eines rheinisch- westfälischen Regiments gefäubert. Während Art­Teriesperrfeuer die Verbindung nach rückwärts abschnitt und Ma­schinengewehre in hervorragender Weise von der Flanke aus wirk­ten, wurde die Besaßung von den Stoßtruppen angepadt und über­wältigt. Die blutigen Verluste der Engländer waren erheblich. Die überlebenden zwei Offiziere und 62 Mann wurden gefangen­genommen.

Die feindlichen Heeresberichte.

Französischer Heeresbericht vom 27. Juni nachmittags. Der Artilleriekampf dauert sehr lebhaft fort in der Gegend des Dent­mals" und bei urtebise. Die Deutschen   machten feinen| neuen Angriff gegen die Stellungen, welche wir am 25. Juni ge­

Konservatives Geständnis.

Im„ Reichsboten" nimmt ein Konservativer die Junker folgendermaßen in Schutz:

-

Morgans Geschäfte blühen. Agentur der amerikanischen   Regierung zum Ankauf von Vorräten Morgan u. Co. übernimmt, wie die Frff. 3tg." meldet, die

für die Alliierten. Man erwartet, daß durch Vermittlung der Re­Aber die Junker nehmen doch stets ihr Parteiintereffe wahr? gierung Lieferungen im Betrage von einer halben Milliarde Für sie kommt doch die Landwirtschaft immer zuerst? Man wun- Dollar pro Monat vorgenommen werden können. dert sich, diesem Vorwurf gerade im Munde der Parteien zu be- strebungen im Gange, um die Vorschüsse an die Alliierten auf der Es sind Be­gegnen, die ihre Interessen genau ebenso verfechten. Wie tritt Grundlage von 400 Millionen Dollar zu finanzieren. Außerdem die Sozialdemokratie( in ihrer Weise) für die Arbeiter ein ist werde die Entente in den Vereinigten Staaten   etwa 100 Millionen das an sich verwerflich oder unfittlich? Wie sind die Freifinnigen Dollar pro Monat aus eigenen Mitteln verausgaben. darauf bedacht, die jüdischen Börsenkreise vor Angriffen und Steuern zu schüßen! Warum sollen denn die" Agrarier" allein viani, an die englisch  - französische Kommission, eine Adresse ge= Eine Gruppe angesehener Amerikaner hat an Balfour   und Vi­nicht dies Recht haben? richtet. Diese Adresse richtet sich gegen den Wirtschaftskrieg nach Charles Eliot. dem Kriege. Zu den Unterzeichnern gehören u. a. Jacob Schiff und

nommen hatten. Nach den letzten Nachrichten befindet sich unter Sinne der Sozialdemokratie alle durch geistige oder förper­Der verehrliche Verfasser übersieht, daß Arbeiter im den ausgebauten Stellungen, die wir am 25. eroberten, eine umfangreiche Höhle von mehr als 300 Meter Tiefe, die in liche Arbeit Werte schaffende Menschen sind. Diese bilden eine wirkliche Festung mit zahlreichen Ausgängen umge- die ungeheure Masse des Volkes. Aber die Junker sind eben mandelt ist. Der Kamin, von wo Maschinengewehre auftauchten, die Junker, das heißt eine kleine besißende und bevorzugte stellt einen wichtigen Waffenplab und Ausgangspunkt für feind- Minderheit. liche Angriffe dar. Es fand sich dort beträchtliches Gerät ange- Außerdem: die Sozialdemokratie begreift ganz gut, daß häuft. Neun Maschinengewehre in gutem Zustande, mehr als 300 die Junker ihre Interessen vertreten, und findet das nur Scheinwerfer und ein Verbandplak fielen uns in die Hände. Bis- menschlich. Verwerflich und unsittlich ist es erst, wenn die her find gezählt 340 Gefangene, darunter 10 Offiziere. In der Interessen einer kleinen Minderheit jenen einer großen Mehr­Champagne westlich des Cornilletberges scheiterte ein feindlicher heit vorangestellt werden, und das bekämpft die Sozial­Handstreich in unserem Feuer. Unsererseits machten wir einen demokratie. Einbruch in die deutschen   Linien bei Maisons de Champagne, wobei Ist die Sache nun flar? wir etwa 10 Gefangene zurückbrachten. Gestern 8 Uhr abends warfen feindliche Flugzeuge Bomben auf Nanch ab; weder Men­schenverluste noch Sachschaden.

Vom 27. Juni abends. Die Artillerie zeigte sich auf beiden Seiten in der Gegend von Hurtebise, bei Craonne  , auf den Höhen südlich von Moronvilliers und im Abschnitt von Avo­court tätig. Keine Infanterietätigkeit.

Die Eröffnung der Generalstaaten  . Die Generalstaaten der Niederlande   wurden gestern zu einer außerordentlichen Seffion eröffnet. In der von der Königin ver­lesenen Thronrede heißt es:

zu wollen.

Verfassungskonflikt in Sachsen  .

Soziales.

Altes und neues Recht in der Unfallversicherung.

Der Schloffer Str. bezog von der Berufsgenossenschaft der Gas­und Wasserwerke für die Folgen eines am 23. Januar 1909 er­littenen Betriebsunfalls, bestehend in einem Bruch des linken Fuß­gelents, eine Rente von 15 Proz. Diefe Rente wurde durch Ent­1909 feftgelegt. Die Festießung erfolgte damals auf Grund folgen­scheidung des Schiedsgerichts für den Stadtkreis Berlin   im Jahre

den Befundes:

- daß der linke Fuß zwar ebenso wie der rechte ein Plattfuß ist, jedoch in stärkerem Maße als der rechte, und mit Anzeichen für einen Bruch am Fußknöchel. Auch ist die Mus­tulatur am linken Bein bedeutend schwächer.

Durch Bescheid vom Mai 1915 wurde die Rente in Fortfall ge­bracht, weil die fubjektiven Beschwerden, soweit fie der Unfall er­zeugt hatte, längst abgelaufen sind". Das Oberversicherungsamt Groß- Berlin wies die gegen den Aufhebungsbescheid der Genossen­schaft eingelegte Berufung zurück, obwohl es in den Gründen er­achtens steht einwandfrei fest, daß der objektive Befund flären mußte:" Hiernach, auf Grund des kreisärztlichen Gut­derselbe ist wie früher. Der linke Plattfuß ist stärker und die Wade hat links 2 gentimeter geringeren Umfang, der Oberschenkel 1 gentimeter. Dieser objektive Befund bängt nach Ansicht des Kreisarztes mit dem Un­fall nicht zusammen.

fund

ausspricht, so stellt dies nur eine andere ärztliche war der Verfuch der Genossenschaft, lediglich auf Grund anders­Beurteilung der gleichen Sachlage dar." Damit ärztlicher Beurteilung der als Unfallfolgen rechtsfräftig anerkannten Staaten Leiden die Rente zu entziehen, gescheitert. Da die erste Rentenfestsetzung vor dem Inkrafttreten der Reichs­

Der fürzlich in der Presse angesagte und darauf dementierte Verfassungskonflitt in Sachsen   scheint nun doch zur Tatsache werden Im Landtage besteht nach der Verfassung die Einrichtung der Zwischen deputationen, das sind Ausschüsse, die auf Vorschlag der Regierung oder mit ihrer Genehmigung gebildet werden, um zwischen zwei Tagungen bestimmte Gegenstände vorzuberaten. Die Regierung beabsichtigt nun, Anfang Juli den Landtag zu vertagen, aber zur Vorberatung ihres Gefeßentwurfs über das staatliche Die aufgelösten Kammern der Generalstaaten haben fast ein- Sohlenabbaurecht die jetzt dafür bestehende Deputation in eine stimmig den Wunsch nach einer Verfassungsänderung Zwischendeputation umzuwandeln. Sie lehnt es aber ab, 15 prozentige Rente zugesprochen, weil der gleiche Befund als Der Leser wolle beachten: 1909 wurde dem Verletzten die auf dem Gebiete des Wahlrechts und des Unterrichts- das gleiche zu tun mit der Deputation, die zur Beratung 15 prozentige Rente zugesprochen, weil der gleiche Befund als wesens ausgesprochen. Es ist die Aufgabe der Generalstaaten  , der Fragen der politischen Neuordnung auf Antrag der Verlegten gebührt leine Rente, weil der festgestellte Be­Unfallfolge anerkannt wurde. 1915 wird jedoch erklärt, dem die heute zusammentreten, darüber zu entscheiden, ob die ange- Sozialdemokratie eingesetzt worden ist. Aus dem bisherigen Ver­fei. feine Unfallfolge fangenen Arbeiten vollendet werden sollen. Wenn der von Mil- halten der Regierung und einer in der Sigung der Sonderdeputation Entscheidung hatte Erfolg. Der Returs gegen diese Das Reichsversicherungsamt sprach lionen ersehnte Frieden auch dieses Jahr ausbleibt, so wird das am legten Dienstag verlesenen schriftlichen Erklärung geht hervor, dem Verlegten die Rente wieder zu. indem es in Den niederländische Volt auch weitere Opfer mancher Art bringen daß die Regierung zwar einer kleinen Reform der Ersten Entscheidungsgründen, nachdem der ärztliche Befund wieder müssen. Obwohl die Finanzlage dank der Erhebung neuer Steuern Rammer nicht abgeneigt ist, den übrigen Fragen der Neuordnung gegeben ist, sagt:" Für diese Erscheinungen ist aber im nicht besorgniserregend genannt werden kann, bleibt doch eine an aber, besonders einer Reform des Pluralwahlrechts zur Jahre 1909 rechtskräftig eine Rente von 15 Broz. festgesetzt worden. sehnliche Stärkung der Geldmittel unvermeid- 3 weiten Kammer durchaus ablehnend gegenüber steht. Wenn der Sachverständige gleichwohl für Aufhebung der Rente sich lich. Unsere Beziehungen zu allen ausländischen Nach Aeußerungen des Regierungsvertreters Ministerialdirektor Mächten sind andauernd günstig. Wenn auch vieles Dr. Schelcher in der Montagssigung ist anzunehmen, daß die Re­zur Dankbarkeit stimmt, so vergessen wir doch nicht, daß unserem gierung um so weniger einer Wahlreform zuneigt, weil das sächsische Lande, solange der Krieg wütet, Gefahren drohen Pluralstimmenſyſtem fogar von anderen und daß unser Bolt noch dazu genötigt werden kann, feine äußer-( Breußen?) als Muster für ihre Wahlreformen in Aussicht ge- versicherungsordnung erfolgt war, mußte die Entscheidung des Reichs­In der schriftlichen Erklärung teilt die Regierung den Be- versicherungsamts so ausfallen. Wäre, als die Rente zum ersten Beschluß des Gesamtministeriums mit, der die Bildung der Zwischen- Kraft gewesen, dann wäre die Sache vielleicht anders verlaufen. Male festgelegt wurde, die Reichsversicherungsordnung schon in deputation endgültig ablehnt. Nach der Verlesung hielt der National Dem alten Recht war die Unterscheidung zwischen vorläufiger liberale ettner eine ungewohnt radikale Rede, in der er der Mente" und" Dauerrente" fremd, die die Reichsversicherungsordnung Regierung zurief, sie solle sich hüten, zu zeigen, daß sie die Zeit fennt. Hätte es sich in dem Verfahren um die Festsetzung der ersten nicht begriffen habe. Darauf erwiderte Dr. Schelcher, er sei nicht Dauerrente gehandelt, dann hätte die neue Auffaffung des Arztes gekommen, um mit der Deputation zu rechten". Gr Halte seine eine ganz andere Rolle gespielt. Der§ 1585 schreibt vor, daß bei der Aufgabe gegenüber der Deputation für erledigt. Sprach's, erhob Festlegung der Dauerrente die Grundlagen der Rentenberechnung nicht fich und ging bon dannen. Es ist flar, daß dieses bindend sind, die bei der Bewilligung der vorläufigen Rente vorlagen. brüste Verhalten von der Deputation als eine Beleibi. Diese Vorschrift hat das Reichsversicherungsamt leider so ausgelegt, daß nicht nur der Jahresarbeitsverdienst, sondern auch der ursäch­gung angefehen wurde. Lediglich die Konservativen liche Zusammenhang des Leidens mit dem Unfall neu geprüft wer­spielten die Didfelligen. Ihnen lag aber das Verhalten der Regie- ben fann. Es ist dabei also von großer Bedeutung, wenn in­awischen eine andere ärztliche Beurteilung der gleichen Sachlage Mit der Regierung soll in Berhandlungen über das Verhalten Blaß gegriffen hat. In vereinzelten Fällen kann zwar die Aus­Dr. Schelchers und die fünftige Entsendung von Regierungs- legung des Reichsversicherungsamts auch dem Verletzten zu gute vertretern zu den Deputationsverhandlungen eingetreten werden. fommen, aber im allgemeinen bedeutet für eine außerordentliche Wie der Ausgang des Konflikts auch sein wird, die Ablehnung jedes Begünstigung der Berufsgenossenschaften, denen damit bei der ersten wirklichen Fortschritts in Sachsen   steht klar vor Augen des Volkes. des Verfahrens in vollem Umfange gegeben worden ist. Das hat Festsetzung der Dauerrente geradezu dus Mecht der Wiederaufnahme Die Folgen können nicht ausbleiben. natürlich der Gesetzgeber nicht gewollt. Leider stammt die Ent­scheidung vom großen Senat. An eine Verbesserung der Rechtslage ist daher nur zu denken bei einer Revision der Reichsversicherungs­

ften Kräfte für seine Freiheit und seine Unabhängigkeit einzu- nommen ist. ſetzen.

Kleine Kriegsnachrichten.

Fliegerleutnant Allmenroeder, einer der Besten der Jagdftaffel Richthofen  , ist am 27. Juni im Luftkampf an der Westfront ge fallen. Der Heeresbericht vom 26. Juni nannte den erst 21jährigen Streiter noch als Sieger über das 30. feindliche Flugzeug.

"

Neuer französischer Generalstabschef. Wie Petit Parifien" meldet, ist Brigadegeneral Bidalen, bisheriger Rabinettschef im Kriegsministerium, zum Generalstabschef der französischen   Armee ernannt worden.

Ein Protest wegen Albanien  . Einer Meldung von„ Secolo" aus Saloniti zufolge hat Effad Toptani an die Ententeregierung eben auch fachlich gut. rungen eine Protestnote gegen die italienische Profla­mation der albanischen Unabhängigkeit gerichtet.

Politische Uebersicht.

Die Freiheit der Preffe.

Zur Hamburger   Verfassungsänderung.

Die Hamburger Bürgerschaft überwies den Antrag der Verordnung, die hoffentlich nicht mehr lange auf sich warten läßt.

Die Frankfurter Zeitung  " teilt mit: Aus Gründen, die sich, wie wir gestern schon meldeten, öffentlicher Bekannt. gabe entziehen, sehen wir uns veranlaßt, den politischen Teil bis auf weiteres ohne eigene Meinungseinigten Liberalen auf Aenderung der Ausgestaltung der ham­äußerung erschienen zu lassen. Redaktion und Verlag burgischen Verfassung und Verwaltung an eine von Senat und der Frankfurter Zeitung  ".

Datum: 27. Juni 1917.( Siebenundzwanzigster Tag des elften Monats des dritten Jahres des Weltkriegs!)

Zwangserziehung zu gnter Gesinnung. Preußisches aus großer Zeit.

Bürgerschaft eingefegte gemeinsame Kommission, die den Senats­antrag auf Aufhebung des Gruppenwahlrechts für die Bürgerschafts­wahlen prüft.

Parteinachrichten.

Erfolgreiche Werbearbeit.

Ein ungeheuerlicher Fall politischer Justiz wird dem ,, Berliner Tageblatt" aus Juristenkreisen mitgeteilt. Der minderjährige Arbeiter 2. hatte sich durch radikale Agitation In Reutlingen   ist es den Bemühungen einer einzigen Frau, unter der Elberfelder Arbeiterjugend hervorgetan und sich der Genoffin Schradin, gelungen, in wenigen Wochen mehr als auch an Teuerungsdemonstrationen beteiligt. Daraufhin weihundert Frauen der Parteiorganisation zu gewinnen. leitete der Oberbürgermeister von Barmen und das dortige Vormundschaftsgericht das Fürsorgeerziehungs­verfahren gegen ihn ein.

Letzte Nachrichten.

Kriegszielkonferenz in Paris  .

Lugano  , 28. Juri. Nach einem in London   zurückgehalte­nen Telegramm des„ Secolo" bon vorgestern soll demnächst eine Konferenz der Delegierten aller Ententestaaten in Paris  abgehalten werden, die bezweckt, die genauen Kriegsziele der Entente festzustellen. Diese Konferenz sei eine Folge des ruffi­schen Druckes.

Ablösung des Petersburger Stadtrates. Grimms Richter. Bafel, 28. Juni. Havas berichtet aus Petersburg  : Die pro­Carl Radek veröffentlicht eine Erklärung gegen Grimm, visorische Regierung beschloß, den Stadtrat von Petersburg abzu­in der er darauf hinweist, daß der linke Flügel der Zimmerwalder lösen und schlägt den neugewählten Stadtbehörden gleichzeitig vor, schon auf der letzten Zimmerwalder Konferenz sein Mißtrauen 200 Räte zu wählen. gegen Grimm ausdrücklich zu Protokoll gegeben habe. Grimm sei in seiner Bragis schon immer opportunistisch gewesen. Sein Auf­treten in Betrograd sei eine rein persönliche Angelegenheit; von einem Bankrott der Zimmerwalder hätte man nur sprechen können, wenn diese das Verhalten Grimms gebilligt hätten; davon sei aber teine Rede. Ob für Grimm unter den Bimmerwaldern überhaupt noch plak sei, werde die angestrengte Untersuchung ergeben.

Das Landgericht lehnte die Verschickung des jungen 2. in Fürsorgeerziehung ab, weil selbst überspannte oder gar ge­meinschädliche politische Gesinnung und ihre Betätigung nicht als jittliche Mängel anzusehen seien; außer­dem würde die Fürsorgeerziehung in diesem Falle ganz gewiß feinen Erfolg haben, sondern den davon Betroffenen nur um so verbitterter und gesellschaftsfeindlicher machen. Auf eine Beschwerde des Oberbürgermeisters hat jetzt das stammer gericht diese vernünftige Entscheidung aufgehoben und zur Begründung erklärt, es sei Sache der verantwortlichen Stellen, dafür zu sorgen, daß auf den Minderjährigen in natio­nalem Sinne eingewirkt werde. Die Gefahr einer fittlichen Verwahrlosung sei ohne weiteres gegeben, wenn der Minderjährige dem Vaterland entfremdet oder gar feindlich ge- nahme: Der Entwurf einer Bekanntmachung über die Geltend­sinnt werde.

Industrie und Handel.

Bundesratsverordnungen.

In der Bundesratssitzung am Donnerstag gelangten zur An­machung von Ansprüchen von Personen, die im Ausland ihren Wohnfiß haben, der Entwurf einer Bekanntmachung betreffend die Fristen des Wechsel- und Scheckrechts für Elsaß Bothringen, der Entwurf einer Bekanntmachung über den andel mit Tabatwaren, der Entwurf einer Bekannt. machung über die Kartoffelbersorgung des Wirtschafts­jahres 1917/18 und der Entwurf einer Bekanntmachung über die Herstellung von Zigaretten.

Soweit der Tatbestand! Man hat uns Sozialisten auf­gefordert, dem Ausland zu sagen, daß wir die freiheit lichsten Zustände in der Welt befizen. Und nun das! Man hat uns vorgeworfen, daß wir unser Vaterland, zumal das preußische, schlecht gemacht und dadurch den Gegnern Waffen geliefert hätten. Nein, wir würden dem Ausland Waffen gegen das ganze deutsche   Volk liefern, wenn wir Fälle, wie diesen, stillschweigend hinnähmen! Sechste österreichische Kriegsanleihe. Am Dienstag tritt der Verfassungsausschuß Die sechste österreichische Kriegsanleihe hat bisher 4900 Millio= zusammen, um über die Frage zu beraten, ob wir uns innen Kronen gebracht; Nachzügler dürften sich, besonders aus Preußen mit Versprechungen begnügen sollen oder ob hier Deutschland  , noch einfinden, so daß hoffentlich ein Gesamtbetrag eine Radikalfur notwendig ist. von mehr als fünf Milliarden Kronen aufgebracht werden wird. Bei den fünf früheren Anleihen wurden gezeichnet: 2200, 2688, Wird der Verfassungsausschuß zu einem Beschluß tom- 4202, 4520 und 4467 Millionen Kronen. Die Kurve weist also mit men, der dem allgemeinen Volksempfinden ent- starter Krümmung nach oben. Die neue Anleihe übertrifft alle spricht? Dem Empfinden, daß es so nicht weitergeht? früheren.

Die Lage in China  .

Bafel, 28. Juni. Havas berichtet unterm 27. Juni aus Lon­ don  

: Die Lage in China   hat sich in den letzten Tagen außerordent­lich gebessert. Die Provinzen schließen sich bereits wieder der Zentralregierung an und nehmen ihre Be­ziehungen zu der Regierung in Peking   wieder auf. Die Militär­gouverneure ziehen die Truppen zurück. Li Chaing Hai erklärte, daß er den Posten eines Premierministers für drei Monate an­nehmen werde.

Hinrichtungen in Rumänien  .

Stockholm  , 28. Juni. Laut ,, Utro Roffie" machte der Kom­missar der Soldatenräte an der rumänischen Front dem Kriegsmi­nister wie auch dem Petersburger Arbeiterrat die Mitteilung, daß die rumänischen Behörden am 6. Juni 32 Personen, darunter 7 Sozialisten, wegen angeblichen Hochverrats hinrichten ließen und zahlreiche weitere Verhaftungen vorgenommen hätten. Insbesondere seien Juden verhaftet worden, die vielleicht das gleiche Schidfal erwartet. Er verlangt, daß die russische   Regierung gegen diese Vorkommnisse, die starke Entrüstung in der Armee hervorrufen, sofort energischste Maßnahmen er­greift.

Ernst Bringsheim gestorben. Breslau  , 28. Juni. Wie die Schlesische Zeitung" meldet, ist

heute der Dekan der Breslauer philosophischen Fakultät, Professor

Dr. Ernst Pringsheim  , ordentlicher Professor der theoreti schen Physik, infolge eines Schlaganfalls gestorben. Bringsheim hat namentlich auf dem Gebiet der Strahlungsforschung be deutende wissenschaftliche Erfolge errungen.