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einer Verständigung mit ihren Arbeitern zu kommen, fiele dann jeder Anreiz weg, auf der Bahn friedlicher Organisation fort zuschreiten. Besonders gespannt darf man aber darauf sein, was die Träger der offiziellen Sozialreform zur Betheiligung der Behörden an dem System von Bann und Acht sagen, das die Metallindustriellen über ihre Arbeiter verhängt haben. Ebensowenig wie zu den Geschichten vom Fideikommißstempel und vom Welfenfonds??

Die Rede des Herrn von Berlepsch in der gestrigen Reichstagssigung hat die Befürchtung der Frankfurter 8tg." nicht entkräftet.

werden, sollen auf der Basis der Schtstundenarbeit beruhen, und es soll ungesetzlich sein, wenn besagte Kontrahenten von ihren Arbeitern mehr als achtstündige Arbeit verlangen ober gestatten.( es fei denn in den durch§ 1 erwähnten Noth­fällen).

§ 3. Absichtliche Verletzungen dieser Bestimmung werden mit 50-1000 Dollars oder mit Gefängniß bis zu 6 Monaten oder mit beidem bestraft.

Aber freilich, Nordamerika ist ein wildes Land", ja sogar eine+++ Republik !

Was bei uns nicht zu wünschen erlaubt ist, dort ist es Staatsgesetz.

Gegen diese Vermischung von Politik und Wirthschafts­Ieben sollte ganz nachdrücklich Einspruch erhoben werden. Man kann davon absehen, daß eine Ausschließung der sozialdemo fratischen Arbeiter aus dem Betriebe unserer Produktion praktisch unmöglich ist gleichzeitig aber muß theoretisch aus­gesprochen werden, daß nicht der geringste Grund vorliegt, einen anständigen und. tüchtigen Arbeiter nur darum in seinem Fortkommen zu bemmen, weil er Sozialdemokrat ist. Und wie uns diese wirthschaftliche Vergewaltigung um politischer Ge finnungen willen durchaus unstatthaft erscheint, so möchten wir uns gleichzeitig gegen jenen Standpunkt verwahren, dem die Führer des Verbandes der Metallindustriellen zuzuneigen fcheinen es ist das der Standpunkt, als sei jeder Arbeiter, Nach Ansicht der nationalliberalen Münchener der sich an die Spitze seiner Genossen stellt, um deren wirth Neuesten Nachrichten" haben die Unternehmer nur schaft" finden wir einen Artikel ,, der Achtstundentag", In Herzka's Zeitschrift für Staats- und Volkswirth­schaftliche Lage zu heben, im Allgemeinen als ein Unruhe ihre Pflicht gethan", als sie den Verband gründeten und in welcher insoweit Irrthümer enthält, als er behauptet, bie fliftender Sozialdemokrat anzusehen. .... Nun erweisen aber die Veröffentlichungen des der von uns geschilderten ungenirten Weise Recht, Gesetz Arbeiter versprechen sich von der Abkürzung der Arbeitszeit Vorwärts", daß der Verband seine Zwecke mit feineswegs und Moral mit Füßen traten. Nur zu einer kleinen Bebauernde Behebung der Arbeitslosigkeit." Hingegen schildert unanfechtbaren Mitteln zu fördern gesucht hat. Ist ein Zu- mängelung des Vorgehens der Unternehmer, die übrigens in Ser Artikel sehr gut die kulturelle Bedeutung fammenschluß der Metallindustriellen, um sich gegen ungebühr der Form recht charakteristisch ist, kann sich das Blatt auf des Achtstundentages und schließt mit folgenden Worten, liche Forderungen zu schützen, auch wohl berechtigt, so scheint schwingen. G3 schreibt nämlich: es doch kaum mit dem Gesetze vereinbar, daß dieser Verband die von einem Manne herrühren, der nichts weniger als auf einem Umwege durch die besondere Einrichtung der Sozialdemokrat ist: Entlassungsscheine das gesetzlich abgeschaffte Arbeitszeugniß wieder einzuführen sucht, und daß er unter seinen Mitgliedern Listen mit den Namen jener Arbeiter zirkuliren läßt, die als unruhige Glemente aus einer Fabrit ausgeschlossen, nunmehr auch in feiner anderen Fabrik des Verbandes mehr eine An­stellung erhalten sollen, d. h. diese Arbeiter sollen bleibend brot Los gemacht werden. Ein derartiges Vorgehen kann schon das einfache Gerechtigkeitsgefühl nicht billigen; dem Ankläger und Richter sind hier die nämlichen Personen, und es besteht nicht die geringste Gewähr, daß die interessirten Industriellen stets nur unwürdige Personen aus der Beschäftigung in dem gesammten Betriebe ausschließen; selbst die Ranküne und die Feindschaft untergeordneter Beamten können unter diesen Um ständen schon eine Familie ins Unglück stürzen.

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Endlich ist noch ein Wort zu sagen über die Stellung, welche die Regierung gegenüber den Bestrebungen des Ver­bandes der Metallindustriellen einnimmt; es handelt sich im Besonderen um die Haltung des Berliner Polizeipräsidiums und um den Inhalt des erwähnten Schreibens des Kriegs­ministeriums sowie um ähnliche Schreiben der Eisenbahn­Verwaltungen. Es ist klar, daß die Regierungsbehörden. sich hüten hüten sollten, irgendwie den Verdacht zu regen, als bevorzugten sie bestimmte Kreise der Be völkerung gegenüber anderen Kreisen, und als suchten sie durch das Gewicht ihres Einflusses die Interessen dieser gegen die Interessen fener zu stützen. Die Regierung ist für die gesammte Bevölkerung, nicht für eine Inter­effengruppe ba. Und aus diesem Grunde müssen wir es denn auch bebauern, daß Kriegsministerium und Eisenbahn­Derwaltung ohne vorsichtige Prüfung den Standpunkt des Verbandes der Metallindustriellen zu dem ihrigen machen und damit prinzipiell gegen die Arbeiter und für die Arbeitgeber Partei ergreifen, während doch keine ernste Gewähr für die ftete Gerechtigkeit der Entscheidungen jener geboten ist. Im Interesse der völligen Unabhängigkeit der Regierungsbehörden sollte es dann aber auch unstatthaft sein, daß das Berliner Polizeipräsidium fich 3000 m. von dem Verbande schenken läßt zur Vertheilung an jene Beamte, die aus Anlaß der Be fürchtungen am 1. Mai in besonderem Grade dienstlich an= gestrengt worden sind, als hätte am 1. Mai die Polizei vor Allem zum Nußen einer Anzahl Fabrikbesizer gehandelt, sodaß diese nun zur Bezeigung einer besonderen Erkenntlichkeit sich verpflichtet fühlen könnten.

Außer den politischen und rechtlichen Gesichtspunkten hat man aber auchy die reine Müzlichkeitsfrage in Betracht zu ziehen. Sind denn jene Bestimmungen, welche der Verband der Ber­ liner Metallindustriellen" vereinbart hat, auch nur zweckmäßig, um das zu erreichen, was angestrebt wird? Wird ein einziger Streit weniger sein, wenn die Fabrikbefizer nach dem Statute der Vereinigung verfahren? Schwerlich. Es werden sich stets wieder Arbeiter finden, die den Kampf aufnehmen, und biefer Kampf wird gerade verschärft und verbittert, weil die Arbeiter burch Veröffentlichungen, wie die im Vorwärts", sich als ver gewaltigt und unterdrückt betrachten. Was Mittel, gleich diesen, bewirken, hat auf große Verhältnisse übertragen das Sozialisten­gesetz bewiesen. Der Weg zu einer besseren Gestaltung der Be­ziehungen und zum schließlichen Frieden zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern muß daher ein anderer sein. Statt daß beide Parteien einander bekämpfen mit erlaubten und unerlaubten Mitteln, und daß jede Partet den Gegner auf das Aeußerste zu schädigen sucht, muß mit dieser Methode gebrochen werden, und die öffentliche Meinung sollte die Pflicht haben, diesen Praf­tifen entgegen zu treten, auf welcher Seite sie sich immer zeigen.

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Auch bie Frankfurter Beitung" nimmt unserer Veröffentlichung gegenüber eine anerkennenswerthe Haltung ein. Sie findet, daß die von uns abgedruckte Broschüre einen schneidenden Mißton in die Jubellieder der Kartells und Syndikatsippe gebracht hat. Das Blatt kon statirt, daß der Verband der Metallindustriellen nicht nur alle gesetzlich erlaubten Machtmittel angewandt hat, sondern auch zu gesetzlich unerlaubten Mitteln griff, wenn dies seinen Zwecken diente. Als Gefeßesübertretungen werden angeführt: die Verlegung

Die Ueberweisung eines Geldgeschents an das hiesige Polizeipräsidium zum Zweck der Ueberweisung desselben an die beim vorjährigen Maifest im Dienste befindlichen Schuhleute wäre wohl am besten unterblieben. Man sollte auch den Schein vermeiden, als ob die Aufrechterhaltung der Ordnung im Inter esse einer bestimmten Bevölkerungsklasse erfolgte.

Indem wir uns vorbehalten, aus den weiteren zahl­reichen Stimmen der deutschen Presse*) über das Komplott gegen die deutsche Arbeiterklasse bemerkenswerthe Aeußerungen nächstens wiederzugeben, wollen wir die Meinung einiger auswärtiger Blätter heute noch wiedergeben:

Der hiesige Korrespondent der Wiener Arbeiter Beitung" schreibt ans Anlaß unserer Publikation:

" In diesem Lichte betrachtet, ist der Kampf für den Acht­stundentag etwas Anderes, als wozu ihn verblendete Kurz­fichtigkeit machen will; er ist keine Razbalgerei um den ohnehin mageren Knochen, der in der heutigen Welt erzielbaren Produktionsgewinne, sondern ein Kampf für den menschlichen Fortschritt ganz im Allgemeinen. Und wer sich bem Achtstundentag widersetzt, der übt babei feinen Aft der Selbstvertheidigung gegen einen Angriff auf sein persönliches Interesse,.. er versündigt sich gegen die Interessen des allgemeinen Fort schrittes. Ein Staat vollends, der in diesem Rampfe gegen die Werkürzung der Arbeits­zeit Stellung nehmen wollte, würde damit bie Waffen gegen die Grundlagen feines eigenen Gedeihens tehren, gegen bas Wachs­thum der physischen Kraft und des Wohlstandes aller feiner Bewohner."-

Jene gutgläubigen Illusionäre, die sich gegenüber bem Klaffenkampf und dem wüsten Terrorismus der fapitalistischen Unternehmer damit trösten, daß in dem modernen Staate die Instanz existire, die unbeeinflußt von den Interessen der streitenden Parteien in unwandelbarer Gerechtigkeit über dem Rampfgewühl throne und den Streit zulegt auch versöhnend Zum Kapitel ber sozialdemokratischen Ueber­fchlichte, mögen in diesen Tagen ihre helle Freude daran treibungen. Als vor ein paar Tagen der sozialdemo­haben, wie diese vortreffliche Theorie fich bewährt. Bei Ihnen kratische Antrag auf zehnstündige Arbeitszeit für die Lehr­in Osterreich können sich jene empfindsamen Seelen an der linge und Verbot aller Arbeiten, die nicht direkt mit dem Stellung erbauen, die die Regierung der kommenden Mat Betrieb in Verbindung stehen, zur Verhandlung im Reichs­feier gegenüber einnimmt, bei uns in Deutschland haben tag stand, behauptete der Regierungskommissar Regierungs­wir in diesen Tagen den mit einer Ueberfülle atten­

mäßigen Materials ausgestatteten Beweis erhalten, wonach rath Wilhelmi, die Schilderungen des Abg. Bebel über die die erhabene Rolle der über dem Klassenkampf schwebenden, in Wißstände im Lehrlingswesen seien übertrieben. Jetzt denselben mit unparteiischer Gerechtigkeit eingreifenden Staats- ersehen wir aus einem Briefe eines Obermeisters gewalt eine außerordentlich fatale Beleuchtung gewinnt. einer größeren Berliner Jnnung an den Abg. Bebel,

Obwohl es sich hier um einen Kampf gegen die daß derselbe sich nicht nur mit den Ausführungen Bebels legalsten und berechtigsten Bestrebungen der Arbeiter, gegen einverstanden erklärt, sondern auch mit Bezugnahme auf beren Eintreten für eine erweiterte Arbeiterschuß- Gefeßgebung, jene Aeußerung des Regierungskommissars schreibt: Die bessere Lohnbedingungen u. dergl. handelt, so tönnte man gegen te bel stände seien noch weit schlimmer, als zu solchem Zweckt gebildete Organisationen der Unternehmer an sie geschildert wurden. und für sich nichts einwenden, weil sie das Ergebnis des infte

der Gesellschaft herrschenden Klassenkampfes sind. Allein die Auch in der Zeitung Der Gastwirthsgehilfe" wird Unternehmer führen den Kampf mit vergifteten Waffen, mittelft dem Herrn Regierungsrath Wilhelmi eine Berichtigung zu eines Systems von Spionage und Denunziation, das die tiefste Theil. Derselbe hatte bekanntlich bei Berathung von§ 121 Entrüstung herausfordert. der Gewerbe- Ordnungsvorlage behauptet, das Kellnerpersonal Trotz alledem sind das Harmlosigkeiten gegenüber der That stehe überall in Deutschland unter der Gewerbe- Ordnung. sache, daß diese Unternehmer, deren Anführer ein gewisser In der Nr. 16 der erwähnten Zeitung vom 16. April 1891 Frih Kühnemann, Kommerzienrath und Aehnliches, ist, die wird dagegen durch den Kellner R. Hoffmeyer mitgetheilt, daß in ganze Staatsmaschinerie, sämmtliche Zweige der Verwaltung, der Republik " Bremen die Kellner Dienst bücher bea Ministerien, Polizeibehörden, Gemeindeverwaltungen geradezu in ihrem Dienste, zu lebhaftester, rückhaltlosester Unterstübung ihrer fizen, in denen Auszüge aus der Gesinde Ordnung Machenschaften bereit finden. enthalten sind. In Bremen werden demnach die Kellner als Dienst boten behandelt, unb so zeigt sich auch hier wieder, baß die betreffenden Ausführungen unserer Partei­redner weder überflüssig noch unrichtig waren.­

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Und so ist es nur folgerichtig, daß für alle Rechtsverlegungen, die sich nachgewiesenermaßen die in dem Metall- Unternehmer- Verband zusammengeschlossenen Unter nehmer- Bereinigungen zu Schulden kommen ließen, sich niemals ein Staatsanwalt gefunden hat. Für jenen Berband existirte das Vereinsgefeh einfach nicht...

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Die demokratische 8üricher Post" verurtheilt ebenfalls das Vorgehen der Metall- Industriellen.

Das Lamm Bismarck . Fürst Bismarck hat wieder einmal sein Herz ausgeschüttet und zwar vor einer De­putation der Kieler Konservativen. In langer Rede führt er aus, daß sein Wahlspruch sei und bleibe: quieta non movere", zu deutsch : was ruhig liegt, nicht aufzurühren. Wir werden hierbei an ein anderes Bitat Bismarcs er innert, daß er in der Konfliktszeit der 60 er Jahre der fortschrittlichen Majorität des preußischen Abgeordneten­hauses zurief und das weniger lämmchenmäßig klingt. Er rief ber liberalen Opposition zu: Flectere si nequeo superos, Acheronta movebo, d. h. geht's nicht mit Gott, so mag's mit dem Teufel gehen. Unter dem Teufel verstand er die Sozialdemokratie, mit welcher er die fortschrittliche Ma­jorität bedrohte. Nun, die Sozialdemokratie war wenigstens kein dummer Teufel, der sich von Bismarck nach Belieben ausspielen ließ, wie er bald zu seinem Leidwesen erkennen mußte. Er mag wohl Nationalliberale und Freisinnige töbern, aber er ist der Mann nicht, der Geister zu bes Das System, dessen man sich bedient, um sich die Verschwören weiß.- Tegenheit mit den sozialistischen Arbeitern vom Balfe zu schaffen

Der Amsterdamer, Tageblatt für Nie berland" faßt sein Urtheil über die von uns veröffent­lichten Aktenstücke der Vereinigung der Metallindustriellen in Folgendem zusammen:

" Ohne Zweifel liegt in diesem ausschließlich gegen bie So staldemokratie gerichteten gemeinschaftlichen Vorgehen staatlicher Behörden mit privaten Vereinigungen viel, was nicht in Ord­nung ist. Eins darf allerdings nicht außer Acht gelassen werden: daß das Roalitionsrecht sowohl für Unternehmer als für Arbeiter besteht. Der Staat muß sich diesen beiden Rechten gegenüber streng unparteiisch verhalten und in Preußen ist bas wenigstens bis jetzt immer der Fall gewesen."

liche der Sache mitgetheilt hat: Die Pariser Justice" schreibt, nachdem sie das Wesent liche der Sache mitgetheilt hat:

und sie durch Aushungerung au erschöpfen ist endlich bes Genoffe May, Student an ber Beipziger Universität, Breiteren und mit Belegstücken versehen nachgewiesen worden." wurde in der lezten Woche relegirt. Als Grund der Maß­des preußischen Vereinsgesetzes durch Gründung eines Während es sich vor Kurzem aktenmäßig herausgestellt regelung find seine Vorträge und Reden in gewerkschaft­lichen Versammlungen angegeben. Natürlich ist tur Verbandes von Vereinen, welche sich mit öffentlichen Ange- hat, daß aus deutschen Staats- Fabriken Arbeiter heraus- sozialdemokratischen Studenten jede politische Thätigkeit legenheiten befaffen, die Uebertretung der Bestimmungen der gemaßregelt werden, welche sich bessere Arbeitsbedingungen untersagt; das Bismarckanhochen und der antisemitische Gewerbeordnung durch die Verrufserklärungen mit schwarzen erkämpfen wollen, erläßt zur gleichen Zeit das Repräsen- Radau bleibt den Musensöhnen nach wie vor unverwehrt.- Listen und den Kontroll- Entlassungsscheinen. Das Blatt tantenhaus der Vereinigten Staaten ein Acht­meint, daß der tiefe moralische Eindruck, den diese Dinge stunden- Geseb für alle Arbeiter, die dirett auf das Bolt machen werden, hundertmal mehr Schaden oder indirekt im Dienste des Staates arbeiten. frage nach der Provinz entsendete franzöfifche parlamen ſtiftet, als die geschilderten Maßregeln den Metallindustriellen Das Gesetz lautet kurz und bündig: Nuhen gebracht haben. Die Betheiligung der Behörden an Friz Kühnemann's Feldzug nennt die Franks. Beitung" ein würdiges Pendant zur Fideikommißstempel- und Welfen­fonds- Affaire. Aus den weiteren Ausführungen des Blattes wollen wir zwei Stellen noch wörtlich wiedergeben. Sie Lauten:

Staatliche Behörden, das preußische Kriegs- und Arbeits­minifterium, wie der Polizeipräsident von Berlin und jeden falls auch Provinzialbehörden hatten genaue Kenntniß von Borkehrungen der Metallindustriellen, welche gegen das Gefeß verstießen; und doch erfolgte nirgends ein Einschreiten, wäh­rend man weiß, wie unendlich scharf, und zwar mit Recht, gegen die kleinste Ungefeßlichkeit vorgegangen wird, welche sich Arveitervereinigungen durch Boykott oder Aehnliches su Schulden kommen lassen.

Die dem

Aber noch mehr! Königlich preußische Behörden betheiligten sich direkt an den Maßnahmen. des Industriellen- Verbandes gegen die Arbeiter. Kriegsministerium unterstellten Werkstätten, wie die Betriebe der Staatsbahnen tauschten mit dem Verband der Privat Unternehmer die Listen und Entlassungsscheine zur Verrufs Erklärung der Arbeiter aus, fie fezen ordentlich einen Stola darin, noch schroffer gegen ihre Arbeiter vorzugehen, als die Privatindustriellen.

Vielleicht hat die Veröffentlichung die eine gute Wirkung, daß fie andere Unternehmerverbände vor ähnlichen Ungefez­lichkeiten warnt. Es wäre traurig, wenn die soziale Ent wickelung, die sich ohnebies in recht scharfen Gegenfäßen voll­

Die zur Vornahme einer Enquete in der Arbeits­

tarische Subkommission vernahm mehrere Arbeiter- Abord­

§ 1. Acht Stunden bilden ein Tageswert mungen, letztere haben sich im Allgemeinen für die Festseßung für alle Tagelöhner, Arbeiter und Handwerker, bie nun oder des Achtstundentags ausgesprochen. Bahlreiche Hafenarbeiter Später für die Regierung der Vereinigten Staaten oder den sind jedoch Anhänger eines vollständig freien Ueberein­Distritt Columbia beschäftigt sind. Eine Ausnahme findet nur tommens.(? Neb .)- statt unter außergewöhnlichen Dringlichkeitsfällen, die in Kriegs­fällen eintreten mögen, oder wo es zum Schuße von Eigens Die Mutter des kürzlich wegen seiner Heirath mit thum oder Menschenleben nöthig fein mag, länger als acht einer unebenbürtigen Gräfin aus der Armee und Familie Stunden zu arbeiten. In solchen Fällen ist jedoch die Ueber- verstoßenen Großfürsten Konstantin starb plöglich auf der arbeit auf der Basis des Achtstunden- Lohnes zu bezahlen. Und

Nun meldet eine Depesche aus Wien :

Distrikts Columbia darf fein geringerer Tageslohn als der orts. bannt worden war. Den auffallend raschen Tod suchte besagten Achtstunden Arbeitern der Regierung und des Reise in die Krim , wohin sie von dem wüthenden Baren ver­übliche bezahlt werden. Tagelöhner, Arbeiter und Handwerter, man auf natürliche Weise zu erklären, doch fand diese Dar­die von Kontraktoren oder Subkontraktoren angestellt sind, stellung nirgends Glauben. zur Ausführung eines Kontraktes derselben mit den Vereinigten Staaten oder mit dem Distrikt Columbia, gelten als Angestellte der Vereinigten Staatenregierung. Diejenigen Beamten der Vereinigten Staaten , welche für die Regierung Bahlung zu leisten haben an gedachte Kontraktoren oder Sub­fontrattoren, müssen sich, che sie auszahlen, beffen vergewissern, daß die Kontraktoren und Subkontraktoren ihre diesbezüglichen Arbeiter entlohnt haben, aber die Regierung soll für jene Ar­beiterlöhne nicht hastbar sein.

§ 2. Alle Kontrakte, die fortan von der oder für die Re­gierung der Vereinigten Staaten ( oder von dem oder für den Distrikt Columbia) mit einer Korporation, ober Person oder Personen für die Leistung irgend welcher Arbeit abgeschlossen Wir bitten die Genossen in der Proving, uns auch zieht, auch noch unnöthig vergiftet würde. Und für Unter- weiterhin alle Preßstimmen über unsere Veröffentlichung zugehen Red. des Vorwärts". nehmerkreise, die sich, wie die Buchdrucker, redlich bemühen, zu zu lassen.

Als

Das Lemberger Blátt Przeglond" erhielt aus Kiew einen Bericht, wonach die Großfürstin Olga Feodorowna thatsächlich Selbstmord begangen hat. Die Großfürstin war mit dem Hofzuge in Chartow eingetroffen, woselbst der Zug einen Auf­enthalt von einer Stunde nahnt. Ms der Zug weiterfuhr, schüßte die Großfürstin Ruhebedürfniß vor und zog sich zurück. Um 4 Uhr flopfte die Hofdame an den Salonwagen. feine Antwort fam, rief sie bestfirst den Hofmarschall. Beide fanden beim Betreten des Salontoupees die Großfürstin blut­überströmt liegen, die faum mehr ein Lebenszeichen von sich gab. Man ließ den Zug nach Chartow zurückkehren, wo Universitätsprofefforen den Verband anlegten. Anfangs hegte man Hoffnung auf Rettung; doch verschieb die Großfürstin in der Nacht zum 13. April.