten als eine ehrliche, umsichtige und fleißige Frau geschildert wurde und dabei ihr der Gedanke mitspielte, daß es doch eine Wohltat wäre, wenn so biel Getreide und Lebensmittel als möglich in das Band famen, habe sie sich mit Einlagen beteiligt. Die Beugin hat 50 400 M. eingezahlt und nach ihrer Rechnung über 130 000 m., nach der Behauptung der Angeklagten über 150 000 m. zurüd erhalten. Frau Kupfer habe ihr bei Gelegenheit gesagt: Sprechen Sie die Sache nicht weiter herum, es wächst mir sonst über den Kopf!" Die Beugin hat sich auch nach den Beziehungen der Angeklagten in Leipzig erkundigt und auch gehört, daß alles in Ordnung sei. Frau Wille erklärt, daß fie finanziell nicht geschädigt fei, aber in ihrem sonstigen Leben durch diese Sache Schaden erlitten habe. Die Gewinne hat sie nicht zurüdgegeben.
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Ronfursberwalter Schmidt behauptet, unter Widerspruch der Mit welchen Mitteln bie Unabhängigen arbeiten, geht daraus 8eugin, daß diefe nur 20 000 m. eingezahlt und Gewinne bon 161 000 hervor, daß ein von dem Bezirksvorstand der Unabhängigen sozial- Mart bezogen habe. Sie habe sich geweigert, diese zurüdzuzahlen. demokratifen Partei" an eine Anzahl Genoffen versandtes Rund- Aber fte halte auch noch 900 000 m. in Wechseln zurüd; sie habe schreiben behauptete, die Einladung zur Sonntagsgeneralversamm. ursprünglich den Gläubigerausschuß beauftragt, diese geltend zu lung sei eine Fälschung Auf gleicher Höhe steht ein der machen, habe sich aber später anders besonnen. Frau Wille er " Volksstimme" beigelegter roter Zettel, in welchem der Verleger flärt hierzu, daß der Ursprung der Wechsel ein anderer fei, als der Granz in Limbach erklärt, daß im 15. Streife ab 1. Juli nicht Sachverständige dargelegt. mehr die Chemnizer Volksstimme", sondern die im Leipziger Stile in ein unabhängiges Blatt umgemodelte Muldenthaler Boltszeitung" von den Stolporteuren ausgetragen werde. Solche unabhängige Manöver find nicht neu. Auch im Zwidauer Bezirke benüßte der Leiter der unabhängigen Bewegung" die Voltsblattausträger, um seine Flugschriften an den Mann zu bringen. Das Handwerk ist ihm gelegt.
Der Zeuge Baron Carl von 3 ech hat eine Anzahl Bekannte und Verwandte, darunter seinen Bruder, den Rittmeister von 3., zu Beteiligungen an den Stupferschen Geschäften und teilweise bedeutenden Einzahlungen veranlaßt. Er hat dafür nach seiner Angabe etwa 25-30 000 m. als Provision verdient, während die Angeklagte diese auf 44 000 m. beziffert und zum Beweise dessen auf die Quittungen darüber verweist. Als der Zeuge beim Durchsehen dieser Schriftstüde einem Zweifel darüber Ausdruck verleiht, daß haften Auseinandersehung zwischen dem Vertei In ber heutigen Sizung, die der Vorsitzende Bandger. Direktor diger Dr. Kalischer und dem Vorsitzenden. Der VerArnold um 9% Uhr eröffnet, stellt Justizrat Dr. Lowenstein teidiger erklärte, daß die Verteidigung zur Unmöglichkeit gemacht zunächst die Bitte, die Angeklagte zu befragen, wie viele Einlagen würde, wenn hier jezt die Echtheit der Unterlagen bestritten würde, in den zwei Jahren ihr zugeflossen sind, wie viel sie davon ber- auf Grund deren der Nachweis erbracht werden soll, daß Frau mendet hat und ob ihr auch nicht ein Pfennig verblieben ist. Kupfer selbst von dem ganzen Gewinn am wenigsten gehabt häffe Angek I.: Nach meiner Rechnung sind mir zirka 3 204 000 M. Ihm erwidert der Vorsitzende etwas erregt, er folle dem Zeugen zugegangen und zirka 3 100 000 m. habe ich ausgc- nichts unterstellen, was er nicht gesagt habe, er habe nur einen zahlt Die verbleibenden zirka 70 000 m, habe ich zu meinem Zweifel ausgedrüdt
Frau Kupfer vor den Geschworenen. alle feine Unterschriften echt feien, fommt es zu einer etwas I e b-
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