Parteinachrichten.
Memorandums Frieden schließen, aber es fehlt ihr der Mut, das Die Reichskonferenz der Frauen. diesem Mut zu bringen. Rußland fann nicht mehr fämpfen, es fann wirtschaft" bon Gertrud Hanna , Organisationsfragen" von offen auszusprechen. Unsere Aufgabe ist es, die Regierung zu Auf der Tagesordnung stehen die Vorträge: Frau und Kriegsaber auch keinen Sonderfrieden schließen, zumal wenn er in so Marie Juchacz und„ Das Stimmrecht " von Wally 3epler. naiver Weise angeboten wird, wie wir es erlebt haben, durch deutschen Allgemeinen Zeitung" und dergleichen. Ein Separat Ergebnis darunter und unter dem Umstand leiden werde, daß jede Frau Meta Quard- Hammerschlag befürchtet, daß die Zahl der den Fall Hoffmann- Grimm, durch die Veröffentlichung der Nord- delegierten Frauen auf der Reichskonferens gering fein und das frieden mit Rußland bringt uns nicht den allgemeinen Frieden; denn Rußland zählt in der Entente nicht mehr mit. Aber eine Delegierte in der Regel nur einen einen Kreis zu übersehen vergroße Wirkung würde in Frankreich eintreten, wenn die deutsche engeren Bezirks; ja, öfters geht diese Kenntnis nicht über die mag:„ Jede Genossin tennt im besten Fall die Stimmung ihres Regierung im Reichstage offen erklärt, daß sie zu einem Frieden ohne Annerionen und Entschädigungen nach Often und Beffen beigene Stadt hinaus. Um aber Aufgaben in Angriff zu nehmen, reit ist. Eine offene, flare, unzweideutige Erklärung hat die deut- Kenntnis nicht nur des eigenen Bezirks oder Landes nötig, sondern wie die auf der Berliner Konferenz gestellten, wäre eine genaue sche Regierung bis jetzt noch nicht abgegeben. des Reichskanzlers im Reichstage waren doppelsinnig. Keine offene mert gewesen, wenn in den einzelnen Teilen Deutschlands größere Alle Erklärungen auch die der angrenzenden Bezirke. Es wäre daher sehr wünschensAbsage an die Aldeutschen, teine offene 3usage an die für den gemeinschaftliche Vorbesprechungen hätten stattfinden können. Die Frieden wirkende Sozialdemokratie. Jeder fonnte die Reden des venigen Delegierten, die nach Berlin gehen, hätten Gelegenheit geKanzlers in seinem Sinne auslegen, obwohl ich überzeugt bin, daß habt, die Wünsche und die Bedürfnisse dieser Bezirke und Länder sie in unserem Sinne gemeint waren. genau tennen zu lernen. Die Teilnehmerinnen der Vorbesprechung hätten durch das selbsttätige und verantwortungsvolle Mitwirken ein erhöhtes Interesse und lebhaftere Anteilnahme an der Organijation der Partei erhalten und würden befruchtend gewirkt haben zahlreiche, lebhaft interessierte Mitglieder in allen Teilen Deutsch auf die Zentralinstanz, der alles daran gelegen sein muß, recht lands zu haben. Und es wäre auf diese Art eine auf wahrhaft demokratischer Grundlage und auf die Kenntnis der Wünsche der breitesten Schichten aufgebaute Beratung über die Fortentwicklung der Organisation möglich gewesen. Leider ist es durch die Kürze der Zeit und manches andere nicht möglich geworden.
Richard Fischer über Friedensarbeit und Demokratisierung. Die Bezirksorganisation Groß- Berlin( S.P.D.) hielt am Donnerstag eine startbesuchte Versammuung im Lehrervereinshause ab, in der Genosse Richard Fischer über die Stodholmer Konferenz referierte. Der Redner erinnerte daran, daß sich in den letzten Wochen die Blicke von Hunderttausenden, die sich nach dem Frieden sehnen, erwartungsvoll nach Stockholm richteten. Die Friedenssehnsucht ist so allgemein, daß man zum Teil übertriebene Hoffnungen auf die Stockholmer Verhandlungen sezte. Mehr als je droht heute die Gefahr einer Verlängerung des Krieges. Die gegnerischen Regierungen wollen feinen Frieden. Wenn ein solcher möglich ist, kann ibn nur die Sozialdemokratie, die Internationale der Arbeiter hringen. Wir deutschen Sozialdemokraten haben von der ersten Stunde an versucht, eine Verständigung mit unseren Genossen in den Ententeländern anzubahnen, doch alle unsere Bemühungen waren vergebens. Noch heute sind wir der Meinung: Wenn es uns gelänge, eine Verständigung mit den Genossen der feindlichen Länder herbeizuführen, dann könnten wir auf die Regierungen im Genau dieselbe Haltung nimmt die Regierung in der Frage Sinne des Friedens einwirken. Es war selbstverständlich, daß sich der Neuorientierung im Innern ein. Sie hat nicht einmal Parteivorstand, Parteiausschuß und Reichstagsfraktion auf den den Mut, das nichtswürdige Dreitlassenwahlrecht zum politischen Boden des Friedensprogramms des russischen Arbeiter und Sol- Blunder zu werfen. Die Osterbotschaft, an datenrats gestellt haben. Ein Frieden ohne Annerion und Ent- richtigkeit ich keinen Augenblid zweifle, ist doch bloß ein Stüd deren Auf schädigung ist ja auch die Forderung, welche wir in unserer Inter- Papier, das an das Dichterwort erinnert: Die Botschaft hör' ich pellation an die deutsche Regierung gestellt haben. Redner schil wohl, allein mir fehlt der Glaube." Der Glaube muß um so mehr derte jodann die Bemühungen des dänischen Genossen Borgbjerg, fehlen, wenn wir sehen, wie sich die Gegner jeder Neuorientierung dem Arbeiter- und Soldatenrat die Wahrheit über die Haltung der bemühen, die Osterbotschaft zunichte zu machen. Der Verfassungsdeutschen Sozialdemokratie zu unterbreiten, mit dem Ergebnis, ausschuß fommt mir vor wie ein Wagen, dem man ein Pferd vorn daß sich der Arbeiter und Soldatenrat mit der Abhaltung einer und ein Pferd hinten angespannt hat. Alle seine Bestrebungen Man wird einwenden, daß alles, was in einer Vorbesprechung internationalen Konferenz einverstanden erklärte, die er aber selbst werden durch den Regierungsvertreter vereitelt. Die bürgerlichen gefagt hätte werden können, ebenso gut in einer Nachbe einberufen will. Sogleich wurden wie der Redner eingehend dar- Klassen geben ihre Privilegien nicht auf, solange das Volk nicht die sprechung gesagt werden könne. Das ist unseres Grachtens nicht Tegte von den Ententeregierungen alle Sebel in Bewegung gemacht hat, sie dazu zu zwingen. Wir werden die Demo der Fall. Eine solche Nachbesprechung muß und wird ganz andere fest, um die Konferenz zu vereiteln. Als dennoch das Stattfinden kratisierung nicht erhalten, wenn wir sie nicht Aufgaben haben. Während die Vorbesprechung Richtung gebend und der Konferenz gesichert war, erfolgte der Hauptschlag der Entente erkämpfen gegen die bürgerlichen Parteien und mitbestimmend über das Was hätte werden fönnen, bleibt einer regierungen. Sie verweigerten den Delegierten ihrer Länder die die Regierung. Auf diesen Kampf müssen wir Nachbesprechung nur der Vollzug dessen, was in Berlin beschlossen Bässe nach Stockholm . Gine treffende Juustration zu der viel ge- unser politisches Programm für die nächste 3uwurde, übrig. Es bleibt, nun der Berliner Konferenz überlassen, rühmten Freiheit in den Ententeländern. Die deutsche Regierung unft einstellen. Wie wir die Regierung amingen Vortonferenzen wenigstens nachträglich als organisches Glied in die dagegen hat die Pässe nicht nur uns, den Vertretern der Mehrheit, müssen zum Frieden ohne Annegionen und Ent- fünftige Gesamtorganisation einzufügen." gegeben, sondern auch den Delegierten der Minderheit, den Geg- ich adigungen, so müssen mit sie auch zur Demonern der Kriegführung. tratisierung Deutschlands zingen.
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Unser erster Gindrud in Stockholm war, daß man im Aus- Die mächtige Organisation der Sozialdemokratie ift jest geIande von der Haltung der deutschen Sozialdemo schwächt. Unsere Aufgabe ist es, sie wieder start zu machen. Dafür fratie jo gut wie gar nicht unterrichtet mar. Nur müssen wir agitieren in den Fabriken und Werkstätten. Die Kleinmas der Stimmungsmache zugunsten der Entente dient, wird im arbeit, durch die die Partei groß geworden ist, muß wieder verAuslande verbreitet. So ist Deutschland dem Auslande gegenüber richtet werden. Unsere Organisation hat sich wider Erwarten Schon bisher hat die Reichsbank Gold exportiert, um mit als ein Land von Räubern und Barbaren geschildert worden. Daß fräftig entwidelt. Schwere politische und wirtschaftliche Rämpfe diesem Weltgelde unsere Baluta zu stützen und die Einfuhr wichdies Treiben Erfolg hatte, das haben wir auch der Agitation, der stehen bevor. Der Krieg mag ausgehen wie er will, die wirtschaft- tiger Rohprodukte und Lebensmittel zu erleichtern. Die Ausfuhr Breffe und der Literatur der Audeutschen zu danken. Die annegio- liche Macht des Unternehmertums ist im Kriege riesig gewachsen, war aber fleiner als die Summen, die der Reichsbank durch die nistischen Erzeffe der Audeutschen sind dem Auslande als die die Macht der Arbeiterklasse ist durch eigene Schuld geschwächt. Ohne schäbenswerten Goldsammlungen ständig zufloffen. Der neue Meinung des ganzen deutschen Volkes dargestellt worden. starte politische und gewertschaftliche Organisationen werden die Ar- scharfe Rückgang der Markwährung beinhaltet aber die NotwendigDaß das möglich war, daran ist auch unsere Regierung schuld, denn beiter die bevorstehenden Kämpfe nicht fiegreich durchfechten tönnen. feit, Gold in noch größerem Maße zu exportieren, so daß, wie die sie hat nie den Mut gefunden, sich gegen die Grzeffe der Alldeut- Darum stärkt Gure Organisation, wirkt für die Ausbreitung Gurer Frankfurter Zeitung " anzeigt, der nächste Reichsbantschen zu wenden. Sie hat sich auch als unfähig erwiesen, der Presse, werbt für den Vorwärts", dann werden wir erreichen, wofür ausweis eine Minderung des Goldbestandes anStimmungsmache der Entente im Auslande entgegenzuarbeiten. Die Stocholmer Konferenz vorgearbeitet hat: den balbigen Frieden, zeigen dürfte. Wenn auch der Verlust nicht groß sein mag, so ist Unter solchen Umständen ist es kein Wunder, wenn Deutschland im die Demokratisierung Deutschlands , die Stärkung der Arbeiterbewe- er doch sehr bedauerlich, weil notwendigerweise der Notenumlauf Arbeiterbewe- eigen dürfte. Wenn auch der Verlust nicht groß sein mag, so iſt Auslande ganz falsch beurteilt, ja verachtet wird. Es ist höchste gung.( Lebhafter Beifall.) weiter wachsen und sich das Bild so von zwei Seiten aus ungünstig 3eit für die Demokratisierung Deutschlands , Bur Distuffion meldete sich niemand. Folgende Refo- verschieben muß. Nur ein baldiger Friede kann diesem wenn es seine frühere Stellung im Rate der Völlution wurde einstimmig angenommen: Prozesse Einhalt tun. Bekanntlich gibt es einige gute Leute, dic fer wieber einnehmen will. Redner gab sodann einen Die Versammlung spricht der deutschen Delegation auf der absonderlicherweise auch sogar in Universitäten eingedrungen find, Ueberblick über die Stocholmer Verhandlungen und deren Ergeb Stocholmer Konferenz ihr Einverständnis mit der gesamten und die glauben, daß der große Goldbestand gar keine Bedeutung nis. Er betonte, daß die Darlegungen unserer Vertreter Eindruck Tätigkeit der Delegation aus und stimmt den Zeitfäßen zu, welche habe und daß die Reichsbant mit der Ausfuhr von wenigen Hungemacht und das Friedenswerk gefördert haben. Kein vernünftiger sie über die Stellung der deutschen Partei zum Verständigungs- dert Millionen" Gold die deutsche Währung wieder in Ordnung Mensch konnte glauben, daß die Konferenz den Frieden bringen werde. Sie konnte nur die Grundlagen schaffen für eine Verstän frieben abgegeben hat. Die Versammlung ersucht die deutsche bringen könnte. Demgegenüber bemerkt die Frankf. 3tg." mit digung der Sozialisten der verschiedenen Länder. Haben wir Sozial- Delegation, die Arbeiten bis zur Hauptversammlung der Frie- vollem Recht: Die Summe( des exportierten Goldes) war, das demokraten uns erst verständigt, dann ist für uns die Aufgabe gedenskonferens weiter zu fördern, um das gestedte Ziel, die Gr- fteht für Beobachter unserer Handelsbilanz und des Devisen. reichung des Weltfriedens, zum Besten der leidenden Menschheit lionen" und hat doch nicht genügt, die Währungsparität dauernd marties fest, sicher viel größer als wenige Sundert Milgeben, in weitestem Maße für den Frieden zu wirken und so einen Crud auf die Regierungen auszuüben. An der altung der herbeignführen. ambilux zu sichern. deutschen Regierung sehen wir, daß auch sie dieses Drudes beharf. Ich zweifle, nicht, daß sie jeden Tag bereit ist, Frieden zu machen, wenn sie ihn haben kann. Ich glaube jogar, die Regierung würde auf Grund unseres Stockholmer
Politische Uebersicht.
Der Reichstag tritt bekanntlich am 5. Juli zusammen. Die Kommissionen nehmen aber schon am 3. Juli ihre Arbeit auf.
Die fozialdemokratische Fraktion hat am 4. Juli nachmittags Sigung. Die Sozialdemokraten werden am 8. in allen Ausschüssen beantragen, am 4. nachmittags nicht zu verhandeln, damit Raum für Fraktionsberatungen, zu denen wohl auch die anderen Parteien das Bedürfnis fühlen dürften, geschaffen wird.
Ein Ruf nach Freiheit.
Unter der Ueberschrift Die Einheitspresse" macht die Deutsche Tageszeitung" folgende Bemerkungen:
Wir wollen hier nicht auf die genjureinschränkungen eingehen, das erübrigt sich nach unseren Erfahrungen und den Erfahrungen unierer Lejer von selbst. Daran aber fet erinnert, daß es infolge dieser Zenfurbestimmungen so etwas wie eine Presse in Deutschland nicht mehr gibt...
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Der Vorsitzende, Genosse Ernst, schloß die imposante Ver- Charakteristisch ist, daß die Börse von allen diesen ernſteſten sammlung mit einem Appel zur unermüdlichen Mitarbeit im Problemen feine Notiz nimmt und in ihrem wüsten Taumel die Dienste der Organisation der Sozialdemokratischen Partei Deutsch - Kurse eines der Papiere nach dem anderen in die Höhe setzt.( z) lands.
Vor drei Jahren hieß es: Wir wollen fein ein einig Volt von Brüdern! Ein Herz, ein Volt, ein Vaterland! Heute sagt der Reichsbote": Ste Boltsschule, hie Gymnafium, hie General , hie Gemeiner, hie Rutscher und hie Herr! Das wagt man den gewesenen Boltsschülern, den Gemeinen, den Rutschern zu bieten, die in den Schüßengräben bluten während mandje„ Herren" mitunter ganz anderswo sind! Sagen wir beispielsweise als Zeugen im Gerichtssaal beim Prozeß der Frau Martha Kupfer!
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Erft verhauen, dann Schnaps trinken! Altdeutsche Politit.
Der am 23. Juni abgeschlossene Reichsbantausweis zeigt eine Verminderung des Goldbestandes um 76,5 Millionen Mart an; der Goldvorrat beträgt jest 2457 Millionen Marf gegen 1253 Millionen Mark zu Kriegsbeginn. Es ist im allgemeinen Intereffe, daß der jetzige Goldverlust durch vermehrte Ablieferung von Goldmüngen und Goldschmuck ausgeglichen wird.
Das Endergebnis der sechsten Kriegsanleihe. In der Freitag Sigung des Zentralausschusses der Reichsbant bezeichnete der Vorsißenbe, Präsident des Reichsbank. als befriedigend. Der Präsident erklärte im Anschluß hieran, daß direktoriums Dr. Havenstein, die Lage der Reichsbant nach wie vor nunmehr das Endergebnis der Zeichnungen auf die VI. Striegsanleihe borliege. Eingegangen sind einichließlich der nachträglichen Feld und Ueberfeezeichnungen 7 068 847 Zeichnungen über 13 122 069 600 M. Davon entfallen auf: Reichsanleihe- Stüde.
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9 182 868 500 m.
Reichsanleihe- Schuldbucheintragungen 2575 054 900
Reichsschaganweisungen
Die russische Ernte.
1 864 151 200
13 122 069 600 M.
Die Schäferschen Annerioniffenklubs sind in jüngster Zeit in ganz Deutschland von einer besonderen Rührigkeit. Die Millionenjummen, die als Betriebskapital in das Unternehmen hineingestedt sind, machen sich bemerkbar. Troß dieser glänzenden Finanzierung ist es aber mit den Rednergarnituren, die auf die Bevölkerung los- Nicht berücksichtigt sind selbstverständlich in dieser Zahl die Angelassen werben, nicht weit her. Welcher Methoden sich diese„ Po- melbungen betreffend den Umtausch älterer Kriegsanleihen in litiker" bedienen, um Einfluß und Beachtung au finden, dafür lic- 4/ prozentige auslosbare Reichsschaganweisungen. ferte dieser Tage der Berliner Schriftsteller Bley Beweise. Er Man ist aut maßgebender Stelle nun bekanntlich der sprach im niederschlesischen Industrierevier über die Notwendigkeit Habas meldet aus Petersburg : Nach amtlichen Berichten über Ueberzeugung, daß man die demokratische Stimmung des des deutschen Friedens nach dem Patent Prof. Schäfers und Auslandes berücksichtigen müsse. Vielleicht wäre es gut, schmückte seine Vorträge mit einer solchen Fülle deutscher Rühr- die Ernteaussichten weise die Winterkornernte folgende Ergebnisse dieie Ueberzeugung der Breife gegenüber in Anwendung zu feligkeit, teutonischer Entrüstung und politischer Kannegießerei, daß auf: In 17 Distriften unter Mittel, in 28 Mittelernte, in 29 schwach, bringen und hier wenigstens jene Freiheit und geistige Höhe zu der Eindruck nach außen hin recht zweifelhaft blieb. In der Ver- in 21 befriedigend und in 57 gut. zeigen, wie sie der Demokratie und der demokratisch beeinflußten sammlung in Waldenburg leistete sich der Herr nach dem BeKreife zu eigen sein soll. Jedenfalls aber darf man doch er richt unseres schlesischen Parteiorgans außerdem noch eine ebenso warten, daß nicht das legte Wittel voch abgegraben wird, durch dumme wie ordinäre Beschimpfung des russischen Voltes. Nachdem das es möglich ist, vaterländisch zu wirken. Wir baben den Bapierikandal, und das genigt. Es ist nicht nötig, daß diefer er lang und breit auseinandergesetzt hatte, baß es recht wäre, wenn Standal sich auch noch zu einem Einheitspreffeftandal, dieser Deutschland mit Rußland zu einem guten Verhältnis käme, wurde widerlichsten Statilatur des Burgfriedens, aus- cr plöglich wieder von seinem Kriegerischen Geifte gepadt und sagte: Will der Russe nicht gutwillig unfer Freund Also von der Sozialdemokratie bis zu den Konservativen werden, muß man ihn dazu zwingen. Das geschieht am ein Ruf nach mehr demokratischer Freiheit wenigstens besten dadurch, daß man ihn erst bethaut und dann mit auf dem Gebiete der Presse! Es wird, fürchten wir, troßdem ihm Schnaps trintt." alles beim Alten bleiben. Denn so ist's ja hierzulande: Sollte Herr Bleh den bewußten Schnaps nicht unvorsichtigerMan räfonniert, dann gibt's Beruhigungen, Versprechungen, weise schon zuvor getrunken haben? und nachher ist es- auch noch fo!
machit.
Der Kutscher und der Herr.
Ronservativer Geist in großer Zeit.
Der Reichsbote" schreibt:
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Stettiner Gerüchte.
Den Stettiner Zeitungen ist am Freitag nachstehende Mitteilung bom Geneealtommando zugesandt worden:
Es ist zur Kenntnis des stellvertretenden Generalfommandos gekommen, daß in Stettin Gerüchte verbreitet werden, nach denen Der Vergleich mit Schule und Militär fpricht gerade zugunsten Echiffsladungen mit Kartoffeln, Getreide und Munition auf unehreines ungleichen Wahlrechts, alfo gegen das Reichstagswahlrecht. liche Weise aus dem Stettiner Hafen in das neutrale und feindliche Denn die Schule hat Abstufungen( Gymnasium Volksschule)) Ausland gelangt feien. und das Heer hat Unterschiebe( Generalfeldmarschall Gemeiner). Diese Gerüchte find unwahr und können nur in der Absicht verGerade der Grundfak Jebem das Gleiche" wird damit breitet werden, um eine unruhige Stimmung in der Bevölkerung widerlegt... Aber man ist eben dottrinär veriessen auf bas hervorzurufen. Jedem das Gleiche"! Also der Kutscher dasselbe Recht wie der Herrnun, ich brauche das nicht drastisch auszuführen; am beiten bent jeder dabei an seinen eigenen Betanntenfteis.
N
Das ftellvertretende Generalfommando weist darauf hin, daß Berbreiter solcher Nachrichten sich ernstesten Folgen ausfeßen. Der stellvertretende fommandierende General ges. Freiherr v. Vietinghoff ."
Letzte Nachrichten.
Die tschechischen Sozialisten in Stockholm . Kopenhagen , 29. Juni.„ Berlingske Tibende" meldet aus Stockholm : Der holländisch- standinavische Ausschuß hatte gestern eine Besprechung mit der tschechischen Sozialistenabordnung, bie ihre Friedensvorschläge unterbreitete. Diese enthalten die Forberung des unbedingten Selbstbestimmungsrechts bet Nationen. Staaten, die mehrere Nationalitäten umfassen, müssen nach nationalen Grenzen geteilt werden.
Barlamentarische Entscheidung über Krieg und Frieden. Wien , 28. Juni. Die deutschen Sozialdemokraten brachten in der heutigen Sisung des Abgeordnetenhauses den Antrag ein, wonach die Entscheidung über Krieg und Frieden zu dem WirkungsFreis des Reichstates gehören solle.
Auf dem Bahnhof Flöha in Sachsen ist gestern der aus Grdmannsdorf kommende Personenzug einem Güterzug in die Sette gefahren, wobei vier Reisende leicht verlebt wurden. Der Verkehr Dresden - Werbau konnte nur durch Umsteigen aufrechterhalten
werden.