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Unterhaltungsblatt des Vorwärts

Petersburg im Zeichen der Wahlen.

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Dienstag, 3. Juli scheidenerem Auftreten als früher, in Anspruch genommen wird. einen Anbang praktischer Hauswirtschaftlicher Ratschläge, die man Martialisch schlägt er die Haden zusammen, so daß die Sporen immer gebrauchen kann.

Praktische Ratgeber.

flirren, macht unzähligemal Honneur und verschwindet ebenso effett- Der Anleitungen zum Sammeln von Wildgemüsen und Tee­In einem anschaulichen Brief an das finnische Hufvudstad  - voll, wie er das Lokal betreten hat. Ihm folgen Studenten mit und Kaffeeeriagitoffen gibt es bereits eine ganze Menge. Ind bladet schildert deffen Petersburger Korrespondent nicht ohne Humor, Büchern unter dem Arnt, Strohwitwer, die soeben Einkäufe immer erscheinen noch neue, obwohl die Zeit für die Gemüse­wie es bei den fürzlich dort stattgehabten Gemeindewahlen zuging, für ihre Familie auf dem Lande gemacht haben und die verwertung der wildwachsenden Pflanzen bereits wieder zumeist den ersten, bei denen das neueingeführte allgemeine Wahlrecht in Hände boller Balete haben, Priester, die ihr Haar vorbei ist. Aber die Bücher wollen ja dauernd Nugen stiften und Rußland   mit feinen 70 Broz. fchreibunkundiger Bürger ausgeübt im Revolutionseifer beschnitten haben, eine Dame mit für manche Zwecke bietet ja Sommer und Herbst auch und erst murde: Unter der Zarenherrschaft segte sich die Petersburger langenförmig zusammengefitteten zusammengefitteten Augenbrauen( der aller recht allerlei Pflanzen und Früchte. Darüber hinaus aber bieten städtische Duma aus Bertretern der Hausbesitzer und solcher neueſte Trick des Schönheitsinstituts), Eisenbahnschaffnerinnen in diese Bücher besonders dem Städter die vielfach fehlende Hand­Mieter zusammen, die mehr als 1200 Rubel jährliche Miete Uniform- mit einem Wort, die ganze bunt zufammengewürfelte habe, mit der Pflanzenwelt vertraut zu werden, beobachten zu Bezablten. Die Folge war, daß eine kleine Alique von Bevölkerung der Hauptstadt ohne Unterschied des Geschlechts, Standes lernen und auch über den unmittelbaren Nugen hinaus ihm Freude fortichrittlich gesinnten Geschäftsleuten den städtischen Haus- und Berufs. Im großen ganzen haben die Petersburger nun also an der Natur zu bereiten. Durch reiche Auswahl und besonders halt ganz in die Haud bekamen und fich weit mehr den Nachweis für ihre Wablbefähigung erbracht. Im Herbst folgen gefchicte Anordnung empfiehlt sich Agnes Kleins und Baula Ulferts um ihre eigenen Vorteile als um Wohl und Gesundheit der Ein- den Bezirkswahlen die Wahlen zur Zentralstadtduma und endlich Schrift: Waterländisches Sammeln unserer Wildgemüse, wohnerschaft bekümmerten. Zwar wanderten jedes Jahr ein paar nach diesen zwei Hauptproben, die Abstimmung zur National Tee- und Seilträuter, sowie ihre Zubereitungsarten( Baul Mitglieder dieser Gemeindevertretung" ins Gefängnis, weil sie sich bersammlung, für die die Petersburger Gemeindewahlen eine vor- Barey, Berlin  , 80 Bf.). Sie gibt eine Monatsübersicht der jeweils bei einem allzu unverschämten Raubzug hatten erwischen laffen, aber bereitende Etappe darstellen." nüglichen Pflanzen und behandelt dann durch Abbildungen vor­ftets füllte neuer Nachschub die entstandenen Lücken sogleich aus, und bereitend Frühlingssuppenkräuter, Spinat-, Wildgemüsepflanzen, Petersburg   blieb in seinem paradiesischen Zustand ohne Kanalisation, ohne Stadtbahn, ohne Parkanlagen, mit unwegsamen Straßen, über­Wurzelgemüse, Wildmehlpflanzen, Wildsalate, Würzs, Tees, Arznei­fräuter und schließlich auch die wilden Früchte und die wilden Del-, füllten Straßenbahnen, ungefunden Wohnungen usw. Durch Die Kriegsnot macht uns auf allen Gebieten immer mehr zu Gespinst- und Futterpflanzen. die Arbeit dieses Magistrats ist Petersburg   nicht nur die Selbstversorgern. Ganz besonders für Gemüse und Dbft, denn die alles unsere Pflanzenwelt uns an Nutzbarem zu liefern vermag, jei Wer aber wirklich von Grund aus fennen lernen will, was teuerste Hauptstadt der Welt geworden, sondern auch Lebensmittel find uns allen jetzt das wichtigste. Gar manches es zu hauswirtschaftlichen, technischen oder medizinischen Zwecken, die am schlechtesten berwaltete, die am wenigsten für barmlose und öde Edchen Land oder Baustelle, das jest mit neu der findet reichste Belehrung in einem älteren Werke von J. Troost: Sygiene und sonstige Kulturförderungen ausgab. Aus all diesen angelegten Gemüse und Beerenbeeten prangt, hat es sich nicht Angewandte Botanit, das der Verlag von Th. Thomas in Umständen ist die Bedeutung einer Demokratifierzug der städtischen träumen lassen, daß es noch jemals fo sorgfältig bearbeitet würde Leipzig   jest wieder auf den Markt bringt.( Preis 2 M.) Dieses Duma ohne weiteres zu ersehnen, zumal fie noch durch eine Ver- und seinen Bestellern nach dem Schweiß der Arbeit die große von der Reichsstelle für Gemüse und Obst mit Recht empfohlene befferung in anderer Richtung unterstügt wurde. Da Petersburgs Freude am Geschaffenen bereiten fönnte. Bevölkerung annähernd drei Millionen zählt, beschloß man, nach fällt freilich auch in die Freude, wenn die Erfolge den Erwartungen vergessene Verwendungen, alte Rezepte find darin festgelegt und Manch Wehmutströpfchen Buch ist eine wahre Fundgrube von altem und neuem. Vielfach dem Vorbilde Londons   verschiedene Bezirksdumas einzuführen, deren nicht immer ganz entsprechen wollen. Mitglieder die Angelegenheiten ihrer Bezirke zu verwalten und Erfahrung ist eben nicht so raich wie das Stückchen Land erstanden. Pflanzen( mit 203 Abbildungen) sind darin beschrieben und mit Die große Lehrmeisterin regen zu neuer Erprobung an. Nicht weniger als 250 wilde Abgeordnete in die gemeinsame Zentralstadtduma zu entsenden Den vielen jungen Gartenbauern sei ein praktisches Büchlein vielerlei Anleitung zum Aufsuchen und Zubereiten versehen. haben. Die Wahlen zu diesen Distriktdumas waren es, die nun empfohlen: Gemüse und Obstbau im aus- und freut sich, daß dieser über 25 Jahre alte Ratgeber jetzt wieder zu zum ersten Male Mitte Juni auf Grund des allgemeinen, wirtschaftsgarten." Von Dr. Franz Fest, Verlag von proportionellen Stimmrechts stattfanden. Schon die Aus- Th. Thomas, Leipzig.  ( Preis 60 Pf.) Das fleine Buch gibt gründ­schreibung der Wahllisten und die Verteilung der Stimmliche Anleitung über alle Arten der Landbestellung und die dem gettel war eine gewaltige Arbeit; doch wurde sie in jeweiligen Boden entsprechenden geeignetsten Bep flanzungen, soweit weniger als einem Monat beendet. Jeder Bezirk wurde in fie für den Kleingarten in Frage tommen. Auch über das richtige einen Unterbezirk eingeteilt, der 15 000 bis 25 000 Wahlberechtigte Einernten sowie auch über das Konservieren des geernteten Obstes zählte: die Wahlkommission jedes Unterbezirks bestand aus 10 bis und Gemüses enthält das Buch viel gute Ratschläge. 12 Mitgliedern, Männern und Frauen, die mit Hilfe einiger be bereits erfahrene Gartenbauer wird aus dem Büchlein noch manches Auch der zahlten Sekretärinnen die ganze Wahlhandlung durchführten. Selbst lernen fönnen. die Bolschewifi verzichtete auf den Achtstundentag; auch ihre An­hänger arbeiteten unausgesezt 12 Stunden lang mit Ausnahme einiger furzen Baufen. Die Voltssozialisten erhielten rund 50 Proz. aller Stimmen. An zweiter Stelle famen die Kadetten mit etwa 25 Proz., während die Sozialdemokraten sich mit 20 Proz. begnügen mußten."

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Das Bluten" der Marienkäferchen. laus sehr nüßlich betätigen, stellen sich wie viele andere Insekten Die Marienfäferchen, die sich übrigens als Feinde der Blatt­ihrer Verteidigung. bei plöglicher Berührung tot und lassen dann gewissermaßen zu' am Ende der Hüften eine gelbe, schleimige ,. übelriechende Flüssigkeit austreten. Die anatomischen Verhältnisse, durch die dieses sogenannte Bluten der Marienkäferchen ermöglicht wird, wurden nunmehr durch den Forscher Dr. K. G. Luz festgestellt. Wie die" Naturwissenschaftliche Zeitschrift" hierüber mitteilt, bc= sizt das Kniegelent des Marienkäferchens äußerst elastische Gelenk­häute, die aus Zellulose bestehen und die Oeffnung des Schenkels dort, wo die Sehne des Streckmuskels sichtbar wird, verschließen.. Bei genauer Betrachtung erkennt man, daß sich in der äußeren dieser Gelenkhäute eine Spaltung befindet. Wenn nun der Marienkäfer sich totſtellt, so preßt er durch die dabei erfolgende starke Zusammen­ziehung der Hinterleibabschnitte das Blut in die Beine. Der feste Verschluß zwischen Schenkel und Sehne wird durch die starke Beu­wie die Klinge gung der Beinschiene gelockert, die Schiene dringt eines Messers in das eft zwischen die beiden Kanten des Schen= tels, und das Blut" tritt durch die Spalte der Gelenkhaut aus dem Kniegelent hervor. Um den Vorgang des Blutens zu erleichtern, suchen die Käferchen beim Totstellen die Beugung der Schiene so viel ihnen zum erfolgreichen Schutz gegen zahlreiche Feinde. Besonders wie möglich zu verstärken. Das Blut der Marienkäferchen dient die Spinnen, Eidechsen und auch größere Lauffäfer werden dadurch in gebührender Entfernung gehalten, da die Flüssigkeit auf sie ciuc abstoßende Wirkung zu haben scheint. Notizen.

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Ueber das Konservieren des Obstes und Gemüses haben wir in den legten Kriegsjahren viel gelernt und mancherlei Methoden find dafür im Gebrauch. Neben den bekannten und bewährten Sterilifier- Apparaten, deren Gebrauch durch die erforderliche Neu­anschaffung der Zubehörteile allerdings etwas tostspielig und um ständlich wird, gibt es die einfacheren Verfahren ohne Apparat. Das Während der drei Wahltage", so schreibt der Berichterstatter, allereinfachste ist das Konservieren des Dostes und Gemüses mit beobachtete ich über 9700 wahlberechtigte Männer und Frauen, und Salighlwaffer; das ist einfaches Wasser, das mit Salizyl, auch mit nicht ein einziger von ihnen verhielt fich irgendwie unkorrekt bei der der bekannten Detifers Saltayl- Einmache- Hilfe vermischt wird Handlung, wenngleich der größte Teil der Wähler aus Analphabeten und auf das rohe, gereinigte D6ſt und Gemüse bestand. Allgemein gab sich ein rührendes Interesse für alle Einzel- goffen wird. Keinerlei Kochen ift dabei erforderlich heiten fund. Biele waren feierlich gestimmt, andere waren besonders und jedes beliebige vorhandene Gefäß fann Auf­aufgeräumt und freuten sich findlich darüber, daß alles so leicht und bewahren benutzt werden. einfach sei. Großes Interesse rief besonders die Wahlurne herbor, forten, Fast alle Gemüse und Obst mit Ausnahme ber ganz weichen, wie Erd­ein meterhoher Bapplasten. Er wurde von allen Seiten untersucht. beeren, Himbeeren und ähnliche eignen sich dazu. Das Der und jener findet, daß der Boden solider sein könnte. Verfahren ist so überaus einfach und fast kostenlos, daß es auch dem Genau wie ein großer Brieffaften," meinten einige. Alle Peters- fleinsten Haushalt ermöglicht, trotz der hohen Preise und großen burger, die tranfe Wahlberechtigte zuhause haben, wünschen auch Knappheit eine fleine Menge für den kommenden Winter einzu beren Stimmzettel abzugeben, und es fostet unendliche Mühe, ihnen machen. Genaue Anleitung gibt ein leines Büchlein: die Unmöglichkeit eines solchen Vorgehens begreiflich zu machen. Aber to hen ohne 8uder". Von Helene Klingemann, Verlag von werden sie denn nicht bestraft, wenn sie nicht wählen?" fragten viele Ed. Fode, Chemniz, Preis 30 Pf. unruhig, indem sie des noch nicht lange verabschiedeten Polizeisystems ernährung hat auch ein empfehlenswertes Büchlein herausgegeben: Der Kriegsausschus für Volts. gedachten, bei dem alle Verordnungen streng eingehalten werden Anleitung mußten. Auch Krante und Schwache, von Gesunden geführt, hielten Obst ernte". Berfaßt von Elise Hannemann, verlegt von Karl zur Erhaltung der diesjährigen. es für ihre Pflicht, bei der Wahlurne anzutreten. In größeren Gruppen Heymann, Berlin  , Preis 25 Pf. Das Buch macht uns mit einem Universität hat an Stelle des verstorbenen Prof. Orth Prof. Lud. Is Vertreter der Pathologie an der Berliner  treten Soldaten in das Lokal, desgleichen Invaliden in Begleitung chemischen Verfahren bekannt, das an Stelle des fehlenden Buders wig Aschoff einen Ruf erhalten. Aschoff ist 1866 in Berlin   ge­bon Krantenpflegerinnen. Die Arbeiter fommen oft mit Kind und Benzoe- und Ameisensäure zur Konservierung empfiehlt. Jedenfalls boren und leitet zurzeit das pathologische Institut in Freiburg   i. Br. Hegel. Werft nur nicht Euren Säugling aus Versehen in die auch ein erprobtes und einwandfreies Verfahren, dafür bürgt der Urne", scherzt ein Nebenstehender und deutet auf das Wickelkind, das Name der Verfaſſerin und Herausgeber. Lebensmittelfarten und Notgeld. Die Leip­eine der Wählerinnen im Arm hält. Fünfjährige figen auf den fehr einfach in der Handhabung. Die Methode ist auch siger Typographische Gesellschaft hat sich mit der drucktechnischen Bänken an der Wand und lassen die Wahlhandlung wie eine Theater­Ausstattung von Lebensmittelfarten und von Rotgeld beschäftigt. Zum Schluß sei auch noch eines Kochbuches gedacht, das uns Die Lebensmittelfarten sind meist im Anzeigenstil gehalten. Eine vorstellung an sich vorüberziehen. Sie lernen, wie man es machen die jüngste Kriegszeit brachte. Schon der Titel ist vertrauen rühmliche Ausnahme macht z. B. Frankfurt a. D., das die Karten muß. Ja, wenn sie erwachsen sind, wird das schon eine altgewohnte erweckend: Spartochbuch für tnappe 8eiten" von Marga von Künstlern entwerfen ließ. Die Zeichnung der Brotkarte zeigt Sache sein. Ihr glüdlichen Kinder!" Solche Betrachtungen werden Hinzpeter( Verlag Union, Deutsche Verlags- Gesellschaft. Preis 1,50). bort die Silhouette der Stadt, wo die Landfrauen mit der Acer­angestellt. Gewig ist es jetzt der Hausfrau sehr schwer, fich nach irgendwelchen bestellung beschäftigt find. Im Gegensatz zu den Lebensmittellarten Am Montag lommen die Petersburger Köchinnen, um zu wählen, Kochvorschriften zu richten, da man stets nur mit dem geringen Vorzeigt das von Gemeinden ausgegebene Notgeld bessere Ausführung. mit ihren gefüllten Körben direkt vom Markte an. Ihnen folgen handenen rechnen muß, aber das Büchlein ist so vielseitig und auch Bielfach hat es aber auch hier an Verständnis für Anordnung und mehrere mehlbestäubte Laftfutscher, die ihren Stimmzettel so vollständig gerade auf die jüngsten Kriegswirtschaftsverhältnisse handliche Größe gefehlt. Fast nirgends ist die Sicherung gegen aus dem Stiefelschaft ziehen. Raum haben die Mitglieder der Wahl- angepaßt, daß es doch sicherlich manche nügliche Anregung zu bieten Fälschungen ausreichend. Besonders interessant ist das Geld der tommission diese Wähler abgefertigt, als die Aufmerksamkeit von vermag. Bielleicht kommen ja auch mal wieder bessere Beiten, wo Striegsgefangenlager, das sich in Stücken von 5 Pf. bis 20 M. meist einem eleganten General alten Stils, aber von bedeutend be- es dann auch noch von großem Nuzen sein fann. Es enthält auch in guter Ausstattung vorfindet.

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Der starke Mann.

lernte?" " Ja so? Eine harte Nuß, hehe! Da tönnte einem der große Nachbar schier leid tun. Nämlich die Zähne würde er fich daran ausbeißen.... So kommt mir die Sache vor!" polterte der Alte, der doch mehr als der Junge vom Urväter­geist in sich hatte.

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Laufbahn verlauten zu lassen. Das Wenige, was sie von Auf seiner Stube hatte er lange gezaubert, ob er zu ihm persönlich vernahm, zeigte ihn immer noch von der zu diesem Gang die Uniform nicht besser ablegen solle. Aber bersichtlichen Seite. Um feinen Preis durfte sie merken, in das ließ der Troß nicht zu. Schon der Gedanke, was dann Eine schweizerische Offizier sgeschichte von Baul Jig. welchem Maße er auf diese Gemeinschaft baute. Und ihre die Schwester für verständnisinnige, vorahnende Augen machen Der junge Instruktor zeigte seine kleinen scharfen Zähne Liebe? Ach, ihm fehlte wahrlich nicht so sehr eine mitfühlende würde, brachte ihn davon ab. Einstweilen war er immer, und lächelte bösartig, gehäffig. Es kommt aber bekanntlich Seele, als ein respettzeugendes Deforum; er vermißte jetzt noch der Instruktionsoffizier Lenggenhager, und dafür hoffte nicht nur auf uns allein an. Möglicherweise steht eines mehr die aufschenerregende Sportsdame, neben der er er auch fernerhin angesehen zu werden. Tages der große Nachbar vor unserer Tür und fagt: Eure allen Feinden zum Troz gerade in dieser kritischen Zeit Als er dann vom Staader Bahnhof die Dorfstraße nach Eigenbrödelei geht mir gegen den Strich. Jetzt will ich gar 31 zu gern durch die Straßen von Treustadt ge- dem See hinunterschritt, kam er sich gleichwohl beinahe vor Euch einmal die Hausordnung vorschreiben! Was glauben ritten wäre. Warum blieb sie ihm diesen kostbaren Beistand wie ein Sträfling, der vom Landjäger nach dem Heimatsort Sie, Herr Oberst- ob unser Kunde da nicht bald parieren schuldig? Sie allein fonnte ihn retten, aus dem Staube gebracht wird. Bei dem sommerlich milden Wetter hielten die wieder in den Sattel heben. Staader den Feierabend bereits wieder im Freien ab; Ge­Niedergeschlagen, ein lästiges Gähnen in der Kehle, meindeammann, Posthalter, Apotheker- alle saßen oder standen schlenderte er stadtein. Am liebsten hätte er jegt ein ab- vor ihren Häusern und trieben mancherlei Nachbarschaftskunde, lenkendes, sinnbetäubendes Pokerspiel mit seinen Klubleuten die beim Erscheinen des Oberleutnants Lenggenhager unternommen. Nun mußte er aber zuvor einen anderen natürlich den Höhepunkt erreichte. Es fehlte nur noch, daß Weg einschlagen, einen Weg, der dazu angetan war, seine die biederen Leute mit Händen auf ihn zeigten oder bei In der Dämmerung berließ der unfreiwillige Urlauber Willenskraft vollends lahmzulegen. Nach( Hauſe! Alle feinem Anblick entsetzt die Flucht ergriffen. Ja, er meinte. die Raferne mit dem schwerlastenden Gefühl, daß feine Geißeln der Erniedrigung, des schwankenden Gewissens, da und dort im Vorbeigehen zu hören und zu sehen, wie Tätigkeit an dieser Stätte abgeschlossen sei. Die kamerad- drohten aus dieser menschlichen Pflicht. Seit der Katastrophe die Frau dem Manne, das Kind den Eltern rief oder winkte, schaftlichen Handschläge und Glückwünsche wogen mert war er nicht mehr daheim gewesen. Hingegen hatte ihn der damit ihnen der berüchtigte Revolverheld und Preußen­würdig leicht in seiner Brust; sie bedeuteten ihm genau Bruder in der Staseene aufgesucht und bittere Nachrichten tnecht oder wie er sonst noch genannt wurde, ja nicht ent­so viel oder so wenig wie die automatische Ehrbezeugung vom Leben der beiden Alten im Frohsinn" überbracht. gehe. Doch gerade deshalb ging er nicht den Feldweg, des Postens vor dem Schilderhäuschen. Durch die Ver- Der Vater wähnte, sich wegen der Schande seines Jüngsten nicht hinten herum; auch seine Staader mußten wissen, tettung unglücklicher Umstände und das Uebergewicht der nirgends mehr sehen lassen zu dürfen, während die Mutter daß er den Kopf so hoch trug als je zuvor. Unbefangen Gegner hatte er eine schwere Schlappe erlitten. Das mußte vor den grausamen Anklagen des Hypochonders keine Stunde grüßte er in seiner kurz angebundenen Art, wenn ihm ein er sich eingestehen. Hingegen war er nicht imstande, seine Ruhe finden konnte, von Tag zu Tag stärkere Asthmakrisen alter Bekannter begegnete. Einmal lachte er jedoch verächtlich Lage ruhig abzuwägen und die erforderlichen Schritte zu erdulden mußte. Der soll sich ja nicht unterstehen, mir noch bitter in sich hinein, weil er bemerkte, wie ein sonst recht Vorerst stand er rückhaltlos auf der Straße. Oberst mals vor die Finger zu kommen. Es könnte sonst noch gesprächiger Better bei seinem Anblick schnell um die nächste Steiger befand sich mit Frau und Tochter an der Riviera, bösere Dinge abseßen!" lautete die ständige Drohung des Ecke bog. Diese Feiglinge und Stlaven der öffentlichen Meinung von wo ihm ein lauer Wind hin und wieder ein harmloses Alten, wenn Adolfs Name genannt wurde. Heute nachmittag tannte er zur Genüge!.

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Särtchen zutrug. An diese kümmerlichen Liebeszeichen und hatte jedoch die Frau Bratwursterin Nachricht geschickt, die Auf dem väterlichen Hofe war merkwürdigerweise keine Beteuerungen unveränderter Freundschaft flammerte sich die Mutter, deren Zustand besorgniserregend fei, wolle ihn lebende Seele zu entdecken. Wo steckten denn die Ackermann­gehegte Seele. Solange diese Brüde trägt, bin ich ja doch durchaus sehen und sprechen. Diesem Gebot mußte er schen Softgänger? Hatten sie sich vielleicht auch ehrbar zurück­unbesiegbar!" Daß sich hinter diesem Gefühl nur die eigene gehorchen, wie abschreckend auch die Gefahr eines Zusammen- gezogen von dieser Stätte, die solch ein Ungeheuer nährte? Dhnmacht barg, offenbarte ihm sein Verstand nicht. Zuweilen pralls mit dem Vater wirkte. Er konnte sich ja denten, was Dder war der Alte endlich soweit zur Vernunft gekommen, padten ihn wohl grimmige Zweifel. Wie fonnte Renée Steiger die treue Mutterseele seinetwegen durchgemacht hatte: Wie daß er diesen zudringlichen Burschen den Laufpaß gab? Doch in diesen Tagen der Bedrängnis der schwersten seines Lebens oft mochte ihr in diesen Wochen der blutige Hohn zuteil ge- richtig der, Offizier erinnerte sich mit wachsendem Un­-wochenlange Vergnügungsreisen machen? Das schuf ihm faft worden sein: Da hast du jetzt den Lohn für die Groß- behagen der Nachrichten seines Bruders. Sogar den letzten mehr Verdruß als die öffentlichen Beschimpfungen. Er hatte hanserei mit dem sauberen Sprößling, für den nichts gut Regungen der väterlichen Handelsluft habe der Standal den fich zwar wohlweislich gehütet, ihr in Briefen sein Herz aus- genug ist, und dem man den Geldfädel auf einem feidenen Garaus gemacht; es sei seither nicht ein Höpplein Vieh mehr zuschütten, Befürchtungen wegen dem Richterspruch und seiner Stiffen präsentieren muß!" in den Stall gekommen. ( Forti. folgt.)